10 gute Angebote für ein gelingendes Leben - Werner Röhle - E-Book

10 gute Angebote für ein gelingendes Leben E-Book

Werner Röhle

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Beschreibung

Gott meint es gut mit uns Menschen. Und darum hat er uns 10 Gebote gegeben, damit unser Leben gelingen kann. Er kennt uns genau und weiß, dass wir Orientierung und Werte brauchen, um im Leben zurechtkommen. Und darum gibt er uns Menschen 10 großartige Ratschläge die, wenn wir sie befolgen, dazu führen, dass das Leben gelingt. Und ein gelingendes Leben ist ein gesegnetes Leben! Von den 10 Geboten regeln 4 Gebote unsere Beziehung zu Gott und 6 Gebote regeln unsere Beziehung zu anderen Menschen. 10 große Freiheiten, die die Beziehung zu Gott und den Mitmenschen regeln sollen! Gott liebt das Konkrete und das Präzise, um uns Menschen nicht zu überfordern. Regeln und Vorschriften schaffen tatsächlich erst einen Rahmen, in dem sich Freiheit und Freude am Leben voll entfalten können. Ein Bischof hat dazu treffend angemerkt: Die Zehn Gebote sind eine brillante Analyse der Minimalanforderungen, anhand deren eine Gesellschaft und eine Nation ein nüchternes, gerechtes und zivilisiertes Dasein führen kann.

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INHALTSVERZEICHNIS

1. Vorwort

2. 2. Mose 20,1-3 + 5. Mose 5,6-7 – Den einzig wahren Gott verehren! (1. Gebot)

3. 2. Mose 20,4-6 + 5. Mose 5,8-10 – Mach dir kein Bild von Gott – denn Gott sprengt jeden Rahmen! (2. Gebot)

4. 2. Mose 20,7 + 5. Mose 5,11 – Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes nicht missbrauchen! (3. Gebot)

5. 2. Mose 20,8-11 + 5. Mose 5,12-14 – Du sollst den Feiertag heiligen! (4. Gebot)

6. 2. Mose 20,12 + 5. Mose 5,16 – Du sollst Vater und Mutter ehren! (5. Gebot)

7. 2. Mose 20,13 + 5. Mose 5,17 – Du sollst nicht töten! (6. Gebot)

8. 2. Mose 20,14 + 5. Mose 5,18 – Du sollst nicht ehebrechen! (7. Gebot)

9. 2. Mose 20,15 + 5. Mose 5,19 – Du sollst nicht stehlen! (8. Gebot)

10. 2. Mose 20,16 + 5. Mose 5,20 – Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten! (9. Gebot)

11. 2. Mose 20,17 + 5. Mose 5,21 – Du sollst nicht begehren, was deinem Nächsten gehört! (10. Gebot)

12. Matthäus 22,34-40 – Das höchste Gebot: Doppelgebot der Liebe

13. Nachwort

14. Quellenangabe und Literaturverzeichnis

15. Autor

1. Vorwort

10 gute Ratschläge für ein gelingendes Leben

Gott meint es gut mit uns Menschen. Und darum hat er uns 10 Gebote gegeben, damit unser Leben gelingen kann. Er kennt uns genau und weiß, dass wir Orientierung und Werte brauchen, damit wir im Leben zurechtkommen. Und darum gibt er uns Menschen 10 großartige Ratschläge die, wenn wir sie befolgen, dazu führen, dass das Leben gelingt. Und ein gelingendes Leben ist ein gesegnetes Leben! Von den 10 Geboten regeln 4 Gebote unsere Beziehung zu Gott und 6 Gebote regeln unsere Beziehung zu anderen Menschen. 10 große Freiheiten, die die Beziehung zu Gott und den Mitmenschen regeln sollen! Die 10 Gebote enthalten 279 Wörter, die amerikanische Unabhängigkeitserklärung 300 Wörter, und die Verordnung der Europäischen Union über den Import von Karamellbonbons hat exakt 25.911 Wörter. Gott liebt das Konkrete und das Präzise, um uns Menschen nicht zu überfordern. Manche sagen: „Ich will kein Buch mit lauter Vorschriften. Das ist mir alles viel zu restriktiv – alle diese Regeln und Verbote. Ich will frei ein. Wenn man nach der Bibel lebt, verliert man die Freiheit, das Leben zu genießen.“ Aber stimmt das wirklich? Nimmt die Bibel uns unsere Freiheit? Oder ermöglicht sie sie nicht erst? Regeln und Vorschriften schaffen tatsächlich erst einen Rahmen, in dem sich Freiheit und Freude am Leben voll entfalten können. Ein Bischof hat dazu treffend angemerkt: „Die Zehn Gebote sind eine brillante Analyse der Minimalanforderungen, anhand deren eine Gesellschaft und eine Nation ein nüchternes, gerechtes und zivilisiertes Dasein führen kann.“ Charles de Gaulle soll gesagt haben: „Die 10 Gebote sind deshalb so knapp und präzise, weil Gott darauf verzichtet hat, ein Komitee einzuberufen.“

