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Wer noch nicht dort war, kann es nicht verstehen. An Sylt scheiden sich die Geister und Klischees sind genug vorhanden. Jakob Klein war nun endlich auch dort, wohin es ihn seit 1988 hintreibt. Damals entstand die große Sehnsucht von der Insel Westberlin zu dieser einen Insel in der Nordsee. Er unternahm die Reise gemeinsam mit seiner Frau und schildert authentisch seine Eindrücke und Erlebnisse in seinem k(l)ein Reiseführer. Hier vermischen sich Reisetipps und -warnungen im unübersichtlichen Tagebuchstil. Das Buch informiert und unterhält aus seinem persönlichen Blickwinkel und grenzt sich somit von klassischen Reiseführern brutal ab. Streng betrachtet offenbart sich zwischen den Zeilen keine Anweisung für einen speziellen Syltaufenthalt, sondern eine besondere Einstellung zum Reisen überhaupt. Einfach am Beispiel von 10 Tagen auf Sylt, dieser einen Nordseeinsel. Als kleinen Extrabonus hat Jakob Klein noch seine Erfahrungen speziell für Radler in einem Sonderkapitel zusammengefasst. Also lesen, am Besten sofort und spätestens danach weiß man, wo man mal gewesen sein sollte und die Sehnsucht an sich ein Ende haben kann.
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Jakob Klein
32 Jahre Sehnsucht
mein Sylt-Tagebuch
achtung: k(L)ein reiseführer
August 2020
Copyright © beim Autor
All rights reserved.
Lektorat: ohne, weil handgemacht in Deutschland
Umschlaggestaltung: der Autor
E-Mail: [email protected]
Vorbemerkungen über dieses Buch
Prolog
ZEHN – 16. August 2020
NEUN – 17. August 2020
ACHT – 18. August 2020
SIEBEN - 19. August 2020
SECHS – 20. August 2020
FÜNF – 21. August 2020
VIER – 22. August 2020
DREI – 23. August 2020
ZWEI – 24. August 2020
EINS – 25. August 2020
KEINS – ende
Jakobs Sylter Fahrradikette (und andere Tipps zum Radeln auf Sylt)
Epilog
Danke
Bitte
über den Autor
Bibliographie
Leseprobe
Kopierverbot, Impressum und Haftungsausschluss
Jetzt kommen nur noch die Endnoten:
Willkommen in diesem Buch.
Naturgemäß wurde dieser Text aus meiner Erinnerung heraus geschrieben, ohne weitergehende Recherchen. Damit handelt es sich um ein Sammelsurium meiner Gedanken, die aus früher gehörten, irgendwo aufgeschnappten und von mir subjektiv interpretierten Informationen beruht. Und als Besonderheit in diesem Buch mit meinen tagesfrischen Erlebnissen durchgemischt wird! Das ist als Warnung zu verstehen und als Aufforderung beim Lesen die eigenen Ressourcen zwischen den Gehörgängen aktiv zu verwenden.
Somit kann ich keinerlei Garantien für irgendwas geben. Besonders nicht für Rechtschreibung und Grammatik, dass habe ich ausführlich in meinem Buch „Wie wir den kalten Krieg gewonnen haben“1 erklärt. Da habe ich auch meine grundsätzliche Vorgehensweise des Schreibens dargestellt, wenn es Dich interessiert lese das Buch einfach auch noch. Natürlich kann es passiert sein, dass ich das eine oder andere ausgeschmückt habe, so aus meiner dichterischen Freiheit heraus. Deshalb sind eventuelle Ähnlichkeiten zu irgendwelchen Personen in der Gesamtheit betrachtet nicht beabsichtigt sondern zufällig. Jetzt aber geschwind zum eigentlichen Thema, ich hoffe, es macht Dir Spaß.
32 Jahre sind eine lange Zeit und von dem Zeitpunkt, an dem ich dieses Buch schreibe, war das 1988. Damals war ich siebzehn, machte eine Ausbildung zum Bankkaufmann und lebte noch dort, wo ich aufgewachsen bin, in Berlin, genauer geschrieben in Reinickendorf. Mit dem Beginn der Ausbildung im Jahr davor fing ich auch an mit meinen Kumpels das Berliner Nachtleben zu erkunden und zu erobern. Wenn ich auf dem Rückweg vom Bus in den frühen Morgenstunden durch die letzte Einbahnstraße lief, die zu unserer Wohnung führte, sinnierte ich manchmal darüber nach, dass in meiner Kindheit nur auf einer Seite Autos parkten. Aber man hatte auf dem Gehweg auf der anderen Seite einfach einen weißen Strich aufgemalt und nun standen da noch mehr Autos. Alles voll, und ich fragte mich, wo die auf einmal alle herkamen, aber dass ist jetzt egal. Etwas anderes war damals auch auffällig. Einige Autos hatten hinten am Kofferraumdeckel den selben Lackschaden. Sah jedenfalls so aus, war aber tatsächlich ein Aufkleber, der nur die Silhouette einer deutschen Nordseeinsel darstellte. Diese Fahrzeuge, die stolz diese Markierung wie Opas Wanderstab die Hüttenplaketten trugen, waren alles so Yuppie-Schüsseln, also geschniegelte Aufsteigerautos. Relativ neu. Relativ etwas teurer. Immer gewaschen und aufgeräumt. Garantiert ohne Beule, Kratzer oder Flugrost. Immer gültiger TÜV. Scheckheftgepflegt. Kurz der Inbegriff der neuen Spießergeneration. Wir hatten noch nicht einmal ein Auto. Und obwohl ich ja eine Bankausbildung machte, wollte ich kein Spießer sein.
Sylt war somit absolut kein Urlaubsziel von mir. Das war etwas für die Reichen oder die, die dazu gehören wollten. Poloshirts haben mir in der achten Klasse schon nicht gefallen, egal ob nun ein Krokodil drauf war oder nicht. Ich hatte meinen eigenen Stil, zumindestens nannte ich das damals so. Doch dann passierte etwas, was etwas Neues in mir weckte. Ich stand als junger Mann vor der Entfaltung meines Lebens, die Hormone erwachten und eröffneten mir einen neuen Blick auf die Welt. Und auf einer der letzten Langspielplatten, die ich mir kurz vor meinem 17. Geburtstag im Sommer 1988 von einer bei mir beliebten kleinen Berliner Combo2 kaufte, hörte ich dieses Lied3, dass diese tiefe Sehnsucht in mir weckte. Ich wusste seitdem genau, wohin ich gehörte, dass Suchen hatte endlich ein Ende. Ich war zwar noch nie dort, aber ich wusste sofort, dorthin muss ich zurück. Nur blöd, ich hatte gerade keine Zeit dazu und über Geld redet man auch nicht, wenn man es nicht gerade hat.
Seither irre ich durch die Weltgeschichte und versuche diesen Schmerz zu unterdrücken. Ich lag auf meinem Handtuch an der Kiesgrube, Wellen gab es dort eigentlich keine. Ich fuhr mit meinem Fahrrad über die Havel sogar nach Spandau, die Sehnsucht blieb, ich musste unbedingt auf diese eine Insel. Sehnsucht Sylt. Das Leben hat es zwar gut mit mir gemeint, aber alle meine Wege führten woanders hin. Ich zog nach Ostwestfalen und danach in den Nordschwarzwald. Urlaube verbrachte ich in der sächsischen Schweiz, dem Festland an der Ostsee. In Holland lief ich über Dünen an den Strand und auch am Steinhuder Meer erlosch auf der Badeinsel nicht meine Sehnsucht. Steter Begleiter mein Gin Fizz-Badetuch. Selbst ein Besuch auf Mallorca oder der irischen Insel füllte nicht die 1988 entstandene Leere in mir. All die Jahre zogen ungenutzt vorbei. Das Geld war einfach zu knapp und der Weg mit drei Kindern vom Nordschwarzwald zu weit. Doch nun, nach 32 Jahren ist es endlich soweit. Im Januar 2020 haben wir unsere Ferienwohnung in Wenningstedt gebucht4, Westerland ist einfach zu teuer und unpraktisch. Am kommenden Sonntag, den 16. August 2020 wird es dann passieren. Soweit die Bahn pünktlich ist, werde ich um 17:05 Uhr den erhabenen Boden Westerlands betreten.
Heute ist gerade der Donnerstag davor. Seit Wochen fiebere ich darauf und befürchte, dass Corona5 mir womöglich noch einen Strich durch die Rechnung zieht. Meine Frau wird mich auf diesem historischen Weg, diesem Meilenstein meines Lebens, begleiten. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Seit Tagen werden im Schlafzimmer die Dinge zum Einpacken gestapelt. Wir haben sogar eine neue Stranddecke gekauft, weil unsere bisherige nicht mehr repräsentativ genug ist. Fahrrad und E-Bike sind bereits bestellt und werden uns an die Ferienwohnung geliefert. Die Schlüsselübergabe ist besprochen. Das wird der Urlaub meines Lebens. Endlich werde ich zurück sein, wo ich niemals zuvor war.
Und ich habe beschlossen, dass muss für die Nachwelt angemessen dokumentiert werden. Nicht nur durch ein paar läppische Handybilder im Status. Schließlich bin ich ja ein unbekannter Buchautor. Deshalb habe ich beschlossen, ein Sylt-Tagebuch zu schreiben. Meine Erlebnisse und Gedanken, Eindrücke und Empfindungen festzuhalten. Vielleicht kann das dann als so eine Art alternativer Reiseführer gesehen werden. Spätere Generationen pilgern mir nach auf meinen Wegen zurück, zur Stillung der Sehnsucht.
Damit alles so authentisch wie möglich bleibt, wird der Text auch in seiner Rohfassung veröffentlicht. Das ist dann sozusagen alles aus meiner Hand ohne Korrektor und Lektor und Graphiker. Unverfälscht, aber somit eben auch einfach bodenständig. Ich werde ja zu nix Besserem, nur weil ich dann auch zu denen gehöre, die auf Sylt Urlaub machen. Und wenn Dir als mein Leser die Augen wehtun, wegen dem einen oder anderen Rechtschreib- oder Grammatikfehler, dann scheue Dich nicht und maile mir einfach an [email protected]. Ich werde dann den Fehler korrigieren und Danke Dir schon einmal vorab für Deine Unterstützung. Du kannst mir natürlich auch schreiben, wenn Du etwas nicht verstanden hast, weil ich weiß, dass ich manchmal so krumme Gehirnwindungen habe und dann im Text so völlig verdreht abbiege, dass es sein kann, dass ich dabei einen Gedanken verliere und über einen anderen schreibe. Aber bevor Du mir schreiben kannst, muss ich dies weiter tun. Ich verrate Dir meinen Plan von dem Buch. Ich werde jeden Tag vom Vortag berichten, oder auch schon gleich mal ein Erlebnis notieren, je nachdem, wie ich dazu komme und die Gedanken laufen. Denn ich mache dort auch Urlaub und kann nicht nur vor dem Bildschirm an der Tastatur hängen. Aber jeder Tag bekommt ein Kapitel und da wir 10 Übernachtungen gebucht haben, dachte ich, ich mache einen Countdown. Wenn alles so klappt, sollte das Buch schon im September zu haben sein. Die Gedanken sollen ja möglichst frisch zu Dir und nicht durch zigmal drüber Lesen verwischt und verwässert werden. Das Cover ist schon fertig, dass habe ich gestern bereits gestaltet. Also los geht es mit: