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Zwischen Gott und den Menschen ist Jesus der Brückenbauer. Sein Leben, sein Tod, seine Auferstehung und Himmelfahrt, die Sakramente, die er gestiftet hat, sind ein Beweis dafür. Der Autor, Apostel i.R. Rudolf Kainz, beschreibt, wie Jesus durch sein Leben und Sterben zu einem Vorbild geworden ist. Immer wieder, auch in unseren Tagen, baut Jesus Brücken zu den Menschen, sodass seine Botschaft die Herzen erreicht, erfasst und verwandelt. Die Aussage Jesu gilt auch heute noch: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich" (Johannes 14,6).
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Seitenzahl: 53
Rudolf Kainz
Jesus, der Brückenbauer
1. Auflage 2020
© 2020 Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-IsenburgAlle Rechte vorbehalten
Lektorat: Wolfgang Schuster
Layout und Satz: Bischoff Verlag, Neu-Isenburg
Umschlagbild: © brunogm – stock.adobe.com
Bilder im Innenteil: stock.adobe.com – © phoenixclaudia (S. 7),© lugmayer (S. 16), © Gorilla (S. 22), © sikaraha (S. 32),© Tamas Gabor (S. 70)
Gesamtherstellung: Friedrich Pustet, Regensburg
Die verwendeten Bibelzitate sind entnommen aus:
Lutherbibel, revidiert 2017
© 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Best-Nr.231 022
eISBN: 978-3-945410-11-0
www.bischoff-verlag.de
Einleitung
Jesus, der Brückenbauer
Die Brücke
Wie hat Jesus Brücken gebaut?
„Salz der Erde“ und „Licht der Welt“
Zuspruch und Verheißung
Salz der Erde
Licht der Welt
Die Brücken Jesu
Die Brücke der Achtung und Wertschätzung
Die Brücke der Vergebung
Die Brücke der Güte
Die Brücke der Feindesliebe
Die Brücke der Barmherzigkeit
Die Brücke der Sanftmut
Die Brücke des Trostes
Die Brücke des Vertrauens
Jesus, der Brückenbauer im 21. Jahrhundert
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Johannes 14,6
Zu keiner Zeit ist die Frage Jesu, die er im Lukasevangelium (Lukas 18,8) stellt, so zeitgemäß gewesen wie gerade in unserer Zeit: „Doch wenn der Menschensohn kommen wird, wird er dann Glauben finden auf Erden?“
In Europa wird in den kommenden Jahren ein drastischer Rückgang der Christen in den verschiedenen christlichen Glaubensgemeinschaften festzustellen sein. Ein paar Ursachen mögen hier genannt werden, die bewusstmachen sollen, welche großen Aufgaben den Christen in Zukunft bevorstehen.
Die Ablehnung des Glaubens an Jesus als den Sohn Gottes, seiner Wunder, seines Todes, seiner Auferstehung und seiner Himmelfahrt geschieht nicht nur, weil man in einer „aufgeklärten“ Zeit lebt, in der solche, sich der menschlichen Logik entziehenden Dinge, kaum noch Platz haben. Die Ursache liegt tiefer. Jesus beschreibt die Ursache für die Ablehnung durch das Volk ihm gegenüber in dem Gleichnis von den anvertrauten Pfunden. Der Ruf der Bürger, und damit des Volkes, ist nämlich: „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche“ (Lukas 19,14). Eben dieses „Wir wollen nicht“ ist gleichsam zur herrschenden Gesinnung geworden.
Eine weitere Ursache für den mangelnden Glauben der Christen ist ihre Angst davor, ihr Verhalten ändern zu müssen. Diese ist nicht in erster Linie in dem Wissen zu suchen, dass das Leben endlich ist. Es handelt sich vielmehr um die Tatsache, dass man sich nicht ändern will, weil es bequemer ist, zu bleiben, wie man ist. Denn die Beschäftigung mit Gedanken an ein ewiges Leben „stört“ nur den gewohnten Tagesablauf. Selbst wenn man erkennt, dass man nicht „ewig“ so weitermachen kann, hat man immer noch den vermeintlichen Trost, zuletzt alles besser machen zu können. Nur wer weiß, wann dieses „Zuletzt“ ist?
