Abitur Deutsch für Dummies - Norbert Berger - E-Book

Abitur Deutsch für Dummies E-Book

Norbert Berger

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Beschreibung

Jeder Schüler der Oberstufe träumt davon: Abitur geschafft und das auch noch mit guten Noten. Im Fach Deutsch ist das mit guter Vorbereitung leicht machbar, aber wie sollte diese Vorbereitung aussehen? Keine Ahnung? Kein Problem, denn Norbert Berger erklärt es Ihnen in diesem Buch. Lernen Sie die verschiedenen literarischen Epochen samt ihrer Autoren und Besonderheiten kennen. Erfahren Sie, welche Textformen es gibt und wie Sie Texte gekonnt analysieren und interpretieren. Egal ob Epik, Drama, Lyrik oder Sachtext, schon bald erkennen Sie die typischen Stilmittel und literarischen Motive. Und da auch das Schreiben an sich gelernt sein will, erfahren Sie, wie Sie Ihren eigenen Text am besten angehen, gestalten und korrigieren. Alle, in den Bundesländern zum Teil unterschiedlichen, Aufgabenformate werden dabei berücksichtigt. So starten Sie perfekt vorbereitet in die schriftliche oder mündliche Prüfung.

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Seitenzahl: 437

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Abitur Deutsch für Dummies

Schummelseite

Ihre Vorbereitung auf das Abitur im Fach Deutsch erscheint Ihnen vielleicht wie ein Marathon, zu dem Sie viel Ausdauer benötigen. Hier sind drei Schummelseiten, die sozusagen einen Hundertmetersprint durch den gesamten Abiturstoff bieten. Die ersten 50 Meter sind besonders für diejenigen unter Ihnen von Bedeutung, die im Abi über Gedichte, Dramen oder epische Texte schreiben möchten.

Barock: Die Literatur des Barocks handelt von frommen Menschen, denen im Dreißigjährigen Krieg die Endlichkeit des Lebens sehr bewusst wird und die gerade deshalb die ihnen verbleibende Lebenszeit ausgiebig genießen. Mit Grimmelshausens Simplicissimus erscheint der erste deutsche Schelmenroman.Aufklärung: Die skeptischen Autoren der Aufklärung stellen erstmals poetische, politische und religiöse Autoritäten infrage und sind von der Kraft der menschlichen Vernunft überzeugt. Lessing erfindet mit Emilia Galotti das Bürgerliche Trauerspiel, Wieland den Erziehungs- und Bildungsroman.Sturm und Drang: Auch die sich als Genies fühlenden Sturm und Dränger wenden sich gegen Bevormundung jeglicher Art, sehen aber in Gefühl und Leidenschaft die entscheidenden Fähigkeiten des Menschen. J. M. R. Lenz schreibt die ersten sozialen Dramen und Johann Wolfgang von Goethe seinen Urfaust.Weimarer Klassik: In der Weimarer Klassik stellen Goethe und Schiller Figuren in den Mittelpunkt ihrer Werke, denen ein harmonischer Ausgleich zwischen Vernunft und Gefühl, Pflicht und Neigung gelingt. Schiller verfasst große historische Dramen, Goethe schreibt mit Iphigenie auf Tauris eine an der griechischen Antike ausgerichtete Tragödie und an seinem Lebenswerk Faust.Romantik: Die vom Katholizismus und ihren Emotionen geleiteten Romantiker wenden sich von der durch den Absolutismus beherrschten rauen Wirklichkeit ab und suchen ihre Stoffe im Mittelalter, in Märchen, in Phantastischem, in fernen Ländern und in der unberührten Natur. Eichendorffs Gedichte und seine Novelle Aus dem Leben eines Taugenichts weisen alle Kennzeichen der Epoche auf.Biedermeier und Junges Deutschland: Während die konservativen Autoren des Biedermeier noch in der Nachfolge der Romantik stehen, kämpfen gleichzeitig die progressiven und nach Freiheit strebenden Schriftsteller des Jungen Deutschland in ihren Werken für eine Veränderung der absolutistischen Verhältnisse. Georg Büchner schafft mit dem Fragment Woyzeck das erste offene Drama der deutschen Literatur.Realismus und Naturalismus: In der Literatur des Realismus bestimmen die gesellschaftlichen Verhältnisse im Bürgertum, die sehr genau und objektiv dargestellt werden, das Leben der Figuren. Fontanes Effi Briest ist der bekannteste deutsche Gesellschaftsroman. Die Naturalisten treiben dies noch auf die Spitze, indem sie auch das Schicksal von Figuren aus der Unterschicht und die schlechten Seiten des Lebens minutiös schildern.Jahrhundertwende: In der Jahrhundertwende gibt es verschiedene literarische Strömungen, die alle eine Gegenbewegung zur realistischen Sichtweise des Lebens darstellen und wieder das innere Erleben der Menschen beschreiben.Expressionismus: Die Expressionisten schildern emotional und mit neuen Bildern eine vor dem Untergang stehende, verkommene Welt, aus der aber ein neuer, besserer Mensch hervorgehen soll. Döblin schreibt mit Berlin Alexanderplatz den ersten Großstadtroman; Kafkas Romane und Parabeln und seine Novelle Die Verwandlung stellen die Interpreten vor große Rätsel.

Der Endspurt betrifft vor allem diejenigen, die sich im Abi mithilfe von Materialien mit dem breiten Themenfeld der Sprache, der Kommunikation, der neuen Medien oder des literarischen Lebens informierend oder argumentierend beschäftigen möchten.

Materialien: Die Informationen aus den zur Verfügung gestellten Materialien wie zum Beispiel aus Zeitungsartikeln, Interviews, Bildern, Grafiken, Tabellen und Diagrammen werden ausgewertet und in Ihre informierenden oder argumentierenden Texte passend eingebunden.Informierende Texte: Ein informierender Text liefert Fakten und Daten in Form eines Lexikonartikels, Leserbriefs, Programmheftes, Schülerzeitungsartikels oder einer Rede. Dabei werden neben der Textart auch die Adressaten (Alter, Erwartungen, Vorkenntnisse) und ihre Situation berücksichtigt.Erörterung: In einer dialektischen (antithetischen) Erörterung wägen Sie zwischen zwei gegensätzlichen Positionen ab, in einer linearen (steigernden) Erörterung ordnen sie die Aspekte (zum Beispiel Gründe, Maßnahmen, Folgen) steigernd an und schreiben ausgewogen, sachlich und objektiv.Essay oder Kommentar: Ein Essay oder Kommentar ist dagegen subjektiv, einseitig und weniger systematisch gehalten und enthält auch erzählende Passsagen und rhetorische Mittel, um die Leser zu überzeugen.Textgebunde und literarische Argumentation: Erörterungen, Essays oder Kommentare können auch im Anschluss an die Analyse eines sachlichen (pragmatischen) Textes oder zu einem literarischen Thema erfolgen.Kommunikation: In der (sprachlichen) Kommunikation möchte der Sender über ein Medium etwas darstellen, ausdrücken und an den Empfänger, zu dem er in einer bestimmten Beziehung steht, appellieren.Vielfalt der Sprache: Eine Sprache ist nicht einheitlich, sondern besteht je nach Alter, sozialer Schicht, regionaler Herkunft, Absicht oder Gesprächspartner aus mehreren Varietäten (Jugendsprache, Soziolekte, Dialekte, Fachsprache, Umgangssprache).Sprachwandel: Eine Sprache ist einem ständigen Wandel unterworfen. Die Ursachen liegen in dem Bestreben nach Vereinfachung und Abgrenzung von anderen Menschen sowie in der technischen, gesellschaftlichen und politischen Veränderung der Welt und der zunehmenden Globalisierung. Jeder Veränderung geht ein Regelbruch voraus, der nach und nach allgemeinüblich wird.Neue Wörter: Eine Sprache bereichert sich durch Übernahme von Wörtern aus anderen Sprachen, aus Dialekten, aus Fachsprachen oder aus der Jugendsprache.Sprache in den neuen Medien: Die wesentlichen Kennzeichen der Sprache in den neuen Kommunikationsmedien sind der Verzicht auf Großschreibung, der vereinfachte Satzbau sowie die Verwendung von Abkürzungen, Umgangssprache und Emoticons.Vorteile der neuen Medien: Wichtige Vorteile der neuen Medien sind die Erweiterung und Intensivierung der Kontaktmöglichkeiten, der leichtere Zugang zu einer Vielfalt von Informationen und die Erweiterung der Meinungsvielfalt.Nachteile der neuen Medien: Kommunikation in neuen Medien führt aber auch zur Oberflächlichkeit und Banalität der Mitteilungen, zur Vernachlässigung realer Kontakte, zu einer unüberschaubaren Flut an Informationen, zur Gefahr der Manipulation und Überwachung der Nutzer und zu kriminellen Aktionen.Lesen von Büchern: Lesen von Büchern regt die Fantasie an und ermöglicht Einblicke in andere Zeiten und Orte und in die Probleme anderer Menschen. Es trägt zur Reifung der Persönlichkeit bei und bietet die Möglichkeit, der Wirklichkeit und dem Alltag für bestimmte Zeit zu entfliehen.

