Die Liebe hat dein Gesicht - Victoria Pearl - E-Book

Die Liebe hat dein Gesicht E-Book

Victoria Pearl

4,6

Beschreibung

Renate hat noch nie mit einer Frau geschlafen, und sie hatte es eigentlich auch gar nicht vor, bis ihr Marlene über den Weg läuft. Die Doktorsgattin verführt Renate nach allen Regeln der Kunst und stiftet so ein ziemliches Chaos der Gefühle in der Fahrradmechanikerin. Lange währt diese Affäre allerdings nicht, denn Frau Doktor bleibt ihrem Gatten trotz allem treu. Kein Grund jedoch für Renates erneutes Singledasein - die neue Nachbarin ist sehr attraktiv und deren Mutter erst ... die wahre Liebe wartet derweil in Renates Träumen darauf, endlich verwirklicht zu werden ...

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 309

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,6 (18 Bewertungen)
12
5
1
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Victoria Pearl

DIE LIEBE HAT DEIN GESICHT

Roman

Originalausgabe: © 2003 ebook-Edition: © 2013édition el!es

www.elles.de [email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN 978-3-941598-74-4

Coverfoto:

Bevor ich mit Renates Geschichte beginne, einer ganz gewöhnlichen Geschichte, muss ich ihr Dorf, es ist eigentlich eher eine Kleinstadt, beschreiben. Solche Ortsbeschreibungen sind in der Regel ziemlich langweilig, also werde ich mir ganz besondere Mühe geben, sie möglichst anschaulich zu gestalten.

Eingebettet in sanfte, grüne Hügel liegt das Städtchen auf einer Höhe von gut 800 Metern. Es gibt keine größeren Häuserblocks im Ortskern, Flachdachbauten finden sich nur in der Peripherie, denn die Stadt wuchs über Hunderte von Jahren fast organisch von einem kleinen Dorf zur heutigen Größe heran. Die Hauptstraße besteht noch immer, sehr zum Ärger der Autofahrer, aus Kopfsteinpflaster, doch die Dorfweisen behaupten, das vermittle einfach mehr Atmosphäre. Links und rechts der Straße befinden sich alte, aber sorgfältig gepflegte Häuser mit Giebeldächern, in denen Geschäfte, Restaurants, Banken und Hotelbetriebe untergebracht sind.

Würde eines der Häuser Feuer fangen, hätte die örtliche Feuerwehr alle Hände voll zu tun, denn in der Entstehungszeit des Ortskerns baute man immer bis zu sechs Gebäude aneinander.

Kürzlich brach tatsächlich ein Feuer aus und zerstörte zwei der ältesten Häuser fast vollständig. Renate hatte unheimliches Glück, dass sie ihre Wohnung . . . Doch halt, soweit sind wir noch nicht.

Die Einwohner leben vor allem direkt oder indirekt vom Tourismus, der sich in zwei Sektoren unterteilen lässt: Die einen kommen in die Stadt, um das weit über die Landesgrenzen bekannte Schlösschen mit eigener Pferdezucht und exquisit ausgestatteter Bibliothek zu besuchen. Der Schlosshof – ebenfalls mit Kopfsteinen gepflastert – wird gerne als Freilichtbühne für diverse kulturelle Ereignisse wie Theater, Konzerte oder pompöse Tanzinszenierungen genutzt.

Andere Gäste wiederum frönen dem Erlebnistourismus, da die Region sowohl im Sommer als auch im Winter ausgezeichnete Möglichkeiten zu Sport und Spiel bietet. Natürlich verfügt das Städtchen auch über andere Einnahmequellen, verschiedene Wirtschaftsbetriebe und Bauernhöfe gehören dazu wie das Krankenhaus und ein ebenfalls ziemlich bekanntes, privates Gymnasium, das von gut Betuchten oft als Auffangstation für ihre schwierigen Sprösslinge gewählt wird.

Verlässt man den Ortskern, findet man ein weitreichendes Netz von Spazierwegen, die über die kaum mit Häusern oder Höfen verschandelten Hügel und durch die lichten Mischwälder führen. Ein besonders beliebtes Ausflugsziel auch für die Stadtbewohner ist der nahe See, der mit seinen günstigen Windverhältnissen zum Segeln und Surfen verleitet.

Manchmal, jedoch in den vergangenen Jahren immer seltener, fällt im Winter Schnee. Die Skilifte am Rande des Städtchens wurden in den letzten Jahren alle abgebrochen, sie rentierten sich trotz Schneekanonen nicht mehr. Wer Skilaufen will, fährt nur gute zwanzig Minuten, bis er in einer schneesicheren Region anlangt.

Nun muss ich unbedingt noch etwas über die Menschen, die in diesem malerisch anmutenden Ort leben, erzählen. Sie sind in der Tat ziemlich speziell, andere würden sagen, sie seien starrköpfig und in ihrer Wahrnehmung vielleicht sogar ein wenig beschränkt.

Den ersten und vielleicht auch wichtigsten Hinweis auf die Art der Bewohner findet man im Telefonbuch. Gleich seitenweise sind da die vier am häufigsten vorkommenden Familiennamen aufgeführt. Natürlich muss man dann in Klammern noch den Mädchennamen der Frau und am besten auch noch den Beruf angeben, da sonst eine Unterscheidung der verschiedenen Familien gleichen Namens schlicht unmöglich wäre. Die vier dominierenden Familien im Telefonbuch machen im übrigen auch die Politik in der Kleinstadt, sie bestimmen über das Wohlergehen ihrer umfassenden Sippen und schließen, großzügig, die Zugewanderten ebenfalls in ihre Bemühungen mit ein – dies aber nur, weil es eben nicht anders geht.

Tatsächlich sind die Familienbande im Kleinstädtchen sehr eng. Wahrscheinlich würden die meisten der Alteingesessenen die Erfindung des Telefons schlicht als unnötig bezeichnen, da der heiße Draht beim Einkaufen, bei der Arbeit und beim abendlichen Bier in der Dorfkneipe sowieso viel bessere und fundiertere Erkenntnisse bringt.

Renates Chef, dies sei hier vorweggenommen, gehört auch zu einer dieser vier bestimmenden Familien, doch er selbst kennt nur eben seine Cousinen und Cousins, alles andere, sagt er, würde den Rahmen seines Auffassungsvermögens bei weitem sprengen. Er hat wahrscheinlich recht.

Wie erwähnt, lieben die Bewohner, vor allem diejenigen, die schon seit Entstehung des Ortes hier ansässig sind, den Klatsch über alle Maßen. Wer als Auswärtiger in das Städtchen zieht, merkt sehr schnell, wie unglaublich mühsam und kompliziert es ist, den Überblick über die wichtigen und die eher weniger wichtigen Zweige der einzelnen Familien zu gewinnen. Wenn er selbst in der Kleinstadt als Gemeindemitglied aufgenommen werden will, braucht er Geduld, sehr, sehr viel Geduld – und muss in mindestens zwei oder drei der vielen verschiedenen Vereine mitmachen.

Was Wirtschaft und Tourismus an Weltgewandtheit zu vermitteln versuchen, ist nur in den Hochglanzprospekten Realität. In Wahrheit nämlich herrscht in der Stadt der Kleingeist eines Bauerndorfes, der die Jahrhunderte vollkommen unbeschadet überstanden hat. Politisiert wird am Stammtisch und in der regionalen Zeitung, auf dem Wochenmarkt und am Bahnhofskiosk (der Bahnhof bildet übrigens die Endstation zweier verschiedener Bahnlinien). Im Fernsehen schaut man sich am liebsten Sendungen über das nationale Brauchtum an oder amerikanische Sitcoms, die von der eigenen Welt mehr als nur ein paar tausend Kilometer entfernt sind und somit als pure Fiktion abgehakt werden können.

Aber im Grunde sind sie nett, die Menschen des Städtchens, nur einfach ein bisschen speziell, wie ich schon sagte.