2. 2. Mose 20,1-3 + 5. Mose 5,6+7 – Den einzig wahren Gott verehren! (1. Gebot)

a) Einstieg und Anmarschweg:

Ich sehe einen Gott, der sich Gedanken macht über Menschen. Ich sehe einen Gott, der Anteil nimmt am Ergehen der Menschen. Ich sehe einen Gott, der die Situation der Menschen realistisch einschätzt, denn sie sind für Ihn „verschmachtet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben“ (Mt. 11,36).

Ich sehe einen Gott, der Antwort weiß auf die Hilf – und Orientierungslosigkeit der Menschen, und der sich dann outet in unerhört beeindruckender und majestätischer Weise. Auf einem Berg – dem Berg Sinai – blitzt und donnert es und es ertönt der Schall einer sehr starken Posaune. Das ganze Volk aber, das im Lager war, erschrak. Und dann gibt Er uns Menschen 10 großartige Ratschläge die, wenn wir sie befolgen, dazu führen, dass das Leben gelingt. Und ein gelingendes Leben ist ein gesegnetes Leben!

b) Textlesung und Thema

Ich würde gern in der 2. Jahreshälfte einmal über die 10 Gebote predigen und starte heute mit dem 1. Gebot.

Die 10. Gebote finden wir an zwei Stellen im AT, in 2. Mose 20 und in

5. Mose 5, kann man sich gut merken. Und hier ist das 1. Gebot.

Mose 20,1-3: „1 Und Gott redete alle diese Worte: 2 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. 3 Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“

Mose 5,6-7: „Und er sprach: 6 Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat, aus der Knechtschaft. 7 Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“

Das Thema ist klar, oder?

„Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Oder kurz und knapp: „Den einzig wahren Gott verehren!“

c) Was denkt ihr, wenn ihr das Wort „Gebote“ hört?

Was denkt ihr, wenn ihr das Wort „Gebote“ hört?

Angebot, Bestimmung, Vorschrift, Warnung, Empfehlung, Drohung, Befehl, Vorschlag, guter Rat, Ordnung, Wunsch, Möglichkeit, Gesetz, Vertrag, Verbot, Regel, Strafe, Verordnung, Ermahnung, Forderung, Recht, Zwang?

Ich habe ein Buch in meinem Bücherschrank mit dem Titel „In Freiheit leben.“ Geschrieben von Dr. Hansjörg Bräumer, der jahrelang Vorsteher der Lobetalarbeit in Celle gewesen ist. „In Freiheit leben?“ Ist das nicht ein Widerspruch in sich selbst? Sind Gebote nicht etwas Einengendes, etwas, was uns gerade unsere Freiheit raubt und uns an unserer Selbstverwirklichung hindert?

Genau das Gegenteil ist der Fall. Hansjörg Bräumer meint dazu: „Das Leben nach den Geboten versetzt den Jünger in eine königliche Freiheit und bewahrt ihn vor dem Diktat der Umwelt und des Bösen.“ – Ich finde, er hat Recht. Jesus hat mal gesagt: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen.“ Joh. 8. Und dann fährt Er fort: „Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein." – Es gibt keine Freiheit in sich selbst und in uns selbst!

