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Trauriges, Heiteres, Bissiges, Liebevolles, von jedem etwas. verhinderte Brautwerbung, Geschäftsreisen mit Eifersuchtsanfällen, Selbstverwirklichungsversuche alternder Damen, Jagd auf reiche Männer, Schicksalsbefragung, Ruhrpottimpressionen, Wiegenlied an die nächste Generation, Gedanken zum Alter.
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Veröffentlichungsjahr: 2013
1,2,3, Wer hat den Ball
Zwei alte Schachteln im Café
Der Blick ist leer und frostig, die Stimme ist schon rostig, grau das Haar und grau das Gesicht, der Rücken ist krumm, in den Händen die Gicht. Die Haut, sie wirft schon Falten. Nur der knallrote Blazer signalisiert, wir sind die ‚jungen’ Alten.
Doch das Leben ist ihnen nicht mehr geheuer, sie hängen gelangweilt in Cafés und Bistros herum und nörgeln, der Kaffee zu kalt, die Suppe zu heiß und sowieso alles zu teuer.
Die Einsamkeit kriecht ihnen aus den Poren, das Lächeln ist zu Eis gefroren. Nun giften sie sich und andere an, flicken jedem was ans Zeug. Die Martha von nebenan ist ja noch viel schlechter dran und das hat sie gefreut.
Doch bist du noch neugierig auf das Leben, deine Seele badet im Sonnenlicht, dann wird dir reichlich gegeben und du spürst das Alter nicht.
Das blinde Schicksal
Es hält der Mensch in seinem Lauf, das ihm bestimmte Schicksal niemals auf. Auch hat er keine Ahnung, was ihm blüht, bevor er um die nächste Ecke sieht.
Er mag sich mühen und sich schinden, und wird doch niemals eine Antwort finden, was ihm die Zukunft denn so bringt, ob sie klage- oder friedevolle Lieder singt. ob sein Füllhorn gut bemessen, wird er Brot statt Steine essen. Was wird ihm hinnieden von Fortuna noch beschieden.
Glück, Gesundheit, Geld und Freuden oder muss er ständig leiden? Halten Höhen und Tiefen sich die Waage oder bleibt es eine lebenslange Plage.
Dieses treibt ihn um und um, macht ihn duselig und dumm, zu erforschen seine Zukunftswege, befragt die Sterne, rührt im Kaffeesatz oder eilt zur Kartenlegerin, Frau Schatz, die bewandert ist in Zukunftspflege und die ihm prophezeiet dann, was mit ihm noch blüht auf seinem Wege.
Grosse Reise über den Teich, Erfolge, die den Göttern gleich, Geldsegen ohne Ende, das ist die Schicksalswende. Auch das Herz kommt nicht zu kurz, die Dame hebt bereits den Schurz.
Nur der schwarze Kater, halbverhungert, ewig an der Ecke lungert, bedeutet ganz gewiss nichts Gutes, trotzdem ist er guten Mutes, weil er denkt, was will das Vieh? Mir Angst machen oder wie?
Will ich Sterne oder Karten fragen, kann mich kein Kater in das Bockshorn jagen. Doch das Schicksal spult ganz ungerührt das Programm ab, das ihm gebührt. Und so muss der Mensch ertragen, was ihm bestimmt ist, ohne Fragen.
Träume sind Schäume
Früh am Morgen ist in Ordnung noch die Welt, wenn ein schöner Traum sie noch zusammenhält. Schwebst du federleicht dahin, nach seinen Armen steht dein Sinn, tanzen jetzt auf Wolke sieben, Erdenschwere bleibt hinnieden. Losgelöst von Sorgen, denkst du nicht an Morgen. Bächlein murmeln leise, Lerchen tirilieren ihre Weise, die schönsten Blumen überall, doch dann kommt der Donnerknall, im Herzen dumpfer Widerhall. Ein Krampf schießt dir ins Bein, welche Pein. Versuchst du aus dem Bett zu springen, doch es will dir nicht gelingen, landest unsanft auf der Matte, im Bett liegt schnarchend noch der Gatte. Verflogen ist des Traumes Süße, kommst du endlich auf die Füße. Und die Sorgen schreien Hurra, wir sind alle wieder da!!!
Die faule Else