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Florida ist neben Kalifornien eines der beliebtesten Reiseziele in den USA, das ganzjährig zahlreiche Besucher anlockt. Die Kombination aus Traumstränden, trendigen Großstädten und Freizeit- oder Nationalparks sind für Viele ein Muss. Innerhalb von nur drei Jahren erscheint bereits die dritte Auflage des kompakten Reiseführers "101 Florida": Der Florida-Experte Michael Iwanowski schafft es, nicht nur die Hauptattraktionen des Sunshine States kenntnisreich vorzustellen, sondern auch zahlreiche kaum bekannte Attraktionen aufzuspüren, wie zum Beispiel eine Fahrt mit dem Hausboot auf dem gemächlich fließenden St. Johns River, in Chokoloskee auf den Spuren der Pionierzeit wandeln, im Grayton Beach Park kristallweiße Strände entdecken, kubanisches Flair in Ybor City spüren und bei einer Kanutour auf dem Suwannee River Natur pur erleben. Ganzjähriges Reiseziel: Beliebteste Reisemonate sind von September bis April. • Bestseller: Bereits die 3. Auflage innerhalb von drei Jahren, sehr gute Leserresonanz! • Die schönstenTourenvorschläge,Tipps zum Überwintern & Immobilienkauf • Preiswerter Kompaktführer mit vielen Insidertipps abseits der gängigen Routen vom Florida-Experten Michael Iwanowski
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Seitenzahl: 319
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1. ORTE & STÄDTE
Florida bietet neben pulsierenden Großstädten wie Orlando beschauliche Orte wie Eustis, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint und man liebevoll restaurierte Altstädte findet, S. 24
2. INSELN & STRÄNDE
Die berühmten weißen Strände liegen zumeist am Golf von Mexiko, aber auch die ehemalige Pirateninsel Amelia Island an der Atlantikküste hat sich zu einem Ferien- und Wassersportparadies entwickelt, S. 52
3. KUNST & KULTUR
Die Seminolen waren die ersten Bewohner Floridas, im Ah-Tha-Thi-Ki Museum nahe Ft. Lauderdale kann man mehr über ihre Geschichte und Kultur lernen, S. 68
4. PARKS & SHOWS
Es muss nicht immer Disney World sein: Wer ein Faible für ungewöhnliche Shows hat, kann sich die Unterwasser-Darbietung der Meerjungfrauen von Weeki Wachee ansehen, S.114
5. TIER- & PFLANZENWELT
Das Corkscrew Swamp Sanctuary ist ein Paradies für Ornithologen. Auf Holzstegen kann man die sumpfige, dichte Vegetation erkunden und Ausschau halten, z. B. nach dem Wald-Ibis, S. 132
6. MENSCHEN & GESCHICHTE
Floridas Geschichte wurde geprägt durch Eisenbahnkönige wie Flagler und Plant: Sie verbanden nicht nur die Küsten miteinander, sondern bauten auch zahlreiche Luxushotels – der Beginn des Tourismus-Zeitalters, S. 158
7. SPORT & OUTDOOR
Floridas Flüsse und Seen sind ein Paradies für Wassersportler: Vor allem bieten sich Kanutouren an, wie der Wilderness Waterway in den Everglades, S. 192
8. ESSEN & ÜBERNACHTEN
Zauberhafte Bed & Breakfast-Unterkünfte wie das McFarlin House in Quincy machen den Aufenthalt zu einem besonderen Erlebnis, S. 216
Michael Iwanowski
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101 Florida – Geheimtipps & Top-Ziele3. Auflage 2014
© Reisebuchverlag Iwanowski GmbHSalm-Reifferscheidt-Allee 37 • 41540 DormagenTelefon 0 21 33/26 03 11 • Fax 0 21 33/26 03 [email protected]
Titelfoto: Michael IwanowskiAlle anderen Farbabbildungen: siehe Bildnachweis Seite 247Layout: Ulrike Jans, KrummhörnKarten: Klaus-Peter Lawall, UnterensingenTitelgestaltung: Point of Media, www.pom-online.deRedaktionelles Copyright, Konzeption und deren ständige Überarbeitung:Michael Iwanowski
Alle Informationen und Hinweise erfolgen ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne des Produkthaftungsrechts. Verlag und Autoren können daher keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche oder sachliche Fehler übernehmen. Auf den Inhalt aller in diesem ebook erwähnten Internetseiten Dritter haben Autoren und Verlag keinen Einfluss. Eine Haftung dafür wird ebenso ausgeschlossen wie für den Inhalt der Internetseiten, die durch weiterführende Verknüpfungen (sog. “Links”) damit verbunden sind.
ebook-Vertrieb:Bookwire GmbH, Frankfurt/Main
ISBN epub: 978-3-86457-000-1ISBN Mobipocket: 978-3-86457-001-8
EINLEITUNG
ORTE & STÄDTE
1 St. Augustine: Amerikas älteste Stadt … liegt in Florida!
2 Inverness: »Hauptstadt« des Citrus County
3 Naples: schönes Stadtbild und lebendige Atmosphäre am Pier
4 Chokoloskee: auf den Spuren der Pionierzeit
5 Fort Lauderdale: mit dem Wasser-Taxi durch Floridas Venedig
6 Tallahassee: von Charme und Geschichte einer fast vergessenen Hauptstadt
7 Eustis: ein Geheimtipp für Relaxen, Kultur, Schlemmen und Natur
8 Mount Dora: Idylle zwischen Zitrusfrüchten und Zypressen
9 Cedar Key: deutsche Bleistifte aus … Florida!
10 Orlando Downtown und Abstecher nach Winter Park
11 Fort Myers: die »City of Palms«
12 Miami Beach: der Art-déco-District
13 Palm Beach: mehr als nur ein Hauch von Luxus
14 Key West: das letzte Paradies auf Erden?
15 Venice: das floridianische »Venedig« an der Westküste
16 The Villages: Rentnerparadies in Florida
17 Apalachicola: verträumtes Städtchen an der Forgotten Coast
INSELN & STRÄNDE
18 Marco Island: Island in the Sun am Rande der Everglades
19 Anna Maria Island: unentdeckte Weiten
20 Amelia Island: die »Insel der acht Flaggen«
21 Sanibel Island: »Highway to Paradise«
22 Grayton Beach State Park: eine Schönheit in Türkis und Kristallweiß
23 »Emerald Coast« und »Miracle Strip«: die Traumstrände des Panhandle
24 St. George Island: Insel für Individualisten
25 Bahia Honda State Park: der schönste Strand der Keys
26 Daytona Beach: Party, schrilles Leben … und viel Ruhe
KUNST & KULTUR
27 Ah-Tha-Thi-Ki Museum: Geschichte & Gegenwart der Ureinwohner Floridas
28 Die Klosteranlagen von St. Bernhard: das älteste Gebäude in den USA
29 »Little Havanna«: nicht auf Kuba, sondern mitten in Miami!