Aus dem einfachen Grund: Wir sind nicht so konstruiert! Wir sind nicht so geschaffen, dass wir „in uns selbst“ frei sein können. Freiheit gibt es nur, wenn wir unser Leben an Jesus verlieren und an Jesus binden! Durch Jesus sind wir frei geworden vom „Gesetz der Sünde und des Todes!“ So sagt es Paulus in Römer 8,2: "Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat dich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.“

Und da können die 10 Gebote eine unschätzbare Hilfe sein. Denn sie geben uns Orientierung im Blick auf den Willen Gottes. Von den 10 Geboten regeln 4 Gebote unsere Beziehung zu Gott und 6 Gebote regeln unsere Beziehung zu anderen Menschen.

10 große Freiheiten, die die Beziehung zu Gott und den Mitmenschen regeln sollen! Charles de Gaulle soll gesagt haben: „Die 10 Gebote sind deshalb so knapp und präzise, weil Gott darauf verzichtet hat, ein Komitee einzuberufen.“

Wusstet ihr, dass die 10 Gebote 279 Wörter enthalten, die amerikanische Unabhängigkeitserklärung 300 Wörter, und die Verordnung der Europäischen Union über den Import von Karamellbonbons hat exakt 25.911 Wörter.

d) Lutherische und biblisch-jüdische und reformierte Fassung

Vielleicht ist da der eine oder andere von uns auch schon mal drüber gestolpert: Es gibt zwei unterschiedliche Zählweisen der Gebote:

Die lutherische Fassung.

Und die biblisch-jüdische und reformierte Zählweise.

Ich orientiere mich an der biblisch-jüdischen und reformierten Zählweise.

So viel mal als Einleitung und Anmarschweg zum Thema heute.

„Ich bin der HERR, dein Gott … Du sollst keine anderen Götter haben neben mir!“ Oder kurz und kräftig: „Den einzig wahren Gott verehren!“ Und ich möchte euch 4 Gedanken dazu weitergeben:

Gott meint es gut mit uns!

Der Mensch braucht halt (Halt), was hält! (Der Sinn der Gebote)

Hände weg von Ersatzgöttern!

In Hingabe leben!

„Den einzig wahren Gott verehren!“ Ein erster Gedanke dazu:

1) Gott meint es gut mit uns!

a) Befreier und Retter!

„1 Und Gott redete alle diese Worte: 2 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe.“

So stellt Er sich uns vor, der HERR aller Herren und der König aller Könige! Der einzig wahre und lebendige Gott! Er stellt sich uns positiv vor, als jemand, der es sehr gut mit uns meint. Das, was Er damals an Israel getan hat, möchte Er auch an uns immer wieder gern tun: Er möchte uns in die Freiheit führen. Er möchte jede uns bedrängende Unfreiheit beseitigen. Er möchte uns – Seinen Kindern – helfen, dass wir befreit leben und dass uns nichts mehr versklavt. Dafür schlägt Sein Herz.

Bevor Gott irgendetwas von Seinem Volk verlangt oder erwartet, stellt Er sich ihm vor als der, der Er ist. Vor und über allen Geboten sagt und schreibt der lebendige Gott: Ich bin der Heilbringende! Ich bin der Lebensspendende! Ich bin der in die Freiheit Führende. Ich werde immer für euch da sein!

b) Ich bin … dein Gott!

„Ich bin … dein Gott!“ Der Gott der Gebote ist nicht zuerst der Richter. Natürlich ist Er auch der heilige und gerechte Gott. Er ist so ganz anders als wir Menschen. Aber die Gebote – die 10 großen Freiheiten – erlässt Gott, der Erlöser, der sein Volk aus einer 400 jahrelangen Knechtschaft befreit hat, nämlich Israel aus Ägypten.

Mit dem großen „Ich bin“ stellt Gott im Gegensatz zu den Göttern der Religionen in der Umwelt Israels seine Einzigartigkeit fest.

Der Götterhimmel der anderen Religionen war bevölkert mit einer Unzahl von Volks-, Haus-, Vater – und Muttergottheiten. Sie konnten je nach Gelegenheit und Bedarf und Not als Fürsprecher angerufen werden. Den Bock abgeschossen hat der Hinduismus mit seinen mehr als 3 Millionen Göttern! Neben der Vielgötterei, dem sogenannten Polytheismus und Polydämonismus, gab es rings um Israel auch Religionen mit zwei sich widerstreitenden Göttern. Ein böser und ein guter Gott stehen – wie es im Dualismus (Zweiheit, Gegensätzlichkeit). angenommen wird – in ewigem Widerstreit. Für Menschen, die mit ständig sich bekämpfenden Gottheiten rechnen, ist es wichtig, dem „Bösen“ zu entkommen und den „Guten“ für sich zu gewinnen.