Für Ihren Hundertmeterlauf benötigen Sie natürlich noch ein paar Anfeuerungsrufe. Hier sind drei davon:

Gebt mir ein G! Wenn Sie die formalen und sprachlichen Merkmale eines Textes, also seine Gestalt beschreiben, sollten Sie dies nach Möglichkeit immer mit dem dazugehörigen Inhalt und der Absicht, also den Gehalt verbinden. Gehalt und Gestalt bilden eine Einheit.Gebt mir ein W! Bei der Interpretation eines Ausschnitts oder einer Szene aus einem Drama sollten Sie die W-Fragen im Auge behalten und beantworten: Wer sagt wann und wo was wie zu wem warum und mit welchen Folgen? In anderen Worten: Neben den Figuren und ihren Gesprächspartnern müssen Sie auch das Bühnenbild, die eingesetzten sprachlichen und dramatischen Mittel, die Redeabsichten und die Folgen des Dialogs für den Fortgang der Handlung berücksichtigen.Gebt mir ein B! Immer wenn Sie argumentieren, sollten Sie an die vier oder fünf großen B denken: Jeder Behauptung sollte eine Begründung folgen, die durch ein Beispiel veranschaulicht oder durch einen Beleg untermauert wird. Am Ende wird eventuell durch eine Bindung an die Behauptung erinnert.

Abitur Deutsch für Dummies

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2022 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany

Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.

Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.

Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.

Print ISBN:978-3-527-71933-4ePub ISBN: 978-3-527-83704-5

Coverfoto: © Song_about_summer/stock.adobe.comKorrektur: Petra-Kristin Bonitz

Über den Autor

Norbert Berger hat Germanistik und Romanistik studiert und war Lehrer für Deutsch und Französisch am Gymnasium Ernestinum in Coburg. Er blickt auf eine Unterrichtserfahrung von mehr als 35 Jahren zurück. In dieser Zeit hat er die Schüler und Schülerinnen von etwa 20 Oberstufenkursen zu einem erfolgreichen Abitur im Fach Deutsch geführt. Seit 1986 ist er darüber hinaus als Autor von Lehrer- und Schülerhandbüchern bei mehreren Verlagen tätig. Außerdem hat er zahlreiche Artikel über die deutsche Literatur für didaktische und wissenschaftliche Zeitschriften verfasst. In der »… für Dummies«-Reihe hat er die »Französische Grammatik«, das »Übungsbuch zur französischen Grammatik« und »Französische Verben« geschrieben.

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelblatt

Impressum

Über den Autor

Einführung

Über dieses Buch

Konventionen in diesem Buch

Törichte Annahmen über den Leser

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Wie es weitergeht

Teil I: Schriftlich oder mündlich?

Kapitel 1: Kühlen Kopf bewahren! Die schriftliche Prüfung

Anforderungen und Fähigkeiten

Prüfungstaktik und Prüfungstipps

Wie Ihre Abiturarbeit bewertet wird

Kapitel 2: Nicht auf den Mund gefallen! Die mündliche Prüfung

Ablauf der mündlichen Prüfung

Anforderungen der mündlichen Prüfung

Prüfungstaktik und Prüfungstipps

Wie Ihre Prüfung bewertet wird

Teil II: Texte, Texte, Texte …

Kapitel 3: Machen Sie sich einen Reim darauf! Die Lyrik

Untergattungen (Hauptformen) der Lyrik

Einteilung nach Themen

Bauelemente der Lyrik

Traditionelle und moderne Lyrik

Interpretation von Gedichten

Der Gedichtvergleich

Kapitel 4: Lasst uns ins Theater gehen! Das Drama

Formen des Theaters

Bauelemente der Dramatik – wie ein Theaterstück aufgebaut ist

Die Figuren

Auf oder zu – die Unterscheidung von geschlossener und offener Form

So interpretieren Sie ein Drama

Kapitel 5: Wem erzähle ich das! Die Epik

Die epischen Formen

Hör mal, wer da spricht – Erzähl- und Darbietungsformen

Bauelemente eines epischen Textes

Die Figuren

Die Uhr tickt – die Zeitgestaltung

Die Gestaltung des Raums

So interpretieren Sie einen epischen Text

Kapitel 6: Wir kommen zur Sache: Die Sachtexte

Meinungsbildende (argumentative) Texte

Appellative Texte

Informierend-unterhaltende Texte

Bauelemente von Sachtexten

Analyse von pragmatischen (nichtfiktionalen) Texten

Kapitel 7: Jetzt kommt's zur Sprache! Analyse sprachlicher Besonderheiten

Die Sprachebene

Die Wortwahl

Der Satzbau

Die rhetorischen Mittel

Teil III: Das Rad der Zeit – die literarischen Epochen

Kapitel 8: Carpe diem! Der Barock

Was neben der Literatur noch so los war

Die wichtigsten Autoren

Wie die Autoren sich und ihre Umwelt wahrnahmen

Das Menschenbild im Barock

Einstellung der Autoren zu Politik, Religion und Natur

Die Sprache der Werke

Themen und Motive

Gattungen im Barock

Kapitel 9: Autoritätsverluste im 18. Jahrhundert

Lassen Sie sich aufklären! Die Aufklärung

Stürmische Zeiten! Der Sturm und Drang

Erstklassisches aus Thüringen: Die Weimarer Klassik

Kapitel 10: Fantasie und Wirklichkeit: die Literatur des 19. Jahrhunderts

Mehr als »Gefühlsduselei«: die Romantik

Bieder oder kritisch? Biedermeier und Junges Deutschland

Auf dem Boden der Tatsachen: Realismus und Naturalismus

Kapitel 11: Vielfalt der Stile: Die Literatur von etwa 1900 bis heute

Strömungen der Jahrhundertwende

Expressiv und stark: Der Expressionismus

Die Literatur nach 1925

Teil IV: Wer A macht, muss auch B machen – textübergreifende Zusatzaufgaben

Kapitel 12: Literarische Motive vergleichen

Stoff, Motiv und Thema

Planung eines Motivvergleichs

So bauen Sie einen Motivvergleich auf

Kapitel 13: Figuren charakterisieren

Charaktere und Typen

Beziehungskiste: Das Verhältnis der Personen zueinander

Kapitel 14: Ganz schön kreativ: Gestaltend interpretieren

Anforderungen einer gestaltenden Interpretation

Unterschiedliche Schreibaufträge

Einige Beispiele für gestaltende Interpretationsaufgaben

Kapitel 15: Ordnung ist das halbe Leben – Texte in Epochen einordnen

Teil V: Informieren und überzeugen

Kapitel 16: Informierende Texte

Arten informierender Texte

Umgang mit dem Material

Wer will das wissen? – Adressatenbezug

So bauen Sie einen informierenden Text auf

Sprachliche Gestaltung eines informierenden Textes

Kapitel 17: Bilden Sie sich eine Meinung: argumentierende Aufgabenformate

Welche argumentativen Aufgabenformate gibt es?

