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Das Geheimnis ist groß - Jesus Christus und seine Gemeinde! Dieses Geheimnis entfaltet Paulus im Epheserbrief, den er wahrscheinlich um das Jahr 60 n. Chr. im Gefängnis in Rom geschrieben hat, indem er vom Wunder und Geheimnis der Juden und Heiden umgreifenden, in kosmische Dimensionen hineinragenden Gemeinde und Kirche Jesu Christi schwärmt. Er hat dabei sowohl die sichtbare Gemeinde in Ephesus, in der er als Apostel drei Jahre gelebt und gearbeitet hat, als auch die weltweite unsichtbare Kirche Jesu Christi, von der nur Gott weiß, wer dazu gehört, vor Augen. Der Epheserbrief zeigt uns die hohe Bedeutung der Gemeinde Jesu Christi, die von Ewigkeit her von Gott bestimmt ist, ein Zeugnis in der gegenwärtigen und zukünftigen Welt zu sein. Christsein ohne Zugehörigkeit zu einer örtlichen Gemeinde oder Kirche ist vom Neuen Testament her nicht denkbar. Die Gemeinde ist die Hoffnung der Welt. Sie ist die einzige Institution, die über den Tod hinaus Bestand hat. Die vorliegenden Predigten, die alle Kapitel des Epheserbriefes berücksichtigen, sind auf dem Hintergrund einer jahrzehntelangen Gemeindepraxis entstanden. Sie haben das Ziel, mit in das Staunen über dieses Geheimnis der Gemeinde einzutreten, bei aller menschlichen Begrenzung und Schwachheit, die Schönheit und Einzigartigkeit der örtlichen Gemeinde zu entdecken und den Gründer und HERRN der Gemeinde, Jesus Christus, persönlich kennenzulernen.
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Seitenzahl: 264
Vorwort
Apg. 18,23 - 19,40 – Die Geburtsstunde der Gemeinde in Ephesus!
Epheser 1,3-14 – Wir sind die Gesegneten!
Epheser 1,15-23 – Erleuchtete Augen des Herzens sehen mehr!
Epheser 2,1-10 – Von Gott zum Leben erweckt!
Epheser 2,11-22 – Er ist unser Friede!
Epheser 2,19-22 – Willkommen im Haus Gottes!
Epheser 3,1-13 – Das Geheimnis Christi!
Epheser 3,14-21 – Beten erweitert den Horizont!
Epheser 4,1-6 – Vom Segen der Einheit!
Epheser 4,7-16 – Gottes Ziel für die Gemeinde - wachsen in allen Stücken!
Epheser 4,17-24 – 3 Schritte zu einem erneuerten Leben!
Epheser 4,25-32 – Jesus verändert Menschen!
Epheser 5,1-14 – Christlicher Lebensstil!
Epheser 5,15-21 – Werdet (immer wieder neu) voll Geistes!
Epheser 5,21 - 6,9 – Leben in heilen Beziehungen!
Epheser 6,10-17 – Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke!
Nachwort
Das Geheimnis ist groß – Jesus Christus und seine Gemeinde
Dieses Geheimnis entfaltet Paulus im Epheserbrief, den er wahrscheinlich um das Jahr 60 n. Chr. im Gefängnis in Rom geschrieben hat, indem er vom Wunder und Geheimnis der Juden und Heiden umgreifenden, in kosmische Dimensionen hineinragenden Gemeinde und Kirche Jesu Christi schwärmt. Er hat dabei sowohl die sichtbare Gemeinde in Ephesus, in der er als Apostel drei Jahre gelebt und gearbeitet hat, als auch die weltweite unsichtbare Kirche Jesu Christi, von der nur Gott weiß, wer dazu gehört, vor Augen. Der Epheserbrief zeigt uns die hohe Bedeutung der Gemeinde Jesu Christi, die von Ewigkeit her von Gott bestimmt ist, ein Zeugnis in der gegenwärtigen und zukünftigen Welt zu sein. Christsein ohne Zugehörigkeit zu einer örtlichen Gemeinde oder Kirche ist vom Neuen Testament her nicht denkbar. Zur Gemeinde der Glaubenden gehören die Menschen, denen der auferstandene Jesus Christus begegnet ist und die dann die befreiende Erfahrung der Erlösung als Geschenk angenommen haben. Die Gemeinschaft mit ihm verändert Menschen positiv. Darum ist die Gemeinde die Hoffnung der Welt. Sie ist die einzige Institution, die über den Tod hinaus Bestand hat. Die vorliegenden Predigten, die alle Kapitel des Epheserbriefes berücksichtigen, sind auf dem Hintergrund einer jahrzehntelangen Gemeindepraxis entstanden. Sie haben das Ziel, mit in das Staunen über dieses Geheimnis der Gemeinde einzutreten, bei aller menschlichen Begrenzung und Schwachheit, die Schönheit und Einzigartigkeit der örtlichen Gemeinde zu entdecken und den Gründer und HERRN der Gemeinde – Jesus Christus – (zum ersten Mal oder immer besser) persönlich kennenzulernen.
