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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik, Völker, Note: 1, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Was heißt Kultur? In Hirschbergs Sinn ist sie “die Summe der von einem Volk hervorgebrachten und tradierten geistigen, religiösen und künstlerischen Werte sowie seiner Kenntnisse und Handfertigkeiten, Verhaltensweisen, Sitten und Wertungen, Einrichtungen und Organisationen, die in ihrer strukturellen Verbundenheit als eine Art gewachsener Organismus den Lebensinhalt” einer ethischen Gruppe charakterisiert wird. Und welche selbst wiederum in und aus einem Netzwerk verschiedener Kulturen resultierte und von diesem noch immer Impulse erhält, verarbeitet und als Input an dieses zurückgibt. Nach dieser Definition stellt sich die Frage, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit sich eine Kultur langfristig gegenüber anderen behaupten kann. Eine Tradition kann nur fortgeführt werden, wenn es ausreichend Individuen gibt, die sich ihrer kulturellen Identität bewußt sind und diese kollektiv an die nachfolgenden Generationen weitergeben. Im anderen Fall geschieht dasjenige, was Schliemann zu seinem Ruhm führte. Damit es nicht zu einem “floating gap” kommt, wie es Vansina bezeichnet, ist es für den Menschen von primärer Natur sich verständigen zu können. Denn nur Sprache, ob mündlich oder schriftlich ermöglicht die Weitergabe von Informationen, welche in ihrer Verarbeitung Kultur erst ermöglicht. Dem zu Folge ist zu vermuten, dass jede kulturell noch existierende Gruppe, aufgrund ihrer Tradition, eine eigene Sprache besitzt. Grimes (1992) identifizierte 6528 noch existierende Sprachen, wovon 94% in Afrika, Asien Latein Amerika und im Pazifischen Raum beheimatet sind. Wenn weiterhin davon ausgegangen wird, dass etwa 90% der Weltbevölkerung 100 Sprachen sprechen, ist der Umstand zu klären, warum es für den homo sapiens nützlich sein kann, die verbleibenden 6428 Sprachen zu erhalten. Einer Studie von Neukomm und Mattissen (2000) zu Folge gibt es nur 75 offizielle Sprachen auf der Welt, oder anders ausgedrückt 98,9% aller Sprachen sind Minderheitssprachen. In Ländern wie Papua Neuguinea mit 850 Sprachen, Indonesien mit 670 Sprachen oder Nigeria mit 470 Sprachen ist es auf den ersten Blick aus wirtschaftspolitischen Gründen verständlich Hilfssprachen, wie das Pidgin, und offizielle Sprachen zu fördern. Unter kulturellen Gesichtspunkten ist es zumindest dichotom: Einerseits bedeutet die Unterdrückung von Sprache gleichzeitig ihre Bedrohung, weil sie nicht mehr von der betreffenden Nation unterstützt wird.
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