So gehen Sie mit den Materialien um

Häufige Fehler

Kapitel 18: Jetzt kommt´s zur Sprache

Kommunikation und sprachliche Zeichen

Sprachliche Varietäten

Sprachwandel

und Sprachkritik

Gendergerechte Sprache

Medienwelt und Medienkonsum, Internet und soziale Netzwerke

Literarisches Leben – Autor, Buch und Leser

Teil VI: Auch Schreiben will gelernt sein

Kapitel 19: Ohne Methode geht es nicht

Erschließung des Themas

Stoffsammlung und Gliederung

Ausarbeitung

Kapitel 20: Kampf dem Fehlerteufel! Auf die sprachliche Gestaltung kommt es an

Zitiertechnik

Wortwahl und Ausdruck

Satzbau und Grammatik

Rechtschreibung

Zeichensetzung

Teil VII: Top-Ten-Teil

Kapitel 21: Die zehn besten Top-Ten-Listen zum Thema

Die zehn wichtigsten Textarten

Die zehn wichtigsten Autoren und ihre Werke

Die zehn wichtigsten Bilder vom Menschen in der deutschsprachigen Literatur

Die zehn wichtigsten Jahre der deutschen Literatur- und Sprachgeschichte

Die zehn wichtigsten Orte in der Geschichte der deutschen Literatur

Die zehn wichtigsten Zitate zur Literaturgeschichte

Die zehn wichtigsten rhetorischen Mittel

Die zehn wichtigsten literarischen Motive und Themen

Die zehn wichtigsten Aufgabenformate

Die zehn wichtigsten Punkte der Checkliste für schriftliche Abiturarbeiten

Stichwortverzeichnis

End User License Agreement

Tabellenverzeichnis

Kapitel 3

Tabelle 3.1: Traditionelle und moderne Lyrik

Kapitel 4

Tabelle 4.1: Geschlossene und offene Form des Dramas

Kapitel 5

Tabelle 5.1: Traditioneller und moderner Roman

Kapitel 15

Tabelle 15.1: Epochenmerkmale

Kapitel 17

Tabelle 17.1: Unterschiede zwischen einer Erörterung und einem Essay

Kapitel 18

Tabelle 18.1: Vor- und Nachteile der digitalen Medien

Tabelle 18.2: Einfluss der neuen Medien auf den Buchhandel und das Leseverhalten

Orientierungspunkte

Cover

Titelblatt

Impressum

Über den Autor

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Fangen Sie an zu lesen

Stichwortverzeichnis

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Einführung

In allen Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland ist Deutsch neben Mathematik und einer Fremdsprache eines der verpflichtenden Prüfungsfächer im mündlichen oder im schriftlichen Abitur. Warum wohl? Deutsch gilt als Leitfach – wohlgemerkt mit t – also (hoffentlich!) nicht als Leidfach. Sie sollen den Stoff dieses Faches ja nicht leidvoll über sich ergehen lassen. Vielmehr werden Sie durch Ihre erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten angeleitet, auch in anderen Schulfächern und im privaten Leben Texte aller Art kritisch zu lesen und zu verstehen sowie eigene Texte verständlich und wortgewandt zu formulieren. Auch wenn Sie nach dem Abitur nicht Deutschlehrer, Schriftstellerin, Dramaturg im Theater, Lektorin in einem Verlag oder Journalist werden wollen, sind ein profundes (also vertieftes) Wissen über deutsche Literatur und Sprache von Nutzen. Es gibt auch ein Leben nach der Schule – auch wenn Sie sich momentan im Abistress befinden und fast nur noch Daten, Fakten, Formeln und Vokabeln im Kopf haben. In Ihrem vor Ihnen liegenden Leben werden Sie mit Sicherheit Zeitungen und Zeitschriften lesen, den einen oder anderen neuen Roman zur Hand nehmen oder ab und zu ins Theater gehen und dann mit Freunden, Ehepartnern oder Verwandten über das Gelesene oder Gesehene diskutieren. Sie werden im Beruf und im Privatleben auch immer wieder selbst Texte schreiben, vielleicht sogar mal einen Liebesbrief oder gar ein Gedicht. Immer dann werden Sie sich unbewusst an Ihren Deutschunterricht erinnern und das anwenden, was Sie gelernt haben. Was Sie nun für Ihr Deutschabitur lernen, nutzt Ihnen also auch im Leben!

Viele Bundesländer bieten den Abiturienten bei ihrer schriftlichen Prüfung im Fach Deutsch seit einigen Jahren eine einzige (mehr nicht!) länderübergreifende Aufgabe zur Bearbeitung an. Das ist ein Anfang. Aber noch sind die Abiturrichtlinien in den einzelnen Bundesländern zum Teil unterschiedlich. Die Aufgaben werden in einigen Ländern zentral vom Ministerium, in anderen von Ihrer Lehrperson gestellt. In den meisten Ländern haben Sie in den letzten vier Kurshalbjahren Pflichtlektüren behandelt, aus denen Texte dann die Grundlage für die Aufgaben im schriftlichen oder mündlichen Abitur bilden. Deshalb dürfen Sie in diesen Ländern die entsprechenden Lektüren (ohne Notizen!) in der Prüfung verwenden. Es gibt aber auch Länder, in denen Sie im Abitur Texte oder Ausschnitte aus Texten vorgelegt bekommen, die Sie vermutlich nicht im Unterricht behandelt und auch in Ihrer Freizeit kaum gelesen haben werden. Außer einem Wörterbuch der deutschen Sprache sind dort keine weiteren Hilfsmittel zugelassen. Die Zahl der Aufgabenformate, die Ihnen im schriftlichen Abitur zur Wahl stehen, ist von Bundesland zu Bundesland verschieden und reicht von zwei bis zu fünf Aufgabenformaten. Die Arbeitszeit der schriftlichen Prüfung beträgt je nach Bundesland und abhängig davon, ob Sie Deutsch im Grund- oder im Leistungskurs belegt haben, mindestens 240, höchstens 315 Minuten.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für Ihr Abitur und natürlich auch ein wenig Spaß bei der Vorbereitung mit diesem Buch!

Über dieses Buch

Machen Sie sich Sorgen um das immer näher rückende Abitur im Fach Deutsch? Vielleicht schlagen in Ihrem Kopf solche und ähnliche Gedanken Purzelbäume: »Was muss ich im Abi können? Bin ich gut vorbereitet? Bei Interpretationen habe ich immer ein unsicheres Gefühl! Oxymoron, nie gehört! Meine Erörterungen waren meist ein Reinfall! Mir fällt schon was ein, aber wie soll ich das verständlich auf das Papier bringen?« Dann haben Sie wirklich eine gute Wahl getroffen. Mit diesem Buch können Sie sich gezielt auf das Abitur im Fach Deutsch vorbereiten, ganz egal ob Sie nun einen Grundkurs (auch: Deutsch mit grundlegendem Anforderungsniveau) oder Leistungskurs (auch: Deutsch mit erweitertem Anforderungsniveau) belegt haben beziehungsweise ob Sie sich für die mündliche oder schriftliche Prüfung im Fach Deutsch entschieden haben. Aber Achtung: Als reine Notbremse, die Sie fünf vor zwölf ziehen können, ist dieses Buch nicht gedacht. Ein wenig Zeit auf der Reise Ihrer Abiturvorbereitung sollten Sie schon einplanen. Sie erfahren in übersichtlicher und zum Teil unterhaltsamerer Form als in Ihren Lehrbüchern alles Wichtige über die Literaturepochen, die literarischen Gattungen, die Kommunikation mit den neuen Medien und die Besonderheiten der deutschen Sprache. Ferner lernen Sie auch, welche unterschiedlichen Aufgabenformate es gibt, was die Arbeitsanweisungen von Ihnen verlangen, mit welchen Strategien Sie im mündlichen oder schriftlichen Abitur zu einer guten Leistung kommen und wie Sie einen Vortrag oder Ihre schriftlichen Abiturarbeiten gestalten. Sie bekommen wichtige Hilfestellungen für die Interpretation eines literarischen Textes und die Analyse eines Sachtextes sowie für das Verfassen eines informativen und eines argumentierenden Textes.

Sie müssen dieses Buch nicht wie einen Roman von der ersten bis zur letzten Seite durcharbeiten. Die Teile und ihre Kapitel sind so beschaffen, dass Sie sich ganz individuell je nach Ihren persönlichen Stärken und Schwächen und den Aufgabenformaten, auf die Sie sich spezialisieren wollen, vorbereiten können. Möglicherweise lassen auch der Umfang und die Genauigkeit Ihrer Mitschriften und Materialsammlungen aus dem Unterricht zu den einzelnen Gebieten zu wünschen übrig, sodass Sie vor allem oder nur in ganz bestimmten Bereichen Nachholbedarf haben. Im Deutschabitur haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Aufgabenformaten, wobei manche davon für Sie vielleicht gar nicht infrage kommen. Wenn Sie zum Beispiel mit Gedichten nichts anfangen können oder in einer schriftlichen Arbeit schon einmal bei einer Gedichtinterpretation daneben gelangt haben und deshalb diese Aufgabe im Abitur nicht bearbeiten möchten, können Sie das Kapitel 3 getrost überspringen. Wenn die Epoche des Barocks in Ihrem Bundesland nicht mehr Stoff der letzten beiden Schuljahre ist, brauchen Sie das Kapitel 8 nicht zu lesen. Und wenn Sie weder einen informierenden noch einen argumentierenden Text im Abitur verfassen möchten, können Sie sich die Lektüre der Kapitel 16–18 sparen. Wer in der sprachlichen Ausarbeitung seiner Aufsätze keine Fehler mehr macht (gibt es solche Menschen überhaupt?) wird in Kapitel 20 nichts Neues mehr in Erfahrung bringen können. Das Buch ist also wie ein Selbstbedienungsladen: Suchen Sie sich aus, was Sie brauchen.