Wenn man mit Lehrerinnen und Lehrern spricht, hört man Klagen über das Verhalten der Kinder. Als Hauptursache wird die Tatsache genannt, dass die Erziehungsaufgabe, die die Eltern gewöhnlich zu erfüllen haben, immer mehr der Schule überlassen wird. Gerade im religiösen Bereich gibt es immer weniger Eltern, die für ihre Kinder ein Vorbild im Glauben sind. Die Kirche und die kirchlichen Institutionen können kaum in Ordnung bringen, was im Elternhaus versäumt wurde. Wenn aber die wichtigsten „Grundbegriffe des Glaubens“ nicht beigebracht werden und die Begeisterung für Jesus nie entfacht wurde, wird es mitunter schwer möglich sein, für Jesus zu „brennen“. Sicher kann der Mensch ohne Jesus leben, und zwar scheinbar auch sehr gut. Was aber geschieht, wenn der Mensch in eine Situation gerät, in der er nicht aus noch ein weiß? An wen soll er sich wenden, wenn er den einzigen Helfer nicht kennt? Abgesehen davon ist Jesus nicht der „Notnagel“, sondern das Lebenselement par excellence.
Eine weitere Ursache könnte sein, dass der widergöttliche Geist, – Satan genannt –, alles, was mit Jesus zusammenhängt, beseitigen möchte. Das Wort des Apostels Paulus muss ernst genommen werden: „Lasst euch von niemandem verführen, in keinerlei Weise; denn zuvor muss der Abfall kommen und der Mensch des Frevels offenbart werden, der Sohn des Verderbens“ (2. Thessalonicher 2,3).
Gerade in seinen Endzeitreden (z. B. Matthäus 24) warnt Jesus immer wieder vor den falschen Propheten und vor den „falschen Christussen“, die vorgeben, Heil zu bringen, aber in Wirklichkeit ein Schaden für den Menschen sind. Ein Nachfolger Jesu ist aber einer, der ausschließlich hinter Jesus hergeht und ihm nacheifert und damit immer im Aufbruch und in Bewegung bleibt, getrieben von der Sehnsucht nach dem Reich Gottes.
Zwei Brüder waren verfeindet. Sie hatten keine Gemeinschaft und gingen sich aus dem Weg. Am liebsten wollten sie sich nie mehr sehen. Einer der Brüder hätte zwar gerne die Situation geändert, scheiterte aber an dem sturen Kopf des anderen. Die Häuser der beiden Brüder lagen nicht weit auseinander. Zwischen diesen floss ein kleiner Fluss, über den es aber keine Brücke gab.
Eines Tages bekam der eine Bruder Besuch. Ein Zimmermann war auf der Walz und bot seine Dienste an. Der Bruder war froh, hatte er doch viel Holz, das verwertet werden sollte. Er bat den Zimmermann, während seiner Abwesenheit – er hatte eine längere Reise geplant – aus dem Holz eine lange und hohe Mauer zu errichten. Er wollte seinem Bruder nie mehr in die Augen schauen müssen.
Nach einigen Wochen kam der Bruder zurück. Was stellte er fest? Anstelle der Mauer fand er eine Brücke. Über diese lief ihm sein Bruder freudestrahlend und ganz beglückt entgegen. Er umarmte ihn und dankte ihm für seine grandiose Idee, eine Brücke zu bauen. Zuerst wehrte sich der Auftraggeber und wollte den Brückenbauer zur Rede stellen. Als er aber die Freude des Bruders und dessen Familie sah, wurde er selbst davon angesteckt und lobte am Ende die Arbeit des Zimmermanns. Schließlich bat er diesen zu bleiben, da er für ihn genug Arbeit habe. Jener lehnte dankend mit dem Hinweis ab, dass er weiterziehen müssen. Es gäbe auf der weiten Welt so viele Mauern. Er sei dazu berufen, Brücken zu bauen.
„Es sind noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat. Wenn aber eins nach dem andern aufgeschrieben werden sollte, so würde, meine ich, die Welt die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären“ (Johannes 21,25).