Aktien statt Rente: Wie Sie mit 100 Euro pro Monat Ihre Rente ersetzen - Claus Jürgen Reinhardt - E-Book

Aktien statt Rente: Wie Sie mit 100 Euro pro Monat Ihre Rente ersetzen E-Book

Claus Jürgen Reinhardt

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Beschreibung

Aus 100 Euro pro Monat langfristig über 500.000 Euro machen: Aktien statt Rente! 100 Euro pro Monat reichen aus, um die Rente zu ersetzen! Das ist auch nötig, denn das staatliche Rentensystem funktioniert nicht mehr. Viele Arbeitnehmer haben selbst nach 45 Berufsjahren netto nur rund 1.160 Euro Rente zur Verfügung. Doch das muss nicht sein! Jeder hat die Wahl zwischen Armut oder Reichtum im Alter. Den entscheidenden Unterschied macht dieses Aktien-Buch für Einsteiger. Der erfahrene Banker und Investor Claus Jürgen Reinhardt weist mit überzeugenden Fakten nach: Wer an der Börse langfristig 100 Euro pro Monat in Aktien investiert, kann die Rente ersetzen oder die Rentenlücke schließen. Mit dem neuartigen Konzept des Autors, der Aktienrente 2.0, machen Sie sich unabhängig von der staatlichen Rente! Wenn Sie derzeit monatlich keine 100 Euro übrighaben, ist das kein Grund zum Verzweifeln: Eine große Zahl an Tipps hilft Ihnen, Ihre Finanzen effektiv zu optimieren und mehr Geld übrig zu haben. Dieses Aktien-Buch enthält alles, was Sie an der Börse zum erfolgreichen Investor macht: Insiderwissen zur Fundamentalanalyse, die besten langfristigen Anlagestrategien, das Wichtigste zu Aktien, Aktienfonds und ETFs sowie wirksame Maßnahmen zur Reduzierung des Anlagerisikos – verständlich und kompetent erklärt. Viele praktische Ratschläge beantworten für Anfänger entscheidende Fragen: Wo kauft man Aktien? Wie kauft man Aktien? Welche Fehler sollte man beim Aktienhandel als Einsteiger vermeiden? Das Aktien-Buch, das Ihnen die Zukunftsängste nimmt und Ihr Geld an der Börse vervielfachen kann! Das Wichtigste in Kürze: •exklusiv nur in diesem Buch: die Aktienrente 2.0 •Geld statt Geiz! Mit 100 Euro pro Monat die Rente ersetzen •Vom Einsteiger zum Experten: die Welt der Börse einfach erklärt •Die besten Aktien und langfristigen Anlagestrategien finden •Nur Bares ist Wahres! Erfolgreich die Finanzen optimieren

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Aktien statt Rente!

Wie Sie mit 100 Euro pro Monat Ihre Rente ersetzen

Claus Jürgen Reinhardt

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

ISBN: 978-3-948961-09-1

© 2023 Zentrum Verlag, Hildesheim

1. Auflage 2023

Alle Rechte vorbehalten

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Inhalt

Vorwort

1. Ihre Rente geht bald in Rente: Deutschland und das Rentenproblem

Problem 1: Zu viele Rentenbezieher treffen auf zu wenig Beitragszahlende

Problem 2: Die Menschen werden immer älter

Problem 3: Das tatsächliche Renteneintrittsalter steigt nicht stark genug an

Problem 4: Die Anzahl der Erwerbstätigen wird schrumpfen

2. Aktienrente 2.0: Wie Sie mit 100 Euro pro Monat Ihre Rente ersetzen oder die Rentenlücke schließen können

Die Macht der 100 Euro: Wie aus 100 Euro durch Aktien 514.950 Euro werden

Versprochen ist versprochen Teil 1: 100 Euro pro Monat können die Rente ersetzen!

Versprochen ist versprochen Teil 2: 100 Euro pro Monat können die Rentenlücke schließen!

Wer zu spät kommt, verpasst das Beste – oder doch nicht?

Als Rentner von Dividenden leben – ist das möglich?

Masterplan statt Geldmangel: Die Aktienrente 2.0

3. Ohne Moos nichts los: Die erste Säule erfolgreicher Rentenvorsorge

Viel hilft viel: 15 wichtige Tipps für mehr Einkommen

Geiz hat seinen Reiz: 100 effektive Tipps für weniger Ausgaben

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Behalten Sie den Überblick über Ihre Finanzen!

4. Aktien statt Rente: Die zweite Säule erfolgreicher Rentenvorsorge

Aktien: Die wohl aufregendsten Papiere der Welt

Wo Licht ist, ist auch Schatten: Chancen und Risiken von Aktien und wie Sie Ihr Vermögen vor Verlusten schützen können

Drum prüfe, wer sich (ewig) bindet: Die besten langfristigen Anlagestrategien

Wie finde ich die richtigen Aktien: Die Technik der Fundamentalanalyse

Aktien kaufen leicht gemacht: Von der Theorie zur Praxis

Diversifizierung inklusive: Aktienfonds und ETFs als Alternativen zu Einzelaktien

Von der Theorie in die Praxis: Wie Sie in Aktien investieren und ein diversifiziertes Portfolio aufbauen

Aus Fehlern lernen: Behalten Sie den Überblick über Ihre Anlagen!

5. Bleibt Ihre Rente in Rente? Ein Blick auf die Zukunft des deutschen Rentensystems

Anmerkungen

Literaturverzeichnis

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

„Zum Mitschreiben: Die Rente ist sicher.“ Dieses Zitat des ehemaligen Bundesministers Norbert Blüm schrieb Geschichte – und ist Geschichte! Denn heute ist eines sicher: Die Rente ist nicht sicher!

Laut dem Nachrichtenmagazin Spiegel droht jedem dritten Beschäftigten in Deutschland selbst nach 45 langen Berufsjahren in Vollzeit eine Bruttorente von unter 1.300 Euro im Monat. Davon bleiben nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherung netto nur noch rund 1.160 Euro übrig.

Ein Problem, das vielen Menschen zusätzlich Sorgen bereitet und alle gleichsam betrifft, ist die vergleichsweise stark angestiegene Inflationsrate. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2022 um 7,9 Prozent gegenüber 2021. Damit erreichte die Jahresteuerungsrate ein besorgniserregendes Niveau und liegt auch im Jahr 2023 deutlich höher als in der jüngeren Vergangenheit.

Gleichzeitig erscheinen traditionelle Anlageformen wie Sparbücher oder Fest- und Tagesgeldkonten nicht mehr so attraktiv, wie es in früheren Zeiten einmal der Fall war. Sie sind kaum dazu geeignet, niedrige Renten und höhere inflationsbedingte Verluste zu kompensieren.

