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Berlin boomt! Lassen Sie sich vom ADAC Reiseführer sicher und kompetent durch das geschichtsträchtige und gleichzeitig hochmoderne, pulsierende Pflaster begleiten. Entdecken Sie ein Kulturangebot von Weltklasse: Ob Museumsinsel, Technikmuseum oder Schloss Charlottenburg, ob Varieté, Kino oder Oper – hier haben Sie die Qual der Wahl! Natürlich gehört auch ein Besuch der Reichstagskuppel, der East Side Gallery und der Flaniermeilen Ku'damm und Unter den Linden zum Pflichtprogramm. Für den ersten Überblick empfiehlt sich der markante Fernsehturm am Alex mit seinem drehbaren Restaurant. Eine Dampferfahrt auf der Spree verspricht neben Erholung auch romantische Momente und überraschende Perspektiven auf diese Stadt im steten Wandel. Und wenn Sie etwas länger bleiben, sollten Sie sich einen Tagesausflug nach Potsdam zum Schloss Sanssouci nicht entgehen lassen. Detaillierte Informationen, praktische Tipps, übersichtliche Nutzung, handliches Format – das und noch viel mehr bietet der ADAC Reiseführer Berlin zu einem top Preis-Leistungs-Verhältnis: Clevere Elemente für noch bessere Orientierung und leichtere Urlaubsplanung: - Übersichts- und Detailkarten - ADAC Quickfinder, Ihr persönlicher Erlebnis-Wegweiser - Übersichtsseiten mit Hotels am Ende jedes Kapitels - Für Eilige: Vorschläge für einen spannenden Tag in BerlinMit klaren Icons alles auf einen Blick erfassen: - 10 Top Tipps zu den touristischen Highlights - 25 ausgesuchte Empfehlungen für einen perfekten Urlaub - Erlebnisse für die ganze Familie - Informationen zum Parken und zu VerkehrsmittelnInformative ADAC Servicekästen zu den Themen: - Mobilität - Sparen - Regionale BesonderheitenGanz einfach: Gut informiert, besser reisen.
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Seitenzahl: 193
aktualisierte Neuausgabe
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
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Leserservice:
Tel. 00800/72 37 33 33 (gebührenfrei in D, A, CH)
Mo–Do 9–17 Uhr, Fr 9–16 Uhr
Autorinnen: Martina Miethig (www.martinamiethig.com), Ulrike Krause
Leitender Redakteur: Benjamin Happel
Redaktionsleitung: Grit Müller
Verlagsredaktion: Gernot Schnedlitz, Silke Tauscher, Nadia Terbrack; Mitarbeit: Viola Rudershausen
Redaktion: Katja Tegler
Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona
Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München; Eva Stadler, München
Kartografie: Huber Kartographie GmbH, www.kartographie.de; Kunth Verlag GmbH & Co. KG, München
eBook-Herstellung: Mendy Willerich, Martina Koralewska
ISBN 978-3-95689-790-0
1. Auflage 2020
GuU 89-790 03_2020_02
Bildnachweis
AWL Images: Sabine Lubenow >, >, >, >; Francesco Iacobelli > – Deutsches Technikmuseum>, > – dpa Picture-Alliance: Eventpress Hoensch > – Friedrichstadtpalast: Robert Grischek > – Getty Images: Jorg Greuel >; Sylvain Sonnet/Collection: Photographer’s Choice > – Huber Images: Günter Gräfenhain >; Lubenow > – imago: Future Image >, > – Jahreszeiten Verlag: Lukas Spörl >; Philip Koschel >, >, >, >, >, >, >, >, >, > – laif: Amin Akhtar >, >; Dagmar Schwelle >, >, >; Gerhard Westrich >; Michael Danner >; Milan SZYPURA/HAYTHAM-REA >; Paul Langrock/Zenit >; Rene Mattes/hemis.fr >; Thomas Grabka >; Yadid Levy/robertharding > – look-foto: Elan Fleisher >, >; H. & D. Zielske >; Roetting+Pollex >, >; S. Lubenow >, > – mauritius images: Anna Stowe Travel/Alamy >; creativep/Alamy >; EQRoy/Alamy >, >; Folio Images RF/Werner Nystrand >, >, >; Iain Masterton/Alamy >, >; imageBROKER/Christian Reister >; imageBROKER/Julie Woodhouse >; imageBROKER/Kohls >; imageBROKER/Lothar Steiner >; M.Flynn/Alamy >; Novarc/Christian Reister >, >, >; United Archives > – picture alliance: AP Images >; dpa > – Seasons Agency: GourmetPictureGuide >, >; Gräfe & Unzer Verlag/M. Zanin > – Shutterstock.com: 360b >; Antonshutterstock >; anyaivanova >; canadastock >, >; Cineberg >; elxeneize >; Flik47 >; hbpictures >; Kiev.Victor >; paul prescott >; Stavros Argyropoulos >; WorldWide > – Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg: Daniel Lindner >; Hans Bach >; Leo Seidel > – stock.adobe.com: ArTo >; BRN-Pixel >, >; Claudio Divizia >; JFL Photography >; philipk76 >; Pixelshop >; till beck >
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Das müssen Sie gesehen haben! Die zehn Top Tipps bringen Sie zu den absoluten Highlights.
Unterwegs gut beraten: Diese 25 ausgesuchten Empfehlungen machen Ihren Urlaub perfekt.
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Diese zehn Highlights müssen Sie gesehen haben!
Übersichtskarte Berlin Innenstadt | Übersichtskarte Berlin Stadtgebiet
| Bauwerk |
Wer in der Reichstagskuppel nicht wenigstens einmal den Spiralgang mit Berlin-Panorama entlangflaniert und einen Blick in den Plenarsaal des Bundestages wirft, war eigentlich gar nicht richtig in Berlin. >
| Bauwerk |
Am Pariser Platz stehen nicht nur das Wahrzeichen der Stadt, sondern auch viele geschichtsträchtige und repräsentative Bauten – darunter noble Adressen, etwa Botschaften, Banken und das Hotel Adlon. >
| Bauwerk |
Ein Labyrinth aus 2711 Betonstelen auf über 19.000 m² gedenkt der 6 Mio. Juden, die während der NS-Zeit Opfer des Holocaust wurden. >
| Platz |
Der Bilderbuchplatz punktet mit dem Französischen und dem Deutschen Dom, die dem ganzen Ensemble aus prachtvollen Bauwerken sein vornehmes Flair geben. Lauschen Sie dem Glockenspiel zur vollen Stunde oder dem Konzerthausorchester am Abend. >
| Museumskomplex |
Ob der Kampf der Götter und Giganten im Pergamonmuseum, die bedeutenden Klassiker in der Alten Nationalgalerie oder die Antikensammlungen – hier sind einige der kostbarsten Kunstschätze der Welt versammelt. >
| Aussichtspunkt|
Hier präsentiert sich Berlin aus 200 m Höhe und im 360-Grad-Panorama – ohne dass Sie sich auch nur einen Millimeter bewegen müssen – eine Drehplattform sorgt für das einmalige »Rundumerlebnis«. >
| Museum |
Ein Highlight, nicht nur bei schlechtem Wetter oder für Dino-Fans – dieses spektakuläre Museum zeigt die Stufen der Evolution und das größte Saurierskelett der Welt. >
| Berliner Mauer |
Viele Berlin-Besucher suchen nach der alten Mauer – hier ist sie! Das längste Stück: ein 1,3 km langes kunterbunt bemaltes Kunstwerk, mit vielen weltbekannten Motiven. >
| Museum |
Allein die spektakuläre Architektur mit ihren vielen Ecken und schiefen Kanten wäre hier einen Besuch wert: Das futuristische Bauwerk spiegelt die deutsch-jüdische Geschichte auf spannende moderne Art wider. >
| Schlossanlage |
Ein Unesco-Welterbe: Die Potsdamer Schlösserpracht bezaubert mit ihren Rokoko-, Barock- und Renaissancebauten und lauter exotischen kleinen Überraschungen in einer herrlichweiten Parklandschaft. >
Unterwegs gut beraten: Hier lohnt sich ein Besuch.
