15 Gramm Humor - Lachmuskeltraining für Jedermensch - Daniel Gelhorn - E-Book

15 Gramm Humor - Lachmuskeltraining für Jedermensch E-Book

Daniel Gelhorn

4,9

Beschreibung

Was muss man bei der Namenssuche für den Nachwuchs unbedingt beachten? Warum kann es von Vorteil sein, einen Ehestreit im Winter anzuzetteln? Welche Redensarten sind wohl unter Kannibalen geläufig? Und warum müssen sich Linkshänder an die Rechtschreibung halten? Mit einer scharfen Beobachtungsgabe und einer großen Portion Humor geht der Autor diesen und anderen Fragen nach. Spielerisch deckt er dabei die Tücken der deutschen Sprache auf und nimmt gängige Redewendungen auch mal wörtlich. Sein „Lachmuskeltraining für Jedermensch“ umfasst Alltagsbetrachtungen, Gedankenspiele, Zungenbrecher und kurzweilige Geschichten, die das Leben hätte schreiben können.

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Autorenvita

Daniel Gelhorn, Jahrgang 1984, nähert sich den Dingen des Alltags durch seine ausgefeilte Beobachtungsgabe sowie durch den Prozess des »einfachen logischen Denkens«. Der Humor kommt dabei nicht zu kurz.

Inhalt

Warum Paperback?

Wichtige Überlegungen auf dem Weg zum Vaterwerden!

Von Namenstassen und anderen Gegenständen

Die Juni/Juli-Problematik

Frau Aaron vs. Brigitte Zypries

Die etwas anderen Debütanten

Bitte schicken

Leichenschmaus

Vom »heißen« Ehestreit und von wahrer Liebe

Der Rechtshänd(l)er

Mach mal Pause!

Hallo zur Verabschiedung!

Was ist ein Ananassist?

Ge(h)denken!

Betttreten verboten?

In der Not durft’ ich helfen

Stillschweigen und andere Sinnfreiheiten!

Von der Problematik eines Damenbartes

Die vorgefertigte Meinung über Hans!

Der Name Horst

Der Name Anna

Der perfekte Zeitpunkt

Wer ist wem sein was?

Ich kann lesen!

Zweckgebundene Lügenlieder

Apfelessig und Weintrauben

Ich bin ganz Ohr!

Die Schlacht an der Schlucht

Thank you for traveling with Deutsche Bahn

Die Ähnlichkeitsanalyse

Methusalem – ein erfolgreicher Geschäftemacher

Zungenbrecher

Die Kripo bittet um Mithilfe

Das Leben eines Rauchers – Schall und Rauch?

Eine starke Gemeinschaft

Mann oder man?

Nur gehustet!

Gedankenspiele

Wo ist das Problem?

Warum eine Abmeldung beim Chef so wichtig ist

Warum Telefonzellenpflege so wichtig ist

Die Rechnung

Mit Pinocchio auf der Kirmes

Wie wird es wohl im Himmel sein?

Wie der Nikolaus zum Stiefelsaufen kam

Was ist Polonaise?

Alle elf Minuten …

Gute Frage, nächste Frage

Die Tücken des Monatsanfangs!

Von Quotentiefs, Calgon und »Wetten, dass …?«

Herzliche Einladung

Achtung – Eilmeldung

Wenn er nachts Piano spielt oder der nette Mann von nebenan

Der Betriebsrat

Das macht man doch mit links

Die Geschichte vom Kaiserschmarrn

Der Stadtstart im Stadtstaat

Gleich am nächsten Tag

Der ganz normale Alltag einer Pastorenfamilie – alles christlich oder was?

Niko – der Crack

Lügen haben kurze Beine

Alles für den Herd

Was Frauen wirklich bewegt

Klaus Stibitzki und die Vorurteile

Das Paradebeispiel

Der eingefleischte Vegetarier

Vom Wählscheibentelefon oder wenn es schneller gehen muss

Messer, Gabel, Schere, Licht

Serienhelden und ihre Besonderheiten

Aktualität auf dem Prüfstand

Hier spielt die Musik

Der Wettkampf

Der Kindergeburtstag

Der Handwerkertag

Nachwort

Warum Paperback?

