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Südafrika ist ein perfektes Reiseziel: Faszinierende Landschaften, eine einzigartige Tierwelt, trendige Großstädte und beschauliche Örtchen, eine touristische Infrastruktur von preiswerten Bed & Breakfast-Unterkünften bis hin zu überragenden Fünf-Sterne-Resorts, ein gut ausgebautes Straßennetz, preiswerte Direktflüge und ein günstiger Wechselkurs ließen 2013 die Besucherzahlen aus Deutschland um rund 15 % steigen. Doch wohin in diesem riesigen Land? Der kompakte Reiseführer "101 Südafrika - Die schönsten Reiseziele und Lodges" gibt einen Überblick über die schönsten Reiseziele sowie mehr als 20 empfehlenswerte Unterkünfte auf jeweils einer farbig bebilderten Doppelseite. Zu allen Unterkünften werden die Internetadressen sowie die Preise in gelben Info- Kästen genannt. Die Themenfülle bewegt sich zwischen bekannten Highlights wie dem weltberühmten Kruger National Park und weniger bekannten Aspekten wie der Kunst- und Musikszene am Kap. Doppelseitige Farbporträts präsentieren ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis luxuriös. Organisatorische Fragen wie allgemeine Reisetipps und die unterschiedlichen Reisemöglichkeiten - von der Selbstfahrer-Tour bis zur Fly-In-Safari - werden im Anhang beantwortet. Hauptreisezeit in Südafrika ist von Mitte September bis Mitte März • Rund 15 % mehr Reisende aus Deutschland in 2013! Günstiger Wechselkurs! • Mit den schönsten Lodges und Reisetipps von Afrika-Spezialist Michael Iwanowski •Traumziel Afrika: Schmöker für "Armchair-Traveller" und Geschenktipp für Südafrika-Liebhaber und -Neulinge
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Seitenzahl: 317
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1. TIERE & SAFARIS
Ob auf Safaris im Geländewagen, beim Bush Walk oder direkt von der Camp-Terrasse aus: In den Nationalparks und Nature Reserves begegnet man der artenreichen Tierwelt Südafrikas in ihrer natürlichen Umgebung. S. 10
2. NATUR & LANDSCHAFT
Südafrika ist berühmt für seine vielfältige Landschaft: Die spektakulären Augrabies-Wasserfälle, die paradiesische Seenregion im Kosi Bay Nature Reserve oder der Blick vom Kap der guten Hoffnung auf den Ozean sind unvergessliche Erlebnisse. S. 34
3. STÄDTE
In Graaff-Reinet und Stellenbosch mit ihren vielen historischen Bauwerken fühlt man sich fast ins 19. Jahrhundert zurückversetzt. Badevergnügen garantieren die Küstenstädte Durban und Plettenberg Bay. S. 72
4. GESCHICHTE
Der Postbaum der frühen europäischen Seefahrer in Mossel Bay, das von Tausenden Diamantenschürfern ausgehobene Big Hole von Kimberley und das aufwühlende Apartheid-Museum in Johannesburg bezeugen die wechselvolle Geschichte des Landes. S. 96
5. KUNST & KULTUR
Im Shakaland Zulu Village die Lebensweise und Traditionen der Zulu kennenlernen, ein Open-Air-Konzert im traumhaft schönen Kirstenbosch National Botanical Garden besuchen oder auf den spannenden Neighbourgoods Market in Kapstadt gehen. S. 118
6. AKTIVITÄTEN & ABENTEUER
Die magische Tropfsteinwelt der Cango Caves in den Swartbergen entdecken, auf dem Rücken eines Ponys das Königreich Lesotho erkunden, eine Township-Tour durch Soweto unternehmen oder den welthöchsten Bungee-Sprung von der Bloukrans Bridge wagen. S. 138
7. ESSEN & TRINKEN
Südafrikas vielseitige Küche trifft jeden Geschmack – vom Straußensteak und Biltong in Oudtshoorn bis hin zu Seafood in der Austernstadt Knysna. Weinfreunde sollten unbedingt eines der vielen Weingüter besuchen, z.B. Vergelegen in Somerset West. S. 164
8. LODGES & UNTERKÜNFTE
Ob mitten in der Großstadt oder in der Abgeschiedenheit der Natur: Überall erwarten den Reisenden Komfort und südafrikanische Gastfreundschaft, z.B. im 2inn1 Kensington in Kapstadt oder in der Montusi Mountain Lodge in den Drakensbergen. S. 184
Hrsg.Iwanowski’sReisebuchverlag
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101 Südafrika – Die schönsten Reiseziele und Lodges2. Auflage 2015
© Reisebuchverlag Iwanowski GmbHSalm-Reifferscheidt-Allee 37 • 41540 DormagenTelefon 0 21 33/26 03 11 • Fax 0 21 33/26 03 [email protected]
Titelfoto: Madikwe HillsAlle anderen Farbabbildungen: siehe Bildnachweis Seite 246Redaktion: Maike Stünkel/Dennis LemmlerLayout: Ulrike Jans, KrummhörnUmschlagkarten:Astrid Fischer-Leitl, MünchenTitelgestaltung: Point of Media, www.pom-online.deRedaktionelles Copyright, Konzeption und deren ständige Überarbeitung:Michael Iwanowski
Alle Rechte vorbehalten. Alle Informationen und Hinweise erfolgen ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne des Produkthaftungsrechts. Verlag und Autoren können daher keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche oder sachliche Fehler übernehmen. Auf den Inhalt aller in diesem ebook erwähnten Internetseiten Dritter haben Autoren und Verlag keinen Einfluss. Eine Haftung dafür wird ebenso ausgeschlossen wie für den Inhalt der Internetseiten, die durch weiterführendeVerknüpfungen (sog. "Links") damit verbunden sind.