Übersichtskarte Berlin Innenstadt | Übersichtskarte Berlin Stadtgebiet
| Restaurant | >
| Museum | >
| Lichtspektakel | >
| 360°-Gemälde | >
| Hotel | >
| Museum | >
| Aussichtspunkt | >
| Park | >
| Varieté | >
| Kunstsammlung | >
| Kulturzentrum | >
| Café | >
| Biergarten | >
| Imbiss | >
| Sternwarte | >
| Park | >
| Museum | >
| Kaufhaus | >
| Klassikkonzerte | >
| Hotel | >
| Stadtbild | >
| Freilichtmuseum | >
| Café | >
| Café | >
| Filmstudios | >
Ein gutes Frühstück bieten fast alle Hotels, aber nichts ist schöner, als den Tag in einem lauschigen Café zu beginnen – gut, dass man in Berlin fast rund um die Uhr ausgiebig frühstücken kann! Rund um den Kollwitzplatz 30 im Prenzlauer Berg sind an sonnigen Tagen die Tische und Bänke auf den Bürgersteigen immer voll besetzt. Nach dem Frühstück kann man sich nun die Schönhauser Allee gen Süden hinuntertreiben lassen, vom Alexanderplatz 11 weiter über die Flaniermeile Unter den Linden 4 bis zum Brandenburger Tor 2. Am Wegesrand liegen u.a. der Fernsehturm am Alex 11, der Berliner Dom 8b, die Museumsinsel 8 und die Staatsoper (>). Auch wenn wenig Zeit ist: Eine Besichtigung im einige Schritte nördlich gelegenen Reichstag 1, für den Sie sich ja schon zuvor online angemeldet haben, und des nahen Holocaust-Mahnmals 3 ist quasi Pflicht.
© mauritius images: Folio Images RF/Werner Nystrand
Eine kurze Mittagspause lässt sich gut auf Wiesen oder schattigen Bänken im Tiergarten 16 verbringen, bevor es immer der Skyline nach zum Potsdamer Platz 12 geht. Wenn noch Zeit ist, kann man eventuell ausgewählten Meistern in der Gemäldegalerie 17a des Kulturforums 17 einen Besuch abstatten. Den Rest des Tages dürfen Sie nun getrost dem Kaufrausch verfallen, dazu nehmen Sie den Bus 200 Richtung City West 47, wo diverse Shopping-Adressen (>) locken: Bikini Berlin (trendig), KaDeWe (mondän-genussvoll) oder Ku’damm 47a.
Nun heißt es, Qual der Wahl – lassen Sie für die Abendgestaltung das Wetter mitentscheiden:
Einen lauen Sommerabend bis zum Sonnenuntergang vertrödelt man gut im weitläufigen Park von Schloss Charlottenburg 48. Bei Regen oder ersten Anzeichen von Laufschwäche warten am und rund um den Ku’damm zahlreiche Theater oder Kinos auf Besucher. Auch die Plattform und das Restaurant vom Funkturm 52 sind übrigens fast täglich bis 23 Uhr geöffnet, und das 360-Grad-Panorama zum Sonnenuntergang von hier oben ist auch sehr schön.
Die glorreiche Renaissance einer jungen Wilden – von der Mauerstadt zum angesagten Hotspot
© AWL Images: Sabine Lubenow
Entspanntes Beisammenensein in der Abendsonne mit Blick auf die Museumsinsel
»Ihr Völker der Welt! Ihr Völker in Amerika, in England, in Frankreich, in Italien! Schaut auf diese Stadt!«
Ernst Reuter, erster Oberbürgermeister der drei Westsektoren, am 9. September 1948 anlässlich der Blockade
B erlin boomt – 13,5 Mio. Touristen pro Jahr können nicht irren. »Berlin, du bist so wunderbar«, »arm, aber sexy«, die viel besungene »Berliner Luft« oder »der Koffer in Berlin«, die Techno-Hauptstadt Europas oder Weltmetropole der Urban-Street-Art – den Berlinern mangelt es wahrlich nicht an Selbstvertrauen, da können noch so viele Flughäfen nicht fertig werden!