Sie werden sich fragen, warum dieses Buch als Paperback-Ausgabe erschienen ist. Nun, das will ich Ihnen erklären. Stellen Sie sich einmal vor, Sie würden ein Buch schreiben. Was würden Sie dabei alles bedenken?

Natürlich wollen Sie Ihr Buch – als Lohn der vielen Arbeit – erfolgreich vermarkten. Dazu gehört beispielsweise eine Anzeige in der Zeitung, eine Rezension in einer Illustrierten, eine Autorenlesung in einer Großstadt – Sie würden sicherlich alles in Ihrer Macht Stehende tun, damit Ihr Buch ein voller Erfolg wird. Aber warum muss es dann Paperback sein?

Was wäre die Alternative? Die Hardcover-Variante wäre verkaufstechnisch ein wenig ungeschickt und obendrein teurer. Jetzt fragen Sie sich mit Sicherheit, warum ich eine Hardcover-Version nicht gerade für verkaufsfördernd halte. Es scheint doch kein Nachteil darin zu liegen!

Und trotzdem gibt es einen. Ich will ihn wie folgt erklären. Stellen Sie sich einmal vor, Sie haben ein Buch gekauft, welches als Paperback veröffentlicht wurde. Sie sitzen zu Hause, lesen und lesen – mittlerweile sind Sie in der Mitte angekommen –, bis es auf einmal an der Tür klingelt.

Sie legen das Buch zusammengeklappt auf den Tisch. An der Tür steht ein guter Freund, dem Sie noch etwas schulden. Er hat Ihnen etwas geliehen und will es nun wieder zurückhaben. Sie finden es nicht auf Anhieb und bitten Ihren Freund, es sich noch ein wenig im Wohnzimmer gemütlich zu machen.

Ihr Freund setzt sich auf die Couch – vor ihm, auf dem Tisch, liegt das Buch. Er sieht es und bemerkt, dass darin bereits gelesen wurde, da der Paperback-Einband etwas in die Höhe ragt. Sie kennen das bei solchen Büchern: Einmal angelesen, kann man sie schwer wieder ganz schließen – vorausgesetzt, man stellt nichts Schweres drauf.

Das Buch ist also etwas geöffnet und Ihr Freund kann einen kleinen Auszug aus dem Buch lesen. Das wäre bei einer Hardcover-Ausgabe nicht möglich. Dieses kleine bisschen, was er zu lesen beginnt, fesselt Ihren Freund so sehr, dass er weiterlesen will. Er nimmt also das Buch zur Hand und fängt an, darin zu blättern – er entdeckt eine spannende Geschichte nach der anderen – und kommt zu dem Entschluss, dass er das Buch unbedingt lesen muss.

In diesem Sinne:

Viel Spaß beim Lesen!

Wichtige Überlegungen auf dem Weg zum Vaterwerden!

Zu den schönsten Momenten im Leben eines Mannes zählen das Heiraten und das Vaterwerden. Deswegen ist es auch nicht schlecht, sich im Vorfeld dieser Ereignisse ein paar Gedanken zu machen, etwa über den Namen, den der Nachwuchs tragen soll, oder auch über das Urlaubsziel für die Flitterwochen. In diesem Text möchte ich auf die wichtigsten Gedanken, die ich mir über die Namenswahl bereits gemacht habe, genauer eingehen.

Jeder Mensch sucht sich seinen Partner bzw. seine Partnerin nach bestimmten Kriterien aus: Sollte er/sie blond und von gewisser Statur sein oder sollten eher die inneren Werte zählen? Der Name der auserwählten Person dürfte dabei eine untergeordnete, wenn nicht sogar überflüssige Rolle spielen. Doch wenn beiderseits ein Kinderwunsch besteht, sollte man sich im Vorfeld im Klaren darüber sein, welchen Namen das Kind einmal tragen soll.