Konventionen in diesem Buch

Damit Sie sich gleich in dem Buch zurechtfinden und mit der Vorbereitung auf Ihr Deutschabitur beginnen können, habe ich einige Regeln aufgestellt.

Titel von literarischen Werken sind in

Kursivschrift

gedruckt.

Da in den verschiedenen Bundesländern nicht immer die gleichen Abiturbedingungen herrschen und nicht überall die gleichen Aufgabenformate gestellt werden, weise ich Sie dort, wo es nötig ist, durch die Länderkürzel auf das jeweilige Bundesland hin, für das meine Aussagen gelten.

BB (Brandenburg), BE (Berlin), BW (Baden-Württemberg), BY (Bayern), HB (Bremen), HE (Hessen), HH (Hamburg), MV (Mecklenburg-Vorpommern), NI (Niedersachsen), NW (Nordrhein-Westfalen), RP (Rheinland-Pfalz), SH (Schleswig-Holstein), SL (Saarland), SN (Sachsen), ST (Sachsen-Anhalt), TH (Thüringen)

Zu Beginn der Kapitel verrate ich Ihnen, worum es darin geht. Dadurch können Sie selbst entscheiden, ob sich die Beschäftigung mit dem Kapitel lohnt. Vielleicht wissen Sie ja manches schon oder Sie möchten sich schon vor dem Abitur auf ganz bestimmte Aufgabenformate festlegen.

Am Ende der Kapitel über die literarischen Epochen erhalten Sie immer eine knappe Inhaltsangabe eines für die betreffende Epoche typischen Werks. Dies ist als Erinnerung gedacht und ersetzt nicht die Lektüre des Romans, der Novelle oder des Dramas.

Durch Symbole gekennzeichnete Erinnerungen, Tipps, Beispiele, Techniken und Warnungen werden Sie auf besonders wichtige oder anschauliche Erläuterungen hingewiesen.

An vielen Stellen erhalten Sie Formulierungshilfen, die zu einer guten sprachlichen Gestaltung Ihrer Abiturarbeit beitragen. Sie können diese übernehmen oder sich selbst geeignete Wendungen und Satzanfänge ausdenken.

In den gelegentlich eingestreuten grauen Kästen erfahren Sie zusätzlich manch Interessantes und Kurioses über die deutsche Literatur und Sprache, auch wenn dies für Ihr Abitur nicht unbedingt von Bedeutung ist. Es soll schließlich nicht immer alles bierernst sein.

Der Index am Ende des Buches hilft Ihnen, wenn Sie sich ganz gezielt über einen Autor, eine Gattung, eine Epoche, einen Fachbegriff oder ein Aufgabenformat informieren möchten.

Törichte Annahmen über den Leser

Beim Schreiben dieses Buches habe ich mir vorgestellt, wer Sie sind und was Sie sich von diesem Buch erwarten:

Sie haben in den letzten beiden Schuljahren in einem Gymnasium das Fach Deutsch als Leistungs- oder Grundkurs belegt, haben noch nicht alle Ihre Klausuren oder sonstige schriftliche Arbeiten geschrieben und möchten sich aber gezielt auf diese vorbereiten.

Sie sind Schüler oder Schülerin eines Gymnasiums, stehen ein paar Wochen vor Ihrem schriftlichen oder mündlichen Deutschabitur und möchten den Stoff der letzten vier Kurshalbjahre wiederholen und vertiefen.

Sie haben im Deutschunterricht der beiden letzten Schuljahre nicht immer aufgepasst oder so manche Unterrichtsstunde versäumt und möchten nun vor dem Abitur die so entstandenen Lücken schließen.

Sie haben im Deutschunterricht der beiden letzten Schuljahre zwar gut aufgepasst, aber manches nicht richtig verstanden und möchten dies nun in etwas einfacheren Worten erklärt bekommen.

Sie wollten sich mithilfe eines anderen Buchs auf das Abitur im Fach Deutsch vorbereiten, fanden die Erklärungen darin aber zu trocken, zu nüchtern und zu hochgestochen und möchten den Stoff lieber in »normaler« Sprache vermittelt bekommen.

Sie haben sich bereits eingehend auf das Deutschabitur vorbereitet und möchten nun überprüfen, ob Sie das Gelernte auch wirklich richtig verstanden haben, um beruhigter in die Prüfungen gehen zu können.

Sie sind Deutschlehrperson an einem Gymnasium, möchten Ihre Schülerinnen und Schüler auf das Abitur vorbereiten und ihnen wertvolle Tipps, die nicht in den Schulbüchern stehen, auf den Weg geben.

Wenn eine oder mehrere dieser Annahmen zutreffen, dann sind Sie hier richtig und ich kann Ihnen zum Erwerb dieses Buches – und hoffentlich später auch zum bestandenen Abitur – gratulieren.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Damit Sie sich schnell einen Überblick über das Buch verschaffen können, können Sie hier nachlesen, was Sie in den einzelnen Teilen erwartet.

Teil I: Schriftlich oder mündlich?

In diesem Teil erfahren Sie, wie Sie sich am besten auf die schriftliche oder mündliche Abiturprüfung im Fach Deutsch vorbereiten können, was bestimmte Arbeitsanweisungen bedeuten, welche Fähigkeiten Sie mitbringen müssen und welche Strategien zum Erfolg führen.

Teil II: Texte, Texte, Texte …

Dieser Teil informiert Sie über die unterschiedlichen Gattungen und Unterarten von literarischen und pragmatischen (also nicht literarischen) Texten. Darüber hinaus können Sie nachlesen, mit welchen sprachlichen und rhetorischen Mitteln diese Texte von den Autoren gestaltet werden. Schließlich bekommen Sie Tipps zur Gestaltung Ihrer Interpretation oder Analyse der Texte aus solchen Gattungen.

Teil III: Das Rad der Zeit – die literarischen Epochen

Dieser Teil beschäftigt sich mit der Geschichte der deutschen Literatur. Wenn Sie also wiederholen oder vertiefen wollen, was die inhaltlichen und sprachlichen Besonderheiten der literarischen Epochen vom Barock bis in die Gegenwart sind, welche geschichtlichen Hintergründe und welche Einstellungen die Autoren jeweils geprägt haben, dann sind Sie in diesem Teil ganz richtig.

Teil IV: Wer A macht, muss auch B machen – textübergreifende Zusatzaufgaben

Damit Sie auch die Zusatzaufgaben oder B-Teile der Aufgabenformate perfekt bearbeiten können, bekommen Sie in diesem Teil wichtige Hinweise und Tipps zum Vergleich von Motiven, zur Charakteristik einer Figur, zur gestaltenden Interpretation und zum Nachweis epochenspezifischer Merkmale eines Textes.

Teil V: Informieren und überzeugen Sie!

Vielleicht liegen Ihnen literarische Texte und deren Interpretation und die Analyse sachlicher Texte nicht besonders, sodass Sie im Abitur lieber einen informierenden oder einen argumentierenden Text zum Beispiel über Tendenzen der Gegenwartssprache, über Sprachwandel oder Sprachkritik, über das literarische Leben oder über neue Kommunikationsmedien schreiben möchten. Dann empfehle ich Ihnen besonders die Lektüre dieses Teils.

Teil VI: Auch Schreiben will gelernt sein!

In diesem Teil geht es ans Eingemachte. Sie erfahren, mit welchen Methoden, Techniken oder Strategien Sie während Ihrer mündlichen oder schriftlichen Prüfung punkten können. Außerdem gibt es wichtige Tipps, wie Sie häufig begangene Fehler vermeiden.

Teil VII: Top-Ten-Teil

Für besonders Eilige (oder Faule?) unter Ihnen oder für Schüler, die auf den letzten Drücker noch das Wichtigste erfahren möchten, bekommen Sie zehn nützliche Listen. Darin erfahren Sie auf die Schnelle, was die zehn wichtigsten Textarten, Autoren und Werke, Vorstellungen vom Menschsein, Jahre und Orte der deutschen Literatur- und Sprachgeschichte, Zitate zur Literaturgeschichte, rhetorischen Mittel, Motive und Themen der Literatur, Aufgabenformate im Abitur und Tipps für eine erfolgreiche Prüfung sind.