30 Das Salvador Dalí Museum: Kunst in St. Petersburg
31 Museen in Tampa und Abstecher nach Tarpon Springs: Hightech-City neben griechischer Gemütlichkeit
32 Jacksonville: Stadt der Museen und Musik
33 Fort Jefferson National Monument: das »Gibraltar des Golfes«
34 Pine Island und die Künstlerkolonie Matlacha bei Cape Coral
35 Ybor City: die Zigarrendreher von Tampa
PARKS & SHOWS
36 Walt Disney World (WDW): höher, schneller, weiter
37 Magic Kingdom: zu Besuch in Cinderellas Traumschloss
38 Epcot Center: die Experimental Community of Tomorrow
39 Disney’s Hollywood Studios: zu Gast bei Indiana Jones und der kleinen Meerjungfrau
40 Animal Kingdom und Disneys Wasserparks: tierisches Vergnügen und nasse Rutschpartien
41 Die Universal Studios: Filmkulissen, Achterbahnen und ein Treffen mit Shrek
42 Universal’s Island of Adventure: zwischen Harry Potter, Spiderman und Hulk
43 Sea World: im Rausch der Tiefe
44 Aquatica, Wet’n’Wild und Gatorland
45 Dinner-Shows in Orlando: Speisen wie im Mittelalter, bei Piraten oder mit Al Capone
46 Das Kennedy Space Center & die NASA: die Anziehungskraft des Universums
47 Touren im Kennedy Space Center: zu Gast bei Astronauten & Co.
48 Busch Gardens: ein Besuch im floridianischen Afrika
49 Die Mermaids von Weeki Wachee: Pirouetten unter Wasser
TIER- & PFLANZENWELT
50 Everglades National Park: faszinierendes Ökosystem
51 Der Gumbo Limbo und andere Trails: auf Entdeckungstour
52 Ausflug ins Grüne in und um Tallahassee
53 Big Cypress National Preserve: auf den Spuren des Florida-Panthers
54 Captiva Island: Leinen los zur Muschelsuche
55 Mit Delfinen schwimmen auf den Keys
56 Bewohner der Sümpfe Floridas: Alligatoren & Krokodile
57 Corkscrew Swamp Sanctuary: Paradies für Ornithologen
58 Wakulla Springs State Park: Baden im »seltsamen Wasser«
59 Mit dem Glasbodenboot durch den Biscayne National Park: Erlebniswelt Korallenriff
60 Abstecher nach Georgia: Okefenokee Swamp – eines der größten Sumpfgebiete der USA
61 Manatees im Crystal River: die sanften Grauen
62 Homosassa Springs Wildlife Park: Floridas Tierwelt erleben
63 Die Tropfsteinhöhlen der Florida Caverns und der Chipola River Canoe Trail
64 Einsamkeit und Ruhe im Merrit Island Wildlife Refuge und Canaveral National Seashore
65 Ocala National Forest: Wälder und Weiten, Bären und Jäger
66 Hontoon Island State Park: Wildnis pur im »anderen« Florida…
MENSCHEN & GESCHICHTE
67 Juan Ponce de León: die spanische »Entdeckung« Floridas
68 Hernando de Soto: auf der Suche nach dem Goldland
69 Henry Flagler und der East Coast Railway
70 Henry Bradley Plant: Eisenbahn-Magnat der Westküste
71 Cyrus Reed Teed und die Koreshan State Historical Site
72 Carl Graham Fisher: der Finanzier von Miami Beach
73 John Ringling: Amerikas Zirkuszar
74 Ernest Hemingway: Angler, Trinker, Schriftsteller
75 George E. Merrick: der Visionär von Coral Gables
76 Thomas Alva Edison: Idealbild des genialen Erfinders
77 John Gorrie: der Erfinder der Eismaschine
78 Walt Disney: der Vater von Mickey Mouse
SPORT & OUTDOOR
79 Der Suwannee River: Paddeln auf dem ruhigen, dunklen Fluss
80 West Orange-Fahrrad-Trail: Radwandern in Florida
81 Schöner Angeln auf den Keys: Fliegenfischer-Paradies Florida
82 Der Intracoastal Waterway: Bootstour nach Cabbage Key
83 Tubing auf dem Rainbow River: kristallklares Vergnügen
84 Hausboot-Tour auf dem St. Johns River: unterwegs auf Floridas gemütlichem Fluss
85 In den Everglades Natur pur erleben: mit dem Kanu durch die 10.000 Islands
86 Steinhatchee: auf Jimmy Carters Spuren in der »Hauptstadt« der Jakobsmuscheln
87 Golfen in Florida: Möglichkeiten für die Freunde des grünen Sports
88 Hochseeangeln vor Islamorada: Paradies für Sportfischer
89 Wracktauchen vor Floridas Küsten: diving at its best
90 Myakka River State Park und Crowley Museum and Nature Center
91 Wandern im Vogelparadies Panhandle: der Great Florida Birding Trail
ESSEN & ÜBERNACHTEN
92 The Breakers: »The worlds finest resort«
93 Eine Welt für sich: Coral Gables und das Biltmore Hotel
94 Eine Nacht unter Wasser: Jules’ Undersea Lodge auf Key Largo
95 Breakwater Hotel South Miami Beach: Art déco trifft modernen Luxus
96 Charme von »Old Dixie«: McFarlin House in Quincy
97 Rendezvous mit Gestern: Casa de Solana in St. Augustine
98 Rod & Gun Club Everglades City: der Charme des alten Florida
99 Ewige Sommerfreuden: Elizabeth Pointe Lodge auf Amelia Island
100 Bayport Inn: historisches Hotel in einem verwegenen Hafenort an der Westküste
101 Key Lime Pie: Floridas offizieller Staatskuchen
ANHANG
Routenvorschläge
Florida auf einen Blick
Historischer Überblick
Allgemeine Reiseinformationen
Information
An- und Einreise
Kleidung
Reisezeit
Infos zum Immobilienkauf
Heiraten im Sunshine State
Do and Don’t – der »American Way of Life«
Kleiner kulinarischer Sprachführer
Literatur
Orts- und Parkregister
101 Florida – das sind 101 Gesichter eines der beliebtesten Reiseziele der USA. Lassen Sie sich auf eine kurzweilige Reise mitnehmen. Auf jeweils zwei Seiten wird ein Bild des vielleicht erst auf den zweiten Blick äußerst abwechslungsreichen Sunshine State gezeichnet.
