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Wem der Sinn nach einem gemütlichen Rundweg durch Apfelwiesen steht, der ist mit diesem Abenteuer-Guide nicht gut beraten. Hier geht es um 20 schweißtreibende und spannende Aktivitäten mit hohem Adrenalinfaktor. Ob Survivaltraining & Bushcraft, Höhlentouren im Neoprenanzug, Biathlon oder Hindernislauf: Dieser Outdoor-Führer ist genau das Richtige für alle, die an ihre Grenze gehen und dabei Außergewöhnliches erleben wollen.
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Seitenzahl: 159
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Vorwort
Einleitung
1Rasend über Stock und Stein
Downhillfahren im Beerfelder Land
2Offroad-Abenteuer pur
Quad-Abenteuer im Steinbruch
3Raus aus der Natur
Survival- und Bushcrafttraining im Schwäbisch-Fränkischen Wald
4Fliegen wie die Vögel
Gleitschirmfliegen auf der Schwäbischen Alb
5Eine Wasserhöhlenerkundung der besonderen Art
Mit Neoprenanzug in die Falkensteiner Höhle
6Schneeabenteuer im Ländle
Skiwandern auf der Alb, Skitourengehen auf dem Feldberg
7Skifahren mit Pferd
Skijöring in Münsingen
8Mit dem Kanu über die Schwäbische Alb
Auf der Lauter bei Hochwasser
9Mit Vollspeed übers Wasser
Skifahren im Sommer
10Hindernislauf
Running for Ankomming, oder: Aufgeben ist keine Option
11Ein Abenteuertag auf, an und in der Murg
Soft-Rafting, Flussbettwandern und Abseilen
12Wildnis, Abgeschiedenheit, Freiheit!
Drei Tage Trekking durch den Nationalpark
13Unterwegs wie die Cowboys
Wanderreiten durch den Schwarzwald
14Die etwas andere Schlittenfahrt
Husky-Abenteuer im Hochschwarzwald
15Auf Skiern zur Jagd
Biathlon am Notschrei
16Den Drachen zähmen
Snowkiten auf dem Feldberg
17Der schönste Klettersteig Baden-Württembergs
Am Schwimmbadfelsen von Todtnau
18Schluchting
Wer keinen Canyon hat, nimmt eben eine Schlucht
19Gelebte statt gespielte Geschichte
Campus Galli – wir bauen eine Klosterstadt!
20Hawaii und das Ländle …
20 km auf einem Stand Up Paddling Board
Impressum
1Rasend über Stock und Stein
2Offroad-Abenteuer pur
3Raus aus der Natur
10Hindernislauf
12Wildnis, Abgeschiedenheit, Freiheit!
13Unterwegs wie die Cowboys
17Der schönste Klettersteig Baden-Württembergs
19Gelebte statt gespielte Geschichte
5Eine Wasserhöhlenerkundung der besonderen Art
8Mit dem Kanu über die Schwäbische Alb
9Mit Vollspeed übers Wasser
11Ein Abenteuertag auf, an und in der Murg
18Schluchting
20Hawaii und das Ländle
4Fliegen wie die Vögel
6Schneeabenteuer im Ländle
7Skifahren mit Pferd
14Die etwas andere Schlittenfahrt
15Auf Skiern zur Jagd
16Den Drachen zähmen
Die Teilnahme an einer aufregenden Höhlenexkursion auf der Schwäbischen Alb war der Auslöser für dieses Buch. Die Falkensteiner Höhle kann man – mit Neoprenanzug, Helm und Stirnlampe ausgerüstet – nämlich erkunden. Das Eintauchen in die bizarren Welten dieser Wasserhöhle war so atemberaubend, einmalig und auch körperlich herausfordernd, dass wir uns gefragt haben, ob es wohl noch mehr solcher Abenteuer im Ländle gibt. Und siehe da: Baden-Württembergs Landschaften bieten tatsächlich noch genügend Wildheit und Gelegenheiten, um etwas wirklich Aufregendes zu erleben. Ganz im Norden kann man sich etwa mit dem Downhillbike durch die Odenwalder Berge hinunterstürzen, während an der Murg ein ganzer Abenteuertag mit den unterschiedlichsten Herausforderungen wartet.