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

In diesem Buch werden verschiedene Symbole benutzt, die Ihnen helfen sollen, sich besser zu orientieren, während Sie damit arbeiten oder wenn Sie etwas nachschlagen wollen. Wenn eine Erläuterung besonders wichtig ist, etwas eventuell zu Missverständnissen führen kann oder einfach nur anschaulicher gestaltet oder einprägsamer gemacht wird, erfahren Sie es hier.

Mit diesem Symbol werden Beispiele zur Verdeutlichung und Veranschaulichung von theoretischen Erläuterungen gegeben.

Dieses Symbol warnt Sie vor falschen Schlüssen, Fallstricken und Fehlerquellen.

Mit diesem Symbol werden Sie auf wertvolle Tipps und Kniffe verwiesen, sodass Sie einen leichteren Zugang zu bestimmten Fakten und Erklärungen finden und sich diese besser einprägen können.

Hinter diesem Symbol verbergen sich Hinweise zu wichtigen Methoden oder Strategien, die Ihnen bei Abituraufgaben helfen können.

Besonders wichtige Informationen werden durch dieses Symbol gekennzeichnet.

Nützliche und interessante Hintergrundinformationen erfahren Sie hier.

Wie es weitergeht

Keine Müdigkeit vortäuschen! Beginnen Sie einfach mit Teil I oder starten Sie mit Teilen beziehungsweise Kapiteln, die Sie besonders interessieren oder bei denen Sie Nachholbedarf haben. Los geht's!

Teil I

Schriftlich oder mündlich?

IN DIESEM TEIL …

In diesem Teil erfahren Sie, welche allgemeinen Anforderungen im Deutschabitur an Sie gestellt werden, wie Sie sich auf Ihre Abiturprüfung im Fach Deutsch vorbereiten können, wie Sie die Prüfung selbst meistern werden und nach welchen Kriterien Ihre Abiturarbeit dann bewertet wird.

In vielen Bundesländern haben Sie die Wahl, ob Sie das Abitur im Fach Deutsch in schriftlicher oder in mündlicher Form ablegen. In einigen Bundesländern haben Sie sich vor Beginn der letzten beiden Schuljahre für einen Grundkurs (auch: Deutsch mit grundlegendem Anforderungsniveau) oder Leistungskurs (auch: Deutsch mit erweitertem Anforderungsniveau) im Fach Deutsch entschieden. Ferner haben Schüler, die eine schriftliche Abiturprüfung in Deutsch gewählt haben, die Möglichkeit, die erzielte Note im Nachhinein auf freiwilliger Basis noch zu verbessern. Im ungünstigsten Fall wird eine mündliche Prüfung angesetzt, wenn ein Schüler den für das Bestehen des Abiturs notwendigen Notenschnitt nicht erreicht hat.

Deshalb erhalten Sie in diesem Teil wichtige und hilfreiche Ratschläge sowohl für die Bewältigung einer schriftlichen als auch einer mündlichen Abiturprüfung im Fach Deutsch.

Kapitel 1

Kühlen Kopf bewahren! Die schriftliche Prüfung

IN DIESEM KAPITEL

Anforderungen der schriftlichen AbiturprüfungVorbereitung auf die schriftliche AbiturprüfungRatschläge für die schriftliche AbiturprüfungBewertung der schriftlichen Abiturprüfung

In der schriftlichen Abiturprüfung des Faches Deutsch bekommen Sie zwei (nur in den Grundkursen von SL), drei (in BR, HE, NI, RP sowie in den Grundkursen von NW und SN und in den Leistungskursen von SL), vier (in HH, MV, ST, SH sowie in den Grundkursen von BE und BB und in den Leistungskursen von NW und SN) oder fünf (BY, BW sowie in Leistungskursen von BE und BB) unterschiedliche Aufgabenformate, von denen Sie eines (!) zur Bearbeitung auswählen. Die Aufgaben werden zentral vom jeweiligen Kultusministerium gestellt. In drei Bundesländern (MV, RP und SL) werden vom Ministerium dabei auch Aufgaben ausgewählt, die vorher von Ihrem Lehrer eingereicht wurden. Sie sehen schon: Die Bedingungen im schriftlichen Deutschabitur sind nicht überall die gleichen. Auch die zur Wahl gestellten Aufgabenformate, vor allem aber die Zusatzaufgaben (B-Aufgaben), sind je nach dem Bundesland, in dem Ihre Schule liegt, verschieden. Seit 2017 gibt es aber immerhin einen länderübergreifenden Aufgabenpool, der vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (kurz: IQB) entwickelt wurde und für ein gerechteres und besser vergleichbares Abitur in den Kernfächern, also auch in Deutsch, sorgen soll. Aus diesem gemeinsamen Aufgabenpool können sich die einzelnen Länder bedienen. Für die Kultusministerien ist es wie für Sie beim Chillen am Pool. Man kann in den Pool springen oder es auch sein lassen. In der Regel wird eine Aufgabe daraus entnommen.

Immerhin gibt es drei verschiedene Aufgabenformate, die im Deutschabitur aller Bundesländer vorkommen können:

Interpretation eines literarischen Textes (Lyrik, Drama, Epik) oder Vergleich zweier literarischer Texte (vor allem Lyrik), eventuell mit einem weiterführenden Schreibauftrag, vor allem Motivvergleich, Gestaltende Interpretation, Epocheneinordnung, Charakterisierung einer Figur (folgende Kapitel dieses Buches sind für diese Formate besonders hilfreich: 3–5, 7, 8–11, 12–15),

Analyse eines Sachtextes oder Vergleich von zwei Sachtexten (selten), eventuell mit weiterführendem Schreibauftrag, meist in Form eines argumentativen (erörternden) Textes sowie manchmal auch mit Bezug auf einen literarischen Text (folgende Kapitel dieses Buches sind für diese Formate besonders hilfreich: 6, 7, 17 und 18),

Materialgestütztes Verfassen eines informativen oder eines argumentativen Textes (folgende Kapitel dieses Buches sind für diese Formate besonders hilfreich: 16, 17 und 18).

Bei den beiden ersten Formaten schreiben Sie über Texte, beim dritten Format mit Texten.

Sie können diesen Aufgabenpool, der seit 2017 Jahr für Jahr erweitert wird, im Internet unter https://www.iqb.hu-berlin.de/abitur/sammlung/deutsch einsehen, um sich über mögliche Aufgabenformate zu informieren oder sogar die eine oder andere Aufgabe zur Übung zu bearbeiten. Die Lösungen sind übrigens ebenfalls vorhanden.

Überwinden Sie sich und springen Sie ins kalte Wasser!

Für den Deutschunterricht der letzten beiden Schuljahre werden Themenfelder vorgeben, die im Allgemeinen drei Jahre lang länderübergreifende Gültigkeit besitzen. Beispiele:

aktuelle Entwicklungen der deutschen Sprache,

Kommunikation im Zeichen neuer Medien,

Verhältnis zwischen Mensch und Natur,

Krise und Erneuerung des Erzählens,

Familiengeschichten der Gegenwartsliteratur,

der Umbruch in der deutschsprachigen Literatur um 1900.

Falls in Ihrem Bundesland (alle außer BE, BB, BY und TH) verbindliche Ganzschriften im Unterricht behandelt werden, dürfen Sie unkommentierte und nicht mit Ihren Anmerkungen versehene (!) Ausgaben dieser Texte in der Prüfung verwenden. Außerdem ist es in zwei Bundesländern (HE und RP) gestattet, eine Liste der möglichen Operatoren (das sind die Verben, welche die konkreten Arbeitsanweisungen ausdrücken) in die Prüfung mitzunehmen. Die Arbeitszeit (einschließlich der Einlesezeit) beträgt 315 Minuten, in Grundkursen (oder: Deutschkursen mit grundlegendem Anforderungsniveau) je nach Bundesland zwischen 210 und 255 Minuten. Welche Anforderungen in der schriftlichen Abiturprüfung im Fach Deutsch an Sie gestellt werden, welche Fähigkeiten Sie besitzen und unter Beweis stellen sollten, erfahren Sie hier. Lassen Sie sich aber dadurch nicht abschrecken, denn in aller Regel werden Sie all das im Laufe Ihrer Schulzeit schon seit Langem gelernt und häufig geübt haben.

Das Wort »Abitur«

Wussten Sie, dass das Wort »Abitur« vom lateinischen Verb »abire«, das »weggehen« bedeutet, kommt? Wer sein Abitur besteht, verlässt schließlich die Schule und beginnt – wie Sie hoffentlich auch – mit dem Beginn eines Studiums oder einer Berufsausbildung einen neuen Lebensabschnitt.