Denkt man an Florida, denkt man an Sonne, Strände und Vergnügungsparks, weniger an Städte und naturbelassene Landschaften, Abenteuer in der Wildnis, Kunst und Kultur. Wie so oft bleibt auch hier ein Reisegebiet auf wenige Klischees beschränkt. Das Spannende am Reisen ist aber, die kleinen, unbekannten Details und Kleinode kennenzulernen.
Als ich vor mehr als 25 Jahren das erste Mal den südlichsten Zipfel des amerikanischen Festlandes besuchte, reiste ich oft von einer Enttäuschung zur anderen: langweilige Küstenhighways, lärmende Attraktionen, Strände ohne die subtropisch obligatorischen Palmen, zugebaute Uferfronten am Atlantik und Golf, Mückenplage im Südwesten, Staus auf der Route nach Key West – das muss nicht sein!
Eher zufällig führte mich mein Weg am Ende dieser Reise regelrecht ins Abseits: Nur wenige Meilen von den Küstenstraßen entfernt im Landesinneren erwartete mich das »andere« Florida. Und siehe da: Ich entdeckte kleine Städtchen, malerische Seen, kristallklare Flüsse, gemächliches Südstaaten-Flair ohne Hektik, aber Ruhe, Gelassenheit, Genuss. Und ich ließ mich nieder, bis heute…
Auf meinen Streifzügen per Auto, Fahrrad, Boot und Kleinflugzeug entdeckte ich oft unbekannte Kleinode. Haben Sie schon einmal mal etwas von Inverness, Chokoloskee, Mount Dora, Apalachicola oder Cedar Key gehört? Oder von den Stränden auf Amelia Island, Anna Maria Island? Von Homosassa mit seinen Manatees, dem idyllischen Hontoon Island? Von Alligatoren ja, aber von Bären?
Beginnen Sie zu blättern, entdecken Sie Ihre Schwerpunkte und Interessen, um daraus Ihre persönliche Reiseroute zu kreieren. Wetten, dass Ihr Weg oft abseits der touristischen Trampelpfade führt?
Gute Reise!
Michael Iwanowski
Die älteste von Europäern gegründete Stadt der Vereinigten Staaten – wer vermutet sie schon in Florida? Der spanische Eroberer Ponce de León betrat hier – zwischen dem Gebiet des Mantanzas Inlet und dem San Sebastian River – kurz nach Ostern 1513 als erster Europäer floridianischen Boden. Er taufte das Land Pascua Florida (»blühende Ostern«) und wurde so ungewollt zum Namensgeber des Bundesstaates.
In St. Augustine mit seinen gerade mal 13.000 Einwohnern kann man lebendige Geschichte auf Schritt und Tritt erleben: zu Fuß, mit der Old Town Trolley Tour oder bei einer Kutschfahrt, die innerhalb einer Stunde an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbeiführt (Start und Ende an der Avenida Menéndez, in der Nähe des Castillo de San Marcos).
Südlich des Visitor Centers markiert das Old City Gate (Stadttor) den Eingang zur Altstadt. Durch das Tor mit seinem kleinen befestigten Wall taucht man in die alte spanische Stadt ein – eine Art Freilichtmuseum, für die sich nicht nur historisch Interessierte begeistern dürften. Die frühere Hauptstraße und heute als schöne Fußgängerzone gestaltete St. George Street bildet das Herz des Zentrums, in dem sich mehr als 50 liebevoll restaurierte Häuser aneinanderreihen, viele mit Souvenirläden oder Restaurants.
Tour durch das Fort
Castillo de San Marcos National Monument
Befanden sich hier zwischen 1565 und 1675 insgesamt 9 Holzforts, die nach einander Angriffen, Bränden oder der Verwitterung zum Opfer fielen, so bauten die Spanier die Anlage ab 1672 zu jener wuchtigen Festung aus, die man noch heute besichtigen kann und die die älteste Steinfestung der USA ist.
Als Baumaterial wurde Muschelstein (»Coquina«) verwendet. Diese zementähnliche Mischung aus Muschelresten hatte nicht nur den Vorteil, dass sich das Gestein leicht verarbeiten ließ, sondern ist zudem etwas elastisch, sodass Kanonenkugeln bei ihrem Aufprall abgefedert wurden. Von einem breiten Wassergraben umgeben, hat das Fort die Form eines vierstrahligen Sterns, an dessen Ecken sich kleine Wachtürme (»Pfefferbüchsen«) befinden.
Fototipp: Vom Fort aus hat man einen schönen Blick auf die mittelalterlich wirkende Altstadt und die Matanzas Bay.
Geschichte auf Schritt und Tritt: die St. George Street in der Altstadt von St. Augustine
Besonders sehenswert ist das vor über 200 Jahren ganz aus Zypressen- und Zedernholz errichtete Wooden School House (nicht zu verwechseln mit dem Oldest House, das ebenfalls in St. Augustine steht). Wenige Schritte weiter stößt man auf das Spanish Quarter Living History Museum, in dessen restaurierten Häusern das Leben in St. Augustine während der spanischen Zeit veranschaulicht wird. Am Ende der Fußgängerzone liegt das Government House aus dem frühen 17. Jahrhundert, in dem man Silber- und Goldmünzen, die in spanischen Schiffswracks gefunden wurden, bewundern kann. Das Museum liegt am Hauptplatz, der Plaza de la Constitución (Cathedral Pl./King St.). Dieser wird von der Cathedral of St. Augustine, dem Sitz der ältesten katholischen Gemeinde der USA, überragt. Die Kirche wurde 1793 bis 1797 erbaut und 1887 nach einem Brand neu errichtet.
St. Augustine hat trotz aller Touristen im wahrsten Sinne des Wortes seine Ruhe bewahrt – unterbrochen nur an Freitagen und Samstagen zwischen 10.30 und 15.30 Uhr, wenn jeweils zur halben Stunde Kanonenschüsse abgefeuert werden! Salut!
Information:www.floridashistoriccoast.com, www.ci.st-augustine.fl.us
Sightseeing: Der kleine Red Train fährt entlang der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, www.ripleys.com/redtrains/.
Übernachten: Pirate House, 32 Treasury St., www.piratehaus.com. Budget-Unterkunft mit einfachen Zimmern, komplett eingerichteter Küche, Grillmöglichkeit. Im Preis inbegriffen ist Frühstück, bei dem es Pfannkuchen (Pancakes) gibt – so viele, wie man essen kann. Fahrradverleih.