ebook-Vertrieb:Bookwire GmbH, Frankfurt/Main
ISBN epub: 978-3-86457-004-9ISBN Mobipocket: 978-3-86457-005-6
Einleitung
Tiere & Safaris
1 Kruger National Park: weltberühmtes Tierparadies
2 Mapungubwe National Park: Big Five, UNESCO-Welterbe und Südafrikas erstes Königreich
3 Madikwe Game Reserve: Geheimtipp im Norden
4 Waterberg-Region: unterwegs im UNESCO Biosphere Reserve
5 Pilanesberg National Park: malariafreies Tierparadies
6 Kgalagadi Transfrontier Park: einzigartiges Ökosystem
7 Tembe Elephant Park: Artenvielfalt an der Grenze zu Mosambik
8 Rocktail Bay: zu Besuch bei den Riesenschildkröten
9 Hluhluwe-iMfolozi Park: auf den Spuren des Black Rhino
10 Addo Elephant National Park: Heimat der grauen Riesen
11 Hermanus und De Kelders: Wale in der Walker Bay
Natur & Landschaft
12 Soutpansberg: im Land der hundert Flüsse
13 Augrabies Falls National Park: die Fälle der „Mutter aller Flüsse“
14 Richtersveld National Park: Kanutour durch die Wildnis
15 Blyde River Canyon: entlang der Panoramaroute
16 Abstecher nach Swasiland: traditionelles Königreich
17 Kosi Bay Nature Reserve: verborgene Perle am Indischen Ozean
18 iSimangaliso Wetland Park: Wunder und UNESCO-Welterbe
19 Royal Natal National Park: das Amphitheater der Drakensberge
20 Giant’s Castle Game Reserve: die Burg des Riesen in den zentralen Drakensbergen
21 Südliche Drakensberge: zum höchsten Punkt Südafrikas
22 Frühling im Namaqualand: ein buntes Blumenmeer
23 Tankwa Karoo National Park: Einsamkeit in der Karoo
24 Swartberg Pass: durch die Karoo von Oudtshoorn nach Prince Albert
25 Camdeboo National Park: das Valley of Desolation
26 Erzhafen und idyllisches Naturparadies in der Saldanha Bay
27 Garden Route National Park: Knysna National Lake Area
28 Tsitsikamma National Park: Top-Ziel an der Garden Route
29 Zum Kap der Guten Hoffnung: Rundfahrt um die Kaphalbinsel
Städte
30 Sun City: das Las Vegas des südlichen Afrika
31 Pretoria: zu Besuch in der Stadt der Jacarandas
32 Johannesburg: die „Stadt des Goldes“
33 Bloemfontein: Hauptstadt des Free State
34 Durban: Badeort am Indischen Ozean
35 Graaff-Reinet: die „Perle der Karoo“
36 Buffalo City (East London): malerische Strände und Berge
37 Nelson Mandela Bay: am Ende der Garden Route
38 Plettenberg Bay: Badevergnügen an der Garden Route
39 Stellenbosch: kapholländische Universitätsstadt
40 Kapstadt: the Mother City
Geschichte
41 Sterkfontein Caves: die Wiege der Menschheit und UNESCO-Welterbe
42 Die ersten Bewohner des südlichen Afrika: die San
43 Zeugnisse der Apartheid in Johannesburg: Apartheid-Museum, Hector Pieterson Memorial und Constitution Hill
44 Gold Reef City und Pilgrim’s Rest: auf den Spuren des Goldrausches
45 Pretorias Gegensätze: zwischen Voortrekker Monument und Freedom Park
46 Die Schlachtfelder von KwaZulu-Natal
47 Big Hole Kimberley: das größte Loch von Menschenhand
48 Ankunft der ersten Europäer: Mossel Bay
49 Auf den Spuren von Nelson Mandela
50 District Six: Auslöschung eines ganzen Stadtbezirks
Kunst & Kultur
51 Handwerkskunst der Venda in der Limpopo Province
52 Indisches Flair in Durban
53 Zu Besuch im Ndebele Cultural Village in Gauteng
54 Shakaland Zulu Village
55 Kirstenbosch National Botanical Garden: Klassik im Park
56 Bo-Kaap: durch das kapmalaiische Viertel von Kapstadt
57 Musikszene am Kap
58 Kunst und Design in Kapstadt
59 Festivals
Aktivitäten & Abenteuer
60 Rovos Rail: der Stolz Afrikas
61 Golfen: die schönsten Plätze Südafrikas
62 Township-Tour durch Soweto
63 Abstecher: zum Ponytrekking nach Lesotho
64 Wandern in den Drakensbergen
65 California Feeling: Surfen in Südafrika
66 Wild Coast: faszinierende Küstenwanderungen
67 Tsitsikamma National Park: Wandern, Canopy Walk und der höchste Bungee Jump der Welt
68 Die Cango Caves: Tropfsteinhöhlen in den Swartbergen
69 Adrenalin pur: Bungee-Jumping, Rafting, Skydiving & Co.
70 Die schönsten Strände in der Umgebung von Kapstadt
71 Heiraten und Honeymoon in Südafrika
Essen & Trinken
72 Amarula – the Spirit of Africa
73 Rooibos-Tee: Exportschlager aus den Cederbergen
74 4-Pässe-Fahrt durch das Weinanbaugebiet
75 Groot Constantia: berühmtestes Weingut am Kap
76 Vergelegen Wine Estate in Somerset West: Juwel unter den Weingütern
77 Die Perle Paarl
78 Franschhoek: kulinarisches Topziel Südafrikas
79 Biltong und Straußensteak in Oudtshoorn
80 Austernstadt Knysna: Ferienziel an der Garden Route
Die schönsten Lodges & andere Unterkünfte
81 Die Sigurwana Lodge am Soutpansberg: close to heaven
82 Montusi Mountain Lodge: Luxus in den Drakensbergen
83 Kulinarische Erlebnisse bei African Relish: Kochen in der Karoo
84 Das Daddy Long Legs in Kapstadt: Karaoke-Dusche, Kultjeans-Zimmer und Emergency Room
85 Von günstig bis luxuriös: Unterkünfte in Kapstadt
86 Wohnen im Weinland: von kapholländischer Eleganz und „Give Bees a Chance“ im Trailer Park
87 Grootbos Private Nature Reserve: Highlight an der Garden Route
88 Sanbona Wildlife Reserve: Safari an der Garden Route
89 Shamwari Game Reserve: Luxus am Addo Elephant National Park
90 Amakhala Game Reserve: Heritage und Aloe Collection
91 Bushman’s Kloof: Wilderness Reserve und Wellness Retreat
92 Montana Guest Farm: Wohlfühloase in der Karoo
93 Royale Marlothi Safari Lodge: Gateway zum Kruger National Park
94 Phophonyane Falls Ecolodge & Nature Reserve: Besuch der Bergwelt von Swasiland
95 Lalaria Lodge und Fairmont Zimbali Resort: familiär oder mondän übernachten rund um Durban
96 Sabi Sand Private Game Reserve: Luxus am Rand des Kruger Parks
97 Die Singita Lebombo Lodge: Paradies im südöstlichen Kruger National Park
98 Das Clifftop Exclusive Safari Hideaway im Welgevonden Game Reserve: Big Five und mehr
99 Tswalu Kalahari: 100.000 ha Wüstenerlebnis
100 Phinda Private Game Reserve: Ökotourismus at its best
101 Delaire Graff Lodge & Spa: Wohlfühloase am Helshoogte Pass
Anhang
Südafrika auf einen Blick
Essen & Trinken
Allgemeine Reiseinformationen
Reisemöglichkeiten
Auto fahren und Mietwagen
Gesundheit
Reisen mit Kindern
Routenvorschläge
Literaturtipps
Orts- und Parkregister
Die Autoren
Als ich das erste Mal an eine Südafrika-Reise dachte, schwirrten mir vor allem diffuse Vorstellungen durch den Kopf:
- Es wimmelt überall von Elefanten, Löwen und Schlangen!
- Es wird ganz schön heiß da unten sein!
- Südafrika ist nicht allzu weit weg!
Nichts davon stimmte zu 100 Prozent. Natürlich gibt es jede Menge typisch afrikanischer Tiere, doch nicht überall, sondern nur an besonderen Stellen wie den Nationalparks. So sah ich die ersten afrikanischen Tiere in einem Naturzoo bei Johannesburg. Und als ich in im europäischen Sommer – der südafrikanischen Trockenzeit – in Johannesburg landete, herrschten bei strahlend blauem Himmel morgens Minusgrade!
Der Eindruck „Nicht allzu weit weg“ war wohl der nahen nordafrikanischen Küste geschuldet. Doch von dort geht es erst richtig los, über den gesamten afrikanischen Kontinent bis nach Südafrika. Die Entfernung von Frankfurt z. B. nach Johannesburg entspricht tatsächlich etwa der Strecke nach San Francisco.
So falsch ich mit meinen Annahmen lag, so richtig beschreibt der Touristik-Slogan des südafrikanischen Fremdenverkehrsamtes Südafrika: „eine Welt in einem Land“.
Und wirklich, Südafrika überrascht und begeistert den Besucher mit seinen vielen Facetten. Da sind die vielen Nationalparks und Nature Reserves, bei denen es nicht nur um die Big Five geht, sondern auch um Riesenschildkröten und Wale sowie eine artenreiche Vogelwelt. Da gilt es aber auch Landschafen zu bewundern: Wilde Marschgebiete finden sich ebenso wie faszinierende Hochgebirge, Wüsten und europäisch anmutende Gegenden.
Pulsierende Städte konkurrieren mit beschaulichen Landstädtchen. Die Geschichte schlägt Brücken von Stellen der Wiege der Menschheit über Diamantenfundstätten hin zu Zeugnissen der unrühmlichen Apartheid und dem Wirken Nelson Mandelas. Kunst und Kultur machen die ganze Vitalität der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen spürbar. Und Aktivitäten und Abenteuer reichen vom Golfen über Küstenwanderungen bis hin zum Bungee-Springen.
Und auch der Genuss kommt nicht zu kurz: Austern und Wein, Rooibos-Tee und Wildfleisch bereichern die südafrikanische Speisekarte zusammen mit den Kochkünsten der europäischen und malaiischen Einwanderer. Feine, außergewöhnliche Unterkünfte runden die touristische Vielfalt des Landes ab.
101 Südafrika – das ist eine Abbildung der Vielseitigkeit des Landes am Kap. Sie soll Lust machen, das Land an der Südspitze Afrikas auf einer Reise zu entdecken. Spätestens seit der WM 2010 erwartet den Besucher eine hervorragende Infrastruktur, und im Zuge des Großereignisses nahm die Sicherheitslage eine sehr positive Entwicklung: So fahren Sie ent- und gespannt auf den Spuren von „101 Südafrika“.
Michael Iwanowski
Das riesige Gebiet des Kruger National Park, etwa halb so groß wie die Niederlande, lockt alljährlich Hunderttausende von Besuchern an und ist sicherlich ein Höhepunkt einer jeden Südafrika-Reise. Der Nationalpark, der im Osten an Mosambik und im Norden an Simbabwe grenzt, bedeckt heute eine Fläche von ca. 20.000 km2, das sind immerhin 1,7 % der Gesamtfläche der Republik Südafrika. Im Park stehen insgesamt 1.863 Straßenkilometer zur Verfügung, von denen 697 km asphaltiert sind. Sicher nehmen die geteerten Straßen der Landschaft etwas von ihrer Urtümlichkeit, doch durch das leisere Rollen der Autos werden die Tiere weniger gestört. Man darf auf keinen Fall von den vorgeschriebenen Wegen abweichen. Während der Hochsaison kommt es daher öfter zu Fahrzeugstaus, wenn jemand Tiere in der Nähe der Straße entdeckt und auch die Insassen des siebten Wagens hinter sie betrachten wollen … Doch Geduld gehört eben immer zur Tierbeobachtung dazu, und weder Afrika-Neulinge noch die meisten Wiederholungsreisenden sehen darin einen Nachteil.
Der Kruger Park ist ein staatlich verwaltetes Naturschutzgebiet, auch die Camps sind staatlich organisiert. Das Parkgebiet ist ganzjährig geöffnet. Die besten Möglichkeiten zur Tierbeobachtung bieten die Monate Juni bis September: In dieser Zeit ist die Savanne trocken, und die Tiere ziehen an die verbliebenen Wasserstellen, sodass man die Chance hat, sie aus unmittelbarer Nähe beobachten zu können. Da auch die Vegetation um diese Zeit wesentlich lichter ist, kann man Tiere eher entdecken. Für tierverwöhnte Reisende ist der Aufenthalt in einem der privaten Wildreservate am Westrand des Kruger Park zu empfehlen: Hier dürfen die Wildhüter kreuz und quer durch den Busch fahren, hervorragende Tiererlebnisse sind quasi garantiert. Allerdings kostet der Aufenthalt in diesen privaten Camps ein Mehrfaches des Aufenthalts im staatlich verwalteten Kruger Park. (mi)
Wanderung im Kruger Park
Einst vom Aussterben bedroht, heute wieder häufiger zu sehen: Wildhunde
Tipp: Bush Walks
Im Kruger National Park werden faszinierende Wildniswanderungen auf sieben verschiedenen Pfaden angeboten, diese Pfade heißen z. B. Olifants, Nyalaland, Metsi Metsi oder Napi Trail. Erfahrene und bewaffnete Ranger begleiten die Besucher und erklären alles Wissenswerte über die Fauna und Flora des Parks. Einer der ältesten dieser Wanderwege ist der Wolhuter Trail. Er erstreckt sich vom Berg-en-Dal-Rastlager über Ship Mountain und den Afsaal-Picknickplatz und führt durch eine landschaftlich wunderschöne Wildnis, außerdem stehen archäologische Funde von unschätzbarem Wert, wie Felszeichnungen der San und Funde aus der Stein- und Eisenzeit, auf dem Programm. Der Trail wurde nach dem Ranger Harry Wolhuter benannt, einem der ersten Ranger im Sabie Game Reserve. Die Trail Camps sind sehr rustikal, es gibt keinen Strom und meist nur Gemeinschaftswaschräume. Weitere Infos unter: www.sanparks.org/parks/kruger.