Vor dem Hintergrund der dargestellten Probleme drohen immer mehr Menschen erhebliche finanzielle Engpässe und Altersarmut.

Doch wo Probleme bestehen, gibt es häufig auch geeignete Lösungsansätze und so rücken zunehmend andere Anlageformen als die zuvor genannten in den Fokus des Interesses. Für all diejenigen, die leeren Konten und möglicher Altersarmut ein Schnippchen schlagen möchten, können Aktien ein ebenso vielfältiges wie lukratives Investment darstellen.

Aktien können weit mehr, als die meisten Deutschen glauben. Aktien können inflationsbedingte Verluste ausgleichen und bei einem langfristigen Anlagehorizont mehr als nur einen einzelnen Baustein zu Ihrer Rente beitragen: Aktien können Ihre Rente ersetzen – und zwar ganz und nicht nur anteilsweise!

Sie sind sich nicht sicher, ob das stimmt? Dann bringen Sie schon vor der Lektüre dieses Buches eine grundlegende Eigenschaft erfolgreicher Investoren mit: eine gesunde Portion Skepsis gegenüber den Aussagen Dritter. Behaupten kann heute schließlich jeder alles, fundiert belegen können aber nur die wenigsten irgendetwas.

Lassen wir also Fakten sprechen! Wer als Anleger am Ende des Jahres 2002 DAX-Aktien gekauft und 20 Jahre lang gehalten hat, konnte sich darüber freuen, dass das Aktiendepot jährlich im Schnitt um 8,2 Prozent wuchs. Dies lässt sich etwa am DAX-Rendite-Dreieck des Deutschen Aktieninstitutes ablesen. Es verdeutlicht, dass sich breit gestreutes und langfristiges Sparen in Aktien in den vergangenen Jahrzehnten ausgezahlt hat.

Die durchschnittliche jährliche Rendite von 8,2 Prozent vorausgesetzt, erhielten Anleger, die am Ende des Jahres 2002 die Summe von 10.000 Euro in Aktien des DAX investierten und diese nach 20 Jahren wieder verkauften, die stolze Summe von rund 48.367 Euro. Bei einem eingesetzten Kapital von 25.000 Euro waren es rund 120.916 Euro und bei 50.000 Euro Ausgangskapital sogar rund 241.833 Euro.

Anleger, die am Ende des Jahres 2008 in den bedeutenden US-amerikanischen Aktienindex S&P 500 investierten und Ende 2021 wieder verkauften, erzielten im Durchschnitt sogar eine jährliche Rendite von 13,6 Prozent.

Im Mai 1997 startete der Kurs der Aktie des heute weltweit bekannten Onlineversandhändlers Amazon bei 18 US-Dollar. Aktionäre, die eine glückliche Hand bewiesen und ihre Aktien verkauften, als am 19.11.2021 bei einem Kurs von über 3.750 Dollar das bisherige Allzeithoch erreicht wurde, machten wohl das Geschäft ihres Lebens.

Schon diese wenigen aussagekräftigen Beispiele zeigen, welches Potenzial in Aktien steckt und welche Möglichkeiten sie Anlegern bieten, aus kleinen Summen große Vermögenswerte aufzubauen.

Sie haben wie so viele Bürgerinnen und Bürger in unserem Land keine 10.000, 25.000 oder 50.000 Euro übrig, um diese für die Absicherung im Rentenalter in Aktien zu investieren? Diese Summen werden Sie auch nicht brauchen! Was Sie brauchen, um Ihre Rente mit der Hilfe von Aktien zu ersetzen, sind 100 Euro pro Monat und einen langfristigen Anlagehorizont! Sie lesen richtig: Es sind in Wahrheit nicht mehr als 100 Euro pro Monat, die erwerbstätige junge Menschen benötigen, um die eigene Rente vollständig zu ersetzen.

Alternativ ist es mit dieser monatlichen Sparrate möglich, die Rentenlücke komplett zu schließen oder die Rente immerhin noch erheblich aufzubessern, wenn man erst in späteren Jahren vorzusorgen beginnt. Als Rentenlücke wird gemeinhin die Differenz bezeichnet, die sich zwischen der Nettorente und dem letzten Nettoeinkommen vor dem Rentenbeginn ergibt.

Wenn Sie derzeit keine 100 Euro pro Monat übrighaben, werden Sie in der Folge herausfinden, wie Sie diese Summe in Zukunft zusätzlich generieren können.

Dieses Buch richtet sich mit der weitreichenden Idee, die Rente durch Aktien zu ersetzen, nicht nur an die Besserverdiener unserer Gesellschaft. Es richtet sich vor allem auch an Erwerbstätige, die hart für ihr Geld arbeiten, aber trotzdem nur eine geringe Vergütung erhalten.

Es ist keine große Kunst, Menschen mit einem jährlichen Nettoeinkommen über 100.000 Euro zu zeigen, wie sie an der Börse aus viel Kapital noch mehr Kapital machen. Es ist aber sehr wohl eine Kunst, auch weniger wohlhabenden Menschen in der Folge glaubhaft darzulegen, wie sich die staatliche Rente durch Aktien vollständig ersetzen lässt. In diesem Fall gilt dann wenigstens für die Rente, die Sie mithilfe von Aktien unabhängig vom Staat erwirtschaften können, das Motto: Die Rente ist sicher!

Herzlichst

Ihr Claus Jürgen Reinhardt

1Ihre Rente geht bald in Rente: Deutschland und das Rentenproblem

Gärtnerinnen gehen in Rente. Schornsteinfeger gehen in Rente. IT-Spezialistinnen gehen in Rente. Geschäftsführer gehen in Rente. Alle Arbeitnehmer gehen in Rente. Was aber geschieht, wenn die Rente selbst in Rente geht? Was ist, wenn es mithilfe des bestehenden gesetzlichen Rentensystems in Zukunft nicht mehr gelingt, den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes wenigstens ansatzweise zu einer ausreichenden Höhe ihrer Bezüge im Alter zu verhelfen?

Leider sind diese Fragen nicht aus der Luft gegriffen. Vielmehr sieht es so aus, als ob sich die Rente langsam in den Ruhestand verabschiedet. Deutschland hat ein Rentenproblem!

Betrachtet man die öffentlichen Debatten rund um dieses Thema, wird ersichtlich, dass das Rentenproblem polarisierend wirkt und teils mit harten Einschnitten verbundene Lösungsansätze gefordert werden. So äußerte sich etwa Stefan Wolf, der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, im Jahr 2022 in einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe zu der Rentenproblematik folgendermaßen: „Stufenweise werden wir auf das Renteneintrittsalter von 70 Jahren hochgehen müssen – auch weil das Lebensalter immer weiter steigt.“

Auch Rainer Schlegel, der Präsident des Bundessozialgerichts, traf im Jahr 2023 bei der Jahrespressekonferenz seines Gerichts zur Zukunft der Renten Aussagen, die nicht wenigen Menschen Magenschmerzen bereiten dürften. Er sprach sich für die Einbeziehung aller Erwerbstätigen und die gleichzeitige Beschränkung des Leistungsanspruchs auf eine Art erweiterte Grundsicherung aus.