Essen & Trinken: Collage, 60 Hypolita St., www.collagestaug.com. Das Restaurant in einem kleinen alten Gebäude verspricht zu Recht »artful global dining«. Die Intimität wird durch warme Farben unterstrichen. Die angebotenen Speisen sind exzellent zubereitet. Raffinierte Fisch-, Fleisch- und Pastagerichte treffen beinahe jeden Geschmack.
Das kleine Städtchen Inverness (nicht zu verwechseln mit dem schottischen Ort gleichen Namens) kann zu Recht als »Hauptstadt« des Citrus County bezeichnet werden. In seinem Zentrum spürt man förmlich das »andere« Florida: Die historischen Häuser sind restauriert, das alte Courthouse symbolisiert mit Südstaaten-Charme den alten Ortskern und drum herum macht es Spaß, sich Zeit zum Schlendern zu nehmen und die Seele baumeln zu lassen. Restaurants, kleine Cafés und die nicht wegzudenkenden Andenkenlädchen laden zum Verweilen ein. Im Old Courthouse Heritage Museum erfährt man viel über die Lokalgeschichte, Floridas Prähistorie, Indianer und die ersten Siedler. Alles ist sehr liebevoll arrangiert und einen kurzen Besuch wert.
Nur eines fehlt – Touristenströme. Inverness stellt damit ein besonderes Ziel für Individualisten dar, die jenseits des trubeligen Massentourismus das ursprüngliche Florida entdecken, idyllische Plätze und viel Ruhe finden möchten. Dies hängt sicher auch damit zusammen, dass die Region um Inverness von viel Wasser bestimmt wird: Das Gebiet liegt an einer weit verzweigten Seenplatte, den Tsala Apopka Lakes, und ist von zahlreichen Flüssen sowie dem Golf von Mexiko umgeben. Natur pur ist hier angesagt. Insbesondere die Landschaft des wildromantischen Withlacoochee River, der die nördliche Grenze bildet, ist so fantastisch, dass dagegen selbst die Everglades verblassen.
Abendstimmung bei Inverness
Die Umgebung von Inverness bietet sich für verschiedenste sportive Unternehmungen an: Wer Zeit und Muße mitbringt, kann sein Glück beim Angeln versuchen, gilt dieses Gebiet doch als beste Angelregion für den großen Barsch. Wer sein Abend essen jedoch lieber nicht vom Angelglück abhängig machen möchte, dem sei beispielsweise das »Fisherman’s Restaurant« empfohlen. Neben solcherart kulinarischen Erkundungstouren bietet sich als aktive Erlebnis-Tour der Withlacoochee Fahrradtrail an. Ein guter Ausgangspunkt hierfür ist »Sun coast Bicycles«. Folgen Sie der alten, stillgelegten Bahnlinie, die zu einem bequemen, durchgängig asphaltierten Fahrradweg ausgebaut wurde – über viele Kilometer werden Sie durch traumhafte unberührte Landschaften kommen!
Die kleine Hausbäckerei »Sandy’s House of Flavors«
Ein Kleinod gibt es im abgelegenen Floral City zu entdecken. Sandy und Dennis Riley, ein Ehepaar im Rentneralter, fühlten sich für den täglichen Müßiggang zu fit und kauften eine verfallene Holzhütte.
Die Idee, hier Eis zu verkaufen, wurde schnell gegen die einer Bäckerei eingetauscht. Alles ist wirklich homemade, in die Küche schaut man vom kleinen Verkaufsraum direkt hinein. Dennis verrät, dass seine Rezepte aus einem 50 Jahre alten Kochbuch stammen – der richtige Kontrast also zu den vorgefertigten Backwaren im Supermarkt. Auf der kleinen überdachten Terrasse kann man den Kuchen gleich probieren, eine kostenlose Tasse Kaffee gibt’s dazu.
8303 E. Magnolia St., Floral City, Fl 34436, Tel. 352-419 7094, Di–So 9–17 Uhr.
Tipp: Gleich nebenan an der Ecke liegt »Forgotten Treasures & Gift’s« (www.forgottentreasuresandgifts.com, geöffnet Mi–Sa 10 –16 Uhr). Hier kann man u. a. Produkte lokaler Künstler kaufen. Interessant ist, was man alles aus alten Autoreifen machen kann…
So sollte man z. B. nach knapp vier Meilen keinesfalls die Abzweigung zum idyllisch gelegenen Fort Cooper State Park mit seinem kleinen Badesee verpassen. Hier gibt es einen sehr netten Rastplatz (überdacht – alles sehr liebevoll gestaltet). Bevor Sie die State Road überqueren und es sportiv auf dem Fahrradtrail weitergeht, bietet sich ein kleiner Zwischenstopp an: Um die Ecke nach links geht es zu einem rustikalen Landrestaurant (»Shamrock«), wo man zur Rast einen ganz besonders leckeren Hamburger (Heerscharen von Bikern kommen am Wochenende extra deswegen hierhin!) und ein kühles Bier bekommt.
Nach dieser Stärkung sind die knapp vier Meilen zum »Wild West«-Ort Floral City noch schneller zu schaffen, bevor es wiederum die insgesamt zwölf Meilen (nun Richtung Norden) zurück nach Inverness geht, wo man den Tag am besten im Lake House beschließt.
Kurzum: Das floridianische Inverness ist einen Umweg wert, durchaus auch einen etwas längeren Aufenthalt!
Information:www.visitcitrus.com, www.cccourthouse.org, www.railstotrailsonline.com, www.suncoastbicycles.com
Essen & Trinken: Fisherman’s Restaurant, 12311 E. Gulf to Lake Hwy., http://fishermansflorida.com. In dem von vielen Einheimischen besuchten und dazu preiswerten Restaurant sollten Sie unbedingt einmal den Grouper-Fisch oder ein Alligatorensteak probieren – der kulinarische Abstecher lohnt sich!
Übernachten: The Lake House, 8604 E. Gospel Island Rd., www.thelakehouse.biz. Diese ehemalige Fischer- und Jägerlodge wurde vor wenigen Jahren zu einem Gästehaus umgewandelt und ist toll für alle, die ländliche Atmosphäre mögen: Direkt am Lake Henderson gelegen, kümmert sich Cathy, die Besitzerin, mit Liebe um die Gäste und macht interessante Vorschläge für die Gestaltung des Aufenthalts.