Lage: 400 km nordöstlich von Johannesburg
Größe: 20.000 km2
Tiere: die „Big Five“, daneben fast alle in Südafrika heimischen Tierarten
Beste Reisezeit: Juni bis September
Information:www.sanparks.org
Unterkunft: Die Auswahl an staatlichen Camps im Park ist riesig. Neben den gut ausgestatteten Main Camps wie Lower Sabie und Olifants gibt es kleinere Bushveld Camps wie Shimuwini oder Bateleur. Infos und Buchung unter www.sanparks.org/parks/kruger/camps.
Info: Das Goldene Nashorn
Das Rhino wurde früher häufig als Symbol der Macht verstanden. Bei den Shona in Simbabwe, die z. T. Nachkommen der Mapungubwe-Zivilisation sind, hat es diese Bedeutung noch immer.
Bei dem goldenen Rhino handelt es sich um eine 22 cm lange und in Gold gewickelte Holzfigur. Sie ist von ähnlicher Bedeutung wie die Grabbeigaben im alten Ägypten. An der gleichen Fundstelle grub man auch eine Goldschale und alte Töpferwaren aus. Im Museum in Musina sind Replikate vieler Funde ausgestellt. Im Jahr 2003 ist die Region aufgrund ihrer historischen Bedeutung im Jahr und den archäologischen Funden zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden.
Der Mapungubwe Park liegt im äußersten Nordosten der Limpopo Province und ist ein Teil der geplanten 4.900 km2 großen Limpopo-Shashe Transfrontier Conservation Area (TFCA), an der Südafrika, Simbabwe und Botswana beteiligt sind. Die Zufahrt befindet sich 60 km westlich von Musina (Messina).
Der Park birgt viele archäologische Stätten, die auf eine vergangene San-Kultur verweisen. 1932 entdeckte man alte Begräbnisstätten auf dem Mapungubwe Hill (Ort der Schakale). Hier soll es zwischen 1200 und 1270 n. Chr. Eine hochentwickelte Zivilisation gegeben haben. Einige der hier gefundenen Artefakte deuten auf Handel mit Ägypten, Indien und China hin, durch den großer Wohlstand erlangt wurde. Der Mapungubwe-Stamm kontrollierte Handelswege zwischen dem Indischen Ozean und der Ostküste. Einer der wertvollsten und interessantesten Funde ist die Grabbeigabe des „Golden Rhino“. Das Nashorn fand sich in einem Königsgrab und war in damaliger Zeit ein Symbol für Macht und Reichtum.
Der Park ist berühmt für seine beeindruckenden Baobabs
Klippspringer
Das von dem südafrikanischen Architekten Peter Rich entworfene Mapungubwe Interpretation Centre gewann 2009 den Titel „World Building Of The Year“, da es sich mit Materialien und Bauweise auf lokale Traditionen bezieht und beim Bau Menschen aus der näheren Umgebung beschäftigt wurden.
Neben den archäologischen Stätten bietet der Park Lebensraum für die „Big Five“ sowie für große Antilopenherden. Eine weitere Besonderheit sind die grandiosen Baobab-Bäume sowie die einer Mondlandschaft ähnelnden Sandsteinfelder, die es zu entdecken gilt. (mi)
Lage: im Nordosten der Limpopo Province, nächster Flughafen: Polokwane (200 km entfernt)
Größe: 28.000 ha
Information:www.sanparks.org/parks/mapungubwe
Unterkunft: Es gibt insgesamt fünf Unterkunftsmöglichkeiten im Park (Buchung unter www.sanparks.org). Eine davon ist das Leokwe Camp, das Hauptcamp im Osten des Parks mit Pool, Sonnenterrasse und Grillmöglichkeiten, umgeben von spektakulären Sandsteinhügeln. Die Mazhou Camping Site liegt in der Nähe des Limpopo Forest Tented Camp im Westen des Parks und bietet Platz für zehn Wohnwagen oder Zelte. Die Mopane Bush Lodge (www.mopanebushlodge.co.za) liegt außerhalb des Parks im 6.000 ha großen Mapesu Private Nature Reserve und ist ein guter Ausgangspunkt, um den Mapungubwe National Park zu erkunden. Sie verfügt über acht ruhig gelegene Chalets mit eigenem Bad und Outdoor-Dusche, Pool und Lapa. Von hier aus sind auch Tierbeobachtungstouren im nahen Venetia Limpopo Nature Reserve möglich.
Info: Operation Phoenix
Die Operation Phoenix war eine der größten Tierumsiedlungs-Aktionen der Welt und fand in den 1990er-Jahren statt. Über 28 Tierarten, insgesamt über 8.000 Tiere, wurden im Madikwe Game Reserve angesiedelt. Darunter befanden sich Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen, Geparde, Tüpfelhyänen, Giraffen und zahlreiche Antilopenarten. Heute sind hier über 66 Säugetierarten heimisch.
Nordwestlich von Pretoria liegt nahe der botswanischen Grenze das Madikwe Game Reserve. Das 75.000 ha große Gebiet, das aus Gras- und Buschebenen sowie einzelnen Inselbergen besteht, wird im Osten vom Marico River und im Süden von den Dwarsberg Mountains begrenzt. Hier finden sich Elefanten, Breit- und Spitzmaulnashörner, Büffel, Giraffen, Zebras, Geparde und Antilopen – insgesamt etwa 12.000 Tiere, dazu etwa 350 Vogelarten. Eine Besonderheit sind die seltenen Windhunde, die hier in zwei großen Rudeln leben. Madikwe ist das viertgrößte Wildreservat in Südafrika und besitzt die zweitgrößte Population an Elefanten. Das gesamte Gebiet ist ganzjährig malariafrei und somit auch für Familien mit Kindern gut geeignet.
Lage: 90 km nördlich von Zeerust
Größe: 75.000 ha
Information:www.madikwe-gamereserve.co.za.
Beste Reisezeit: Zwischen Juni und Oktober, wenn das Gras in der Savanne noch nicht so hoch steht. Keine Tagesbesuche möglich.
Unterkunft: Das Madikwe Bush House (www.bushhouse.co.za) ist eine der günstigeren Unterkünfte im Park. Es war früher ein Farmhaus. Die komfortablen Zimmer sind ausgestattet mit Badezimmer, Klimaanlage und Heizung für kalte Winter abende. Außerdem stehen Gesellschaftsraum, Restaurant, Bar, Veranda und Pool mit Blick aufs Wasserloch zur Verfügung. Die Impodimo Game Lodge ist etwas luxuriöser (www.impodimo.com), die acht Chalets mit Badezimmer, Außendusche, Klimaanlage, Kamin und Veranda bieten einen herrlichen Blick auf die Landschaft. Pool, Bibliothek, Souvenir-Shop und ein gut ausgestatteter Weinkeller sind vorhanden.
