Zwischenstopp in Istanbul und Blick auf Kappadokien - Matthias Houben - E-Book

Zwischenstopp in Istanbul und Blick auf Kappadokien E-Book

Matthias Houben

0,0
0,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Impressionen einer Reise, die über Istanbul nach Kappadokien führte. Mit einigen Fotos, welche die Erinnerung immer wieder auffrischen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 21

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Grob geschätzt 17 MillionenIrgendwie dazwischenDrei Highlights hintereinanderGöremeMeine Lieblingsfotos der Reise

Grob geschätzt 17 Millionen

Es ist heiß, die Klimaanlage funktioniert nicht, durchs geöffnete Fenster strömen warme Luft und der akustische Atem der Millionenstadt. Du selbst bist wie aufgedreht, stehst in Gedanken noch auf dem Taksim Platz und schaust den geschätzten Millionen entgegen, die sich dir entgegenwälzen, während du mit der anderen Million zusammen die Straße hinuntertreibst, vorbei an Geschäften und Restaurants, die immer geöffnet scheinen. Deren Musik und Gerüche von allen Stilrichtungen und Geschmacksvarianten erzählen, immer begleitet von dem konstanten Stimmgewirr, das dich permanent umschwebt. Auf der Fahrt vom Flughafen im asiatischen Teil hinüber auf den europäischen, die hoffnungslos verstopfte Brücke nutzend, hast du den Busfahrer ob seines Gleichmuts bewundert und eine erste Ahnung davon erhalten, was das Wort Millionen wirklich bedeuten kann. Die Silhouette der Wohntürme auf den Hügeln im letzten Sonnenschein sagte noch mehr dazu. Und dann blicktest du hinüber auf den Altstadthügel, von den Sonnenstrahlen in ein rötliches Licht gesetzt, sahst die Hagia Sophia, erahntest die Blaue Moschee und vermutetest davor den Topkapi Palast.

Während der Guide voller Stolz die Fakten aufzählte, und dich damit in deiner Lagevermutung bestätigte, dachtest du darüber nach, dass diese filigranen Türme mit dem Halbmond unzählige Erdbeben und Eroberungsschlachten überstanden haben. Dein Blick wechselte fasziniert hin und her zwischen den Denkmälern der Antike und den blau schimmernden Fensterschluchten mit modernen Hochhäusern aus unserer Zeit. Schweifte wieder ab und verfolgte die halsbrecherische Arbeit der Wasserverkäufer in der endlos dahinkriechenden Fahrzeugkolonne.

Jetzt aber wälzt du dich im Bett herum, versuchst Speisen zu verdauen, deren Namen du nicht kanntest, die scharf und würzig waren, die interessant aussahen und genauso deinen Geschmackssinn erweiterten, unverhofft neu und dennoch auf eine eigenartige Weise vertraut. Der ob der süßen Nachspeisen eine zusätzliche Erweiterung erfuhr, die du nicht zu hoffen gewagt hattest. Und du saßt einfach da, in jenem halb offenen Restaurant, schon fast auf dem Pflaster der Straße im Basar sitzend, auf Bänken, die mit Teppichen ausgelegt waren, sahst auf die vorbeischlendernden Menschen, hinüber in die Auslagen der Geschäfte und erfuhrst jenen magischen Moment, als der Muezzin zum Abendgebet rief.

Du bist ein Ungläubiger, im wahrsten Sinne des Wortes, und dennoch sitzt du ergriffen da, wagst es kaum deinen schwarzen Kaffee zu schlürfen, beobachtest verstohlen die anderen um dich herum, erwartest die gleiche positive Betroffenheit, bemerkst aber nur eine Mischung aus normaler Anteilnahme und zum Teil, bei den Jüngeren, eine gewisse Ignoranz. Du aber sitzt da und spürst diese Ahnung von Fremdheit, das Klischee, das dich so unerwartet überrollt und dir sagt: Du bist wirklich hier im Orient.