1867 durch die ersten weißen Siedler gegründet, vermittelt Naples zu Recht den Eindruck eines sehr vornehmen Städtchens. Hier leben viele Millionäre, und bei einer Fahrt südwärts entlang der küstennahen Straße (Golf Shore Boulevard) fühlt man sich wie in »Schöner Wohnen«… Alles ist super gepflegt, und vielerorts scheinen die Grashalme stündlich gekämmt und die Blumenrabatten täglich gezupft zu werden.
Tipp: Ask Renate!
Renate war jahrelang Stewardess bei der Lufthansa und als diplomierte Concierge in den besten Hotels der Welt tätig. Nun bietet sie in ihrem privaten Refugium (sehr gepflegt und ruhig) eine großzügige Unterkunft mit Schlaf- und Wohnzimmer, Küche, Terrasse und Internet an. Es gibt wohl niemanden, der Ihnen Florida und insbesondere die Westcoast einschließlich Naples besser erklären und zeigen kann. Ask Renate: Renate Riebel, 133 Illinois Dr., Naples, Tel. (239) 434 27 57, [email protected].
Naples ist das Pendant zu Palm Beach an der Ostküste, denn es macht dem Prominentenort am Atlantik in seiner Mondänität Konkurrenz. Die architektonischen Vorgaben scheinen aus Italien und Spanien zu stammen, und im Einklang mit dem herrlichen Wetter und der tollen Vegetation kann man sich schnell wie in einem irdischen Paradies vorkommen. Nur im Norden von Naples ist es erlaubt worden, Hochhäuser zu bauen, im ortsnahen Gebiet am Strand blieb alles flach. Die Strände hier sind nicht ganz so breit wie auf Marco Island, dafür aber doch deutlich weniger frequentiert.
Vom Pier aus kann man herrliche Fotos vom Strand und den traumhaften Sonnenuntergängen machen
Seit den Tagen, als Naples nur mit dem Schiff erreichbar war, spielte sich »das Leben« am Pier ab. 1964 zerstörte der Hurrikan Donna den Pier, der jedoch wieder aufgebaut wurde und heute etwa 300 m lang ist. Besonders schön ist es hier zur Zeit des Sonnenuntergangs, aber auch sonst ist den ganzen Tag etwas los: Schaulustige, Spaziergänger und Angler sorgen für eine lebendige Szenerie.
Schöner Wohnen in Naples
In der Region um Naples lebten schon vor Christi Geburt Calusa-Indianer. Einen guten Einblick in die Frühgeschichte bis zur Gegenwart dieses indianischen Volkes erhält man im Collier County Museum, das im County-Verwaltungskomplex untergebracht ist und in dem lokale Exponate gezeigt werden.
Erst als eine Eisenbahnverbindung fertig gestellt war und der Tamiami Trail 1928 Naples mit den anderen Teilen Floridas verband, begann der Aufschwung dieses Ortes. Heute leben hier 22.000 Menschen, vermehrt durch annähernd 100.000 Besucher in der Wintersaison. Naples ist »Hauptstadt« des Collier County, dem viertgrößten Produzenten von Gemüse in Florida. Nicht nur das italienische Restaurant Vergina lohnt den Weg in die 5th Avenue – hier gibt es zahlreiche elegante Geschäfte, Kunstgalerien und Boutiquen, die zum Shoppen und Flanieren einladen. Wer sich überdies ein Bild vom Leben in der »vor-touristischen Zeit« machen möchte, der sollte das älteste Gebäude Naples ansehen: Das ganz in weiß getünchte Palm Cottage aus dem Jahre 1895 erinnert mit seiner Veranda etwas an die Südstaaten oder an Key West. Ebenfalls historisches Flair vermittelt der Old Marine Marketplace at Tin City: Hier hat man an der Waterfront alte Fischerhäuser und Bootsschuppen restauriert, in denen heute Geschäfte und Restaurants untergebracht sind.
Information:www.paradisecoast.com, www.napleshistoricalsociety.org, www.colliermuseums.com
Essen & Trinken: Sea and Salt, 1186 3rd St., www.seasaltnaples.com. Im Herzen der mondänen 3rd St. gelegen und im Stil lässiger Eleganz konzipiert. Eine Terrasse zur Straße (schön zum Gucken!), schöne Bar, kompetenter Service, edles Besteck, weißes Linnen. Die Küche ist nord-italienisch geprägt: Antipasti-Gerichte wie Carpaccio vom Thunfisch und Lachs, Parmaschinken und Salami, Pasta. Im Zentrum stehen aber die Fischgerichte: superfrische Angebote wie Grouper, Redsnapper, Brasse, Schwertfisch, als Beilage frisches Gemüse. Die Speisekarte wird abgerundet durch fantastische Desserts… Natürlich gibt es auch Fleisch, z. B. vom feinen Kobe-Rind. Keine amerikanische Hektik, man wird nicht eilig »abserviert«, sondern genießt alles in Ruhe.
Übernachten: Bellasera, 221 9th St. South, www.bellaseranaples.com. Apartmenthotel (1–3 Zimmer) mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Nur knapp 50 Kilometer südwestlich von Naples an der Westküste liegt ein fast vergessenes Fleckchen Florida. Man folgt dem Tamiami Trail Richtung Miami bis zur Kreuzung mit der State Road 29, etwas weiter südlich erreicht man Everglades City, den westlichen Zugang zum Everglades-Nationalpark; ein Nest mit 500 Einwohnern, im Sommer Heimat von Milliarden Mücken. Über einen Damm gelangt man zur letzten Siedlungs-Enklave des südwestlichen Florida, bevor die Wildnis der Everglades beginnt.
Das Örtchen trägt den klangvollen Namen Chokoloskee und ist tatsächlich eine »last frontier«. Vor über 2.000 Jahren begannen Indianer hier zu siedeln, und die Vorausetzungen waren gut: Jagd, Fischfang und die fruchtbare Erde machten ein Leben möglich. Im 18. Jahrhundert folgten Seminolen-Indianer aus Georgia und Nordflorida, die dem Druck der weißen Siedler weichen mussten. Nach und nach folgten auch weiße Pioniere, die mit Häuten und Federn handelten.
Die wachsende Bevölkerung benötigte bald eine Versorgung mit den Gütern des Alltags. Das erkannte Ted Smallwood und eröffnete 1906 seinen Store, der in späteren Jahren auch als Postamt und Bank dienen sollte. Hier kaufte man ein, hier handelte man – und das bis 1982.