Es tut sich also was! Baden-Württemberg wird als Urlaubs- und Freizeitziel immer beliebter, und sicher nicht nur wegen des ökologischen Fußabdrucks. Vielmehr erkennen die Menschen zunehmend, was für ein Potenzial in diesem Fleckchen Erde steckt, denn eigentlich ist im Ländle alles vorhanden – Gebirge, einsame Landschaften, wilde Gewässer, tiefe Höhlen. Es gilt diesen Natur- und Abenteuerschatz nur wiederzuentdecken und zu heben. Ein Klettersteig im Schwarzwald mag nicht mit einem in den Alpen vergleichbar sein, ermöglicht aber vor Ort einen tollen Einblick in diesen wunderbaren Sport. Für ein Erlebnis wie die Erkundung der Falkensteiner Wasserhöhle muss man außerhalb des Ländles hingegen erst mal lange suchen.
Es ist interessant zu beobachten, wie mancher verstaubte Kurort mit Riesenschritten aus seinem touristischen Dornröschenschlaf erwacht. Dabei zieht eine Idee immer gleich die nächste nach sich. In manchen Gegenden ist so eine richtige kleine Outdoorindustrie entstanden. Das Buch soll aber auch davon erzählen, wie unkompliziert es mitunter sein kann, die Wunder der Natur vor Ort zu erleben. Man muss dafür nicht weit fahren oder in ein Flugzeug steigen, sondern sucht das Abenteuer einfach dort, wo man es im ersten Augenblick kaum vermuten würde: im nächstbesten Mittelgebirge oder an einem Fluss gleich vor der Haustür.
Viel Freude mit unseren Abenteuern wünschen IhnenPhilipp Sauer und Rainer Mangold
Vornweg – das liegt natürlich im Auge des Betrachters. Uns war bei der Auswahl der vorgestellten Abenteuer wichtig, dass sie einen körperlichen Aspekt beinhalten, bei dem man selbst aktiv wird und handelt. Eine Ballonfahrt oder ein Tandemsprung mit dem Fallschirm sind bestimmt auch abenteuerlich, aber hier wird man »erlebt« und ist von Handlungen anderer abhängig. Wir dagegen wollen selbst handeln und den Verlauf des Abenteuers durch ein aktives Zutun spüren und lenken.
Wir haben viele unserer Abenteuer mit anderen Leuten erlebt und dabei die unterschiedlichsten Reaktionen beobachtet. Von leicht spöttischen Bemerkungen (»Das nennst du spannend?«) bis hin zu begeisterten Ausrufen (»Oha, das würde ich mich nicht trauen!«) war alles dabei. Manchmal muss man aber ehrlich sein und die Erwartungen etwas dämpfen, denn es geht nicht darum, ein Soft-Rafting auf der Murg zu einer kaum zu bewältigenden Wildwasserfahrt aufzublasen. Für gemütliche Städter und Familien können manche der hier präsentierten Abenteuer ein erster Einstieg in aufregende Welten sein – ein »Abenteuerle« eben. Andere Erlebnisse in diesem Buch können hingegen selbst für sportliche Asse eine neue Herausforderung im altbekannten Outdoorrevier sein, auf die man so nur hier in Baden-Württemberg stößt. Jedes unserer Abenteuer kann also auch als individueller Einstieg oder als das Ausprobieren einer bis dato unbekannten Freizeit- und Sportaktivität angesehen werden – und einsteigen tut man nun mal nicht mit der schwierigsten Variante. Das Survivalcamp mag für Profibushcrafter eventuell keinen Nervenkitzel mehr hervorrufen, aber vielleicht ist genau für die das Wanderreiten etwas gänzlich Neues.