Der lebendige und einzig wahre Gott, der den Seinen zusagt: „Ich bin dein Gott“, ist einzig und allein Gott. Es gibt keine Götter neben Ihm (Polytheismus). Es gibt auch keine gottähnlichen Wesen, mit denen er es nötig hätte, in den Kampf zu treten (Dualismus). Gott, der Allmächtige, ist allein Gott! Er sah die Versklavung seines Volkes in Ägypten, und Er griff ein. Er erwies sich als Erretter und Befreier Seines Volkes.

Die Zusage: „Ich bin“ heißt wörtlich übertragen:

„Ich bin da“: Gott sagt seine Gegenwart zu – Er ist wirklich da!

„Ich werde da sein“: Das ist Seine Zusage für die Zukunft!

„Ich bin für euch da“: Ich wende mich euch helfend zu!

„Ich bin da und handle“: Ich setze mich für euch ein und handle!

Gott verspricht Seinem Volk: „Ich werde für dich da sein! Ich werde mit euch gehen. Ich werde bei euch stehen. Wo immer euch euer Weg hinführt: Ich bin da!“

Wie undurchsichtig und schwer unser Weg auch aussieht, Gott wird für uns da sein. Er will uns mit den Geboten, die die Überschrift tragen: „Ich werde für euch da sein“, einen Weg weisen, den wir gehen können in der Gewissheit: Gott ist bei mir. Er verlässt mich nicht. Mit dieser Zusage: „Ich bin dein Gott“, stellt sich der Gott der Gebote seinen Menschen vor als Schöpfer und Erlöser, als Gott der Gnade und Barmherzigkeit. Merken wir was? „Wie der Vater, so der Sohn“, der uns im Joh.-Evang. 7mal zuruft:

Joh. 6,35 EU: „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“ (nochmals in Vers 48)

Joh. 8,12 EU: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

Joh. 10,9 EU: „Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.“

Joh. 10,11 EU: „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte gibt sein Leben hin für die Schafe.“

Joh. 11,25 f. EU: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.“

Joh. 14,6 EU: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“

Joh. 15,1 EU: „Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.“

Jesus und der Vater sind eins! Und beide reichen völlig aus für unser ganzes Lebens! Gott meint es gut! Den einzig wahren Gott verehren! Dazu gehört ein zweiter wichtiger Gedanke:

2) Der Mensch braucht halt (Halt), was hält! (Der Sinn der Gebote)

a) Beispiel 1074 (Quelle: Band 3, Schäfer, In Bildern reden)

Wir leben ja wirklich in einer schönen Gegend mit viel Wasser. Und es gibt hier etwas, was es woanders nicht so gibt: Leuchttürme. Der Leuchtturm, an dem sich der Kapitän orientiert, steht außerhalb des Schiffes. Er bleibt dort auch stehen. Er weicht keinen Schritt zur Seite, auch wenn Sturm und Wellen das Schiff noch so weit von ihm wegtreiben.

Nur in dieser absoluten Standfestigkeit ermöglicht er hilfreiche Orientierung. So ist es auch mit den Geboten Gottes. Sie haben ihre Verankerung in Gottes Ewigkeit. Sie haben absolute Gültigkeit. Sie sind nicht unsere Produkte. Wir können sie deshalb auch nicht willkürlich verrücken oder aufweichen. Sie werden uns alle überleben und auch dann noch da sein, wenn wir schon lange nicht mehr da sind. (Ulrich Parzany) „Ein Volk, das die 10 Gebote nicht achtet, ist ein verlorenes Volk“, hat Theodor Roosevelt (1858-1919), der 26. Präsident der Vereinigten Staaten einmal gesagt.

Und damit das ja nicht passiert, hat uns Gott vor ur-langen Zeiten auf zwei Tafeln handverlesen die 10 großen Freiheiten geschenkt und ans Herz gelegt. Die Gebote 1– 4 sprechen das direkte Verhältnis zwischen Gott und Mensch an. Und die Gebote 5 – 10 regeln die Beziehungen der Menschen untereinander. Sie sind so übersichtlich, kurz und knapp und kräftig, dass wir sie uns gut merken und einprägen können; und gleichzeitig so gehaltvoll und so tiefgründig, dass wir an ihrer Bedeutung ein Leben lang herumbuchstabieren werden.