Ich habe mir diesbezüglich gedacht, dass der Name, den mein Kind einmal bekommen soll – egal, ob männlich oder weiblich –, nicht bereits in meinem Verwandtenkreis vorkommen darf. Ansonsten sind Verwechslungen nicht ausgeschlossen und man weiß nicht immer sofort, über welche Lena oder welchen Reinhold gerade gesprochen wird. Außerdem werde ich mein Kind, sollte es ein Mädchen werden, nicht Petra nennen, denn dieser Name klingt ähnlich wie der meines Bruders Peter. Und nun stelle man sich einmal vor, ich sage zu jemandem: »Gib das mal Petra!«, mein Gegenüber versteht: »Gib das mal Peter!« – und schon ist es geschehen. Eventuell könnten auf diese Weise wichtige Unterlagen oder Ähnliches an die falsche Person geraten – vorausgesetzt, es wird nicht weiter nachgefragt, ob tatsächlich Peter gemeint ist.

Aber auch Namen, die auf den Buchstaben S enden, sind für mich tabu, denn hier könnte es zu Missverständnissen kommen. Wenn man zum Beispiel sagen will, dass ein bestimmtes Fahrrad Andreas gehört, so erklärt man: »Das ist Andreas’ Fahrrad.« Der Angesprochene könnte aber verstehen: »Das ist Andreas Fahrrad.« Und da man beim gesprochenen Wort logischerweise nicht sehen kann, wie der Name geschrieben ist, muss man rätseln, ob dieses Fahrrad Andreas gehört oder ob es sich um eine weibliche Besitzerin handelt – etwa Andrea. Denn die Schreibweise »Andreas’ Fahrrad« sagt aus, dass das Rad einem Andreas gehört, wobei es bei der Schreibweise »Andreas Fahrrad« um das Fahrrad geht, welches Andrea gehört. Außerdem will man ja nicht »Andreasses« oder »Thomasses« Fahrrad sagen, zumal diese Formulierung falsch ist.

Deswegen habe ich den Namen Sandra im Visier, falls mein Kind ein Mädchen werden sollte. Das ist ein schöner Name und er endet nicht auf S. Das einzige Problem, das hier auftreten könnte, ergibt sich aus der Kombination mit dem Nachnamen. Nehmen wir an, ich kaufe meiner Tochter Sandra einen Basketball, damit sie sich sportlich betätigen kann. Um Verwechslungen vorzubeugen, schreibe ich noch ein »S. G.« auf den Ball. Dieses Namenskürzel trägt aber bereits mein Zwillingsbruder Stefan. Nun könnte also auch der Basketball in den falschen Händen landen.

Es ist also von Vorteil, bereits bei der Namenswahl darauf zu achten, dass Verwechslungen möglichst ausgeschlossen sind. Darum sollte der Name meiner Kinder nicht nur innerhalb des Verwandtenkreises einzigartig sein, sondern es sollten nach Möglichkeit auch Namenskürzelverwechslungen ausgeschlossen sein.