Anforderungen und Fähigkeiten

In der schriftlichen Prüfung werden Sie Leistungen in drei sogenannten Anforderungsbereichen erbringen.

Reproduktion

: Im Anforderungsbereich I geben Sie das wieder, was Sie im Kopf haben, weil sie es im Unterricht und zu Hause gelernt haben (sollten), also Ihr

Wissen

zu Literatur, Sprache und Medien. Zum Beispiel müssen Sie wissen, was die Merkmale des Expressionismus sind, wie ein Sonett aufgebaut ist und was eine Antithese ist. Hierüber erfahren Sie in den

Kapiteln 3

bis

18

des Buches alles Wichtige.

Transfer

: Was Sie im Kopf haben, sollten Sie natürlich auch anwenden können. Deshalb wählen Sie im Anforderungsbereich II selbstständig bekannte und gelernte Sachverhalte aus und ordnen sie in den Zusammenhang ein beziehungsweise erläutern sie passend. In anderen Worten: Sie

übertragen

selbstständig das Gelernte je nach Aufgabenstellung auf vergleichbare neue Zusammenhänge und Sachverhalte. Auf diesem Bereich liegt der Schwerpunkt der schriftlichen Prüfung. Sie müssen also zum Beispiel erkennen können, dass ein Gedicht ein Sonett ist, dass es eine oder mehrere Antithesen besitzt und welche expressionistischen Merkmale es aufweist.

Reflexion und Problemlösung

: Wie im privaten Leben auch wird im Anforderungsbereich III verlangt, dass Sie

selbstständig

zu kreativen Lösungen, Deutungen, Folgerungen, Begründungen und Wertungen gelangen. Zum Beispiel müssen Sie die Wirkung des expressionistischen Gedichtes beschreiben und die Intention des Verfassers erläutern und mit Textbelegen begründen.

Die oben genannten drei Anforderungsbereiche gehen aus den Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife hervor. Die Bildungsstandards wurden im Jahr 2012 von der Kultusministerkonferenz für alle Bundesländer beschlossen.

Wenn Sie sich die Mühe machen wollen, diese nachzulesen, können Sie dies unter folgender Adresse im Internet tun:

https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2012/2012_10_18-Bildungsstandards-Deutsch-Abi.pdf

Die schriftliche Prüfung besteht in den meisten Fällen aus ein bis zwei, in wenigen Bundesländern (HA, HE, RP, SL) auch mitunter aus drei Teilaufgaben, die mit den Buchstaben A und B (beziehungsweise auch C) voneinander getrennt werden. Wie diese Teilaufgaben vom Korrektor in etwa gewichtet werden sollen, wird durch Prozentangaben (meist: 80:20 oder 70:30 oder 60:40) angegeben. In vielen Bundesländern (außer BB, BY, BW, SH und TH) haben Sie sich zu Beginn der Oberstufe im Fach Deutsch für einen Grundkurs (auch: Deutsch mit grundlegendem Anspruchsniveau) oder Leistungskurs (auch: Deutsch mit erhöhtem Anspruchsniveau) entschieden, wobei sich die gestellten Aufgaben aber nicht grundsätzlich in ihrer Art und Formulierung, sondern nur graduell (also im Schwierigkeitsgrad) unterscheiden. Um die gestellten Aufgaben zu bewältigen, werden von Ihnen zwei Fähigkeiten (Kompetenzen) erwartet:

Sie lesen, verstehen und erschließen sich verschiedene Arten von literarischen (fiktionalen) oder sachlichen (pragmatischen oder nicht-fiktionalen) Texten.

Sie schreiben auf die Aufgaben bezogen logisch zusammenhängende, sprachlich und stilistisch möglichst korrekte und verständliche sowie gegebenenfalls auf einen bestimmten Adressatenkreis

bezogene, informative, erörternde oder gestaltende Texte, zum Beispiel Interpretationen, Erörterungen, Vorträge.

Jede Aufgabe im schriftlichen Abitur enthält eine konkrete Arbeitsanweisung. Diese sogenannten »Operatoren« werden durch auf die jeweiligen Texte oder Materialien bezogene Zusätze (Beispiel: »im Hinblick auf …«, »unter Berücksichtigung von …«) noch ergänzt. Wenn Sie wissen, was mit den einzelnen Operatoren genau von Ihnen verlangt wird, und Sie sich beim Schreiben daran halten, kann es nicht passieren, dass Sie völlig an einer Aufgabenstellung vorbei schreiben. Also keine Angst vor der berüchtigten »Themaverfehlung«!

»

Erschließen«

, »

Analysieren«

oder »

Interpretieren«

verlangt, dass Sie Inhalt, Form und Sprache eines Textes untersuchen, Ihre Erkenntnisse begründen sowie durch Textstellen belegen und zu einer schlüssigen Gesamtdeutung gelangen, die Sie auch als Deutungshypothese an den Beginn Ihrer Interpretation stellen können.

»

Begründen«

oder »

Zeigen«

bedeutet, dass Sie Ihre Ergebnisse durch Werturteile absichern und durch Belege, Beispiele und Zitate veranschaulichen.

»

Beschreiben«

fordert Sie auf, Personen, Sachverhalte oder Vorgänge genau und sachlich und ohne Wertung darzustellen.

»

Zusammenfassen«

verlangt, dass Sie wesentliche Aussagen oder Thesen eines Textes in eigenen Worten wiedergeben.

»

Wiedergeben«

bedeutet, dass Sie einen komplexen Zusammenhang inhaltlich nah am Text, aber sprachlich mit eigenen Worten nachvollziehen.

»

Beurteilen«

meint, dass Sie zum Beispiel einen Sachverhalt, eine Aussage, einen ganzen Text oder eine Figur aus einem Text mit Bezug auf Fachwissen und mit von Ihnen erarbeiteten Kriterien selbstständig einschätzen und zu einem begründeten Urteil kommen.

»

Charakterisieren«

heißt, dass Sie das Wesen und die Eigenart einer literarischen Figur beschreiben.

»

Darstellen«

oder »

Aufzeigen«

ist eine Aufforderung, Inhalte, Probleme oder Sachverhalte zusammenhängend zu formulieren.

»

Diskutieren«

oder »

Erörtern«

verlangt von Ihnen, dass Sie – meist auf der Grundlage eines Textes oder vorgegebener von Ihnen ausgewerteter Materialien – verschiedene Positionen und Argumente

zu einer Frage oder einem Problem abwägen (in Form von These und Antithese) und aus Ihren Überlegungen eine Schlussfolgerung (als Synthese oder Fazit) ziehen.

»

Erläutern«

bedeutet, dass Sie Materialien, Sachverhalte, Zusammenhänge, Thesen in einen nachvollziehbaren Begründungszusammenhang stellen und mit zusätzlichen Informationen ergänzen und mit Beispielen aus Ihrem Erfahrungsbereich veranschaulichen.

»

Kritisch Stellung nehmen«

oder »

Sich auseinandersetzen mit«

oder »

Überprüfen«

fordert Sie auf, zu einem Problem, einem Text, einer Aussage eines Textes oder einem Sachverhalt aufgrund Ihrer fachlichen Kenntnisse und/oder kritischen Hinterfragung Ihre Meinung begründend darzulegen.

»

Verfassen«

meint, dass Sie auf der Grundlage eines Textes oder von Materialien einen Sachverhalt eventuell unter Berücksichtigung der Adressatengruppe in einem informierenden und/oder argumentierenden Text formulieren.

»

Vergleichen«

oder »

Vergleichend aufzeigen

/

untersuchen

/

darlegen«

ist eine Umschreibung dafür, dass Sie nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen zwei Werken oder Positionen herausarbeiten.

»

Gestalten«

steht dafür, dass Sie in Bezug auf einen vorgegebenen Text entsprechend einem konkreten Arbeitsauftrag einen eigenen Text verfassen.

Eine hilfreiche und noch umfangreichere Liste aller Operatoren für das Fach Deutsch finden Sie auch im Internet unter folgender Adresse:

https://www.iqb.hu-berlin.de/abitur/dokumente/deutsch.