Die Madikwe Safari Lodge (www.madikwesafarilodge.co.za) ist die Luxusversion der Unterkünfte. Sie besteht aus drei Lodges:
Lepala „Family“ Lodge (12 Suiten), Kopano „Small Gathering“ Lodge (vier Suiten) und Dithaba „Mountain“ Lodge (vier Suiten). Alle Suiten mit Feuerplätzen, Bar sowie Innen- und Außendusche. Die Zimmer haben ein Holzsonnendeck, das zum Pool führt.
Die Madikwe Hills Private Game Lodge (www.seasonsinafrica.com) mit ihren zehn Luxus-Suiten mit Glasfront, Feuerplatz, Fußbodenheizung (!), Pool, Spa und Fitnessraum rundet das Angebot nach oben hin ab – zu entsprechendem Preis. Wem das nicht reicht: Nebenan in der Little Madikwe Hills Villa hat man auch noch einen eigenen Butler.
In Jaci’s Tree Lodge (www.madikwe.com) kann man oben in einem von acht Baumhäusern mit Blick auf den Marico River nächtigen.
Wer lieber die Füße auf dem Boden behält, kann in den Luxus-Zelten von Jaci’s Safari Lodge vom Balkon und sogar Bett aus das Wild beim Trinken beobachten.
Nördlich von Zeerust erreicht man nach etwa 85 km Asphaltstraße das Abjarterskop Gate. Eine andere Möglichkeit, das Madikwe Game Reserve zu erreichen, ist das Derdepoort Gate. Doch ist dies allenfalls bei trockenem Wetter zu empfehlen, da hierher nur eine nordwestlich von Sun City beginnende Schotterstraße führt. Ein Vierradantrieb ist ratsam. (mi)
Erfolgreiches Umsiedlungsprojekt: Gepard im Madikwe Game Reserve
Die im südwestlichen Teil der Limpopo Province liegende Waterberg-Region gehört zu den einsamsten Gebieten Südafrikas. Die ersten hier siedelnden Voortrekker benannten den Waterberg und seine Umgebung nach dem reichlich vorhandenen Wasser. Damals traten die vielen Flüsse besonders in der Regenzeit regelmäßig über die Ufer und bildeten zum Teil riesige Wasserflächen. Insgesamt ist das Gebiet im Laufe der Zeit aber trockener geworden und besteht heute zum großen Teil aus Savannenlandschaft.
Die Berge sind vulkanischen Ursprungs und daher reich an Mineralien wie Chrom, Platin, Nickel, Eisen und Zinn. Um die heute geschützte Bergwelt entwickelte sich deswegen einst eine lukrative Bergbauindustrie. Als das Gebiet in den Bergen im vergangenen Jahrhundert in Vergessenheit geraten ist, entstand dort ein wahres Paradies für Waffenschmuggler, Wilddiebe, Steuerhinterzieher, aber auch für Siedler und ihre Familien, die in der Abgeschiedenheit ihre Wurzeln schlagen wollten.
2001 wurden die rund 15.000 km2 um den Waterberg und die vielen einzeln stehenden kleineren Berge, die sogenannten „Kransberge“, dem internationalen Netz von Biosphere Reserves der UNESCO angeschlossen. In Südafrika ist das malariafreie Gebiet mit einer enormen Vielfalt an Tieren und Pflanzen das erste „Savannah Biosphere Reserve“. Ende des 19. Jahrhunderts waren die meisten Tiere durch die Jagd ausgerottet, doch heute weist die Region die „Big Five“ und viele andere Tiere auf. Auch landschaftlich bietet sich hier mit spektakulären Bergformationen, Buschlandschaft und einem zentralen Plateau, das das Gefühl von Wildnis, Weite und Einsamkeit vermittelt, ein großes Naturerlebnis.
Blick von der Marataba Lodge auf die Waterberge
Löwenparade im Marakele National Park
Der Park wurde 1994 als Kransberg National Park gegründet und war damals 150 km2 groß. Kurz darauf bekam er seinen heutigen Namen, der in der Tswana-Sprache „Weideplatz“ bedeutet. Heute umfasst das Gebiet etwa 670 km2. Angesiedelt wurden Elefanten, Nashörner, Büffel, Giraffen und Nilpferde, außerdem gibt es hier Löwen, Rappenantilopen und vor allem 800 Kapgeierpaare. Auch Eisvögel und Gaukler machen den Park zu einem beliebten Ziel für Ornithologen.
Das Landschaftsbild ist durch die Bergregion des Waterbergs geprägt: Steile Felsen, rote Sandpisten, dornige Buschlandschaft, grüne Hügel und tief eingeschnittene Täler bieten ein abwechslungsreiches Panorama. Seltene Yellowwood-Bäume, Zedern und bis zu fünf Meter hohe Baumfarne versetzen den Besucher in Erstaunen. Die nicht asphaltierten Naturwege erfordern zur Erkundung des Gebiets einen Allradwagen. (mi)
Lage: etwa 250 km nordwestlich von Johannesburg, nahe Thabazimbi
Größe: 15.000 bzw 670 km2
Tiere: Elefanten, Nashörner, Büffel, Afrikanische Wildhunde, Giraffen, Nilpferde
Beste Reisezeit: Von Mai bis September ist Winter und das Klima trocken und kalt, im Sommer ist es heiß und nass.
Information:www.sanparks.org/parks/marakele
Unterkunft: Neben dem staatlichen Tlopi Tented Camp mit fest installierten Zelten mit Bad, Küche und Grillmöglichkeit gibt es die Bontle Camping Site und die private Marataba Safari Lodge (http://www.marataba.co.za/), die in einem 23.000 ha großen privaten Konzessionsgebiet gelegen ist. Nordöstlich an den Marakele National Park anschließend liegt das ebenfalls sehr exklusive Welgevonden Private Game Reserve (s. S. 220).
Der Pilanesberg National Park liegt in einem erloschenen alkalischen Vulkankrater; davon gibt es nur drei auf der ganzen Welt. Das Zentrum dieses Kraters ist von drei konzentrischen Hügelketten umgeben. Der Pilanesberg ist mit 1.687 m die höchste Erhebung der North West Province.
Bis Mitte der 1970er-Jahre war diese Region Farmland. Als die Regierung beschloss, hier einen Nationalpark zu errichten, mussten die Farmer auf neue Siedlungsgebiete ausweichen. Anschließend wurde ein hoher Wildschutzzaun errichtet, und in der sogenannten Operation Genesis siedelte die Southern African Nature Foundation Tiere an: Aus Namibia stammen die Elenantilopen, aus dem ehemaligen Transvaal die Zebras und Wasserböcke, aus KwaZulu-Natal die Breit- und Spitzmaulnashörner und vom Addo Elephant Park bei Port Elizabeth Elefanten und Büffel. Mittlerweile gibt es auch Geparde, Leoparden, Zebras, Löwen, Kudus und Hyänen zu sehen.