a) Einstieg und Hinführung:
Abenteuer Gemeindegründung… Einmal habe ich es schon hinter mir. 1990 starteten wir in der Lüneburger Heide von der Muttergemeinde Hanstedt/Nordheide aus dieses Abenteuer mit 5 Frauen und 2 Männern. Das war aufregend. Vor gut 2 Jahren – am 27.11.2011 – wurden wir eingeladen, das 20jährige Jubiläum der FeG-Lüneburg zu feiern. Da hatte die Gemeinde so zwischen 160 und 180 Gemeindeglieder. Ich durfte die Predigt halten…und es war eindrucksvoll, was Gott in diesen 20 Jahren getan hat.
Die nächsten Wochen und Monate geht es in den Predigten und Hauskreisen um den Epheserbrief, den Paulus in den Jahren Ende 59, Anfang 60 n. Chr. von Rom aus geschrieben hat.
Der Epheserbrief ist der Brief zum Thema neutestamentliche Gemeinde! Was Gemeinde ist , wie Gemeinde funktioniert, worin das Wesen der Gemeinde besteht, das alles finden wir im Epheserbrief. Da jede FeG1 eine Gemeinde nach dem NT sein will, ist sie herausgefordert, den Epheserbrief gründlich zu studieren, gewissermaßen in den Spiegel zu gucken und evtl. Korrekturen vorzunehmen, wenn sie eine Gemeinde nach dem NT sein will. Vielleicht ist eine neue Frisur nötig … oder ein paar Falten müssen geliftet werden, usw.… spannend ist das! Und so starten wir heute mit einer Predigtreihe über den Epheserbrief und gehen weit zurück so in die Zeit zwischen 52 – 54 nach Christus, kurz vor Beginn der 3. Missionsreise des Apostels Paulus.
Thema der Predigt: „Die Geburtsstunde der Gemeinde in Ephesus!“ mit dem Untertitel: (Prinzipien von Gemeindegründung am Beispiel der Gemeinde in Ephesus!). Ich lese jetzt jeweils aus Apg. 18 und 19 ein paar Verse zu den Gedanken, die mir beim Nachdenken darüber gekommen sind.
Ein erster Gedanke dazu:
1) Der Ackerboden wird vorbereitet! (Apg. 18,23-28)
a) Textlesung: Apg. 18,23-28 und Hinführung
Ich lese uns den 1. Abschnitt aus Apg. 18,23-28 … Die Stadt Ephesus lag an der Westküste Kleinasiens und hatte schon eine lange Geschichte hinter sich, als sie unter den Römern zur Hauptstadt der Provinz Asia wurde. Ephesus lag am Hauptweg von Rom nach dem Osten. Durch ein Erdbeben in der Zeit des Kaisers Tiberius wurde die Stadt schwer beschädigt, was später zur Versandung des Hafens und zum Rückgang der Stadt führte. Ephesus verfiel mehr und mehr und ging schließlich ganz unter. – Heute gibt es dort nur noch Ruinen. Nach altkirchlicher Tradition wohnte der Apostel Johannes in Ephesus. Er galt als Haupt der kleinasiatischen Gemeinden. In neutestamentlicher Zeit war Ephesus die bedeutendste Metropole Kleinasiens. Sie atmete den Geist der spätgriechischen internationalen Kultur und war mit Jerusalem und Athen eine der drei heiligsten Städte des Altertums. Mit dem Heiligtum der Artemis oder Diana war Ephesus zum Mittelpunkt östlicher Mysterien-Kulte und asiatischer Religionsausübung geworden. Man hat später den Tempel ausgegraben und er gehört seitdem zu den sieben Weltwundern.
Aber da, wo sich die Götter tummeln ist der eine wahre Gott auch nicht weit, um sich als der wahre Gott und Retter zu offenbaren! – Und so schickt Er Seine Leute dorthin, zum Tummelplatz der Götter, um das Evangelium dort bekanntzumachen!
b) Apollos
Und zunächst hören wir da von Apollos. Das war ein interessanter Typ! Ein gelehrter Jude aus Alexandria, der 2.größten Stadt des römischen Reiches und einer berühmten Bibliothek, wo sich Juden und Griechen gern ausbilden ließen. Apollos hatte Feuer. Er war gelehrt und beredsam, und wenn er redete, war „er brennend im Geist“. Er „brannte“ für das Evangelium und war „begeistert“ von Jesus. Das sind die richtigen Missionare. Und die „Gnade Gottes“ war mit ihm. Ohne dass Gott hinter Seinen Gesandten steht, läuft sowieso nichts. Und er machte es wie Jesus: Zuerst zu den Juden in die Synagoge, und – wenn die nicht wollten – weiter zu den Heiden. So gingen die Apostel auf ihren Missionsreisen vor. Der Ackerboden wird vorbereitet! Aber auch Apollos war als Christ noch „nicht fertig“. Ihm fehlten noch ein paar wichtige Erkenntnisse. Das mit Jesus – und dass Er der verheißene Messias des AT war – hatte er richtig erkannt und entsprechend auch verkündigt. In der „Tauflehre“ war er noch nicht ganz rund. „Er kannte nur die Taufe des Johannes.“ Gemeindegründer sind nie fertig im Erkennen! Noch eine interessante Entdeckung: Apollos war demütig, sonst hätte er – der gelehrte Theologe – sich nicht von den „Laien“, dem Handwerkerehepaar Aquila und Priszilla in das einfache Handwerkerhaus einladen lassen, um sich von ihnen noch ein wenig mehr den geistlichen Horizont erweitern und noch ein wenig tiefer in den lebendigen Glauben an Jesus hineinführen zu lassen.