Supermarkt à la Grandma
Herzlich willkommen in der »guten alten Pionierzeit«
Seit 1974 gehört der Smallwood Store zum National Register of Historic Places, und als er geschlossen wurde, blieben 90 Prozent des Inventars mit ihm erhalten. In den vergangenen Jahren besann sich eine Enkelin von Smallwood der historischen Bedeutung und eröffnete ein Museum. Viel brauchte sie nicht einzurichten, denn das gut erhaltene Original war sozusagen »museumsreif«.
Wenn man heute die Holztreppen hinaufsteigt und die knarrende Tür öffnet, wird man vom Ambiente der Pionierzeit empfangen: Fast alle Alltagsgegenstände der vergangenen 100 Jahre, zumeist etwas angestaubt, lassen die alten Zeiten lebendig werden. Fast ist man geneigt, den Store nicht als Museum, sondern als einen Laden wahrzunehmen, in dem man noch heute einkaufen könnte. Im Nachbarraum des »Geschäfts« werden Felle, Häute und viele lokale Exponate gezeigt, die einen Eindruck von dem damaligen Siedlerleben vermitteln.
Bevor man wieder den Weg zurück in die Zivilisation antritt, ist ein Stopp im Havana Café zu empfehlen. Und dann heißt es auch schon: Goodbye, schöne alte Zeit!
Information:www.chokoloskee.com
Bootstouren in die Everglades: Chokoloskee Charters auf Chokoloskee Island, www.chokoloskeecharters.com.
Essen & Trinken: Havana Café, 191 Smallwood Drive, Chokoloskee, http://myhavanacafe.com. Hier gibt es Kleinigkeiten wie Milchkaffee oder einen köstlichen Key Lime Pie, aber auch frischer Fisch oder Paella werden auf Wunsch zubereitet.
Fort Lauderdale gilt in Florida als eine »gewachsene« Stadt. Immerhin 160.000 Einwohner zählend und im Winter sowie Frühjahr ein bevorzugtes Reiseziel für Erholungssuchende, konnte sich die Stadt ein individuelles Flair erhalten und blieb in gewisser Weise mondän. 1838 errichtete hier der Major William Lauderdale im Zuge der Seminolenkriege ein Holzfort, das nach dem Rückzug der Truppen 1857 allmählich verfiel. Später erbaute man das sogenannte »House of Refuge«, eine Zufluchtsstätte für Schiffbrüchige.
Der entscheidende Anstoß zur Stadtentwicklung kam zwar durch den Eisenbahnanschluss durch Flagler. Doch die sumpfige Landschaft eignete sich nicht sonderlich gut zur Bebauung. Charles Green Rodes hatte schließlich die das Stadtbild noch heute entscheidend prägende Idee: Er entwässerte die Sümpfe durch das Ausheben parallel zueinander laufender Kanäle, schüttete mit dem gewonnenen Aushub die dazwischen liegenden Flächen auf und gewann so Siedlungsland.
Tipp
Einen guten Eindruck von den Villen und den Kanälen Fort Lauderdales erhält man, wenn man mit der auf Südstaaten-Steamer getrimmten »Jungle Queen« eine Tour unternimmt (www.junglequeen.com). Ebenso gibt es eine »Barbecue & Shrimp Dinner Cruise« mit Variety Show. Das Essen wird als »All-you-can-eat-Buffet« angeboten.
Heute weist Fort Lau der dale insgesamt 266 Ki lo meter Wasser wege auf, der größte Teil davon sind künstliche Kanäle. Stolz ist die Stadt auf ihren Bei namen »Venice of Ame rica« (das Venedig Amerikas). Auch der Beiname »Yachting Capital of the World« verweist auf die enge Verbundenheit mit dem Wasser.
Mit Stil: Bootsanlegestelle vor dem Haus
Die Jungle Queen
Wer die Kanäle und damit das »echte« Fort Lauderdale entdecken möchte, der sollte dies am besten mit einem Wasser-Taxi tun. Es gibt insgesamt 13 Anlegestellen, an denen Sie nach Belieben zu- und aussteigen können. In der Hauptsaison (ca. Dezember bis April) gibt es zusätzlich die Möglichkeit, zum South Beach (Miami Beach) zu fahren – in jedem Fall ein lohnender Ausflug! Wer es dagegen noch romantischer und ganz im Stile Venedigs mag, der sollte eine Gondelfahrt unternehmen, bei der man nicht nur einiges über die Stadtgeschichte, sondern auch über die Geschichte der Gondeln an sich in Fort Lauderdale erfährt.
Doch nicht nur die Kanäle lohnen einen Besuch. Empfohlen sei ebenso ein Bummel entlang der Strandpromenade, die sich wirklich sehen lassen kann, haben es die Stadtväter doch verstanden, den elf Kilometer langen Atlantikstrand frei von jeglicher Bebauung zu halten (erst jenseits des A1A liegen die Hotels). Besonders beliebt ist Fort Lauderdale daher auch bei Studenten, die in Scharen den Badeort während der Weihnachts- und Frühjahrsferien besuchen und für Party-Stimmung sorgen. Wem der Sinn jedoch eher nach Ruhe und Erholung vom Trubel steht, der sollte diese Zeiten besser meiden.
Auf keinen Fall versäumen sollte man dagegen einen Besuch des lohnenden Museum of Art, das eines der eindrucksvollsten Kunstmuseen Floridas ist und mit Werken von Dalí, Warhol, Matisse und Picasso aufwartet (One East Las Olas Blvd, www.moafl.org).
Information:www.sunny.org, www.watertaxi.com, www.gondolaman.com
Essen & Trinken: 3030 Ocean Restaurant, im Harbor Beach Marriott Resort & Spa, 3030 Holiday Drive, www.3030ocean.com, ab 18 Uhr, Reservierung erforderlich. Schöne Lage, eher elegant, sehr gute Fisch-, aber auch Fleischgerichte. Etwas für einen besonderen Abend, höherpreisig.
Coconuts, 429 Seabreeze Blvd., www.coconutsfortlauderdale.com, 11–22 Uhr. Am Hafen gelegen, lebendige, legere Atmosphäre mit Innen- und Verandaplätzen, Fisch- und Fleischgerichte zu moderaten Preisen, sehr beliebt.
Übernachten: Blue Seas Courtyard, 4525 El Mar Drive, www.blueseascourtyard.com. In mexikanischem Stil errichtetes Boutique-Hotel mit tropischem Garten und Pool – der ideale Ort zum Entspannen.
