Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Morgan Lett hat eine Pechsträhne. Ihr Verlobter hat sie gerade für ihre Stiefschwester verlassen, ihre Wohltätigkeitsstiftung steht vor dem Aus, und der umwerfende Mann, den sie bei einer Bachelor Auction ersteigert hat, erweist sich als kaltherziger Idiot. Doch Millionär Alexander Bishop schlägt ihr einen Deal vor, der Morgans Stiftung retten könnte.
Ist sie bereit den Preis zu zahlen, den er von ihr fordert?
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 359
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Liebe Leserin, lieber Leser,
Danke, dass Sie sich für einen Titel von »more – Immer mit Liebe« entschieden haben.
Unsere Bücher suchen wir mit sehr viel Liebe, Leidenschaft und Begeisterung aus und hoffen, dass sie Ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern und Freude im Herzen bringen.
Wir wünschen viel Vergnügen.
Ihr »more – Immer mit Liebe« –Team
Morgan Lett hat eine Pechsträhne. Ihr Verlobter hat sie gerade für ihre Stiefschwester verlassen, ihre Wohltätigkeitsstiftung steht vor dem Aus, und der umwerfende Mann, den sie bei einer Bachelor Auction ersteigert hat, erweist sich als kaltherziger Idiot. Doch Millionär Alexander Bishop schlägt ihr einen Deal vor, der Morgans Stiftung retten könnte.
Ist sie bereit den Preis zu zahlen, den er von ihr fordert?
Über Naima Simone
Die USA Today-Bestsellerautorin Naima Simone schreibt seit 2009 Romances und Liebesromane. Sie ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern im Süden der USA.
Einmal im Monat informieren wir Sie über
die besten Neuerscheinungen aus unserem vielfältigen ProgrammLesungen und Veranstaltungen rund um unsere BücherNeuigkeiten über unsere AutorenVideos, Lese- und Hörprobenattraktive Gewinnspiele, Aktionen und vieles mehrFolgen Sie uns auf Facebook, um stets aktuelle Informationen über uns und unsere Autoren zu erhalten:
https://www.facebook.com/aufbau.verlag
Registrieren Sie sich jetzt unter:
https://www.aufbau-verlage.de/newsletter-uebersicht
Unter allen Neu-Anmeldungen verlosen wir
jeden Monat ein Novitäten-Buchpaket!
Naima Simone
A Millionaire at Midnight
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Madita Elbe
Für Gary. 143.
Inhaltsübersicht
Informationen zum Buch
Newsletter
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Epilog
Danksagungen
Impressum
»Der Prinz zog Aschenputtel den Glasschuh an, und natürlich passte er perfekt. Daraufhin trug er Aschenputtel zur wartenden Kutsche, und sie fuhren zu seinem Schloss, um zu heiraten. Doch der Prinz entpuppte sich als fremdgehender Drecksack, und Aschenputtel, die gar nicht so lieb und süß war wie gedacht, zog aus und erleichterte den Prinzen um sein halbes Königreich und die gesamte Kutschen-Flotte. Was ihm nur recht geschah, denn er hätte seinen verdammten Schwanz von vornherein in der Hose behalten sollen. Ende.«
Morgan Lett beendete genüsslich das Märchen – oder vielmehr ihre verbitterte Variante davon. Nicht einmal das schwere Seufzen, das aus ihrem Handylautsprecher drang, konnte das Grinsen abschwächen.
»Ernsthaft, Morgan?« Die Stimme ihrer besten Freundin, Khloe Hunter, erklang am anderen Ende der Leitung. »Als du gesagt hast, du wolltest dem Baby eine Gutenachtgeschichte vorlesen, hatte ich eher an eine traditionellere Version gedacht, mit weniger Schimpfwörtern und weniger Real-Housewives-of-Märchenland.«
»Was denn?«, fragte Morgan achselzuckend und ließ sich tief in das schwarze Leder des Limousinen-Rücksitzes sinken. Der Wagen hielt an einer Ampel, und sie sah durch die getönten, verspiegelten Scheiben hinaus auf den Mix aus alten Kirchen und Wolkenkratzern aus Glas und Stahl, die die Gegend rund um Bostons Copley Square ausmachten. »Ich finde, meine Patentochter verdient es, die ungeschminkte Wahrheit zu hören, und nicht so eine verwässerte Story mit nähenden Mäusen und Kristallpalästen, die vermutlich ohnehin bis ins kleinste Türmchen mit Hypotheken belastet sind. Von den geleasten Thronen und Kronen mal ganz abgesehen.«
Dann erklang ein leises, schnaubendes Geräusch, und ein Gefühl wie süßer Sirup floss ihr durch die Brust. »Ohhh. Siehst du? Sinead gibt mir recht. Nicht wahr, Süße?« Morgan gurrte dem kleinen Mädchen zu, das Khloe vor wenigen Wochen geboren hatte. Morgan war den ganzen weiten Weg nach Dublin, Irland gereist, um ihr Patenkind auf der Welt willkommen zu heißen, und sie hatte sich augenblicklich in das rosafarbene zerknautschte, wunderbare Gesichtchen verliebt. Sie seufzte. »Ich vermisse euch.«
»Ich weiß. Ich vermisse dich auch. In ein paar Wochen kommen wir nach Boston, damit meine Eltern die Kleine kennenlernen können«, sagte Khloe. In der transatlantischen Leitung wurde es still, und Morgan biss die Zähne zusammen und wusste bereits, welche Frage kommen würde, noch bevor die Freundin sie aussprach. »Morgan, bist du in Ordnung?«
Bist du in Ordnung? Wie geht es dir? Kann ich irgendetwas für dich tun? Alles Varianten der gleichen Frage, die lautete: Wie abgefuckt bist du, nachdem dein Verlobter mit deiner Stiefschwester durchgebrannt ist?
Als ob das so einfach zu beantworten war.
Wenn sie sagen würde: »Ich komme schon klar. Es ist nicht das tollste Gefühl der Welt, aber es geht schon«, dann würden die Leute glauben, dass sie log.
Aber wenn sie stattdessen sagte: »Tja, ehrlich gesagt werde ich nicht eher ruhen, bis ich seine Eier mit einem rostigen Löffel abgetrennt habe«, würden sie sie ansehen wie die potenzielle nächste Protagonistin einer True-Crime-Dokumentation.
Mit beiden Einschätzungen lägen sie nicht völlig daneben. Wenn einem Verlobter und Stiefschwester ihre gegenseitige unsterbliche Liebe offenbarten und sich dann auch noch innig küssten, schwankte das Gemüt in alarmierend kurzen Zeitabständen von Übellaunigkeit zu Taubheitsgefühl zu blindwütiger Raserei.
Stattdessen sagte Morgan also: »Mir geht’s gut.« Khloe war ihre beste Freundin, doch es war schwer zuzugeben, wie dumm und erniedrigt sie sich fühlte. Beinahe unmöglich. »Hör mal, ich bin fast am Hotel, also muss ich erst mal auflegen. Aber ich rufe dich morgen wieder an.«
»Alles klar. Viel Spaß heute Abend«, sagte Khloe mit einem Seufzen. »Ein Teil von mir wäre jetzt gern mit dir dort. Immerhin haben Niall und ich es der Bachelor-Auktion zu verdanken, dass wir wieder zusammen sind. Wer weiß? Vielleicht findest du heute Abend deinen Traumprinzen.«
Ein Jahr zuvor hatte Morgan Khloe dazu überredet, an der jährlichen Maskierten Bachelor-Auktion der Rhodonite Society teilzunehmen. Die Einnahmen dieser Wohltätigkeitsveranstaltung flossen in die Blake Literacy Foundation, wo sie dringend benötigt wurden. Dabei wurden jährlich zehn Junggesellen auf dem Silbertablett serviert. Khloe hatte den Mann ihrer Träume gefunden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Morgan eben so ein Glück zuteilwurde, war verschwindend gering.
Morgan schnaubte. »Ach, lass mal. Ich gehe nur, weil Mom mich zwingt, dabei zu sein. Es ist nur die letzte in einer langen Reihe von Partys. Sie will Einigkeit präsentieren und die Peinlichkeit abmildern, dass ihre Tochter vom VIP-Verlobten verlassen wurde. Und was wäre da besser geeignet, als mich zu zwingen, gleich den nächsten anzuspringen?«
Ihre Mutter liebte sie – daran zweifelte Morgan keine Sekunde -, doch entgegen deren Hoffnung konnten auch noch so viele Auftritte auf gemeinnützigen Galas, politischen Fundraisings und Cocktailpartys nicht die Schmach wettmachen, mit der die Zurückweisung sie überzogen hatte.
Stattdessen gaben sie den Leuten nur weitere Gelegenheiten, zu tratschen und zu tuscheln. Den bisher unangreifbaren Liebling der Bostoner High Society am Boden zu sehen, sorgte für einigen Gesprächsstoff.
Das einzig Versöhnliche war, dass jede der Partys ihr Gelegenheit gab, Charme zu versprühen und für Phoenix House zu netzwerken, eine Nonprofit-Organisation, die Frauen, die sich gerade aus einer gewalttätigen Beziehung oder aus der Obdachlosigkeit befreit hatten, dabei half, ihre Unabhängigkeit zu erlangen und in einer schnelllebigen Welt Fuß zu fassen. Was mit einem Scheck für eine gemeinnützige Organisation begonnen hatte, war erst zu freiwilliger Mitarbeit und schließlich leidenschaftlichem Feuereifer geworden. Während ihrer Zeit dort hatte sie so mutige, liebende, aufopferungsvolle Frauen getroffen. Überlebende … Kämpferinnen. Daher, nun ja, konnte Morgan in ihrem Leiden einen Silberstreifen am Horizont sehen.
Nein. Eigentlich sogar zwei.
Cynthia und Troy, ihre Stiefschwester und ihr Verlobter – Ex-Verlobter, Herrgott noch mal – waren auf keiner dieser Veranstaltungen aufgetaucht. Man konnte die Ohren nur bis zu einem gewissen Punkt steifhalten.
»Morgan«, murmelte Khloe.
»Nein«, sagte sie und fegte mit der Hand durch die Luft, auch wenn ihre Freundin die Geste nicht sehen konnte. Gott, sie hatte das alles über ihre Mutter nicht sagen wollen. Hatte nicht zeigen wollen, dass es sie im Mindesten berührte. »Ich will nicht darüber sprechen. Und jetzt bin ich angekommen und muss meinen unberührtesten Gesichtsausdruck aufsetzen, also bis bald.«
Mit neuerlichem Seufzen lenkte Khloe ein. »Ruf an und erzähl mir, wie es gelaufen ist.«
Morgan legte auf und steckte das Telefon in ihre briefmarkengroße Paillettenhandtasche. Die Limo kam vor dem Luxushotel zum Stehen, in dem die Bachelor-Auktion stattfand. In ihrem Magen tanzten die Schmetterlinge Pogo, und sie atmete tief ein, um die kleinen Biester ruhigzustellen.
Noch dieser eine Abend, den du überstehen musst. Du schaffst das. Es wird dich nicht umbringen.
»Mir geht’s gut«, flüsterte sie, während der Chauffeur die Tür zur Rückbank des Wagens öffnete. Übte sie ihren Text, oder versuchte sie, sich selbst zu überzeugen? Sie wusste es nicht, aber wenn sie für jedes Mal, das sie diese Worte bereits gesagt hatte, eine Wodkaflasche bekommen hätte, wäre sie mittlerweile stockbesoffen und definitiv in bester Stimmung.
Mit einem kühlen Lächeln für die Presse auf den Lippen, die sich um den Eingang des Hotels drängte, akzeptierte Morgan die Hand des Chauffeurs und stieg aus der Limousine.
Menschen in Pelzmänteln, Abendkleidern, glitzernden Juwelen und Smokings strömten in die überdachte Eingangshalle des Hotels. Die Finanzmagnaten, Philanthropen, Promis und Mode-Ikonen Bostons hatten sich in ihrer Kleiderwahl nicht lumpen lassen, um bei einer der gefragtesten Veranstaltungen des Herbsts zu erscheinen.
In der Vergangenheit hatte sie sich auf diese Gala immer gefreut. Ihr Stiefvater hatte sich als Menschenfreund betrachtet, weshalb der Umstand, dass Morgan mit Tausenden von Dollar für einen guten Zweck Bachelor ersteigerte, nie eine seiner »Wert-des-Geldes«-Reden provoziert hatte.
Trotzdem waren diese Reden die einzigen Momente gewesen, in denen sie lange, ehrliche Gespräche geführt hatten. Die »Wie war dein Tag?«- oder »Wie läuft es denn so?«-Gespräche hatte er sich für seine Tochter Cynthia aufgespart, die er abgöttisch liebte. Morgan hingegen hatte er toleriert, weil er mit ihrer Mutter verheiratet war.
Bei der Verlesung seines Testaments vor vier Monaten hätte dies nicht deutlicher werden können.
Wenn es etwas gab, das Gerald Carrington mehr liebte als seine Tochter und seine Frau, dann war es, das letzte Wort zu behalten.
Sie schob alle Gedanken beiseite, die nichts damit zu tun hatten, heil durch den Abend zu kommen, setzte die höfliche Miene auf, die sie zu dieser Art Events zu tragen pflegte, und errichtete emotionale Schutzwälle einer Stärke, die Fort Knox wie eine Kinder-Schneeburg aussehen ließen.
Lasst die Scharade beginnen.
Eine Stunde später bekam die höfliche Miene langsam kleine Risse. Das Ergebnis gut gemeinter Wie geht es dir?s und lächelnder Was für eine Schande!s. Aber am schlimmsten waren die mitfühlenden Blicke. Sie kratzten an ihr wie eine raue Decke an weicher, nackter Haut.
»Mom, ich gehe zur Toilette, bin gleich wieder da«, murmelte sie ihrer Mutter zu und drückte ihr die Hand.
Katherine Lett Hudson Carrington unterbrach die Unterhaltung, die sie mit einer Bekannten führte, und wandte sich Morgan zu.
»Ist alles in Ordnung, Honey?«
»Mir geht’s gut.« Herrgott. Irgendwann würde sie sich das auf die Stirn tätowieren lassen, sodass sie einfach darauf deuten konnte, wenn die Leute fragten. Sie atmete langsam aus und nickte. »Ich brauche nur ein bisschen frische Luft.«
Die blauen Augen, die auch Morgan sah, wenn sie nach dem Aufstehen in den Spiegel blickte, wurden weicher.
»Lass dir nicht zu viel Zeit. Die Versteigerung beginnt gleich.«
»Keine Sorge.« Sie warf ihrer Mutter ein schmallippiges Lächeln zu und schlängelte sich durch die Menge zum Ausgang. Als sie einen Kellner sah, änderte sie die Richtung und ging stattdessen auf die große Flügeltür auf der anderen Seite des Ballsaals zu. Luft. Sie schnappte sich eine Champagnerflöte vom Tablett des Kellners und nahm einen großen Schluck. Wenn ihre Mutter das gesehen hätte, hätte sie ihr eine Predigt darüber gehalten, dass Champagner genippt und nicht heruntergeschüttet wurde wie ein Krug Bier von einem Verbindungsstudenten. Aber in solchen Momenten – wenn man kurz davor stand, wahllos Backpfeifen zu verteilen – sollte Alkohol in großen Mengen konsumiert werden.
Ja. Sie trank noch mehr Champagner. Alkohol und frische Luft. Es war egal, dass die Novemberluft sie in ein Eis am Stiel verwandeln würde. Sie musste raus. Jetzt.
»Morgan.«
O Fuck.
Sie klemmte sich ihr Lächeln ins Gesicht und drehte sich langsam zu Angela und Chrystal Mooreland um. Abgesehen von den flammend roten Haaren sahen die Schwestern sich ganz und gar nicht ähnlich. Angela war groß und gertenschlank, Chrystal hingegen klein und so kurvig, als wäre sie einem Boticelli-Gemälde entstiegen. Ach, und es gab eine weitere Sache, die die Schwestern teilten, erinnerte sich Morgan und biss die Zähne zusammen, als sie die gierigen Blicke der beiden sah.
Klatsch. Je anzüglicher und gemeiner, desto besser.
»Hi Morgan«, grüßte Angela noch einmal und voller Mitgefühl. »Wie geht es dir?« Sie zog die Worte in die Länge wie Kaugummi.
»Hallo Angela, hi Chrystal. Mir geht’s gut«, sagte sie und wand sich dabei innerlich. »Wie geht es euch?«
»Oh, Süße, uns musst du wirklich nichts vormachen«, gurrte Chrystal. »Wir können uns vorstellen, wie furchtbar diese ganze … verzwickte Situation sein muss.«
»Ja, du kannst uns die Wahrheit sagen.« Angela legte den Kopf schief, ihr lieblicher Tonfall stand im Gegensatz zu dem stählernen Glänzen ihrer Augen. »Ich weiß gar nicht, wie du es überhaupt aushältst, hier zu sein. Also wenn meine Schwester mich mit meinem Verlobten betrügen würde …« Sie schüttelte den Kopf.
»Das würde ich dir niemals antun, Angela«, sagte Chrystal. »Schwestern machen das ganz einfach nicht.«
»Tja, wo die Liebe nun mal hinfällt«, nuschelte Morgan und zog eine Augenbraue hoch. »Zumindest höre ich das immer wieder.«
»Du musst dich ja so gedemütigt fühlen«, fuhr Chrystal fort und legte Morgan eine Hand auf den Arm. »Ich habe gehört, dass du sie zusammen im Bett erwischt hast, stimmt das?« Die andere Frau trat näher, ihr Griff wurde fester. »Haben du und Cynthia wirklich mit Körpereinsatz um Troy gekämpft?«
Was in drei Teufels … Morgan verdrehte die Augen und befreite sich aus Chrystals Griff. »Nein. Tut mir leid, dass ich euch enttäuschen muss, aber die Gerüchte um einen wahrhaftigen Zickenkrieg stimmen nicht. Tatsächlich fordern die Reality-TV-Firmen schon ihr Geld zurück«, spöttelte sie.
»Das muss sie natürlich sagen«, pseudo-flüsterte Angela ihrer Schwester zu, als ob Morgan nicht direkt neben ihr stehen würde.
Gute Güte, wie hatte sie diese beiden jemals für ihre Freundinnen halten können? Dann folgte diesem Gedanken ein weiterer, deutlich üblerer. War sie selbst auch so fies gewesen? Klar, die neueste Klatschnachricht hatte ihr gelegentlich großen Spaß bereitet, aber hatte sie sich auch so in anderer Leute Schmerz gesuhlt? Sie spürte einen sauren Geschmack im Rachen und für einen Augenblick befürchtete sie, dass der Champagner einen zweiten Auftritt hinlegen wollte.
»Tsss, es ist eine Schande«, kam es von Chrystal. »Erst hinterlässt dein Stiefvater Cynthia alles, und dann nimmt sie dir auch noch den Verlobten weg. Das ist so grausam.«
Morgan kämpfte darum, den höflichen, fast gelangweilten Ausdruck nicht zu verlieren.
Mit einem tiefen Atemzug fror sie den Schmerz unter einer eisigen Schicht Wut ein.
Wut über die Kaltschnäuzigkeit und Bosheit ihrer sogenannten Freundinnen.
Wut darüber, dass sie sich wie ein hilfloses Opfer fühlen musste, obwohl sie doch ohnehin schon ungerecht behandelt worden war.
Wut darüber, dass die Leute von ihr erwarteten, ein riesiges, rotes B für »beschädigt« auf der Brust zu tragen, obwohl es nichts gab, dessen sie sich schämen musste.
Und die Wut war ein gehöriges Stück besser als Trauer und Scham.
Sie lächelte. »Ich bitte dich. Grausam klingt ein bisschen zu dramatisch. Am Ende sind es nur ein Schwanz und Geld. Und beides ist leicht aufzutreiben.«
Die Schwestern blinzelten sie an, ihre Münder perfekte kleine Os.
Chrystal erholte sich schneller als ihre Schwester und kicherte. »Ich staune, wie du gute Miene zum bösen Spiel machst.« Sie schüttelte den Kopf. »Wir wissen, dass du völlig verzweifelt sein musst, Morgan.«
»Muss ich das?« Morgan sah sie herausfordernd an. »Warum? Hatte Troy irgendetwas, das die meisten anderen Männer nicht haben? Vielleicht bin ich ja heute Abend hier, um jemanden zu finden, der mehr von …«, sie machte eine Kunstpause, und ihr Lächeln wurde breiter, »allem hat.«
Sie war keineswegs zur Auktion gekommen, um einen neuen Mann zu finden. Nein, danke. Der Mist mit der Liebe war für Hollywood, für Märchen und diese seltenen Paare wie Khloe und Niall oder ihre Eltern vor dem Tod ihres Vaters reserviert. Ja, es gab sie, aber echte, bleibende, bedingungslose Liebe war so selten wie ein Einhorn. Oder ein Wollhaarmammut. Oder ein Playboy Bunny ohne Schönheits-OP.
Und Liebe zerstörte. Morgan hatte Troy geliebt. In ihrer Vorstellung hatten sie gut zueinander gepasst. Es war ihr leichtgefallen, sie sich in ein paar Jahren vorzustellen, wie sie still nebeneinandersaßen, das zufriedene Schweigen und die wärmende Nähe des jeweils anderen teilten. Und dann zu begreifen, dass sie die ganze Zeit nicht genug gewesen war, hatte sie gebrochen. Unter gar keinen Umständen würde sie sich dieser Art von Schmerz noch einmal öffnen. Scheiß auf die Liebe.
Sie schob diesen ganz besonderen Mahlstrom der Gedanken von sich weg und konzentrierte sich wieder auf Ding 1 und Ding 2.
»Du versuchst uns also weiszumachen, dass Cynthia und Troy dir egal sind?«, schnaufte Angela.
Morgan zuckte die Achseln. »Tut mir leid, dich zu enttäuschen. Natürlich war ich kurz aufgebracht. Ich meine, ich hatte gerade einen Scheck übersandt, damit die Backstreet Boys auf unserer Hochzeit auftreten.« Wieder hob sie eine Schulter. »Aber was soll man machen? Und außerdem ist diese Stadt angefüllt von CEOs und Millionären. Wo einer ist, findet sich auch noch einer, und die meisten sind bereit, flachgelegt zu werden … und haben nichts dagegen, wenn Nick Carter ›As Long as You Love Me‹ bei unserem ersten gemeinsamen Tanz singt. Tatsächlich sind zehn dieser willigen Herren heute Abend hier. Was soll ich sagen? Nicht jeder kann wie du aus Liebe heiraten, Angela.« Sie nickte knapp in Richtung von Angelas Mann, der frappierende Ähnlichkeit mit Hugh Hefners älterem Bruder hatte. »Oder was meint ihr?«
Die andere wurde rot, und ihr Mund verzog sich zu einer hässlichen Fratze. »Zumindest habe ich einen Mann«, zischte sie, drehte sich um und stiefelte in einem Anfall rechtschaffener Empörung davon.
»Du kannst so eine garstige Ziege sein, Morgan«, spuckte Chrystal ihr entgegen und lief ihrer Schwester nach.
Tja. Sie war schon schlimmer tituliert worden. Und es hatte sich gut angefühlt.
Sie machte kehrt und wollte wieder in den Saal gehen. Komisch. Das Bedürfnis nach frischer Luft war –
»Uff.«
Sie stieß geradewegs mit einer Wand zusammen und hob schnell die Hände, um nicht mit dem Gesicht zuerst in die Mauer zu rennen. »Verdammte Ka-«, knurrte sie, doch ein sanfter, bestimmter Griff von Händen, die sie an den Oberarmen festhielten, unterbrach ihr Zetern. O-kay. Vielleicht doch keine Wand. Sie blinzelte. Nicht, wenn die Hotelwände nicht mit gestärkten weißen Hemden und Smokingjacken geschmückt waren.
Langsam hob sie den Blick. Schwarze Fliege. Straffe goldene Haut und ein kräftiger Hals. Glatt rasiertes, kantiges Kinn, das auch aus Granit gehauen sein konnte. Ein erstaunlich sinnlicher, aber strenger Mund mit einer etwas volleren Unterlippe, die aussah, als hätte eine Frau nur wenige Augenblicke zuvor daran geknabbert. Eine markante, gerade Nase und ebenso aristokratisch hervorstehende, wohlgeformte Wangenknochen.
Und … O Gott.
Zwei atemberaubende silbergraue Augen mit dichten Wimpern. Schillernd. Das blumige Wort ploppte in ihrem Geiste auf, und obgleich es absurd schien, diese scharf geschnittenen Züge und die forsche Sinnlichkeit dieses Mannes mit einem so schwülstigen Ausdruck zu beschreiben, bekam sie ihn dennoch nicht aus dem Kopf. Als sie ein Kind gewesen war – und ihr Vater noch gelebt hatte –, verbrachte die Familie die Sommerferien jedes Jahr am Lake Winnipesaukee in New Hampshire. Die Farbe seiner Augen erinnerte sie an die glitzernde Oberfläche des sich sanft kräuselnden Wassers, wenn der Mond sich kurz nach dem Sonnenuntergang darin spiegelte. Ein Schwall von Gefühlen drückte ihr die Kehle zu. Seit Jahren hatte sie nicht mehr an diese Sommer voll sorgloser Freude gedacht …
Verrückt, was so ein Blick aus grauen funkelnden …
Angeekelten Augen?
Eiskalte Abscheu vertrieb jede noch vorhandene Wärme in ihr mit einem arktischen Windstoß.
Herrgott noch mal, sie war doch nur in ihn hineingerannt. Aber er starrte sie an, als wäre sie ein verlauster Streuner, der ihm gegen das Smoking-gewandete Bein gepisst hatte.
»Verzeihung«, entschuldigte sie sich, trat zurück und befreite sich aus seinem Griff. »Ich habe nicht aufgepasst.«
»Schon in Ordnung.« Seine Hände fielen hinab, als hätte er sie nicht eine Sekunde länger berühren können. Und trotzdem … sie musste sich beherrschen, um nicht die Augen zu schließen. Gott, sie hätte sich in dieser Stimme wälzen können wie bikinitragende Stripper in einer frischen Schlammpfütze. Sich von Kopf bis Fuß damit bedecken können. Selbst der kontrollierte, scharfe Ton konnte diesen tiefen, dunklen Klang nicht schmälern. »Sie waren … beschäftigt«, fügte er mit dem gleichen Abscheu in der Stimme hinzu, der schon in seinen Augen zu sehen gewesen war. Sein flackernder Blick huschte über ihre Schulter in die Richtung, in der die Schrecklichen Schwestern verschwunden waren, und dann wieder zu ihr.
Und urplötzlich verstand sie seine eisige Attitüde.
Der letzte Teil ihrer Unterhaltung kam ihr wieder in den Sinn. »… Außerdem ist diese Stadt angefüllt von CEOs und Millionären. Wo einer ist, findet sich auch noch einer, und die meisten sind bereit, flachgelegt zu werden.« Sie unterdrückte eine Reaktion ihres Körpers. Verdammt. Das hatte vermutlich fürchterlich geklungen. War »geldgieriges Miststück« noch en vogue?
Normalerweise hätte sie sich nicht damit aufgehalten, sich zu erklären, doch aus irgendeinem Grund wollte sie das Eis in diesen silbernen Augen schmelzen sehen. Die gleiche schwer fassbare Logik verlangte von ihr, ein Lächeln auf diese sinnlichen Lippen zu zaubern.
»Ich glaube, Sie haben eventuell etwas missverstanden, das Sie gehört haben …«
Eine dunkle Augenbraue schoss nach oben. »Das bezweifle ich.«
Sie war überrascht ob der abrupten Unterbrechung. Was zur Hölle … Verwunderung – nein, heiße Wut – flammte in ihr auf. Ob auf ihn, wegen seiner arroganten Verachtung, oder auf sich selbst, weil sie sich darum scherte, was er über sie dachte, wusste sie nicht. Doch, sie wusste es. Verflucht seien er und das hohe Ross, auf dem er ritt. Er kannte sie nicht … Niemand kannte sie wirklich.
Sie grinste und warf ihm gleichzeitig den coolen, vernichtenden Blick zu, den sie ungefähr zur gleichen Zeit perfektioniert hatte wie das Wissen, welche Gabel beim Dinner zu welchem Gang verwendet wurde.
»Oh, gut.« Sie seufzte. »Einen Moment lang hatte ich Angst, Sie würden glauben, dass ich nur hinter dem Geld eines Mannes her bin.« Kichernd schüttelte sie den Kopf. »Aber die Wahrheit ist doch, dass ich Geld und Orgasmen will, die die Eierstöcke zum Explodieren bringen. Beides zusammen ist rar gesät, wissen Sie, was ich meine?«
Sie klopfte ihm auf die Schulter und ging an ihm vorbei in den Ballsaal zurück.
Arsch.
Sie kicherte leise. Und sie hatte gedacht, dass der Abend nicht spaßig werden würde. Herrn von und zu Leichtfertig-Voreingenommen in seine Schranken zu weisen, war ganz eindeutig ein großer Spaß gewesen.
Der Wunsch nach frischer Luft war vollends verflogen, und sie fand ihren Tisch, gerade als die Lichter flackerten und damit den Beginn der Versteigerung signalisierten. Sie glitt auf den Stuhl neben ihrer Mutter und griff nach dem Wasserglas neben ihrem Teller.
Musik erklang, die an eine Mischung aus Las Vegas und Kreuzfahrtschiff erinnerte, und sie musste unwillkürlich kichern, was ihr einen mahnenden Seitenblick ihrer Mutter bescherte. Sie zuckte mit den Schultern. Was hätte sie sagen können? Die Musik war furchtbar kitschig.
Die Lichter im Saal wurden abgedimmt, und ein großer Scheinwerfer richtete sich auf die rechte Seite der breiten Bühne am vorderen Ende des Raums. Von der Seite betrat eine Frau mit ausgestreckten Armen die Bühne, die Hüften schwingend wie ein Model auf dem Catwalk. Mit strahlendem Lächeln drehte sie sich, das dunkle Haar fächerte sich dabei ebenso auf wie der Saum des ansonsten eng anliegenden paillettenbesetzten Kleids, dann kam sie in der Mitte der Bühne zum Stehen.
»Willkommen zur zwölften jährlichen Maskierten Bachelor-Auktion der Rhodonite Society«, verkündete die Moderatorin ganz verzaubert. »Und willkommen zu einem wundervollen Abend voller aufwendiger, exotischer Dates, Spaß und zehn der bestaussehenden, begehrtesten Bachelor, die Boston zu bieten hat. Jeder Cent des heutigen Abends wird der Blake Literacy Foundation zugutekommen, die das Bewusstsein für Analphabetismus schärft und unterprivilegierten Jugendlichen in Boston Programme, Nachhilfeunterricht und Technologie zur Verfügung stellt.« Sie nickte, wie um den aufbrandenden Applaus gutzuheißen. »Ja, ein wirklich guter Zweck. Und nun« – sie machte eine dramatische Pause – »ohne weiter um den heißen Brei herumzureden: Hier kommen die Bachelor!«
Sie ging zum Seitenrand der Bühne, und der Scheinwerfer schwang zur anderen Seite und richtete sich auf einen großen maskierten Mann, der die Bühne in einem schwarzen Smoking überquerte, der für den muskulösen Körper handgefertigt worden sein musste. Nachdem er die Mitte erreicht hatte, machte er eine Pose, die er höchstwahrscheinlich in der GQ gesehen hatte. Dort hätte sie auch bleiben sollen.
»Unser erster Bachelor ist in dieser schönen Stadt geboren und aufgewachsen. Obwohl er beruflich bedingt sieben Monate im Jahr herumreist, ist er ein echter« – Pause und Zwinkern – »Boston Patriot, wenn es um seine Heimatstadt geht.« Gelächter und Pfeifen erschallte, als die Moderatorin so wenig subtil auf den Beruf des Bachelors hinwies. Morgan konnte Ganz Verzaubert aber durchaus verstehen. Wenn die Leute davon ausgingen, dass sie für einen professionellen Football-Spieler boten, würde das den Preis in die Höhe schnellen lassen. Immerhin gab es einige Frauen, deren Lebenstraum es war, Spielerfrau zu werden. »Seine Hobbys sind unter anderem Campen, Kochen und literarische Klassiker, beispielsweise Von Mäusen und Menschen, Der große Gatsby … und Die Tribute von Panem.«
Noch mehr Gelächter, und Morgan schnaubte. Katniss war der Hammer. Das wusste jeder.
»Die Glückliche, die ihn gewinnt, wird das Date ihres Lebens haben«, fuhr die Moderatorin überschwänglich fort. »Drei Tage und zwei Nächte in«, dramatische Pause, »Maui! Ja, ein Wochenende voller Sonnenbaden und Schwimmen an Hawaiis schönsten Stränden, mit Schnorcheln, Hula-Tanzstunden, Luaus und natürlich dem berühmten Nachtleben. Ein Luxus-Traumdate, das in Kürze Ihnen gehören kann. Die Versteigerung ist eröffnet. Wir beginnen bei 6000 Dollar. Sechs. 7000 Dollar. Haben wir – wunderbar! Wir haben tatsächlich sieben …«
Morgan hob ihre Bietertafel und erhöhte den Preis von 8500 auf 9000 Dollar. Als das Gebot bei 9500 lag, stieg sie aus und ließ die anderen Frauen es unter sich ausmachen. Sie war schon einmal mit einem Football-Player zusammen gewesen und nun ja … Spendenaktionen in allen Ehren, aber es mit einem Athleten aufzunehmen oder sogar etwas mit ihm anzufangen, war all das Geld nicht wert. Der Sport stand bei ihm immer an erster Stelle, danach kam sein Ego. Und das Einzige, was ihn zur Treue verpflichten würde, wäre ein plötzlich erfundenes Erektionsstörungsimplantat. Nach wenigen Minuten stand das endgültige Gebot fest, und eine Frau, die kaum alt genug zum Wählen und erst recht nicht zum Bieten schien und mit ihren Freundinnen an einem Tisch in der Nähe siegreich kicherte, bekam den Zuschlag für 15000 Dollar.
Winkend trat der erste Bachelor von der Bühne, und der zweite trat auf. Weitere Junggesellen, spritzige Vorstellungen und energisches Bietertafel-Schwenken folgten, und Morgan nahm an jedem Gefecht teil. Sogar ihre Mutter warf ihr einen »Was tust du da«-Blick zu, doch sie ignorierte sie. Die Leute wollten über etwas tuscheln, sie würde ihnen etwas geben.
»Und hier kommt Bachelor Nummer neun«, gurrte Ganz Verzaubert.
Ein weiterer großer maskierter Mann erschien auf der Bühne. Doch hier hörten die Gemeinsamkeiten mit den Vorgängern auch schon auf. Die anderen waren über die Bühne stolziert oder flaniert, sichtbar bei jeder Pose von sich selbst eingenommen. Doch dieser Mann … schritt. Geschmeidig, anmutig, kontrolliert … sexy. Als ob die Kontrolle und Sinnlichkeit nicht bei seinem Gang aufhörten, sondern auch in anderen Bereichen galten. Zum Beispiel in einem Bett, in schweißnassen, unordentlichen Laken und mit stabilen Bettpfosten.
Selbst der schwarze Smoking, den so gut wie jeder der anwesenden Männer trug, sah an ihm anders aus. Wie der Anzug an seinen breiten Schultern saß, die schmale Hüfte und die durchtrainierten Beine betonte … Dieser Mann trug seinen Frack, als wäre er darin geboren … als ob das Kleidungsstück vor Wonne seufzte, weil es einen so schönen Körper umhüllen durfte. Zur Hölle noch mal, sie seufzte bei dem Gedanken.
Die weiße Maske mochte zwar sein Gesicht bedecken, doch das natürliche Selbstbewusstsein, das von ihm ausging, kam dadurch noch besser zur Geltung. Das Posieren seiner Vorgänger hatte er nicht nötig. Er stand einfach da, die Hände in den Hosentaschen, und die Haltung schien auszudrücken: »Nimm mich, oder lass es bleiben … aber wir wissen beide, dass du mich um jeden Preis haben willst.«
Und er hatte damit nicht unrecht …
Mit einem Kopfschütteln ließ Morgan sich auf dem Stuhl zurücksinken. Was zur Hölle? War er Schlangenbeschwörer oder so etwas? Apropos Schlange … Ihr Blick wanderte zur Vorderseite seiner Hose … Himmel Herrgott noch mal. Der Witz war echt schlecht gewesen – selbst für sie. Angewidert richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Ganz Verzaubert.
»Bachelor Nummer neun kommt ursprünglich aus New York, hat aber kürzlich die Postleitzahl gewechselt und nennt nun glücklich Boston sein Zuhause. Er gibt zu, ein Workaholic zu sein, und einige seiner anderen schlechten Eigenschaften sind die Gewohnheit, im Büro einzuschlafen und seine Klamotten überall verstreut liegen zu lassen, und die Unfähigkeit, auf das nächste Harry-Potter-Buch oder -Film zu verzichten.«
Beim letzten Teil lachte das Publikum, aber Morgan schüttelte den Kopf. Wer konnte schon auf Harry und Konsorten verzichten?
»Die ideale Frau für ihn hat ein großes Herz und ist geduldig genug, ihm all die Schwächen zu verzeihen.«
Noch mehr Lachen.
»Die glückliche Bieterin, die heute Abend diesen Junggesellen ersteigert, gewinnt eine dreitägige Reise ins wunderschöne Punta Mita, Mexiko. Sie wohnen in einer Luxusvilla inklusive Infinitypool mit Blick aufs Meer, einem Spa, zwei Beach Clubs und diversen Golfplätzen. Alle Wünsche werden erfüllt. Das klingt einfach unglaublich aufregend und romantisch.« Die Moderatorin seufzte. »Wir beginnen bei einem Gebot von 7000 Dollar. Bekomme ich sieben? Ja! Acht?«
Morgan riss die Tafel hoch und bot 8000. Ihre Haut begann zu prickeln. Aufregung? Begierde? Sie nahm sich nicht die Zeit, das Gefühl zu analysieren, aber es ließ sie sich verdammt noch mal im Stuhl nach vorne beugen, bereit, diesen Bachelor für sich zu gewinnen. Wenn jemand eine kleine Auszeit verdiente, dann sie. Genau, es ist die Reise, nicht der Bachelor, der dich so in Fahrt bringt, spöttelte ihr inneres Miststück. Klaaaar. Sie zeigte ihrem Bewusstsein den Mittelfinger und gesellte sich wieder zu der Vielzahl von Bietertafeln. Zehntausend. Zwölftausend. Der Preis ging immer weiter nach oben, aber sie war wild entschlossen, nicht zu verlieren. Neugier und ein Gefühl von … Dringlichkeit, das sie sich nicht recht erklären konnte, entfachten unbedingten Siegeswillen in ihr. Vielleicht musste sie einfach mit eigenen Augen sehen, ob das Gesicht des Mannes zum Rest seiner Erscheinung passte. Oder vielleicht war es das leichte Ziehen in der Magengrube, das sich beim Gedanken daran einstellte, dass eine andere heute Abend mit ihm verschwinden könnte. Was komplett idiotisch war. Es band ihn nichts an sie, außer ihrer hochschnellenden Tafel.
Das Gebot lag jetzt bei 15000 Dollar, und Morgan hob ungeduldig die Hand und rief: »17000 Dollar.« Okay, es war nicht die feine Art, auf diese Weise zu erhöhen, aber was sollte es? Sie nahm ja niemanden fest … außer den maskierten Junggesellen auf der Bühne.
»Also dann«, krähte Ganz Verzaubert und schien in keiner Weise beunruhigt wegen des Preissprungs. »Freigiebige Siebzehntausend sind geboten. Höre ich 18000? Nein?« Pause, dann grinste sie. »Verkauft an die Nummer 56 für 17000 Dollar! Herzlichen Glückwunsch! Wow, das war ein heißes Gefecht, nicht wahr?« Sie fächerte sich Luft zu und zwinkerte, während Bachelor Nummer neun die Bühne verließ.
Als die Moderatorin mit der Vorstellung des letzten Junggesellen begann, beugte sich Morgans Mutter nach vorn und legte ihrer Tochter eine Hand auf den Arm. »Fühlst du dich jetzt besser?«, fragte sie, die perfekt gebogenen Augenbrauen erhoben.
»Definitiv.« Morgan grinste.
Das erste Mal, seit sie Troy und Cynthia in ihrem zärtlichen Liebesmoment erwischt hatte, fiel das Gefühl, besiegt worden zu sein, von ihr ab. Sie hatte gewonnen. Etwas. Jemanden. Na schön, es war ein oberflächlicher, kleiner Sieg. Aber Herrgott, es war immerhin ein Sieg.
Viel zu schnell – und nicht schnell genug – war die Auktion vorbei. Kurz darauf reihten die Männer sich wieder auf der Bühne auf und die Frauen – und ein Mann -, die die Zuschläge bekommen hatten, machten sich auf den Weg, um ihre Ernte einzufahren.
Morgans Bauch vollführte Purzelbäume, als sie vom Tisch aufstand. Wie dämlich, wegen eines Fremden so aufgeregt zu sein, noch dazu einem, dessen Gesicht sie nie gesehen hatte. Aber mit Logik ließen sich die Raubvögel nicht in Schach halten, die gerade Wirbelstürme in ihrem Magen verursachten.
Selbst zwischen all den hochgewachsenen, breitschultrigen Männern entdeckte sie ihn sofort. Die Männer waren von der Bühne gekommen und standen jetzt davor. Sie ging auf ihn zu, bis sie direkt vor ihm stand. Mit klopfendem Herzen streckte sie die Hand aus und lächelte.
»Hallo. Ich glaube, Sie gehören zu mir. Morgan Lett.«
Nach kurzem Zögern ergriff er ihre Hand, und sie schaffte es kaum, ein Keuchen zu unterdrücken. Hitze breitete sich in ihr aus, begann an der Hand, wanderte den Arm hinauf und von dort in alle Richtungen durch sie hindurch. Sie spürte einen tiefen, pulsierenden Rhythmus zwischen den Schenkeln, ganz ähnlich dem rasenden Pochen in ihrer Brust.
Herrje, ein einfaches Händeschütteln konnte kein solches Chaos in der Körperchemie auslösen. Eine so instinktive Reaktion hatte sie nicht mehr gespürt, seit … seit …
O Scheiße, das war doch wohl nicht …
Der Bachelor ließ ihre Hand los, griff an den unteren Teil der Maske und, fast schon in Zeitlupe, entfernte sie und entblößte damit ein markantes Kinn, einen strengen und zugleich sinnlichen Mund, eine scharf geschnittene Nase und –
Wundervolle, sturmwilde Augen. Nur allzu bekannte sturmwilde Augen.
Der voreingenommene Arsch.
Verdammt noch mal.
Die geldgeile Schnepfe.
Verdammt noch mal.
Wenn Alexander Bishop gelenkig genug gewesen wäre, sich selbst in den Hintern zu treten, dann hätte sein 48er-Schuhabdruck bereits eine Delle in einem gewissen Körperteil hinterlassen.
In all den Reden, die er bei den Banketten und Konferenzen hielt, zu denen die stellvertretende Pressechefin seiner Firma, Kim Matlock, ihn ständig anmeldete, sprach er gern von den Dingen, die er bereit war, für seine Firma zu tun.
Mehr und härter als seine Angestellten arbeiten.
Risiken eingehen, die zumindest auf dem Papier gefährlich und unklug wirkten.
Die schwierigen Entscheidungen treffen, die nur der CEO eines Milliarden-Dollar-Konzerns treffen konnte, zum Beispiel, einige Firmen zu schließen und einigen Angestellten zu kündigen, damit andere Firmen des Konzerns wachsen und gedeihen konnten.
Doch offenbar war er in seiner Einschätzung, wo die Grenze seiner Opferbereitschaft für Bishop Enterprises, die Firma seiner Familie, lag, zu kurzsichtig gewesen.
An einer Junggesellenversteigerung teilzunehmen hätte eindeutig weit oben auf der Liste stehen sollen.
Zum Kuckuck, was kam als Nächstes? Ein Auftritt bei Let’s Dance, oder wie?
Nun, nachdem Kim ihn ausreichend bearbeitet hatte, hatte er zugestimmt, an der Auktion teilzunehmen.
Aber das war, bevor die schlanke, atemberaubende Blonde in ihn hineingerannt war, die vermutlich Kanye West zu seinem Song »Gold Digger« inspiriert hatte.
Er hatte es schon mit so manch schöner Frau zu tun gehabt. Und ganz sicher war es nicht seine erste Begegnung mit einer Dame, die Männer nur als wandelnde Dollarzeichen betrachtete. Aber diese hier …
Wunderschön. Hinreißend. Atemberaubend. Ohne Zweifel hatte sie diese Adjektive in ihrem Leben schon so oft gehört, dass sie sie fortscheuchte wie lästige Fliegen. Was die Worte allerdings nicht weniger wahr machte.
Kristallklare blaue Augen, die einer Kontaktlinsenfirma Millionen eingebracht hätten. Zarte, makellose Haut. Ein etwas breiter Mund mit vollen Lippen, die seinen Magen rumoren ließen. Keine redliche Frau hatte solche Lippen. Sein Blick hing daran, bevor er ihn zu dem Körper senkte, der selbst zwischen Hunderten von Frauen in feinstem Zwirn und behängt mit den kostbarsten Juwelen, die sich in diesem Ballsaal drängten, seine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte. Wenn man an den Glamour dieses Abends dachte, ließ schon die relative Schlichtheit ihres Kleids sie aus der Masse hervorstechen. Während andere sich für Pailletten, Perlen und leuchtende, festliche Farben entschieden hatten, war sie in ein schwarzes Abendkleid mit tiefem Ausschnitt vorn und noch tieferem Ausschnitt hinten gekleidet. Doch mit den festen, symmetrischen Brüsten, die leicht in seine Hand – in die Hand eines Mannes, nicht in seine – passen würden, mit der schmalen Taille, die den femininen Schwung ihrer Hüften betonte, und einem Arsch, der der teuren Kunst an den Wänden Konkurrenz machte, brauchte sie keinen weiteren Schmuck außer den baumelnden Onyx-Ohrringen, um ihren Look zu vervollkommnen. Sie selbst war die Zierde.
Und trotzdem waren das hinreißende Gesicht und der anbetungswürdige Körper noch nicht das Sahnehäubchen. Dieser Titel gehörte dem langen, seidigen Wasserfall, der ihr über die Schultern fiel.
Blond schien nicht der richtige Ausdruck für die Farbe zu sein, die unter dem hellen Licht der Kronleuchter wie das reinste Gold glitzerte. Die glänzenden, glatten Wellen luden einen Mann dazu ein, seine Hände darin zu versenken, die Strähnen um die Finger zu wickeln, daran zu ziehen …
Alex blinzelte, und das Bild brach entzwei wie eine Glasscheibe.
Was zur Hölle?
Er biss die Zähne zusammen und rief sich die Unterhaltung ins Gedächtnis, die er bei ihrer ersten Begegnung mit angehört hatte.
Die ungewohnte – Quatsch, noch nie dagewesene – Reaktion, die sie in ihm auslöste, gepaart mit ihrer vorherigen blasierten Äußerung, dass eine gefüllte Brieftasche der anderen glich, löste eine Wut in ihm aus, die keinen Sinn ergab. Verdammt, sie versenkte ihre gierigen manikürten Krallen doch nicht in ihm, also was kümmerte es ihn?
Wobei … egal, was sie sagte, er konnte sich keinen Mann mit Eiern in der Hose vorstellen, der es in Ordnung finden würde, wenn die Backstreet Boys seinen Hochzeitstanz trällerten. Das war einfach … unangebracht.
Er schluckte die Aversion gegen Morgan Lett herunter und nickte der Blonden zu. »Alexander Bishop. Schön, Sie ganz offiziell kennenzulernen, Ms. Lett«, sagte er, während er die Gedanken im Zaum hielt, die an seinem Gehirn zerrten wie eines dieser nervigen Deko-Hündchen.
Sie hob eine elegante Augenbraue. »Ehrlich? ›Ms. Lett‹? Nachdem du behauptet hast, ich sei nur hinter Geld her, und ich dich als Arsch bezeichnet habe, müssen wir uns wohl nicht mehr hinter Formalitäten verstecken, Alex.« Als sie lächelte, spürte er plötzlich das Bedürfnis, sich zu bekreuzigen, dabei war er nicht einmal katholisch. »Besonders, weil ich gerade siebzehntausend Dollar für dich ausgegeben habe.« Sie beugte sich zu ihm und flüsterte: »Du gehörst mir.«
Du gehörst mir. Eine heiße Woge breitete sich in seiner Brust aus, wanderte seine Eingeweide hinab und in Richtung seines Schwanzes, bevor er das Gefühl mit einem scharfen Was zum Henker? auslöschen konnte.
»Für Sie immer noch Alexander«, erwiderte er in einem Ton, der normalerweise inkompetenten Angestellten und seinem Vater vorbehalten war. Nur ihm nahestehende Personen durften die Kurzform seines Namens verwenden. Und diese Frau zählte eindeutig nicht zu diesem, zugegeben äußerst kleinen, Kreis.
Er versteifte sich und zwang sich, stehen zu bleiben und keinen Schritt zurück zu machen. Ihr Geruch war aufreizend. Warm, sinnlich, überraschend erdig. Sandelholz, Vanille und ein schwülstiger Duft, der ihn an weiche, schweißnasse Haut erinnerte. Er wich im Geiste vor dem für ihn untypischen, äußerst abstrusen Gedanken zurück.
»Und ich bin mir sicher, dass die Blake Literacy Foundation Ihre großzügige Spende zu schätzen weiß, Ms. Lett«, sagte er und betonte die formelle Anrede.
Grenzen. Sie kannte aller Wahrscheinlichkeit die Definition des Worts nicht, aber er schon. Und er glaubte fest an die Sinnhaftigkeit von Schutzwällen. Ganz besonders, wenn die Person auf der anderen Seite eine großmäulige, etwas angsteinflößende Blondine war.
»Entschuldigt mich. Ich denke, hier sind Glückwünsche angebracht«, unterbrach ihn da eine freundliche Stimme. Erleichterter, als er in seiner Männlichkeit jemals zugegeben hätte, sah er seine PR-Frau, Kim Matlock an, die ihn auf die Gala begleitet hatte.
Sie beide standen sich seit ihrer Jugend nahe. Seit dem Tag, als sein Großvater Alex offenbart hatte, dass er irgendwo dort draußen eine Halbschwester hatte, und er deshalb mit sechzehn allein ins Flugzeug gestiegen und nach Chicago geflogen war, um Kim zu finden. Kim, nur ein Jahr jünger als er selbst, hätte fast als seine Zwillingsschwester durchgehen können … wenn sie nicht eine andere Mutter gehabt hätte. Und eine andere Hautfarbe.
Und obwohl sein Vater ihm gedroht hatte, ihn zu enterben, wenn er der Tochter gegenüber Loyalität zeigte, die er selbst so vehement verleugnete, hatte Alex sie von dem Moment an, als er in ihr trotziges fünfzehnjähriges Gesicht sah, als seine Familie betrachtet. Und nun, vierzehn Jahre später, half sie Alex dabei, den Familienkonzern zu stärken und zu vergrößern. Nicht einmal Malcolm Bishop konnte sich über die exzellenten Ergebnisse beschweren, die Kim brachte. Sie war eine Schlüsselfigur dabei gewesen, Bishop Enterprises wieder zu einem bekannten und angesehenen Namen zu machen. Dessen Ruf gelitten hatte, als ihr Vater damals das Ruder übernommen hatte.
»Kim, darf ich dir Morgan Lett vorstellen. Ms. Lett« – er deutete auf seine Schwester –, »das hier ist Kim Matlock, die PR-Vizepräsidentin meiner Firma.«
»Freut mich, Sie kennenzulernen, Ms. Matlock. Vizepräsidentin? Frauen in Führungspositionen finde ich großartig.« Morgan streckte Kim die Hand entgegen, und seine Schwester nahm sie. Dann richtete Morgan ihre Aufmerksamkeit wieder auf Alex und sah ihn prüfend mit glitzernden Augen an. »Deine Firma? Hm. Ich würde zu gern dein Portfolio sehen«, schnurrte sie.
Herrgott. Kim hustete in die vorgehaltene Hand, doch das konnte ihr breites Grinsen nicht verbergen.
Er warf ihr einen giftigen Blick zu, bevor er sich der anderen Frau zuwandte, die ihn jetzt mit großen, unschuldigen Augen anstarrte.
Morgan zuckte die Achseln. »Aus Investitionsgründen natürlich«, fügte sie hinzu. »Wie auch immer, ich wollte eigentlich gerade mein Lineal aus der Tasche ziehen und Xander etwas auf die Finger geben, weil er so ein bezauberndes Date allein lässt, während er sich bei der Auktion an die Meistbietende verhökert. Aber …« Sie legte den Kopf schief. »Ihr seid ganz offensichtlich verwandt.«
Alex war einen Augenblick lang so schockiert, dass er sogar den absurden Kosenamen ignorierte. Niemand – und das hieß wirklich niemand – hatte je die Beziehung zwischen ihm und Kim erraten. Und falls doch, hatte niemand es jemals so … direkt ausgesprochen. Dass sie Geschwister waren, machten sie normalerweise nicht öffentlich, aber sie stritten es auch nicht ab. Sehr zum Ärger ihres Vaters.
Kim sah zu ihm und dann wieder zu Morgan. »Stimmt. Er ist mein Bruder.«
Morgan nickte. »Es sind die Augen. Da ich bei Ihnen mehr von Gabrielle Union als von Gabrielle Reece sehe, nehme ich an, er ist ein Bruder von einer anderen Mutter« – was zur Hölle? –, »aber Ihre Augen? Sprechen Bände. Wobei, Ihre sind von einem warmen, samtigen Grau. Und seine sind härter, kälter. Wie Eis. Genau wie sein schnell urteilendes Herz.«
Kim blinzelte. Starrte. Blinzelte erneut. Dann entfleuchte seiner Schwester, der Verräterin, eine Lachsalve, die so laut war, dass sich einige Köpfe nach ihnen umdrehten. Kim gackerte weiter wie eine demente Henne; Gott sei Dank hatte sie einen Mann gefunden, der sie heiratete, denn dieses Lachen kratzte über das Nervenkostüm wie Fingernägel über eine Schultafel.
Und Morgan lächelte ihn an wie ein Engel. Wie ein böser Engel mit einem Schuhabdruck am Arsch, weil sie im hohen Bogen aus dem Himmel geworfen worden war.
»Ihr zwei kennt euch also«, ächzte Kim schließlich und wischte sich mit einem Finger die Tränen aus den Augenwinkeln.
»Ehrlich gesagt haben wir uns gerade erst kennengelernt«, knirschte Alexander. »Ein Vergnügen, auf das ich hätte verzichten können.«
»Oh, hör nicht auf mit deinen süßen Lobpreisungen, du Lieber, du.« Morgan tätschelte ihn am Aufschlag des Smokings. »Wenn ihr mich jetzt entschuldigt, ich muss noch mit jemandem sprechen. Ciao, Al.« Sie winkte Kim zu und schlenderte dann davon, und gleich darauf hatte die Menge im Saal sie verschluckt.
Zum Glück.