Wohl einer Gemeinde, die solche geistlichen Laien hat, solche Männer und Frauen mit geistlichem Tiefgang!
Wohl einem Theologen, der nicht zu stolz ist, sich von solchen Gemeindegliedern etwas sagen und weiterhelfen zu lassen!
Übrigens legen wir als Bund FeG2 Wert darauf, dass die Theologie nicht nur von den ausgebildeten Pastoren gemacht wird! Wir sind eine Laienbewegung.
c) Interessante Entsprechungen für uns heute
„Die Geburtsstunde der Gemeinde in Ephesus!“ Der Ackerboden wird vorbereitet. Hier sind interessante Entsprechungen und Prinzipien über Gemeindegründung für uns drin enthalten.
Zum Beispiel:
Gemeindegründung
braucht vom Heiligen Geist „entzündete, brennende und begeisterte“ Brüder und Schwestern.
Gemeindegründung
sucht sich die „religiös offenen Menschen“. Was ist
für uns
die „jüdische Synagoge“? Vielleicht ein Dom?
Gemeindegründung
ist Verkündigung des reichen Wortes Gottes!
Gemeindegründung
sollte immer offen sein für neue Erkenntnisse! Man ist nie fertig mit dem, was man weiß und sollte immer dazulernen.
Gemeindegründung
weiß sich ganz von der Gnade Gottes abhängig!
Gemeindegründung
dreht sich um Jesus als Zentrum!
Ich komme zum zweiten Gedanken und Abschnitt.
2) Mission in der Vollmacht des Heiligen Geistes! (Apg. 19,1-12)
a) Textlesung: Apg. 19,1-12
Ich lese uns den 2. Abschnitt aus Apg. 19,1-7 … Mission in der Vollmacht des Heiligen Geistes. An diesen Versen müssen sich natürlich zuerst auch die Verkündiger von heute messen und fragen: „Treibe ich so Mission? So wie Paulus?“
Aber ich mache mir da selbst keinen Druck. Ich bete und arbeite einfach weiter. Und ein bisschen was von diesen hier beschriebenen Dingen habe ich auch schon erlebt.
Interessant, was hier steht. Zunächst mal die Verse 1 – 7. Paulus betritt die Szene. Er kommt nach Ephesus und findet 12 Jünger, also Anhänger Jesu.
b) Woran erkennt man einen wahren Jünger? (Verse 1-7)
Und er merkt sofort: Hier fehlt etwas! Was denn? Vielleicht Freude, vielleicht Begeisterung für Jesus und seine Sache, vielleicht Heilsgewissheit… Oder ist es gar der Heilige Geist selbst, der fehlt? „Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?“ Ehrlich gesagt: Ich kann diese Frage gut verstehen. Weil ich schon vielen Christen begegnet bin. Und weil ich auch den Eindruck hatte: Irgendetwas fehlt hier doch! Christsein ohne Heiligen Geist – das geht nicht! Das funktioniert nicht!
Ohne Heiligen Geist ist Christsein so was von anstrengend.
Ohne Heiligen Geist, das ist wie ein Auto ohne Benzin. Es fährt nicht.
Ohne Heiligen Geist fehlt die fröhliche Gewissheit, das Kind eines liebenden Vaters im Himmel zu sein.
Ohne Heiligen Geist fehlt das Wissen: Ich komme mal in den Himmel.
Ohne Heiligen Geist hält man den Glauben an Jesus nicht durch.
Ohne Heiligen Geist kommt irgendwann heraus und ans Licht, dass man nicht wirklich ein Christ ist, weil der Heilige Geist auch ein Geist der Wahrheit ist.
Diese 12 Männer lassen sich von Paulus hinterfragen. Finde ich Klasse!
Und dann kommt ein „Klassiker unter den theologischen Streitfragen“: die Taufe des Glaubens! Auch sehr interessant hier: Der Geistempfang wird an die Taufe gebunden! Obwohl die 12 Männer mit der Johannestaufe schon getauft worden sind, lassen sie sich von Paulus noch einmal in der „Tauffrage“ unterweisen und sie begreifen plötzlich: Die Johannestaufe ist ja etwas völlig anderes als die Taufe auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!
