Das zwischen uns - Victoria Pearl - E-Book

Das zwischen uns E-Book

Victoria Pearl

4,4

Beschreibung

Jasmin hat es sich recht gemütlich im Junggesellinnendasein eingerichtet, als eine atemberaubende Schönheit ihre Buchhandlung betritt. Sie verlieren sich aus den Augen, sie sehen sich wieder - und es beginnt etwas, das Jasmin "Beziehung" nennt. Ihre Geliebte hält sich jedoch einiges offen. Ständig lernen sie neue Frauen kennen, von denen Jasmin nie weiß, wie nahe sie und ihre Geliebte sich kommen. Geduldig erträgt sie die Spielchen, doch kann eine solche Beziehung wirklich ewig dauern?

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Victoria Pearl

DAS ZWISCHEN UNS

Roman

Originalausgabe: © 2009 ePUB-Edition: © 2013édition el!es

www.elles.de [email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

1

Die beiden Frauen stöberten schon seit einer halben Stunde in dieser einen Ecke der Buchhandlung herum. Sie griffen sich ein Taschenbuch, die eine schlug es auf, die andere blickte ihr über die Schulter. Sie schienen sehr vertraut miteinander, nahmen sich die Bücher aus der Hand, gaben jeweils Kommentare, die sie gegenseitig zum Lachen brachten.

Ich beobachtete sie unauffällig–wie ich hoffte–, während ich Bücherkarten für die Nachbestellungen sortierte.

Die Blonde verhielt sich lebhafter als die Dunkelhaarige. Sie traf die Entscheidungen, während die andere ihr einfach nur folgte. Die beiden wirkten eingespielt, so, als ob sie sehr viel voneinander und übereinander wussten.

Was sie wohl zu kichern hatten? Warf mir die Blonde wirklich immer wieder verstohlene Blicke zu? Bildete ich mir das nur ein?

Ich konnte mich nicht mehr auf meine Arbeit konzentrieren, darum schnappte ich mir einen Stapel Bücher, der sowieso eingeräumt werden musste. Sehr geschäftig ging ich von Gestell zu Gestell, rückte Bücher zurecht, stellte ein neues hin oder platzierte ›Appetithäppchen‹ neu.

Aus den Augenwinkeln jedoch beobachtete ich die beiden. Sie standen noch immer vor den Büchern mit lesbischem Inhalt. Noch immer kicherten sie und flüsterten. Schließlich gelangte ich mittels meiner Einräumaktion in die Nähe der beiden.

»Würdest du das wollen?« hörte ich die Dunkelhaarige leise fragen.

Die Blonde zuckte mit den Schultern. »Wieso nicht?« erwiderte sie. »Klingt doch irgendwie–« sie stockte und beendete dann den Satz lachend, »geil.«

Die Dunkelhaarige errötete leicht. »Nein, also wirklich...«, presste sie zwischen den Zähnen hervor, »du kennst wohl gar keine Scham.«

Ich verrenkte mir fast den Hals, um erkennen zu können, welches Buch die Blonde in den Händen hielt. In diesem Moment stellte sie es mit einem Kommentar, den ich nicht verstand, zurück.

Tja, lesbische Liebesspiele jeglicher Art–mit und ohne Hilfsmittel–waren nun mal nicht jederfraus Sache, dachte ich amüsiert, als ich den Titel erkannte.

Die Blonde hatte sich inzwischen ein Taschenbuch mit Kurzgeschichten gegriffen. Die beiden Frauen vertieften sich in eine Geschichte–die beste Möglichkeit für mich, mich wieder hinter die Verkaufstheke zurückzuziehen.

»Diese beiden für mich«, unterbrach mich eine melodiöse Stimme.

Ich blickte auf und fiel direkt in einen glasklaren Bergsee–so kam es mir zumindest vor, als ich in den blauen Augen der blonden Kundin versank.

»Ähm... gibt es ein Problem?« fragte die Blonde irritiert, da ich keine Anstalten machte, den Preis der Bücher einzutippen.

Ich riss mich zusammen. Wahrscheinlich errötete ich auch, doch um das zu bemerken, hatte ich im Moment keine Synapsen frei, denn ich war vollauf damit beschäftigt, die Bücherkarten zu suchen, die Preise richtig zu tippen–was mir erst nach dem dritten Storno gelang–und nach einer Tüte zu wühlen, um die Bücher einzupacken. Endlich hatte ich es geschafft. Ich schob die Tüte über den Ladentisch und nannte der Kundin den Preis.

Ihr Lächeln warf mich fast um. Es war wissend–und sehr kokett. »Bitteschön«, flötete sie und reichte mir einen Geldschein.