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Jeden Tag werden in Deutschland Millionen von Workshops durchgeführt, real und digital – in Unternehmen, in Institutionen, in Verbänden, ... Sie standen sicher auch schon vor dieser Aufgabe. Und ging es Ihnen dabei wie den meisten anderen? Die Motivation war groß, doch es fehlte am nötigen Handwerkszeug, den geeigneten Tricks und Kniffen? Häufig verlaufen Workshops nicht so gut, wie sie sein könnten. Egal ob Einsteiger oder Profi: Das können Sie jetzt ändern! Erfahren Sie in diesem Ratgeber, wie Sie in Zukunft "bessere" Workshops im Sinne von "kreativer", "unkonventioneller", "lebendiger" und "ideenreicher" durchführen können. Lernen Sie kreative und praktische Tools kennen, die nicht jeder kennt und die allein vom Namen her – z.B. "Kill your Business" oder "Galerie der Leidenschaften" – Interesse und Neugier wecken. Die Methoden und Ansätze aus diesem Buch können Sie sowohl in realen als auch in digitalen und hybriden Workshop-Formaten einsetzen.
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Seitenzahl: 68
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Andreas SteinleChristiane Friedemann
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2021 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Das E-Book basiert auf dem 2021 erschienenen Buchtitel »30 Minuten Bessere Workshops« von Christiane Friedemann und Andreas Steinle, © 2021 GABAL Verlag GmbH, Offenbach.
ISBN Buchausgabe: 978-3-96739-080-3
ISBN epub: 978-3-96740-130-1
Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg
Umschlagkonzept: Martin Zech Design, Bremen
Lektorat: Eva Gößwein, Berlin
Illustrationen: Lotte Friedemann
Fotos C. Friedemann, A. Steinle: Paulo Sacramento
Satz: Zerosoft, Timisoara (Rumänien)
© 2021 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.
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Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.
In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.
Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.
Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.
Vorwort
1. Mindset – der richtige Teamspirit
Kreatives Setting
Superschurke und Superheldin
Kreative Zuversicht
Galerie der Leidenschaften
2. Perspektivenwechsel – die Würze im Workshop
Rollentausch
Creative Job Poker
Ruhe in Frieden
Kill your Business
3. Ideenentwicklung – goodbye, Brainstorming
Questionstorming
Cross Innovation
Mirror Thinking
Plussing
4. Ideenumsetzung – das Neue begreifen
Rapid Prototyping
Quick Check für Prototypen
Future News
Future Backcrafting
10 Gebote für Moderator*innen
Fast Reader
Das Autorenduo
Weiterführende Literatur
Die Zeit ist reif: Für Macher*innen, Erfinder*innen, Kreative, Visionär*innen – und das nicht nur in den hippen Start-ups, sondern in den Konzernen, Traditionsunternehmen und Behörden. Die Zeit ist reif, neue Ideen zu entwickeln und in Innovationen umzusetzen. Noch nie hatten wir so viele Möglichkeiten, uns zu vernetzen, sei es digital oder auch physisch. Ergreifen wir diese Chance – indem wir bessere Workshops machen.
Das Format des Workshops wird meistens genutzt, wenn neue Ideen oder Strategien entwickelt werden sollen, zum Beispiel um die Innovationspipeline der Forschungsabteilung zu füllen oder um ein neues Konzept zur Kundenbindung zu entwickeln. Tagtäglich werden Tausende von Workshops durchgeführt. Nicht immer ist das Ergebnis zufriedenstellend, vielleicht weil unter den Teilnehmer*innen ein lautstarkes Alphatier alle plattredet oder die eingesetzten Methoden nicht die Kreativität beflügeln.
Mit ein paar kleinen Veränderungen im Grundaufbau eines Workshops lässt sich bereits einiges tun, um das gewünschte Ergebnis herbeizuführen. Mit den geeigneten Kreativmethoden an der richtigen Stelle lässt sich der Ideen-Output deutlich steigern.
Wir sind seit über 25 Jahren im Workshop-Business und lernen jeden Tag dazu. Unsere Erfahrungen möchten wir in diesem Buch weitergeben. Denn es ist unser eigener Antrieb, Workshops besser zu machen. Als Gründer*in und Geschäftsführer*in der Zukunftsinstitut Workshop GmbH tragen wir diesen Ansporn quasi im Namen.
In diesem Buch soll es nicht darum gehen, wie ein Workshop organisiert oder eine Agenda aufgebaut wird. Das ist zwar ebenso wichtig, aber nicht unser Schwerpunkt. Der Fokus liegt auf dem kreativen Miteinander der Teilnehmer*innen. Wie bringt man die Menschen in Schwung? Wie lässt sich ihr Energielevel hoch halten? Wie kitzelt man ihre Kreativität heraus? Wie lassen sich Workshops lebendiger und ideenreicher gestalten? Hierfür haben wir eine Auswahl unserer besten Methoden zusammengestellt. Viele davon sind von uns selbst entwickelt und in zahlreichen Innovationsprojekten angewandt und erprobt worden.
Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern auf Spaß. Denn Spaß braucht es, um gute Ergebnisse in Workshops zu erzielen. In diesem Sinne:
Viel Spaß beim Lesen und beim nächsten Workshop wünschen
Christiane Friedemann & Andreas Steinle
Leidenschaftliche Workshopper
Entscheidend für das Ergebnis eines Workshops ist das kreative Zusammenspiel der Teilnehmer*innen – ihre Offenheit und ihre Wertschätzung füreinander. Das gilt fürs reale Zusammenkommen genauso wie für die digitale Zusammenarbeit. Doch das Mindset lässt sich nicht von oben verordnen. Viele fragen sich: Wie lässt sich eine Kultur verändern, die über viele Jahre innerhalb einer Organisation gewachsen ist? Wie setzt sich in den Köpfen das entsprechende Mindset fest, um bessere Ideen hervorzubringen? Die Antwort hierauf ist scheinbar einfach und hat es dennoch in sich: durch Üben. Alte Gewohnheiten geben Menschen nur auf, wenn sie diese durch neue Gewohnheiten überschreiben. Und neue Gewohnheiten entstehen durch kontinuierliches Einüben eines veränderten Verhaltens. Zu diesem Zweck setzen wir eine Vielzahl von kleineren Elementen und Warm-ups ein, die zu Beginn und während des Verlaufs von Workshops stattfinden. Sie mögen einigen auf den ersten Blick wie eine überflüssige Spielerei vorkommen. Doch hinter ihnen stehen Denkweisen, die – wenn verinnerlicht – eine Kultur verändern können.
In unseren Workshops orientieren wir uns an den folgenden Prinzipien, die ein gutes, kreatives Setting ausmachen:
Interdisziplinarität
Hierarchiefreiheit
Autonomie
Ideen entstehen immer dann, wenn neue Verknüpfungen gebildet werden. Deswegen ist Interdisziplinarität so wichtig. Erst wenn Buchhaltung, Marketing und IT in einem Team zusammenarbeiten, entsteht die nötige Perspektivenvielfalt. Damit jede Meinung gleich viel zählt und jede Idee Gehör findet, muss weitgehende Hierarchiefreiheit herrschen. Das bedeutet nicht, dass Hierarchien nicht mehr existieren. Aber während eines Workshops sollten sie im Umgang miteinander keine Rolle spielen.
Das Workshop-Du
Weil Hierarchiefreiheit für ein kreatives Setting wichtig ist, arbeiten wir selbst mit dem Workshop-Du. Auch wenn es anfangs ungewohnt ist, die Kollegen oder die Chefin zu duzen, so wird sich sehr schnell eine lockere Arbeitsatmosphäre einstellen, die den Austausch und Ideenfluss befördert.
Da man Innovation nicht auf Kommando planen kann, benötigen die Teams zudem ein hohes Maß an Autonomie. Hierzu gehört die Freiheit, wenn nötig auch zwei Schritte zurückgehen zu können. Wenn man im Verlauf eines Projekts feststellt, dass die anfängliche Fragestellung schlecht gewählt war, ist es nicht sinnvoll, die falsche Fährte weiterzuverfolgen.
Psychologische Sicherheit
In einer langjährigen, umfassenden Studie hat Google den wichtigsten Faktor für das Hervorbringen von Innovation herausgefunden: „psychological safety“ – psychologische Sicherheit. Wenn Menschen Angst haben, Fehler zu machen, werden sie keine Risiken eingehen. Ohne Mut zum Risiko werden aber auch keine bahnbrechenden Ideen entstehen.
Ein hohes Maß an Freiheit bedeutet jedoch nicht, dass es keine Strukturen braucht. Im Gegenteil: Für die Effektivität von Teams sind sie von zentraler Bedeutung, gerade wenn es um kreative Prozesse geht. Strukturen beziehen sich dabei auf Zeit, Raum und Rollen.
Blicken wir auf die erste strukturgebende Maßnahme: Zeit. Hier gilt:
1.Zu lange an einem Thema kleben zu bleiben, kann den Ideenfluss versiegen lassen.
2.Es führt aber auch zu schlechteren Ergebnissen, sich nicht ausreichend Zeit zu nehmen, um in Variationen zu denken und sich beim Optimieren der Ideen auch mal ein wenig zu quälen.
Für alle unsere Workshops arbeiten wir daher einen detaillierten Zeitplan aus. Wir hängen nicht sklavisch an ihm, aber er definiert Beginn und Ende einer Übung. Dieses sogenannte Time-Boxing sorgt für positiven Stress. Es macht es erforderlich, die vorhandene Zeit optimal zu nutzen und sich nicht in langwierige Diskussionen zu verwickeln.
Abb. 1: Beim Time-Boxing geht es darum, Beginn und Ende einzelner Übungen innerhalb des Workshops klar festzulegen. Das sorgt für ein fokussiertes Arbeiten und eine klare Struktur.
Neben der Zeit gibt der Umgang mit dem Raum die Strukturen der Zusammenarbeit vor.
Im Stehen Ideen entwickeln: Für die Ideenentwicklung lassen wir Teams im Stehen arbeiten – wenn immer möglich auch in der digitalen Zusammenarbeit. Das sorgt für eine größere Dynamik.
Ideen festhalten: In einem analogen Setting muss der Raum groß genug sein, um alle Ideen festhalten zu können. Im optimalen Fall sind alle Wände beschreib- und beklebbar.
Inspiration: Wenn möglich handelt es sich nicht um einen klassischen Besprechungs- oder Konferenzraum, denn diese bieten meist nur wenig Inspiration. Bei digitalen Workshops lässt sich mit virtuellen Hintergrundbildern arbeiten.
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