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Für ein langes und gesundes Leben ist ein fitter und vitaler Körper elementar: Er mindert das Risiko erheblich, chronische, psychische oder Infektionskrankheiten zu bekommen. Bestsellerautor Dr. med. Ulrich Strunz zeigt anhand seiner besten Tipps für Herz, Gehirn, Darm, Rücken, Gelenke und das Immunsystem, was unser Körper braucht, um rundum gesund zu sein: Mit der richtigen Bewegung und Ernährung, gezielter Entspannung und ausreichend Schlaf aktivieren wir die Selbstheilungskräfte, beugen Krankheiten vor und bleiben jung. Mit einleuchtenden Fakten, Praxis-Tipps und Selbst-Checks: Dr. Strunz motiviert zu einem Lebensstil, der von Kopf bis Fuß gesund hält!
Die besten Tipps aus der 77-Tipps-Bestseller-Reihe erstmals in einem Band – komplett überarbeitet und um entscheidende Erkenntnisse der Genforschung ergänzt
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Seitenzahl: 322
111 tipps
für einen
gesunden
körper
Das Beste für Herz, Gehirn, Darm, Rücken, Gelenke und ein starkes Immunsystem
So bleiben Sie ein Leben lang gesund und fit!
Zum Buch:
Für ein langes und gesundes Leben ist ein fitter und vitaler Körper elementar: Er mindert das Risiko erheblich, chronische, psychische oder Infektionskrankheiten zu bekommen. Bestsellerautor Dr. med. Ulrich Strunz zeigt anhand seiner besten Tipps für Herz, Gehirn, Darm, Rücken, Gelenke und das Immunsystem, was unser Körper braucht, um rundum gesund zu sein: Mit der richtigen Bewegung und Ernährung, gezielter Entspannung und ausreichend Schlaf aktivieren wir die Selbstheilungskräfte, beugen Krankheiten vor und bleiben jung. Mit einleuchtenden Fakten, Praxis-Tipps und Selbst-Checks: Dr. Strunz motiviert zu einem Lebensstil, der von Kopf bis Fuß gesund hält!
Die besten Tipps aus der 77-Tipps-Bestseller-Reihe erstmals in einem Band – komplett überarbeitet und um entscheidende Erkenntnisse der Genforschung ergänzt
Zum Autor:
Dr. med. Ulrich Strunz ist Internist, Molekularmediziner und Gastroenterologe. Schwerpunkt seiner ärztlichen und publizistischen Tätigkeit ist die präventive Medizin. In Vorträgen, Seminaren und TV-Auftritten begeisterte er viele Jahre lang Zehntausende von Menschen – und führte sie in ein neues, gesundes Leben.
Originalausgabe
Copyright © 2023 by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,
Neumarkter Straße 28, 81673 München
www.heyne.de
Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.
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Redaktion: Evelyn Boos-Körner
Bildredaktion: Tanja Zielezniak
Coverdesign: Eisele Grafik-Design, München, unter Verwendung eines Motivs von Bigstock/Interpas
Layout/Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling/Kim Winzen
ISBN 978-3-641-31295-4V002
Dank
Ich danke Dr. Kristina Jacoby für ihre großartige Unterstützung.
Haftungsausschluss
Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen daher ohne jegliche Gewährleistung oder Garantie seitens des Autors und des Verlages. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Bildnachweis
Grafiken und Schmuckvignetten: Buch-Werkstatt GmbH/Kim Winzen
alle anderen am Bild gekennzeichnet
Vorwort
Stellen Sie Ihre Gesundheit auf gesund
TIPP 1
Ihre Gesundheit – ein epigenetisches Feuerwerk
TIPP 2
Artgerechtes Leben
TIPP 3
Erhöhen Sie Ihre VO2max
TIPP 4
Niedriges Insulin für ein langes und gesundes Leben
TIPP 5
Starke Knochen, Muskeln und Gelenke fürs Glück
TIPP 6
Muskeln voller Kraft
TIPP 7
Superglatte Blutgefäße
TIPP 8
Cholesterin ist nicht böse
TIPP 9
Runter mit dem Blutdruck
TIPP 10
Herzhelfer Coenzym Q10
TIPP 11
Das Wachstumshormon hält jung
TIPP 12
Verändern Sie Ihr Gehirn ein Leben lang
TIPP 13
Mehr Dopamin — mehr Antrieb
TIPP 14
Gesundheit beginnt im Darm
TIPP 15
Wie sich ein gesunder Darm anfühlt
TIPP 16
Darmbakterien für die Gesundheit
TIPP 17
Dicht muss der Darm sein
TIPP 18
Treiben Sie Sport – Ihr Leben lang
TIPP 19
Atmen Sie aus
TIPP 20
Nie wieder Rücken
TIPP 21
Ausschlafen
TIPP 22
Ihr Gehirn braucht Schlaf
TIPP 23
Bedeutungsvolle Achse zwischen Darm und Gehirn
TIPP 24
Alarmierte Immunzellen im Gehirn
Frühzeitig Krankheiten vorbeugen
TIPP 25
Gesunde Epigenetik
TIPP 26
Es gibt nur eine Krankheit
TIPP 27
Schützen Sie Ihre Mitochondrien
TIPP 28
Chronischen Erkrankungen vorbeugen
TIPP 29
Erkennen Sie chronische Entzündungsreaktionen
TIPP 30
Vorsicht Homocystein
TIPP 31
Gefahrstoff Homocystein
TIPP 32
Lipoprotein(a) senken
TIPP 33
Gluten erhöht die Darmdurchlässigkeit
TIPP 34
Schmerzmittel – so schädlich wie Antibiotika
TIPP 35
Der Darm ist stressempfindlich
TIPP 36
Leaky Gut aufspüren
TIPP 37
Lebensmittelsensitivitäten selbst aufspüren
TIPP 38
Allergien und Hautprobleme vom Darm aus behandeln
TIPP 39
Ursachen von Autoimmunerkrankungen kennen
TIPP 40
Messen Sie oxidativen Stress
Ernährung ist das Wesentliche
TIPP 41
Kohlenhydrate bringen den Darm durcheinander
TIPP 42
Krank machende Kohlenhydrate
TIPP 43
Problem Fertigprodukte
TIPP 44
Zusatzstoffe schaden dem Darm
TIPP 45
Alkohol schädigt das Gehirn
TIPP 46
Die verborgene Gefahr durch Pestizide
TIPP 47
Kuhmilch macht häufig Probleme
TIPP 48
Kaffee: Ja oder Nein?
TIPP 49
Risikogruppe Vegetarier und Veganer
TIPP 50
Schlemmen Sie Paleo
Das Essen der Langlebigen
TIPP 51
Proteine sind das Wesentliche
TIPP 52
Proteine für ein starkes Immunsystem und eine starke Darmschleimhaut
TIPP 53
Gemüse in allen Formen und Farben
TIPP 54
Q10 ist pure Energie
TIPP 55
Sekundäre Pflanzenstoffe wirken entzündungshemmend
TIPP 56
Passende Fette und Öle verwenden
TIPP 57
Wasser: Grundlage allen Lebens
TIPP 58
Gehirnschutz durch Ketose
TIPP 59
Intermittierendes Fasten repariert Körperzellen
TIPP 60
Fleisch und Fisch: Auf die Qualität kommt es an
TIPP 61
Der Wert des Essens
Nährstoffe gezielt nutzen
TIPP 62
Nährstoffe für eine gesunde Epigenetik
TIPP 63
Alles für die Energieherstellung
TIPP 64
Das braucht das Immunsystem
TIPP 65
Nährstoffe gegen Schmerzen
TIPP 66
Vitamin D und K2 – zwei essenzielle Stoffe
TIPP 67
Stärkt das Immunsystem und lässt Entzündungen abklingen – Vitamin D
TIPP 68
Bauen Sie sich eine Mauer aus … Zink!
TIPP 69
Zink kurbelt die Verdauung an und macht den Darm dicht
TIPP 70
Vitamin C: mehr als ein Antioxidans
TIPP 71
Mit Vitamin C gegen das gefährliche CRP
TIPP 72
Alleskönner im Darm – Vitamin C
TIPP 73
Die richtige Dosis Vitamin A
TIPP 74
Vitamin A für Mukus, neue Darmzellen und gegen Dauerdurchfall
TIPP 75
Vitamin E gegen Entzündungen
TIPP 76
B-Vitamine für die schnelle Leitung
TIPP 77
B-Vitamine für das Mikrobiom
TIPP 78
Eisen stählt das Herz
Eisenmangel kommt oft vor
TIPP 79
Mit Eisen zum guten Gedächtnis
TIPP 80
Eine gute Magnesiumversorgung ist essenziell
TIPP 81
Magnesium für mehr als Zufriedenheit
TIPP 82
Selen: ein Muss für die Gehirngesundheit
TIPP 83
Selen für eine starke Darmschleimhaut
TIPP 84
Calcium muss in den Knochen bleiben
TIPP 85
Jod – essenziell, doch oft ignoriert
TIPP 86
Omega 3 für gesunde Knochen, Muskeln und Gelenke
TIPP 87
Omega 3 fürs Herz
TIPP 88
Nervenzellen brauchen Fettsäuren
TIPP 89
Glutamin – die Alleskönner-Aminosäure
TIPP 90
Gut schlafen mit GABA und Co.
TIPP 91
Nahrungsergänzungsmittel – ein Geschenk
Der Mensch braucht Bewegung
TIPP 92
Sport macht schlau
TIPP 93
Wunderbare Mitochondrien-Erneuerung
TIPP 94
Wie Training Entzündungen heilt
TIPP 95
Stress-weg-Sport
TIPP 96
Muskeln halten jung
TIPP 97
Der Darm braucht Sport
TIPP 98
Plank – die magische Übung
TIPP 99
Muskeln wollen Stretching
TIPP 100
Nordic Walking – mehr als Spazierengehen
TIPP 101
Laufstrecken und Tempo
TIPP 102
Nüchternlauf wirkt vierfach
Glück ist immer selbst gemacht
TIPP 103
Alpha-Wellen: Glück ist trainierbar
TIPP 104
Denken Sie gut von sich
TIPP 105
Meditation verändert das Gehirn
TIPP 106
Nehmen Sie Ihre Gedanken wahr
TIPP 107
Die Kopf-frei-Meditation
TIPP 108
Stress wegdenken
TIPP 109
Meditation ist ein Genschalter
TIPP 110
Überlassen Sie Entscheidungen nicht dem Unterbewusstsein
TIPP 111
Unmögliche Ziele erreichen
Quellen
Stichwortverzeichnis
© Privatarchiv Dr. med. Ulrich Strunz
Lebensfreude, Gesundheit, Energie – der Traum vieler, fast aller Menschen. Wir leben in einer wunderbaren Zeit. Wir wissen heute, wie wir unsere Genaktivität verändern können. Gene, die für Gesundheit sorgen. Gene, die sogar zu mehr Glück führen. Gene, die uns Energie schenken. Ich spreche hier von der Epigenetik. Von der Wissenschaft, die untersucht, wie Gene an- und ausgestellt werden.