Von Namenstassen und anderen Gegenständen

Ich liebe Namen, die auch auf einer Namenstasse zu finden sind, zum Beispiel Sandra oder Martin. Wenn jedes Familienmitglied eine Namenstasse bekommt, ist ein Familienstreit bezüglich der Frage, aus welcher Tasse der Martin trinken soll, im Vorhinein ausgeschlossen. Sollte meine Frau einen seltenen Namen haben, dann hat sie Pech gehabt. Schließlich muss sie mit dem Namen und der in einem solchen Fall sehr hohen Wahrscheinlichkeit, keine Namenstasse zu bekommen, leben. Doch gesetzt den Fall, dass jedes Familienmitglied eine eigene Namenstasse erhalten kann, weiß auch jeder, welche Tasse er zu nehmen hat. Ich werde meine Kinder dann auch dahingehend erziehen, dass die eigene Namenstasse ihre Lieblingstasse sein sollte. Denn sollte Sandra eine normale Tasse, die vielleicht schön aussieht, aber keine Namenstasse ist, versehentlich kaputtmachen, so könnte Martin zwar sagen: »Du hast meine Lieblingstasse kaputtgemacht!«, jedoch könnte Sandra mit dem Satz »Es war aber nicht deine Tasse!« kontern. Und wenn die Martin-Namenstasse tatsächlich die Lieblingstasse von Martin wäre, würde Sandra aus zweierlei Gründen nicht auf diese Tasse zurückgreifen. Erstens ist es nicht ihre Tasse, denn sie hat eine eigene. Zweitens würde sie stets nach ihrer Lieblingstasse greifen – und diese wäre nun mal ihre Namenstasse. So ist jedes Familienmitglied für seine eigene Tasse verantwortlich. Übrigens gibt es nicht nur zerbrechliches Namensgut, sondern auch personalisierte Babyartikel, wie zum Beispiel Namens-Lätzchen. Allerdings muss hier nicht so streng darauf geachtet werden, dass nur der Namensträger das entsprechende Namens-Lätzchen benutzen darf. Da die Kinder in dem Alter, in welchem sie noch Lätzchen brauchen, nicht lesen können, könnte ich als Vater den Martin auch mal mit einem Sandra-Lätzchen um den Hals füttern – und keiner würde Stress machen.

Über die Länge des Namens sollte man sich auch Gedanken gemacht haben. »Ihr Name auf einem Reiskorn!« Diese Werbung gibt es auf dem Schützenfest. Und wenn man das im Vorfeld weiß, dann kann man überlegen, ob man dem Reiskornbemaler viel Arbeit machen oder ihm entgegenkommen will. Ich weiß nur nicht, ob man bei dieser Reiskornnamensbeschriftung pro Buchstaben oder pro vollständigem Namen bezahlt. Für den Fall, dass man pro Buchstaben bezahlt, würde sich der Name Jan anbieten. Ist es jedoch egal, wie lang der Name ist, dann kann der Sohn auch Sebastian heißen. Oder man nimmt einen Doppelnamen wie etwa Klaus-Dieter.

Die Juni/Juli-Problematik

Es ist vermutlich nicht jedem auf Anhieb klar, was an den beiden Monaten Juni und Juli problematisch sein könnte. Wenn ich von einer Juni/Juli-Problematik spreche, beziehe ich mich damit auf den möglichen Geburtsmonat meines Kindes.

Man stelle sich einmal vor, mein Sohn Martin hätte am 11. Juni Geburtstag. Das könnte ihm gleich zweimal nicht passen. Nehmen wir an, er sagt seinen Freunden: »Ich lade euch am 11. Juni zu meinem Geburtstag ein«, dann könnte es sein, dass die Freunde verstehen, es sei der 11. Juli gemeint. Ohne weiter nachzufragen, nehmen sich seine Freunde vor, ihn am 11. Juli zu besuchen. Doch am 11. Juli ist Martins Geburtstag schon einen ganzen Monat her. Und mein Sohn hat seinen Geburtstag ohne Freunde gefeiert.

Das zweite Problem, das man bezüglich des 11. Juni als Geburtsdatum anführen könnte, ist auch leicht erklärt. Es gibt Menschen, die sagen nicht »elf«, sondern »ölf«. Mögen die Freunde also tatsächlich den Juni verstanden haben, so könnten sie – sollte mein Kind statt »elf« tatsächlich »ölf« sagen – »zwölf« verstehen. Und somit kämen sie am 12. Juni – was auch schon wieder zu spät wäre.

Aus diesem Grund müsste ich mit der Kinderplanung spätestens im August beginnen, wenn möglich sogar noch früher. Denn so wäre nahezu ausgeschlossen, dass mein Kind zeit seines Lebens unter der Juni/Juli-Problematik zu leiden hätte. Ich müsste also genau genommen während dieser Problemzeit – also dem sechsten bzw. siebten Monat des Jahres – mit der Kinderplanung beginnen, um auf alle Fälle ausschließen zu können, dass das Juni/Juli-Problem für meine Kinder zum Desaster wird.

