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Seine landschaftliche Vielfalt macht Florida zu einem der beliebtesten Reiseziele in den USA – und zwar das ganze Jahr über. Traumhafte Strände, eine tropische Inselwelt und Südstaatenflair, faszinierende Nationalparks und quirlige Metropolen wie Miami und Orlando bieten ideale Bedingungen für einen abwechslungsreichen Individualurlaub, der sich dank einer perfekten Infrastruktur sehr gut realisieren lässt. Die Freizeit- und Themenparks Floridas besitzen für viele Urlauber eine große Anziehungskraft: Deshalb werden Disney World und Co. auch ausführlich im Reisehandbuch beschrieben, wobei hier besonders ausführlich auf das Reisen mit Kindern eingegangen wird. Detailierte Routenvorschläge für zwei- bis fünfwöchige Touren erschließen den gesamten Bundesstaat, Alternativrouten und Abstecher ermöglichen individuell abänderbare Streckenführungen. Eine tabellarische Übersicht über die Hauptdestinationen und -attraktionen mit Entfernungsangaben erleichtert die Reiseplanung. Seit über 40 Jahren nennt Autor Michael Iwanowski den Sunshine State seine zweite Heimat. Neben den bekannten Zielen stellt er auch die Regionen abseits des Massentourismus vor, seine Insider-Tipps reichen von außergewöhnlichen Unterkünften und Restaurants bis hin zum Autokauf für Langzeiturlauber. Insider-Tipps vom Florida-Kenner Mit ADAC-Gutschein für einen Mietwagen Mit Reisekarte & Karten-Download
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Michael Iwanowski
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Florida
17. Auflage 2025
© Reisebuchverlag Iwanowski GmbH
Salm-Reifferscheidt-Allee 37 • 41540 Dormagen
Telefon 0 21 33/26 03 11 • Fax 0 21 33/26 03 34
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Titelfoto: Miami Beach Florida © AdobeStock/Frédéric Prochasson
Alle anderen Farbabbildungen: s. Bildnachweis S. 589
Layout: Mo Kreutzberg, Düsseldorf
Innenkarten: Klaus-Peter Lawall, Unterensingen
Reisekarte: Thomas Buri/tombux, Bielefeld
Aktualisierung Reisekarte: Klaus-Peter Lawall, Unterensingen
Titelgestaltung: Point of Media, www.pom-online.de
Redaktionelles Copyright, Konzeption und deren
ständige Überarbeitung: Michael Iwanowski
Alle Rechte vorbehalten. Alle Informationen und Hinweise erfolgen ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne des Produkthaftungsrechts. Verlag und Autor können daher keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche oder sachliche Fehler übernehmen. Auf den Inhalt aller in diesem Buch erwähnten Internetseiten Dritter haben Autor und Verlag keinen Einfluss. Eine Haftung dafür wird ebenso ausgeschlossen wie für den Inhalt der Internetseiten, die durch weiterführende Verknüpfungen (sog. „Links“) damit verbunden sind.
ISBN: 978-3-86457-518-1 e-pdf
ISBN: 978-3-86457-519-8 epub
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In diesem Reisehandbuch sind alle Detailpläne mit sogenannten QR-Codes versehen, die vor der Reise per Smartphone oder Tablet-PC gescannt und bei einer bestehenden Internet-Verbindung auf das eigene Gerät geladen werden können. Alle Karten sind im PDF-Format angelegt, das nahezu jedes Gerät darstellen kann. Für den Stadtbummel oder die Besichtigung unterwegs hat man so die Karte mit besuchenswerten Zielen und Restaurants auf dem Smartphone, Tablet, Reader oder als praktischen DIN-A-4-Ausdruck dabei.
Mit anderen Worten – der „gewichtige“ Reiseführer kann im Auto oder im Hotel bleiben und die Basis-Infos sind immer und überall ohne Roaming-Gebühren abrufbar. Sollten wider Erwarten Probleme beim Karten-Download auftreten, wenden Sie sich bitte direkt an den Verlag. Unter [email protected] erhalten Sie die entsprechende Linkliste zum Herunterladen der Karten.
EINLEITUNG
Florida auf einen Blick
1.FLORIDA – LAND UND LEUTE
Historischer Überblick
Zeittafel
American Indians: die ersten Siedler
Europäische Entdeckung und Kolonisierung
Die Spanier in Florida·Französische Interessen·Floridas Jahre der Wirren
Die Zeit der Seminolenkriege
27. Bundesstaat der USA – das moderne Florida
Auf dem Weg ins 20. Jahrhundert·Die politische Entwicklung der USA im 21. Jh.
Geografischer Überblick
Lage, Größe und Landschaften
Geologische Entwicklung
Klima
Gewitter·Hurrikans
Wirtschaftlicher Überblick
Gesellschaftlicher Überblick
Bevölkerungsstruktur
American Indians·Afro-Amerikaner·Weiße·Kubaner·Floridas Neubürger und Einwanderer
Religion in den USA – „God’s own country“
Kultur und Sprache
Musik·Theater und Literatur·Kunst·Architektur·Sprache
Leben in Florida
Mentalität·Arbeitsleben
Kulinarische Genüsse
Spezialitäten der floridianischen Küche
2.FLORIDA ALS REISEZIEL
Allgemeine Reisetipps A–Z
Das kostet Sie das Reisen in Florida
REISEN IN FLORIDA
Routenvorschläge
3.MIAMI UND UMGEBUNG
Überblick
Redaktionstipps
Ein Blick in die Vergangenheit
Miami Downtown und Little Havana
Miami Downtown
Miami Tower·HistoryMiami/Miami Dade Courthouse·Bayfront Park/Bayside Marketplace·Freedom Tower·Port of Miami·Flagler Street·Pérez Art Museum Miami·Adrienne Arsht Center for the Performing Arts
Little Havana
Die mondänen Außenbezirke Coral Gables, Coconut Grove und Key Biscayne
Coral Gables
Coconut Grove
Vizcaya Museum and Gardens
Key Biscayne
Seaquarium·Bill Baggs Cape Florida State Park
Weitere Ziele von Miami
Nördlich der Stadtmitte
The Cloisters of the Monastery of St. Bernard
Südlich der Stadtmitte
Zoo Miami·Monkey Jungle·Jungle Island
Miami Beach
Überblick
Sehenswertes in Miami Beach
Collins Avenue·The Bass·Art-déco-Gebiet·Wolfsonian Museum·Nördlich von Miami Beach: Oleta River State Park·Redaktionstipps
4.IN DEN SÜDEN: EVERGLADES NATIONAL PARK UND FLORIDA KEYS
Everglades National Park
Überblick
Größe und Lage·Klima·Landschaften·Redaktionstipps·Pflanzenwelt·Ökologische Gefährdungen
Entlang der Verbindungsstraße vom Coe Visitor Center nach Flamingo
Ernest F. Coe Visitor Center·Royal Palm Area·Anhinga Trail·Gumbo Limbo Trail·Long Pine Key·Pinelands·Pinnacle Rock·Rock Reef Pass·Pa-Hay-Okee·Mahogany Hammock·Mangrove Zone·Paurotis Pond·Nine Mile Pond·West Lake·The Mangrove Trail·Birds of Mrazek Pond·Coot Bay Pond·Flamingo·Kanuwanderungen·Parkeingang bei Chekika·Tram-Tour am Shark Valley·Miccosukee Indian Village
Florida Keys
Überblick
Redaktionstipps
Unterwegs nach Key West
Biscayne National Park·John Pennekamp Coral Reef State Park, MM 102·Key Largo·Upper Matecumbe Key – Islamorada·Islamorada·Indian Key Historic State Park·Seven Mile Bridge·Pigeon Key·Bahia Honda·Big Pine Key und National Key Deer Refuge·Little Palm Island
Key West
Redaktionstipps·Geschichte·Stadtbesichtigung·Mallory Pier und Mallory Square·Museen und weitere Sehenswürdigkeiten·Redaktionstipps
Ausflug zum Dry Tortugas National Park (Fort Jefferson)
Bush Key
5.DER SÜDWESTEN: NAPLES UND DIE GOLFKÜSTE BIS TARPON SPRINGS
Von Key West nach Naples
Redaktionstipps
Big Cypress National Preserve
Everglades City und Ten Thousand Islands
Abstecher nach Chokoloskee
Collier-Seminole State Park
Marco Island
Naples
Sehenswertes in Naples·Koreshan State Historic Site
Die Golfküste von Naples bis Tarpon Springs
Redaktionstipps
Unterwegs nach Fort Myers
Corkscrew Swamp Sanctuary·The Bird Gardens of Naples·Everglades Wonder Gardens·Bonita Springs·Lovers Key State Park·Fort Myers Beach auf Estero Island
Fort Myers
Edison & Ford Winter Estates·IMAG History & Science Center
Cape Coral
Pine Island
Umgebung von Fort Myers: Sanibel und Captiva Island
Bowman’s Beach (Sanibel Island)·South Seas Island Resort
Vorschläge für Aktivitäten
Bootsfahrt nach Cabbage Key·Bootsfahrt nach Useppa Island·Bootsfahrt nach Boca Grande auf Gasparilla Island·Bootsfahrt zum Cayo Costa State Park
Fort Myers – Sarasota
Gasparilla Island·Venice
Sarasota
Redaktionstipps·Ringling-Museen·Sarasota Classic Car Museum·Myakka River State Park·Crowley Museum and Nature Center·St. Armands Key·Mote Marine Laboratory & Aquarium
Sarasota – St. Petersburg
Redaktionstipps·Unterwegs nach St. Petersburg – Bradenton·Ein Geheimtipp für die Golfküste: Anna Maria Island·Manatee Village Historical Park·De Soto National Memorial·South Florida Museum, Parker Manatee Aquarium and Bishop Planetarium
St. Petersburg und Umgebung
Waterfront·Morean Arts Center & Chihuly Collection·Florida Holocaust Museum·The Salvador Dalí Museum·Great Explorations! Children’s Museum·Sunken Gardens·Mazzaro’s Italian Market·Ausflüge in die Umgebung: Fort De Soto Park und Pinewood Cultural Park
Tampa
Überblick·Redaktionstipps·Tampa Riverwalk und Universitätsviertel·Florida Aquarium·Ybor City·Museum of Science & Industry·Lowry Park Zoo·Busch Gardens·Redaktionstipps·Adventure Island
Ausflüge nördlich von Tampa und St. Petersburg
Caladesi Island State Park und Honeymoon Island State Park·Tarpon Springs·Für Golffreunde: Innisbrook·Weeki Wachee·Safety Harbor
6.ORLANDO UND UMGEBUNG
Auf dem Weg von Tampa nach Orlando
Fantasy of Flight
Legoland Florida
Bok Tower Gardens
Orlando
Überblick
Redaktionstipps
Attraktionen abseits der Themenparks
Downtown·Loch Haven Park & Harry P. Leu Gardens·International Drive·Dinnershows
Ausflüge von Orlando aus
Winter Park·Gatorland·Hontoon Island State Park
Walt Disney World (WDW): All the Magic
Geschichte und Hintergrund
Überblick über die WDW-Themenparks
Tipps für den Besuch·WDW mit Kindern
Magic Kingdom
Überblick·Redaktionstipps·Orientierung & Strategie·Main Street U.S.A.·Adventureland·Frontierland·Liberty Square·Fantasyland·Tomorrowland·Paraden und Feuerwerk
Epcot
Redaktionstipps·Überblick·Future World·World Showcase
Disney’s Hollywood Studios
Redaktionstipps·Überblick·Für kleine Kinder·Hollywood Boulevard·Sunset Boulevard·Animation Courtyard·Toy Story Land·Echo Lake·Grand Avenue
Animal Kingdom
Oasis·Discovery Island·Pandora – The World of Avatar·Africa·Rafiki’s Planet Watch·Asia·Dinoland U.S.A.