Als ich anfing, meinen Patienten Vitamine und Mineralstoffe anstelle von Medikamenten zu verschreiben, als ich sie zum Laufen bewegen konnte und ihnen positives Denken näherbrachte, erlebten sie und ich Wunder. Mir wurde klar, dass sich durch die richtige Ernährung und Nährstoffe, durch Bewegung und ein anderes Denken fundamentale Abläufe im Organismus ändern, die daraufhin zu den Heilungen führen. Ich war der Praktiker, der seinen Patienten bereits das ermöglichte, was in der Wissenschaft gerade erst erforscht wurde.
Die richtige Ernährung, Bewegung und stressfreies Denken stellen gesundheitsfördernde Gene an und krank machende aus. Dieses Wissen kann so viel Leid verhindern. Vor allem wenn es vor dem Auftreten chronischer Krankheiten bereits angewandt wird. Dieses Wissen stellt aber auch viele schulmedizinische Annahmen auf den Kopf. Unheilbar Kranke werden wieder gesund, weil sie ihre epigenetischen Abläufe zurück in ihre natürliche Balance bringen.
In meiner langjährigen Tätigkeit in eigener Praxis habe ich es immer wieder erlebt. Schwerkranke fingen an zu laufen, strichen Kohlenhydrate aus ihrer Ernährung, packten die Teller voller Gemüse und hochwertigem Fleisch, füllten Nährstofflücken und begannen, anders zu denken. Sie aktivierten ihre Selbstheilungskräfte. Sie programmierten ihre Gene um und nutzten die Epigenetik für ihre Heilung. Ein jeder kann das.
Die Epigenetik verändert sich auch mit zunehmendem Alter. Nur passiert das beim einen viel früher als beim anderen. Wenn es um Ihre Gesundheit geht, zählt daher nicht das Alter in Ihrem Personalausweis, sondern vor allem ihr epigenetisches bzw. ihr biologisches Alter.
Die wichtigsten Punkte, mit denen Sie Ihre Gene wieder auf gesund stellen, habe ich Ihnen in diesem Buch zusammengestellt. Sie stammen aus den Werken 77 Tipps für ein gesundes Herz, 77 Tipps für ein gesundes Gehirn, 77 Tipps für Rücken und Gelenke sowie aus 77 Tipps für einen gesunden Darm. Einige Tipps habe ich zudem neu verfasst, um die 111 Tipps für einen gesunden Körper abzurunden.
Genießen Sie zeitgemäßes Wissen. Setzten Sie es um. Schützen Sie sich vor chronischen Krankheiten oder heilen Sie sie.
Ich freue mich höchstpersönlich über jede und jeden, die oder der dadurch Lebensglück, Gesundheit und Energie erlebt.
Herzlichst Ihr
Noch vor wenigen Jahren wollte man uns weismachen, dass unsere Gene schuld an unseren Leiden seien. Sind sie nicht. Unser Lebensstil entscheidet darüber, welche Gene an- und welche ausgeschaltet sind. Ein jeder kann die Aktivität seiner Gene auf gesund stellen.
© iStockphoto (nensuria)
TIPP 1
Als ich im Alter von 45 Jahren mit dem Triathlon auf Leistungssportniveau anfing und mein Leben radikal umkrempelte, habe ich am eigenen Leib gespürt, welche enormen Veränderungen möglich sind. Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich begann, Methoden der Leistungsdiagnostik bei meinen Patienten anzuwenden. Außerdem motivierte ich sie zu einer Ernährung ohne Kohlenhydrate und zu Sport. Immer wieder bin ich mit ihnen die ersten Schritte Hand in Hand durch meine Praxis gelaufen. Ich habe ihnen gezeigt: »Geht doch. Sie müssen nur anfangen.«
Ich verabschiedete mich von den schulmedizinischen Prinzipien. Daraufhin erlebte ich täglich Wunder: Tumore verschwanden, Rheuma heilte, Kinderwünsche gingen in Erfüllung, Knochen wuchsen viel schneller zusammen, als es die Lehrbücher sagen, und vieles mehr. Meine Beobachtungen zeigten mir deutlich: Das ist der richtige Weg. Das ist Gesundheit. Damals gab es jedoch noch sehr wenige wissenschaftliche Erklärungen, warum mein Dreiklang aus Ernährung, Bewegung und Denken so viel Heilung bringt. Heute ist es anders. Das menschliche Genom wurde entschlüsselt und vor allem wurde erkannt, dass nicht die Gene über Gesundheit oder Krankheit entscheiden. Auf die Aktivität der Gene kommt es an, und sie wird vor allem durch den Lebensstil reguliert, durch Ernährung und Nährstoffe, durch Sport und Entspannung. Ich rede hier von der Epigenetik. Das ist die Wissenschaft, die sich mit dem An- und Ausschalten von Genen beschäftigt. Ein sehr junges, aber sehr verheißungsvolles Forschungsfeld. Im Jahr 2003 wurden gerade einmal 830 wissenschaftliche Artikel hierzu veröffentlicht. 2022 waren es bereits 14 712. Diese Forschungsergebnisse erklären, warum eine Low-Carb-Ernährung, essenzielle Nährstoffe, Bewegung und positives Denken die Aktivität der Gene positiv verändern. Jahrzehnte nachdem mir klar war, dass mein Dreiklang heilend wirkt, zeigt die Wissenschaft, wie richtig ich damals bereits lag.
Studien zu epigenetischen Veränderungen durch Ernährung häufen sich immer mehr. Viele Schulmediziner müssten vor Verwunderung vom Stuhl kippen, denn viele Ergebnisse passen so gar nicht in ihr Bild.