Der etwa 570 km2 große Park musste der einheimischen Bevölkerung allerdings erst „schmackhaft“ gemacht werden. Die war von einem Wildschutzpark zunächst nicht sehr begeistert, schließlich verlor sie mit dem Wild eine traditionell wichtige Nahrungsquelle. Die Bedeutung der Wildtiere für die hier ansässigen Batswana zeigt sich schon daran, dass ihr Wort für „Antilope“ gleichzeitig die allgemeine Bezeichnung für „Fleisch“ ist.
Diese Überzeugungsarbeit hatte der erste Parkdirektor, Jeremy Anderson, zu leisten. Seiner Meinung nach sollte das Tierschutzgebiet keineswegs nur eine große Spielwiese für reiche Touristen werden. Es galt also, von der ökonomischen und ökologischen Wichtigkeit der Parkeinrichtung zu überzeugen. Überzählige Tiere, die das ökologische Gleichgewicht gefährden, sollten geschlachtet und ihr Fleisch der Bevölkerung preiswert angeboten werden. Außerdem sollte das Geld, das reiche Trophäenjäger einbringen würden, direkt den neuen Ansiedlungen der Einheimischen zugute kommen. Heute wird natürlich nur noch mit Kameras auf die Tiere „geschossen“.
Warzenschwein im Pilanesberg National Park
Auf der Pirsch
Über 8.000 Großtiere sind hier beheimatet, dazu über 300 Vogelarten. 150 km gut ausgebaute Sandpisten erschließen das Gebiet. Die weitaus meisten Besucher kommen aus Sun City (s. S. 74). Hier können die Gäste 2–3-stündige Safari-Fahrten in den Park buchen. Der Kontrast zwischen der „Glitzerwelt“ der Kasino-Stadt und der urwüchsigen Landschaft des Pilanesberg National Park könnte nicht größer sein. (mi)
Lage: etwa 150 km nordwestlich von Johannesburg
Größe: 550 km2
Tiere: Antilopen, Zebras, Nashörner, Elefanten und Büffel
Beste Reisezeit: im südafrikanischen Winter von Mai bis September
Besonderheiten: Der Park liegt in einem erloschenen alkalischen Vulkankrater. Die Gegend ist ganzjährig malariafrei.
Information:
www.pilanesbergnationalpark.org, http://pilanesberggamereserve.com
Unterkunft: Im Park liegt unter anderem das relativ günstige Manyane Rest Camp in der Nähe des Eingangs. Es gibt Chalets mit Bad, Grillplatz und Veranda. Die etwas luxuriösere Ivory Tree Game Lodge (www.ivorytreegamelodge.com) liegt in der nordöstlichen Ecke des Parks, nahe des Bakgatla Gate. Sie bietet 57 in Terracotta-Tönen gehaltene, komfortable Zimmer sowie drei Luxussuiten mit eigenem kleinen Pool.
Im April 1999 wurden nach zehnjährigen Verhandlungen der botswanische Gemsbok National Park und der direkt angrenzende südafrikanische Kalahari Gemsbok National Park zum ersten grenzüberschreitenden Naturschutzpark Afrikas, dem Kgalagadi Transfrontier Park, zusammengeschlossen. Der so neu entstandene Park umfasst eine Gesamtfläche von 38.000 km2. Die Regierungen von Botswana und Südafrika geben mit diesem Zusammenschluss eine Garantie für einen langfristig angelegten Naturschutz und die nahtlose Integration in das ökologische Gesamtsystem der Kalahari.
Die Vereinigung der Parks stand im Kontext der 1997 gegründeten Peace Parks Foundation, deren Ziel nicht nur grenzüberschreitender Natur- und Tierschutz, sondern auch die friedliche Kooperation benachbarter Staaten im südlichen Afrika ist. Weitere grenzüberschreitende Parkfusionen sind geplant. So eröffnete im März 2012 die riesige Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area (KAZA), die Nationalparks in Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe umfasst.
Der auf südafrikanischem Boden liegende Teil des Kgalagadi Transfrontier National Park ist touristisch wesentlich besser erschlossen als die botswanische Seite. Damit das Wild bei seinen Wanderungen nicht behindert wird, ist die Grenze offen: Lediglich Grenzsteine im Nossob Rivier weisen den Reisenden darauf hin, ob er sich gerade auf südafrikanischem oder botswanischem Gebiet befindet.
Nach der Regenzeit verwandeln sich Teile des Parks in eine grüne Oase
Kleinerer Wüstenbewohner: das Stachelschwein
Die Wege, entlang derer man das Wild beobachtet, folgen den Flusstälern des Auob und des Nossob, in denen jedoch nur selten Wasser fließt. Während der Auob Rivier, wie solche Trockenflussbetten genannt werden, enger, grasreich und mit vielen Bäumen bestanden ist (vor allem mit Kameldorn-Bäumen, einer Akazienart), liegt der Nossob Rivier breit vor dem Besucher. Im Gebiet des Parks tummeln sich große Herden von Springböcken, Oryxantilopen, Blaugnus und Straußen. Oft kann man auch Löwen und Geparde beobachten. Insbesondere in der sommerlichen Regenzeit erwarten den Reisenden unbeschreiblich schöne Farbspiele: Rötliche Dünen, grüne Akazien, ein tiefblauer Himmel und nahe Haufenwolken bieten ein grandioses Naturerlebnis. (mi)
Lage: 360 km nördlich von Upington
Größe: 38.000 km2
Tiere: Löwen, Geparde, Leoparden, Antilopen
Beste Reisezeit: Tolle Naturschauspiele in der Regenzeit im Sommer. Der trockene Winter eignet sich aber besser zur Tierbeobachtung.
Information:www.sanparks.org/parks/kgalagadi
Unterkunft: Günstig und gut gelegen sind die staatlichen Restcamps Mata Mata, Twee Rivieren (Hauptquartier der Parkverwaltung) und Nossob Camp, die Campingplätze mit Sanitäranlagen und Chalets anbieten. Luxuriöser geht es hingegen in der !Xaus Lodge (www.xauslodge.co.za) zu, die zwölf urige Chalets auf Stelzen mit eigenem Aussichtsdeck bietet.
Der an der Grenze zwischen Mosambik und KwaZulu-Natal gelegene Tembe Elephant Park umfasst mehr als 30.000 ha und ist eine sehr einsame Region. Der Park ist ein kleiner Geheimtipp für Naturliebhaber. Einst war das Gebiet als „Elfenbein-Route“ bekannt, weil hier die Händler zwischen Zululand und Mosambik entlangzogen. Benannt ist der Park nach den hier ansässigen Tembe, die ihn auch zusammen mit dem Ezemvelo KZN Wildlife managen.
Heute ist die abwechslungsreiche Landschaft im nördlichen Tongaland, die aus Wald-, Sand- und Sumpfgebieten besteht, ein Paradies für Vogelfreunde: Über 340 Arten leben hier. Zudem sind zahlreiche Elefanten, Nashörner, Büffel, Giraffen, Hyänen, Kudus, Wasserböcke, Zebras, Giraffen und Warzenschweine hier zu Hause. Die Lage an der Grenze zwischen tropischer und subtropischer Zone begünstigt eine üppige und reiche Vegetation.
So idyllisch war es hier allerdings nicht immer. In den Jahren des Bürgerkriegs im nördlich an den Park angrenzenden Mosambik flüchteten nicht nur viele Menschen, sondern auch zahlreiche Tiere über die Grenze ins Maputa-Land. Die Tiere suchten Schutz vor Rebellen und Wilderern. Lange Zeit waren besonders die Elefanten aggressiv, da sie Autos mit Wilderern in Verbindung brachten. Deshalb konnten Touristen den Park erst einige Jahre nach seiner Gründung in den frühen 1980er Jahren besuchen. (mi)
Auch Impalas finden im Tembe Elephant Park Zuflucht
Leopardenfamilie
Lage: südlich der Grenze zu Mosambik; etwa 25 km von Ndumu entfernt an der Straße Richtung Kosi Bay.
Information:www.tembe.co.za
Tiere: Elefanten, Nashörner, Büffel, Giraffen, Hyänen, Kudus, Wasserböcke, Zebras
Unterkunft: Zwei Kilometer vom Eingang entfernt liegt ein Camp mit 15 komfortabel eingerichteten Zelten. Das private Camp verfügt über ein reetgedecktes Areal, in dem man isst, sich aufhält und im Swimmingpool baden kann. Weitere Information: www.tembe.co.za.
Die Rocktail Bay im Nordosten des Landes liegt wirklich „jenseits von Afrika“. Nachdem man das Eingangstor zum Coastal Forest Reserve passiert hat, führt der sehr sandige Weg direkt hinter den bewaldeten Dünen entlang zu wunderschönen Stellen, z. B. ans Meer zum Lala Nek, einer einsamen Meeresbucht, in der man baden und schnorcheln kann. Die Rocktail Bay ist weit, einsam und innerhalb von zwei Minuten von der Rocktail Bay Lodge aus auf einem „Bordwalk“ zu erreichen.
Von der Lodge aus werden Fahrten in umliegende Dörfer ebenso angeboten, wie Touren in feuchte Marschlandschaften, in denen Flusspferde leben. Die ganze Gegend ist insbesondere für Vogelliebhaber hochinteressant.
In den Sommermonaten kann man Riesenschildkröten am Strand beobachten. Es ist ein faszinierender Anblick, wenn von Ende Oktober bis Januar die weiblichen Loggerhead- und Leatherback-Schildkröten nachts aus dem Wasser an den Strand gekrochen kommen, um ihre Eier im warmen Sand abzulegen. Seit 100 Mio. Jahren schwimmen sie z. T. bis zu 3.500 km von Kenia und gut 2.000 km vom Cape Agulhas aus dem Süden Südafrikas hierher an Maputalands Küste. Rocktail Bay gilt als einer der besten Plätze zum Beobachten dieses Schauspiels. An den meisten Strandabschnitten sind die tiefen Spuren der bis zu 900 kg schweren Leatherback-Schildkröten (der größeren der beiden Arten) zu sehen. Jedes Weibchen kommt bis zu zehnmal während einer Saison an den Strand. Meeresschildkröten gehören trotz aller unternommenen Schutzmaßnahmen zu den äußerst gefährdeten Tierarten.
Tauchen an der Rocktail Bay
Schlüpfende Schildkröte
Der Sibaya-See liegt wenige Kilometer nördlich der Rocktail Bay. Mit 77 km2 ist er der größte natürliche Süßwassersee Südafrikas. Die Gegend ist sehr ruhig und beschaulich und eignet sich zum Beobachten der Vogelwelt sowie der im See lebenden Flusspferde und Krokodile. (mi)
Lage: im Maputa-Land Coastal Forest Reserve; südlich von Kosi Bay. Von Kwangwanase nach Rocktail Bay sind es ca. 65 km.
Information:www.kznwildlife.com
Unterkunft: Das Rocktail Beach Camp (www.wilderness-safaris.com) liegt nahe dem unberührten Strand und besteht aus Chalets auf Stelzen, die jeweils mit WC/Dusche ausgestattet sind und über eine kleine Veranda verfügen. Bar- und Restaurantbereich ist reetgedeckt, zu den Seiten offen und hat auch eine Lagerfeuerstelle, um die herum man beim Sundowner sitzt. Ein kleiner Pool ist vorhanden, aber schöner ist natürlich das Baden im Meer (auf dem Weg zurück zu den Chalets gibt es eine Süßwasserdusche). Alle Gäste ohne Allradfahrzeug werden am Gate zum Coastal Forest Reserve abgeholt, Fahrzeit dann etwa 30 Minuten. Information auch bei Wilderness Safaris, www.wildernesssafaris.com.
Etwa 280 km nördlich von Durban liegt der insgesamt knapp 1.000 km2 große Hluhluwe-iMfolozi Park. Er entstand 1989 durch Zusammenlegung der seit 1895 bestehenden Schutzgebiete des Umfolozi Reserve im Süden und des Hluhluwe Reserve im Norden. Beide sind durch einen Landstreifen verbunden, durch den die R 618 („The Corridor“) führt.
Tipp: Wilderness Trails
Besonders reizvoll sind geführte Wanderungen mit Wildhütern. So erreicht man wirklich abseits gelegene Gebiete. Diese „Wilderness Trails“ nehmen drei bis fünf Tage in Anspruch und garantieren ein tolles Naturerlebnis. Eine frühzeitige Anmeldung ist dringend erforderlich. Die Trails werden von Mitte Februar bis Mitte Dezember angeboten, Infos unter www.kznwildlife.com.
Das Gebiet des ehemaligen Umfolozi Reserve ist etwa 800 km2 groß, liegt zwischen zwei Flüssen und besteht
aus sehr nahrhaftem Grasland. Das Klima ist warm bis heiß, und ganzjährig steht genügend Wasser zur Verfügung. Als das Gebiet durch Weiße besiedelt wurde, engte sich der Lebensraum für das Wild ein. Zudem wurden einst unzählige Wildtiere (man spricht von 100.000) getötet, um die Tsetsefliege zu bekämpfen. Erst durch die Entwicklung chemischer Insektizide in den 1940er-Jahren konnte die Tsetsefliege ausgerottet werden, und es kehrte Ruhe in das Wildschutzgebiet ein. Heute gibt es in Umfolozi über 1.000 Weiße und Schwarze Nashörner zu sehen, außerdem Löwen, Geparde, Impalas, Wildschweine, Blaugnus, Zebras, Wasser- und Riedböcke, Leoparden, Schakale sowie Krokodile in den Flüssen.
