Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Im Darkroom für Lesben kommt es zu heißem Sex zwischen Doris und Lucy - dann verlieren sie sich wieder aus den Augen. Zufällig entdecken die beiden Hundeliebhaberinnen jedoch die Chatrooms, wo sie sich begegnen, ohne sich zu erkennen. Nach einigen Abstechern und One-night-stands mit anderen Frauen finden Doris und Lucy doch noch zueinander, nein, die beiden Hunde sind es, die ihre Frauchen zusammenführen. Allerdings müssen die Zweibeinerinnen noch einige Abenteuer durchstehen, ehe sie das Happy End erreicht ...
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 312
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Roman
Originalausgabe: © 2003 ePUB-Edition: © 2013édition el!es
www.elles.de [email protected]
Alle Rechte vorbehalten.
Morgens um fünf muss die Welt nicht in Ordnung sein. Im Gegenteil, sie kann einer Frau schon ziemliches Kopfzerbrechen bereiten.
Doris, die wie jeden Tag um diese Zeit ihren Belgischen Schäferhund vor den Toren der Stadt ausführte, orientierte sich an den Bäumen, die sie im dichten Nebel nur schemenhaft erkennen konnte. Gut, dass hier auch das Übungsgelände ihrer Hundeschule lag, sie hätte sich sonst bestimmt verirrt. Eiko tollte wild herum. Sie hörte ihren Hund immer wieder bellen, mal etwas näher, dann wieder weiter entfernt. Zu dieser Uhrzeit störte das hier draußen niemanden. Sie konnte sich und Eiko alle Freiheiten einräumen, ihn laufen lassen, mit ihm spielen, sich mit ihm austoben.
Eiko genoss den ersten Spaziergang des Tages ebenso wie sie, doch heute fühlte sich Doris nicht im Gleichgewicht. Sie hatte schlecht geschlafen. Der Morgen, trüb und diesig, hob ihre Stimmung nicht. Fast ungehalten wehrte sie den Malinois ab, der sie spielerisch ansprang und ihr auffordernd einen dicken Stock vor die Füße legte.
»Eiko, ich hab’ keine Lust«, erklärte die große, schlanke Frau dem erwartungsvoll herumhüpfenden Vierbeiner.
Für seine gut drei Jahre war Eiko ein sehr verständiger Hund. Er kannte die Stimmungen seiner Meisterin, reagierte manchmal darauf, ehe sie Doris selbst wahrnahm. Die Ausbildungen, die der Hund bereits durchlaufen hatten, wiesen ihn als sehr intelligent und lernfreudig aus. Eiko trollte sich und Doris wandte sich wieder ihren düsteren Gedanken zu.
Sie musste in ihrem Leben etwas ändern, soviel stand fest. Die berufliche Herausforderung, die sie immer gesucht hatte, befriedigte sie nur teilweise. Eine Hundeschule zu leiten forderte viel kommunikatives Geschick und auch gutes Organisationstalent. Irgendwie jedoch füllte es Doris nicht aus. Die schwierige Anfangsphase war überwunden, Anmeldungen für ihre Kurse trafen zahlreich ein. Es hatte sich herumgesprochen, dass die sanften Methoden eben auch zum Ziel führten.
Die lange und intensive Ausbildungszeit, die Doris teilweise in der Schweiz bei einem international bekannten ›Hundeflüsterer‹ absolviert hatte, musste sich auszahlen. Doris dachte dabei nicht an die schwarzen Zahlen im Kontobuch, sondern vielmehr an den Status ihrer Schule, den sie zu erreichen gedachte. Und sie hoffte, dass die Welle der Missverständnisse, die durch die publik gewordenen Hundeattacken auf alle Hundebesitzer überschwappte, ihre Pläne nicht schon nach kurzer Zeit in Rauch aufgehen ließ.