Sie bedeutet nicht „Vergebung der Sünden“, das ist ja die Bedeutung der Johannestaufe; die „Taufe des Glaubens“ bedeutet: Beerdigung des „alten Menschen“, er wird im Taufwasser beerdigt; heraus kommt der „neue Mensch“, der fortan unter der Herrschaft Christi im Auferstehungsleben lebt! Ist doch alles ganz einfach. Steht doch so im NT! Wohl dem, der auch an dieser Stelle noch ein bisschen dazulernen will! Ich kenne natürlich auch ein wenig die Kirchengeschichte und die Frage, ob man sich noch mal taufen lassen sollte, nachdem man schon als Säugling von den Eltern zur Taufe „getragen“ wurde. Ich kann dir gern mit einem überzeugten „Ja“ darauf antworten, aber besser ist, du gehst mit dieser Frage zu Jesus und liest mal betend das NT zu diesem Thema durch. Was du dann erkennst, das tue! Und du wirst gesegnet sein! Der Segen in unserem Text äußert sich so, dass diese 12 Jünger in anderen Sprachen sprechen und anfangen prophetisch zu reden!
Gern sind wir auch in diesem Gottesdienst bereit, um einen solchen Segen zu beten! So wie Paulus mit Handauflegung, das volle Programm.
Prinzipien von Gemeindegründung am Beispiel der Gemeinde in Ephesus!
Nach meiner Erkenntnis geht das nur so:
Dass Christsein ohne den Heiligen Geist kein Christsein ist!
Dass eine neutestamentliche komplette Tauflehre dazu gehört!
Und dass man offen ist für alle Gaben des Heiligen Geistes!
Lass dich fragen! Lass dich taufen! Lass dich segnen! Das sind die Mut machenden Anstöße der Verse 1 – 7.
c) Wenn nötig Trennung! (Verse 8-10)
Noch ein paar Gedanken zu den folgenden Versen, ich lese sie noch mal kurz:
Apg. 19,8-10 … Auch Paulus macht es wie Jesus: Zuerst die Juden – dann die Heiden! Als es Widerstand gibt – das ist übrigens ein gutes Zeichen, das man im Blick auf Gemeindegründung auf dem richtigen Weg ist – trennt sich Paulus von den Widerstehenden!
Nicht, dass man die „Widerstände“ in der Gemeindegründung provoziert, aber wenn sie kommen, – und sie werden kommen – dann kann man sie richtig einordnen. Warum Widerstände und dann Trennung?
Aus 2 Gründen: 1. Es gefällt dem Teufel nicht, wenn das Evangelium verkündigt wird und Menschen zum Glauben kommen. 2. Es geht darum, die jungen Christen von Schaden fern zu halten und gut zu pflegen, damit sie im Glauben wachsen können.
d) Begleitende Zeichen und Wunder! (Verse 11-12)
Und dann noch was Aufregendes… die Verse 11 – 12 … Das sind die „begleitenden Zeichen“, die Jesus seinen Aposteln – und nicht nur denen – in Markus 16 versprochen hat.
Schweißtücher und andere Tücher bewirken Krankenheilungen.
Schweißtücher bewirken Dämonenaustreibungen.
Eigenartig oder? Nein! Diese Dinge sind Standard in der urchristlichen Mission! Die letzte Heilung in dieser Gemeinde liegt ungefähr 1 ½ Wochen zurück. Aber Jesus hat sie ohne Schweiß – oder andere Tücher geschenkt, einfach so durch Ölsalbung und Handauflegung. Alle Ehre Jesus!
Wir dürfen als Christen, wir dürfen als Gemeinde in der Gemeindearbeit und der Gemeindegründung mit dem vollen Programm rechnen! Das ist Standard, das ist die Beilage des Evangeliums. Das ist eine besondere Form des Segens, den Jesus gern dazu geben will.
Es ist uns aufgetragen zu predigen, zu heilen und Menschen von Dämonen zu befreien! Und Jesus bestätigt das, bis heute! Durch begleitende Zeichen und Wunder! Diese Zeichen weisen über sich hinaus! Sie weisen auf Jesus Christus hin!
Es gibt da die Geschichte eines Pastors, eines bekannten Evangelisten aus dem Bund Freier Pfingstgemeinden. Der wurde auf einmal krebskrank. Ein amerikanischer Pfingstpastor bekam den prophetischen Impuls, nach Vers 12 zu handeln.
Er betete über einem Taschentuch und schickte dieses Taschentuch seinem deutschen krebserkrankten Kollegen mit einigen erklärenden Zeilen und der Bitte, er möge dieses Taschentuch auf seinen kranken Körper legen, dann würde es ihm besser gehen. Der krebserkrankte Pastor tat das zunächst als Unsinn ab und wollte davon nichts wissen. Seine Frau nahm das Taschentuch vorsorglich an sich und versteckte es im Bücherregal. Die bösartige Krankheit schritt weiter voran und die Kräfte des Pastors nahmen immer mehr ab. Als er ganz schwach war und der Frage seiner Frau, ob sie das Taschentuch nicht doch mal holen könnte, nicht mehr viel entgegenzusetzen hatte, holte sie das Taschentuch und legte es auf den sterbenskranken Körper ihres Mannes. Von Stunde an ging es ihm besser und er wurde schließlich wieder völlig gesund. Nun, es geht manchmal eigenartig zu im Reich Gottes, oder? Aber so etwas kann auch eine Hilfe sein für verkopfte Menschen im 21. Jhdt.! Begleitende „Zeichen und Wunder“ sind Folgen des außerordentlichen Wirkens Gottes, durch das Gott plötzlich in einem Minimum an Zeit ein Maximum an Wirkung vollbringt!