Wie mir mal zu Ohren gekommen ist, kann man bei einer Geburt in gewisser Weise »nachhelfen«, was bedeutet, dass man sein Kind theoretisch auch an einem persönlichen Wunschtermin entbinden lassen könnte. Da ich nur das Beste für meine Kinder will, würden mir da gleich zwei Termine einfallen. Zum einen der 1. Mai und zum anderen der 3. Oktober. Bekanntlich sind der »Tag der Arbeit« und der »Tag der Deutschen Einheit« Feiertage, weshalb meine Kinder an ihrem Geburtstag immer frei hätten. Es sei denn, sie arbeiten später in der Gastronomie. Sollte es eines meiner Kinder beruflich in diese Branche verschlagen, so habe ich mir nichts vorzuwerfen. Dass sie in diesem Falle auch mal an ihrem Geburtstag arbeiten müssten, wäre dann ihr selbst gewähltes Risiko.

Frau Aaron vs. Brigitte Zypries

Bei einer Hochzeit nimmt die Ehefrau im Regelfall den Nachnamen des Mannes an. Es ist jedoch auch möglich, als Mann den Nachnamen der Frau anzunehmen. Dies kann in gewissen Fällen durchaus Vorteile haben – und für den gemeinsamen Nachwuchs kann die Wahl des Familiennamens eine nicht unwesentliche Rolle spielen.

Doch wichtiger noch als die Namenswahl scheint mir die Erziehung zu sein. Daher finde ich es wichtig, mir zunächst einmal selbst darüber klar zu werden, wie ich mein Kind erziehen will. Zwar versteht es sich nicht von selbst, dass in der Erziehung alles glatt läuft, denn jeder Mensch hat seine Macken. Doch ich würde zusammen mit meiner Frau versuchen, mein Kind freundlich, aber vor allem fleißig zu erziehen. Denn ohne Fleiß kein Preis. Wer fleißig ist, der bekommt in der Schule gute Noten. Ein solcher Mensch wird zwar gerne mal als Streber bezeichnet, aber ich werde meinen Kindern schon verklickern, dass die Zeugnisse und nicht die dummen Sprüche der Mitschüler am Ende von Bedeutung sind. Wenn meine Kinder fleißig sind und in der Schule gut mitkommen, so freut es mich nicht nur als Vater, sondern auch die Kinder selbst. Und wenn sie fleißig sind, dann haben sie in der Schule auch nichts zu befürchten.

Es gibt in der Schule oft genug die Situation, dass die Zensuren vor der Klasse besprochen werden. Ich möchte an dieser Stelle noch mal erwähnen, dass es deshalb so wichtig ist, den eigenen Nachwuchs fleißig zu erziehen. Denn mit Fleiß kann ein Kind auf jeden Fall der öffentlichen Zensurenverlesung ohne Furcht entgegengehen.

Warum heißt dieses Kapitel »Frau Aaron vs. Brigitte Zypries«? Aus folgendem Grund: Ich könnte mit der Wahl des Familiennamens dafür sorgen, dass mein Kind ziemlich am Anfang oder aber am Ende der Verlesung drankommt, da ja auch ich als Mann den Nachnamen meiner Frau annehmen kann. Somit käme mein Kind entweder ganz zu Anfang dran oder müsste sehr lange warten. Aber dazu müsste ich entweder eine Frau Aaron oder Brigitte Zypries heiraten. Frau Zypries wäre für mich jedoch zu alt und eine Frau Aaron müsste ich erst einmal finden, kennenlernen und lieb gewinnen. Jedoch ist mir klar, dass ich meine Wahl nicht zwingend am Nachnamen festmachen sollte – sonst finde ich nie eine Frau. Und für mich zählen doch eher die inneren Werte.