Alle unsere Abenteuer sind Outdoor-Erlebnisse. Das Empfinden und Erleben dieser Abenteuer hängt also wesentlich von äußeren Umständen ab, wie ein ausreichend hoher Wasserpegel, Windstärke, schönes Wetter, viel Schnee oder vielleicht sogar, ob nette Leute in der Gruppe sind. Unter Umständen braucht man daher mehrere Anläufe, bis sich diese optimalen äußeren Umstände einstellen. Wem es aber gelingt, unabhängig davon das Schöne im Moment zu erkennen, der wird mit sich selbst auch im Reinen sein, wenn am Firmament nicht permanent die Sonne lacht. Wer zu hohe Erwartungen hegt, wird in der Regel immer von etwas enttäuscht sein. Zu Abenteuern gehören eben auch manchmal Widrigkeiten und suboptimale Bedingungen. Wer trotzdem glücklich aus der Schlucht steigt, dem ist es gelungen, diese tiefe Zufriedenheit, auf deren Suche wir alle sind, zu erlangen und den nervigen Selbstoptimierungstrieb des modernen Menschen hinter sich zu lassen.
Die Mehrzahl unserer Abenteuer sind schlicht und ergreifend nur mit speziellem Material und entsprechender Ausrüstung durchführbar. Ob Raftingboot, Kiteschirm oder Hundeschlitten – kaum jemand verfügt über all diese Dinge und kann sie nach Bedarf aus dem Schrank (oder Stall) holen. Zudem hat Otto Normalverbraucher nicht die Grundkenntnisse, um die Abenteuer selbst zu bewältigen und unbeschadet zu überstehen. Wir brauchen Anleitung und bekommen sie von professioneller Seite auch. Ohne kundige Führung wäre es beispielsweise erstens verboten und zweitens unter Umständen lebensgefährlich, Höhlen wie die Falkensteiner Wasserhöhle zu befahren (das heißt so, auch wenn man mehr watet und klettert als fährt). Eine Zusammenarbeit mit Anbietern bringt Sicherheit. Unsere Abenteuer sind nicht ohne Risiko, und sollte etwas passieren, ist fachkundige Hilfe direkt vor Ort. Die Anbieter, die wir im Text erwähnen, möchten wir im Übrigen besonders empfehlen. Wir haben zum einen mit ihnen gute Erfahrungen bei der Durchführung der Events gemacht, zum anderen hätte dieses Buch nicht realisiert werden können, hätten uns diese Veranstalter nicht in vielfältiger Weise mit Rat und Tat unterstützt.
Die Zeiten, in denen Freizeitaktivitäten und Urlaub in Deutschland wesentlich günstiger durchzuführen waren als im Ausland, sind vorbei. Mit Pauschbespaßungen à la »all-inclusive« in Bettenburgen und Robinson Clubs am Mittelmeer kann und will dieses Projekt nicht konkurrieren. Die Kosten variieren bei unseren Abenteuern beachtlich und hängen auch stark vom individuellen Bedürfnis nach Komfort ab. Es gibt – wie überall – günstige und teurere Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten. Führung, Anleitung und Inanspruchnahme von fremdem Material hat zudem seinen Preis. Das ist recht und billig. Wir können uns auf überprüftes und gutes Material verlassen und sicher sein, am besten Ort für unser spezielles Abenteuer zu sein.
Denken wir beispielsweise einmal an das Wanderreiten, eine unserer exklusiveren Aktivitäten: Hier bekommen wir für unser Geld mehrere Tage lang Zugang zu einem Pferd, Unterkunft und eine kompetente Leitung angeboten. Die allabendliche Verpflegung dagegen ist nicht im Preis inbegriffen, so kommt also noch ein Sümmchen obendrauf. Dafür erlebt man aber auch etwas Außergewöhnliches. Am anderen Ende der Preisskala rangiert etwa das Skiwandern auf der Alb: Eine gebrauchte Langlaufausrüstung ist spottbillig zu bekommen, und ansonsten zahlt man nur die An- und Abfahrt.
Die in diesem Buch angegebenen Preise waren bei Redaktionsschluss aktuell, können sich aber natürlich bisweilen ändern. Vorsichtshalber sollte man sich daher vorab auf der Website des jeweiligen Anbieters über die aktuellen Preise informieren.