Wasserparks
Typhoon Lagoon·Redaktionstipps·Blizzard Beach·Redaktionstipps
Disney Springs
Universal Orlando Resort
Universal Studios
Zeiteinteilung·Attraktionen (Auswahl)·Für Kinder
Universal’s Islands of Adventure
Attraktionen (Auswahl)·Für Kinder·Live Shows
SeaWorld
SeaWorld Orlando
Tipps für die Erkundung mit Kindern·Shows·Rides·Ausstellungen und Aquarien
Discovery Cove
Aquatica
7.ZENTRALE UND NÖRDLICHE ATLANTIKKÜSTE
Kennedy Space Center und die Space Coast
Redaktionstipps
Sehenswertes an der Space Coast
Astronaut Hall of Fame·Naturschutzgebiete
Besichtigungspunkte im Kennedy Space Center
Redaktionstipps·Rocket Garden·IMAX Theater·Astronaut Memorial·Mission Zone·Space Shuttle Atlantis·Shuttle Launch Experience·Die Katastrophen beim SpaceShuttle-Programm·Kennedy-Space-Center-Busrundfahrt·Weitere Touren/Aktivitäten
Titusville – Daytona – St. Augustine
Redaktionstipps
Daytona Beach
Daytona International Speedway·Museum of Art & Sciences (MOAS)·Southeast Museum of Photography·Halifax Historical Museum·Ponce de León Lighthouse·Marine Science Center
Marineland Dolphin Adventure (ehem. Marineland of Florida)
St. Augustine
Geschichtlicher Überblick·Stadtrundgang
Ausflugsziele von St. Augustine aus
Weiter in den Norden
Jacksonville
Jacksonville Zoo and Gardens·Catty Shack Ranch Wildlife Sanctuary·Timucuan Ecological & Historic Preserve
Amelia Island
Fernandina Beach (Old Town)
Abstecher zum Okefenokee Swamp (Georgia)
8.PANHANDLE UND ZENTRALFLORIDA
St. Augustine – Tallahassee
Unterwegs nach Tallahassee
Redaktionstipps·Ocala National Forest·Silver Springs·Abstecher zur Senioren-Gemeinde The Villages·Ocala·Micanopy·Paynes Prairie Preserve State Park·Gilchrist Blue Springs State Park und High Springs·Osceola National Forest·Abstecher zum Ichetucknee Springs State Park·Suwannee River State Park·Suwannee River Wilderness Trail: unterwegs in Floridas Wasserwildnis·Madison·Monticello
Tallahassee
Überblick und Geschichte
Sehenswertes in der Stadt
Florida State Capitol·Museum of Florida History·Canopy Roads·Old City Cemetery·Mission San Luis Living History Village
Sehenswertes in der Umgebung
Pebble Hill Plantation·Alfred B. Maclay Gardens State Park·Lake Jackson Mounds Archaeological State Park·Natural Bridge Battlefield Historic State Park·Wakulla Springs State Park
Tallahassee – Pensacola
Unterwegs nach Pensacola
Redaktionstipps·Torreya State Park·Marianna·Florida Caverns State Park·Chipola River Paddling Trail·Falling Waters State Park bei Chipley·Blackwater River State Park
Pensacola
Überblick
Sehenswertes in Pensacola
Seville Historic District/Historic Pensacola Village·Palafox Street·North Hill Preservation District·National Naval Aviation Museum
Pensacola Beach und Umgebung
Die nördliche Golfküste: Pensacola – Apalachicola
Redaktionstipps
Unterwegs nach Apalachicola
Grayton Beach State Park·Eden Gardens State Park·Panama City/Panama City Beach·St. Andrews State Park·Shell Island·St. Joseph Peninsula State Park
Apalachicola
Überblick·Hafen·John Gorrie State Museum
Umgebung von Apalachicola
St. George Island·Apalachicola National Forest
Apalachicola – Crystal River
Unterwegs nach Crystal River
Redaktionstipps·Steinhatchee·Cedar Key·Yankeetown
Crystal River
Sehenswertes in Crystal River
Crystal River Archaeological State Park & Crystal River Preserve State Park·Three Sisters Springs·Homosassa Springs
Alternativ-Strecke: von Crystal River nach Orlando
Unterwegs nach Orlando
Redaktionstipps·Inverness·Fort Cooper State Park·Ausflug zum Rainbow Springs State Park bei Dunnellon·Chinsegut Hill Retreat·Lake Griffin State Park·Mount Dora·Abstecher nach Eustis·Clermont
9.ALTERNATIVSTRECKE: VON ORLANDO ENTLANG DER ATLANTIKKÜSTE NACH MIAMI
Zwischen Titusville und West Palm Beach
Redaktionstipps·Florida Oceanographic Coastal Center·Jupiter
West Palm Beach/Palm Beach
Sehenswertes in Palm Beach
Flagler Museum·The Breakers Hotel·Palm Beach Lake Trail·Worth Avenue
Sehenswertes in West Palm Beach
Norton Museum of Art·Peanut Island·Lion Country Safari Park
Delray Beach und Boca Raton
Fort Lauderdale
Sehenswertes
Fort Lauderdale Beach·Downtown Fort Lauderdale/Las Olas Boulevard·Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt·Sehenswürdigkeiten außerhalb von Fort Lauderdale
10.ANHANG
Kleiner kulinarischer Sprachführer
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis
info
Weiterführende Informationen:
Henry Morrison Flagler und seine Florida East Coast Railroad
Was ist ein Hurrikan?
Nicht aussteigen, Hände an das Lenkrad! Verhalten bei Polizeikontrollen
Was „typisch amerikanisch“ ist, wenn’s ums Essen geht
Die Exilkubaner
Miami Design District & Wynwood Art District
George E. Merrick – der Visionär von Coral Gables
Carl Graham Fisher – der Finanzier von Miami Beach
Art déco
Der Skunk Ape
Alligatoren und Krokodile in Florida
MM – die Meilen-Markierung
Korallen
Schwimmen mit Delfinen
Die Conch Republic
Hemingway
Zigarren und Rum aus Key West
Informationen über das Big-Cypress-Ökosystem
Thomas Alva Edison
Loggerheads
John Ringling – Amerikas Zirkuszar
Informationen zu Salvador Dalí
Henry Bradley Plant – Eisenbahn-Magnat der Westküste
Die Geschichte der Anheuser Busch Entertainment Corporation
West Orange Trail (7)
Walt Disney – der Vater von Micky Maus und die Walt Disney Company
Informationen zu einigen Tieren im Park
Geschichte der unbemannten und bemannten Raumfahrt
Daytona – Ort der Autorennen
Geiz ist geil – auf Rockefeller-Art
Ponce de León
Wer war Robert Ripley?
American Beach: das erste afroamerikanische Resort Floridas
Wieso gibt es in Florida riesige kristallklare Quellen?
Spanisches Moos
Die Gulf Islands und die weißen Strände
Was ist ein Redneck?
John Gorrie, der Erfinder der Eismaschine
Manatees – Seekühe
Karten:
Apalachicola – Crystal River
Chipola River Paddling Trail
Crystal River – Orlando: Lage im Reisegebiet
Crystal River – Orlando
Everglades National Park: Klimadaten
Floridas Norden: Lage im Reisegebiet
Fort Jefferson National Monument
Fort Lauderdale
Fort Myers/Sanibel Island/Cape Coral
Fort Myers – Sarasota
Hurrikans:
Entwicklung eines tropischen Tiefausläufers
Querschnitt durch einen Hurrikan
Von wo kommen die tropischen Stürme?