So verständlich es bisweilen erscheint, dass etliche Stimmen harte Einschnitte in das bestehende Rentensystem fordern, so verständlich ist es auch, dass dies zu Unmut, Verärgerung und heftigen Gegenreaktionen führen kann. Ist es gerecht, dass jemand nach 45 oder mehr Jahren im Berufsleben nochmals 3 Jahre arbeiten soll? Ist es gerecht, dass jemand nach 45 oder mehr Arbeitsjahren nur eine klägliche Grundsicherung erhalten soll, die kaum zum Leben reicht?

Doch warum funktioniert das gesetzliche Rentensystem nicht mehr? Der wesentliche Grund dafür liegt in mehreren gravierenden Problemen, die im Folgenden für ein besseres Verständnis des Zusammenhanges kurz dargestellt werden sollen.

Problem 1: Zu viele Rentenbezieher treffen auf zu wenig Beitragszahlende

Das gesetzliche Rentensystem gerät mehr und mehr in Schieflage. So ist die Anzahl der Arbeitnehmer, die in die Rentenkasse einzahlen, in den letzten drei Jahrzehnten um circa 20 Prozent gestiegen. Die Anzahl der Altersrentner nahm in diesem Zeitraum jedoch deutlich stärker zu, nämlich um 55 Prozent.

Anfang der 1960er-Jahre kamen auf einen Rentner noch sechs aktive Versicherte. Nach Prognosen des Instituts der deutschen Wirtschaft werden im Jahr 2030 dagegen auf einen Rentner rechnerisch nur noch 1,5 Beitragszahler kommen, während es im Jahr 2050 sogar nur noch 1,3 Beitragszahler sein könnten.

Problem 2: Die Menschen werden immer älter

Was an sich eine positive Entwicklung darstellt, wird für das staatliche Rentensystem zum Problem. Statistisch gesehen werden die Menschen in Deutschland immer älter: Seit den 1960er-Jahren ist der Anteil der Menschen an der Gesamtbevölkerung, die 65 Jahre und älter sind, stetig größer geworden. Fiel im Jahr 1960 nur rund jeder zehnte Bundesbürger in die erwähnte Altersgruppe, traf dies im Jahr 2020 schon auf rund jeden fünften Bürger zu.

Berechnungen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zufolge könnte im Jahr 2060 sogar fast jeder Dritte mehr als 65 Jahre alt sein.

Problem 3: Das tatsächliche Renteneintrittsalter steigt nicht stark genug an

Zur Entlastung des staatlichen Rentensystems wird die Regelaltersgrenze seit dem Jahr 2012 stufenweise auf 67 Jahre angehoben. Doch in der Realität gibt es eine Diskrepanz zwischen den staatlichen Vorgaben und dem tatsächlichen Renteneintrittsalter: Während Frauen im Jahr 2020 mit durchschnittlich 64,2 Jahren und Männer mit 64,1 Jahren erstmals eine Altersrente bezogen, erhöhte sich die Regelaltersgrenze gleichzeitig eigentlich auf 65,8 Jahre.

Um das staatliche Rentensystem zu entlasten, wäre ein stärkerer Anstieg des tatsächlichen Renteneintrittsalters vonnöten.

Problem 4: Die Anzahl der Erwerbstätigen wird schrumpfen

Während zu wenige junge Menschen nachrücken, gehen immer mehr Bürgerinnen und Bürger aus den geburtenstarken Jahrgängen der Jahre 1955 bis 1965 in Rente. Sie werden eine Lücke am Arbeitsmarkt hinterlassen.

Analysen des Statistischen Bundesamtes zufolge könnte die Anzahl der Erwerbspersonen im Alter von 20 bis 66 Jahren in Deutschland – verglichen mit dem Jahr 2019 – bis 2030 im schlechtesten Fall um fast vier Millionen abnehmen. Gemäß diesem Szenario gibt es weitere 30 Jahre später nur noch 31,5 Millionen Arbeitende und somit fast zehn Millionen Erwerbstätige weniger, als es noch im Jahr 2019 der Fall war.

Selbst bei zuversichtlicheren Berechnungen steht am Ende immer noch eine insgesamt zurückgehende Anzahl an Erwerbstätigen.

Die dargelegten Probleme sind von struktureller und gravierender Natur. Sie erklären, warum das gesetzliche Rentensystem in seiner bisherigen Form mehr und mehr aus den Fugen gerät.

Ein Hoffnungsschimmer könnte im sogenannten Generationenkapital liegen, in das der Bund zur Entlastung der Rentenversicherung künftig jährlich beträchtliche Einzahlungen vornehmen will.

Als die FDP das Konzept des Generationenkapitals im Jahr 2021 in ihr Wahlprogramm aufnahm, hieß es noch Aktienrente. Die Partei orientierte sich damals an einer Form der Altersvorsorge, wie sie aus Schweden bekannt ist. Dabei wird ein Teil der Rentenversicherungsbeiträge in Aktienfonds angelegt.

Mit der nunmehr als Generationenkapital bezeichneten Form der Aktienrente soll eine zusätzliche Kapitaldeckung des bisher umlagefinanzierten deutschen Rentensystems erreicht werden. Ob die Maßnahmen das gesetzliche Rentensystem allerdings tatsächlich nennenswert entlasten werden, bleibt abzuwarten und steht noch in den Sternen.

Davon abgesehen stellt sich folgende Frage: Warum sollten Sie sich mit einer einfachen Rente zufriedengeben, wenn Sie durch Ihre eigenen Aktieninvestments zusätzlich eine zweite Rente haben können?

2Aktienrente 2.0: Wie Sie mit 100 Euro pro Monat Ihre Rente ersetzen oder die Rentenlücke schließen können

14,7 mal 8,2 Zentimeter ist er groß, leuchtet in unverwechselbarem Grün und zeigt ein Tor im Barock-Stil. Er weist etliche Sicherheitsmerkmale auf, geht jeden Tag durch zahlreiche Hände und lässt die Augen mancher Menschen strahlen. Er ist eine Banknote, genauer gesagt ist er der 100 Euro-Schein.