Mancher ist ein Bewegungstalent, andere müssen sich ihre Fitness, Beweglichkeit und das Körperbewusstsein hart erarbeiten. Für die größte Anzahl unserer Abenteuer muss man schon ein bisschen etwas können: Man braucht kein Leistungssportler zu sein, aber eine gewisse Kondition, Respekt, Mut und evtl. auch Schwindelfreiheit sind die Grundlage für die Ausübung unserer Abenteuer. Wer sich an spezielle Winterabenteuer wie Kiten oder Biathlon heranwagt, sollte über Grundkenntnisse des Skilaufens verfügen, und wenn man sich für das mehrtägige Wanderreiten entscheidet, muss man natürlich reiten können – ansonsten wird es für einen selbst, aber auch für das Pferd zu einer Tortur und Gefahr. Wer sich schwertut, seinen Fitness- und Gesundheitszustand selbst einzuschätzen, dem sei der Gang zum Sportmediziner seines Vertrauens geraten, zu dessen Kernkompetenz es gehört, körperliche Leistungsfähigkeit bewerten zu können. Eine unverbindliche Empfehlung bezüglich körperlicher und technischer Anforderungen und ob eine Altersbeschränkung für das jeweilige Abenteuer vorliegt, wird im Abenteuersteckbrief aufgeführt. Eine Selbstverständlichkeit sollte übrigens die Abstinenz von Rauschmitteln jeglicher Art während des Abenteuers sein.
Die spezielle Ausrüstung für die einzelnen Abenteuer bekommen wir vom jeweiligen Veranstalter gestellt. Daneben gibt es aber Ausrüstungsgegenstände, für die wir selbst verantwortlich sind, und das ist vor allem die Bekleidung, zu der auch gutes Schuhwerk gehört. In Baden-Württemberg herrschen, den Jahreszeiten entsprechend, relativ stabile Temperaturen. Man kleidet sich also der Jahreszeit gemäß. Normale Baumwolle ist schwer, lässt einen erst schwitzen, dann frieren und erfordert natürlich auch mehr Wechselwäsche (Gewicht), da sie langsam trocknet. Am besten trägt man also moderne Funktionsbekleidung in mehreren Schichten (Zwiebelprinzip in drei Lagen: 1. Merino oder Kunstfaser, 2. leichte Jacke oder Hoody, 3. feste Jacke mit Regenschutz). Die dritte Lage sollte funktional sein, also auch mit Handschuhen sollte man den Reißverschluss aufbekommen bzw. die Jacke ausziehen können. Selbst wenn man weder Kälte noch Regen erwartet, gehören die zweite und dritte Lage in den Rucksack. Muss man nämlich nach einem Unfall längere Zeit auf die Rettung warten, kühlt der Körper schnell aus, auch im Sommer.
Wer über etwas Outdoor-Erfahrung und ein wenig 0815-Equipment verfügt, Neugierde und Fantasie mitbringt und auch körperlich gut drauf ist, dem stehen vor der Haustüre etliche Abenteuer kostenfrei offen. Wir haben im Winter einfach mal den alten Rodelschlitten vollgepackt und hinter uns hergezogen, in Grill- und Schutzhütten übernachtet und uns so mehrere Tage quasi für lau die Winterwelt des Schwarzwalds und der Alb erschlossen. Gefühlt haben wir uns dabei wie Amundsen. Wer über etwas Organisationstalent verfügt, kann sich z. B. auch auf das Wagnis einer 24-Stunden-Wanderung einlassen – Wanderstiefel, Rucksack und Kondition vorausgesetzt. Auch das Schneeschuhwandern muss man nicht über einen Veranstalter buchen, sondern kann mittlerweile für wenig Geld auf den Gebrauchtwarenplattformen im Internet die Schneeschuhe erwerben, sich erst mal selbst ausprobieren und eigene Bahnen ziehen. Ein Geocaching kann man in abgelegene und abenteuerliche Landschaften verlegen, etwa in die Tobelschlucht im Schwäbisch-Fränkischen Wald. Ansonsten einfach mal im Netz bei Youtube inspirieren lassen: Es ist erstaunlich, in was für tolle Abenteuer sich die »Pfundsmädle und -kerle« in Deutschland und im Ländle stürzen.
Winter-Abenteuer kann man nur erleben, wenn Schnee liegt. Das schneesicherste Revier in Baden-Württemberg ist der Feldberg. Da die Situation aber von Jahr zu Jahr zunehmend unberechenbar wird, sollte man bei guter Schneelage die Winterabenteuer zeitnah angehen.
Etliche Anbieter der Sommerabenteuer haben Winterpause und bieten ihre Dienstleistungen von April bis Oktober an. Auch im Sommer ist man auf die richtigen Umstände angewiesen, da man z. B. bei niedrigem Wasserstand nicht die Murg hinunterraften kann. Manchmal spielen aber auch ökologische Aspekte eine Rolle. Die meisten Höhlen auf der Alb sind etwa wegen Schutz von Fledermäusen im Winter gesperrt.
Die im Abenteuersteckbrief vorgeschlagenen Bus- und Zugverbindungen sind nur als Vorschläge zu verstehen, die im Vorjahr des Erscheinens dieses Buches recherchiert wurden. Deshalb gilt es bei der Vorbereitung unbedingt zu prüfen, ob diese Verbindungen noch gültig oder einem Fahrplanwechsel zum Opfer gefallen sind. In Baden-Württemberg ist das möglich unter www.bwegt.de oder telefonisch unter 018 05 77 99 66 (nicht kostenfrei). Die jeweils beste Auskunft bekommt man aber über die Touristeninformationen vor Ort, da diese auch über saisonal bzw. nur lokal angebotene Verbindungen im Bilde sind.
Unsere Abenteuer bieten zeitlich betrachtet alles an: Bei einigen kann man ohne Weiteres am selben Tag an- und wieder abreisen, manchmal dauert das Abenteuer aber auch so lange, dass sich eine Übernachtung anbietet. Andere Abenteurer wollen aber vielleicht auch in einer Gegend bleiben, um die weiteren Angebote dort kennenzulernen (beispielsweise am Feldberg). Natürlich ist es auch einfach entspannter, sich durch eine zusätzliche Übernachtung den An- bzw. Rückreisestress am Tag des Abenteuers zu ersparen und sich als Belohnung nach einem intensiven Tag wohlig in ein schönes weißes Daunenbett sinken zu lassen. Auch hier ist die Touristeninformation vor Ort der richtige Ansprechpartner.
Beim Thema Haftung und Versicherung haben wir verschiedene Arrangements kennengelernt: von der Pflicht, einen kompletten Haftungsausschluss zu unterschreiben (Survival), bis zu einer Bergungsversicherung bei den Höhlenbegehungen. Man sollte für jedes einzelne Abenteuer neu anfragen, ob und in welchem Umfang Versicherungs- und Haftungsschutz besteht. Für den ordnungsgemäßen Zustand des angebotenen Materials und der Anlagen, auf denen das Abenteuer stattfindet, ist der Anbieter verantwortlich. In Zeiten der Klagewut, mangelnder Eigenverantwortung und Vollkaskomentalität darf man die Kirche allerdings auch mal im Dorf lassen und bei allem Anspruch an die Veranstalter durchaus eine gewisse Eigenverantwortung an den Tag legen.
Sind wir alleine und selbstorganisiert unterwegs, z.B. auf unserer »Amundsen-Skiwanderung« (Abenteuer Nr. 6), legen wir unser Schicksal nicht in fremde Hände, sondern sind komplett auf uns selbst gestellt. Selbstverständlich geben wir vor Beginn des Abenteuers jemandem Bescheid, wo wir uns herumtreiben.
Bei Notfällen ist ausschließlich der Notruf 112 zu wählen. Die Bergwachten bzw. die Rettungskräfte der jeweiligen Regionen, also auch Feuerwehren, werden damit alarmiert. In der Regel ist es so, dass die Rettungsleitstelle diejenigen Rettungskräfte auf den Weg bringt, die am schnellsten verfügbar sind.
1. Erste Hilfe leisten
2. Notruf absetzen (112)
3. Möglichst genaue Ortsangabe (Rettungspunkte, GPS-Koordinaten, Startpunkt, Routenverlauf, Umgebungsbeschreibung)
4. Anzahl der Verletzten
5. Rückrufnummer Handy
6. Wenn möglich Notfallpunkte an Wegkreuzungen aufsuchen. An den dortigen Wegweisern sind auch die Standortnamen angebracht.
Downhillfahren im Beerfelder Land
An der Grenze zwischen Hessen und Baden-Württemberg liegt der Bikepark Beerfelden. Hier im südlichen Odenwald kann man auf ausgewiesenem Terrain ohne schlechtes Gewissen etwas ausprobieren, was saumäßig Spaß macht: das rasende Bergabfahren durch wildes Gelände auf Spezialrädern – eine Art Motocross ohne Motorrad.
An-/Abfahrt
Mit der Bahn bis Eberbach am Neckar. Von April bis Oktober mit dem sogenannten Naturbus zwischen Eberbach und Michelstadt, der den Bikepark Beerfelden anfährt und mit einem Radanhänger ausgestattet ist. Mit dem PKW auf der B 37 zwischen Heidelberg und Heilbronn bis Eberbach, dann auf der B 45 in den Odenwald hinein
Veranstalter
Bikepark Beerfelden, 64760 Oberzent, Stadtteil Beerfelden, Tel. (0 60 68) 94 04 99 oder (01 70) 236 73 25, www.bikepark-beerfelden.de
Dauer
ca. 3–4 Stunden
Kosten
23 € (Erwachsene) bzw. 12 € (Jugend) Eintritt; Bikeverleih zwischen 30 € und 110 €, Materialverleih zwischen 10 € und 40 €.
Material
Helme und Protektoren sind Pflicht, können aber, wie auch ein Bike, direkt vor Ort ausgeliehen werden.
Voraussetzungen/Anforderungen
Man muss selbstverständlich Fahrrad fahren können.
Info
Wer auf den Geschmack gekommen ist: Kurse zur Verfeinerung der Fahrkünste werden vor Ort angeboten.
Tolle Bedingungen Als passionierter Wanderer finde ich es immer faszinierend, wenn ich im Wald auf wilde, selbstgebaute und wahnsinnig ausgetüftelte Streckenabschnitte mit Schanzen und Steilkurven stoße. Das erinnert mich immer an meine Jugendzeit, als ich auf einem alten Klapprad in der Kiesgrube versucht habe, Evil Knievel zu imitieren. Diese Jugendträume kann man nun unter anderem in Beerfelden auf professionellere Art verwirklichen. Hier gibt es abwechslungsreiche Strecken, die gut in Schuss sind und auch etwas für blutige Anfänger im Angebot haben. Selbst bei Regen findet man ordentliche Bodenverhältnisse vor. Zudem sind ein schneller Schlepplift, ausreichend kostenlose Parkplätze und ein Materialverleih vorhanden. Die Ticketpreise sind fair, das Essen am Kiosk schmeckt wie bei Oma und das internationale Publikum, das mit Sack, Pack und Wohnmobil anreist, verleiht dem ganzen das Flair eines hippen Open Air Events.
Das Fazit vornweg … nicht so machen wie ich! Wenn man überhaupt keine Erfahrung mit dem Downhill- oder zumindest Mountainbike hat, sollte man sich einen Einsteigerkurs leisten. Beim Skifahren ist das ja auch üblich, und wer von vornherein die richtigen Techniken beigebracht bekommt, tut sich später leichter. Andernfalls zahlt man Lehrgeld, so wie ich. Man sagt mir eine gewisse »Was kostet die Welt«-Mentalität nach, und tatsächlich denke ich anfangs: »Hey, Fahrradfahren kann ich ja, außerdem geht es nur bergab (ein Schlepplift erledigt seit 2011 das andere), wo also liegt das Problem?« Etwas mulmig wird mir allerdings bereits auf dem Parkplatz des Bikepark Beerfelden zumute, denn dort sieht es mehr nach einem Motocrosslager aus als nach … ja, was eigentlich? Die Fahrräder ähneln eher futuristischen Hightechmaschinen mit ihren dicken Stollenreifen und riesigen Federn, und die Fahrer sehen mit all ihren Helmen und Protektoren wie Eishockeyspieler aus. Kurz darauf werde ich eingekleidet und aus einem Spargeltarzan wird ein Downhillbiker. Das Bike (so nennt man das), welches mir zur Verfügung gestellt wird, ist aufgrund seiner Symmetrie eigentlich auch nur zum Bergabfahren geeignet. Wer normale Fahrräder gewohnt ist, für den stellt sich ein völlig neues Fahrgefühl ein: Extrem tiefe Sitzposition, sehr breiter Lenker, große Übersetzungen, usw.
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