Kennedy Space Center
Key West: Downtown
Key West – Naples: Lage im Reisegebiet
Key West: Übersicht
Klimadaten
Klimaregionen
Koreshan-Weltbild
Miami Beach
Miami Beach South
Miami: Coconut Grove
Miami: Coral Gables
Miami: Downtown
Miami – Everglades – Florida Keys: Lage im Reisegebiet
Miami – Everglades National Park
Miami – Titusville
Miami: Übersicht
Miami: Umgebung
Miami und Umgebung: Lage im Reisegebiet
Myakka River State Park
Naples – Tarpon Springs: Lage im Reisegebiet
Naples: Übersicht
National und State Parks
Nördliche Golfküste: Lage im Reisegebiet
Ocala National Forest Campsites
Orlando: Hotels, Restaurants, Shopping
Orlando – Kennedy Space Center
Orlando – Miami: Lage im Reisegebiet
Orlando: Übersicht
Osceola National Forest Campsites
Palm Beach
Pensacola
Pensacola – Apalachicola
Routen des Buches
Sarasota – Crystal River
Sarasota: Ringling-Museen
St. Augustine
St. Augustine – Tallahassee
St. Petersburg
Suwannee River Wilderness Trail
Tallahassee: Downtown
Tallahassee – Pensacola
Tallahassee: Übersicht
Tampa: Downtown
Tampa – Orlando: Lage im Reisegebiet
Tampa – Orlando – Ocala
Tampa: Übersicht
Titusville – Daytona Beach – St. Augustine
Walt Disney World: Sehenswürdigkeiten und Hotels
Zentrale und nördliche Atlantikküste: Lage im Reisegebiet
Karten in den Umschlagklappen:
vordere Umschlagklappe: Florida Übersicht mit Seitenverweisen
hintere Umschlagklappe: Orlando Übersicht
Legende
Information
Sehenswürdigkeit
Fort/Festung
Kirche
Leuchtturm
Theater
Museum
besonderes Gebäude
Post
Krankenhaus
Schiffsverkehr/Fähre
Hafen
Ranger Station
Zeltpaltz
Kanufahren
Strand
Golfplatz
Internat. Flughafen
Flugplatz
Parkplatz
Busbahnhof
Bahnhof
Hotel
Restaurant
Shopping
Gebührenpflichtige Straße
Sonne satt!
Florida, der in den Werbebroschüren der Tourismusmanager zum Sunshine State gekürte südlichste Bundesstaat des kontinentalen Teils der Vereinigten Staaten, ist eines der beliebtesten Ferienziele der Europäer: Es gibt unzählige Linien- und Charterflüge, und das fast stets warme, sonnenreiche Klima lockt das ganze Jahr über Besucher an. Sowohl an der floridianischen Atlantik- als auch an der Golfküste verwöhnen unendlich weite, feinsandige Strände. Die Touristiker haben es verstanden, für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel passende Angebote zu entwickeln.
Wie bei jedem Feriengebiet der Welt gibt es auch über Florida ebenso Positives wie nachdenklich Stimmendes zu vermerken:
•Von der Geografie her ist das Land flach: Die höchste Erhebung „gipfelt“ in 105 Metern. Spektakuläre und auf den ersten Blick wahrnehmbare grandiose Landschaften wie im Westen der USA finden sich hier nicht.
Natur und Funparks
•Weite Gebiete Floridas sind Sumpflandschaften und nur per Boot zu erreichen. Manche sehen hier das „wahre“ Florida mit seiner großartigen, unberührten Natur, den herrlichen Fischgründen und der einmaligen Vogelwelt. Schon früh hat man sich entschlossen, bestimmte Teile dieser Natur zu schützen, indem man erhaltenswerte Gebiete zu State Parks bzw. National Parks deklarierte. Andere Besucher wissen jedoch mit den in ihren Augen „langweiligen“ Landschaften nicht viel anzufangen.
•In so manchen Gegenden wurde die Natur Opfer eines Baubooms, und ohne Rücksicht auf Palmen und Zypressen wurden Strandgebiete wie Miami Beach oder St. Petersburg Beach zubetoniert. Allenthalben machen sich „Fun Parks“ breit, die dem Unterhaltungs- und Vergnügungsbedürfnis dienen.
In den vergangenen Jahren geriet Florida auch durch Hurrikans in die Schlagzeilen. Doch in der sommerlichen Hurrikansaison wird lange Zeit vorher über die Entwicklung berichtet, sodass eine akute Gefahr kaum entstehen kann. Trotz der Wirbelstürme wurde noch nie ein Tourist ernstlich verletzt. Wenn ein Hurrikan im Anzug ist, sollte man vor allem die südlichen Gebiete des Bundesstaates meiden.
Bekannte und unbekannte Ziele
In diesem Buch möchte ich Ihnen die lohnenden bekannten Ziele Floridas vorstellen, aber auch Regionen abseits des Massentourismus nahebringen. Florida steckt voller verborgener Schönheiten, die einmalig auf der Welt sind! Traumhafte Strände – vor allem an der Westküste und im Panhandle (dem „Pfannenstiel“ im Norden Floridas) –, quirlige Metropolen, weltberühmte Attraktionen wie Walt Disney World, der Weltraumbahnhof Kennedy Space Center oder die Sumpflandschaft des Everglades-Nationalparks sind touristische Höhepunkte.
Doch daneben bietet Florida viele eher unbekannte Ziele: Wer in Europa kennt schon die älteste Stadt des amerikanischen Kontinents, das liebevoll restaurierte St. Augustine? Wer wandelte schon auf den alten Spuren der Entdecker im Norden Floridas und aalte sich an den weißesten Sandstränden der Welt? Wer kennt schon die unzähligen kristallklaren Quellen und Flüsse in Zentralflorida und die versteckten Naturparadiese wie den Gilchrist Blue Spring State Park oder den Rainbow River bei Dunnellon? Haben Sie schon einmal vom Suwannee River State Park gehört?
Sport
Für viele sportliche Aktivitäten bietet Florida ideale Rahmenbedingungen: Freunde von Tennis und Golf kommen hier auf ihre Kosten. Alle Wassersportarten sind möglich. Kanutrips auf einem der vielen Flüsse oder die Erkundung des Everglades-Nationalparks per Hausboot eröffnen einmalige Chancen, die urtümliche Natur zu erleben. Zudem laden in fast allen Landesteilen Fahrrad-Trails zu einer sportlichen Erkundung der Gegend ein.
Ziel dieses Buches ist es, individuelles Reisen zu ermöglichen. Bei den praktischen Tipps steht Aktualität an erster Stelle, doch bei der Fülle an Informationen und der Schnelllebigkeit touristischer Angebote ändert sich häufig etwas. Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie Veränderungen feststellen oder wenn Sie persönlich als wertvoll empfundene Eindrücke und Erfahrungen teilen möchten.
Danken möchte ich Dr. Margit Brinke und Dr. Peter Kränzle für die Erlaubnis, Informationen über die US-amerikanische Gesellschaft zu übernehmen. Außerdem danke ich Bettina Götz für die Texte zu Kultur und Sprache.
Michael Iwanowski
Fläche:
170.304 km2 (45 % der Gesamtfläche Deutschlands). Von dieser Fläche nehmen Gewässer 30.634 km2 ein (18 %).
Einwohner:
22,6 Mio.
Bevölkerungszusammensetzung:
57,7 % Weiße (davon ca. 26,5 % Hispanics und Latinos), 15,1 % Afro-Amerikaner, 3 % Asiaten, 0,4 % Indigene, 7,3 % Sonstige, Mixed 16,5 %
Hauptstadt:
Tallahassee (204.615 Einwohner)
Gewässer:
größter Binnensee ist der Lake Okeechobee (1.813 km2, Durchschnittstiefe 5 m).
Sprachen:
Englisch, Spanisch (in Südflorida weit verbreitet)
Flagge:
rotes Andreaskreuz auf weißem Untergrund mit rundem Staatssiegel in der Mitte
Nationalfeiertag:
4.7. (Independence Day)
Staats- und Regierungsform:
Zweikammersystem: 40-köpfiger Senat, Repräsentantenhaus mit 120 Abgeordneten. Derzeitiger Gouverneur (seit 2019) ist der Republikaner Ron DeSantis.
Staatsmotto:
In God We Trust
Wirtschaft:
Haupterwerbszweig ist der Fremdenverkehr. Florida ist in den USA führender Produzent von Zitrusfrüchten und ebenfalls (nach Kalifornien) führend in der Produktion von Wintergemüse. Bedeutend sind ebenso die Fischerei und Holzverarbeitung sowie der Hightech-Sektor.
Bodenschätze:
Phosphate, Titan- und Zinkerz, Erdöl und Erdgas (teilweise offshore)
Zeitzonen:
Im größten Teil Floridas gilt die Eastern Standard Time (MEZ minus 6 Stunden). Westlich von Tallahassee beginnt die Zeitzone der Central Time (MEZ minus 7 Stunden).
Städte:
Jacksonville (1.000.135 Einwohner), Miami (464.544 Ew.), Tampa (408.733 Ew.), Orlando (328.535 Ew.), St. Petersburg (265.602 Ew.), Fort Lauderdale (185.416 Ew.)
Arbeitslosigkeit:
Florida: 3,1 %, Gesamt-USA: 4,2 %
Ca. 35000 v. Chr.
Von Sibirien nomadisieren Stämme aus Asien nach Alaska und ziehen von hier aus weiter südwärts.
800 v. Chr.
Diese „Ureinwohner“ überschreiten den Mississippi und leben zunächst von der Jagd und dem Fischfang, später vom Maisanbau.
1492
Christoph Kolumbus entdeckt „Westindien“ – zu dieser Zeit dürften um die 10.000 Ureinwohner in Florida gelebt haben.
1513
Juan Ponce de León betritt wahrscheinlich als erster Weißer floridianischen Boden genau in der Osterzeit. Er benennt die Halbinsel nach dem spanischen Osterfest „pascua florida“.
1565
Pedro Menéndez de Avilés landet an der Nordostküste Floridas und gründet die erste Dauersiedlung, aus der St. Augustine entsteht.
1586
Sir Francis Drake lässt St. Augustine abbrennen. In der Folgezeit wird Florida zum Zankapfel zwischen Engländern, Spaniern und Franzosen.
1698
Pensacola wird an der Westgrenze Floridas gegründet.
1763
Ende des Siebenjährigen Krieges: Spanien tauscht Florida gegen Kuba.
1783
Erneuter Tausch: Nun erhalten die Engländer die Bahamas und die Spanier wieder Florida.
1817/18
Erster Seminolenkrieg: Die Indigenen werden in die südlichen Sumpfgebiete zurückgedrängt.
1819
Die Vereinigten Staaten kaufen den Spaniern Zug um Zug die Halbinsel ab.
1824
Tallahassee wird gegründet und zur Hauptstadt des Florida Territory erklärt.
1835–42
Der Zweite Seminolenkrieg endet mit der Umsiedlung von mehr als 3.000 Indigenen in ein Reservat. Nur wenige entfliehen in den Süden.
1845
Florida wird offiziell der 27. Bundesstaat der USA.
1861
Im Bürgerkrieg kämpft Florida auf Seiten der Südstaaten und tritt demzufolge aus der Union aus.
1884
Das Eisenbahnzeitalter beginnt, der erste Zug von Henry Plant erreicht Tampa.
1886
Die Ostküste erhält durch die Bahnlinie von Henry Flagler neue Wachstumsimpulse. St. Augustine wird von der Bahn 1890 erreicht, Palm Beach 1894, Miami 1896 und Key West 1912.
1926
Ein gewaltiger Hurrikan zerstört Miami.
1935
Der Labor-Day-Hurrikan zerstört die Eisenbahnbrücken an den Keys – 400 Todesopfer sind zu beklagen.
1941
Während des Zweiten Weltkriegs werden in Florida Ausbildungscamps für Soldaten errichtet. Die Soldaten lernen das Klima schätzen … und kehren nach dem Krieg als Urlauber nach Florida zurück.
1959
Nach Fidel Castros Sieg in Kuba fliehen etwa 500.000 Kubaner nach Florida und siedeln zumeist in der Gegend um Miami.
1961
Cape Canaveral wird offiziell zum Weltraum-„Bahnhof“ bestimmt. Die US-Regierung unterstützt Exilkubaner bei dem Versuch, Kuba einzunehmen. Die Operation „Schweinebucht“ schlägt aber fehl.
1963
Cape Canaveral wird zu Ehren des ermordeten Präsidenten in Cape Kennedy umbenannt.
1969
Apollo 11 startet mit Neil Armstrong, Edwin E. Aldrin und Michael Collins zum Mond. Armstrong betritt als erster Mensch den Mond.
1971
Walt Disney World in Orlando wird am 1. Oktober eröffnet.
1981
Der erste Spaceshuttle startet in Florida.
1986
Am 28. Januar explodiert kurz nach dem Start der Spaceshuttle Challenger – sieben Astronauten sterben.
1992
Am 24. August erreicht der Hurrikan „Andrew“ den Südosten Floridas und richtet südlich von Miami große Schäden an (65 Tote).
2000
Bei der Präsidentschaftswahl wird Florida Schauplatz eines spektakulären Auszählchaos. Am Ende wird George W. Bush mit einem Vorsprung von nur 537 Stimmen zum Sieger erklärt und erhält damit die entscheidenden 25 Stimmen der Wahlmänner Floridas.
2003
Die Raumfähre Columbia zerbricht beim Landeanflug auf Cape Canaveral – sieben Astronauten sterben.
2004
Eine Rakete mit Messenger-Sonde startet in Cape Canaveral ihre Reise zum Planeten Merkur.
2004
Die Hurrikans Charley und Frances treffen mit Winden von über 160 km/h auf Florida und richten Verwüstungen an.
2006
Im Juli startet die US-Raumfähre Discovery mit einer siebenköpfigen Besatzung, darunter dem deutschen Astronauten Thomas Reiter, zur Internationalen Raumstation.
2008
Bei den Präsidentschaftswahlen ist Florida hart umkämpft und wählt demokratisch – erst das vierte Mal seit den 1950er-Jahren.
2008–09
Im Zuge der Wirtschaftskrise bricht der Immobilienmarkt in Florida drastisch ein, samt Zwangsversteigerungen und verlassenen Häusern.
2010
Im April explodiert im Golf von Mexiko die Tiefseebohrinsel Deepwater Horizon. Elf Menschen sterben, Millionen Liter Rohöl gelangen ins Meer, bis das Loch im September geschlossen werden kann.
2011
Am 8. Juli startet zum letzten Mal eine Raumfähre der NASA zur ISS. Die Atlantis landet am 21. Juli wieder am Kennedy Space Center; damit ist das Spaceshuttle-Programm der USA Geschichte.
2015
Dem privaten Raumfahrtunternehmen Space-X gelingt es im Kennedy Space Center mit der Falcon 9 erstmalig, eine Trägerrakete sicher wieder zu landen.
2017
Donald Trump wird Präsident der USA.
2017
Hurrikan „Irma“ zieht eine Spur der Verwüstung durch die Karibik. Auch die Florida Keys werden hart getroffen.
2018
Die von Schülern angeführten Proteste nach dem Schulmassaker in Parkland/Florida mit 14 Toten geben der Diskussion um schärfere Waffengesetze eine neue Dimension.
2019
Am 8. Januar wird der Republikaner Ron DeSantis Gouverneur.
2020
Joe Biden wird zum 46. Präsidenten der USA gewählt.
2022–23
Die Westküste Floridas wird von Hurrikan „Ian“ empfindlich getroffen. Die schwere Naturkatastrophe fordert zahlreiche Menschenleben und hinterlässt massive Verwüstungen. 2023 richtet der Hurrikan „Idalia“ Schäden von rund 9 Mrd. € an.
2024
Im Juli erfolgt ein Attentat auf Präsidentschaftskandidat Donald Trump. Im selben Monat gibt Joe Biden seine Kandidatur auf und schlägt Kamala Harris als neue Kandidatin der Demokraten vor. Sie wird mit 99 % der Stimmen nominiert. Die Wahlen finden im November statt.
Die geologischen Bedingungen vor etwa 35.000 Jahren ermöglichten es den Ureinwohnern, von Asien nach Nordamerika überzuwandern. Damals konnte die heute überflutete Beringstraße als Landbrücke zwischen beiden Kontinenten genutzt werden, ein Umstand, der den Eiszeiten zu verdanken war: Ein Großteil des irdischen Wassers war zu Eis gefroren, die Weltmeere hatten einen wesentlich tieferen Wasserstand (weshalb Florida zweimal größer war als heute!).
Zuwanderung
Es gibt zwei Theorien darüber, wie die American Indians das Gebiet von Florida erreicht haben:
•Diese ersten „Amerikaner“ zogen südwärts in wärmere Regionen, über die Rocky Mountains, die zentralen Great Plains und schließlich bis zum trennenden Mississippi. Und etwa vor 10.000 Jahren dürften sie das Gebiet des heutigen Georgia sowie den Nordwesten Floridas erreicht haben.
•Die American Indians sind – davon zeugen archäologische Funde – eventuell von Süden her nach Florida gekommen, denn es gab eine Reihe belegbarer kultureller Parallelen zwischen ihnen und den Ureinwohnern Mittel- und Südamerikas.
Als Jäger fanden sie in Florida ein mit Wild gesegnetes Land vor: In den ausgedehnten Wäldern lebten Wisente, Wildschweine, Rotluchse, ja sogar Mammuts. Durch die Wassernähe gab es stets genügend Fisch, aber auch Gänse, Enten und Wachteln. Die Ureinwohner erlegten ihre Beute mit an speerähnlichen Stöcken befestigten, scharf zugehauenen Feuersteinen.
Prähistorische Müllhaufen
Bereits um 5000 v. Chr. gründeten sie dauerhafte Siedlungen. Funde legen Zeugnis von der damaligen Kultur ab: Die American Indians ernährten sich u. a. von Muscheln und Austern. Deren scharfe Schalen benutzten sie zur Aushöhlung von Baumstämmen, um so Kanus herzustellen. Die erlangte Mobilität ließ sie neue Gegenden entdecken und damit neue Fangmöglichkeiten erschließen. Prähistorische Müllhaufen, die als Indian Mounds bezeichnet werden, sind für Archäologen eine wahre Fundgrube: Hier fand man haufenweise Schalen und Tonscherben. Die kulturelle Fortentwicklung wird deutlich durch das Hinzukommen von Halsschmuck und Pfeifen. Um 2.000 v. Chr. begannen die American Indians mit der Herstellung von Tongefäßen. Ein markanter Hinweis auf Parallelitäten zu Südamerika: Eingeritzte Zeichen deuten auf Ähnlichkeiten mit den Sprachen im Orinoco-Delta hin.
Indian Mounds in Crystal River
Beim Bau der ersten Bewässerungsanlagen in Florida
Etwa um 1000 v. Chr. gingen die floridianischen Ureinwohner allmählich vom ausschließlichen Jagen und Sammeln auf Ackerbau über. Wahrscheinlich bauten sie Mais und Getreide an und wussten sich selbst in Trockenzeiten zu helfen: Sie bauten Bewässerungsanlagen (so in der Nähe des Lake Okeechobee). Gegen Mücken rieb man sich mit Fischtran ein.
Die allmählich besser werdenden Lebensbedingungen führten zu einem immer stärkeren Bevölkerungswachstum; die American Indians breiteten sich langsam über das gesamte Gebiet Floridas aus. Aus dieser Zeit stammen imposante Begräbnishügel. Archäologen stellten fest, dass die meisten Toten so bestattet waren, dass sie zur Sonne blickten. Oft wurden den Toten Tongegenstände und Holzschnitzereien beigegeben. Um 2000 v. Chr. entwickelten sich teilweise regelrechte unterirdische Totenstädte, die durch Wege und Wassergräben verbunden waren.
Die ersten Karten
In den Geschichtsbüchern Floridas werden gewöhnlich die Spanier als europäische „Entdecker“ Floridas angeführt. Juan Ponce de León landete am 2. April 1513 in der Nähe von St. Augustine. Zuvor aber hatte schon der Italiener Giovanni Caboto im Auftrage des englischen Herrschers König Heinrich VII. die Küsten Labradors und die von Kolumbus 1492 entdeckten „westindischen“ Inseln kartografiert. Ein Schwenk führte ihn bis zum Cape Florida, das er als „Kap am April-Ende“ bezeichnete. Die anschließend in der Alten Welt herausgegebenen Karten zeigen in groben Zügen den Küstenverlauf Floridas.
Florida eine Insel?