Mit 100 Euro kann man 100 Dinge tun. Man kann damit in ein Restaurant essen gehen, eine Jeans kaufen, den Tank eines Autos befüllen und noch vieles mehr. Mit 100 Euro können Sie aber auch etwas kaufen, das 1000 Mal mehr wert ist als all das: ein gesichertes Rentendasein ohne die Sorge darum, ob die Rente von heute auch morgen noch ausreichen wird! Der Gedanke hinter diesem Heilsversprechen für das Rentensystem stellt die Eigeninitiative jedes Einzelnen in den Vordergrund. Mit 100 Euro pro Monat kann sich jeder junge, in Vollzeit beschäftigte Erwerbstätige eine Rente jenseits der staatlichen Vorsorge aufbauen. Auf diese Art und Weise wird die staatliche Aktienrente ganz neu gedacht: Aus einer bloßen Aktienrente wird die innovative Aktienrente 2.0!

Sie sind der Meinung, dass dieses Konzept nicht funktionieren kann? Dann werden Sie die folgenden Seiten eines Besseren belehren.

Die Macht der 100 Euro: Wie aus 100 Euro durch Aktien 514.950 Euro werden

100 Euro pro Monat haben die Macht, an der Börse aus wenig Geld viel Geld zu machen. Sie haben die Macht, Probleme zu lösen und Wünsche zu erfüllen.

Mit Aktien viel Geld zu verdienen, ist dabei keineswegs ein Hexenwerk. Um dies zu belegen und Transparenz zu schaffen, stützen sich die grundlegenden Überlegungen dieses Kapitels auf ein Fundament aus nachvollziehbaren Fakten.

Den Ausgangspunkt bildet dabei die Entwicklung des DAX in der Vergangenheit, die sich beispielsweise am DAX-Rendite-Dreieck des Deutschen Aktieninstitutes ablesen lässt.

Wie bereits ausgeführt, konnten Anleger, die am Ende des Jahres 2002 DAX-Aktien gekauft und 20 Jahre lang gehalten haben, in ihrem Depot jährlich im Durchschnitt ein Wachstum von 8,2 Prozent verzeichnen. Wenn die Verzinsung auch von Investment zu Investment verschieden ausfallen kann, soll dieser Wert in der Folge doch exemplarisch verwendet werden, um zu demonstrieren, wie sich Geld an der Börse auch ohne halsbrecherische Risiken langfristig vermehren lässt.

8,2 Prozent Rendite pro Jahr sind an der Börse keinesfalls ein unrealistischer, sondern ein eher durchschnittlicher Wert. Schon im Vorwort wurde deutlich, dass etwa diejenigen Anleger, die am Ende des Jahres 2008 in den bedeutenden US-amerikanischen Aktienindex S&P 500 investierten und Ende 2021 wieder verkauften, im Durchschnitt eine jährliche Rendite von 13,6 Prozent erzielten. Dies belegt stellvertretend für viele weitere Beispiele, dass sich die Rendite des DAX an der Börse unter den richtigen Voraussetzungen ohne allzu große Schwierigkeiten übertreffen lässt.

Gleichwohl ist es der Wert von 8,2 Prozent, der den folgenden Berechnungen als angenommene Rendite zugrunde gelegt wird, da dieser beim langfristigen Investieren in Aktien erreichbar ist, ohne dass Anleger allzu große Risiken eingehen müssten.

An einem praktischen Beispiel lässt sich am anschaulichsten und überzeugendsten plausibel machen, warum sich breit gestreutes und langfristiges Sparen in Aktien mehr als auszahlen kann: Gehen wir davon aus, dass jemand idealerweise frühzeitig mit der Altersvorsorge beginnt. Er verfügt über kein Anfangskapital, investiert über einen Zeitraum von 45 Jahren eine monatliche Sparrate von 100 Euro bei vorschüssiger Einzahlung in Aktien und realisiert eine durchschnittliche Rendite von 8,2 Prozent bei jährlicher Zinsperiode: Nach 45 Jahren wird das Depot dieses Anlegers auf eine Summe von sage und schreibe rund 514.950 Euroangewachsen sein.

Für das Zustandekommen dieser beeindruckenden Summe sind die Gesetze der Mathematik und insbesondere das Phänomen des Zinseszinseffektes verantwortlich.

Der Zinseszins beschreibt die Zinsen, die man auf Zinsen erhält. Zinseszinsen sorgen dafür, dass Anleger mit Geld weiteres Geld verdienen – und zwar ohne selbst etwas dafür tun zu müssen.

Um die für die Rentenvorsorge Segen bringende Wirkung einer jährlichen Beispielrendite von 8,2 Prozent und des Zinseszinseffektes zu illustrieren, sollen im Folgenden noch einige Berechnungen angestellt werden.

Wer 100 Euro pro Monat anspart und die angesprochene durchschnittliche Jahresrendite von 8,2 Prozent realisiert, dem stehen nach 20 Jahren rund 58.640 Euro zur Verfügung. Nach 30 Jahren sind es rund 147.293 Euro.

Bei einer monatlichen Sparrate von 200 Euro ergibt sich nach 20 Jahren unter ansonsten gleichen Bedingungen wie bei den vorigen Beispielen eine Summe von rund 117.280 Euro, nach 30 Jahren sind es rund 294.586 Euro und nach 45 Jahren rund 1.029.901 Euro.

Bei einer monatlichen Sparrate von 500 Euro ergibt sich unter den sonst gleichen Voraussetzungen wie zuvor nach 20 Jahren eine Summe von rund 293.200 Euro, nach 30 Jahren sind es rund 736.464 Euro und nach 45 Jahren sogar rund 2.574.751 Euro.

Der besseren Übersichtlichkeit wegen werden die vorausgegangenen Berechnungen noch einmal in folgender Tabelle dargestellt:

Schon diese Zahlen fördern zwei elementare Erkenntnisse zutage: Erstens ist es durch Investments in Aktien möglich, aus einer auf den ersten Blick geringen monatlichen Sparrate von 100 Euro bei einem langfristigen Anlagehorizont eindrucksvolle Geldsummen zu generieren – und das wohlgemerkt bei einer keineswegs unrealistisch hohen Beispielrendite von 8,2 Prozent jährlich.

Zweitens sind diejenigen Menschen im Vorteil, die bereits in jungen Jahren anfangen, ihr Geld an der Börse in Aktien zu investieren. Grundsätzlich gilt dabei die Regel: Je früher man beginnt, für die Rente vorzusorgen, desto besser!

Versprochen ist versprochen Teil 1: 100 Euro pro Monat können die Rente ersetzen!

Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen! Schon kleine Kinder kennen diesen Spruch oftmals auswendig. Gerade dann, wenn es um wichtige Angelegenheiten geht, ist es entscheidend, seine Zusagen einzuhalten.

Eine wichtige Angelegenheit ist auch die Rentenvorsorge. Daher ist es notwendig, die zentrale These dieses Buches, dass in Vollzeit beschäftigte junge Menschen ihre Rente mit 100 Euro pro Monat durch frühzeitiges Investieren in Aktien bis zu ihrem Renteneintritt ersetzen können, stichhaltig zu belegen.