Dabei hatte auch hier alles ganz klein angefangen: Berlin war nie eine einzige Stadt. Schon lange vor der urkundlich ersten Erwähnung der Doppelstadt Cölln (1237) und Berlin (1244) gab es Köpenick und Spandau jwd (sprich: jottweedee, also »janz weit draußen«), außerdem das alte Rixdorf, Schmargendorf und Reinickendorf. Und so ist es heute noch: Berlin besteht nicht nur aus zwölf Bezirken, es sind viele kleine Kieze, von denen einige bis heute mit dörflichem Charakter bezaubern und die 3,7 Mio. Einwohner aus 190 Nationen beherbergen.
© stock.adobe.com: Pixelshop, Shutterstock.com: canadastock
Stilles Gedenken am Holocaust-Mahnmal (links) – Einst Symbol der Teilung: die Oberbaumbrücke (rechts)
Dass Berlin auf den dritten Platz im Europa-Ranking der Reiseziele hinter Paris und London vorgerückt ist und in einem Atemzug mit New York genannt wird, nimmt der echte (weil hier geborene) Berliner gelassen bis skeptisch zur Kenntnis – denn es bringt nicht nur Vorteile und zahlende Hotelgäste, sondern auch Immobilienspekulanten und Verdrängung durch rasant steigende Mieten mit sich. Ebenso pflegt man mit Promis und Weltstars einen betont lässig-toleranten Umgang: Wo sonst könnten Schauspieler wie Tom Hanks, Brad Pitt, Angelina Jolie oder Demi Moore in aller Ruhe und Öffentlichkeit ihren Kaffee austrinken und Angela Merkel an der Supermarktkasse anstehen?!
Das geschichtsträchtige Pflaster zieht Hollywood und Filmteams aus aller Welt an, kein Tag scheint zu vergehen, an dem nicht ein Spionage-Thriller aus dem Kalten Krieg vor Westberliner 1980er-Kulisse gedreht wird oder ein Nazi-Holocaust-Drama im einst jüdischen Scheunenviertel. Oder sogar ganze US-Serien. Was wiederum zum allseits beliebten Meckern anregt: Straßensperrungen wegen Dreh- oder Bauarbeiten, wegen Demos, Staatsbesuch oder Karneval der Kulturen sind an der Tagesordnung.
Im Sprücheklopfen sind die Berliner Spitze, oft verpackt mit einem Schuss Galgenhumor und Verballhornungen historischer Zitate (wie das vom DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht zum Mauerbau, nur in Gegenwartsform: »Niemand hat die Absicht, einen Flughafen zu errichten!«).
Doch seit dem Bauboom in der mauerfreien Stadt hat sich die berüchtigte Berliner Schnauze gewandelt. Im Prenzlauer Berg fragt niemand mehr beim Bäcker nach Schrippen – sondern nach Wecken, Semmeln oder Brötchen. In der U-Bahn wird geschwäbelt, gebabbelt und gesächselt, und nicht selten vermischen sich Hochdeutsch, Berlinerisch und Türkisch ganz multi-kultig in einem einzigen Satz, wenn sich die »Gastarbeiter«-Enkel unterhalten.
© Jahreszeiten Verlag: Philip Koschel, Seasons Agency: Gräfe & Unzer Verlag/M. Zanin, imago: Future Image
East Side Gallery: zeitgenössische Kunst auf 1300 m (oben) – Currywurst: vom Imbiss zum Kulturgut (unten links) – Paradiesvögel beim Karneval der Kulturen (unten rechts)
So erlebt nun auch die alte City West eine Art Renaissance: Rund um den einst verrufenen Bahnhof Zoo vertreibt neuerdings frischer Wind den alten Muff – Waldorf Astoria im Zoofenster und das Upper West-Hochhaus, C/O Berlin Galerie, Bikini-Haus – und die Preise steigen …
Berlin-Mitte mit der alten Doppelstadt Berlin-Cölln zieht die meisten Touristen an – und das zu Recht: Brandenburger Tor, Reichstag, Pergamonmuseum, Fernsehturm! Dabei ist das Kulturangebot Weltklasse und über die ganze Stadt verteilt: rund 175 (!) Museen von Technik und Spionage über DDR bis hin zu Abseitigem. Wo sonst kann man den Philharmonikern lauschen und hinterher noch in die Spätvorstellung des Quatsch Comedy Clubs gehen? Nach den Kulturschätzen auf der Museumsinsel oder den Meisterwerken Picassos und Warhols im Kulturforum noch zu einer Street-art-Performance? Den einen Abend in einem der drei Opernhäuser genießen und am nächsten Abend ins Improvisationstheater zum Mitmachen? Oder doch lieber zu den bekannten Boulevard-Größen am Ku’damm? Es locken unzählige Vernissagen und Lesungen, Varieté, Musicals und Konzerte. Ganz zu schweigen vom ausgiebigen Nachtleben – dessen »Geheimtipps« so rasch wechseln wie Ampelphasen. Bahnbrechend war und ist dagegen die Architektur mit Bauherren von Weltrang wie Le Corbusier, Walter Gropius, Daniel Libeskind und Renzo Piano: etwa die futuristisch-exzentrische Stadt in der Stadt am Potsdamer Platz, der gläserne Hauptbahnhof, das Botschaftsviertel oder auch die älteren UNESCO-gekürten Wohnsiedlungen der Moderne wie die Hufeisensiedlung in Britz, die IBA-Bauten wie das Hansaviertel oder am Lützowplatz.
© look-foto: S. Lubenow
Das gewaltige Dach des Sony Centers wird bei Dunkelheit bunt beleuchtet
Die berlintypischen »exotischen« Kontraste liegen oft nur ein paar Schritte voneinander entfernt: Imbissbuden und Michelin-Sterne-Restaurants. Eckkneipen-»Milljöh« und schicke Nachtclubs (Türsteher!). Berlinale-Glamour und Straßenstrich. Hochherrschaftliche Adelspalais und Plattenbauten. Großbaustellen und weite Parks und Wälder. Abseits der Flaniermeilen Ku’damm und Unter den Linden und der Vorzeigeecken der Jungen, Wilden und Kreativen entpuppt sich der großstädtische Rest nicht selten als eine Mixtur aus »Spätis«, Videotheken, Kebab-Läden, vietnamesischen Nagelstudios und zugemüllten Hinterhöfen. Ooch dit is Berlin.
Doch davon bekommt der Fahrgast auf einem Ausflugsdampfer glücklicherweise wenig mit: Gemütlich schippert man vorbei an Schloss Charlottenburg, Reichstag und Kanzleramt, Friedrichstraße, Bode-Museum, den Mauerresten mit der East Side Gallery, Warschauer Brücke und Treptower Park. Billiger geht’s mit dem 100er-Bus, ab Zoo durch den Tiergarten vorbei an Aquarium, Schloss Bellevue, Staatsoper und dem Berliner Dom bis zum Alexanderplatz.
Die Palette der Unterkünfte ist so vielfältig und bunt wie Berlin selbst, für jede Geldbörse ist das Passende dabei, ob Doppelstockbett im Hostel, charmantes Zimmerchen oder kleine Villa.
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Fläche 892 km² (Ost-West-Ausdehnung: 45 km, Nord-Süd-Ausdehnung: 38 km, Länge der Stadtgrenzen: 234 km)
Grüne (Wasser-) Stadt ca. 2500 Park- und Grünanlagen, Kolonien, Friedhöfe (13 %), Wald (18,4 %), 5 Flüsse, 4 Kanäle (mit Seen: 6,7 %)
Einwohner 3,7 Mio., im Ballungsgebiet 6 Mio.
Tourismus ca. 13,5 Mio. Besucher und über 35 Mio. Übernachtungen bei einer Bettenkapazität von rund 140.000
Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Mitte, Neukölln, Pankow, Reinickendorf, Spandau, Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg und Treptow-Köpenick
Oft gehörte Redewendungen Da kiekste wa! Von nüscht kommt nüscht! Ick gloob, mir laust der Affe!
Berühmte Berlinerinnen Die Goldelse, also die Figur auf der Siegessäule; Marlene Dietrich
Das lieben alle Berliner Eck-Kneipen, Spätis, Pfannkuchen (die süß gefüllten Faschings- und Silvesterkrapfen – also nicht »Berliner«!)
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Berlin ist einzigartig: Denkmäler und Museen erzählen von der bewegten Vergangenheit, aufregende Architektur steht für die Moderne, und dazwischen jede Menge Kultur und Lebensart.
Der typische Berlin-Tourist verbringt im statistischen Durchschnitt nicht einmal drei volle Tage in der Stadt. Und wie schafft man dann das Mammutprogramm aus Museen von Weltrang, geschichtsträchtigen Schauplätzen und spektakulären Bauwerken? Nicht zu vergessen: die Gourmetlokale und Konsumtempel, die Flaniermeilen, die Theater und Shows! Immerhin bieten sich einige grüne Oasen und idyllische Rückzugsorte zum Kraftschöpfen zwischendurch an. Man muss sich wohl oder übel und schweren Herzens entscheiden – oder einfach immer wiederkommen!
© look-foto: Roetting+Pollex
Einfach Weltklasse sind die Schätze der Berliner Museen: etwa auf der Museumsinsel, ein UNESCO-Weltkulturerbe, wo man gar nicht weiß, was man zuerst anschauen soll. Glanz und Gloria der alten preußischen Könige lassen sich auch in Potsdams Sanssouci erleben.
Eine der besten Antikensammlungen der Welt
Wandeln entlang von Rubens, Raffael und Botticelli
Allein 100 Werke des großen Pablo Picasso
Alte Königspracht, wohin man schaut
© Friedrichstadtpalast: Robert Grischek
Schon vor hundert Jahren vergnügte sich die Berliner Boheme bei Revuetanz und in Varieté-Theatern. Und neben den Shows mit Künstlern aus aller Welt sorgen auch die Spielstätten für Staunen, zum Beispiel historische Ballsäle wie das Chamäleon oder Zelte wie das TIPI.
Diese Show darf man nicht verpassen (Bild links)
Bei Hochstimmung wackelt hier schon mal das Zelt
Moderne Akrobatik und Tanz auf hohem Niveau
Artisten und Zauberer, Tanz und Theater
© Jahreszeiten Verlag: Philip Koschel
Die zahlreichen grünen Oasen in Berlin liegen meist gleich um die Ecke. Hier kann man spazieren entlang von Denkmälern, Brunnen oder Pagoden, sonnenbaden, grillen, jonglieren oder einfach nur die Seele baumeln lassen.
Ein Abstecher in die grüne Lunge Berlins
Der größte Park im Osten der Stadt
Herrliche Exotik zwischen Plattenbauten
Barocke Gartenbaukunst und ein »Liebesschlösschen«
© Jahreszeiten Verlag: Philip Koschel
So schnell kann man gar nicht schauen, wie sich manche Straßenzüge in »Szene«-Meilen verwandeln. Eher gediegen-touristisch geht es am Kollwitzplatz zu, während der jung gebliebene Bär neuerdings in Nord-Neukölln steppt: hip, kreativ und international.
Unterwegs im Herzen des beliebten Prenzlbergs
Lebhaft und trendig: Türkenmarkt und Nowkölln
Szenetreff rund um die Marheineke-Markthalle
© Shutterstock.com: Kiev.Victor
Märkte, Boutiquen, Designerläden, Einkaufspassagen oder Concept Mall – in Berlin hat man ständig die Qual der Wahl. Ob es nun ein typisches Berlin-Mitbringsel oder ein T-Shirt ist, ein edler Duft oder ein schickes Kostüm – manch einer muss sich vor der Rückreise sogar noch einen Extrakoffer kaufen …
In der Dependance des Pariser Nobelkaufhauses
Bummeln, Schlemmen und Staunen in acht Höfen
Darf es ein edles Stück von Gucci & Co. sein?
© laif: Amin Akhtar
Legen Sie beim Restaurantbesuch nicht nur Wert darauf, was auf den Teller kommt, sondern schätzen auch ein besonderes Ambiente? Dann steigen Sie doch mal hoch hinauf, fahren raus ins Grüne oder genießen anspruchsvolle Küche in einem ehemaligen Umspannwerk.
Gourmetküche von einem Berliner Meisterkoch
Grandiose Aussicht und feine Speisen
Saisonale Kost frisch vom eigenen Biohof
© Shutterstock.com: Stavros Argyropoulos
Nirgendwo in Deutschland kann man die nationale Geschichte so hautnah und spannend erleben wie in der Hauptstadt – ob Kriegsschauplätze oder Königsschlösser, Mauerbau oder die Wiedervereinigung.
Revolution, Reichstagsbrand und »Verpackungskunst«
Ein Selfie am Berliner Wahrzeichen gehört dazu
Nicht verpassen: 2000 Jahre deutscher Historie
An der ehemaligen Sektorengrenze
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In Berlin erheben sich einige einzigartige Bauwerke, spektakulär wie das Jüdische Museum oder der imposante Hauptbahnhof. Lebendige Bauhistorie des 20. Jh. vermittelt das Bauhaus-Archiv.
Hoch hinaus geht es in Berlins Stadtmitte
Museum zur großen Architektur- und Designschule
Ein echter Hingucker aus Stahl und viel Glas
Ein Meisterwerk mit vielen Ecken und schiefen Kanten
© mauritius images: imageBROKER/Lothar Steiner
Kein anderer Ort Deutschlands ist so sehr mit den unmenschlichen Verbrechen der Nazis im Zweiten Weltkrieg verbunden. Die Stadt war aber auch Schaltstelle der Macht unter der DDR-Regierung – zwei Unrechtssysteme, an die erinnert wird.
Das Stelenfeld gedenkt der ermordeten Juden Europas
Sehen, wo einst die Nazis herrschten
Wie war das damals mit dem Todesstreifen?
Wo die »Endlösung der Judenfrage« beschlossen wurde
© Deutsches Technikmuseum
Ein Museumsbesuch kann wirklich spannend sein. Vor allem dann, wenn man wie im Deutschen Technikmuseum die gezeigte Schätze ausprobieren und anfassen darf oder im Museum für Naturkunde die faszinierende Welt der Dinosaurier hautnah erleben kann.
Zwischen Skeletten, Fossilien und Meteoriten
Technikgeschichte zum Erleben und Mitmachen
Landleben auf einem historischen Gutshof
© dpa Picture-Alliance: Eventpress Hoensch
Berlin ist voll, laut und trubelig. Aber manchmal muss man nur durch eine Hofeinfahrt oder eine kleine Parallelstraße gehen – und wohltuende Stille »bricht« aus. Und dann gibt es noch Orte der Besinnung und Ruhe, wo man sie am wenigsten erwartet.
Ruhe am wohl meistbesuchten Ort Berlins
Viele (historische) Berühmtheiten sind hier zu finden
Idyllische Ecken zwischen viel Grün
Hier bummelt man im Herzen der Stadt und dem Ostteil von Berlin-Cölln und staunt über preußischen Prunk und Ostberliner DDR-Flair