De León ging davon aus, dass Florida eine Insel sei. Er segelte die Ostküste hinunter bis zu den Florida Keys, umrundete die Dry Tortugas (als Tortugas bezeichneten die Spanier die Meeresschildkröten, die sie an den Inselstränden entdeckten) und setzte dann seine Fahrt an der Westküste fort. Beim früheren Bahia Juan Ponce, heute Charlotte Harbour, verweilte er und hatte auch erste, nicht gerade freundliche Begegnungen mit American Indians. Er kehrte dann nach Puerto Rico zurück, fasste seine Erfahrungen mit La Florida in Form von Karten zusammen, um 1521 auf Befehl des Königs die vermeintliche Insel Florida zu besiedeln. Missionare sollten die American Indians zum katholischen Glauben bekehren.
Missionierungsversuche
Und wieder landete de León in der Nähe von Charlotte Harbour. Die ersten europäischen Geistlichen betraten damit amerikanischen Boden. Die Calusa und Mayaima widersetzten sich der Missionierung mit Gewalt: Pfeile und Steine sowie Hunde waren ihre Waffen. Ponce de León wurde schwer verletzt; die Überlebenden traten per Schiff die Flucht nach Kuba an. Hier erlag der Konquistador seinen Verletzungen.
Gold als Irrweg
Als nächster spanischer Eroberer meldete Pánfilo de Narváez Ansprüche an. Er erreichte in der Nähe von Tampa Bay am Karfreitag des Jahres 1528 mit 200 Mann die floridianische Westküste. Narváez, ein wahrer Haudegen, war für seine Entschlossenheit bekannt. Bei einem Kampf mit Hernán Cortés in Mexiko hatte er ein Auge eingebüßt. Ein wichtiger Anreiz für die Spanier war stets Gold – dieses Wissen machten sich die American Indians zunutze, um den Eroberer ins Verderben zu schicken. Sie berichteten ihm, dass es weit oben im Norden, einem Land, das sie „Apalachee“ nannten, Gold gebe.
Florida als Insel mit St. Augustine auf einer Karte von Baptista Boazio von 1591
Narváez machte sich auf den Weg: Während er sich zum sagenumwobenen Goldgebiet Richtung Norden begab, sollten ihm die Schiffe nach Norden folgen, um ihn wieder aufzunehmen. Doch die Rechnung ging nicht auf: American Indians attackierten die Truppe, die Moskitos setzten den Männern zu und die Motivation ließ immer stärker nach, je länger der Marsch dauerte. Als man das angebliche Goldland Apalachee am Panhandle erreichte, waren alle ermattet – und kein rettendes Begleitschiff in Sicht. Durch den Bau von sechs einfachen Booten glaubte man, sich retten zu können. Doch auf der Höhe des Mississippi gingen die „Nussschalen“ im Sturm unter, nur wenige Männer gelangten mit letzter Kraft ans Ufer, darunter der Berater von Narváez, Alvaro Núñez Cabeza de Vaca. Die Schiffbrüchigen wurden bald von Ureinwohnern aufgegriffen und zeitweise versklavt. Erst nach Jahren der Irrfahrt erreichten sie die kalifornische Küste.
Hernando de Soto
Im Mai 1539 startete ein weiterer Eroberungszug der Spanier unter dem damaligen „Super-Konquistador“, Hernando de Soto. Südamerikaerfahren und von Ehrgeiz getrieben, erhielt er von Kaiser Karl V. den Auftrag, Florida endgültig für Spanien zu erobern und besiedelbar zu machen. Mit etwa 100 Rittern soll er in der Bucht von Tampa gelandet sein. Entschieden – und mordend – bahnte er sich seinen Weg nach Norden, besessen von dem Glauben, Gold und Edelsteine zu finden. Schließlich gelangte man in den Panhandle, zog von hier aus weiter nördlich, irrte nach Georgia, nach North Carolina, nach Alabama, schließlich bis zum Mississippi. Drei Jahre währte das Abenteuer, die Truppe schmolz dahin, de Soto erlag dem Fieber …
Einen vierten Eroberungsversuch unternahm ein früherer Gefährte de Sotos, der spanische Edelmann Tristán de Luna y Arellano. Er landete ebenfalls in der Bucht von Tampa und versuchte mit einem Gefolge von 1.500 Leuten ab 1559 an der Pensacola Bay eine Siedlung aufzubauen. Doch auch dieser Versuch der Spanier, dauerhaft in Florida Fuß zu fassen, scheiterte 1561.
Den Spaniern ein Dorn im Auge
Spanien gelang es nicht, in Florida dauerhaft Fuß zu fassen. Englische, französische und holländische Seepiraten hatten es auf die Schatzschiffe der Spanier abgesehen. 1562 landete Jean Ribault am St. Johns River und gründete eine protestantische Siedlung mit einem Fort namens „Carolina“. Die küstennahen Flüsse benannten die Franzosen nach der Heimat: Somme, Seine und Gironde. Den Spaniern aber waren die Franzosen ein Dorn im Auge. Sie stellten unter Pedro Menéndez de Avilés eine Flotte mit elf Schiffen und 1.500 Mann auf und landeten am Tage des heiligen Augustinus, am 28. August 1565, südlich der französischen Siedlung. Bereits am 8. September ließ Menéndez mit dem Aufbau einer Siedlung beginnen: St. Augustine. Bald jedoch machte sich Menéndez nach Norden auf, überfiel die französische Siedlung und ließ alle Menschen – außer den Katholiken, Frauen und Kindern – töten. Auch Ribault wurde umgebracht.
Die Rache ließ nicht lange auf sich warten. 1568 eroberte Ribaults Gefährte Dominique de Gourgues das Fort San Mateo zurück, welches die Spanier an der Stelle des Forts Carolina erbaut hatten.
Florida wurde zum Spielball unterschiedlicher Interessen. Die Spanier konnten nur in St. Augustine und in Pensacola relativ dauerhafte Siedlungen etablieren. Die weiter nördlich siedelnden Briten versuchten, den Arm nach Florida auszustrecken. Bereits 1586 brannte Sir Francis Drake St. Augustine nieder. Die Spanier traten im Norden Floridas mal französischen, mal englischen Siedlern in den Weg.
Pariser Frieden
Eine Wende markierte der im Jahr 1763 geschlossene Pariser Frieden: England gab Kuba an die Spanier zurück, Spanien überließ Florida den Engländern, welche die Halbinsel administrativ in Ost- und Westflorida teilten. Die Engländer sorgten für – manchmal zweifelhafte – Neuerungen: Sie entwickelten Plantagen für Indigo, Reis und Zitrusfrüchte und weiteten in diesem Zusammenhang den Sklavenimport aus. Zudem bauten sie das Straßen- und Wegesystem aus.
1776 erklärten die dreizehn Kolonien Nordamerikas ihre Unabhängigkeit. Die Floridianer aber hielten (noch) treu zum englischen Mutterland und stellten gar eine Hilfstruppe auf, die im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg bei der Verfechtung englischer Interessen mithalf. Die Spanier nutzten die Gelegenheit: Unter Führung des Gouverneurs von New Orleans, Bernardo de Gálvez, wurden im Jahre 1781 die britischen Stützpunkte im Nordwesten besetzt und die Stadt Pensacola eingenommen, während Ostflorida weiter unter britischem Einfluss blieb.
Vorführung historischer Waffen in der spanischen Festung von St. Augustine
Guter Tausch?
Im in Versailles unterzeichneten Frieden von Paris von 1783 mussten die Briten endgültig weichen: Die Spanier erhielten Florida; im Gegenzug trat Spanien Gibraltar und die Bahamas an England ab. Zur gleichen Zeit erkannten die Briten die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika an. 1795 einigten sich die Spanier mit den USA über den Verlauf der Nordgrenze entlang des 31. Breitengrades, der heutigen Nahtstelle zwischen Florida und Georgia.
Eine Zeit weiterer Wirren folgte. Ein buntes Völkergemisch fühlte sich von Florida angezogen: Aus Europa kamen Briten, Griechen, Niederländer, Dänen, Deutsche, Franzosen und Spanier. Afrikaner, Seminolen und Choctaw wiederum leisteten ihren Beitrag zu einer vielfältigen Bevölkerungszusammensetzung.
Im Jahre 1813 erlangten die USA Einfluss über Alabama und standen damit an der Westgrenze Floridas und im Westen Floridas artikulierten Amerikaner ihre Unabhängigkeitsbestrebungen. 1814 marschierten überraschenderweise britische Truppen in Pensacola auf, um vermeintliche spanische Interessen zu schützen. In der Person Andrew Jacksons stießen die Briten auf heftigen Widerstand. Jackson gelangte von Tennessee über Alabama nach Florida, metzelte in der Schlacht von Horseshoe Bend unzählige American Indians nieder, deren Überlebende in den Süden zum Seminolenstamm flüchteten. Und er verjagte dabei auch die Briten aus Pensacola. Eine Folge von Seminolenkriegen bestimmte den weiteren Verlauf der floridianischen Geschichte.
Widerstand der American Indians
Die American Indians formierten im 1. Seminolenkrieg 1817/18 ersten Widerstand, was wiederum Andrew Jackson auf den Plan rief. All das geschah – juristisch betrachtet – auf dem Boden der Spanier, die jedoch immer mehr an Einfluss verloren und deshalb ein Angebot Washingtons annahmen, gegen einen Schuldenerlass von 5 Millionen Dollar Florida den USA zu übertragen. Andrew Jackson wurde für drei Monate zum Gouverneur von Florida und später US-Präsident (1829–1837). Die Verwaltung Floridas aber gestaltete sich schwierig, zumal die Entfernung von Pensacola nach St. Augustine über 600 Kilometer beträgt. Deshalb wurde 1824 Tallahassee als Hauptstadt Floridas gegründet, sozusagen auf halber Strecke zwischen St. Augustine und Pensacola. Hier siedelten die Talasi, die man unbeirrt aus ihrem angestammten Lebensraum verdrängte.
Mord und Deportation
Ein trauriges Kapitel der US-Geschichte spielte sich in den folgenden Jahren ab: die Ermordung vieler Ureinwohner und die Deportation der Überlebenden in den menschenleeren Westen. 1823 formierten sie sich unter dem Mikasuki-Häuptling Neamathla zum Widerstand, konnten sich aber auf diplomatischer Ebene mit den Amerikanern in Form eines Vertrages einigen. Dieser Vertrag sah Folgendes vor:
•Den American Indians wurde im mittleren Florida ein Reservat von 1 Million Hektar Größe zugesprochen.
•Sie sollten das Heimatland, das sie verließen, bezahlt bekommen.
•Die amerikanische Seite verpflichtete sich, bei der Neuansiedlung finanzielle Unterstützung zu gewähren.
Doch der neue Siedlungsraum eignete sich nur bedingt zum Ackerbau, da er teilweise sumpfig war. Die versprochene finanzielle Unterstützung der Amerikaner blieb aus – neuer Konfliktstoff wurde damit angesammelt. Einen Tropfen auf den heißen Stein bildete das „Umsiedlungsgesetz“ von 1830, wonach alle American Indians aus dem Osten in den menschenleeren Westen der USA umgesiedelt werden sollten.
Osceola
Rebell Osceola
Die Washingtoner Regierung drängte die American Indians, diesen Knebelvertrag zu unterschreiben. Schließlich sah sich der Häuptling Micanopy gezwungen, dem Druck nachzugeben und den Vertrag zu unterschreiben. Wütend über so viel Obrigkeitstreue stieß der junge Osceola seinen Dolch in das Dokument – ein Signal für das bedrängte Volk, nicht aufzugeben. Die Seminolen formierten sich zum Aufstand, überfielen den Major Francis L. Dade und töteten ihn sowie fast alle seiner 111 Gefolgsleute: Der 2. Seminolenkrieg brach aus.
Sieben Jahre sollte er währen; die Amerikaner bissen sich an den immer wieder in die Sümpfe zurückweichenden American Indians die Zähne aus. Schließlich war Osceola zum Waffenstillstand bereit – als Zeichen dafür sollte er, dem Versprechen des amerikanischen Generals Thomas Sidney Jesup folgend, mit einer weißen Fahne nach St. Augustine reiten. Doch Jesup war hinterhältig; er nahm Osceola mitsamt Gefolge gefangen. Nach einem Jahr Gefangenschaft erlag dieser dem Fieber. General Jesup aber setzte sein betrügerisches Spiel fort. Bei später vereinbarten Gesprächen über einen Waffenstillstand nahm er den Anführer Alligator mitsamt 400 Mann Gefolgschaft gefangen. Die Seminolen wurden aufgerieben und mussten schließlich aufgeben. 1842 deportierte man über 3.000 American Indians in ein Reservat jenseits des Mississippi.
Seminolen unterworfen
Nicht alle Seminolen konnte man aufgreifen. Einige flüchteten in die Wildnis der Everglades sowie der Big-Cypress-Sümpfe. Einen letzten verzweifelten Widerstand leisteten sie 1855 unter ihrem Führer Bowlegs, als sie eindringende Landvermesser ermordeten.
Dieses Ereignis führte zum 3. Seminolenkrieg; die restlichen American Indians wurden nun verfolgt. 1858 schließlich gaben sie auf und wurden ebenfalls in den Westen deportiert. Doch eine Gruppe von etwa 150 Seminolen konnte in die Einsamkeit der undurchdringlichen Sümpfe flüchten.
Am 3. März 1845 schloss sich Florida den Vereinigten Staaten an. Auf die Sklaverei wollte man aber nicht verzichten: Die reichen Plantagenbesitzer drängten schließlich das Parlament Floridas, 1861 die Union wieder zu verlassen. Florida schloss sich den Südstaaten an. Um es kurz zu machen: 1865 verloren die Konföderierten den Bürgerkrieg, Florida büßte über 5.000 Menschenleben ein und wurde wieder Bestandteil der Vereinigten Staaten.
Floridas Entwicklung ging nur sehr langsam voran. Die Einwohnerzahl stieg zwar, doch wurde ihr Wachstum von Krankheiten und Epidemien (Cholera, Gelbfieber, Malaria) gebremst. Wirtschaftlich gab es vor allem folgende Impulse: Die Täler des Kissimmee und Coloosahatchee wurden entwässert, die Flüsse selbst für Schiffe befahrbar gemacht. Zudem entstand in Tampa ein Zentrum für die Herstellung von kubanischen Zigarren. Einem chinesischen Einwanderer gelang die Züchtung einer frostresistenten Orangensorte – das war der Grundstein der sich auf dieser Basis entwickelnden Zitrusindustrie.
Eines der ersten Hotels: das Breakers
Eisenbahn-Bau
Doch den wesentlichen Wachstumsschub gaben dem jungen Staat die Eisenbahnmagnaten Henry Plant und Henry Morrison Flagler: Plant verband Richmond in Virginia mit Tampa in Florida durch seine Atlantic Coast Line Railroad. Am Ziel in Tampa erbaute er eine Luxusherberge, das Tampa Bay Hotel. Flagler baute seine Eisenbahnstrecke entlang der Atlantikküste über St. Augustine schließlich bis nach Palm Beach aus. Entlang der Eisenbahnlinie entstanden die ersten floridianischen Touristikhotels: das Ponce de León (St. Augustine), das Ormond (bei Daytona), das Breakers (Palm Beach).
Die Eisenbahn brachte den (damals für viele fragwürdigen) Fortschritt Floridas. Parallel zu den Eisenbahnlinien entstanden Siedlungen, aus denen sich die heutigen Großstädte entwickelten. 1895 wurde Florida wieder in einen kriegerischen Konflikt, wenn auch nur mittelbar, hineingezogen. Amerikanische Truppen unterstützten Kuba in seinen Bemühungen, die spanische Herrschaft abzuschütteln. 1898 explodierte aus ungeklärter Ursache der US-Marinekreuzer Maine. Für die USA war dies ein Freibrief dafür, gemeinsam mit kubanischen Befreiungskämpfern gegen die Spanier loszuziehen. Tampa wurde die logistische Zentrale. Hier befand sich das militärische Hauptkommando, hier etablierte Clara Barton als „Mutter“ des Roten Kreuzes ihre Zentrale. Und auch der spätere Premierminister von England, Winston Churchill, zu dieser Zeit junger Journalist, berichtete vom Tampa Bay Hotel aus über die kriegerischen Ereignisse.
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Henry Morrison Flagler und seine Florida East Coast Railroad
Flagler, 1830 geboren, gründete gemeinsam mit John D. Rockefeller die Standard Oil Company. In diesem Ölgeschäft verdiente er ein Millionenvermögen, bevor sich sein Interesse Florida zuwandte. Er galt zeitlebens als spitzfindiger, harter Geschäftsmann. Flagler besuchte Florida im Jahre 1883, wo sich seine Frau im warmen Klima erholen sollte. Sogleich bemerkte er, dass es hier an geeigneten Verkehrsverbindungen fehlte und erkannte den Trend der Zeit: Viele begüterte Menschen aus den nördlichen Bundesstaaten würden gerade in der Winterzeit die warme Sonne Floridas genießen wollen, wären die Verkehrsverbindungen besser. Er begann, kleine, regional operierende Eisenbahngesellschaften aufzukaufen, so die Jacksonville, St. Augustine und Halifax Railroad. Er verband diese Teilstrecken, schuf die Anbindung an das nördliche Schienennetz und trieb den Strang südwärts die Küste entlang. Bald waren Jacksonville und St. Augustine mit Ormond Beach, Palm Beach und auf Bestreben von Julia Tuttle (s. S. 126) mit Miami verbunden. In jeder der großen Städte baute er ein Luxushotel, was wiederum andere Investoren ermunterte.
H. M. Flagler
Dann begann Flaglers ehrgeizigstes Projekt: die Verbindung zwischen Miami und Key West. Eine Bahnlinie mit einer Länge von 200 km über das Meer sollte entstehen! Er begann 1905 mit dem Bau der ersten Brücken, welche die Kette der Keys erstmals miteinander verbanden. Knapp acht Jahre baute man an diesem gigantischen Projekt, über 700 Menschen ließen dabei ihr Leben: So ertranken bei dem Hurrikan im Jahre 1906 alleine fast 130 Mann. Chefingenieur war J. C. Meredith. Er starb, als im Jahre 1908 die Seven Mile Bridge fertig gestellt war. Bald darauf mussten sich die Brückenbauwerke in einem Hurrikan bewähren – und sie hielten stand. In Key West musste man dem Meer Land abringen, um Platz für einen Bahnhof zu schaffen. Am 22. Januar 1912 war es endlich so weit. Nach nur 5-stündiger Fahrt von Miami aus erreichte der erste Zug mit seinem Erbauer Flagler Key West. Das Ungeheuerliche war, dass nun eine durchgängige Eisenbahnverbindung von New York bis hier in den Süden fertig gestellt war. In Key West nahm eine Fähre Gäste auf, die weiter nach Havanna (Kuba) wollten. Eine Fahrt von New York nach Havanna und zurück kostete damals 24 US-Dollar.
Das Ende der Overseas Railroad brachte der verheerende Labor-Day-Hurrikan von 1935, der insgesamt 400 Menschenleben forderte und bei dem ein Zug einfach fortgeweht wurde. Die Trasse wurde so stark beschädigt, dass die finanziell angeschlagene Firma die Reparaturkosten nicht stemmen konnte. Der Bundestaat kaufte die Brücke, um die Pfeiler für den US Highway 1 zu nutzen. Flagler selbst erlebte das Ende der Eisenbahn nach Key West nicht mehr: Er starb bereits 1913 im Alter 83 Jahren.
Spanier aus Kuba vertrieben
Spanien musste sich schließlich aus Kuba zurückziehen. Die heimkehrenden amerikanischen Soldaten sangen dagegen Loblieder von Florida – ein Zuwandererboom begann, der nach 1920 seinen Höhepunkt erreichen sollte. Die Grundstücksspekulation blühte, und so manches unglaubliche Vermögen entstand.
Mit einigen Namen ist der geschäftliche Boom in besonderer Weise verbunden: Walter Fuller baute St. Petersburg aus, während William Jennings Bryan es als demokratischer Präsidentschaftsanwärter sogar zum Außenminister brachte. Er war der Erste, der in Coral Gables Eigentumswohnungen verkaufte. Carl Fisher rodete die Mangrovenküste vor dem entstehenden Miami Beach und schüttete sie mit Sand aus der Biscayne Bay auf. Der Zirkuszar John Ringling baute an der floridianischen Westküste Sarasota auf.
Beginn des Touristenbooms – hier am Pier von St. Petersburg
Schwarzer Freitag und Wirbelstürme
1926 holte eine Naturkatastrophe Floridas Enthusiasten auf den Boden zurück: Wirbelstürme forderten viele Todesopfer, und so manche Bauten stürzten ein. 1929 sorgten der Schwarze Freitag und der anschließende wirtschaftliche Niedergang für den Rest, und so mancher reiche Spekulant blieb auf der Strecke. Trotzdem erholte sich Florida allmählich, der Touristenstrom nahm zu, die Bevölkerungszahl wuchs 1940 bis auf etwa zwei Millionen an. Nach dem 2. Weltkrieg, in dessen Verlauf Florida eine wichtige Nachschubbasis für die Militäroperationen in Europa war, boomte Florida weiter: Die Region um Miami wurde touristisches Zentrum, um Tampa siedelten sich Industriebetriebe an. In dieser Zeit wurden beeindruckende Bauwerke geschaffen, wie die Seven Mile Bridge zwischen den Florida Keys und die Eleven Mile Bridge über die Tampa Bay, die 1954 erbaut wurde und 1979 in die Schlagzeilen der Nachrichten geriet: Ein Schiff rammte die Pfeiler, 35 Menschen rasten mit ihren Wagen in die Tiefe. Der Bau des Weltraumbahnhofes Cape Canaveral wurde nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls forciert – der erste bemannte Mondflug startete von floridianischem Boden.
Kuba-Flüchtlinge
Einen neuen Bevölkerungsschub bekam Florida durch die vielen Flüchtlinge aus Kuba, nachdem Fidel Castro die Macht erlangte. Ab den 1960er-Jahren veränderte sich auch die Zusammensetzung des Touristenstroms: Neben Amerikanern kamen zunehmend auch Europäer in den Sunshine State. Und als 1971 Walt Disney World bei Orlando seine Pforten öffnete, war der Besucherzustrom nicht mehr zu bremsen.
Das Zünglein an der Waage
Die Entscheidung über die politische Marschrichtung der USA zu Beginn des 21. Jh. fiel in Florida. Bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2000 gewann der Republikaner George W. Bush mit einem denkbar knappen Ergebnis von 271 zu 266 Wahlmännern gegen den damaligen Vizepräsidenten Al Gore. Ausschlaggebend war Florida. Hier gewann Bush mit nur 537 Stimmen Vorsprung und konnte sich so die 25 Wahlmännerstimmen des Swing State sichern. Trotz Nachzählungen und höchstrichterlichen Entscheidungen ist die Wahl aufgrund vermuteter Unregelmäßigkeiten bis heute umstritten.
Spannungen
Ein halbes Jahr nach der Amtseinführung des neuen Präsidenten kam es zum einschneidendsten Ereignis der jüngeren Geschichte der USA: „Nine Eleven“. Am 11. September 2001 lenkten Islamisten gekaperte Flugzeuge ins World Trade Center und ins Pentagon. 3.000 Menschen starben bei dem Terroranschlag. Die Bilder vom Kollaps der Türme haben sich ins kollektive Bewusstsein der Weltbevölkerung eingebrannt. Die USA waren bis ins Mark getroffen. Seit Japans Überfall auf Pearl Harbor 1941 war das Land nicht mehr direkt angegriffen worden. Nach einer Phase der Schockstarre und der Trauer reagierte George W. Bush mit entschiedener Härte. Er rief den „Krieg gegen den Terror“ aus, im Oktober 2001 begann der Krieg gegen Afghanistan, den Rückzugsort des Drahtziehers hinter den Anschlägen, Osama bin Laden, und seiner Terrorgruppe al-Qaida. Wenige Wochen später war das fundamentalistische Taliban-Regime gestürzt, Osama bin Laden wurde 2011 bei einer Kommandoaktion in Pakistan getötet. Doch Afghanistan ist bis heute nicht befriedet. Als Bush mit fingierten Beweisen für die Existenz von Massenvernichtungswaffen in den Krieg gegen den irakischen Diktator Saddam Hussein zog, verweigerten ihm Verbündete wie Deutschland oder Frankreich die Unterstützung. Die einst so fest zusammenstehende westliche Allianz geriet in eine Krise. Trotz allem wurde Bush 2004 im Amt bestätigt, was aber nicht über die erheblichen innenpolitischen Spannungen hinwegtäuschen sollte. Die lang währenden Kriege sowie die Eingriffe in die Bürgerrechte schürten den Unmut der Bevölkerung. Hinzu kamen wirtschaftliche Probleme, die sich massiv verstärkten, als 2007 das Platzen der Immobilienblase zu einer weltweiten Banken- und Finanzkrise führte.
Charismatischer Präsident
So trat Bushs Amtsnachfolger Barack Obama am 20. Januar 2009 kein leichtes Amt an. Dennoch schienen die Zeichen auf Wandel zu stehen – nicht nur, weil mit Obama erstmals ein Afroamerikaner ins Weiße Haus einzog. Mit seiner positiven Botschaft („Yes We Can!“) gelang es dem charismatischen Demokraten, eine gewisse Euphorie auszulösen. Diese fand international ihren Höhepunkt in der Verleihung des Friedensnobelpreises im Dezember 2009. Ein wohl verfrühter Akt, denn ob Obama den damit einhergehenden Erwartungen gerecht werden konnte, bleibt zumindest fraglich: Die Lage in Afghanistan war noch immer mehr als angespannt und trotz seiner präsidialen Anordnung gelang es Obama nicht, das Gefangenenlager in der Guantánamo Bay zu schließen. Auch der höchst umstrittene Einsatz von Drohnen zur Tötung Terrorverdächtiger wurde unter Obama massiv ausgeweitet. Und zumindest die Aufdeckung der Abhörpraktiken der NSA durch Edward Snowden fiel ebenfalls in seine Amtszeit. Auf der anderen Seite gelang es Obama, die Beziehungen mit traditionell feindlich gesinnten Staaten zu verbessern. Neben diplomatischen Annäherungen an Kuba sollte auch das Atomabkommen mit Iran eine neue Ära einleiten. Und innenpolitisch setzte Obama gegen den erbitterten Widerstand der Republikaner mit dem Affordable Care Act („Obamacare“) im Kongress ein Programm zu einer gesetzlichen Krankenversicherung für alle Amerikaner durch.
Trump hält die Welt in Atem
Nach seinem überraschenden Wahlsieg über Hillary Clinton 2016 hatte der damalige US-Präsident Donald Trump für Diskussionen gesorgt: Sein äußerst rüder Umgang mit der Presse, politischen Gegnern und Minderheiten, die möglichen Russlandverbindungen seines Wahlkampfteams sowie die Ausstiege aus dem Pariser Klimaabkommen und dem Atomvertrag mit Iran. Auch Trumps protektionistische Wirtschaftspolitik („America first“) ließ das internationale Klima rauer werden. So war es im Juni 2018 zum Eklat beim G-8-Gipfel gekommen, als Trump im Streit um Zölle seine Zustimmung zur gemeinsamen Abschlusserklärung zurückgezogen hatte. Zwei Tage später hatte er sich in Singapur mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-Un getroffen, um über dessen Atomprogramm zu verhandeln. Es war das erste Treffen der Geschichte zwischen einem US-Präsidenten und einem Machthaber Nordkoreas. Einen innenpolitischen Erfolg hatte er mit seiner Steuerreform verbuchen können, dahingegen waren andere Wahlversprechen wie die Abschaffung von Obamacare während seiner damaligen Amtszeit nicht umgesetzt worden.
Turbulente Amtszeit
Bei den US-Wahlen im Herbst 2020 setzte sich der Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Joe Biden, gegen Donald Trump durch. Noch bevor er im Januar 2021 sein von Turbulenzen geprägtes Amt antreten konnte, kam es zum Sturm auf das Kapitol in Washington. Anhänger des ehemaligen Präsidenten Trump wollten so verhindern, dass Bidens Wahlsieg offiziell bestätigt wird. Trump hatte zuvor in einer Rede zu der Protestaktion („Save America March“), bei der fünf Menschen ums Leben kamen, aufgerufen. Der damals bereits 78-jährige Biden nahm zahlreiche Dekrete seines Amtsvorgängers zurück und verlängerte den atomaren Abrüstungsvertrag mit Russland. Als Wladimir Putin Anfang 2022 den Überfall auf die Ukraine veranlasste, verschlechterten sich die Beziehungen der beiden Staaten jedoch dramatisch. Die USA unterstützten die Ukraine mit Militärtechnik, verhängten Sanktionen gegen Moskau und vergrößerten den Bestand von US-Truppen in Europa. Innenpolitisch erleichterte Biden Greencard-Bewerbern den Zugang zu Arbeitserlaubnissen, hob die Zahl der aufzunehmenden Flüchtlinge an und befürwortete ein Recht auf Abtreibung. Zugleich übertrug er seiner Vizepräsidentin Kamala Harris die Aufgabe, die illegale Migrationsbewegung aus Mexiko einzudämmen. Obwohl die USA im Gazakrieg, der 2023 wegen eines Massakers und Geiselnahmen durch die Terrororganisation Hamas in Israel begonnen hatte, an der Seite Israels stehen, setzte sich Biden konsequent für humanitäre Unterstützung und Feuerpausen im Gazastreifen ein. Im Wahljahr 2024 wurde auf den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump ein Attentat verübt. Noch im selben Monat zog Joe Biden drei Monate vor der Wahl seine Kandidatur zurück.
Topografische Sonderstellung
Mit seiner Größe von 170.451 Quadratkilometern nimmt Florida in der Rangskala amerikanischer Bundesstaaten den 22. Platz ein. Einige Bemerkungen zur topografischen Lage machen die Sonderstellung deutlich: Florida ist der südlichste Bundesstaat der kontinentalen USA. Miami liegt etwa 500 Kilometer südlicher als Kairo und gar 1.000 Kilometer südlicher als der südlichste Punkt Kaliforniens. Und nur 150 Kilometer trennen Florida von Kuba, etwa 100 Kilometer sind es zu den Bahamas. Im Norden grenzt Florida an Alabama und an Georgia, die Westküste ist dem Golf von Mexiko zugewandt, die Ostküste vom Atlantik umspült.
Geografisch lassen sich in Florida folgende Regionen unterscheiden:
•Pfannenstiel (Panhandle, der Nordwesten);
•Nord-, Zentral-, Südost-, Westflorida;
•Westküste, Ostküste;
•das Everglades-Gebiet;
•die Florida Keys.
Miami ist die unbestrittene Metropole Floridas
In den Prospekten werden die unterschiedlichen Regionen Floridas mit werbewirksamen Namen bedacht:
•als „Floridas Crown“ wird der nördlichste Teil bezeichnet;
•als „Miracle Strip“ oder „Emerald Coast“ wird die Küste des Pfannenstiels deklariert;
•„Suwanneeland“ heißt das Sumpfland im Mündungsbereich des Suwannee River; „Nature Coast“ nennt sich der Küstenabschnitt um Crystal River zwischen den Mündungsläufen des Homosassa River und des Withlacoochee River;
•„Big Bend“ wird die Region um Tallahassee genannt; mit „Sun Coast“ meint man das Küstengebiet um St. Petersburg – Clearwater;
•„Platinum Coast“ wird die Südwestküste in der Region um Naples – Sanibel Island genannt;
•„Mangrove Coast“ heißt das südwestliche Gebiet der Everglades und der Keys;
•zur „Gold Coast“ wird das Ballungszentrum zwischen Miami und Palm Beach verklärt;
•„Space Coast“ – oder sportlicher: „Surf Coast“ – nennt man das Gebiet der mittleren Ostküste.
Interessante Fakten
• Florida verfügt über 2.000 km Sandstrände.
• Die höchste Erhebung ragt 105 m über den Meeresspiegel (Britton Hill).
• Die Länge des Bundesstaates misst maximal 800 km, die Breite 260 km (Panhandle: 578 km).
• Knapp 20 % des Bundesstaates sind Gewässer.
• Das geografische Zentrum (Mitte) liegt 12 km nordwestlich von Brooksville (Hernando County).
• Florida verfügt über 17.600 km an Flüssen und Wasserwegen.
• Der längste Fluss ist der St. Johns River mit 499 km Länge.
• Der größte See ist der Lake Okeechobee (1.900 km2).
• Die größte Stadt ist Jacksonville.
• Florida baut 70 % aller in den USA produzierten Zitrusfrüchte an.
Dem Besucher Floridas fällt sofort auf: Wohin er auch fährt, überall ist es eben. Es fehlt an Höhen, an markanten landschaftlichen Charakteristika. Die höchste Erhebung im Norden misst gerade 105 Meter – selbst Amerikaner sind nicht so übermütig, diese als „Gipfel“ zu bezeichnen. Florida wird deshalb nicht zu Unrecht als landschaftlich monoton empfunden. Keine Klippen und Buchten säumen seine Küsten: Die Gerade und die Ebene dominieren.
Florida ist reich an Gewässern, die sich mit dem Boot erkunden lassen
Ursprünglich Teil von Afrika
Florida ist ein im Zuge der Kontinentalverschiebung nach Westen abgedrifteter Bestandteil des afrikanischen Kontinents. Vor ca. 300 Millionen Jahren, in der Übergangszeit der geologischen Zeitalter Perm und Trias, trennten sich Teile Afrikas und formierten sich zum Kontinent Nordamerika. Florida war ursprünglich mit dem heutigen Gambia und Senegal verbunden. Geologen fanden heraus, dass es Entsprechungen in der Gesteinsstruktur tief liegender geologischer Schichten gibt und dass sich eine Magnetanomalie vom afrikanischen Kontinent lückenlos nach Florida fortsetzt.
Florida wuchs um das Doppelte
Während der Kaltzeiten (volkstümlich als Eiszeiten bezeichnet) war Florida aufgrund seiner südlichen Lage nicht mit Gletschern bedeckt, während der Norden des amerikanischen Kontinents, ebenso wie der Norden Europas, von z. T. Tausende Meter dicken Eispanzern bedeckt war. Damals, vor ca. 100.000–10.000 Jahren (Kaltzeiten und Warmzeiten wechselten) sank aufgrund der als Eis auf den Kontinenten gebundenen Wassermasse der Meeresspiegel weltweit um etwa 120 Meter. Das reichte aus, um Florida zur doppelten Größe zu verhelfen! Und während die Lebensbedingungen im unter Eis erstarrten Norden immer mehr beschnitten wurden, präsentierte sich Florida als rettendes Land für die nach Nahrung suchenden Tiere. Und an üppiger Vegetation mangelte es hier nicht.
Das flache Florida ist auch heute noch ein Land des Wassers: Über 2.000 Kilometer misst die Küstenlinie, etwa 15 Prozent der Landfläche sind von bald 30.000 Seen durchsetzt, keine Siedlung Floridas ist mehr als 100 Kilometer vom Meer entfernt.
Florida gehört zum subtropischen Bereich. Generell kann man zwischen drei Klimaperioden unterscheiden:
•dem heißen, schwülen Sommer mit beinahe täglichen Gewittern (Juni bis September);
•den angenehmen Übergangsjahreszeiten (Herbst/Frühjahr) mit sommerlichen Temperaturen und wenig Niederschlägen (Oktober/November/März/April/Mai);
•den milden, z. T. manchmal recht kühlen, aber stets sonnenreichen Monaten Dezember/Januar/Februar/März (Winter).
Diese grobe Klassifizierung gibt nicht die doch sehr großen regionalen Unterschiede wieder:
•die höchsten Jahresniederschläge erhält der Pfannenstiel, die geringsten die Florida Keys (1.520 mm Niederschlag/Jahr zu 1.015 mm Niederschlag/Jahr);
•die höchsten Temperaturen verzeichnen die Keys, die niedrigsten der Nordwesten;
•den Nord- und Zentralteil Floridas können manchmal Fröste und in seltenen Fällen gar Schnee (wenn auch nur stundenweise) überraschen.
Zu diesem Klimabild gesellen sich allerdings noch einige weniger angenehme Erscheinungen.
Gewitter gehören im floridianischen Sommer zu den bald täglichen Naturerscheinungen. Florida selbst bezeichnet sich als „lightning capital of the world“ – ein nicht gerade verlockender Ruf. In der Tat gibt es in der Umgebung von Fort Myers 100 Tage pro Jahr mit Gewittern, statistisch werden elf Menschen pro Jahr durch Blitzschlag getötet.
Eine weitere, wenn auch glücklicherweise relativ seltene, Naturerscheinung sind die Hurrikans. Durchschnittlich einmal jährlich ist mit diesen tropischen Wirbelstürmen zu rechnen. Ihre „Saison“ sind die Monate Juni bis November, wobei sie besonders gehäuft im September auftreten. Aber sie können durchaus auch jahreszeitlich ganz aus der Reihe tanzen wie der Hurrikan Alice, der im Januar 1953 die Südostküste Floridas verwüstete. Für gewöhnlich kann man aber davon ausgehen, dass die Zeit von Dezember bis Mai hurrikanfrei bleibt.
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Was ist ein Hurrikan?
Hurrikans gehören zu den tropischen Wirbelstürmen und zeichnen sich generell durch ein Tiefdruckgebiet mit ausgesprochen niedrigem Kerndruck aus. Der Durchmesser eines Hurrikans misst in der Regel mindestens 100 km (bis zu 1.000 km), und die Windgeschwindigkeiten erreichen häufig Werte von über 200 km/h.
Tropische Wirbelstürme entstehen meist aus Wellenstörungen der Passatströmung und nur über warmen Meeren mit einer Wassertemperatur von 26 °C und mehr. Daher kommen sie auf der Nordhalbkugel nur im Sommer und Herbst vor. Über dem Meer lagert dann eine feuchtwarme Luftmasse, in der sich hoch aufgetürmte Quellwolken bilden. Bei der Kondensation werden erhebliche Wärmemengen frei, die der aufsteigenden Luft einen zusätzlichen Auftrieb verleihen. Sie gelten als Hauptenergiequelle der Wirbelbildung. Damit aber eine Zirkulation in Gang gesetzt werden kann, ist in den unteren Schichten eine konvergente Strömung erforderlich, die am Südrand des Subtropenhochgürtels in den wellenförmigen Deformationen der Isobaren (Drucklinien) vorhanden ist.
Mit der Ausbildung eines flachen Tiefs, das sich durch rapiden Luftdruckabfall rasch intensiviert, weht der Wind der unteren Schichten spiralförmig zum Zentrum hin. In den Cumulonimbuswolken (große „Gewitterwolken“ – Quellwolken), die allmählich zu schweren, dunklen Wolkenmassen zusammenwachsen, steigt die Luft stürmisch in die Höhe und rotiert gleichzeitig kreisförmig um die Achse des Wirbels. In großen Höhen wird die Luft, mit Cirrus- und Cirrocumuluswolken (Schleier- bzw. Schäfchenwolken) durchsetzt, nach außen geworfen und sinkt, über ein großes Areal verteilt, wieder ab. Auch im Zentrum des Wirbels stellt sich eine absinkende Luftbewegung ein, wobei die Wolken hier von oben her abtrocknen und der blaue Himmel oder die Sterne sichtbar werden. Die kreisförmige, wolkenarme und windschwache Zone nennt man das Auge des Hurrikans.
Hurrikan-Schaden in Homestead
Das Auge wird von einer drohenden, tief herabhängenden Wolkenwand umschlossen, aus der sintflutartige Regenfälle niedergehen. Die Regenmengen können bis zu 1.000 mm pro Tag erreichen. Die meisten tropischen Wirbelstürme werden am Südrand des Subtropenhochs nach Westen gesteuert und schwenken später in eine polwärts gerichtete Bahn ein. In Küstenregionen verursachen die starken Winde auch die gefürchteten, meterhohen Flutwellen. Über Land dann verliert der Wind schnell seine Energie.