Mittlerweile wurde bewiesen, dass Ketonkörper die Aktivität vieler Gene zum Positiven verändern. Ketonkörper entstehen während kurzer oder längerer Fastenzeiten, aber auch bei einer konsequenten No-Carb-Ernährung. Ketonkörper stellen Gene aus, die entzündungsfördernde Botenstoffe herstellen. Die Folge: Entzündungsreaktionen, wie sie bei fast allen chronischen Erkrankungen auftreten, nehmen ab. Krankheiten heilen.
Kurzkettige Fettsäuren, wie Butyrat, schalten ebenfalls die Genaktivität auf gesund. Chronische Entzündungsreaktionen nehmen ab, viele Stoffwechselabläufe gelangen wieder ins Gleichgewicht. Butyrat entsteht zum Großteil im Darm. Hergestellt von fleißigen Darmbakterien – und zwar aus Gemüse! Weißkohl, Zwiebeln oder Möhren sind somit epigenetische Stellschrauben.
Selbst sekundäre Pflanzenstoffe, von denen es Hunderte verschiedene gibt, aktivieren Gene, die der Gesundheit dienlich sind. Gene, die krank machen, werden ausgeschaltet. Sekundäre Pflanzenstoffe kommen in allen Obst- und Gemüsesorten vor.
Ebenso wirken viele essenzielle Nährstoffe als Genschalter. Beispielsweise aktivieren Vitamin B12 und Folsäure Gene, die daraufhin sogenannte Tumorsuppressor-Proteine herstellen. Sie reduzieren das Krebsrisiko.1
Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus den vielen verschiedenen Wirkungsweisen. Aber genauso wie Knoblauch, Biorind oder Johannisbeeren Ihre Gene auf gesund stellen, verschiebt sich die Genaktivität in Richtung ungesund, wenn Zucker, Nudeln oder Brot mehrmals täglich konsumiert werden. Als Erstes verstummen die Gene, die für die Herstellung von Insulinrezeptoren gebraucht werden. Körperzellen können daraufhin auf das wichtige Hormon nicht mehr reagieren. Das führt zu jeder Menge negativer Konsequenzen. Die Zellen geraten in Energiekrisen, wodurch sie nicht mehr richtig funktionieren2, Entzündungsreaktionen nehmen zu, das Stresslevel steigt, ebenso der Blutdruck. Die Muskelkraft nimmt ab und die Lebensenergie geht flöten.
Die positive Wirkung des täglichen Laufens spürte ich vor fast 40 Jahren am eigenen Körper. Meine Patienten und Seminarteilnehmer berichteten ebenfalls von der neuen Energie und Lebensfreude, die sie durch das Laufen erlebten. Die reinste Verjüngungskur.
Was dahintersteckt? Sport wirkt als epigenetischer Schalter. Gene zur Bildung eines Proteins, das Telomere wachsen lässt, werden aktiviert. Telomere sind genetische Sequenzen, die sich am Ende eines jeden Chromosoms befinden und wie Schutzkappen wirken. Die Länge der Telomere sagt sehr viel über unser biologisches Alter aus. Lange Telomere bedeuten Jugend. Sind die Telomere jedoch kurz, ist man alt. Die Telomere kennen aber nicht Ihr Geburtsdatum. Sie reagieren auf Ihren Lebensstil. Neben dem täglichen Sport wirken sich Nährstoffe und Meditation positiv aus. Für die Entdeckung der Veränderbarkeit der Telomerlänge erhielten die beiden Wissenschaftlerinnen den Nobelpreis.
Bewegung aktiviert auch Gene in den Mitochondrien. Das sind die Minikraftwerke, die sich zu Tausenden in jeder Körperzelle befinden. Durch Sport werden schlecht arbeitende oder angeschlagene Mitochondrienbereiche abgetrennt und vernichtet. Außerdem werden Gene aktiv, die neue Mitochondrien entstehen lassen. Dieser Vorgang ist für jede einzelne Körperzelle gesund, denn dadurch steigt die Energieherstellung. Das spürt man einfach.
Sport stellt auch Gene zum Aufbau neuer Muskulatur oder der Bildung neuer Gehirnzellen an und vieles mehr.
Sitzen, egal ob im Auto, vor dem Computer oder dem Fernseher, lässt hingegen Telomere schrumpfen, beschädigt Mitochondrien und führt zu etlichen anderen negativen epigenetischen Veränderungen.
Konzentration sowie die Fähigkeit, Gedanken in eine förderliche Richtung zu lenken, werden durch das tägliche Meditieren intensiv geschult. Beim Meditieren geht es vor allem darum, achtsamer zu werden. Das bedeutet, dass man emotionale sowie körperliche Veränderungen besser wahrnimmt. Aufkommende Gefühle, Gedanken oder Körperempfindungen sollen dabei nicht bewertet, sondern einfach nur beobachtet werden. Über die Zeit werden gedankliche Abläufe immer ruhiger. Das wirkt entspannend. Schwierige Lebenssituationen oder Termindruck können leichter bewältigt werden.
Mittlerweile ist klar, dass auch hier epigenetische Veränderungen am Werk sind. Durch das regelmäßige Meditieren werden Gene aktiviert, die an der Herstellung verschiedener, beruhigend und stimmungsaufhellender wirkender Neurotransmitter wie GABA und Serotonin beteiligt sind. Außerdem werden Gene aktiv, die ein Protein herstellen, welches an der Neubildung von Nervenzellen und deren Vernetzung mitwirkt. Meditation fördert somit die Konzentrationsfähigkeit und das Erinnerungsvermögen.3
Haben Sie hingegen keine Kontrolle über Ihre Gedanken, leiden Sie eventuell unter Zukunftsängsten. Auch ein geringes Selbstwertgefühl oder Selbstzweifel haben ihre Ursache in negativen Gedankengewohnheiten. So wie trainierte Gedankengänge die Genaktivität positiv beeinflussen, so führen negative Gedanken ebenfalls zur Veränderung der Epigenetik. Unter anderem werden vermehrt Gene aktiv, die an der Herstellung des Stresshormons Cortisol beteiligt sind. Steigt der Cortisolspiegel, schadet das jeder einzelnen Körperzelle. Vor allem, wenn der Spiegel dauerhaft erhöht bleibt.