Johann Christoph Blumhardt erlebte im 19. Jhdt. die gleichen Ereignisse, die in der Apg. beschrieben werden. Hoch interessant ist die Tatsache, dass sich Blumhardt besonders auf die Erkrankungen konzentriert hat, bei denen Ärzte sowieso nicht mehr helfen konnten! So kam einmal eine schwer herzkranke Frau zu ihm, die um ein Heilungsgebet bat und zu Blumhardt sagte: „Ich gehöre in Ihre Hände.“ Blumhardt erwiderte: „Nein, Sie gehören in die Hände eines Spezialisten.“ Er fuhr mit ihr nach Stuttgart zu einem Herzspezialisten. Der untersuchte sie gründlich und kam zu der Diagnose: „Ich kann Ihnen leider nicht mehr helfen. Sie müssen damit rechnen, dass Sie nicht mehr lange zu leben haben.“ Die Frau ging mit dieser Diagnose zu Blumhardt, und der sagte dann: „Jetzt gehören Sie in meine Hände.“ Er betete um Heilung für diese Frau. Und sie wurde ganz gesund und hatte nie mehr Herzbeschwerden. Eine gute Mischung: Geistliche Nüchternheit und viel Glaubenserwartung!
Die Geburtsstunde der Gemeinde in Ephesus! Darum geht es heute.
Und dazu gehört das volle Programm:
Der Ackerboden wird vorbereitet!
Mission in der Vollmacht des Heiligen Geistes!
Und ein dritter Gedanke heißt:
3) Ein Exorzismus, der daneben geht! :/ (Apg. 19,13-17)
a) Textlesung: Apg. 19,13-17
Nur ganz kurz zu diesem Punkt. Ich lese die paar Verse noch einmal: Apg. 19,13-17 … Hier ist von Möchtegern-Exorzisten die Rede. Und das geht gründlich schief. Das, was wir uns hier merken können, ist dies:
Wer missionarische Gemeindearbeit betreiben will, muss mit Gegenwind rechnen. Der Feind, der Teufel, schläft nicht! Ist auch meine Erfahrung aus vielen Jahren Gemeindearbeit. Es regt sich Widerstand, weil Mission Angriff ist auf feindliches Territorium. Deshalb ist das Gebet so wichtig!
Und wenn man Dämonen austreiben will ohne Vollmacht – ohne vielleicht selbst Christ zu sein – sondern nur „Beschwörer“ sein will, bekommt man die Hucke voll! Denn Dämonen haben übermenschliche Kräfte!
b) Alle Ehre Jesus!
Und „Magie“ liegt immer dann vor, wenn heilige Dinge, heilige Bräuche, heilige Namen in sich selbst wunderbare Wirkungen ausüben sollen. Das geht gründlich daneben.
Und so verstand offensichtlich eine Gruppe jüdischer Exorzisten die Wunder in der Wirksamkeit des Paulus als „magisch!“ So nach dem Motto: „Tun es schon die „Schweißtücher und anderen Tücher“ des Paulus, so dann erst recht der Name „Jesus“ und die Berufung auf „Paulus“!“ Irrtum!
Dieser fehlgeschlagene „Exorzismus“ vergrößert nur den Ruhm Jesu! „Das aber wurden allen bekannt, die in Ephesus wohnten, Juden und Griechen; und Furcht befiel sie alle, und der Name des Herrn Jesus wurde hoch gelobt.“ Vers 17
Die Geburtsstunde der Gemeinde in Ephesus! Interessante Prinzipien über Erfahrungen in der Gemeindegründung werden hier berichtet!
Der Ackerboden wird vorbereitet!
Mission in der Vollmacht des Heiligen Geistes!
Ein Exorzismus, der daneben geht!
Und ein letzter Gedanke heißt:
4) Die Erweckung ist nicht aufzuhalten! (Apg. 19,18-20)
a) Ballast loswerden …!
Abschließend die Verse aus Apg. 19,18-20 … Von Spurgeon habe ich den Satz gelernt: „Von guten Büchern kann man nie genug lesen, von schlechten nie zu wenig.“ – Als die Menschen in Ephesus mit der Wahrheit des Evangeliums in Berührung kommen, „entmüllen“ sie ihr Leben. Sie tragen alle möglichen „Zaubereibücher“ zusammen und verbrennen sie öffentlich. Dietrich Bonhoeffer hat mal den Satz gesagt: „Wer Bücher verbrennt, verbrennt irgendwann auch Menschen.“ Der Satz stimmt so nicht immer!