Zu diesem Zweck sind deutlich komplexere Ausführungen und Berechnungen notwendig als das, was dieses Kapitel bisher an Inhalt geboten hat.

Wenn Sie ein Mensch sind, der immer alles genau wissen möchte, werden Sie die folgenden Betrachtungen sicherlich genau nachvollziehen wollen. Wenn Sie aber keinen Wert darauf legen, alles zu ergründen, steht es Ihnen frei, bestimmte, für ein tieferes Verstehen der Zusammenhänge gedachte Informationen beim Lesen auszusparen und sich auf die wichtigsten Fakten zu konzentrieren.

Um überprüfen zu können, ob 100 Euro ausreichen, um die Rente zu ersetzen, gilt es einige Faktoren zu berücksichtigen. Diese sollen an dieser Stelle der besseren Übersichtlichkeit halber erst einmal benannt und in der Folge dann nach und nach erläutert und in die Betrachtungen einbezogen werden. Es handelt sich um:

das Renteneintrittsalter,die durchschnittliche Lebenserwartung,die Höhe der Rentenbezüge sowiedie Abgeltungssteuer und den Solidaritätszuschlag.

Bevor es an das Überbringen erfreulicher Nachrichten geht, ist zunächst einmal auf einen für Anleger ärgerlichen Faktor hinzuweisen, der in den vorherigen Rechnungen nicht berücksichtigt ist: die Abgeltungssteuer. Sie wird seit dem Jahr 2009 auf Kapitaleinkünfte fällig und schlägt mit 25 Prozent zu Buche.

Hinzu kommt der Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 Prozent der zu zahlenden Abgeltungssteuer und gegebenenfalls Kirchensteuer. Letztere wird bei den folgenden Berechnungen allerdings nicht berücksichtigt.

Das Fälligwerden der Abgeltungssteuer und des Solidaritätszuschlages hat für einen Anleger, der wie in der zuvor angeführten Beispielrechnung über 45 Jahre lang 100 Euro pro Monat in Aktien investiert und eine durchschnittliche jährliche Rendite von 8,2 Prozent realisiert, nennenswerte Konsequenzen – und zwar an dem Tag, an dem der betreffende Anleger seine Aktien verkauft. Gehen wir der Einfachheit halber davon aus, dass dieser Tag mit dem Beginn des Rentendaseins zusammenfällt.

Doch ab welchem Alter beginnt das Rentendasein eigentlich? Diese Frage ist zu klären, bevor es um die Bestimmung der durch die Abgeltungssteuer entstehenden finanziellen Verluste geht. Sie ist nicht nur maßgeblich dafür, wie lange man Rücklagen für das Alter bilden kann, sondern auch dafür, wie lange man von ihnen leben können muss. Das Renteneintrittsalter stellt die untere Grenze des Rentendaseins dar, dessen obere Grenze durch den Tod markiert wird.

Das Renteneintrittsalter lässt sich nicht so einfach fassen, wie man es auf den ersten Blick annehmen könnte, da es nicht für alle gleich ist. Vielmehr gibt es, so kann man es auch auf der Webseite der Deutschen Rentenversicherung nachlesen, für „die verschiedenen Altersrenten (…) vom Gesetzgeber festgelegte Renteneintrittsalter“1.

Weiter heißt es dortselbst: „Sie können unter Umständen jedoch Ihre Rente auch beantragen, bevor oder nachdem Sie das Renteneintrittsalter erreicht haben. Wollen Sie früher in Rente gehen, müssen Sie Abschläge in Kauf nehmen. Ausschlaggebend für den Zeitpunkt des Rentenantrags sind meistens die bereits erworbenen Rentenansprüche, der Gesundheitszustand, sowie die private und berufliche Situation.“

Und weiter: „Die Altersgrenze für die Regelaltersrente ohne Abschläge wird bis 2031 schrittweise auf 67 Jahre angehoben. Angefangen mit dem Geburtsjahrgang 1947 wird die Altersgrenze bis 2023 um jährlich einen Monat angehoben. Sind Sie beispielsweise Jahrgang 1956, können Sie mit einem Alter von 65 Jahren und zehn Monaten in Rente gehen. Ab 2024 wird die Altersgrenze beginnend mit dem Geburtsjahrgang 1959 in 2-Monats-Schritten angehoben. Für Versicherte ab Jahrgang 1964 gilt dann die Regelaltersgrenze von 67 Jahren.“

Auch wenn es gewiss nicht auf alle Erwerbstätigen zutreffen wird, wird der Vereinfachung wegen für die folgenden Beispielrechnungen dieses Kapitels ein Renteneintrittsalter von 67 Jahren angenommen.

Doch nun zurück zu den Konsequenzen der Abgeltungssteuer und des Solidaritätszuschlages: Für den Anleger aus der Beispielrechnung bedeuten sie, dass er beim Verkauf seiner Aktien kräftig zur Kasse gebeten wird und Steuern zahlen muss – allerdings nicht auf die volle Summe von 514.950 Euro, die ihm nach 45 Jahren ohne Abzüge hätte zur Verfügung stehen können. Fällig werden die Abgeltungssteuer und der dazukommende Solidaritätszuschlag nämlich – wie bereits ausgeführt – auf Kapitaleinkünfte. Im Fall der Beispielrechnung beträgt deren Summe in der Gesamtheit 460.950 Euro, während insgesamt 54.000 Euro auf die Einzahlungen der monatlichen Sparrate von 100 Euro zurückgehen.

Legt man die Summe von 460.950 Euro als zu versteuernde Kapitaleinkünfte zugrunde, bleiben nach Abzug der Abgeltungssteuer und des Solidaritätszuschlages noch rund 339.638 Euro übrig.

In der Berechnung berücksichtigt ist der Sparerpauschbetrag in Höhe von 1.000 Euro für Alleinstehende. Die Zahlung einer Kirchensteuer wurde hingegen – wie bereits gesagt – außen vorgelassen.

Addiert man zu dem Betrag von rund 339.638 Euro die 54.000 Euro an Einzahlungen der monatlichen Sparrate von 100 Euro, ergibt sich die Gesamtsumme, die dem Anleger aus der Beispielrechnung nach 45 Jahren zur Verfügung steht: Es handelt sich um rund 393.638 Euro.

Das ist eine stolze Summe, die ein Ausrufezeichen setzt. Aber gleichzeitig verbinden sich mit ihr auch mehrere Fragezeichen: Reichen 393.638 Euro wirklich, um die Rente zu ersetzen? Wie lange muss die Rente am Ende reichen? Und macht es einen Unterschied, ob der Anleger ein Anleger oder eine Anlegerin ist?