Prüfungstaktik und Prüfungstipps

Ihnen ist bestimmt bewusst, dass es nicht reichen wird, sich im Abitur auf den himmlischen Beistand zu verlassen. Sie werden deshalb erfahren, wie Sie sich am besten auf das schriftliche Abitur im Fach Deutsch vorbereiten können und wie Sie in der Prüfung selbst diese meistern werden. Sie kennen sicher das Sprichwort: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Was Sie vor der schriftlichen Prüfung schon tun können

Gehören Sie zu den Menschen, die gern unangenehme Aufgaben vor sich herschieben und verdrängen? Der Erwerb dieses Buches zeigt zumindest, dass Sie kein Anhänger der »Vogel-Strauß-Taktik« (den Kopf in den Sand stecken und hoffen, dass sich alles irgendwie von selbst lösen wird) sind, sich ernsthaft auf das Deutschabitur vorbereiten möchten und sich von einer kurzen Paukphase ein oder zwei Tage vor der Prüfung nichts erhoffen, denn dazu ist der Stoff der vergangenen Schuljahre zu umfangreich. Die schriftliche Prüfung beginnt nicht erst am Tag des Deutschabiturs, denn Sie sollten schon mehrere (!) Wochen vorher …

einen individuellen

Lern

-

und Zeitplan aufstellen

, der Ihnen einen Überblick über die Lerninhalte gibt, und das nicht nur für Deutsch, sondern auch für die anderen Prüfungsfächer,

mit dem Lernen des

Stoffes beginnen

, den Sie am besten beherrschen, um nicht schon am Anfang nervös zu werden oder die Flinte ins Korn zu werfen,

sich eventuell in einer

Arbeitsgruppe

mit geeigneten Mitschülern treffen, den Unterrichtsstoff gemeinsam mit ihnen wiederholen und lernen,

Ihre

Mitschriften und Materialien

aus dem zweijährigen Unterricht auf Vollständigkeit überprüfen und diese gegebenenfalls ergänzen,

Zusammenfassungen

zum Inhalt der im Unterricht gelesenen und besprochenen Lektüren und Texte lesen oder erstellen,

sich mit den möglichen

Aufgabenarten, Anforderungsbereichen

und

Arbeitsanweisungen

(siehe den vorangegangenen Abschnitt) vertraut machen,

gegebenenfalls den

Lehrplan der gesamten Oberstufe

, der auf der Homepage Ihres zuständigen Kultusministeriums oder dem Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung einsehbar ist, zurate ziehen,

festlegen, welche zwei, höchstens drei der zur Wahl gestellten

Aufgabenformate

Ihnen besonders gut liegen, weil Sie zum Beispiel in den Klausuren der Kursphase die besten Ergebnisse erzielt haben,

sich über die

Schwächen

(zum Beispiel fachliche Kenntnisse, Arbeitstechniken, sprachliche Gestaltung betreffend), die sich in den Klausuren der Kursphase ergeben haben, bewusst werden und an diesen arbeiten,

eventuell Ihre

Kenntnisse auffrischen

(unter anderem zu Werken, Epochen, Zitiertechnik, Fachbegriffen, Stilmitteln, Aufbau von Textarten, Rechtschreibung, Kommasetzung), wozu viele Kapitel dieses Buches dienen,

durch

regelmäßiges Lesen

tagesaktueller Zeitungen oder vertrauenswürdiger Nachrichtenkanäle im Internet Ihr Allgemeinwissen in den Bereichen literarisches Leben, Sprache, Kommunikation und Medien auf dem Laufenden halten,

Abituraufgaben der letzten Jahre

ansehen und möglichst schriftlich sowie in der beim Abitur vorgegebenen Zeit bearbeiten und mit den Lösungen vergleichen,

Ihren

Kursleiter fragen

, wenn Probleme auftauchen oder Unklarheiten bestehen,

keine Lernexzesse

am Tag vor der Abiturprüfung einlegen! Entspannen Sie mit einem guten Film oder Buch, hören Sie Ihre Lieblingsmusik, gehen Sie mit der Familie essen und gehen Sie früher als gewöhnlich zu Bett, um am nächsten Morgen ausgeschlafen zu sein.

Was Sie zu Beginn der schriftlichen Prüfung tun können

Nehmen wir an, Sie haben sich mithilfe dieses Buches und Ihrer Aufzeichnungen aus dem Unterricht gut auf Ihre Abiturprüfung vorbereitet. Auch für das schriftliche Abitur selbst bekommen Sie nun noch einige wertvolle Tipps mit auf den Weg:

Ihr

Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung

, das als Hilfsmittel zugelassen ist und das Sie schlauerweise zu Hause sogar mit einem alphabetischen Register versehen haben, dürfen Sie nicht vergessen! Legen Sie es an den linken Rand des Tisches.

Legen Sie auch

unkommentierte Ausgaben

der im Unterricht behandelten

Pflichtlektüren

bereit, wenn dies gestattet ist, und achten Sie darauf, dass diese keine zusätzlichen Anmerkungen enthalten, denn dies würde als Betrugsversuch gewertet werden.

Lesen Sie nur die

zwei oder drei Aufgaben

durch, für deren Bearbeitung Sie sich im Vorfeld entschieden haben, denn Sie haben nicht genügend Zeit, sich mit allen Aufgabenformaten eingehend auseinanderzusetzen!

Nach einem

kurzen Brainstorming

entscheiden Sie, für welches der infrage kommenden Aufgabenformate Sie die nötigen Kenntnisse, Ideen und Argumente besitzen. Wählen Sie also nur eine Aufgabe aus, deren Auftrag und Textvorlage Sie ohne Probleme verstehen und für deren Bearbeitung Sie die nötigen Fachkenntnisse besitzen.

Welches

Aufgabenformat

Sie bearbeiten werden, sollten Sie nach spätestens 15 Minuten wissen. Ändern Sie Ihre Wahl nicht mehr, sobald Sie mit der Arbeit begonnen haben!

Wie Sie nun beim Verfassen Ihrer Interpretation, Ihrer Analyse, Ihres argumentierenden oder informierenden Textes methodisch am besten vorgehen, erfahren Sie in Kapitel 19 dieses Buches.

Lesen Sie den

Text

oder die

Materialien

zu Ihrer Aufgabe aufmerksam und unbedingt mehrfach durch und markieren Sie ab dem zweiten Lesen mit unterschiedlichen Farbstiften, Textmarkern oder durch Randnotizen wichtige Textstellen!

Die

Absicht

des Autors,

Nuancen

der Texte oder zunächst übersehene

ironische Wendungen

werden Sie vielleicht erst nach mehrmaligem Lesen verstehen.

Von

Prüflingen, die bereits schreiben

, während Sie noch mit dem Lesen beschäftigt sind, dürfen Sie sich nicht verunsichern lassen, denn durch das sorgfältige und wiederholte Lesen werden Sie später beim Verfassen Ihres Aufsatzes die Zeit (zum Beispiel für nochmaliges Suchen und Nachlesen von Textstellen) sparen.

Arbeitsanweisungen

(Operatoren)

sollten Sie unterstreichen, um sich Klarheit darüber zu verschaffen, was genau von Ihnen verlangt wird. Eventuell können Sie für sich die Anweisung mit der einleitenden Formel »Ich soll …« umformulieren!

Eine

Stoffsammlung

und

Gliederung

Ihres späteren Aufsatzes schreiben Sie auf Ihr Konzeptpapier, das Sie nach der Prüfung mit abgeben müssen, aber nicht bewertet wird. Die Gliederung wird manchmal sogar durch eine mehrteilige Aufgabenstellung vorgegeben sein. Auf jeden Fall wird sie Ihnen beim folgenden Ausformulieren der Reinschrift

als Stütze dienen und bei Ihrem Zeitmanagement Sicherheit geben.

Zu

wichtigen Passagen

Ihres eigenen Aufsatzes fertigen Sie am besten einen Entwurf an, der zwar mit abgegeben, aber nur dann mitbewertet wird, wenn die Reinschrift aus Zeitgründen nicht fertiggestellt werden kann. Kennzeichnen Sie in diesem Fall die Teile Ihres Konzepts, die bei der Korrektur noch einbezogen werden sollen! Ein zeitaufwendiges Schreiben eines kompletten Entwurfs Ihres Aufsatzes bringt in der Regel wenig.

Nur in

Zweifelsfällen

oder bei

unbekannten Wörtern

benutzen Sie das Wörterbuch, denn ein ständiges Nachschlagen kostet viel Zeit.

Ergänzende Aspekte

können Sie noch während der schriftlichen Ausformulierung entdecken und einfügen.