Er stimmt dann nicht, wenn die Literatur, mit der man sein Denken füttert, „sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt!“ Paulus hat mal den Tipp gegeben, „alles Denken gefangen zu nehmen in den Gehorsam gegen Christus.“ – Er wusste, dass „falsches Denken“ wie ein „Bollwerk“ sein kann, das sich gegen die „Wahrheit des Evangeliums“ verschließt und gar nicht mehr offen ist für Gottes Wirken und Handeln. Nun ich glaube nicht, dass „Glaube und Denken“, das „Glaube und Wissenschaft“ sich gegenseitig ausschließen müssen. Sie können sich wunderbar ergänzen, weil sie unterschiedliche Fragen stellen. Eins meiner Hobbys ist: Ich lese gern und viel. Aber es gibt ein Denken, dass Gott völlig außen vorlässt.
Ich glaube, wir Europäer haben diesen Tipp des Paulus sehr nötig. Denn wir sind durch und durch geprägt vom Humanismus und dem Denken der griechischen Philosophie. Humanismus an sich ist ja nichts Schlechtes, aber wenn der Mensch zum „Maßstab aller Dinge“ wird, und der Verstand über alles geht, kann der Schuss nach hinten losgehen.
Viele Europäer haben Gott und die Bibel gar nicht mehr auf dem Schirm.
Sie sperren sich dagegen wie der Goldschmied Demetrius, der sich durch seine Künste eine goldene Nase im Tempel der Göttin Diana verdiente und es darum als sehr störend empfand, dass in Ephesus plötzlich Menschen auftauchen, die einen Angriff starten auf das bisher so gute religiöse Leben. Darum zettelt Demetrius einen Aufstand gegen die Christen an (Apg. 19,23-40). Da kann ich jetzt nicht mehr drauf eingehen.
Wisst ihr, was interessant ist, dass sich Menschen, die sich von dem einen wahren Gott verabschieden, plötzlich anfangen, an alles Mögliche zu glauben. Sie werden plötzlich religiös. Sie suchen und suchen und suchen nach Wahrheit und Lebenserfüllung und öffnen sich dabei fernöstlichen Religionen und heidnischen Praktiken, um ihre innere Ruhe zu finden. Man muss sich nur mal in öffentlichen Buchläden umgucken. Was da alles angeboten wird, man glaubt es nicht. Interessanterweise steht im Griech. für „Zauberei“ ein Wort (ta perierga), das so viel bedeutet wie: vorwitzige Künste betreiben, sich mit Dingen beschäftigen, die einen nichts angehen, Dinge tun, die Neugier erregen, usw. – Die Buchläden sind voll davon. Schon immer konnte man damit gutes Geld machen.
b) … und Erweckung erleben!
Aber wer dann plötzlich mit dem einen wahren Gott in Berührung kommt und in das „Licht der Wahrheit des Evangeliums“ eintaucht, macht „klar Schiff“ und „entmüllt“ sein Leben! Die Menschen in Ephesus verbrennen Bücher im Wert von ca. 18.000 Euro!! Viel Geld, finde ich!!
Wer dem einzigen und wahren Gott begegnet, räumt sein Leben auf! Und wenn das viele tun, sprechen wir von Erweckung! Gott weckt Menschen auf! Die Folgen sind großartig: „So breitete sich das Wort Gottes aus durch die Kraft des Herrn und wurde mächtig!“
Das war die Geburtsstunde der Gemeinde in Ephesus! Die Menschen kommen in Scharen zum Glauben und versammeln sich dann regelmäßig zu einer Gemeinde. Ein paar Jahre später schreibt Paulus dann den Epheserbrief über das „Gemeindeleben“, wie Gott es sich vorstellt.
Interessante Prinzipien über Erfahrungen in der Gemeindegründung
Der Ackerboden wird vorbereitet!
Mission in der Vollmacht des Heiligen Geistes!
Ein Exorzismus, der daneben geht!
Die Erweckung ist nicht aufzuhalten! Amen!
1 FeG: Freie evangelische Gemeinde
2 Bund FeG: Bund Freier evangelischer Gemeinden
a) Einstieg und Thema:
Ich lese uns den Predigttext aus Epheser 1,3-14 …
„Wir sind die Gesegneten!“ – habe ich als Thema oben drüber gesetzt. „In Jesus Christus hat uns Gott gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt!“ schreibt Paulus an die Epheser und an jede Gemeinde der Christen, also auch an die Freie evangelische Gemeinde Neustadt.
b) Hinführung:
Wir machen Fortsetzung mit der „Predigtreihe über den Epheserbrief!“ Und heute geht es vorrangig darum, zu erkennen, „was für reich gesegnete Menschen wir sind, wenn wir an Jesus glauben!“ Und es geht in einem zweiten Gedanken auch ein wenig darum, „wie wir als reich Gesegnete leben können!“ Oder konkreter:
Wir sind reich gesegnet mit Jesus!
