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Krankenschwester Hanna hat sich gerade aus der unheilvollen Beziehung zu Birte gelöst, als ihr eine Fremde für einen kurzen Moment den Kopf verdreht. Zurück im Arbeitsalltag nimmt Hanna erst nach langer Zeit wieder via Internet Kontakt zu anderen Frauen auf. Die Überraschung folgt auf dem Fuß, doch ist die Traumfrau tatsächlich endlich gefunden?
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Seitenzahl: 314
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Roman
Originalausgabe: © 2008 ePUB-Edition: © 2013édition el!es
www.elles.de [email protected]
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»Ich geh’ jetzt!« Hanna drehte sich nach Birte um.
Die saß auf der Couch, blätterte abwesend in einer Zeitschrift und blickte nur kurz auf. »Wohin?« fragte sie desinteressiert.
Oh Frau, seufzte Hanna stumm, siehst du meinen Koffer denn nicht? »Weg von dir«, sagte sie schwach.
Birte nickte. »Das nehm’ ich an«, erwiderte sie lakonisch, »schließlich komme ich ja nicht mit.«
Die beiden Frauen schwiegen.
Wieso hält sie mich nicht auf? Warum unternimmt sie nichts? Sind ihr die zwei Jahre, die wir gemeinsam verbracht haben, so egal?
Hanna stand immer noch unschlüssig vor der Wohnungstür. Sie gab sich einen Ruck, als sie das Rascheln des Papiers hörte. Birte hatte eine Seite umgeblättert, las anscheinend interessiert einen Bericht.
»Also, ich geh’ jetzt«, versuchte Hanna noch einmal auf sich aufmerksam zu machen.
»Ich weiß, das sagtest du schon«, knurrte Birte undeutlich. »Immer diese leeren Versprechungen«, hörte Hanna noch.
»Ich... du hast...« Hannas Stimme brach. Nein, sie durfte jetzt nicht schwach werden. Sie musste gehen, sie hatte es so oft angedroht, nun musste sie endlich konsequent sein. »Ein schönes Leben noch«, murmelte sie, griff nach ihrer Tasche und öffnete die Tür.
Entschlossen trat sie ins Treppenhaus, angelte nach dem Türgriff und wäre dabei fast über den ersten Treppenabsatz gestolpert. Die Tür fiel mit einem gewaltigen Rums ins Schloss.
»Entsch...« Nein, sie würde sich bei niemandem mehr entschuldigen!
Hanna balancierte vorsichtig die lange Treppe hinab. Sie musste aufpassen, dass sie keine Stufe verpasste, denn eine Flugeinlage mit diesem Gepäck würde sie direkt ins Krankenhaus befördern.
Das kleine Auto hatte Hanna bereits am Nachmittag mit den wenigen größeren Gegenständen, die ihr gehörten, beladen. Nun schob sie den Koffer auf den Rücksitz und zwängte die Tasche zwischen die Sitze.
Nach etlichen Versuchen entkam Hanna der engen Parklücke und fuhr in Richtung Innenstadt. Sie würde die Stadt verlassen, irgendwohin fahren, wo sie nichts an die vergangen beiden Jahre erinnerte, ein neues Leben beginnen. Zum wievielten Mal tat sie das? Hanna wusste es nicht, hatte irgendwann aufgehört, Enden und Neuanfänge zu zählen.
Vielleicht, überlegte sie jetzt, war nie etwas zu Ende gegangen. Möglicherweise redete sie sich diese neuen Anfänge, diese neuen Leben einfach nur ein?
Die Kassiererin war nicht begeistert, als Hanna ihr Konto auflöste. Sie wollte darauf bestehen, dass Hanna eine Auflösung hätte vorankündigen müssen. Als sie jedoch sah, wie klein das Guthaben war, beruhigte sich die gewissenhafte Frau erstaunlich schnell und wickelte das Geschäft ohne weitere Einwände ab.