Wer weiß schon, dass Tallahassee die Hauptstadt Floridas ist und nicht etwa Miami oder Orlando? Tallahassee zählt trotz seiner Rolle als Regierungssitz Floridas zu den eher unbekannteren Städten des Bundesstaates. Nur wenige Touristen kommen in den »Panhandle« und bringen sich damit um die Gelegenheit, eine wirklich charmante, gewachsene Stadt kennen zu lernen, die geprägt ist durch einen Mix aus historischer und studentischer Kultur.
Schon lange vor Ankunft der europäischen Eroberer, genauer gesagt vom 5. bis zum 17. Jahrhundert, siedelte in dieser Gegend der Stamm der Apalachee-Indianer. 1539 traf der spanische Entdecker Hernando de Soto hier die Häuptlinge, um sich nach der Umgebung und vermeintlichen Schätzen zu erkundigen. Er überwinterte mit seinen Leuten am Lake Jackson und feierte das erste christliche Weihnachtsfest in Nordamerika. 1633 errichteten die Spanier eine Reihe von Missionsstationen, so u. a. auch die San-Louis-Mission. 1704 bezwangen die Engländer Spaniens christliche Bastionen und verjagten auch die Indianer. Aus dieser Zeit soll der Name Tallahassee stammen, der so viel wie »alte Stadt« bzw. »verlassene Felder« bedeuten soll.
1824 avancierte Tallahassee zur Hauptstadt von Florida. Die beiden rivalisierenden Städte, St. Augustine im Osten und Pensacola im Westen, lagen 600 km weit auseinander. So suchte man nach einem Kompromiss und einigte sich so ziemlich auf die Mitte, eben auf Tallahassee. 1845 behielt die Stadt ihren Rang als Hauptstadt des 27. Bundesstaates der USA. Im Sezessionskrieg 1861 bis 1864 stand Florida auf Seiten der Südstaaten und wurde nach der Kapitulation von Truppen der Nordstaaten besetzt.
Downtown Tallahassee: Von den Bäumen hängt das Spanische Moos
In der ländlich geprägten Stadt mit ihren 150.000 Einwohnern kann der Besucher Südstaaten-Charme spüren: Alleen, von deren Bäumen das Spanische Moos herabhängt, das State Capitol, versteckt liegende herrschaftliche Häuser, in Würde gealterte Gärten, ein renoviertes Altstadtviertel und nur wenige Hochhäuser haben ein ruhiges, behäbiges Stadtbild erhalten. Wer die Stadt erkunden möchte, kann dies gut zu Fuß tun, ist das Zentrum doch übersichtlich strukturiert.
Einen Besuch wert: das Old Capitol
Keinesfalls versäumen sollte man den Besuch des Florida State Capitol: Das Old State Capitol strahlt mit seinen Säulengängen, der Kuppel und seiner einfachen Innenausstattung die Vornehmheit alter amerikanischer Regierungssitze aus. 1839 begonnen, wurde das Gebäude bereits 1845 und 1902 vergrößert – denn lebten 1845 nur 58.000 Menschen in Gesamtflorida, so waren es 1902 bereits 530.000 und heute sind es knapp 10 Millionen. Kein Wunder, dass die Verwaltung deshalb auch mehr Raum beanspruchte. So wurde denn 1978 das New Capitol, ein eher schmuckloser, einfallsarmer Bau errichtet, der aber immerhin 22 Stockwerke umfasst, sodass sich an klaren Tagen von oben ein toller Ausblick auf die Stadt und sogar bis nach Georgia bietet.
Gerade von hier oben bestätigt sich, was ein lokaler Prospekt nicht ganz unbescheiden bemerkt: dass Tallahassee wie Rom auf sieben Hügeln liegt, die zu den Apalachian Mountains gehören.
Information:www.visittallahassee.com
Essen & Trinken: Barnacle Bill’s Seafood Emporium, 1830 N. Monroe St., http://barnaclebills.com/. Besonders zu empfehlen für Freunde von Austern und geräuchertem Fisch, aber auch Steaks und Pasta bereichern die vielseitige Speisekarte. Rustikale Atmosphäre.
Übernachten: Hotel Duval, 415 N. Monroe St., www.hotelduval.com. Anstelle des alteingesessenen Plaza Hotels eröffnete hier vor einiger Zeit ein schickes Boutique-Hotel mit drei Restaurants. Jede Etage ist in einem anderen Farbton gehalten, alles sehr elegant.
Der kleine Ort Eustis ist malerisch am gleichnamigen Lake Eustis gelegen und strahlt geradezu ländliche Idylle aus: Orangenplantagen, Pferdezucht und Baumschulen bestimmen die produktive Wirtschaft. »Downtown Eustis« ist liebevoll restauriert, die Stadt bemüht sich um mehr Besucher.
Eine Reihe von niedlichen Spezialgeschäften, schmucken Restaurants, einem originellen Friseurladen überraschen – und am meisten überrascht sicherlich die Entdeckung des wunderschönen Bay Street Theatre.
Man vermutet nicht unbedingt, dass hier im ländlichen Florida mittlerweile seit 1974 Komödien und Dramen gespielt werden. Das bereits 1922 erbaute Theatergebäude ist mittlerweile wunderschön restauriert, ein kulturelles Kleinod zwischen Seen, Wäldern und Plantagen. Es ist ein Theater für die Gemeinde, eben ein »community Theatre«. Man taucht als Besucher in ein nostalgisch anmutendes Amerika ein, ein Stückchen längst vergangener Zeiten. Plüschig, klein und übersichtlich.
Downtown Eustis
Das Bay Street Theatre in weihnachtlicher Beleuchtung
Im 1983 eröffneten Eustis Historical Museum kann man viel über die lokale Geschichte erfahren. Ursprünglich gehörte das Clifford House (1910–1911 erbaut) einem Kaufmann, der dem Ort wichtige Impulse gab. Für die damalige Zeit war es sehr luxuriös: 18 Räume, italienische Fliesen, extravagante Verglasungen… Seit 1983 gehört es zum National Register of Historical Places.
Und wem nach all diesen kulturellen Eindrücken nun der Sinn nach kulinarischen Genüssen steht, dem sei das Café Gianni empfohlen.
Zum guten Schluss: Versäumen Sie nicht, an der sehr gepflegten Dockanlage am Lake Eustis eine Pause einzulegen und sowohl die Füße wie auch die Seele baumeln zu lassen, um dieses kleine Juwel in Zentral-Florida zu genießen.
Information:www.eustis.org, www.baystreetplayers.org
Essen & Trinken: Café Gianni, 31 East Magnolia Avenue, www.cafegianni.com. Ein authentischer Italiener mit legerem Ambiente und abseits des US-Mainstream. Es ist zwar etwas teurer, dafür viel besser als nur Durchschnitt. Besonders empfehlenswert ist der Brunch am Sonntag.
Sonstiges: Schon seit mehr als 100 Jahren wird jeweils am letzten Februar-Wochenende in Eustis das George-Fest zu Ehren des ehemaligen US-Präsidenten George Washington gefeiert. Das mehrtägige Event, das u. a. eine große Parade und Bootsrennen umfasst, zieht immer viele Tausend Menschen aus der Umgebung an. Weitere Infos auf der Website der Stadt und unter www.facebook.com/GeorgefestEustisFlorida.
Das kleine Mount Dora mit seinen 11.000 Einwohnern liegt nur eine halbe Stunde nördlich von Orlando am Lake Dora. Dieser ist Teil einer großen Seenplatte, zu der auch der Lake Eustis, Lake Griffin und Lake Harris gehören.
Der Ort liegt idyllisch auf für Florida ungewöhnlich hohen Hügeln – sagenhafte 60 m über dem Meeresspiegel –, von denen aus man einen wunderbaren Ausblick auf den See genießen kann. Den Ortskern schmücken eine Reihe hübsch restaurierter viktorianischer Häuser, von denen einige wie einem Märchenbuch entsprungen wirken. Des Weiteren laden viele Antiquitätengeschäfte zum Shopping ein und last but not least gibt es eine Reihe gemütlicher Restaurants, in denen es sich herrlich schlemmen lässt.
Die Umgebung Mount Doras ist geprägt von viel Wasser, schattigen Alleen und großen Orangenhainen. So ist besonders das Anmieten eines Bootes zu empfehlen, um einen Eindruck der Wasserlandschaft zu gewinnen. Sehr reizvoll ist eine Fahrt über den Lake Dora und durch den Dora Canal, der zum Lake Eustis führt, eine malerisch und romantisch anmutende Verbindung beider Seen.
Eine fantastische Vogelwelt, Alligatoren und Schildkröten bevölkern den Urwald aus bis zu 2.000 Jahre alten Sumpfzypressen, die den Wasserweg säumen. So eine Bootsfahrt auf dem Mount Dora Canal ist nicht ganz einfach: Das Wasser ist flach und einige Baumstümpfe sind z. T. schwer auszumachen. Wer nicht selbst Boot fahren möchte, dem sei eine geführte Tour empfohlen.
Hübsche kleine Häuschen mit zauberhaften Läden säumen die Straßen von Mount Dora
Schiff ahoi zwischen Sumpfzypressen
Information:www.mountdora.com, www.whattodoinmtdora.com
Bootstouren: Mount Dora Boating Center, www.mtdoraboats.com und Captain Doolittle’s Eco-Tours, www.doracanaltour.com
Essen & Trinken: The Goblin Market Restaurant, 330 Dora Drawdy Way, www.goblinmarketrestaurant.com. In einer kleinen Gasse liegt dieses sehr gemütliche, liebevoll eingerichtete Restaurant. Auf 2 Etagen verteilt, sitzt man in gediegen anmutenden Räumen, die z. T. durch Bücherwände und schöne Gemälde geschmückt sind. Eine lauschige Terrasse mit mediterranem Flair sowie eine gemütliche Bar im oberen Stockwerk laden zum Verweilen ein. Die Speisekarte spiegelt den innenarchitektonischen Anspruch wider: Zum Lunch gibt es z. T. kreative Sandwich-Variationen, wunderbare Salate, zum Dinner wählt man zwischen köstlichen Gerichten von Rind, Lamm und Geflügel sowie Fisch, z. B. den Lachs mit Wasabi-Kruste.
Übernachten: Lakeside Inn, 100 North Alexander Street, www.lakeside-inn.com. Das 1883 gegründete Hotel zählt zu den »Historic Hotels of America«. Die Lage direkt am See ist einmalig – Pool, eigener Strand und Sonnendeck inklusive. 87 Zimmer sowie eine gemütliche Bar laden zum Verweilen ein. Allerdings etwas in die Jahre gekommen.
Das kleine, verträumte Dörfchen Cedar Key (das natürlich auch schon von Touristen entdeckt wurde, trotzdem aber beschaulich geblieben ist) liegt direkt am Golf von Mexiko. Etwa 700 Menschen leben hier von der Austernzucht und vom Fischfang. Seit einigen Jahren kommen auch Touristen, meist Tagesbesucher, die sich in den Fischrestaurants am Wasser gute Fisch- und Meeresfrüchtegerichte schmecken lassen. Nördlich des Ortes – etwa 20 km entfernt – mündet der Suwannee River ins Meer.
Cedar Key bekam seinen Namen in einer Zeit, in der noch um den Ort herum Zedern wuchsen. Seit 1843 haben sich hier Menschen angesiedelt, 1855 brach aber ein wahrer Boom aus. Der Bleistiftfabrikant Eberhard Faber hatte ausgedehnte Teile der Zedernwälder erworben und ließ sie für seine Bleistiftproduktion radikal abholzen. Um 1900 war der Kahlschlag beendet. Über 500 Sorten Bleistifte stellte die Firma Faber her, wobei das Holz aus Cedar Key, der Graphit aber aus Schlesien stammte.
Im kleinen Cedar Key State Museum kann man sich über die Lokalgeschichte erkundigen: Im St. Clair Whitman House (Saint Clair Whitman war der erste Museumsgründer in Cedar Key) aus den 1920er-Jahren wird die Geschichte des kleinen Ortes dargestellt, es finden sich neben Exponaten zu den Themen Indianer, Bürgerkrieg und Fischindustrie u. a. auch Ausstellungsstücke zur Bleistift-Vergangenheit des Ortes sowie zahllose Gegenstände (u. a. Muschen), die der rührige Museumsgründer im Laufe seines Lebens sammelte. Draußen sieht man große Salzkessel (Salt Kettles). Während des Bürgerkrieges 1861–1865 gewann man hier für die konföderierten Südstaaten aus dem sehr salzigen Meerwasser Salz. Das Pfund wurde damals für $ 1 gehandelt.
Ein Blick auf Cedar Key aus der Vogelperspektive
Direkt an der Küste sind die Häuser teilweise auf Stelzen gebaut
Eine weitere kulturelle Sehenswürdigkeit stellt das Cedar Key Historical Society Museum dar: Hier kann man alte Fotografien sehen sowie Exponate zur indianischen Geschichte. Ebenso werden die Bleistift- und Holzindustrie sowie die Aktivitäten des lokalen Hafens zu einer Zeit, bevor sich Tampa als Großhafen an der Westküste etablierte, dokumentiert.