Nicht so harmlos, wie er aussieht: Afrikanischer Büffel
Der Park ist berühmt für seine Nashornpopulation
Das Wildschutzgebiet ist ganzjährig geöffnet. Der „Umfolozi Mosaic Auto Trail“ führt über 67 km durch das Parkgebiet (Fahrzeit: ca. 4–5 Stunden). Die Wege sind nicht allzu gut befestigt, sodass bei Regenwetter das Befahren bestimmter Abschnitte nicht leicht ist.
Das Gebiet des ehemaligen Hluhluwe Reserve – das „hl“ im Namen wird wie „schl“ ausgesprochen – umfasst ca. 200 km2. Die Landschaft ist hügelig bis bergig, die nördlich gelegenen Gebiete sowie die Flussufer sind bewaldet. In den ebenen Gebieten herrscht Savannen-Vegetation vor, die z. T. aus dichtem Buschwerk besteht. Die Niederschläge betragen 700 mm pro Jahr und sorgen neben den Flüssen für genügend Wasser. Die Tierwelt ähnelt der des Umfolozi Game Reserve. Außerdem leben hier aber noch Giraffen und Buschschweine.
Ornithologen kommen ebenfalls auf ihre Kosten: Es gibt hier u. a. den Marabu-Storch, den Gaukler sowie das Perlhuhn zu sehen. Auch in diesem Reservat sind die Straßen bei Regen schwer zu befahren. (mi)
Lage: Die beiden Gebiete sind ca. 280 km von Durban entfernt.
Größe: ca. 1.000 km2
Tiere: die „Big Five“, zudem Giraffen, Wildhunde, Geparde, hunderte Vogelarten, Antilopen
Information:www.kznwildlife.com
Unterkunft: Die Auswahl ist groß, das schönste (und teuerste) Camp im Park ist das Hilltop Camp (http://hilltopcountrylodge.co.za/) mit hübschen Chalets für 2–4 Personen. Vom Restaurant hat man einen tollen Blick ins Tal. Außerhalb liegt das empfehlenswerte Falaza Game Park and Spa (www.falaza.co.za) mit 15 Luxus-Zelten. Tierbeobachtungen finden auf dem lodgeeigenen Game Park statt, oder es werden Ausflüge in den Hluhluwe iMfolozi Park unternommen.
Als die ersten Siedler auf dem Gebiet des heutigen Addo Elephant National Park sesshaft wurden, machten sich sehr bald Konkurrenten bemerkbar, die ebenfalls Besitzansprüche auf das Land hatten: Elefanten! Die Tiere verwüsteten immer wieder die Felder. Nach langen Diskussionen beauftragte die Kap-Regierung 1919 den Berufsjäger Jan Pretorius damit, die Elefanten auszurotten. Nur elf der Tiere überlebten das Massaker. 1931 entschloss man sich, einen Nationalpark zu gründen, um den Tieren Lebensraum bereitzustellen.
Mittlerweile ist die Herde auf über 550 Elefanten angewachsen. Entlang einer Rundstraße, die auf kleine Beobachtungshügel führt, kann man sie an Wasserlöchern beobachten. Seit 1961 leben im Park auch Spitzmaulnashörner, Büffel, Leoparden, Kudus sowie andere Savannentiere. Beeindruckend ist auch die Vielfalt an Vögeln. Es gibt über 170 Vogelarten, darunter Strauße, Habichte, Falken und Teichhühner. Am Stausee, in der Nähe des Restaurants, befindet sich ein beliebter Beobachtungspunkt.
Die Vegetation besteht aus Kletterpflanzen und Bäumen, wobei kaum ein Baum höher als vier Meter ist, da er vorher von den Elefanten gestutzt wird. Typische Bäume sind der Jadebaum (afrikaans: Spekboom), der Karoo Boer Bean und der Guarrie. Der Park verfügt neben dem Restaurant über mehrere Grill- und Picknickplätze.
Heute ist der Park etwa 1.800 km2 groß und umfasst weite Teile des Gebiets von Bird Island in der Algoa-Bucht über die Zuurberg-Berge bis hinter den Darlington-Damm in der Karoo. Den Elefanten wird inzwischen ermöglicht, bis zur Mündung des Sundays-Flusses zu wandern.
Auch den Erdmännchen bietet der Park eine Heimat
Im Addo Elephant Park ist der Name Programm
Zurzeit entwickelt die Regierung den Addo Elephant Park zum „Greater Addo Elephant National Park“ weiter. Bei dem ehrgeizigen Projekt will man genügend Farmland aufkaufen, um den drittgrößten südafrikanischen Park zu eröffnen, der 360.000 ha umfassen wird. Dazu werden auch 120.000 ha Meeres-Schutzgebiet gehören, da der Park von der Kleinen Karoo bis zum Indischen Ozean reichen wird. Dadurch werden die „Big Five“ vom Land (Elefant, Nashorn, Büffel, Leopard, Löwe) zu den „Big Seven“ erweitert, da der Südkaper, ein bis zu 18 m langer Bartenwal, eines der größten Meerestiere überhaupt, und der Weiße Hai dazukommen. Es ist geplant, den Parkbesuchern dann auch Tauchgänge anzubieten. (mi)
Lage: 72 km nördlich von Port Elizabeth
Größe: 1.800 km2
Tiere: neben Elefanten auch Löwen, Geparde, Nashörner und Leoparden sowie zahlreiche Vogelarten
Information:www.addoelephantpark.de
Unterkunft: Günstig übernachten kann man im Park auf den staatlichen Campingplätzen oder in den Rest Camps ([email protected]). Das empfehlenswerte Figtree Camp (www.campfigtree.com) liegt innerhalb eines privaten Teils des Parks und bietet neben einem atemberaubenden Ausblick sieben luxuriöse Zimmer im Kolonialstil.
Wenige Kilometer östlich von Kapstadt gelangt man nach Hermanus, einem beliebten Badeort mit vielen Unterkünften. Die Gegend bietet sich sowohl zur Walbeobachtung als auch für ausgedehnte Wanderungen an.
Besonders schön zur Walbeobachtung und bei weitem nicht so überlaufen wie Hermanus ist der einige Kilometer weiter südlich gelegene kleine Küstenort De Kelders. Hier ist von dem Touristenrummel nicht viel zu spüren, und entsprechend beschaulich geht es zu. Von den Klippen aus kann man mit etwas Glück die riesigen Meeressäuger beobachten. „De Kelders“ ist Afrikaans für „die Höhlen“. Entlang des Küstenabschnitts haben sich zahlreiche Höhlen