Vor etwas mehr als sieben Jahren erhielt die Klatschsucht der Bewohnerinnen und Bewohner eines der ältesten Quartiere erfreulich viel Nahrung. Die eine Dachwohnung eines stolzen und imposanten Hauses wurde von einer jungen Frau gemietet. Allein! Diese junge, sportliche und doch ziemlich große Frau mit ultrakurzem, rotgefärbtem Haar und unmöglichen Klamotten war nicht etwa Sekretärin, nein, sie war Fahrradmechanikerin. Und sie kam, welch ein Frevel, aus der Großstadt, dem Sumpf, aus dem alles Übel entspringt.

Renate Wengener, so der Name der Großstadtpflanze, hatte nicht die geringste Ahnung, was sie mit ihrer Ankunft auslösen würde. Sie war auf der Suche nach einem neuen, etwas weniger hektischen Arbeitsplatz gewesen und hatte ihn in der kleinen Werkstatt des Meinrad Brunner gefunden. Die Aufträge mussten nicht wie in der Sportabteilung des Warenhauses, in dem sie vorher angestellt gewesen war, von jetzt auf gleich erledigt werden, die Menschen ließen sich eher Zeit für einen Schwatz, und eine Arbeitsaufteilung zwischen den beiden Angestellten und dem Chef gab es eigentlich nicht.

Renate fühlte sich wohl in der idyllischen Kleinstadt. Sie liebte die Hügellandschaft, die Möglichkeit, sich nach Feierabend ohne großen Aufwand in der freien Natur bewegen zu können, doch auch das geschäftige Leben in den Gassen und die Menschen, die freundlich miteinander umgingen, mochte sie sofort.

Welch eine Wohltat, dachte sie oft, wenn sie in ihre kleine Wohnung kam.

Sie erinnerte sich mit einem leichten Schaudern an die vergangenen zehn Jahre, die sie eingepfercht in ein enges Zimmer mit Kochgelegenheit, Dusche und Blick auf die Stadtautobahn verbracht hatte. Sie hatte damals nichts anderes finden können, das auch noch bezahlbar gewesen wäre, doch sie wollte unbedingt auf eigenen Füßen stehen, egal zu welchem Preis.

Wenn es etwas gab, was Renate vermisste, so waren das ihre Freunde. Nicht, dass sie viele gehabt hätte, doch hier in der Provinz, wie ihre Eltern die Kleinstadt abschätzig nannten, fühlte sie sich oft ziemlich allein.

Renate gehörte nicht zu den Menschen, die auf andere zugingen. Sie zog sich immer in die Beobachterposition zurück und wartete, bis sie angesprochen wurde. Kein Wunder also, dass ihre Bekannten und Freunde, die sie in der Großstadt zurückgelassen hatte, allesamt noch aus ihrer Schulzeit stammten.

Inzwischen waren fast alle diese Freundinnen und Freunde verheiratet und hatten schon selbst Kinder, einzig Priska hatte wie sie dem Ruf des Standesamtes bisher widerstanden.

Doch Priska kann man sowieso nicht einordnen, dachte Renate immer, wenn ihr die große, dunkelhaarige Frau in den Sinn kam. Sie war ständig auf Achse, jobbte mal hier und dann wieder da, reiste mit einem Zirkus durchs Land, arbeitete in der Altenpflege, bediente Gäste am Würstchenstand, fuhr Pakete für einen Schnellservice aus und tauchte irgendwann wieder mit abenteuerlichem Ziel für unbestimmte Zeit unter.

Etwas, was Renate nie hatte verstehen können, waren die Veränderungen, die mit ihren Freundinnen passierten, kaum dass sie sich verliebt hatten. Sie schienen absolut unzurechnungsfähig zu werden, blind für alles, was um sie herum geschah, taub für mahnende Worte und empfindungslos anderen gegenüber. Oft hatte Renate diese plötzliche Flucht in die Zweisamkeit beobachtet und sich dabei jedesmal ein wenig mehr verlassen gefühlt.