„Und ein Volk, das die 10 Gebote nicht achtet, sie mehr und mehr ignoriert und sich von ihren Aussagen verabschiedet, ist ein verlorenes Volk.“ Man kann sich – geistlich gesehen – große Sorgen machen über das Land der Reformation, über Deutschland! Gelegentlich schafft ein Volk Gott ab, aber Gott ist zum Glück toleranter.

Das ist ein wichtiger Sinn, warum Gott uns die Gebote gegeben hat:

Wir brauchen Orientierung, damit unser Lebensschiff in den Stürmen des Lebens gut durchkommt und den Heimathafen erreicht.

Es tut gut, zu wissen, worauf es Gott ankommt in unserer Beziehung zu Ihm und in unserem Miteinander mit anderen Menschen.

b) Riegel – Spiegel – Regel!

Die Reformatoren haben von einer dreifachen Funktion und Aufgabe des Gesetzes gesprochen: Die Gebote wirken wie ein Riegel, wie ein Spiegel, und wie eine Regel!

Riegel.

Das Gebot oder Gesetz – der Weg zu leben! (Riegel – Schutzwand). Krankenpfleger Intensiveinheit … spanische Wand, um vor neugierigen Blicken auf Frischoperierte zu schützen.

Spiegel.

Das Gebot oder Gesetz – der Weg zum Leben! (Röntgenaufnahme, die die kranke Stelle aufdeckt und dann eine Überweisung in die Hände des guten Arztes ausstellt).

Regel.

Das Gebot oder Gesetz – der Weg im Leben! ( Richtschnur)

„So ist also das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut“; und „Jesus ist auch nicht gekommen, das Gesetz aufzulösen, sondern zu erfüllen.“ (Römer 7,12 + Matthäus 5,17).

Die ganze Bibel ist das für uns: Riegel – Spiegel – Regel!

Sie zeigt uns den Weg zu leben!

Sie zeigt uns dem Weg zum Leben!

Sie zeigt uns den Weg im Leben!

Den einzig wahren Gott verehren! Warum?

Gott meint es gut mit uns!

Der Mensch braucht halt (Halt), was hält!

Und eine dritte Antwort heißt:

3) Hände weg von Ersatzgöttern!

a) Du sollst – du sollst nicht!

Wird es jetzt gesetzlich? Nein, es bleibt evangelisch. Aber zum 1. Gebot gehört eben auch die Aussage: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“, die wir nicht unterschlagen wollen und dürfen. Sicher ist diese Aussage auch ein Hinweis auf die „Vielgötterei“, die es in Kanaan und in der Umgebung Israels damals gab.

Warum sagt dass Gott hier? Braucht Er Monopolschutz (Vorrecht, alleiniger Anspruch)? Hat Er es denn nötig, so auf Seine Alleinigkeit bedacht zu sein und Seinen Anspruch geltend zu machen? Was hat Er, der Schöpfer Himmels und der Erden, der mächtige Erlöser und Befreier Seines Volkes denn schon zu befürchten, selbst wenn sich neben Ihm ein paar kleine Götzen regten? Sollte Er nicht als der völlig Überlegene mit einem Lächeln über die hinwegsehen, die versuchen wollen, auch ein bisschen Gott zu spielen? Warum aber diese Ausschließlichkeit diese Forderung der alleinigen Bindung an Ihn? Warum sollen wir, wie Martin Luther in seinem Kleinen Katechismus so schön sagt: „Gott über alles fürchten, lieben und vertrauen“?

Die Antwort, die Gott uns auf diese Fragen gibt, ist klar und eindeutig. Und sie ist großartig! Die Antwort heißt: „Ich gebiete euch dies, weil ich euch liebhabe! Ich denke bei dem allen gar nicht an Mich und Meine Ehre, Ich denke dabei an euch, an euer Heil, an euren Frieden, an euer Glück!“

Bevor Gott die Gebote an Sein Volk weitergab, hat Er sich vorgestellt als der große Helfer und Befreier, hat also das Wohl der Seinen, das Wohl Seines befreiten Volkes im Auge. Er will nicht, dass sie wieder in Unfreiheit, wieder in Abhängigkeit geraten, wieder unter die Gewalt einer Sklaverei geraten, die schlimmer ist als das, was sie vorher in Ägypten erlebten. Er will, dass die Seinen nicht nur in die „herrliche Freiheit der Kinder Gottes hineinkommen, sondern auch „in dieser Freiheit bestehen, zu der sie befreit sind!“ Und das gelingt nur, wenn sie bei Ihm, bei Ihm allein bleiben.

Gott weiß also um die ungeheure Gefährdung Seines Volkes! Er kennt die Götzen genau und weiß um die verheerenden Folgen ihres Einflusses besser Bescheid als Sein Volk. Er weiß, dass man nicht mit ihnen spielen kann. Er weiß, dass man ihre gefährlich, verderbliche Macht erst so recht spürt, wenn es zu spät ist.

Und darum: „Du sollst keine anderen Göttes neben Mir haben! Weder aus dem himmlischen noch aus dem irdischen noch aus dem dämonischen Bereich!“

In der hebr. Bibel des AT gibt es verschiedene Worte für das deutsche Wort „nicht“ und für die Verneinung. In den 10. Geboten steht jedes Mal das Wort לאֹ, was man am besten wiedergeben und übersetzen kann mit: „Du sollst, du wirst und du darfst unter keinen Umständen diese oder jene Handlung tun.“ Damit wird ein scharfes und absolutes Verbot ausgedrückt, eine Handlung niemals zu tun.

Manche sagen: Das ist hier im Hebräischen eine einfache Feststellung, so nach der Weise: „Du hast keine anderen Götter neben mir, weil du Mich kennst. Wo ich allein der HERR deines Lebens bin, da kann es einfach keine anderen Götter neben mir geben. Die haben neben mir einfach keinen Platz.“

b) Er hat mich!

Der Schweizer Pfarrer Walter Lüthi hat einmal in einer Auslegung der 10 Gebote eine kleine Geschichte erzählt, die sehr schön deutlich macht, wie es mit den Götzen ist und wovor uns der Gehorsam gegenüber Gottes Gebot schützt.

Die halbwüchsigen Jungs eines Dorfes hatten sich einmal vorgenommen, einen Fuchs, der immer wieder in den Hühnerställen sein Unwesen trieb, in seinem Bau aufzustöbern und lebendig zu fangen. Einer der Jungen kroch dazu in den Bau des Fuchses, während die anderen draußen warteten. Schon nach kurzer Zeit hörte man den triumphierenden Ruf: „Ich hab‘ ihn! Ich hab‘ ihn!“ Kaum zwei Atemzüge später aber ertönte lautes Heulen: „Er hat mich! Er hat mich!“

c) Fragen an uns!

Genau das passiert, wenn wir auf Ersatzgötter und Götzen hereinfallen. Es sieht zunächst alles großartig und verheißungsvoll aus. Und dann wird der Spieß herumgedreht. Erst hatten wir alles im Griff, und dann werden wir die Opfer und unsere Götzen haben uns.

Darum ein paar Fragen zur persönlichen Prüfung an uns:

Was ist mir wichtiger als Gott? Worauf setze ich noch mein Vertrauen?

Unser Beruf, das Geld, die Familie, das Hobby, der Sport, Menschen?

Was diktiert uns? Was bestimmt uns? Was treibt uns an und um? Was ist uns wichtiger als Gott? „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“, das ist Ausdruck der Liebe und Güte Gottes zu uns Menschen!

Den einzig wahren Gott verehren! Warum?

Weil Gott es gut mit uns meint!

Weil wir Halt brauchen im Leben!

Weil Er uns vor Ersatzgöttern und Götzen bewahren will!

Und schließlich, ein letzter Gedanke:

4) In Hingabe leben!

a) Beispiel 57! (Quelle: Band 1, Schäfer, Hört ein Gleichnis)

Weil Gott es gut mit uns meint, dürfen wir Ihn ehren und zurücklieben! Der Essener Jugendpfarrer Wilhelm Busch erzählt: Eines Tages besuchte mich in Essen ein Privatdozent für Altes Testament an einer süddeutschen Universität. Der kommt von einer Orientalisten-Tagung in Bonn und will bei dieser Gelegenheit das Industriegebiet kennenlernen.

Ich führe ihn durch das Kruppwerk. Wir besichtigen eine Zeche. Als wir über den Zechenplatz gehen, sehe ich den „Vater Weihe“ mit seiner seltsamen Kosakenmütze. Er ist ein pensionierter Bergmann, und ich mag ihn sehr, weil er ein begeisterter Jesus-Nachfolger und „brennend im H.G.“ ist.

„Herr Doktor!“ sage ich zu dem Privatdozenten, „dort kommt ein Mann, den müssen Sie unbedingt kennenlernen.“ Wir begrüßen einander. „Vater Weihe“, sage ich, „dieser Herr lehrt Studenten das AT kennen.“ „So?“ sagt Vater Weihe. „Dann wünsche ich Ihnen nur, dass Ihnen das AT so viel wert ist wie mir.“ Dabei schaut er ihn prüfend und scharf an.

Der ist etwas erstaunt, dass ein einfacher Bergmann sich als Kenner des AT ausgibt. Etwas unsicher fragte er: „Was haben Sie denn im Alten Testament gefunden?“ – Da richtet sich „Vater Weihe“ auf und sagt mit großem Ernst: „Wenn dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre, so wäre ich vergangen in meinem Elend.“ Psalm 119,92 – Nur diesen einen Satz aus dem Psalm 119 sagt er. Dann zieht er seine Kappe und stapft ohne ein weiteres Wort davon.

Der gelehrte Mann schaut ihm nach. Dann atmet er tief auf: „Das war die beste Vorlesung, die ich je über das Alte Testament gehört habe.“ Gott meint es gut mit uns! Und darum hat Er unsere Hingabe verdient!

b) Martin Luther

Martin Luther, der durch viele Anfechtungen gegangen ist, sagte über das 1. Gebot: „Wenn mir alles unbegreiflich vorkommt, ja, wenn sogar das Bild des Heilandes mir zeitweilig verdunkelt wird, dann ist mein letzter Halt das, was Gott im ersten Gebot gesagt hat.

„Ich bin der HERR, dein Gott.“ Also die Wahrheit: Ich habe mich nicht selbst erschaffen, ich bin nicht allein mit mir selbst und mit meinem Schicksal. Ich stehe in der Hand dessen, ohne den ich keinen Atemzug tun könnte. Gott hätte mich nicht erschaffen, wenn er kein Ziel mit mir hätte. Er fängt kein Werk an, um es dann unvollendet wegzuwerfen und liegenzulassen.“

c) Aufruf zur Hingabe (Matth. 22,34-60)

Den einzig wahren Gott verehren! Weil Er es so gut mit uns meint!

Wie kann das angemessen aussehen: In Hingabe leben!

Sicher so, dass man Ihm das immer wieder mal im Gebet sagt, zum Beispiel so:

Lieber Vater im Himmel,

ich verehre als den einzig wahren und lebendigen Gott.

Du hast mir Deine Liebe offenbart, weil Jesus für mich am Kreuz für meine Schuld gestorben ist.

Dadurch bist Du mein Gott geworden.

Du bist mein Retter und Befreier und meinst es

sehr gut mit mir. Vielen Dank, dass Du durch Jesus

mein persönlicher Gott und mein himmlischer Vater geworden bist.

Ich liebe und verehre Dich.

Amen.

In Hingabe leben! Das kann und darf und sollte man immer wieder im Gebet ausdrücken.

Das kann und darf und sollte man auch immer wieder mit Lobgesang und Anbetung ausdrücken. Das ehrt Gott, und darüber freut sich Gott.

Und schließlich drücken wir unsere Hingabe an Ihn auch dadurch aus, dass wir unser ganzes Leben nach Seinem guten Wort ausrichten und es ernstnehmen!

Jesus selbst hat das mal im Johannes-Evangelium so auf den Punkt gebracht: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, wie ich meines Vaters Gebote halte und bleibe in seiner Liebe.“

Johannes 14,23 und Johannes 15,10

Hingabe an Gott praktisch durch Gebet, Lobgesang und das Ernstnehmen Seines guten Wortes!

Das ist zutiefst auch eine Herzensangelegenheit, wenn Jesus einem Schriftgelehrten, der Ihn versuchen wollte und die Frage stellte: „Meister, welches ist denn das höchste Gebot im Gesetz“, die Antwort gibt: