Endlich Heimat? - Lili B. Wilms - E-Book

Endlich Heimat? E-Book

Lili B. Wilms

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Beschreibung

Was geschieht, wenn sich zwei Menschen begegnen, die einander zu kennen glaubten und sich doch fremd sind. Jahre nach dem Beginn seiner Transition, kehrt Jan wegen eines Jobangebots in seine Heimatstadt zurück und trifft dort unerwartet auf Patrick. Patrick, der ihn bereits zu Schulzeiten fasziniert hat. Patrick, der zunächst keine Ahnung hat wer da vor ihm steht. Bei Glühwein und einem Abend im vorweihnachtlichen München, lernen sich die beiden neu kennen. Aber reichen ihnen wenige Stunden, um zu verstehen, was hinter der gegenseitigen äußerlichen Anziehung verborgen liegt?

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ENDLICH HEIMAT?
KURZGESCHICHTE
Impressum
Dank
1
Jan
2
Patrick
3
Jan
4
Patrick
Über die Autorin
Ebenfalls erhältlich
Kennt ihr schon Hiroki Jäger?

 

 

 

 

 

 

 

 

ENDLICH HEIMAT?

 

KURZGESCHICHTE

 

LILI B. WILMS

Impressum

 

Lili B. Wilms

c/o Blutvoll Media Agentur UG (Haftungsbeschränkt)

Wildenrother Str. 26

81245 München

 

Pakete können nicht angenommen werden.

 

E-Mail: [email protected]

 

Text: © Lili B. Wilms

 

Lektorat/Korrektorat: Julia Fränkle

 

Cover: Copyright by germancreative

 

Coverfoto: Rastan on depositphotos

(https://depositphotos.com/18010909/stock-photo-starry-background.html)

 

Buchsatz: Lili B. Wilms

 

 

 

 

 

 

Copyright © Lili B. Wilms

Alle Rechte vorbehalten. Dies ist ein Werk der Fiction. Namen, Darsteller, Orte und Handlungen entspringen entweder der Fantasie der Autorin oder werden fiktiv eingesetzt. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Vorkommnissen, Schauplätzen oder Personen, lebend oder verstorben, ist rein zufällig. Dieses Buch darf ohne die ausdrückliche schriftliche Genehmigung der Autorin weder in seiner Gesamtheit noch in Auszügen auf keinerlei Art mithilfe elektronischer oder mechanischer Mittel vervielfältigt oder weitergegeben werden. Ausgenommen hiervon sind kurze Zitate in Buchrezensionen. Markennamen sowie Warenzeichen, die in diesem Buch verwendet werden, sind Eigentum der rechtmäßigen Eigentümer.

Dank

 

Vielen Dank für eure Hilfe Hiroki Jäger, Heike Reinecke, Liam Heß und Theresia Rösler!

1

Jan

 

Mit schnellen Schritten eilte Jan die letzten Stufen der U-Bahnstation hoch. Er hakte einen Finger in das Band, das über sein Ohr lief, ein und zog sich die Maske vom Gesicht, bevor er sie in seine Manteltasche stopfte. Der Schnee knirschte unter seinen Schuhen und die kalte Luft prickelte in seinem Gesicht. Obwohl er diese Strecke über den Park and Ride vor der U-Bahn – abgesehen von diesem Morgen – seit über zehn Jahren nicht mehr gelaufen war, wusste sein Körper automatisch, wohin er sich bewegen musste. Muscle Memory. Mit dieser überraschenden Erinnerung kamen aber auch die negativen. Seit Beginn seiner Transition war er nicht mehr in diesem miefigen Münchner Vorort gewesen. Und er hatte auch nicht vorgehabt, wieder hierher zu kommen. Wenn aber ein Headhunter einem ein Angebot der EADS unterbreitete, fiel es selbst Jan schwer, pauschal nein zu sagen. Auch, wenn diese Umgebung ihm schwitzige Hände bescherte und er sich wieder wie vierzehn fühlte. Gab es so etwas wie ein Emotionsgedächtnis? Er hatte gelesen, dass manche Tsunamiopfer Panikattacken bekamen, wenn sie Espenlaub im Wind rauschen hörten, weil sich die Blätter nach Wellen anhörten. Ihm erging es so mit den biederen Häuserreihen und den ordentlich gekehrten Gehwegen seines alten Schulweges. Schlagartig fühlte er sich zurückversetzt in sein altes Leben, die Unsicherheiten, das Nichtwissen, wer er selbst war. Nein! Er brauchte das wirklich nicht. Unwillkürlich schüttelte er den Kopf über sich selbst. Wenn nur nicht dieses Angebot wäre. Dieses Jobangebot, das ein Traum war. Nach dem er sich die Finger lecken müsste. Aber es hatte Jahre gedauert, sich fern von hier einen Freundeskreis aufzubauen, der ihn akzeptierte, der für ihn da war, auf den er sich verlassen konnte. Sollte er das alles aufgeben, für ein bisschen – okay für einen Haufen – mehr Geld, für ein bisschen – okay deutlich mehr – Prestige? Für eine Position, die ihm auf den Leib geschneidert war?

Gerade als er sein Auto erreichte, vibrierte sein Handy in der Jackentasche. Nach einem kurzen Blick aufs Display antwortete er: »Megumi! Du hast mich sogar aus der U-Bahn aussteigen lassen, bevor du anrufst.«

Er lachte, während Megumi am anderen Ende entrüstet schnaubte. »Jetzt sei nicht blöd! Sag mir lieber, wie es war.«

So sehr Jan mit seiner alten Heimat im Zwist stand, so sehr war Megumi, auch nachdem er weggezogen war, eine treue Konstante geblieben. So wie sie während ihrer gemeinsamen Schulzeit jedes Jahr wieder stoisch neben ihm die Schulbank gedrückt hatte, so stoisch hielt sie mittlerweile zu ihm Kontakt, auch wenn er diesen manchmal einfach schleifen ließ. Weil er nicht konnte. Weil er nicht wollte. Aber mit ihrer Art schaffte sie es, ihn immer irgendwie nahe zu halten. So hatte sie über die Jahre die wesentlichen Schritte seiner Transition mitverfolgen können, ohne sich aufzudrängen.

»Es war gut.«

»Jetzt lass dir nicht alles aus der Nase ziehen. Nun sag schon. Es war gut? Was soll denn das heißen?«

Jan lachte leise, während er in sein Auto einstieg, mit einer Hand das Telefon am Ohr. Es schien, als wäre die Luft im Auto noch kälter als draußen. Die freie Hand rieb er sich am Oberschenkel. »Sie wollten … Sie haben mich bereits zu einem zweiten Termin eingeladen.

---ENDE DER LESEPROBE---