TIPP 2
Gesundheit fällt nicht vom Himmel, Sie müssen etwas dafür tun. Wir haben das Glück, dass wir heute sehr genau wissen, wie Gesundheit funktioniert. Gesundheit bedeutet artgerechtes Leben. Doch die meisten leben so nicht! Der Durchschnittsbürger bewegt sich zu wenig, isst falsch, trinkt Alkohol, einige rauchen sogar, viele schlafen zu wenig und sind gestresst. Und dann wundern sie sich, wenn sie krank werden.
Die meisten gehen daraufhin zum Arzt und wollen von ihm geheilt werden. Viele wollen aber ihr Leben nicht ändern. Die meisten Ärzte sehen Übergewicht, Stress sowie Bewegungsmangel, einige erahnen Nährstoffmängel. Einzelne Ärzte versuchen, ihren Patienten das wahre Problem ihres Leides zu erklären, und reden sich den Mund fusselig. Doch in den meisten Fällen verschreibt der Arzt Medikamente und verspricht, dass sie helfen werden. Gleichzeitig beharren viele Patienten auf ihrem Lebensstil und glauben an die Pille des Arztes.
Medikamente heilen chronische Erkrankungen nicht, sie verändern nur die Symptome. Das wissen auch die Ärzte. Sie verschreiben trotzdem weiter, denn viele glauben, sie haben keine andere Wahl. Ich gehörte einst zu ihnen. Mich hat das frustriert. Schließlich bin ich Arzt geworden, um zu heilen und nicht, um Medikamente zu verschreiben. Ich wollte heilen und habe mich auf die Suche begeben.
Meine Idee: Spitzensportler sind gesund, sonst könnten sie ihre Leistungen nicht erbringen. Spitzensportler achten akribisch auf ihre Ernährung, auf zusätzliche Nährstoffe und auf ausreichende Regeneration. Mediziner, die Spitzensportler betreuen, untersuchen ihr Blut, um gezielt mit Nährstoffen die Leistungsfähigkeit weiter zu erhöhen. Sie untersuchen aber das Blut der Sportler nicht in der Weise wie Ihr Hausarzt. Er schaut nur auf wenige Werte, anhand derer man fortgeschrittene Probleme erkennt. Für mich sind das die Drohwerte. Mediziner, die das Blut von Spitzensportlern untersuchen, achten auf die Proteinversorgung, auf die Eisenwerte, auf Mineralstoffe und vieles mehr. Ich dachte mir, dass hier der Schlüssel zur Gesundheit liegen muss, und fing an, das Blut meiner Patienten genauso akribisch zu untersuchen. Als ich damit begann, erschrak ich oft. Zwischen den Werten der gesunden Spitzensportler und meiner Patienten lagen Welten. Mir war sofort klar, dass mit Ernährung, Vitaminen, Mineralstoffen und Co. sowie Sport und entspanntem Denken die meisten meiner Patienten wieder gesund werden, und zwar ganz ohne Medikamente. Die meisten, nicht alle. Denn wenn degenerative oder chronische Erkrankungen sehr weit fortgeschritten sind, ist die Chance auf Heilung geringer. Aber sie ist da! Insbesondere wenn man gewillt ist, sein Leben radikal umzustellen.
Nährstoffe sind für die Heilung essenziell, aber sie bewirken keine Wunder, wenn nicht alle Bereiche des Lebens auf artgerecht umgestellt werden. Dazu zählt vor allem der Verzicht auf leere Kohlenhydrate, das heißt der Verzicht auf Brot, Nudeln, Pizza und natürlich auf Kuchen, Eiscreme und Süßigkeiten. Als der Mensch vor 10 000 Jahren sesshaft wurde, begann er, Getreide zu züchten und zu lagern. Die Körner wurden immer größer und ihr Gehalt an Kohlenhydraten nahm zu. Getreide, wie wir es heute kennen, ist menschengemacht. Getreide hat vor dem Verhungern geschützt, das war es auch schon. Getreide nährt nicht. Leider haben sich aus dieser Überlebensernährung unsere heutigen Essgewohnheiten entwickelt. Dabei droht uns in den entwickelten Ländern nicht mehr der Hungertod. Heute droht uns der Tod durch chronische Erkrankungen, durch leere Kohlenhydrate. Denn Kohlenhydrate verändern die Epigenetik hin zu krankhaften Abläufen.
In den letzten 300 Jahren ist zusätzlich der Konsum von Zucker in Europa um 2000 Prozent gestiegen. Zucker zählt ebenfalls zu den Kohlenhydraten. Im Jahr 1700 hat der durchschnittliche Europäer 1,8 Kilogramm Zucker pro Jahr konsumiert, heute sind es 37,6 Kilogramm pro Person pro Jahr.4 Zucker macht süchtig, daher ist er in fast allen Fertiggerichten und Fertigsoßen enthalten. Zucker ist nicht artgerecht.
Gesund wird der, der sein Leben umkrempelt, der täglich läuft und Krafttraining absolviert. Der viele Proteine zu sich nimmt und täglich kocht, und zwar mit natürlichen Zutaten. Der seine Einstellung zu seinem Körper und zur Medizin verändert. Der aufhört, an die heilende Pille zu glauben, und der Verantwortung übernimmt.
Aktivieren Sie Ihre Selbstheilungskräfte
Chronische Erkrankungen heilen, wenn Sie artgerecht leben. Das heißt:
Normalgewichtbeste Versorgung mit allen essenziellen Nährstoffenreichlich Gemüse und Proteinekörperliche Anstrengungausreichender Schlafkurze Stressphasen und Entspannung im Wechselkeine leeren Kohlenhydratekein Alkoholkein NikotinTIPP 3
Es ist das, was in Wahrheit zählt. Die ultimative Messgröße für Jugend, Fitness und Gesundheit. Denn VO2 ist die Sauerstofftransportkapazität Ihres Blutes. Und Sauerstoff ist Ihr Jungbrunnen. Sauerstoff weckt den Geist, lässt den Körper Höchstleistungen vollbringen, macht hellwach, vital und jung. VO2 zeigt, wie viele Sauerstoffmoleküle über die Lunge von dort in den Blutbahnen zur Zelle kommen – wenn Sie ganz ruhig im Sessel sitzen. Und die Menge VO2max verbraucht Ihr Körper, wenn Sie gerade Marathon laufen – an die Grenzen Ihrer Belastbarkeit gehen. Je größer VO2max, desto jünger, desto leistungsfähiger sind Sie.
VO2max ist die Summe von vielen Einzelfaktoren. Es beginnt mit der Größe der Lunge. Jemand, der viel sitzt, wie zum Beispiel ein Arzt, hat 72 Prozent (vom Normwert, der von Körpergröße und Alter abhängt), ein Hobbysportler hat 120 Prozent und Ausdauersportler haben 140 bis 160 Prozent. Also pro Sekunde kommt mehr Luft an die Lungenbläschen. Sauerstoff diffundiert dann in das Kapillarblut, wird vom Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff, gespeichert und zu den Organen transportiert. In den Zellen übernimmt dann das Myoglobin den Sauerstoff. Und dann wird dieser zu den Kraftwerken der Zelle, zu den Mitochondrien, geschafft. Je mehr Hämoglobin, je mehr Myoglobin, je mehr Mitochondrien, desto besser, desto höher Ihre VO2max. Desto besser wird der Sauerstoff genutzt. Und je mehr Sauerstoff in den Mitochondrien verbraucht wird, desto mehr Energie entsteht. Die VO2max hängt von Ihrem Training ab, ist nicht gottgegeben. Wer länger leben will sollte neben dem Beten das Trainieren nicht vergessen.
Moderne Fitnessuhren messen den VO2max. zwar nicht direkt, wie es während einer Spiroergometrie geschieht, aber dennoch passabel. Das funktioniert, weil eine Korrelation zwischen VO2max sowie Puls und Laufgeschwindigkeit besteht. Die Uhren messen nur die zwei zuletzt genannten Parameter und errechnen daraus den VO2max. Die Genauigkeit liegt bei 95 Prozent.
Also VO2max sagt aus, wie viel von dem angebotenen Sauerstoff Ihr Körper nutzen kann, wie ökonomisch er mit dem lebensnotwendigen Gas haushaltet. Wie jugendlich, kräftig, gut durchblutet Ihr Herz ist.
VO2max nimmt im Laufe des Lebens ab. Genauer: VO2max verringert sich mit jedem Geburtstag durchschnittlich um ein Prozent. Ein Zeichen dafür, dass Herz- und Lungenmuskulatur mit dem Alter schlappmachen und damit die körperliche Leistungsfähigkeit abnimmt. So schafft ein älterer Marathonläufer nicht die gleichen Rekordzeiten wie ein junger Läufer.
Sie wollen nicht, dass Ihr Herz, Ihre Lunge älter werden als nötig, dass Ihnen der Sauerstoff knapp wird? Die VO2max kann man erhöhen. Wie? Ganz einfach. Mit Bewegung. Der US-Wissenschaftler Herbert DeVries ließ untrainierte ältere Menschen ein sechswöchiges Trainingsprogramm durchlaufen. Und siehe da: Die VO2max stieg auf das Niveau von 40 Jahre jüngeren, aber untrainierten Menschen. Sie können Ihre VO2max also erhöhen oder bis ins Alter erhalten, indem Sie sich täglich bewegen. Am besten gleich. Einfach loslaufen.
Mit 60 hat ein Mann, der seine Ausdauer nicht trainiert, ein Drittel bis ein Viertel seines VO2max eingebüßt, eine untrainierte Frau verliert bis zum 60. Lebensjahr nur ein Viertel bis ein Fünftel ihrer Fitness. Verlieren müssen Sie fast gar nichts. Kann man dagegen antreten. Beispielsweise mit Hilfe von Laufschuhen.
Laufen Sie täglich 30 Minuten. Oder machen Sie ein anderes Ausdauertraining: Rad fahren, schwimmen, rudern, skaten, Seil- oder Minitrampolinspringen.
Sie können Ihrer VO2max auch ein wenig nachhelfen. Mit Protein und Eisen. Das sind wichtige Bausteine für Hämoglobin und Myoglobin. Denn auch ein Mehr an Sauerstofftransportprotein macht fit, zeigt sich in guten VO2max-Werten.
Die American Heart Association riet in einer öffentlichen Erklärung im Jahr 2016 Ärzten, die VO2max genauso regelmäßig zu untersuchen wie Blutdruck und Puls. Der Fitnesstest ist ein guter Parameter zur Vorhersage für Krankheiten. Denn ein schlechter Trainingszustand erhöht signifikant das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, für Krebs sowie der allgeneinen Sterblichkeit. Auf Grundlage der Ergebnisse der VO2max-Untersuchungen sollen Ärzte, laut der Veröffentlichung der American Heart Association, Patienten sportliche Aktivitäten empfehlen.
VO2max messen
Schaffen Sie sich eine Fitnessuhr an, die die VO2max misst. Laufen Sie los und lassen Sie sich Ihren Wert anzeigen.Für die, die es ganz genau wissen wollen: Gehen Sie zum Arzt oder in ein sportmedizinisches Zentrum und lassen Sie per Spiroergometrie Ihre individuelle VO2max bestimmen.Werte zur Orientierung:Untrainiert, in Ruhe: 150 – 300 ml/minUntrainiert, bei Schwerstarbeit: 3000 – 4900 ml/minTrainiert, in Ruhe: 330 ml/minTrainiert, unter Belastung: 7000 ml/minTIPP 4
Seit Jahrzehnten predige ich No Carb und Sport. Am Anfang war mir vor allem klar, dass dies der effektivste Weg zum Abnehmen ist. Aber nicht nur das. Am eigenen Leib habe ich erfahren, wie sehr No Carb zusammen mit intensivem Training die sportliche Leistungsfähigkeit steigert und Lebensfreude schenkt. An mir selbst wie bei meinen Patienten habe ich erkannt: No Carb in Kombination mit Sport hält jung, schützt vor chronischen Erkrankungen und wirkt heilend.
Heute gibt es die wissenschaftlichen Erklärungen dazu: Die Forschung zum Hormon Insulin hat stark zugenommen. Insulin und No Carb stehen in einem engen Verhältnis zueinander. Werden sehr wenige Kohlenhydrate konsumiert, wie es bei einer No Carb Ernährung der Fall ist, und Sport betrieben, bleiben Blutzucker- und Insulinspiegel relativ niedrig.
Ist der Insulinspiegel über Jahre oder Jahrzehnte erhöht, verändert sich die Epigenetik. Unter anderem werden die Informationen der Gene zur Herstellung des Insulinrezeptors nur noch vermindert abgelesen. Die Anzahl der Rezeptoren nimmt ab. Die Rezeptoren sind aber wichtig, damit die Zellen Insulin erkennen. Gibt es immer weniger von ihnen, können die Zellen auf das wichtige Hormon nicht mehr reagieren. Dann ist zwar der Insulinspiegel hoch, aber die Zellen ignorieren ihn. Daraufhin wird immer weniger Glucose in die Zellen transportiert. Aber auch die Fettsäuren bleiben draußen, denn sie werden durch den hohen Insulinspiegel an dem Eindringen in die Zellen gehindert. Die Zellen geraten dadurch in Energiekrisen. Man spricht von einer Insulinresistenz. Das führt wiederum zu vielen weiteren epigenetischen Veränderungen. Man geht davon aus, dass fast alle chronischen Erkrankungen mit dieser Art der Energiekrise einhergehen.
Nach Jahren oder Jahrzehnten der Insulinresistenz stellt die Bauchspeicheldrüse die Produktion weiteren Insulins ein. Auch das ist ein epigenetischer Prozess. Wenn das passiert, ist der Diabetes Typ 2 da. Viele, die an Insulinresistenz leiden, entwickeln jedoch gar kein Diabetes. Gesund sind sie trotzdem nicht.
Bei einer No-Carb-Ernährung werden einfach aufgebaute Kohlenhydrate, wie sie vor allem in Brot, Süßigkeiten, Zucker, Pasta, Pizza, Reis und Kartoffeln vorkommen, gestrichen. Dadurch pendelt sich der Blutzucker auf einem niedrigen Niveau ein, der Insulinspiegel bleibt im Zuge dessen ebenfalls niedrig. Entzündungsreaktionen nehmen ab, der Blutdruck sinkt, Mitochondrien heilen, die Energieherstellung funktioniert wieder, das Nervensystem entspannt. Beste Voraussetzungen für eine effektive Heilung oder zur Vorbeugung chronischer Erkrankungen.
Durch Sport wird vermehrt Glucose in die Muskelzellen transportiert, allerdings losgelöst vom Signal, welches Insulin normalerweise für den Glucosetransport gibt. Mit Sport können Sie daher sehr schnell und effektiv ihren Blutzucker senken. Der Insulinspiegel wird daraufhin ebenfalls sinken. Sport erhöht zudem die Sensitivität der Zellen gegenüber Insulin und wirkt somit einer Insulinresistenz entgegen.
Finden Sie heraus, wie gut Ihre Zellen auf Insulin reagieren
Lassen Sie in Ihrer Hausarztpraxis oder direkt in einem Labor den Nüchtern-Insulin- und den Nüchtern-Glucosespiegel messen. Vor der Blutabnahme sollten Sie mindestens zwölf Stunden nichts gegessen haben.
Erstrebenswert sind folgende Werte:
Nüchtern Insulin: 2 – 8 µU/ml Achtung, viele Labore bewerten Nüchtern-Insulin-Spiegel bis 20 µU/ml als normal. Sind sie nicht!Nüchtern Glucose: 70 – 110 mg/dl bzw. mg% oder 3,8 – 6,1 mmol/lTIPP 5
Das ist es doch, was der Mensch will: Glück! Wenn der Rücken oder die Knie schmerzen, sinkt jedoch die Lebensfreude. Auch chronische Erkrankungen sind wahre Stimmungskiller. Leider passiert das den meisten Menschen, einigen früher, anderen später. Dann wird nach Lösungen gesucht. Ein ganzes Buch voller Lösungen halten Sie in Ihrer Hand. Wenn Sie die Tipps umsetzen, werden Schmerzen und chronische Erkrankungen verschwinden und Sie sich Ihres Lebens voll erfreuen. Wer es gar nicht so weit kommen lassen möchte, der sollte sich frühzeitig um seine Gesundheit kümmern.
