5 Dates bis Weihnachten - Lili B. Wilms - E-Book

5 Dates bis Weihnachten E-Book

Lili B. Wilms

0,0
3,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ich wollte dieses Gefühl von Zufriedenheit, von Richtigkeit nicht. Das sollte doch nur unverbindlicher Spaß sein. Auch nach Jahren hat Rufus die Trennung von der Liebe seines Lebens nicht überwunden. Als sein Ex mit einer Hochzeitseinladung im Gepäck zurück in sein Leben tritt, zieht Rufus dies endgültig den Boden unter den Füßen weg. Ausgerechnet in diesem Gefühlswirrwarr lernt Rufus Antony kennen. Antony, mit dem alles so leicht erscheint. Doch nach etlichen gescheiterten Beziehungen ist Rufus sich sicher: Fünf Dates sind alles, was er geben kann. Außerdem lebt Antony in New York und verfolgt dort seine Karriere als Balletttänzer, während Rufus in einer Kleinstadt in Arizona die Zahnarztpraxis seines Vaters übernehmen wird. Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr sind sie gezwungen, sich über unerwartete Gefühle klar zu werden und scheinbar gut durchdachte Pläne zu hinterfragen. Doch dann bringen die Hochzeitsfeierlichkeiten an Weihnachten überwältigende Erkenntnisse zu Tage.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



 

 

5 Dates bis Weihnachten

 

 

 

 

Lili B. Wilms

 

 

 

Rainbow Romance USA

 

Anmerkung der Autorin

 

Die Selbstbezeichnung von Rufus beziehungsweise dessen Vater als »Schwarz« wird im Buch in diesem Kontext großgeschrieben.

 

Es handelt sich hierbei nicht um ein Adjektiv, das die Hautfarbe erklären soll, sondern um die Beschreibung einer gesellschaftlichen Position.

 

Quelle: www.amnesty.de/2017/3/1/glossar-fuer-diskriminierungssensible-sprache

Inhaltsverzeichnis
Kapitel Eins: Heiliger Abend, Seattle
Kapitel Zwei
Kapitel Drei: Juni, Arizona
Kapitel Vier: Juni, New York
Kapitel Fünf: Ende August, Arizona
Kapitel Sechs
Kapitel Sieben
Kapitel Acht: Der Tag vor Thanksgiving, Arizona
Kapitel Neun
Kapitel Zehn: Anfang Dezember, New York
Kapitel Elf
Kapitel Zwölf: Arizona, Heiligabend
Kapitel Dreizehn
Kapitel Vierzehn
Kapitel Fünfzehn
Kapitel Sechzehn
Kapitel Siebzehn
Epilog: 28. Dezember, Lentown, Arizona

 

Über die Autorin
Leseprobe
Dank
Noch mehr Weihnachten

Kapitel Eins

Heiliger Abend, Seattle

Antony

 

Seine Finger fuhren über meine Rippen. Wanderten über meine Hüften und strichen über meine Oberschenkel. Es fühlte sich so unglaublich sexy an, als er meinen Rücken entlang glitt und sich wohl hinter mich kniete. Knurrend drückte er sein Gesicht an meinen Po.

»Dieser Arsch gehört mir!«, kam es gedämpft aus dem Mund, der gegen meinen Allerwertesten – eingepackt in meiner Hose wohlgemerkt, schließlich befanden wir uns noch im Flur vor meinem Hotelzimmer – gepresst war.

Ach, stimmte ja. Mit zittrigen Fingern versuchte ich die Karte so vor dem Sensor zu platzieren, dass dieses Mistding von Tür endlich aufging. »Scheißteil!«

»Wie bitte?«

»Nichts, ich krieg die Tür nicht auf.«

»Du kriegst die Tür nicht auf? Vielleicht brauchst du meine Meisterhände dafür. Ich bin sicher, sie können heute Abend jeden Eingang öffnen.« Zielsicher dehnten seine Hände meinen elastischen Hosenbund und seine Finger verschwanden darin. Frustriert rüttelte ich an der Schließanlage und wie durch Zauberhand öffnete sich die vermaledeite Tür mit einem Schwung, der mich einen Schritt mitriss und Rufus’ magische Finger verschwinden ließ.

»Uff.« Seinem Ausruf folgte ein dumpfer Aufschlag.

Sofort drehte ich mich um und sah ihn da in ganzer Pracht ausgebreitet auf der Schwelle vor mir liegen.

Bedröppelt suchte er meinen Blick und begann zu grinsen. »Honey, wenn ich gewusst hätte, dass du so stürmisch bist …« In einem erstaunlichen Tempo, das sein Trunkenheitszustand nicht hätte vermuten lassen, stemmte er sich auf seine Knie. Jedoch hatte meine Eroberung für die Nacht eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne, denn die minimale Unterbrechung unseres Blickkontakts reichte, dass ich anscheinend aus seinem Fokus verschwunden war.

Zugegebenermaßen war dies auf dem gesamten Weg von der Rooftop Bar des Hotels zu meinem Zimmer bei jedem Fitzel Weihnachtsdeko der Fall gewesen. Doch ich hatte vermutet, die Aussicht auf mein Bett hätte eine mindestens ebenso große Wirkung wie der geschmückte Baum in der Nische vor meinem Zimmer.

Statt mir entgegenzukommen, hatte Rufus eine Vierteldrehung absolviert und robbte auf seinen Knien den halben Meter zum Christbaum.

Ehrfürchtig befingerte er einen Zweig. »Der ist ja echt!«

»Ist er nicht!«, musste ich widersprechen. Niemals würde in einem Hotel in jeder Ecke ein echter Baum stehen.

Amüsiert lehnte ich mich an den Türrahmen und beobachtete den Mann, mit dem ich geplant hatte, diesen Heiligabend im Bett mit viel, viel, viel Sex zu verbringen. Und wenn er sich nicht auf der Tanzfläche zu den dröhnenden Bässen an mir rieb, wodurch meine Sinne durch die Decke gingen und ich Sorge hatte, ich würde in meiner Hose kommen, hatte er eine derart reizende Art, dass ich ihm nicht böse sein konnte, weil anscheinend ein Weihnachtsbaum interessanter war als ich.

»Honey! Der Baum ist echt.« Er streckte sich zu mir und wie von selbst reichte ich ihm meine Hand, die er sofort ergriff. Und zum zweiten Mal in einer Minute wurde ich Kräften, mit denen ich nicht gerechnet hatte, ausgesetzt und einen Schritt nach vorne gezogen. Diesmal konnte ich mich aber nicht mehr abfangen und landete auf Rufus, der mit mir in den Armen auf den Rücken fiel. Dennoch strahlte er mich unvermindert an.

Sofort sortierte er seine Beine und ließ mich dazwischen gleiten. Er vergrub die Finger in meinen Haaren und zog mich zu sich.

Seine Lippen schwebten über meinen, doch der erwartete Kuss blieb aus. »Ich sag’s ja. So stürmisch. Das müssen wir gleich noch anders einsetzen.«

Zufrieden grinste ich gegen seinen Mund. Bei seiner ganzen Albernheit hatte er glücklicherweise nicht vergessen, was das eigentliche Ziel des Abends war.

»Aber zuvor«, fuhr Rufus mit einer konspirativ anmutenden Stimme fort und ich kniff meine Augen zu Schlitzen zusammen. »… zuvor …« Er drehte sich der Miniatur-Monstrosität in Gold und Rot zu und zog einen Ast in mein Gesicht. Das ganze Ding klirrte dumpf durch die aneinanderschlagenden Kugeln. Plastik vermutlich. Hoffentlich!

»O mein Gott!« Hastig schob ich zum Schutz eine Hand dagegen. Doch meine Sorge unter dem Ding begraben zu werden, war unbegründet, da es sofort in ihre Ecke zurückschwang, als Rufus den Zweig losließ. »Du bist eine Gefahr für die Menschheit!«, beschwerte ich mich kopfschüttelnd. Doch Rufus lachte nur.

»Nein Honey! Ich verspreche, dir kein Leid zuzufügen.« Sanft verschlossen diese unfassbar weichen Lippen meinen Mund und sofort vergaß ich, meinen Tadel fortzusetzen.

Das war es gewesen, warum ich diesem Mann sofort verfallen gewesen war. Seine Bewegungen auf der Tanzfläche hatten mir einen Ausblick darauf gegeben, was er mit diesen Hüften anstellen konnte. Seine entspannte Art hatte mir einen eindeutigen Eindruck vermittelt, wie leicht es sein würde, mich fallen zu lassen. Aber seine Küsse … seine Küsse hatten es besiegelt. So als ob ich das attraktivste Wesen wäre, das er je vorgesetzt bekommen hatte, hatte sein Mund an mir geknabbert, seine Zunge meinen Hals entlang geleckt, seine Küsse mir den Atem geraubt. Der Alkohol, den wir konsumiert hatten, hatte nicht im Mindesten die Wirkung seiner Lippen auf den meinen. Er hatte mich völlig berauscht. Jedoch nicht so sehr, dass mir nicht bewusst war, wie ich tatsächlich aussah. Meine Wangen brannten so sehr, dass ich mir ausmalen konnte, wie rot sie waren. Wahrscheinlich waren meine hellbraunen Sommersprossen gar nicht mehr zu sehen.

Meine Gedanken wurden mit Rufus’ Händen auf meinem Arsch in das Hier und Jetzt zurückgeholt. Er knetete ihn und schob von unten sein Becken gegen meines.

»Ich will, dass du die beste Zeit mit mir hast.« Er warf einen kurzen Blick zum Weihnachtskrimskrams zu meiner Rechten. »Und ich wollte schon immer mal Sex vor einem Christbaum haben.« Wohl um seine Worte zu untermauern, rollte er erneut seine Hüften gegen mich und der Kontakt unserer Schwänze entlockte mir ein nicht leises Stöhnen. Irgendwo in den Fluren wurde eine Tür geöffnet und Stimmen drangen durch den Gang.

»Dann werde ich dich beim Wort nehmen! Das verlegen wir aber besser in mein Zimmer.« Ich krabbelte auf alle Viere und stellte mich über ihn. »Na los! Auf! Löse deine Versprechen ein. Auf den Baum wirst du aber verzichten müssen.«

Rufus machte keine Anstalten, sich zu erheben und griff sich in den Schritt. »Vor dem Christbaum, Honey. Sex im Glanze der Kerzen und im Spiegelbild der Kugeln.« Dramatisch ruderte er um sich und grinste mich an. Was war es, mit dem mich dieser Mann gefangen hielt?

Sein Äußeres sprach sicher für ihn. Ich war kein Heiliger. Ich hatte Augen im Kopf und dieser Mann mit seinem schlanken Körper, fein gestutztem Bart, eleganter Kleidung, immer einem Witz auf den Lippen und seinem extremen Hang zu Weihnachten wirkte nicht nur auf den Bereich zwischen meinen Beinen, sondern durchaus auch auf den mitten in meiner Brust. Es fühlte sich an, als drängten seine dunklen Augen bis dahin und hinterließen dort ein nie dagewesenes Wohlbefinden. Es tat gut, nicht nur ein schneller Fick zu sein, sondern sich zumindest ausstehen zu können. Es war schließlich Weihnachten. Das hatten wir verdient.

Unweigerlich musste ich zurückgrinsen. »Ich sollte dich hier liegenlassen.«

»Aber du wirst es nicht!«

»Bist du dir da sicher?«

»Aber so was von. Das lässt du dir nicht entgehen.« Mit beiden Händen fuhr Rufus seinen Körper entlang. Als er bei seiner Brust angelangt war, streiften seine Finger die braune Haut, die sich gegen den hellen Stoff des Hemdausschnitts abzeichnete, der wohl einen Knopf weiter geöffnet war, als es noch in der Bar der Fall gewesen war. Schließlich musste er die Arme so strecken, bis er wie ein Pin-up-Girl vor mir lag.

»Weißt du, was ich mit derart von sich überzeugten Machos mache?«, fragte ich ihn mit herausfordernd hochgezogenen Augenbrauen.

Sein offenes Lächeln entblößte seine weiße Zahnreihe, die dem eines Models glich. »Nein. Was denn?« Aus seiner Stimme drang eine kindlich begeisterte Neugierde, sodass ich auflachen musste.

»Ich schleife sie in meine Höhle!« Rasch packte ich ihn an einem Fußgelenk und ließ ihm keine Zeit darüber nachzudenken, was ich damit meinte. Den halben Meter zur Türschwelle hatte ich ihn schon gezogen, als ein überraschter Laut aus ihm drang.

»Halleluja! Warte, warte! Hast du viel Kraft!« Mit Bewunderung im Ausdruck musterte er mich einmal von unten nach oben, bis sein Blick in meinem Gesicht hängen blieb.

»Die Tänzerinnen werfen sich ja auch nicht von allein in die Luft, das muss schon jemand übernehmen. Und auffangen sollte man sie auch.«

Das schien Rufus in die Gänge zu bringen und er sprang auf. »Du bist Tänzer?« Er hielt mich an meinen Hüften fest und schob mich Schrittchen für Schrittchen rückwärts, während er meinen Hals entlang knabberte. Das ging relativ gut, da wir ziemlich gleich groß waren. Er musste seinen Kopf nur ein bisschen neigen, um daranzukommen.

»Ich bin Tänzer.«

»Faszinierend. Was für ein Zufall.« Seine Lippen und sein Bart kitzelten mich leicht, als er gegen meinen Adamsapfel sprach. »Ich hab heute eine Ballettaufführung besucht.«

Wir hatten es endlich in mein Zimmer geschafft und ich schob die Tür ruckartig zu, sodass sie mit einem Klick ins Schloss fiel. Rufus’ Hände hatten ihren Platz auf meinem Hintern mittlerweile verlassen und eine fuhr unter mein Shirt, während die andere ihren Weg unter den Hosenbund auf meinen nackten Arsch fand. Meine Aufmerksamkeit war dabei, unser Gespräch zu verlassen, als mich ein Gedanke dazu zurückbrachte.

»Ach, ja? Wo denn? An der Seattle Opera? Da hab ich nämlich heute getanzt.«

Rufus ließ von mir ab und schob mich etwas von ihm. »Hör auf! Dann hab ich dich heute tanzen gesehen?«

»Vermutlich, wenn du nicht an wesentlichen Stellen die Augen zu einem Nickerchen geschlossen hattest.« Ich versuchte ihn wieder an mich zu ziehen, doch er schob mich weiter rückwärts den kleinen Flur entlang in Richtung des Bettes – wie ich nur hoffen konnte. Als meine Kniekehlen an den Rand dessen trafen, ließ ich mich erleichtert zurückfallen.

Mit hungrigen Augen sah Rufus auf mich herab, während er sich mit schnellen Handgriffen auszog. Meine Kleidung war nicht so kompliziert, dass ich mich durch hunderte von Knöpfen quälen musste. Ein stylisches Shirt, das ich mit einem Griff über meinen Kopf gezogen hatte. Die Hose und meinen Jockstrap konnte mir Rufus selbst ausziehen.

Schnell trat ich mir die Sneakers von den Füßen, die dumpf auf dem Teppichboden aufschlugen. Währenddessen entknotete Rufus fein säuberlich die Schleifen seiner braunen Lederschuhe. Achtlos warf ich meine Socken zu dem Klamottenhaufen vor dem Bett. Als ich wieder aufsah, stand er splitterfasernackt vor mir. Und ich hatte das Gefühl, der Sabber müsste mir aus dem Mundwinkel tropfen, so lief mir das Wasser im Munde zusammen.

Er trat an das Bett heran und betrachtete mich eindringlich. »Das war das Heißeste, was ich seit langem gesehen habe. Perfektion in Strumpfhosen. Kannst du auch drei Meter in die Luft in einen Spagat springen?«

Sein Enthusiasmus hatte etwas Ansteckendes und da war wieder diese Begeisterungsfähigkeit, die ich erneut dämpfen musste. »Es sind nicht ganz drei Meter, aber nun ja, wie gesagt, ich habe mitgetanzt, also ja … ich kann das auch. So gut, dass die mich engagieren.«

Langsam beugte er sich über mich, griff an die Seiten meiner Hose und begann sie langsam an meinen Beinen herab zu ziehen. »Hattest du vor, mir etwas zu Weihnachten zu schenken?«

Ich musste lachen. »Natürlich. Ich kenne dich ja auch schon seit zwei Stunden. Da hab ich glatt was online bestellt. Wird sicher gleich per Express geliefert.«

Mit einem lasziven Grinsen schüttelte er den Kopf. »Es ist alles hier, was ich will.« Er hatte mir die Hose mittlerweile vollständig ausgezogen und ließ sie auf den Boden sinken. Sachte ergriff er meinen Fuß und hob das gesamte Bein an. Sanft strich er mit den Fingerspitzen entlang. »Diese Beine …« Er ließ es los und drehte mich an der Hüfte auf den Bauch. Meine Erektion war mittlerweile so hart, dass ich mich dankbar für den Widerstand gegen die Matratze rieb. Der dünne, dehnbare Stoff meiner Unterwäsche war in diesem Moment nicht die geringste Hilfe.

Doch Rufus holte mich aus den Überlegungen zu meinem Dilemma zurück. »Und dieser Arsch. In einer dieser dünnen Tanzhosen. Und du tanzt für mich.«

Seine Worte hörte ich nicht zum ersten Mal, aber das erste Mal wurden sie von seinen Händen begleitet, die zielsicher, aber so zärtlich über meine gesamte Rückseite streichelten. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich zu winden, auf der Suche nach mehr Reibung, mehr Rufus, mehr … Dessen Finger fuhren unter die elastischen Bänder um meine Hüften und zupften das bisschen Stoff von meiner Haut. »Aber es gibt erst morgen die Geschenke. Heute haben wir etwas anderes vor.« Er legte sich über mich und flüsterte mir von hinten ins Ohr. »Was brauchst du, damit ich in diesen Arsch kann?«

Sein Atem, seine Lippen schickten einen Schauer über meinen Körper. »Nichts. Ich bin ein guter Pfadfinder. Immer auf alles gefasst. Nur ein bisschen Vorbereitung.«

Sein Lachen drang an mein Ohr und ich spürte seinen harten Schwanz zwischen meinen Pobacken. Der Jockstrap erfüllte seine Aufgabe. Er war keine Barriere, sondern eine Einladung. Gierig hob ich meine Hüften, um mich gegen ihn zu drücken. Doch sein Gewicht verschwand von meinem Rücken und er stieg aus dem Bett. Den Kopf leicht zu ihm gewandt, sah ich ihn aus seiner Hose ein paar Päckchen ziehen. Er schaute auf in mein Gesicht und ein warmes Lächeln spannte sich über seine Lippen, das sofort bis in seine Augen ging. Er beugte sich vor und streckte sich, um die Distanz zwischen uns zu überbrücken. Nur einen kurzen, sanften Kuss tupfte er auf meine Lippen. »Bleib so liegen!«

»Ich hatte nichts anderes vor.«

»Frecher Bottom.« Er grinste mich an und es gab für mich keinen Grund zu widersprechen. Erneut legte er sich zu mir zwischen meine Beine und begann meine Schultern zu küssen. Die Wirbelsäule hinab bis zu meinen Pobacken, die ebenfalls jeweils einen Kuss erhielten. Sanft strich er meine Seiten entlang, bis seine Hände an meinen Hüften landeten. Und mich plötzlich verließen. Hinter mir raschelte das Plastikpäckchen und kurz darauf spürte ich einen Finger meinen Spalt entlang gleiten. Eine zweite Hand kam dazu und hielt meinen Arsch auf. Als das kühle Gleitgel meine Öffnung traf, zuckte ich leicht zusammen.

»Sch …«, raunte Rufus. Seine Küsse trafen mich erneut im unteren Rücken und ich konnte nicht anders, als meine Hüften zu kreisen und meine Erektion erneut gegen die Matratze zu drücken.

»O mein armes Baby. Musst du so leiden?« Rufus’ Lachen drang an mein Ohr.

Mein Protest, als er von mir abließ, ging in seinem Gelächter unter. Er drehte mich an den Hüften auf den Rücken und hob meine Beine leicht an. Immer noch grinsend rutschte er dazwischen. Als er mit einer Hand begann, erst den einen Hoden und dann den zweiten zu kneten, während er mit einem Finger der anderen über mein Loch strich, musste ich die Augen schließen.

Dieser Idris Elba in jung war zu viel für mein einfaches Gemüt. Hätte ich ihm weiter zugesehen, wäre diese Geschichte vorbei gewesen, bevor man mich hätte fragen können »Top oder Bottom?«. Rufus ließ meine Eier los, zog den Jockstrap von mir und arbeitete sich langsam – viel zu langsam – zu meinem Ständer vor. Bedächtig begann er ihn auf und ab zu streichen. Mit jeder Wiederholung zog er die Vorhaut weiter zurück und sein Atem traf meine empfindliche Eichel.

»Ich steh auf deine Vorhaut.« Er krächzte es mehr, als dass er es sagte. Er hielt sie zurück und strich mit einem Finger darüber. Der Vorsaft machte die Berührung flüssig und geschmeidig und er rieb darüber, herum und zurück über die Spitze. Gleichzeitig hatte er einen Finger komplett in mir.

»Geht noch ein weiterer?«, wollte er heiser wissen.

»Es geht hoffentlich noch einiges mehr!« Was dachte er denn? Hatte er seinen Schwanz mal gesehen? Mit einem Fingerchen wäre mir nicht geholfen.

Rufus ausgestoßenes Lachen puffte gegen meine freigelegte Spitze. »Ich sag’s ja. Frecher Bottom.«

Ich machte mir nicht die Mühe, die Augen zu öffnen, sondern deutete in einer Handbewegung an, er möge doch endlich fortfahren. Mein Gequengel wurde sofort mit einem zusätzlichen Finger belohnt und Rufus dehnte und streckte meine Öffnung. Auf der Suche nach Mehr schob ich mich ihm immer mehr entgegen. Als er einen weiteren Finger dazu nahm, streifte er bei einer Drehung meine Prostata und hinter meinen Augen erschienen wie zum Beweis kleine flirrende Sternchen.

»Genug!«, bestimmte ich.

Rufus verlangsamte seine Bewegungen und gerade als ich dachte, er würde seine Hände von mir nehmen, öffnete ich meine Augen. Jedoch brachte mich der Anblick, der mich erwartete, nahezu bis an den Rand meiner Beherrschung. Rufus fuhr mit seiner Zunge einmal über meine Schwanzspitze. Die warme, feuchte Berührung fühlte sich wie aus einer anderen Welt an. Schnell hob ich mein Becken, um seiner wohligen Mundhöhle hinterher zu jagen. Vergebens. Jetzt ließ er von mir ab. Jetzt. Nachdem er mich an einem Punkt hatte, an dem ich alles tun würde für seine Berührung. Sein zufriedenes Grinsen machte den Anschein, dass er das genau wusste.

Rufus griff nach einem weiteren Päckchen, das neben ihm lag und riss es auf. Mit wenigen Handgriffen hatte er das Kondom über seine Erektion gezogen. Ein weiteres Päckchen brachte noch mal Gleitgel zu Tage, das er großzügig auf seinem Schwanz verteilte.

»Umdrehen«, grunzte er und grinsend drehte ich mich zurück auf meinen Bauch.

Er fuhr noch einige Male über meine Öffnung und verstrich mehr vom Gleitmittel darüber und hinein. Langsam wurde ich unruhig. Diese ganze Vorbereitung war gut und recht, aber langsam brauchte ich mehr. Ich schob mich auf meine Knie und Rufus meinen Po entgegen.

Sein leichtes Lachen hörte sich wie klares Kristallklingen an. Mit einer Hand an meiner Seite und seinem Schwanz an meinem Eingang schob er sich langsam in mich. Eine Mischung aus Erleichterung, dass wir endlich da waren, wo ich hinwollte, seit ich ihn in der Bar gesehen hatte und kurze Überraschung über das Gefühl von Fülle. Dem Druck, dem ich nicht standhalten können würde. Dem ich aber auch nicht ausweichen wollte. Betont langsam atmete ich aus und ließ mich auf einen Arm sinken, um mich besser gegen Rufus drücken zu können. Eine Hand strich über meinen unteren Rücken und Rufus gab beruhigende Laute von sich. Er war das beste Weihnachtsgeschenk, das ich mir selbst machen konnte. Nach dieser Tour hatte ich einen Liebhaber verdient, der sich umsichtig um mich kümmerte, der sich selbst nicht so wichtig nahm, der ganz für mich da zu sein schien. Als meine Arschbacken gegen ihn stießen und ich seine Hoden an meinem Hintern fühlen konnte, hielt ich kurz inne. Der Druck hatte sich wie erwartet in das wohlige Gefühl von Verbindung gewandelt.

»Honey, du fühlst dich so gut an. Und du siehst so heiß aus vor mir.«

Diesmal war mein Grunzen die Antwort auf seine Worte. Er konnte sie zweifelsfrei als Zustimmung auslegen. Mit vorsichtigen, kurzen Stößen begann er, sich leicht zu bewegen. Schnell nahm ich den Fluss seiner Bewegung auf, schob mein Becken zurück, wenn er sich aus mir zog und kam ihm entgegen, wenn er wieder in mich stieß. Mit seinen Händen an meinen Hüften hielt er mich und unterstütze jedes Rollen, jedes Schieben von uns und trieb mich, so als ob er jede Ecke meines Körpers kannte, immer näher an meine Ekstase. Ein Glücksgriff. Rufus hatte sich als absoluter Glücksgriff herausgestellt. Jede seiner zärtlichen Berührungen war sorgsam, aufmerksam, behutsam, intensiv. Genauso wie er bereits in der Bar gewirkt hatte.

Rufus’ Bewegungen wurden immer heftiger. Mit jedem Stoß drückte er mich mehr in die Matratze unter mir. Mein Dagegenhalten brachte meinen Hintern in eine Position, dass Rufus mit seiner nächsten Vorwärtsbewegung direkt meine Prostata traf. Und wieder und wieder. Fast panisch griff ich zwischen meine Beine, um mich zu erlösen, doch Rufus hatte andere Pläne. Ein kräftiger Arm umgriff meine Brust und zog mich zu sich. Eine Hand schlängelte sich um meine Mitte und hielt meine pochende Erektion. Mit heftigen, kleinen Bewegungen stieß er weiter in mich, während seine Hand meinen Schwanz massierte. Um ihm noch näher zu sein, griff ich nach hinten und meine Finger vergruben sich in seinen Oberschenkeln.

Unfähig den über mich hereinbrechenden Sensationen zu widerstehen, blieb mir nichts anderes übrig, als mich gegen Rufus zu lehnen und loszulassen. Das Prickeln aus meinen Lenden entlud sich und ich kam. Mein Hintern verkrampfte mit jedem Schub und Rufus’ Bewegungen kamen ins Stocken, bis er seine letzten beiden Stöße mit einem heftigen Stöhnen begleitete.

Unsere Atmung wurde langsam flacher. Rufus strich mit seiner Hand zärtlich über meinen Bauch. Ohne mich loszulassen, zog er sich aus mir. Die Position erforderte dies wohl, aber es war trotzdem zu früh. Ich hätte ewig mit ihm in mir sein können.

Als seine Hand von mir verschwand, ließ ich mich nach vorne auf das Bett fallen. Zu spät – gerade mit der Landung – fiel mir ein, dass ich wohl bei meinem Orgasmus nicht nur Rufus’ Finger, sondern auch meinen Bauch getroffen hatte. Seufzend beschloss ich, dass mir das gleichgültig war.

Neben mir hörte ich Rufus hantieren. Vermutlich entsorgte er das Kondom. Ich drehte meinen Kopf, um ihn sehen zu können.

Lächelnd kuschelte er sich an meine Seite. Mit seinem weißen T-Shirt in seiner Hand ergriff er meine Schulter, um mich auf meine Seite zu drehen. »Komm her.« Ohne meine Augen von ihm zu lassen, rollte ich mich zur Seite und ließ ihn mit dem Shirt über meinen Bauch und Oberschenkel streichen. Er rollte mich einmal zurück, bis ich auf meiner anderen Seite lag und er hinter meinem Rücken war.

Energisch zog er die Decke unter uns hervor, drehte und wendete sie, bis er sie schließlich über uns zog. Er kuschelte sich an meinen Rücken, sodass sich sein weiches Gemächt an meinen Po drückte. Wie ein Vogel, der sein Nest vorbereitete, richtete er uns auf dem Bett ein. Und das sanfte Glimmen meines Höhepunkts wandelte sich in gemütliche Geborgenheit.

»Ich bleib hier, ja?«

Die Frage riss mich für einen Moment aus dieser Zweisamkeit. Wieso sollte er gehen? Gut, wir kannten uns gerade mal drei heiße Minuten. Aber Rufus fühlte sich gut an in meinem Bett.

»Aber sicher. Wo willst du denn hin?«

Rufus rutschte Haut an Haut zu mir und drückte sich eng an mich. »Nirgends. Sicher nicht in mein kaltes Hotelzimmer.« Seine Hände fingen an, über meinen ganzen Körper zu wandern. »Ein Tänzer also?«

»Ja. Was hast du eigentlich bei der Aufführung gemacht? Warst du ganz allein da?«

»Tatsächlich habe ich die Vorstellung allein besucht. Aber ich treffe hier meine Cousine. Sie tanzt auch Ballett. Deshalb war ich da. Dazu brauch ich kein Date.«

»Wer ist deine Cousine?«

»Kayla Roberts?«

»Kayla! Sie hat gesagt, dass Verwandtschaft von ihr heute da sein wird. Sie hat aber nicht gesagt, dass ihr Cousin ein derart heißer Typ ist.«

»Honey, willst du mir schmeicheln?«

Auch die Kosenamen sollten seltsam klingen. Wir beide kannten uns nicht. Und doch kamen die Liebesbezeichnungen völlig natürlich aus seinem Mund. Nicht gekünstelt. Rufus hatte weniger Probleme, Zuneigung zu zeigen als die Mehrzahl meiner Exfreunde. Vor allem schien er nach Berührung zu hungern. Seine Hände waren überall auf mir.

Er knabberte an meinem Ohrläppchen und es kitzelte so, dass ich mich kichernd versuchte aus seiner Umarmung zu winden. Doch seine Arme schlossen sich enger um mich. Während ich noch vor mich hin lachte, begann Rufus seine kleinen, sanften Küsschen über meinen Hals zu setzen und ich drückte mich wieder in seine Arme.

»Bist du wie Kayla auch aus Arizona?«

»Ja.« Küsschen. »Wir kommen aus demselben Ort.« Küsschen. Küsschen. Küsschen.

»Und was machst du in Arizona?« Meine Fragerei schien ihn nicht zu stören.

Küsschen. »Im Moment gar nichts.« Küsschen. »Da ich noch in Los Angeles studiere. Erst danach geht’s wieder nach Hause.« Küsschen.

»Und was studierst du?«

»Zahnmedizin.«

»Uh! Beinahe ein Volltreffer! So knapp daneben! Ein Zahnarzt. Das ist schrecklich. Wie kannst du nur?«

Knurrend stellte Rufus seine Küsse ein und begann, wieder an meinem Ohr zu knabbern. »Was hast du denn gegen Zahnärzte? Im Moment stecke ich in den letzten Zügen meiner Zeit als Arzt im Praktikum.«

Ich drehte meinen Kopf, bis ich ihn ansehen konnte. »Ein Zahnarzt. Ihr seid fies.« Nachdenklich sah ich in sein strahlendes Gesicht. »Erklärt aber vielleicht auch diese wunderschönen Beißerchen.«

Rufus nahm meinen Mund in einem heißen Kuss und schlang ein Bein über meinen Oberschenkel. »Frech!«, stellte er noch fest.

Ich schmiegte mich an ihn und genoss die Nähe zu ihm. »Fliegst du morgen mit Kayla nach Hause?«

Wäre ich nicht an ihn gedrückt gewesen, wäre mir wahrscheinlich nicht aufgefallen, wie er sich bei der Frage anspannte. Seine Hand, die durch mein Haar fuhr, stockte kurz, bevor er das Streichen durch meine Strähnen wieder aufnahm.

»Nein. Ich werde dieses Weihnachten gar nicht daheim sein.«

Ich hob meinen Kopf etwas. »Das überrascht mich. Ich hätte jetzt gedacht, ein Weihnachtsfan wie du würde sich das nicht entgehen lassen.«

Sein Seufzen kam ganz tief aus ihm. »Nein. Mir war nicht danach.«

Für einen kurzen Augenblick zog ich es in Erwägung, das Thema fallen zu lassen. Wir kannten uns kaum. Egal wie sehr Rufus mit Kosenamen um sich warf und wir aneinander gekuschelt lagen wie ein Liebespaar – wir waren nichts weiter als Fremde füreinander. Und persönliche Fragen hatten im Bett zwischen zwei Kerlen, die sich in einer Hotelbar aufgerissen hatten, absolut überhaupt gar nichts verloren.

Von daher war ich mir nicht sicher, wer überraschter war – Rufus oder ich –, als die Frage dennoch über meine Lippen purzelte. »Warum denn nicht? Was könnte dich denn davon abhalten, den Weihnachtsbaum und alle Geschenke, die Santa gebracht hat, ausführlichst zu inspizieren?«

Sein Lachen, das erwartungsgemäß erklang, war gedämpft. Und seine Erklärung zeigte, warum. »Mein … Abelina, meine Schwester, hat uns an Thanksgiving ihren neuen Freund vorgestellt.«

»Okay? Und das ist warum schlimm?«

Rufus seufzte so herzzerreißend, dass ich mich zu ihm umdrehen wollte, doch er hielt mich fest und drückte mir noch einen Kuss in den Nacken. »Das ist deshalb schlimm, weil ihr neuer Freund mein Exfreund ist.«

»Autsch!« Ich griff mit einem Arm nach hinten und hielt meine andere Hand über seine auf meiner Brust, in der Hoffnung, die Berührung würde ihm irgendeine Art von Trost spenden.

»Tja. Es ist, was es ist. Jedenfalls hatte ich keine Lust, das verliebte Miteinander der beiden über die Feiertage mitanzusehen.«

»Shit. Das versteh ich. Findet das niemand in deiner Familie seltsam?«

Diesmal kam das Seufzen einem Stöhnen aus den Urtiefen seiner Seele gleich und ich machte gar keine Anstalten mehr, mich in seinen Armen zu wenden, sondern wartete nur gespannt, welche Antwort diese getrübten Laute mit sich brachten. »Niemand weiß, dass wir zusammen waren. Er ist nicht out. Ich war nur sein kleines, dreckiges Geheimnis.«

Diesmal wartete ich nicht darauf, dass er lockerließ, sondern schob mich energisch zu ihm. Ich nahm sein wunderschönes Gesicht in meine Hände und fuhr mit meinen Daumen über seine sexy Stoppeln. »Du bist niemandes dreckiges Geheimnis. Wenn der Idiot nicht weiß, was er an dir hat, und nicht zu dir stehen kann, ist das sein Problem. Du hast Besseres verdient.«

Statt einer Antwort erhielt ich einen Kuss, bei dem sich meine Zehen einrollten und ich am liebsten, wie ein Weihnachts-Cherub frohlockt hätte. Dass irgendjemand bei diesem Zungenspiel überhaupt einen klaren Gedanken fassen konnte, geschweige denn überhaupt in Erwägung ziehen konnte, nicht alles für diesen Mann zu tun, war mir ein Rätsel.

»Ich bin vermutlich doch kein so guter Fang, wie du denkst.« Rufus’ Zwinkern nahm die Ernsthaftigkeit aus dem Gespräch und ich war mir nicht sicher, ob er dies für mich oder für sich tat.

»So viel habe ich nicht getrunken, als dass ich das nicht erkennen würde«, versuchte ich ihm zu versichern.

Mit seinen Händen auf meinem Po zog er mich näher an sich und begann, sie wieder über meinen Körper zu schicken. Sie tasteten sich über meinen Rücken in meinen Nacken in meinen Haaransatz und ich war dabei, mich wieder völlig in seiner Berührung zu verlieren. Rufus drehte sein Handgelenk zu sich und der Blick auf seine Uhr entlockte ihm wieder eines dieser Lächeln, die mich bereits vor Stunden auf der Tanzfläche in ihren Bann gezogen hatten.

»Merry Christmas!« Seine zarten Lippen trafen meinen schmunzelnden Mund. »Was sagst du dazu, wenn wir den Weihnachtstag mit etwas anderem als Gesprächen über meine Familie und mein vergangenes Liebesleben einleiten?«

Ich musste nicht antworten. Mein Penis übernahm die Gesprächsführung, reckte sich, wurde hart und pikte Rufus in dessen Oberschenkel. Ich half lediglich ein bisschen nach, indem ich meine Hüften rollte und meinen Unterleib in die Nähe brachte, in der ich Rufus haben wollte. Sein Schwanz verstand offensichtlich die Sprache meines besten Stücks, denn er antwortete in gleicher Manier und drückte sich in meine Hand, die für ihn bereitstand. Vorsichtig verrieb ich den Vorsaft auf der Spitze und Rufus schloss genießerisch die Augen.

»Wie gesagt: Ich bin Allezeit bereit!«

Kapitel Zwei

Rufus

 

An diesem Weihnachtsmorgen weckte mich ein feuchter Traum. Alles war besser als das, was sich mit der Ankündigung Abelinas an Thanksgiving abgezeichnet hatte. Somit würde ich nehmen, was ich kriegen konnte, und stieß in das feuchte, warme Etwas, das meine morgendliche Erektion liebkoste. Saugte. Leckte. Meine Eier streichelte und zart über die Haut dahinter strich. Die Geräusche, die damit einhergingen – das Schmatzen und Stöhnen – waren eindrucksvoll real und für einen Augenblick war ich mir nicht sicher, ob ich mich selbst damit geweckt hatte.

Als ich jedoch aus halb geöffneten Augen auf die rotbraunen Haare sah, die das Haupt schmückten, dessen Mund mich bearbeitete, als ob es kein Morgen gäbe, verspürte ich unendliche Dankbarkeit. Nicht, dass Antony mich mit einem Blowjob weckte, was ich durchaus begrüßte, sondern, dass er da war. Er hatte mir den Abend gerettet. Nein! Er hatte mir dieses ganze beschissene Weihnachten gerettet. Nicht mit erstklassigem Sex. Der war nur das Extra zu seiner Gesellschaft, die mich meinen Frust, diesen unsäglichen Ärger, diese Wut, meinen Herzschmerz vergessen ließen. Verdrängen ließen.

Diese Gedanken wurden jedoch beiseitegeschoben, als er mit seinem – gefühlsmäßig – Spuke benetzen Finger weiter über die sensible Haut in der Verlängerung meiner Hoden zu meiner Öffnung fuhr und darüberstrich. Meine einzige Erklärung, dass ich sofort kam, war, dass es helllichter Morgen war und ich keinerlei Beherrschung hatte. In meinen Ohren begann es zu rauschen, mein Körper spannte sich an und ich kam in heftigen Schüben. Antony saugte und schluckte unbeirrt weiter, bis schließlich die Spannung aus mir wich und ich erschöpft in die Laken zurück sackte. Sofort griff ich blind nach ihm, um ihn zu mir zu ziehen. Ohne zu zögern, presste er seine Lippen auf meine und küsste mich, ungeachtet meines Morgenatems. Er schmeckte nicht nur nach meinem Sperma, sondern auch nach Minze. Hatte der Verrückte vielleicht schon Zähne geputzt?

Sein Drängen gegen mich wurde immer inniger und seine Laute immer flehentlicher, sodass ich mich besann und an seiner Seite zu seiner Hüfte hinabfuhr. Als sich meine Finger um seinen harten Schwanz schlossen, durchfuhr mich erneut diese Ekstase, diesen unbeschnittenen Penis bei mir zu haben. Vielleicht war es die Faszination des Unbekannten, doch das samtige Gefühl in meiner Hand, während ich ihn rieb, schickte ein erneutes Flattern durch meine Magengegend.

Nicht, dass ich den Hauch einer Chance gehabt hätte, schon wieder hart zu werden, aber mein Körper tat alles, um das aufregende Gefühl von Erregung aufrecht zu erhalten. Antony klammerte sich so fest an mich, dass sich seine Nägel in meine Haut bohrten und ich genoss die rohe Leidenschaft, die er mir zeigte. Keine Zurückhaltung. Er gab und nahm, wie es ihm gefiel. Und es gefiel. Vor allem mir. Zufrieden rieb ich ihn durch seinen Orgasmus, während er in meiner Hand kam.

Ein Drücken in meinem Herzen, als hätte es jemand kurz mal gequetscht, erinnerte mich daran, dass das hier nicht von Dauer war und ich dieses fröhliche Bündel tanzender Energie heute wieder würde loslassen müssen. Bei allem Bedauern wusste ich, was Sache war.

Doch noch musste ich ihn nicht gehen lassen. Sein von Erschöpfung und Zufriedenheit gezeichnetes Gesicht hatte er mir zugewandt. Seine Strähnen, die in den unterschiedlichsten Gold- und Rottönen leuchteten, fielen ihm auf die geschlossenen Augen. Hin- und hergerissen, den Anblick weiter zu genießen oder noch mal die Gelegenheit zu nutzen, durch dieses faszinierende Haar zu fahren, entschied ich mich für die Beobachtung meines persönlichen irischen Glücksbringers und strich stattdessen über das bisschen weiße Haut, das meine Finger an seinen Beinen erreichen konnten.

Als er seine für mich überraschend braunen Augen aufschlug, sah mir daraus diese Lebensfreude entgegen, die ich am vergangenen Abend hatte erleben dürfen. »Guten Morgen«, hauchte er und unfähig, meine eigentlich schlechte Laune, die ich haben sollte, durchscheinen zu lassen, musste ich sein Lächeln erwidern.

»Guten Morgen, Sonnenschein.« Wirklich? Nach Honey der Sonnenschein? In seinen Augen flatterte kurz die zu erwartende Irritation auf, wenn dich ein Wildfremder mit Kosenamen überzog, doch wie zuvor schien es ihn nicht zu sehr zu stören und sie verschwand aus seinem Blick. Zurück kehrte das klare Strahlen, das mir Hoffnung gab, dass Weihnachten nicht gänzlich und in alle Ewigkeit für mich versaut war.

Er fuhr mit seiner Hand über meinen Oberkörper, streifte einen Nippel, sodass ich leicht zusammenfuhr, und weiter meinen Hals entlang. »Was sagst du? Gehen wir frühstücken? Ich sterbe vor Hunger nach dieser Nacht.«

Entschieden schüttelte ich den Kopf und ich bildete mir nicht ein, dass ihn meine zurückweisende Geste überraschte. Während er noch überlegte, wie er reagieren sollte, zog ich sein Becken wieder dahin, wo es gehörte. Auf meines. »Wir verlassen diesen Raum nicht, bevor wir müssen. Wir lassen das Frühstück aufs Zimmer kommen!«

»Check-out ist in zwei Stunden. Hältst du überhaupt so lange durch?«

Ich warf mich auf ihn und begrub ihn unter mir. Die Stellen, die ich zuvor noch großzügig umfahren hatte, da ich bemerkt hatte, wie kitzlig er an den Rippen war, attackierte ich nun, ohne Rücksicht auf sein Geschrei.

»Dieser freche Bottom hat noch nicht genug? Muss ich ihm eine Lektion erteilen?«

Unter seinem Gelächter konnte ich kaum verstehen, was er sagte. »Ja, ja!«, japste er. »Erteil mir eine Lektion, die sich gewaschen hat.«

Gott, ich würde seine Art vermissen.

 

Während ich mich anzog, um schleunigst auf mein Zimmer zu kommen, da ich ebenfalls noch meine Habseligkeiten packen musste, begann Antony bereits, einzelne Klamotten etwas wahllos in seine Reisetasche zu stecken.

»Was machst du eigentlich die nächsten Tage? Schaust du dir Seattle an?«, wollte er von mir wissen.

Meine Tage um den Jahreswechsel waren peinlich genau geplant. Ich hätte an der Uni bleiben können. Es waren schließlich meine letzten Winterferien dort. Aber der Campus war auch nur trostlos um die Zeit. Da klar war, dass ich die Ferien fern ab von zu Hause verbringen würde, gönnte ich mir Abwechselung.

»Nein, ich fliege heute noch nach New York.

---ENDE DER LESEPROBE---