Bevor es an die Beantwortung dieser wichtigen Fragen geht, ist es zunächst sinnvoll, ein anderes Fragezeichen in ein Ausrufezeichen zu verwandeln. In diesem Buch wird – wie auch in anderen Zusammenhängen – häufig von dem Begriff „die Rente“ gesprochen. Aber was ist damit genau gemeint?

Im Grunde genommen ist es nicht präzise, verallgemeinernd von dem Begriff „die Rente“ zu sprechen. Denn der Betrag, den Arbeitnehmer nach ihrem Berufsleben als Rente erhalten, ist eine individuelle Größe, die von verschiedenen Faktoren abhängt.

Um das Ganze von der individuellen auf eine allgemeingültigere Ebene zu heben und mit konkreten Zahlen zu veranschaulichen, soll in der Folge ein Durchschnittswert genutzt werden, mit dem sich ein großer Teil der Bevölkerung identifizieren kann: die Durchschnittsrente, auch Standardrente oder Eckrente genannt.

Dabei handelt es sich nach § 154 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 Sechstes Buch Sozialgesetzbuch (SGB VI) um eine Regelaltersrente mit genau 45 Entgeltpunkten. Anschaulicher gesprochen bedeutet dies: Der sogenannte Standardrentner oder Eckrentner ist eine Person, die 45 Jahre voll durcharbeitet, stets den Durchschnittslohn aller Rentenversicherten bezieht, davon die vollen Beiträge in die Rentenkasse einzahlt, am Ende des Erwerbslebens genau 45 Renten-Entgeltpunkte hat und eine entsprechende Altersrente bekommt.

Wie unschwer zu erkennen ist, stellt die Durchschnittsrente einen Wert dar, der individuelle Verhältnisse nicht abbilden kann. Dennoch besitzt sie gerade wegen ihres verallgemeinernden Charakters eine erhebliche Aussagekraft und soll im Folgenden als Grundlage für die Berechnungen genutzt werden.

Die Durchschnittsrente betrug nach der Statistik der Deutschen Rentenversicherung in den alten Bundesländern 1.620,90 Euro brutto, in den neuen 1.598,40 Euro brutto (Stand: 1. Juli 2022). Netto vor Steuern ergeben sich damit als Durchschnittsrente 1.442,60 Euro in den alten und 1.422,58 Euro in den neuen Bundesländern.

Mit dem Wert der Durchschnittsrente aus den alten Bundesländern wird in der Folge weitergearbeitet. Dass nicht der Wert für die neuen Bundesländer verwendet wird, dient lediglich der Vereinfachung und stellt keinerlei Wertung dar.

Mögliche steuerliche Abzüge sollen außer Acht gelassen werden. Generell gilt, dass jeder Rentner steuerpflichtig ist. Ob er letzten Endes Steuern zahlen muss, ist unter anderem von der Höhe der Rentenbezüge abhängig. Die Höhe der steuerlichen Abgaben kann infolge der Einführung der sogenannten nachgelagerten Besteuerung im Jahr 2005 nicht verallgemeinert werden. Auch deshalb empfiehlt es sich, bei den kommenden Berechnungen allein die Nettorente vor Steuern zu berücksichtigen.

Dividiert man nun die zuvor in diesem Abschnitt errechnete Summe von 393.638 Euro durch den Wert der Durchschnittsrente, also 1.442,60 Euro, erhält man die Zahl an Monaten, die der Durchschnittsrentner von dieser Summe auf dem Niveau der Durchschnittsrente leben kann: Es handelt sich um rund 272,87 Monate und damit rund 22,74 Jahre.

Auch wenn knapp 23 Jahre eine verhältnismäßig lange Zeit sind, ist damit die eigentliche Kernfrage, ob 393.638 Euro ausreichen, um die Rente zu ersetzen, noch nicht vollständig beantwortet. Dazu muss noch ein wichtiger Faktor einbezogen werden, der wie die Standardrente einen Durchschnittswert darstellt: die durchschnittliche Lebenserwartung.

Laut dem Demografieportal, das im Auftrag des Bundesministeriums des Innern und für Heimat vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung herausgegeben und redaktionell betreut wird, betrug die durchschnittliche Lebenserwartung von Jungen in der Berichtsperiode 2019/2021 78,5 Jahre und diejenige von Mädchen 83,4 Jahre.

Gleichwohl ist zu bedenken, dass die Zeit, die Menschen von ihrem Renteneintritt bis zu ihrem Tod noch haben, eine höchst individuelle Größe ist. Während der eine die freie Zeit vielleicht nur ein halbes Jahr genießen kann, wird die nächste über 100 Jahre alt – und hat damit für die Zeit vom Renteneintritt bis zum Tod bei gleichem Lebensstandard einen ungleich höheren finanziellen Bedarf.

Dennoch liefert die durchschnittliche Lebenserwartung Menschen, die sich mit der Rentenvorsorge beschäftigen, einen wichtigen Baustein zu der Frage, welche Summe für ein sorgenfreies Dasein im Alter nötig ist.

Für die Frage, wie lange Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben Rente beziehen werden, ist neben der durchschnittlichen Lebenserwartung das Renteneintrittsalter maßgeblich. Subtrahiert man das Renteneintrittsalter von der durchschnittlichen Lebenserwartung, erhält man einen Zeitraum, wie viele Jahre man als Rentner voraussichtlich von seinen Rücklagen zehren können muss.

Für Männer und Frauen ergibt sich dabei ein unterschiedliches Bild: Bei einem angenommenen Renteneintrittsalter von 67 Jahren und der zuvor genannten durchschnittlichen Lebenserwartung von 78,5 Jahren bleiben Männern rechnerisch 11,5 Jahre, in denen sie Rentenzahlungen in Anspruch nehmen können.

Frauen bleibt hingegen durchschnittlich ein Zeitraum von 16,4 Jahren (83,4 Jahre – 67 Jahre), in denen sie ihre Rente genießen können.

Stellt man den 11,5 beziehungsweise 16,4 Jahren nun die zuvor errechneten 22,74 Jahre – so lange kommt man mit 393.638 Euro bei monatlichen Ausgaben in Höhe der Durchschnittsrente aus – gegenüber, ergibt sich ein klares und deutliches Ergebnis: 393.638 Euro reichen aus, um die Rente zu ersetzen – wenn man die zuvor genannte durchschnittliche Lebenserwartung, die Standardrente und die anderen angeführten Faktoren als Eckpfeiler der Berechnung voraussetzt.

Und nicht nur das: Unter den genannten Bedingungen können Frauen die Standardrente 6,34 Jahre über die durchschnittliche Lebenserwartung hinaus ausgeben, Männer sogar 11,24 Jahre.

Nach vielen Zahlen und Fakten ist es an dieser Stelle sinnvoll, das Wichtigste kompakt auf den Punkt zu bringen: Die manchen vielleicht zunächst kühn erscheinende These, dass jungen erwerbstätigen Arbeitnehmern, die früh in Aktien zu investieren beginnen, 100 Euro pro Monat genügen können, um die Rente zu ersetzen, ist keineswegs zu kühn!

Im Gegenteil: Wenn man eine allgemeine Relevanz schaffende Werte wie die durchschnittliche Lebenserwartung und die Standardrente sowie eine keinesfalls unrealistische Rendite von 8,2 Prozent in die Rechnungen einbezieht, reicht die nach einer langen Zeit wie 45 Jahren zur Verfügung stehende Summe mehr als aus, um die Durchschnittsrente zu ersetzen.

Natürlich gibt es auch eine gemessen an der großen Masse der Deutschen eher kleine Gruppe derjenigen, die eine deutlich höhere Rente als die Standardrente beziehen werden. Diesen Menschen dürfte es im Regelfall nicht schwerfallen, mehr als 100 Euro pro Monat in Aktien zu investieren. Dadurch kann der womöglich höhere Rentenbedarf bei einem langfristigen Anlagehorizont gedeckt werden.

Mit Blick auf die vorangegangenen Berechnungen ist zu bedenken, dass ihnen ein für die Kapitalvermehrung ungünstiger Fall zugrunde liegt: Sie gehen davon aus, dass ein Anleger mit Renteneintritt alle Positionen seines Depots verkauft und den Erlös dann sukzessive für den Lebensunterhalt verbraucht – ohne das Vermögen weiterhin gewinnbringend anzulegen.

Etwaige Zinseffekte ab dem Renteneintritt wurden in der vorangegangenen Darstellung nicht berücksichtigt, weil diese die Berechnungen stark verkompliziert hätten. Gleichwohl würden sie sich für Anleger positiv auswirken und die These, dass 100 Euro monatlich die Rente ersetzen können, weiter stärken.

Obgleich 100 Euro pro Monat in der Hand von jungen Arbeitnehmern die Macht besitzen, die Rente zu ersetzen, verbindet sich damit noch lange keine Garantie, dass dieses Vorhaben tatsächlich Realität wird. Denn jedem Anleger, jedem Leser und damit auch Ihnen sollte von Anfang an klar sein, dass die Aktienmärkte dieser Welt volatil sind und es immer wieder zu Kursverlusten kommen kann. Zwar handelt es sich bei der angenommenen Rendite von 8,2 Prozent, wie bereits erwähnt, nicht um einen unrealistisch hohen, sondern um einen bei einem langfristigen Anlagehorizont durchschnittlichen Wert. Aber das heißt nicht, dass Sie als Anleger von einer Gewinngarantie in der genannten Höhe ausgehen dürfen.

Nicht ohne Grund ist die in diesem Kapitel als Berechnungsgrundlage verwendete Beispielrendite von 8,2 Prozent so gewählt worden, dass ihr ein langfristiger Anlagehorizont von 20 Jahren zugrunde liegt. Es ist ebendieser langfristige Anlagehorizont, der zwischenzeitlich an der Börse immer wieder auftretende Kursverluste nivellieren kann.

Wer ansehnliche Renditen erwirtschaften möchte, hat eine Reihe von Faktoren zu berücksichtigen, die erfolgreiches Investieren an der Börse wahrscheinlicher machen und im späteren Verlauf dieses Buches vorgestellt werden sollen. Dazu zählt unter anderem die Fähigkeit, auch in hitzigen Zeiten sinkender Kurse einen kühlen Kopf zu bewahren, anstatt sofort automatisch die eigenen Aktien unter starken Verlusten zu verkaufen. Diese bisweilen nötige innere Standfestigkeit verlangt gerade der Psyche noch unerfahrener Anleger häufig viel ab.

Eine weitere Grundvoraussetzung für erfolgreiches Investieren ist die Auswahl und der Kauf von Qualitätsaktien. Der längste Anlagehorizont nützt Ihnen nichts, wenn Ihr Depot voll von Wertpapieren ist, deren Substanz sich als leere Hülse erweist. Je solider die Substanz eines Unternehmens ist und je besser es sich am Markt behaupten kann, desto größer ist die Chance, mit Aktien auf lange Sicht ansprechende Gewinne einzufahren und ein sorgenfreies Dasein im Alter führen zu können.

Versprochen ist versprochen Teil 2: 100 Euro pro Monat können die Rentenlücke schließen!

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, wenn er auch die Wahrheit spricht. Es reicht also nicht, ein Versprechen nur einmal zu halten. Versprechen sollte man immer halten!

Insofern gilt es in diesem Kontext nicht nur die These zu verifizieren, dass erwerbstätige Menschen ihre Rente durch Aktieninvestments mit 100 Euro pro Monat ersetzen können, sondern auch diejenige, dass sie auf dieselbe Weise alternativ auch die Rentenlücke schließen können.

Dadurch eröffnet sich eine konkrete Möglichkeit, das Rentenproblem zu lösen und die Rente so weit aufzubessern, dass man im Rentenalter den Gürtel im wahrsten Sinne des Wortes nicht enger schnallen muss, als es zuvor im Berufsleben der Fall war.

Der erste Schritt zur Überprüfung der zweiten der genannten Thesen besteht darin, eine in Zahlen fassbare Annäherung an die Größe der Rentenlücke zu bestimmen, die über die individuelle Ebene hinausgeht.

Unter der Rentenlücke versteht man gemeinhin die Differenz, die sich zwischen der Nettorente und dem letzten Nettoeinkommen ergibt.

Als Zahlenwert für die Nettorente, mit dem sich ein großer Teil der Arbeitnehmer identifizieren kann, wurde bereits im vorangegangenen Teilkapitel die Durchschnittsrente verwendet. Diese betrug mit Stand vom 1. Juli 2022 vor Steuern 1.442,60 Euro in den alten und 1.422,58 Euro in den neuen Bundesländern.

Für das Nettoeinkommen lässt sich ein ähnlich aussagekräftiger Durchschnittswert hingegen sehr viel schwieriger benennen, da unterschiedliche Steuerklassen und Abzüge zu berücksichtigen sind.

Einfacher lässt sich das durchschnittliche Bruttogehalt beziffern: Das Durchschnittsgehalt von Vollzeitbeschäftigten in Deutschland lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im April 2022 bei 4.105 Euro brutto.

Doch da man Äpfel mit Birnen vergliche, wenn man einen Bruttowert anstelle eines Nettowertes zur Berechnung der Rentenlücke verwendete, führt die Betrachtung des durchschnittlichen Bruttogehaltes abgesehen von dem reinen Informationsgehalt an dieser Stelle nicht weiter.

Insofern gilt es, nach einem anderen Wert zu fragen. Hier kommt das sogenannte Rentenniveau ins Spiel. Dieses wird – analog zur Durchschnittsrente – als Nettowert vor Steuern angegeben. Das Rentenniveau zeigt, wie man auf der Webseite der Deutschen Rentenversicherung nachlesen kann, „die Relation zwischen der Höhe einer Rente (45 Jahre Beitragszahlung auf Basis eines durchschnittlichen Einkommens) und dem durchschnittlichen Einkommen eines Arbeitnehmers/einer Arbeitnehmerin“2.

Ferner heißt es: „Das Rentenniveau wird als Netto-Wert vor Steuern angegeben. Von der normalen Rente werden die Sozialabgaben (Kranken- und Pflegeversicherung) abgezogen. Vom durchschnittlichen Brutto-Einkommen ebenfalls die durchschnittlichen Sozialabgaben (Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung) sowie zusätzlich der durchschnittliche Aufwand zur privaten Altersvorsorge. Steuern werden nicht berücksichtigt, da mit Einführung der nachgelagerten Besteuerung seit 2005 Renten nicht mehr einheitlich besteuert werden.“

Möchte man nun eine in Zahlen fassbare Annäherung an die Rentenlücke bestimmen, lässt sich wie folgt vorgehen: Die Deutsche Rentenversicherung gibt an, dass das Standardrentenniveau in Westdeutschland im Jahr 2022 netto vor Steuern 48,1 Prozent betrug. In den alten Bundesländern lag die Durchschnittsrente bei 1.442,60 Euro netto vor Steuern. Davon ausgehend lässt sich ein durchschnittliches monatliches Einkommen in Höhe von rund 2.999,17 Euro errechnen.

Subtrahiert man davon die Durchschnittsrente in Höhe von 1.442,60 Euro, ergibt sich ein Wert von 1.556,57 Euro. Dabei handelt es sich – ausgehend vom Rentenniveau und der Durchschnittsrente – um einen Durchschnittswert zur Bezifferung der Rentenlücke.

Dieser Durchschnittswert darf nicht den Blick darauf verstellen, dass die Rentenlücke eine individuelle Größe ist. Sie hängt ebenso vom persönlichen finanziellen Bedarf des Einzelnen wie von etlichen anderen Faktoren ab, die jeder selbst am besten kennt.

Spezielle Rentenlücken-Rechner können Ihnen dabei helfen, eine Prognose für die Höhe Ihrer persönlichen Rentenlücke zu erstellen.

Da eine individuelle Berechnung der Rentenlücke im Kontext dieses Kapitels keinen Sinn ergibt, wird der Durchschnittswert von 1.556,57 Euro für die weiteren Berechnungen verwendet – eine Zahl, mit der sich eine möglichst große Gruppe von Arbeitenden identifizieren können soll.

Nach der vorangegangenen Berechnung ist die Frage, ob 100 Euro pro Monat jungen Erwerbstätigen zum Schließen der Rentenlücke genügen, nicht mehr allzu schwer zu beantworten.

Dabei gelten dieselben Rahmenbedingungen, wie sie im vorigen Abschnitt ausgeführt wurden. Das heißt unter anderem: Ein Anleger investiert über einen Zeitraum von 45 Jahren 100 Euro pro Monat in Aktien, realisiert eine durchschnittliche jährliche Rendite von 8,2 Prozent und verkauft seine Aktien mit Renteneintritt im Alter von 67 Jahren. Wie schon zuvor bleibt diesem Anleger schließlich eine Summe von 393.638 Euro, um die Rentenlücke zu schließen.

Dividiert man nun diese Summe durch den Wert der durchschnittlichen Rentenlücke, also 1.556,57 Euro, erhält man die Zahl an Monaten, die ein „Durchschnittsrentner“ ohne finanziellen Verzicht im Vergleich zum vorigen Nettogehalt leben kann: Es handelt sich um rund 252,89 Monate, was rund 21,07 Jahren entspricht.

Bei einem angenommenen Renteneintrittsalter von 67 Jahren bleiben Männern bei der bereits genannten durchschnittlichen Lebenserwartung rechnerisch 11,5 Jahre Lebenszeit, Frauen dagegen 16,4 Jahre.

Stellt man den 11,5 beziehungsweise 16,4 Jahren die zuvor errechneten 21,07 Jahre entgegen, ergibt sich folgendes Ergebnis: Männer können die Rentenlücke unter den genannten Voraussetzungen 9,57 Jahre, Frauen 4,67 Jahre länger schließen, als sie rechnerisch leben werden.

Damit ist auch die zweite wichtige These dieses Buches hinreichend belegt.

Auch mit Blick auf die gerade angestellten Berechnungen ist zu beachten, dass sie für die Kapitalvermehrung günstige Zinseffekte, die Rentner erzielen können, wenn sie ihr Vermögen weiterhin gewinnbringend anlegen, nicht berücksichtigen.

Zudem geht die vorherige Rechnung von dem Ziel aus, die Rentenlücke mit Blick auf das Nettogehalt vollständig zu schließen. Um im Alter den gewohnten Lebensstandard halten zu können, brauchen Arbeitnehmer im Rentenalter laut Angaben der Stiftung Warentest aber nur rund 80 Prozent ihres letzten Nettogehaltes – und damit 20 Prozent weniger, als in den vorigen Berechnungen vorausgesetzt wurde.

Wer zu spät kommt, verpasst das Beste – oder doch nicht?

Wer zu spät kommt, verpasst das Beste! Oftmals behält diese Regel recht. Und auch in diesem Kapitel hat sich bereits gezeigt: Je früher man für die Rente vorzusorgen beginnt, desto besser.

Gleichwohl hat sich ebenfalls herausgestellt, dass es sich auch in späteren Jahren noch auszahlt, mit der Vorsorge für das Rentenalter zu beginnen und in Aktien zu investieren. Die in der vorangegangenen Tabelle zusammengefassten Berechnungen zeigen nicht nur, welch hohe Summen bei monatlichen Sparraten in Höhe von 100, 200 und 500 Euro bei einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 8,2 Prozent nach 45 Jahren entstehen können. Sie zeigen dies auch für einen Anlagezeitraum von nur 20 oder 30 Jahren.

Auch wenn Sie als Anleger beispielsweise erst im Alter von 37 oder gar 47 Jahren damit beginnen, monatlich 100 Euro oder mehr in Aktien zu investieren, können Sie dadurch die Rentenlücke bis zu einem Renteneintrittsalter von 67 Jahren zu einem spürbaren Teil verkleinern.

Daran können auch die Abgeltungssteuer und der Solidaritätszuschlag nichts ändern, die fällig werden, wenn ein Anleger mit Renteneintritt seine Aktien verkauft.