Rezept fürs Glück
Ihr Körper steckt voller Möglichkeiten, Sie glücklich zu machen. So gelingt’s:
Essen Sie täglich eine große Portion Proteine in Form von Biorindfleisch oder -lamm, Biogeflügel, Wild, Bioeiern und Fisch. Außerdem sollten Sie täglich mindestens einen Proteinshake zu sich nehmen.Laufen Sie täglich 30 – 60 Minuten.Absolvieren Sie mehrmals wöchentlich ein Krafttraining.Dehnen Sie alle wichtigen Muskelpartien mehrmals wöchentlich.TIPP 6
Wie stark und flexibel die Muskulatur ist, hängt nicht allein vom Training ab, sondern vor allem von der Nährstoffversorgung. Starke Muskeln sind für jeden, Frau oder Mann, Jugendlicher oder Senior, erstrebenswert. Denn in ihnen werden wichtige Stoffe für das Immunsystem gebildet, außerdem halten Muskeln jung. Ich finde Muskeln zudem attraktiv, nicht nur bei Männern, auch bei Frauen. Da habe ich gleich meine kleine, durchtrainierte Frau vor Augen.
Die Skelettmuskulatur besteht hauptsächlich aus lang gestreckten Riesenzellen. Die riesigen Zellen sind vollgepackt mit den beiden wichtigsten Proteinen Aktin und Myosin. Die beiden Proteine bestehen wiederum aus Aminosäureketten, die in spezieller Weise ineinander verwickelt sind. Aktin sieht etwas wie eine Perlenkette aus. Myosin erinnert an einen Golfschläger, wobei der Kopf des Schlägers beweglich ist. Knicken Tausende winzige Golfschläger gleichzeitig ab, zieht sich der Muskel zusammen. Die Aktinkette und die Myosin-Golfschläger sind mikroskopisch klein. Allein in einer einzigen Riesenmuskelzelle befinden sich Tausende Myosin- und Aktinfilamente. Je mehr Muskelzellen Sie haben, die voller Proteine und Mitochondrien sind, umso kraftvoller ist Ihre Muskulatur.
Die gesamte Muskulatur ist von Nervenzellen durchzogen. Sie steuern die Bewegungen. Dazu kommt es zur Ausschüttung von Calciumionen am Ende der Nervenzellen. Das löst eine ganze Reihe von Veränderungen aus, die letztlich dazu führen, dass das Myosinköpfchen sich an Aktin bindet. Damit die ganze Reihe der Veränderungen stattfinden kann, wird zudem Magnesium benötigt. Dann knickt das Myosinköpfchen ab und zieht dabei das Aktinfilament mit sich. Passiert dies an zigtausend Stellen gleichzeitig, zieht sich der Muskel zusammen. Das Bein hebt sich oder der Kopf bewegt sich zur Seite. Damit das Myosinköpfchen sich wieder vom Aktinfilament lösen kann, braucht es wieder Magnesium. Der ganze Ablauf funktioniert nur, wenn ausreichend Energie in Form von ATP vorhanden ist.
ATP, das sind die Energiemoleküle des Körpers, sie entstehen in den Mitochondrien, in den Kraftwerken der Zelle. ATP ist die Abkürzung für Adenosintriphosphat. Je mehr Mitochondrien vorhanden sind, umso mehr Energie stellen sie her, umso leistungsfähiger ist die Muskulatur. Ob man über viele oder wenige Mitochondrien verfügt, hängt wiederum davon ab, wie aktiv man ist. Wer sich regelmäßig sowohl im Ausdauersport als auch im Kraftsport verausgabt, verändert die genetischen Abläufe in seinen Muskelzellen. Der Sport gibt das Signal zur vermehrten Bildung von Mitochondrien. Dabei ist die Anzahl der Mitochondrien nur die Grundvoraussetzung für die Energieherstellung. In den Mitochondrien findet die sogenannte Atmungskette statt, sie bildet pure Energie, unaufhörlich. Sie funktioniert allerdings nur, wenn ihr alle Substanzen für die vielen Syntheseschritte zur Verfügung stehen, und zwar: Vitamin B1, B2, B3, B6, B12, Magnesium, Eisen, Alpha-Liponsäure, Sauerstoff und Ubiquinol. Das ist das bioaktive Coenzym Q10. Die Aktivierung von Q10 funktioniert wiederum nur, wenn genügend Zink und Selen vorhanden sind. Leider finde ich täglich bei meinen Patienten einen Mangel an diesen zwei Stoffen. Selen ist in den Böden Europas verarmt und was nicht im Boden ist, kann auch nicht im Gemüse oder im Fleisch landen. Zink verbraucht der Körper bei jeder Virusabwehr, das kommt ständig vor.
TIPP 7
1500 Kilometer Blutbahnen führen von Ihrem Herzen bis in Ihren kleinen Zeh, von Ihren Lungenflügeln bis in den letzten Winkel Ihres Gehirns. Durch ein gigantisches Netzwerk wird in jeder Sekunde jede Zelle Ihres Körpers mit frischem Blut versorgt.
Sie kennen es von Ihrem Gartenschlauch: Je glatter der Schlauch von innen, desto besser fließt das Wasser. Wird der Schlauch alt, setzt er innen Kalk und Moos an, es bilden sich Risse und Knicke. Dann kommt, was kommen muss: zu wenig. Tröpfeln statt spritzen.