Aber auch für das Urlaubsziel in den Flitterwochen hätte ich einen Vorschlag. Aufgrund meines schlechten Orientierungssinnes würde ich meine Flitterwochen sehr gerne in Rom verbringen. Es heißt schließlich: »Alle Wege führen nach Rom!« Sollte eine Frau, die mich liebt, wirklich gerne mit mir zusammen sein, dann sollte sie sich auch bereits Gedanken über unsere gemeinsame Zukunft gemacht haben. Und unsere Gemeinsamkeiten würden wir dann in Rom besprechen …

Die etwas anderen Debütanten

Ein respektvoller Umgang miteinander ist Gold wert. Doch leider gibt es in vielen Familien Streit, der eigentlich nicht sein muss. Dort werden die Eltern vom eigenen Nachwuchs gedemütigt und in besonders krassen Fällen sogar tätlich angegriffen. Generell herrscht in solchen Familien einfach ein raues Klima. Da werden die Eltern respektlos behandelt. Da heißt der Vater nicht mehr Papa und wird vor den Freunden nicht als Vater bezeichnet, sondern es handelt sich eher um den »Alten«! Und die Mutter wird oft als »Die Olle« betitelt. Doch in diesem ganzen Chaos kann der respektlose Nachwuchs – es sind meist Jugendliche – nicht mehr Verwandtschaft und Bekanntschaft auseinanderhalten. So werden Frauen, die einem auf die Nerven gehen, gerne als »Tanten« bezeichnet. Da hört man oft Sätze wie: »Was will die alte Tante von dir?«

Es ist schwer zu sagen, wie man diesen Jugendlichen ihren besonders eigenwilligen Sprachstil abgewöhnen kann. Doch jeder, der diesen Slang zu sprechen pflegt, wird mir wohl bestätigen können, dass es sich, wenn mehrere Frauen im Mannschaftssport (wie etwa beim Frauenfußball) ihr Debüt feiern, um Debüt-Tanten handelt.

Bitte schicken

Mein Magen knurrt – ich muss sofort etwas Leckeres essen. Worauf habe ich Hunger? Vielleicht auf Pizza? Oder möchte ich Chinesisch haben? Nein, ich glaube, ich gehe zur Grillbude und genehmige mir leckere Chicken. Obwohl – die haben auch einen Bringdienst. So beschließe ich: Ich lasse mir Chicken schicken.

Ich rufe also an und die Frau am Telefon sagt: »Wir haben reichlich Auswahl.« Ich gebe der Dame zu verstehen, dass ich nur Chicken essen will und großen Hunger verspüre. Da fragt die Frau: »Sollen wir die Chicken checken, bevor wir die Chicken schicken?« »Wozu wollen Sie die Chicken checken?«, frage ich erstaunt. »Nun ja«, sagt die Dame, »es ist schon vorgekommen, dass wir dem Kunden etwas aufgetischt haben und dieser seine Mahlzeit nicht schick genug fand.« Daraufhin gebe ich zu verstehen: »Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Aber wenn Sie wollen, können Sie die schicken Chicken checken, bevor Sie mir die schicken Chicken schicken.«

So checkt die Frau also die Chicken und stellt fest, dass die Chicken zu den schicksten Chicken gehören, die sie jemals zu checken vermochte. Sie schickt mir die schicken Chicken und ich bekomme die geschickten Chicken.

Für mich bleibt einmal mehr festzuhalten, dass nur derjenige, der Chicken checkt und schick findet, auch schicke Chicken schicken kann, da er ja vorher die schicken Chicken checken konnte. Von daher ließ ich mir ohne Weiteres die schicken, gecheckten Chicken schicken und schmecken.

Leichenschmaus

Der Leichenschmaus findet im Anschluss an eine Beerdigung statt. Dabei geht es darum, sich nach der Beisetzung des Verstorbenen untereinander über dies und das auszutauschen – nicht alleine deswegen, um die positiven Eigenschaften oder lustigen Begebenheiten, die man durch und mit dem Verstorbenen erfahren hat, nochmals zu erwähnen. Das sorgt in der Regel wieder für gute Stimmung und niemand muss traurig nach Hause gehen.