Renate hatte nie besonders enge Freundschaften gepflegt. Ihre Beziehungen gingen in Tat und Wahrheit nie über das Oberflächliche und Alltägliche hinaus, dennoch schmerzte es Renate, wenn sie sah, wie sie auch diesen Kontakt Stück für Stück verlor. Schließlich kam es ihr vor wie ein Wink des Schicksals, als sie zufällig das Stelleninserat des Meinrad Brunner las. Sie brach ihre Zelte ab, packte die Koffer und ließ die Stadt hinter sich.

Ihr Bruder, der zwar meinte, nun habe sie vollständig den Verstand verloren, chauffierte sie und ihre wenigen Möbel zur neuen Wohnung. Er half seiner kleinen Schwester auch beim Kauf neuer Einrichtungsgegenstände und besuchte sie anschließend fast ein Jahr lang regelmäßig, um zu sehen, ob sie ihren Entschluss nicht schon bereute. Sie tat es natürlich nicht.

Nach einem Jahr nahm Renates Einsamkeit ein unangenehmes Ausmaß an. Sie überlegte, wie sie diesem Zustand ein Ende bereiten könnte, und verfiel auf die Idee, sich einen Hund anzuschaffen. Bis zu diesem Zeitpunkt war es ihr immer verboten worden, ein Haustier zu halten, doch hier in der Kleinstadt gehörten Katzen, Hunde, Vögel und Meerschweinchen schon fast in jeden Haushalt.

Mit ihrer Vermieterin, einer etwas griesgrämigen älteren Dame, die großen Wert auf gepflegte Umgangsformen legte – das war sie schließlich ihrem Namen schuldig – einigte sich Renate überraschend schnell. Bald schon teilte ein Rauhaardackel die beiden Zimmer mit Küche und Bad mit ihr. Er war wohl erzogen, meistens leise und sehr, sehr anschmiegsam. Einen Fehler allerdings hatte der kleine Kerl, der auf den klingenden Namen Xiros hörte, er konnte oder wollte nicht mehr als zwei, drei Stunden alleine sein. Renate bearbeitete ihren Chef, bis dieser gutwillig, wie er war, einwilligte und Xiros in der Werkstatt – aber nur dort! – duldete.

Xiros sorgte für neues Leben. Er zwang Renate, jeden Tag einen ausgiebigen Spaziergang mit ihm zu unternehmen. Bei diesen Gelegenheiten traf sie auf ungewohnte Weise mit anderen Menschen zusammen. Sie fand sich bald schon in einer kleinen Gemeinschaft von Hundefreunden wieder, die sich am Wochenende jeweils locker verabredeten, um gemeinsam ihre Vierbeiner herumtollen zu lassen. Anschließend an diese bereichernden Begegnungen gönnte man sich einen stärkenden Trunk in einer der vielen Gaststätten.

Renate fühlte sich ausgesprochen wohl im Kreis ihrer neuen Bekannten. Sie konnte sich mit ihnen unterhalten, mit ihnen lachen, und manchmal verabredete sie sich tatsächlich mit einem von ihnen zu einem Disco- oder Kinobesuch.

Nur zufällig erfuhr Renate, dass sie erneut zum Mittelpunkt des kleinstädtischen Klatsches geworden war. Mit einem Lächeln nahm sie zur Kenntnis, dass ihr nymphomanische Neigungen nachgesagt wurden – sie musste aber erst den Begriff »Nymphomanin« im Lexikon nachschlagen, da er ihr absolut fremd war.

Es stimmte zwar, dass sie fast nie öfter als dreimal mit dem gleichen Typen ausging, doch es blieb immer, entgegen der wilden Vermutungen der Klatschmäuler, nur beim freundschaftlichen Abschiedskuss.

Irgendwie kam es Renate manchmal vor, als beherrsche sie die Sprache ihrer Verehrer nicht. Sie schienen sich ganz gut mit ihr zu unterhalten, doch irgendwann stellte sich heraus, dass sie gar nicht das meinten, was sie sagten. Meistens hatte Renate dann schon den Kontakt zu ihnen eingestellt – um sich größere Enttäuschungen zu ersparen, wie sie ihrer Schwester Karin am Telefon erklärte.

Karin indessen sorgte sich sehr um Renate. Die biologische Uhr ihrer Schwester hatte laut zu ticken begonnen, sie steuerte unaufhaltsam auf die Dreißig zu. Aber Renate schien absolut kein Bedürfnis zu haben, sich endlich den richtigen Kerl, oder wenigstens einen anständigen, zu angeln. Warum bloß hatte sie Martin, der ihr in den drei Jahren, in denen er Renate mit schönster Regelmäßigkeit ausführte, mindestens ein Dutzend Heiratsanträge gemacht hatte, nicht vor den Traualtar geschleppt? Doch auch in der Kleinstadt hätten genügend Anwärter auf den Posten als Ehemann zur Verfügung gestanden, dies stand für Karin fest.

Ihre Schwester, sinnierte die dreifache Mutter, die nur ein Jahr älter als Renate war, musste einfach immer aus der Reihe tanzen. Erst brach sie scheinbar ohne Grund ihr Studium ab, dann machte sie eine Ausbildung zur Fahrradmechanikerin, unerhört!, zog schließlich in die tiefste Provinz und weigerte sich standhaft, eine dauerhafte Beziehung mit einem Mann einzugehen.

Auf Karins bohrende Fragen, was Renate denn gegen Männer habe, antwortete diese stets mit Gleichmut: »Nichts, gar nichts. Ich habe nur den richtigen noch nicht gefunden.«

Dabei sah Renate doch gar nicht so übel aus. Gut, sie war etwas groß und stark gebaut für eine Frau, aber sonst? Sie hatte ein strahlendes Lächeln, ein angenehm ruhiges Wesen, war intelligent, hatte Humor, konnte sehr geduldig sein und verfügte über einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und Fairness.

Was also lief falsch? War sie zu eigensinnig? Zu stark? Eckte sie zu sehr an mit ihren Meinungen, mit denen sie nie hinter dem Berg hielt, wenn sie danach gefragt wurde? Nein, Karin verstand nicht, wieso sie noch immer keinen Schwager hatte.

Richard bemerkte es als erster. »Chef«, sagte er an Meinrad Brunner gewandt, »ist dir nicht auch schon aufgefallen, dass die Meinert jede Woche mindestens einmal im Laden steht?«

Meinrad schüttelte etwas irritiert den Kopf, auf dem sich die Haarpracht von Jahr zu Jahr deutlich lichtete.

»Na ja, ich meine ja bloß, es ist schon ein wenig eigenartig«, fuhr Richard fort. »Sie kommt rein, braucht ein Paar Bremsklötze, die Renate dann montieren muss, obwohl die alten eigentlich noch gut wären. Dann will sie unbedingt einen neuen Sattel auf ihr Rad, als nächstes sind die Pedale dran, anschließend stimmt mit dem Licht etwas nicht, und so geht das jetzt schon seit Wochen.«

Der Chef murmelte etwas Unverständliches in seinen nicht vorhandenen Bart und wies den Angestellten an, seine Arbeit wieder aufzunehmen und sich nicht den Kopf über die Kunden zu zerbrechen.

In Renate, die das Gespräch zwischen den beiden Männern zufällig mitbekommen hatte, stieg ein etwas mulmiges Gefühl auf. Ihr war das seltsame Verhalten der Kundin Meinert auch aufgefallen. Auf der einen Seite freute sie sich, wenn die durchaus attraktive Dunkelhaarige den Laden betrat, auf der anderen Seite jedoch fragte sie sich, weshalb Marlene (»Bitte, lassen wir doch die Förmlichkeiten«, hatte diese schon beim dritten Besuch gemeint) immer nach ihr verlangte–auch wenn der Chef höchstpersönlich im Geschäft stand und sich um die Kundschaft kümmerte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!