Darum leben wir auch so!
Man spürt diesen Versen ab, was sich an anderer Stelle so anhört: „Wes des Herz voll ist, geht der Mund über.“ Normalerweise beginnt Paulus seine Briefe mit einem Dank – oder Bittgebet, hier steigt er gleich ein mit einem Lobpreis. Man hat geradezu den Eindruck, er kann nicht mehr an sich halten, er kann sich nicht mehr bremsen. Zu gewaltig ist das, was ihn da umtreibt und erfüllt. Im griechischen NT bestehen die Verse 1 – 14 aus einem einzigen Satz! Hier ist einer absolut begeistert von Gott, dem Vater, von Gott, dem Sohn und von Gott, dem Heiligen Geist. Es sprudelt nur so aus ihm heraus ohne Pause, ohne anzuhalten: „Wir sind die Gesegneten!“
„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus.“
Hier schöpft einer aus dem Vollen!
Hier hebt einer ab! Hier ist einer ganz erfüllt!
Hier sieht einer weg von sich und seinen Problemen, Nöten und Ängsten!
Und das ist bemerkenswert, weil Paulus, als er den Epheserbrief geschrieben hat, im Gefängnis sitzt. Aber sein erstes Wort ist nicht ein Wort der Klage, sondern ein Wort des Dankes an Gott, ein Lobpreis auf die Segnungen, mit denen Gott Christen beschenkt hat. Nicht die Lage, sondern die Gnade dominiert bei ihm. Vor den Leuten ist er ein erbärmlicher Gefangener, der in Ketten liegt (6,20), vor Gott in der himmlischen Welt ist er ein Gesegneter, und zwar „mit allem geistlichen Segen“. Wir merken, wie wichtig die richtige Sichtweise ist! Das hat ganz viel mit dem Thema „Glaubenswachstum“ und „geistlicher Reife“ zu tun!
In dieser Welt versucht man die Kraft des positiven Denkens zu aktivieren. Aber die Quelle ist entweder okkult oder humanistisch. Ich brauche eine positive Kraft, die stärker ist als das Negative.
Der Heilige Geist ist wie ein Wasserhahn, den ich nur aufdrehen muss. Diese Quelle ist positiv, und sie ist immer da, und man kann sie sich nicht verdienen, sondern sich nur schenken lassen. Auch davon spricht Paulus in diesem Abschnitt am Schluss.
Es geht ihm darum, aus Christus und seinem Auferstehungsleben heraus zu leben!
Es geht ihm darum, von den Segnungen zu leben, die Gott uns in Jesus anbietet!
„Wir sind die Gesegneten!“
Und gucken wir uns jetzt diesen Segen einmal aus der Nähe an.
Der erste wichtige Gedanke in diesem Text lautet:
1) Wir sind reich gesegnet mit Jesus!
a) Erwählt und vorherbestimmt vor Grundlegung der Welt
„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus. Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten; in seiner Liebe hat er uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten.“ (V. 3-6)
Gott beschenkt uns mit Jesus, und in diesem Geschenk ist alles enthalten, was wir als Christen zum Leben in dieser Welt und darüber hinaus, brauchen. 7 x kommt hier immer wieder die Redewendung „In ihm“ oder „in Christus“ vor. „In ihm“ haben wir dies, und „in ihm“ haben wir das!
Und die erste Segnung , die wir haben, weil wir an Jesus glauben, ist die „ERWÄHLUNG!“ Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten; in seiner Liebe hat er uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten.“ (V. 3-6)
Wir sind Gottes geliebte und erwählte Kinder vor Grundlegung der Welt! Es existierte noch nichts damals, keine Welt, keine Menschen, und auch wir nicht mit unseren schönen blauen Augen.
Die Erwählung geschah für uns, aber ohne uns. Gott hat uns erwählt, weil er ganz auf seine Liebe gesehen hat. Seine Liebe war die Quelle, die sich nach außen drängte und jemanden suchte, den sie glücklich machen könnte. Wir haben zwar auch Jesus erwählt, aber nur darum, weil er uns vorher erwählt hatte: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt…“, sagt Jesus in (Joh. 15,16).
Unsere Entscheidung ist auch nötig, aber sie ist nicht der tragende Grund, sondern der unbegreifliche Wille Gottes, uns zu beglücken. Ohne ihn wäre unser Heil ein Haus ohne den Grund. Jesus ist auch in dieser Hinsicht, der Grundstein, auf dem das Haus Gottes gebaut ist!
„In Ihm hat er uns erwählt und vorherbestimmt! Es ist nicht so, dass Gott vor ewigen Zeiten an seinem Himmelscomputer gesessen und überlegt hat, wenn er in den Himmel holt und wen er in die Hölle schickt. Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. So ist Gott nicht. „In Ihm – in Jesus – hat er uns erwählt und vorherbestimmt!“
Ich stell’s mir so vor: Weil Gott der Ewige ist, wusste er über den Verlauf der ganzen Menschheitsgeschichte ganz genau Bescheid. Er hat den Sündenfall vorausgesehen, und die ganzen Nöte wie Streit, Krankheit, Not und Tod. Und deswegen hat er gehandelt und seinen einzigen geliebten Sohn Jesus auf diese Welt geschickt.
Und darum sind „Erwählung“ und „Entscheidung für Jesus“ wie die zwei Seiten einer Tür. Wer vor der Tür zum ewigen Leben steht, sieht die Aufschrift aus Joh. 10,9, wo Jesus sagt: „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden…“ – Er fühlt sich dadurch angesprochen und wagt im Glauben den Schritt über die Schwelle dieser Tür; d.h. er erkennt an, dass er ein vor Gott schuldiger Mensch geworden ist und empfängt im Glauben die Vergebung seiner Schuld.
So geht er durch diese Tür hindurch. Und dann blickt er noch mal zurück und sieht auf der Innenseite dieser Tür den Spruch: „Erwählt und vorherbestimmt vor Grundlegung der Welt…“ – So kommt und gehört beides zusammen: Die persönliche Entscheidung des Menschen und die Erwählung vor Grundlegung der Welt „in Ihm“, in Christus.
Die zweite Segnung , die wir haben, weil wir an Jesus glauben heißt: „ERLÖSUNG und VERGEBUNG!“ „In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade, die er uns reichlich hat widerfahren lassen in aller Weisheit und Klugheit.“ (V.7-8) Der Bruch zwischen Gott und Mensch ist riesengroß und abgrundtief. So groß und so tief, dass ein Mensch – der Mensch Jesus Christus, der Sohn Gottes – sein Leben lassen musste, um diesen Bruch zu kitten und zu überbrücken. Wir sind als Loser auf die Welt gekommen, als Verlierer, als Verlorene, wir sind vor Gott absolut in den Miesen. Wir können so wie wir sind, nicht vor Gott bestehen und nicht vor ihn treten, wir brauchen einen Mittler. Dazu wurde Jesus erwählt, der als der einzige den Forderungen Gottes entsprach und vom Vater geliebt wurde. Jetzt kommt alle Gnade zu uns nur durch seine Vermittlung, nicht direkt und nicht durch einen anderen, nur durch Jesus! Jesus ist der einzige, durch den uns die Erlösung und Vergebung zufließt. Und das Ausmaß dieser Erlösung ist universal.
Kosmokrator und Pantokrator wird Jesus im Kolosserbrief genannt! Das ganze Universum, das riesige Weltall, die ganze sichtbare und unsichtbare Welt ist am Kreuz erlöst worden!
Lass es in dein Herz. Dir ist längst alles vergeben! Du brauchst dich selbst nicht mehr zu verurteilen und zu verdammen, dir ist längst alles vergeben!
Was immer dich bedrückt, belastet und quält; der Sohn Gottes hat alles für dich in Ordnung gebracht.
Er hauchte sein Leben aus. Sein Blut floss in Strömen, und es hat alles mitgenommen, was bei uns nicht in Ordnung war. In diesem Strom ist das große Reinemachen geschehen. Nur in diesem Strom können wir gewaschen werden, neu werden, heil werden. Es hat ihm alles gekostet, das Opfer seines eigenen Lebens, weil wir verderbt und verloren sind bis auf die Knochen.
Erlösung heißt Sklavenbefreiung; ein rechtloser Sklave wird freigekauft von einem großzügigen Gönner.
Erlösung heißt Freispruch vor Gericht. Da stehen wir alle als zum Tode Verurteilte. Und dann wird der Richter plötzlich zum Rechtsanwalt, nimmt alle Schuld auf sich und wir gehen frei und erhobenen Hauptes aus dem Gerichtssaal Gottes hinaus. Halleluja!
Das ist das einzigartige „Erlösungsprinzip Gottes!“ Darf ich mal einen Tipp geben? Bete einmal 4 Wochen hintereinander: „Herr, zeige mir, wie sehr du mich erlöst und mir vergeben hast!“ – Das wird dein Leben verändern!
Goethe sieht das ganz anders. Er sieht in uns genug Kräfte, mit denen wir uns aus dem Sumpf der Sünde selbst herausziehen können: „Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen“, heißt es im Faust. – Sein Erlösungsprinzip ist das Streben.
Für Jean-Paul-Sarte – einem Philosophen – sind alle Sünden nur Fliegen, die man verjagen kann. Niemand muss sich von ihnen plagen lassen, sagt er. Sartres Erlösungsprinzip ist das Verjagen.
Mark Twain macht einen anderen Vorschlag. Er schildert die Fahrt mit einer Bergbahn über eine schwache Holzbrücke:
„Während man über diese Brücke fährt und der Zug darüber kriecht, gedenkt man aller seiner Sünden und bereut sie auch. Aber sobald man die andere Seite erreicht hat, ist alles wieder vergessen.“ Mark Twains Erlösungsprinzip ist das Vergessen.