500 Wahrheiten und eine Träne - Rainer Sauer - E-Book

500 Wahrheiten und eine Träne E-Book

Rainer Sauer

0,0

Beschreibung

Kleine und große Wahrheiten aus dem Alltäglichen entsprungen. Leichtes und Schweres für Körper, Geist und Seele.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 194

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Muss mir eingestehen, mein eigen freiwillig Sklaventum

Muss bekennen, das ich Sklave meiner eigenen Ideen bin

Muss enthüllen, das meine eigne beengend Welt, von mir selbst erschaffen

Das ich der Sklaverei verfallen bin, die willkürlich Falschglauben entspringt

Erst mit diesem Eingeständnis, kann ich rebellieren entgegen dem Tyrannen

Kann mich lösen von widersinnig Gedanken, mir neue freie Welten schaffen

Meine liebe Verantwortung, du unbezähmbar wildes Ross

Auch aufgezäumt und gesattelt, liebst du niemals die Kontrolle

Zweifellos lässt sich das Leben ruhiger führen, mit straffen Zügeln

Doch Zügel fest in der Hand, machen noch keinen weisen Reitersmann

Auch lässt es sich nicht leugnen, gezügelt Verantwortung bändigt das Leben

Doch ob wir Zügel halten, oder schleifen lassen, Verantwortung überdauert

So ist eben sicher, das Leben kommt, das Leben geht, Verantwortung bleibt

Das Meer meiner Tränen, hat Gleichmaß mit meinem Durst nach Liebe

Jede Träne, jeglich Trauerperle, malt angemessen Aquarell meines Dürstens

Die Oberfläche der ozeanisch Traurigkeit, spiegelt mein sehnen nach Liebe

Das Bild ist vollkommen, jede Farbe des Gefühls, hat letztlich seinen Sinn

So manches Mal, sehn ich mich nach Langsamkeit

Will der hetzend Lebensflucht selbst, mit der Ruhe als Hilfe entfliehen

Fliegen, fahren, selbst der langsam Gang, erscheint mir als bloße Raserei

Möcht schlendernd mich bewegen, mich wiegend grad nach vorne rühren

Möcht schon von A nach B mich bringen, ist wahrlich kein ziellos Leben

Doch will ich ohne große Mühe, lustwandeln ohne Zwang

Will mich dahin bewegen, fast von ganz alleine

Voran bewegt vom Puls der Langsamkeit, vom Puls der inneren Liebe

Gesellschaftlich Theater, Volksbühne Menschheit, lässt gerne täuschen

Ob Krieg, ob Frieden, ganz gleich der Tümmelei, Maskerade ist stets anbei

Krieg scheint Leid zu tragen, Frieden mutet an, als Geburtsstätte der Freud

Gleich sind die Bedingungen, Hass und Freude, sind jeder Zeit gleich Nahe

Und nebenbei bemerkt, dem Glückskind fällt Glück zu jeder Stunde zu

Dem Seeligen der Heiligkeit im Herzen trägt, ist inner Frieden immer sicher

Ich frage mich, ist dies wirklich Meines

An Oberfläche hab ich stets rasant die Antwort, schnelles Ja, schnelles Nein

Doch tief geschaut in meine Seel, find ich Relatives

Habe hier gern zwei Seiten zu einem Thema parat und nicht selten mehr

Soden in der Unendlichkeit des Universums, Relativität ihr Wirken hat

So ist auch in der Unendlichkeit meines Herzens Relativität zuhaus

Nur meine Freundschaft zu Gott selbst, hat hier ihren ewig Bestand

Alles andere ist im Herzen stets nur temporär, war stets nur ein Relatives

Unsinn ist recht schnell getan, als Junge, auch als Manne

Mit göttlich Welpenschutz freilich, zahlt Kind doch wenig für‘s Missraten

Ganz Gegenteilig, begleicht reifer Mensch sein Tun mit harter Währung

Er gibt Eins für‘s Andere, zahlt mit golden Stücke seiner Seele

Können wir erweckt Schreckgespenst, jemals wieder zum Ziele geleiten

Heimführen den Geist der Technik, den wir einst zu Hilfe riefen

Losgelassen, leichtsinnig aus unserem eigenen kreativen Geiste

Spukt er seelenlos in unserer Welt, vorgedrungen bis zur letzt heilig Ecke

Sucht und sucht, wächst und gedeiht, doch findet keine sinnvoll Heimat

Sucht bis wir Heimat geben, denn ist nicht sein Zuhause in unserem Dienste

Wie leicht fällt uns doch das Visionieren des Großen

Das Visionieren vom großen Gelde, von Erfolg, Macht und Ruhm

Doch umgekehrt im Reichtum lebend, bleibt Armut grausam Fiktion

Hier scheint Entbehrung unmöglich, scheint Armut ein Alptraum zu sein

Von Besitzlosigkeit ins Haben, braucht es wohl kleine Schritte nur

Doch Bewohner und Hausbesitzer, scheint die Tür der Armen verschlossen

Freiwillig in die Armut zu ziehen, ist Reichem zu wider, ist gar unmöglich

Es ist wohl das sagenumwobene Kamel, das eher durch das Nadelöhr geht

Mensch akzeptiere zu lieben, zu hassen, zu verzeihen

Denn das ist nunmal das begrenzt irdisch Leben

Tief hinein geblickt ins Mensch-Körper Sein, gelebt, nicht geglaubt

Ist bewusst, ist gesehen, ist unbedingt erfahren, das Gott stets zugegen

a gewiss, man wird geboren und man stirbt

So könnte man durchaus ahnen, das Leben führt zum Tode

Manch Mensch versucht Leben zu boykottieren, um dem Tod zu weichen

Doch will ich fragen, hat der Mensch der nicht stirbt wahrhaft gelebt

Besitzen ist des Menschen große Leidenschaft

Besitzen mag Mensch die Menschen, besitzen mag er den Erdboden selbst

Besitzen, möcht er Völker, Seelen, Ländereien, besitzen einfach alles was ist

Doch besitzen tut er nicht einmal sich selbst, er ist letztlich Gottes Leihgabe

Mensch mordet um Eigentum zu nehmen, hat Kriege Jahrtausende geschürt

Schöne Helena, unentdeckt Amerika sogleich, waren teuer mit Toten erkauft

Es ist gerade mal das Eine, das ich dulden kann

Dulden kann, doch auch nicht muss

Und die Vielen, die schon viel zu viel sind, ganz zweifelsohne

Die viel zu Vielen, die ich weder dulden kann noch will

Ob Sorge, Verpflichtung, vernünftig Ziel, ich bin der Eine, der entscheidet

Entscheidet, ob er nun das Eine oder Andere will

Summa Summarum, ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile

Ein Teil ist schon ein Ganzes, eine Vielheit seines Ganzen ist ungleich mehr

Eine Tomate ist nur eine Tomate, doch mehrere sind alsbald ein Strauch

Und werden nicht viele Sträucher, schon im Nu zum Gemüsegarten

Ist nicht die Summe aller Gärten, unser blauer Planet als solches

Und wird nicht in Addition unser Planet mit vielen Anderen zur Galaxie

Ebenso ist ein Mensch ganz zweifellos ein eigen Universum

Doch Mensch und Mensch wächst heran zur Menschheit

Man sagt, das Menschenkind ist schon von Geburt an Vernunftbegabt

Doch welche Teilchen, welch Zutaten bedeuten in Summe sein Menschsein

Ich sehe dich, mein Herz ist im Nu zutiefst gerührt

Sitzt am Rande des Weges, Einsamkeit ist einzig was du am Leibe trägst

Deine Seele blickt ins eigen Innere, ist alleine mit sich

Bist noch so sehr Kind, das du nicht wissen magst, von kostbar Innenschau

Traurig schaut dir groß triste Außenwelt entgegen

Denn mystisch Einsamkeit hat dir ihren heilig Zauber noch nicht enthüllt

So sehe ich einsam Kind auf Gottes Boden

Still Kind, die Erwachsenheit suchend, Kind dessen Zukunft ganz ungewiss

Manchmal hüpft mein Herz vor Freud so sehr

Weil ich am Leben bin

Hüpft das Herz so sehr, das mein Gesicht ein Lächeln nicht verstecken kann

Lächeln das sich bekundet, von ganz allein nach außen springt

Mit großem Laut möcht ich den Jubel in die hörbar Welt verschenken

Doch oft bleibt allein, unsichtbar Träne der Freude die ich still in mir weine

Heilig Melodie höre ich in mir erklingen

Die Liebe singt ganz still in mir ihr Lied

Habe in die Welt geschaut mit liebvoll Augen

Schon ertönt der Liebe Echo in meinem Inneren

Ursache und Wirkung zeigen hier ganz schnell ihr wahres Gesicht

Der Liebe in meinem Handeln, folgt als Echo der Liebesgesang

Man sieht die Menschen gerne erblühen in selbstgezüchtet Illusion

Sieht so gerne, wie sie aufgehen, in ihrer eignen Maskerade

Die Hingabe an die eigne Komödie, ist ach so voll mit Tollheit

Das die Unechtheit des Trauerspiels ganz vergessen

Menschen und ihr Trug finden sich, wachsen zum groß Menschheitstraum

Der Weise sieht jedoch, jeder ahnt irgendwie dunkel sein eigentlich Unglück

Wer will schon gerne die Wahrheit über die Lüge wissen

Wächst doch sodann die Lüge zur wahren Größe und Wahrheit wird wahrer

So lassen wir doch lieber die Selbstlüge köcheln auf kleiner Flamme

Bemühen uns eifrigst mit allen Mittel, das uns nichts anbrennt im Staate

So versuchen wir den Brei der Lügen zu rühren in einem fort

Damit die Wahrheit über das längst Verbrannte uns ewig verschonen mag

Oh mächtig Einsamkeit, deine Erschütterung ist erbarmungslos

Dein Beben lässt mein Seelengrund in der Tiefe erzittern

Vorwarnungslos doch zyklisch, wächst du zu meinem Epizentrum innerlich

Nichts kann dich bannen, verschont mich vor dir, du kommst wann du willst

Wie gut verstehe ich doch den Menschen, der dich als Gast nicht will

Denn nur ein Baum mit tiefen Wurzeln, kann diesem Urbeben widerstehen

Perlweiß Wolkenschiff, segelst mir auf blau Himmelssee entgegen

In majestätisch Geruhsamkeit, schiebst du dich heroben still an mir vorbei

Wortlos doch aufrichtig, sprichst du mir davonziehend himmlisch Lebewohl

Lässt zurück, ein Sehnsuchtserinnern, lässt zurück ein Weh nach Heimat

Es stirbt ein Mensch, stirbt jenseits des Flusses

Gerad im selben Augenblick, vis a vis, ein Kind ist geboren

Inmitten Leben und Tod, der Fluss strömt weiter, bleibt unberührt

Trägt sein Wasser unbeschwert in Zukunft unbekanntes Land

Er trägt des sterbenden Seele hinfort in die Heimat

Nährt den Neugeborenen mit seinem kühlen Nass

Alles was ein Anfang hat, findet auch ein Ende

Endlos ist allein das große Nichts, Nichts das alle Ewigkeiten inne hat

Kann ich‘s benennen, wohnt es in Raum und Zeit, hat Form in Gedanken

Ist geboren wenn auch nur im Geiste, findet eben auch hier zukünftig Tod

Die Welt die wir kennen, Universen, alles in allem, temporär Erscheinung

Was Anschein hat, flieht letztlich davon, bleibend ist nur das Unbenennbare

Engelsreigen zu göttlich Rhythmen getanzt

Kinderseelen die sich in Reih und Glied unschuldig finden

Beid sind Ausdruck der beständig Liebe die in allen Menschen wohnt

Gerad erwachsen, hat der Mensch dies schnell in Vergessenheit gebannt

Doch die Unschuld, Tochter der Liebe, ist dennoch stets sein inner Begleiter

Kinderseelen die sich lieb zueinander neigen, erinnern uns der Wahrheit

Ich durchschreite die Schattenseite weltlicher Gassen

Bewege mich hinzu auf Lichtfeld in der Ferne

Schritt um Schritt treibt es mich einwärts, gehe in das gleissend Licht

Eingetreten, durchdringt mich jeder winzig Sonnenstrahl mit aller Kraft

Bringt den Schmelztiegel meines Körpers in hitzig Wallung

Erkaltet Herzensblei, schmilzt im Nu zur golden warmen Lebensglut

Des Seelensees Damm bricht, Menschengold flutet mein ganzes Inneres

Der Seele pures Gold strömt aus mir aus Freude, strömt aus allen Poren

Ist denn die Liebe nicht genug

Muss der Mensch denn leisten, muss er dienen, erbauen, horten, machen

Ist denn Liebe nicht Geschenk an sich, ist gegeben ohne Fordern

Ist nicht des Menschen Geburtsrecht die Glückseligkeit

Ist die Liebe nicht freies Gut aller, gehört jedem und keinem

Soden ist alle Macherei auf freiwillig Basis, nicht Befehl auf Gottes Wunsch

Einen Fehler nochmals zu begehen, ist keineswegs der Dummheit Zeuge

Ist doch die Wiederholung in der Natur beliebt angewandt Funktion

Doch wer will schon ewige Wiederholung, mag stets das Selbige tun

Entdeckt doch in Ewigkeit auch das Gute irgendwann die Langeweile

So birgt erst recht der stete Fehler alsbald den gähnend Überdruss

Doch sicherlich birgt er keine Dummheit, nur ewiglich das Unbewusste

Des Menschen Mangel spiegelt sich im Mangel des Anderen

So sieht er sein Bedürfnis im Gegenüber, will geben, was er selbst benötigt

Doch hat er nicht was der andere braucht, hat nur was er selbst von Nöten

Es ist die Fülle die ihm eigen ist, die er vergessen, die erinnert masslos stillt

In dieser Fülle spiegelt sich auch der Reichtum des anderen

Spiegelt sich die Wahrheit, das nur die eigne Pracht Stillung schenken kann

Der Mensch in Fülle kann dem Mangelnden nicht geben was sein eigen ist

Liebe gibt stets gerne, doch Liebe gibt nicht sinnlos dem Fass ohne Boden

Ohne Zweifel, ich bin im Misstrauensspiele ach so meisterlich

Ich misstraue den Menschen, misstraue Mutter Erde, dem Himmel Azur

Misstraue bisweilen Gott selbst, eben auch nicht selten meiner eignen Natur

Letztlich, vertraue ich mir selbst noch am meisten, wenn auch im Zweifel

Vertrautheit ist hier nur bedingt am richtig Platze, ist wohl zu hoch gegriffen

Ist doch mein Versuch des Selbstvertrauens, Wunsch nach Kontrolle an sich

Zu erhalten die Illusion der Kontrolle, dies ist mein Verlassen auf mich

Um zu verbergen tief gewusst Wahres, groß Unsicherheit überall ersichtlich

Erstaunlich ist was ich fand, mich fallen gelassen in tief Grube Unsicherheit

Getragen sein im Netze des Unsicheren, fand ich Sicherheit ohne Vernunft

Geistig Gefangenschaft ist mir ein Greuel

Unmöglich ist mir all starre Bindung, die Fesseln der Vernunft

Legt mir Band an, das mich an der Leine des Verstandes longieren möcht

Mich führen will im endlos Kreise, rundherum im Bann der Illusionen

Ist mein Geist gefangen, fühl ich dem Tiger gleich, der Glanz im Aug verlor

Glanz im Auge eingebüsst, im golden Käfig der dreimal täglich Fütterung

Zugrunde geht mein Geist wenn er nicht frei fliegen kann

Lahmheit überkommt mich, wenn ihm die Flügel der Freiheit gestutzt

Die Imitation ist sicherlich eine große Kunst an sich

Ist gar Durchgangspforte aus fremden Gefilden zur eigenen Realität

Doch verlockt sie auch zur Gewohnheit, zum steten sein in anderer Welt

Wandelt sich zur Heimsuchung, zum Spuke, der Loslösung entbehrt

Zum guten führt sie nur, wenn am End das Imitat gänzlich losgelassen

Sodann kann Imitation Glut entfachen, so das man findet das wahre Eigene

Was nützt das köstlich Pausenbrot, wenn es dem Kinde nicht mundet

Was bringt denn all der Firlefanz, wenn er die Seele nicht düngt

Ersetzt denn das Gebet in Gedanken, intime Zusammenkunft mit dem Gotte

Ist es nicht des jeden Menschen Recht, seine eigen Art der Liebe zu finden

Oh wie leicht verwechselt man doch all zu gerne äußerlich die Dinge

Vermischt Unvereinbares, vermengt das Helle eine mit dem Dunkel anderen

So ist es sichtlich von hohem Werte, die verdrehten Dinge gerade zu drehen

Annehmen oder hinnehmen, sind nicht selten im Versteckspiel der Gefühle

Das erste, die Annahme, beruht auf der bloß Einsicht des Unveränderbaren

Selbstleugnung nennt sich Zweites, lässt Wut und Frust in die Zellen prägen

Selbstliebe und Narzissmus sind im Verwechslungs-Labyrinth auch Zuhause

So ist das eine groß Aspekt der göttlich Existenz, ist Mittelpunkt der Liebe

Das andere hingegen nur klein Spielzeug des Tyrannen namens Minderwert

Der Glaube und das kleine glauben an sich, sind Missdeutungs Spitze per se

Glaube ist Bewusstseinsform, ist wahrhaft das Wissen um Gottes Präsenz

Klein Gläubigkeit ist Fähigkeit der Vernunft, heißt nicht wissen, aber hoffen

Aussterbend Art Mensch

Bedroht durch gesellschaftlich Verrohung, dem Untergang geweiht

Gemeint ist selbstredend nicht Großpopulation des unredlich Volkes

Eher wohl der fühlend Mensch, bewusst, gerecht, ins Licht schreitend

Gefährdet sein Lebensraum, sogenannt Freiheit, geschützt Raum der Liebe

So auch er gefährdet ist, allein noch gehalten im Privatgehege der Anomalie

Der unbewusste Mensch, ohne Liebe übrig für sich selbst

Hält negativ Gefühl unbedingt für seinen Fluche, Gutgefühl bisweilen auch

Bewusster Mensch ganz im Gegenteile, in Selbstliebe gemittet

Sieht sowohl aufhellend, als auch finster Ereignis, als unbedingt Geschenk

Ein Mensch bleibt ein Mensch

Ob er erstrahlt in Bewusstheit, oder von dunklen Wolken eingedeckt

Stets zeichnen ihn aus, seine irdischen Gefühle

Gekrönt ist er, durch sein wandeln in Fleisch und Blute

Mensch bleibt Mensch

Sei er ein seelisch Meister, oder behaftet in emotional Gefangenschaft

Erzählt denn nicht die biblisch Mär, auch Jesu war in wüster Zeit versucht

Schlief nicht auch Buddha, bevor er die Erlösung im Erwachen fand

In deiner Nähe, weiß ich mit liebend Bestimmtheit

Es ist das Leid der Erde, in dem ich mich befind, und ich bin Teil davon

Spür in jeder Zell, das ich dazu gehör, das ich zähl zum Menschenschicksale

Entfernt von dir, erdenk ich, das alles geschieht, autonom von meinem Ich

In schlimmster Art, verfall ich dem Glauben, ich könnte ein Ist verändern

Menschlich Existenz und göttlich Gesetzmäßigkeit oft mit Kluft isoliert

Himmel und Erd, von tief Spalt getrennt, ohne Deckungsgleichheit fürwahr

Doch bleibt mir dennoch das Göttliche zu erkennen, Göttliches zu wissen

Gottes Wahrheit zu sehen, Menschlichmeines im besten Sinne einzupassen

Nicht zu wollen, zwingen, biegen, gar zu brechen, was mir unmöglich ist

Eher liebevoll zu vollbringen, was meinem begrenzt Vermögen entspricht

Mein klein Menschsein leben, um das Miniaturbilde ins Große einzufügen

Bildnis von mir zu schaffen, es in groß himmlisch Rahmen einzufassen

Ich schaue auf die Welt, in zwei, in drei Weisen

Durch göttlich Filter scheint zum einen, alles im hellbunt Licht der Liebe

Mit Filter meiner Menschlichkeit, sehe ich zweitens viel Schwarz, viel Weiß

Zwar gibt es buntes Allerlei, doch auch Hass und Niedertracht in Grautönen

Beide Filter der Wahrnehmung geschichtet, sehe ich das versöhnte Dritte

Unfassbar ist das erblickt Reale, kann nur sagen, so macht Alles einen Sinn

Das fischen nach Komplimenten, ist wie das Angeln nach totem Fische

Hat denn leblos Objekt, jemals einen Menschen mit Sattheit beschenkt

Kann man denn Lebendiges mit Totem nähren, den Tod etwa erwecken

Göttlich Formel spricht, Lebendiges hat sich der Lebendigkeit zu erinnern

Leben gibt Leben, der frischeste Fisch, ist der Geteilte, der die Seele nährt

Ist göttlich Manna, Seelennahrung, die zur Speisung der Fünftausend führt

Hin und wieder schreit Verachtung laut aus meinem Innern

Laut und unbarmherzig, das ich erschüttere bis auf‘s Mark

Das ich erschrecke vor dieser dunkel Macht und Kraft in mir

Und für einen ewig Moment glaub ich der Stimme des Hasses

Eine winzig Weile vertrau ich dem menschenverachtend Lügenvotum

Der Himmel über mir verdunkelt sich mit finster Wolke

Sicherlich, die Sonne scheint schon im nächst Momente in Liebe wieder

Doch für einen Atemzug lang, verstehe ich den Hass dieser Welt

Obgleich du unter Oberfläche dem Auge meist verborgen bleibst

Gut versteckt bist unter Freud und Sorgen, kann ich dich allzeit erahnen

Wie ein unsichtbar Geist wandelst du in meinen Tagträumen

Sehe dich um eine Ecke huschen, an meinen Augenwinkeln entlang fliehen

Manchmal zeigst du dich real und unverblümt, dein Auftritt raubt mir Atem

Wann und Wo du nach Erscheinung drängst, ist mir Buch mit sieben Siegeln

Vielleicht öffne ich Seelentür, Welt der Gefühle ist dir Durchgang zu mir

Gar schaue ich in die Ferne, erinnere mich an Damals, plötzlich bist du da

Manchmal flüchtig ätherisch, manchmal materiell und fest, oh Seelenpein

Bist du Unsichtbar trag ich dich als Trauerkleid, stets auf nackter Haut

In Festigkeit erblickt, gefühlt, erkannt, bist du ein Dolch in meinem Herzen

Geist des Vergangenen, wann löst du dein eisern Griff und lässt mich ziehen

Dein Spuken mag verblüffen, doch wie verrückt mag es erst klingen

Das mir bewusst ist, oh Traurigkeit, das du allergrößt Lebensgabe bist

Bin einsam Tropfen Liebe, der das große Meer vermisst

Bin heilig klein Stück Wasser, das dem groß Ozean zufließt mit Eile

Ohne Ruh und Rast, sehn ich mich dem Großen entgegen

Flieh aus meiner kleinen Welt ins Unendliche hinein

Gib mich der Sonnenmutterhitze hin, das ich verflüchtige ins Nebelland

Mich letztlich gänzlich aufgelöst im Vater kondensiere

Äußerliche Veränderung ist letztlich unnütz Handlungsweis

Ist es doch längst offen Geheimnis, innere Wandlung ist von Nöten

Kann die Welt oberflächlich tünchen nach Belieben, bunt wie ich es will

Das innere trostlos Grau, wird davon freilich nicht ein minimales bunter

Doch ist inner Wandlung erst geschehen, leuchtet eigen Elysium Farbenfroh

Außenwelt kann sich drehen wie sie will, inner Himmel bleibt unberührt

So könnte spätestens jetzt klar sein, inner Wandel vollzieht sich im Inneren

Wer will‘s leugnen, Innen nur Innen, und die heilig Zutat ist bloße Hingabe

Zwei Packesel unterhalten sich beim Wasserlassen

Thema ist wie oft und gerne der Mensch, wohl Krönung der Schöpfung

Der jüngere fragt erstaunt, hast du den Menschenfreund gehört, wie er flehte

Hast du gehört, wie er innig um Hilfe bat, kniend vor einem hölzern Kreuze

Oh ja, ich habe gehört, sprach der ältere, das man hier den Verstand verliert

Menschen haben wohl schwere Last zu tragen, wenn sie alte Hölzer bitten

Unsichtbar ist ihre Last, ebenso unsichtbar ihr angeflehtes Irgendwas

Nur gut, das wir arme Esel nur Sichtbares auf dem Rücken zu tragen haben

Wer das Geld auf der Strasse sucht, so es heißt, es liegt da unberührt

Hat Vorteil, das er braune Häufchen nicht gar so leicht aus der Sicht verliert

Anderseits sagt man, das treten in duftend Masse hätte Glück gebracht

Nun gut, so sehr ich Volksweisheit auch liebe, Worte sind das Grab Gottes

So will ich betonen, Gott findet sich nicht in wissensschwanger Weisheit

Gott finde man unbedingt im Überall

Ich stehe an einer Haltestelle, warte auf die erwünschte Bahn

Warte, warte, warte, die Ungeduld wächst sodann ins Unermessliche

Enttäuschung, Frustration, Unmut schaukeln sich in die Höhe

Dann endlich, ein lautes Quietschen kündigt nächstes Bähnlein an

Erleichterung durchströmt mich, ich höre das Ausatmen aller Mitleidenden

Um die Ecke kommt sie nun ersehnte Mitfahrgelegenheit, oh Schreck

Sonderfahrt, bitte nicht einsteigen, Gesichter werden grau, ich deprimiere

Ist dies das Leben, warten auf das Mitgenommen werden, warten ohne Ende

Enttäuschung geht, kommt erneut, man selbst bleibt, wartet stille weiter

Mein Leben ist die ewig Flucht

Fliehe beharrlich von einem Moment zum Anderen

Fliehe von Tag zu Tag, von Jahr zu Jahr

Nur dann und wann kommt die Zeit zur Ruh, gefriert Moment zur Ewigkeit

Das Fristen kommt zum Stillstande, für gerad eine Sekund

Die Flucht findet natürlich End

Für einen Augenblick steht die Erde ganz stille

Und ich höre deinen Atem

Ob zweifellos

Der Mensch stammt vom königlichen Geblüt

Schlüpft er doch bange, zumeist in die Rolle des Untergebenen

Reiht sich ein in die Spalier als Nichtsnutz, erklärt sich frei der Sklaverei

So blau sein Blute auch sei, gewiss vom göttlich Stamme

Gleich so, verwässert, trübt sein Verstand ihm dies heilig dicke Blute

Das Wissen über eigne Herkunft erlischt, sich auflöst im blassem Dunste

Übrig bleibt zuletzt, sein kleinlich Bild des darwinschen Untertanen

Vor mir ragt in die Höhe, das Zirkuszelt der Absurditäten

Man bittet mich ein, ungebeten, eine Liste Angebotenes leuchtet auf vor mir

Zum einen ist das Glücksrad der Gefühle angepriesen, gelobt das große Los

Erlös ist sichere, dauerhaft Beziehung, Zwillingsseele die man immer suchte

Sonderangebot gleich nebenan, für eiserne Nichtraucher Jung und Alt

Gerade für Anfänger, die gesunde Elektrozigarette, für rüstig Greis ebenfalls

Für Arbeitslose das Kurzprogramm, ihr verheizen ist im Nu versprochen

Wer will schon dem Volke auf der Tasche liegen, lange auf die Rente warten

Nebenan ist Spirituelles angeboten, Helfersyndrome Fünfzig Prozent Rabatt

Lasst uns zusammen beten, wahlweise mit Bettelmönch, oder armen Teufeln

Wer Tierliebe beweisen mag, ist auch gern gesehen, streicheln ist verboten

Schläge auf des Pferdenhintern, dreimal kostenlos, aber bitte ohne Gefühle

Denn der Gefühlsmensch ist allerseits bekannt, Verlierer der Gesellschaft

Und wer will denn schon verlieren, im großen Spiel der Gleichgültigkeiten

Gott, Selbstliebe, Erleuchtung to go, den Flatrate Handy Vertrag inklusive

Dies erhält man laut Liste, wenn man der Werbung vertraut, einfach glaubt

Bürger der Wegwerfgesellschaft seien hingewiesen, Schmerz sei freiwillig

Gibt es doch für jeden Schmerz ein Mittelchen, man ist ja doch nicht blöde

Als großes Sonderangebot, wird in großer Leuchtschrift inszeniert

Warum sich selbst sein, wenn dies doch in der Welt zumeist so schwer

Sei einfach ein Anderer, Lüge überragt das Wahre, Täusche doch lieber vor

Beliebt kopiert sind Gutmensch, Arbeiter des Monats, gar Mutter der Nation

Sind sie der Unmenschlichkeit nützlich, gerne auch dem Profite zu Diensten

Sei es ihnen gedankt, so sind sie uns herzlich willkommen

Wie gut ich doch verstehen kann

Das manch Mönch sich im Kloster interniert

Ein Mann sich zumindest geistig kastriert

Ist doch das Leben Versuchung in sich selbst

Erfordert ist in jedem Augenblicke der Bedacht

Wie gut ich doch verstehen kann

Das manch Frau sich kettet an heimisch Herd

Sich bindet an Haus und Hof, bindet bis Sinnlichkeit erlischt

Ist doch Versuchung in eigne Größe zu erwachsen ach so mächtig

Wie schwer ist es allerdings, in einer Welt der Wachstum nicht gefällt

So ist wohl Selbstkasteiung des Menschen liebste Folter

Nur selten sucht Er wachsend Lebendigkeit, meist findet Er den kleinen Tod

Zwei Stimmen sprechen in mir zänkisch Gegensätzliches

Sprechen unentwegt in meinem Innern, sind simultan Bedacht ersuchend

Das Leben ist ein Fluch ermahnt die eine, Hoffnungslosigkeit ihre Strafe

Leben ist Geschenk, ist Wunder, flüstert mir die andere ins Bedenken

Wunderlicher klingt es an, das zwei weitere Stimmen ihnen auf Fuße folgen

Inner Gemunkel, das Voriges munter erklärt, nicht weniger gegensätzlich

So zweifelt die eine an meinem Verstande, sagt, ich kann es kaum glauben

Wie kann es nur sein, das solch fremde Gesellen in mir wohnen

Die andere zitiert heilig Verse, die erzählen von zwei gleichwertig Brüdern