Eine

schöpferische Pause

sollten Sie sich beim Abfassen Ihres Aufsatzes mindestens einmal gönnen, damit Sie etwas Abstand zu dem Geschriebenen gewinnen und sich nicht »verrennen«! Während dieser Pause können Sie etwas trinken oder essen und dadurch für Energienachschub sorgen. Die Pause empfiehlt sich insbesondere dann, wenn Sie beim Schreiben einen »Blackout« haben und Ihnen momentan nichts mehr einfällt. Denken Sie dann am besten an etwas Anderes wie an den nächsten Urlaub!

Klare

und

abwechslungsreiche,

in der Regel sachliche (Ausnahme ist der Essay)

Formulierungen gestalten Ihren Text für den Korrektor verständlich und gefällig.

Formalsprachliche Korrektheit

in Satzbau, Grammatik

, Rechtschreibung

und Zeichensetzung

werden im Fach Deutsch bei der Bewertung Ihres Aufsatzes berücksichtigt.

Zitate aus dem Text

müssen Sie mit der Zeilen- oder Versangabe belegen!

Eine

leserliche Schrift

und

Absätze

an inhaltlich passenden Stellen erleichtern den Korrektoren die Arbeit. Eine schwer lesbare Schrift und ein optisch nicht strukturierter Aufsatz können sich negativ auf die Stimmung Ihres korrigierenden Lehrers auswirken und zu einer schlechteren Beurteilung Ihrer Arbeit führen.

Sauberes Durchstreichen

mit Lineal von Wörtern, Sätzen oder ganzen Abschnitten, die Sie im Nachhinein weglassen möchten, sollte eine Selbstverständlichkeit sein.

Mit

hochgestellten Ziffern

in Ihrem Text, die am Ende Ihres Aufsatzes wieder auftauchen, können Sie auf saubere Art und Weise notwendige Ergänzungen anfügen.

Das

Durchlesen

Ihres

fertigen Aufsatzes

ermöglicht Ihnen, kleinere Veränderungen vorzunehmen und eventuelle Fehler in der Grammatik

, im Satzbau, in der Rechtschreibung

und Zeichensetzung

zu beheben.

Die ersten Abiturienten im Fach Deutsch

Wussten Sie, dass es ein Wegbereiter der Weimarer Klassik sowie Freund Johann Wolfgang von Goethes und Friedrich Schillers war, der 1812 die Inhalte und Prüfungsfächer des Abiturs festlegte? Wilhelm von Humboldt, der damals preußischer Beamter war, sorgte dafür, dass die Abiturienten Aufsätze in lateinischer und deutscher Sprache, Übersetzungen ins Lateinische und Französische und eine Übersetzung aus dem Griechischen ins Deutsche schreiben sowie Aufgaben aus der Mathematik und der Naturlehre lösen mussten. Aber nur etwa ein Prozent der Jugendlichen in Preußen legten damals das Abitur ab. Es waren Söhne des aufstrebenden Bürgertums, die mit einem Abitur studieren und damit dem Militärdienst entgehen konnten. Beim Militär hatten sie keine große Zukunft, da nur Adelige die Offizierslaufbahn einschlagen durften. Zwar gab es in einigen Schulen Preußens ein Abitur bereits seit 1788, aber erst 1834 wurde es als alleinige Voraussetzung für ein Studium eingeführt. Vorher genügte auch ein Empfehlungsschreiben eines Lehrers – man nannte es »Zeugnis der Untüchtigkeit« (denn die »Tüchtigkeit« wurde ja durch das Abitur bestätigt) – und eine mündliche Befragung durch den Dekan der Universität, um dort studieren zu dürfen. Einer der ersten Schüler, der dieses Pflichtabitur bestand, war übrigens Karl Marx mit einem Notenschnitt von 2,40. Die ersten weiblichen Abiturientinnen gab es 1896 am Luisengymnasium in Berlin.

Was Sie nicht mehr können müssen

Vieles, was Sie im Deutschunterricht in den vergangenen Schuljahren gelernt haben und wissen mussten, wird im Deutschabitur nicht mehr verlangt. Tröstlich, oder? Wenn Sie die entsprechenden Kenntnisse aber trotzdem noch besitzen, schadet es natürlich nicht.

Wortarten

(Nomen, Adjektiv, Pronomen, Adverb, Präposition, Konjunktion et cetera) und

Satzglieder

(Subjekt, Präpositionalobjekt, Adverbialien et cetera) müssen Sie nicht mehr bestimmen können.

Arten von Nebensatz

(Relativ-, Objekt-, Konsekutiv-, Konzessiv- Finalsatz etc.) müssen Sie nicht mehr bestimmen können.

Merkmale vieler epischer Kurzformen

wie Märchen,

Fabel

, Anekdote

und Sage

müssen Sie nicht mehr kennen.

Mittelhochdeutsche Texte

kommen im Deutschabitur nicht vor. Sie müssen diese nicht mehr lesen und ins Neuhochdeutsche übersetzen.

Die

Werbung

ist kein Abiturstoff mehr.

Auswendiglernen

und

betontes Vortragen von Gedichten

gehört der schulischen Vergangenheit an.

Schreibformen

(früher: Aufsatzarten) wie zum Beispiel Erlebnis- und Phantasieerzählung, Reizwortgeschichte, Bildergeschichte, Brief, Bericht, Vorgangs- und Bildbeschreibung oder Protokoll werden Sie im Abitur nicht mehr verfassen müssen.

Eine

Erörterung ohne Materialbasis

wird nicht mehr verlangt.

Der sogenannte

»Besinnungsaufsatz«

, den Abiturienten früher schreiben mussten, ist glücklicherweise seit Langem aus den Lehrplänen verbannt.

Der Besinnungsaufsatz war noch bis in die 1970er Jahre die übliche Prüfungsaufgabe im Deutschabitur. Hier ein paar Themen, mit denen sich Abiturientinnen und Abiturienten früher schriftlich auseinandersetzen mussten:

Die Natur, eine Demütigung und Erhebung für den Menschen (1875)Ein harter Boden erzieht sein Volk (1887)Was verstanden die Alten unter einem Helden, was verstehen wir darunter? (1890)Inwiefern ist Herders Wahlspruch »Licht, Liebe, Leben« der eines jeden tüchtigen Menschen? (1911)Die Bedeutung des Bauerntums im Dritten Reich (1935)Welches sind die Grundpfeiler einer demokratischen Gesellschaftsordnung? (1968)

(Quelle: Süddeutsche Zeitung Nr. 93 vom 23.04.2010)

Wie Ihre Abiturarbeit bewertet wird

Ihre Abiturarbeit wird von Ihrem Kursleiter sowie einem Zweitkorrektor, eine weitere Lehrkraft für das Fach Deutsch Ihrer Schule, bewertet. Kommt es zwischen diesen beiden Korrektoren zu keiner Einigung auf eine Note, wird Ihre Arbeit von einer dritten Lehrperson, zum Beispiel dem Fachbetreuer für Deutsch an Ihrer Schule (falls sie oder er nicht selbst der Erst- oder Zweitkorrektor ist), begutachtet. Diese Person trifft die endgültige Entscheidung über Ihre Note.

Ihr Aufsatz wird in seiner Gesamtheit gewürdigt und benotet, das heißt, dass im Fach Deutsch – anders als zum Beispiel in Mathematik oder Geschichte – keine Bepunktung von einzelnen Aspekten und anschließende Addition der Punkte stattfindet. Auch wenn in Form von Prozentangaben eine Bewertung unterschiedlicher Teile angegeben wird, ist dies nur eine ungefähre Richtschnur für den Korrektor und kein Hinweis auf eine Vergabe von Punkten oder Bewertungseinheiten.

Ihr Aufsatz wird nicht wie Arbeiten in der Mathematik mit Punkten bewertet. Entscheidend für die Note ist der Gesamteindruck. Bei der Benotung Ihrer Abiturarbeit im Fach Deutsch spielen eine Rolle:

die inhaltliche Korrektheit, Vollständigkeit und Nachvollziehbarkeit,

das methodische Vorgehen,

die Selbstständigkeit Ihrer Darlegungen,

der klare Aufbau,

die sprachliche Darstellung.

Den Korrektoren liegen zu allen Aufgabenformaten Lösungsvorschläge vor, die jedoch keine verbindliche Musterlösung sein sollen, sondern mögliche Ergebnisse aufzeigen. Alternative Lösungen (wie sie bei der Interpretation von Texten natürlich vorkommen werden) und eigene Schwerpunktsetzungen sind ausdrücklich zulässig, wenn sie nachvollziehbar begründet werden können.

Auf die Erfüllung folgender Anforderungen achten die Korrektoren Ihrer Abiturarbeit besonders:

Inhaltliche Vollständigkeit und Richtigkeit: