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Die Aufgabe der Wissenschaften besteht darin, Fragen zu stellen und Antworten zu finden, die unser Wissen erweitern. Sie bedienen sich dabei je nach Fach spezieller Begriffe und Methoden, die man auch ihre Instrumente nennen kann. Manches dieser Instrumente kann aber jedoch in mehreren Fächern verwendet werden. So sprechen wir von einer kosmischen, einer biologischen, anthropologischen oder kulturellen "Evolution". Da möchte man wissen, was ist "Evolution" eigentlich und seinem Wesen nach. Kann man diesen Begriff problemlos, wie hier, von Unbelebtem auf Belebtes übertragen? Wenn ja, ist es vermutlich nicht abwegig, fundamentale Strukturen der Welt anzunehmen, die überhaupt dem Geist erlauben, von einer zusammenhängenden, von einer Welt zu sprechen. Die naturwissenschaftlichen Hypothesen sind Vermutungen und auch erste, kurz gefasste Antworten auf unsere Fragen. Sie bewegen sich im Möglichkeitsraum, in dem sich die menschliche Phantasie frei bewegt, bis sie Halt in einer Theorie findet. Mit allen Theorien zusammen nähern wir uns einer einzigen Welt. Wir haben sie im Kopf und wir bewegen uns in ihr.
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Seitenzahl: 810
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Impressum
Gerd Breitenbürger, „Allgemeinbildung in der Akademischen Welt“, Band 1www.edition-winterwork.de © 2015 edition winterwork Alle Rechte vorbehalten Lektorat und Foto: Monika Knecht Umschlag: Berit Overhues Illustration von Tomi Ungerer Copyright © 1994 Diogenes Verlag AG Zürich
Konvertierung: Sabine Abels | www.e-book-erstellung.de
2. Auflage
Gerd Breitenbürger
in der
Geistes- und Naturwissenschaften
Band 1
Das wissenschaftliche Fragen beginnt nach langer Vorbereitung in Theologie, Philosophie und praktischer Naturerfahrung mit der Renaissance. Das Buch der Natur ist in Zahlen geschrieben, die Sterne, die noch zunächst nach astrologischer Sinngebung schicksalhaft interpretiert werden, werden in ihren Laufbahnen berechnet und verlieren mit der Zeit einen menschlichen Sinn. Eine neue, zukunftsträchtige Methodik entwickelt sich. Der menschliche Geist hat eine neue Dimension erreicht, eine an Theoriebildung orientierte und zu ihr zurückführende Beobachtung. Experiment und das Aufstellen von Formeln machen fortan der Theologie und Philosophie Konkurrenz. Das exakte Denken erschließt eine neue Welt, die zum größten Teil die unsrige geworden ist. Zu ihr gehören das Bilden von Konstrukten und die Simulation, die beides, Phantasie und wissenschaftliches Denken, voraussetzen.
Die Aufgabe der Wissenschaften besteht darin, Fragen zu stellen und Antworten zu finden, die unser Wissen erweitern. Sie bedienen sich dabei je nach Fach spezieller Begriffe und Methoden, die man auch ihre Instrumente nennen kann. Manches dieser Instrumente kann aber jedoch in mehreren Fächern verwendet werden. So sprechen wir von einer kosmischen, einer biologischen, anthropologischen oder kulturellen „Evolution“. Da möchte man wissen, was ist „Evolution“ eigentlich und seinem Wesen nach. Kann man diesen Begriff problemlos, wie hier, von Unbelebtem auf Belebtes übertragen? Wenn ja, ist es vermutlich nicht abwegig, fundamentale Strukturen der Welt anzunehmen, die überhaupt dem Geist erlauben, von einer zusammenhängenden, von einer Welt zu sprechen.
Die naturwissenschaftlichen Hypothesen sind Vermutungen und auch erste, kurz gefasste Antworten auf unsere Fragen. Sie bewegen sich im Möglichkeitsraum, in dem sich die menschliche Phantasie frei bewegt, bis sie Halt in einer Theorie findet. Mit allen Theorien zusammen nähern wir uns einer einzigen Welt. Wir haben sie im Kopf und wir bewegen uns in ihr.
Die „akademische Welt“ erschließt sich, soweit sie geistig erlebt wird, durch diese wesentlichen Bestimmungen. Sie ist eine lebendige Welt, da es in ihr Sicherheit und Ordnung nur um den Preis von Unsicherheit und Fragwürdigkeit gibt. Das gilt so für die naturwissenschaftliche Welt. Die des Geistes wird eher als Gegenwelt dazu gesehen: Luxurierende Phantasie, Emotion und Bildlichkeit, Sinn und Wesen, ästhetischer Genuss und Selbstgenuss sind aber Ergänzungen, die die exakten Wissenschaften nicht durch Überblendung verdunkeln, sondern durch Sinngebungen erhellen.
Teil 1
1 DIE AKADEMISCHE WELT
1.1 Wahrheit und Phantasie
1.1.1 Original oder Plagiat
1.1.2 Plagiat und Fachtermini
1.1.3 Das Plagiat ist penetrant anhänglich
1.2 Viele Welten, eine Welt
1.2.1 Die Teilwelten
1.2.2 Die Welt der Philosophie
1.2.3 Scharniere der Welt
1.2.4 Erste Schritte in die akademische Welt
2 SELBSTVERWIRKLICHUNG
2.1 Kultur und Bildung, Halbbildung
2.1.1 Halb- und Hochgebildet
2.1.2 Die zwei akademischen Welten
2.1.3 Bildung ist holistisch und lebt von der Freiheit
2.1.4 Bildung und Wissen
2.1.5 Auch reduktiv ist produktiv, sogar kreativ
2.1.6 Selbstverwirklichung – was willst du noch mehr
2.1.7 Der Bildungskanon für die Unsicheren
2.1.8 Bildung, mal ernst, mal heiter
2.1.9 Halbbildung, Vorstufe zur Vollbildung?
2.1.10 Ein gutes Gedächtnis
2.1.11 Bildung hat ein persönliches Profil
2.2 Zauber mit Muffen
2.2.1 Neue Chancen
2.2.2 Zauber lieber ohne Muffen
2.2.3 Die Uni bietet neue Chancen
2.3 Lurchi und das Biotop
2.3.1 Umwelt, deren Grenzen kein Thema sind
3 ORIENTIERUNG IM UNI-LEBEN
3.1 Praktisch und rational
3.1.1 Rationalität ist ein Instrument
3.1.2 "Wahr" und "falsch": die Kriterien der Logik
3.1.3 Von den Inhalten zu den Strukturen
3.1.4 Lernen stärkt die Individualität
3.1.5 Transfer rationaler Strukturen
3.1.6 ANALYSE: Methodische Fehler bei Hausarbeiten
3.1.7 Ernst des Studiums – wo bleibt die Heiterkeit
3.2 Kosmische Suppe und die Kultursuppe
3.2.1 Beispiel: Cross-over als Analogie-Technik
3.2.2 Tanten beim Tee und dasselbe Bildungsbuch
3.2.3 Die Schicksalsfrage: Eintritt Ja oder Nein.
3.2.4 Praktische Orientierung
3.3 Wissenschaftliche Orientierungen
3.3.1 Der universale Zugang zu den Wissenschaften
3.3.2 Wissen und Wissenschaft, ein Vorgeschmack
3.3.3 Akademisches Leben: Intelligenz – Phantasie
3.3.4 Erklären heißt "Mach es erst einmal dir klar"
3.3.5 Einzelwissenschaften diversifizieren das Wissen
3.3.6 Entstörungsstelle Couch und der Erfolg
3.3.7 Modus Potentialis
3.3.8 Real und nicht real gegebene Gegenstände
3.3.9 Durch Ausschluss das Richtige finden
3.3.10 Helle Welt, nicht nur im Siècle de Lumière
3.3.11 Drinnen und draußen, Entdeckung der Höhle
3.3.12 ANALYSE: Wörter und Denken
3.3.14 "Ich doof, aber Präsident"
3.3.15 ANALYSE: Intelligenzplafond
3.3.16 Computer und seine Metapher
3.3.17 Geschichten füllen Begriffe mit Inhalt
3.3.18 Paradoxe Theorien: Ratchet-Effekt
3.4 Wissenschaft, zentral in unserer Kultur
3.4.1 Kritischer Realismus: Wissenschaft als Baustelle
3.4.2 Falsches Wissen: Wertvoll, auch wenn falsch?
3.4.3 Fehler und Kabarettistisches ohne Witz
3.4.4 "Er/sie hat sich bemüht"
3.4.5 Esoterischer Stil in den Wissenschaften
Teil 2
4 STUDIUM GENERALE UND KOMPETENZ
4.1 Ich bin der Amboss und der Hammer
4.1.1 ANALYSE: Die Phantasie bei Huysmans
4.1.2 Tu's für dich, tu's mal umsonst
4.2 Kompetenz mit Augenmaß
4.2.1 Berufswahl: ohne Selbstausbeutung
4.2.2 Mit Lust in die Überforderung
4.2.3 Studium generale – Zeitverschwendung?
4.3 Spielraum statt Verbissenheit
4.4 Fachkompetenz und soziale Kompetenz
4.4.1 Der Generalist
4.4.2 Zwei Studienfächer erleichtern den Erfolg
4.4.3 Die eigene wie die Kompetenz anderer einschätzen
4.4.4 Kompetenz mal anders: Wer kann muss ran
4.4.5 – wer kann, darf ran
Teil 3
6 BASISWISSEN KULTUR
6.1 Orientierung und Phantasie
6.1.1 Positivismus
6.1.2 Studier- und Arbeitstechniken
6.1.3 Öffentliches Reden
6.1.4 Alltag und Brüchigkeit der Kausalketten
6.1.5 Kausalketten und die Phantasie
6.1.6 Phantasie und Poesie
6.1.7 Phantasie und existentielle Folgen: Eskapismus
6.1.8 Selbstbehauptung: Amöbe wie der Studierende
6.1.9 Lucy: Orientierung immer mit Risiko
6.1.10 Bummeln, Notwehr gegen Rationalität?
6.1.11 Die Begabungsreserven sind zu aktivieren
6.1.12 Vom Erwartungshorizont zum Naturgesetz
6.1.13 Vom Sammler zum Wissenschaftler
6.1.14 Fahrstuhlfahren mit Einstein.
6.1.15 Happy End in den Schlusspassagen
6.1.16 Schlusspassagen
6.2 Beliebte Topoi
6.2.1 Ursprungsdenken
6.2.2 Kulturelles Basiswissen
6.2.3 Fundiertes Wissen
6.3 Evolutionäre Erkenntnistheorie
6.3.1 Die Realität der Kontingenz
6.4 Das verschleierte Bild zu Sais
6.4.1 Wir brauchen das nicht existierende "Reale"
6.4.2 "Reale Bedrohung" ist real
6.4.3 Dichotomie, Antinomie, Extreme
6.5 Mathematische und andere Wahrheiten
6.5.1 Leitwährungen: Physik, Biologie, Physiologie
6.5.2 Die Sprache für alle, für alles
7 ANTHROPOLOGISCHES
7.1.1 Andere Möglichkeiten hätte es gegeben
7.1.2 Kausalität im Umkreis von Kontingenz
7.1.3 Dualistisches Weltbild
7.1.4 Dissoziieren als psychischer und physischer Akt
7.2 Das "Wesen" wollen wir finden
7.2.1 Das Wesen, die Quintessenz, das Geistige
7.2.2 Etymologie, ein Beitrag zum "Wesen"
7.2.3 Biologische Anthropologie
7.2.4 Meinung, Gewissheit
7.2.5 Schweigen ist Gold
7.2.6 Das Individuum, das sich wählt
7.2.7 Bedürfnisse nach Maslows Pyramide
7.2.8 Die Moral der Systeme ist Ideologie
7.2.9 Die Utopie und ihre wirtschaftliche Ideologie
7.2.10 Arbeitsleid für niemand: auch eine Utopie
Teil 4
8 GRUPPE UND MORAL
8.1 Wer "in" ist, weiß, was "out" bedeutet
8.2 Ethik für Anfänger
8.2.1 Das angekratzte Renommee
8.2.2 Lyssenko: Wissenschaft im Griff der Ideologie
8.3 Ideologie als Philosophie-Verschnitt
8.3.1 Ideologien
8.3.2 Ideologien schaffen Parteien
8.4 In der Gruppe: mitgegangen – mitgefangen
8.4.1 Die Gruppe bringt Vorteile und Nachteile
8.4.2 Gruppe und die positiven Sanktionen
8.4.3 Die Zukunft ist offen, nicht determiniert
8.4.4 Primärgruppen, Sekundärgruppen
8.4.5 Kohäsion der Gruppenelite wie bei den Makaken
8.4.6 ANALYSE: Gruppe: Bis dass der Tod
8.4.7 Moral oder machen wir nur Fehler?
8.4.8 Moral und das agonale Prinzip
8.4.9 Folterwerkzeuge vorzeigen
8.4.10 Der Einzelne, ohne Gruppe: einsam
8.4.11 Kasuistik: Moral maßgeschneidert
8.4.12 Szenarien – Phantasie und Kalkül
8.5 Anerkennung in der Gruppe
8.5.1 Fides: Vorteile durch Doppeldeutigkeit
8.6 Altruismus und Eigennutz
8.6.1 Moral oder lügen: Beides hat seinen Preis
8.6.2 Der Hohn des Marquis
8.7 Gemischte Moral-Strategie in der Natur
8.7.1 Spiegelneuronen, Magie oder fauler Zauber
8.7.2 Der Glaube ist dem Wissenschaftler nicht fern
8.7.3 Juliette auf dem Canapé promotion
8.7.4 Mobbing klingt gemütlich
8.7.5 Im Kloster und im Altersheim wird gemobbt
8.7.6 Kategorische Ethik aus einem Wort
9 WAHRHEIT – GLAUBWÜRDIGKEIT
9.1 Wahrhaftigkeit und Glaubwürdigkeit
9.1.1 Pragmatische, amoralische Lösungen
9.1.2 Der Kampf um die Glaubwürdigkeit
9.1.3 Recht und rechtsfreier Raum
9.2 Autorität: Tradition des Christentums
9.2.1 Akademische Autoritäten: Die Juristen
9.2.2 Akademische Autoritäten allgemein
9.2.3 Autonomie, Quelle für Autorität
9.2.4 Autorität und Kompetenzüberschreitungen
9.3 Autorität, ist sie transferierbar?
9.3.1 Autorität innerhalb des Faches
9.3.2 Autorität: Intellektuelle
9.3.3 Autorität: Probierstein und Treibsatz
9.3.4 Kirche und Galilei und ihre Glaubwürdigkeit
9.3.5 Glaubwürdigkeit und Autorität als Schutz
9.4 Man muss sie sich leisten können
9.4.1 Wahrhaftigkeit in der Politik und im System
9.5 Die Wahrheit geht voran
9.5.1 Ehrlichkeit lässt am längsten auf sich warten
9.5.2 Wahrhaftigkeit in der Gesellschaft
9.5.3 Vorschuss aus Autoritätsguthaben
9.6 Wahrheiten, absolut und relativ
Teil 5
10 ERKENNTNIS
10.1 Raffinierte Verhaltensweisen in der Natur
10.1.1 Mit affenartiger Intelligenz
ANALYSE: Neukaledonische Krähe
10.1.2 Passende Möglichkeiten
10.2 Der Mensch, ein Affe plus X ?
10.2.1 Logik – plane et distincte
10.2.2 Mephistopheles
10.2.3 Erkenntnis will Konsistenz, nicht Kuddelmuddel
10.2.4 Ausdifferenzierung der Welt in Symbolen
10.3 Weltformel, das Denken der Einheit
10.3.1 Phylogenetisch e Automatismen folgen Quasigesetzen
10.3.2 Assoziation und Automatismen
10.3.3 Model und Modell Lucy
10.3.4 Lucy differenziert die Ordnung
10.3.5 Vertrauen des Flughörnchens
10.3.6 Soziale Ordnung
10.3.7 Lucys Vertrauen in ihre Methoden
10.3.8 Lucy: Bedarf für die Signalsprache
10.3.9 Baumaffe: Sprache zum Tricksen
10.3.10 Mit Verzögerung ins Bewusstsein
10.3.11 Ein brauchbarer Wahrheitsbegriff
10.4 ANALYSE Julia war cool und logisch
10.4.1 Die Negation und der Widerspruch
10.4.2 Das Absprechen von Eigenschaften
10.4.3 Die emotionale Seite der Logik und der Wahrheitsfunktion
10.4.4 Definitionstypen
10.4.5 Definitionen kann man ändern
10.4.6 Fuzzy Logik
10.4.7 Die Schwäne und ihr Keuchhusten
10.4.8 Topos: Das Teil und das Ganze
10.4.9 Geistlose Substantivierungen
10.4.10 Intelligenz
11 ASSOZIATION UND DIE KAUSALKETTE
11.1 Gestaltpsychologie
11.2 Nuancen
11.2.1 Der Elativ hebt ab
11.2.2 Assoziationen ebnen und begleiten den Weg des Denkens
11.3 Denken geht ganz ohne Moral
11.3.1 Kausalketten
11.3.2 Kausalität mit Störfaktoren
11.3.3 Frühe kausale Evolution der Erde
11.3.4 Genauigkeit aus dem Geist der Phantasie
11.3.5 Fantasie gegen die Faktizität der Natur
11.3.6 Gesetzmäßigkeiten ohne Fantasie: ein Mottentanz
11.4 Wissen und automatischer Programmablauf
11.4.1 Wissen, wenn Meinungen nicht reichen
11.5 Begriffe und ihr gewagter Gebrauch
11.6 Präzision in der Natur – und in den Begriffen?
11.6.1 Präzision als ein Prinzip des Lebens
11.6.2 Im Kosmos gibt es Präzision, nicht Freiheit
11.7 Evolutionen, so viel man will
11.7.1 Animismus, die eingeforderte Kausalität
11.8 Geistige Abnutzungskausalität, durch Nivellierung
11.9 Denken als psychischer Akt: Kognitionen
11.9.1 Zahlen und Symbole
11.9.2 Die Evolution, passiv und aktiv
11.9.3 Die Methode des homo plastäs
11.9.4 Der monistische Ansatz
11.9.5 Der Topos vom Anfang und Ende
11.10 Theologie, Ideologie: riskantes Denken
11.10.1 Theologe/Ideologe: Der Mensch genügt sich nicht
11.10.2 Utopie, Strafe für das Denken
11.10.3 Gesellschaftordnung bei Platon und Aristoteles
11.10.4 Utopie als Niete: "We-can"
11.10.5 Rhetorik der Utopie: "we"
11.10.6 Die Utopie des Luxuslinken
11.10.7 Sozialdarwinismus und ideologische Neg-Utopie
11.10.8 Philosopheme reduziert auf Meinungen (Doxa)
11.11 System und seine Kontingenz
11.11.1 Der Bauchladen als frühes Handels-System
11.11.2 Elementare Volkswirtschaft
11.11.3 Stationäre Wirtschaft oder Wachstum
11.11.4 Wer Identität denkt, glaubt an die Differenz
11.11.5 Modell, Kasuistik und ceteris paribus
Teil 1
Dies ist ein persönliches Buch. Ich habe es auch selbst geschrieben. Nun ja, schon da bin ich mir nicht ganz sicher. Einmal gibt es die anonymisierte, aber unverkennbare Mithilfe vieler Jahrhunderte und Jahrtausende mit schönen Gedanken und schönen Sätzen. Auch die Sprache selbst ist ein altes Erbstück.
Alles in allem aber nichts gestohlen, das darf ich sagen, allerdings auch nicht alles selbst erfunden. Man nennt es, ob man will oder nicht, die unvermeidbare Tradition. Auf ihrem Hintergrund spielen sich Originalität ab, Kreativität und Phantasie. Ihr janusköpfiger Charakter bringt das Kunststück zuwege, den Menschen von dem unerbittlichsten Zwang, der ihn regiert, der Zeit, zu befreien. Sein erstes Denken kommt aus der Dimension, die hinter ihm liegt. Und seine Ziele kann er ohne einen Entwurf in die Zukunft nicht finden. Man muss kein Philosoph sein, um zu bemerken, dass die Tradition etwas Außergewöhnliches darstellt. Sie ist geordnete, vergangene Zeit, die aber die Phantasie anzuregen vermag, als hätte alles ganz anders sein können oder sogar sein müssen. Der Mensch gewinnt aus ihr Orientierung für sein Handeln, sie vermag aber auch sein Handeln zu bestimmen.
"Originalität" ist der Ausdruck dafür, dass niemand weiß, woher der Mensch seine Einfälle hat. Goethe ist immer dabei. Er war ehrlich und spricht von Knöchelchen, die halbverdaut im Magen darauf hinweisen, dass wir Dinge aufnehmen und nicht mehr wissen, woher sie kommen. Das deutet auf Bildung. Klauen hingegen ist, wenn man nimmt und nicht, obwohl man es könnte, sagt, woher man es genommen hat. Weil diese Aneignungsform nicht in unsere leicht idealisierte akademische Welt gehört, wird sie hier vor die Klammer gesetzt, als Vorwort. Es ist ein Thema, das sich gar nicht erst stellen sollte. Es ist von besonderer Dramatik, wenn es anfängt, die Atmosphäre zu vergiften. Jeder kennt den verführerischen Impuls, fremdes geistiges Eigentum als eigenes auszugeben. Man darf aber dieser Art der Arbeitserleichterung und des sich mit fremden Federn Schmückens nicht erliegen. Wer das nicht sieht, muss mit bösen Folgen rechnen. Auch wenn es sybillinisch (rätselhaft) heißt, die Bundesministerin habe "mit ihrer Zitierweise gegen gängige Regeln wissenschaftlichen Arbeitens (zu) verstoßen." (BZ, 21. Januar 2013), führt das immer noch zu einem Aberkennungsverfahren. Die Zeit des Kohle-Klauens, den selbst Kardinäle duldeten, ist definitiv vorbei. Denn geistiger Notstand herrscht, gemessen an unseren hohen Zielen, immer, kann aber nicht herhalten, den Ideendiebstahl zu rechtfertigen.
Es gibt da ein "Stehlen" vor aller Augen, was durchaus im Film amüsant sein kann, wenn der Dieb ein mitwissendes Publikum auf seiner Seite weiß. So Jean-Louis Barrault in dem uralten Streifen "Les enfants du paradis" ("Die Kinder des Olymp") mit seinem pantomimischen Griff voller Anmut in die Gesäßtasche seines virtuellen Opfers. Dann gibt es den wirklich heimlichen Wörterdieb, der einen einzigen Gedanken stiehlt und sich dabei vor einem wissenden Publikum blamiert. Das Thema muss einfach hier vom Tisch, weil es nicht zu einer ständigen Belastung werden darf, ob dieses oder jenes von mir stammt oder doch, bei aller Bescheidenheit, von Goethe, Mao Tse Tung oder den Beatles, und ich hätte es sagen sollen. Die akademische Welt ist heikel. Es geht immer auch um Vertrauen. Was darf ich, wo ich so viel sollen soll. Hier liegen die Schätze nur so herum und die Versuchung ist groß. Man sucht sie, man findet sie, warum nicht beherzt zugreifen, wenn niemand es sieht. – Es sind aber Früchte, die man wohl nehmen darf, ja nehmen soll. Nur die Aneignung steht unter Bedingungen. Nicht verfälschen, was man übernimmt. Und kenntlich machen, dass sie auf dem Humus eines anderen Geistes entstanden sind. Man bekommt sie ja sowieso auf dem Silbertablett serviert, dann kann man dem Autor aber nicht das Renommee vorenthalten, das ihm gebührt. Hier greift man nach Fremdem und bekommt das, was andere, zum Teil mit hohem Einsatz und einer gewissen Anerkennung, gefunden haben, nämlich Forschungsergebnisse oder interessante Gedanken. Großzügig werden sie offen angeboten. Sie dann aber noch nehmen, indem man sagt, den anderen gibt es gar nicht, es ist alles von mir, ist nicht Mundraub, nicht Felddiebstahl. Es ist eine Form intellektuellen Totschlags, weil ich den Urheber nicht einmal erwähne. Ich nehme ihm das einzige, was ihm je geblieben ist, die Anerkennung und den Nachruhm. So oder so kommt der Betrug häufig genug vor. Dass wir ihn immer noch nicht mögen, spricht für unsere Kultur.
Man war nicht immer so sensibel bei geistigem Eigentum wie man sensibel war bei Steckrüben eben doch, die der Verhungernde auf dem Feld mitgehen ließ und mit dem Strick bezahlte (England, 16. und 17. Jahrhundert). Im selben Jahrhundert wurden ganze Kapitel beim Konkurrenten abgeschrieben, ohne dass man es anstößig fand.
Heute noch wird wie ein Kriminalfall die Entstehungsgeschichte der Evolutionstheorie behandelt. (Mathias Glaubrecht , Am Ende des Archipels – Alfred Russel Wallace) Sie wurde 1858 in London vorgestellt. Es interessiert viele immer noch, ob Charles Darwin von Alfred Russel Wallace abgekupfert hat oder nur eine zeitliche Koinzidenz vorliegt. Plagiat und Täuschung wären sensationelle Vorwürfe, wenn sie sich belegen ließen. Aber sie lassen sich nur zum Teil belegen, es gibt Lücken in der Indizienkette, aber auch starke Hinweise. Leibniz hat nicht von Newton und umgekehrt abgeschrieben, als sie gleichzeitig die Infinitesimal-Rechnung entdeckten. Ideendiebstahl kann nur behauptet werden, wenn er sich zweifelsfrei nachweisen lässt. Bei Darwin-Wallace geht es darum, wie lang das Postboot vom fernen Orient nach England unterwegs war. Wie beim Patentamt in München, wer zuerst da ist, bekommt das Patent.
Auch gut gestohlen wird der "Uni-Ausschuss" holen.
Aber es gibt immer noch die völlig schamlose Variante. Unter der Überschrift "Der Plagiator von Budapest" heißt es in der BZ vom 30. März 2012, Ungarns Präsident Pal Schmitt verliere seinen Doktortitel und sein Amt. Von 215 Seiten waren 180 Seiten wörtliche Zitate und natürlich nicht ausgewiesen. Siebzehn weitere Seiten waren aus einer zweiten Quelle.
Zurück zu Aristoteles. In etwas gesuchter Art wäre es denkbar, von dem „Humanum der Sprache“ zu sprechen, um die aristotelische Definition zu umgehen, die da besagt, die Sprache sei das Wesensmerkmal des Menschen. Diese Definition kennnt jeder Fachwissenschaftler. Sich so durchsichtig an Aristoteles anzulehnen, würde bedeuten, gerade auf den hinzuweisen, dessen Name nicht erwähnt wird. Man kann sich nicht sehr gut Zitate zu eigen machen, indem man sie geringfügig abändert. "Wer immer eifrig sich bemüht …" (statt „strebend“) Ist das noch Goethe oder bin ich das schon. Sprachlich ist beides korrekt. Aber stilistisch vermisst man doch den Klassiker. So selten ist die trickhafte Verwendung von fremden Ideen nicht, bei denen die Umformulierungen amüsant sein können. Irgendwann erfüllen sie dann aber den Tatbestand des Plagiats.
Die sprachliche Abänderung eines Zitats, um es für sich zu reklamieren, fällt mit Sicherheit auf, wenn es um das Abkupfern von Buchtiteln geht, die im Wissenspool wohl bekannt sind. Wer aus dem Titel eines Psychologen "Flüchten oder Standhalten" (Horst-Eberhard Richter) ein "Fliehen oder Standhalten", sogar „Fliehen oder Stehenbleiben“ macht, um den Gedanken zu usurpieren, fällt mit Sicherheit auf.
Die Sprache ist schließlich zu allem fähig, selbst zu Kapriolen wie diesen. Das Großartige ist, dass man trotzdem versteht, was gemeint ist. Die meisten Menschen sagen ja auch, was sie meinen. Manchmal aber mit abenteuerlichen Begriffen. Das kann so weit gehen, dass man sich herausgefordert sieht, ihnen mit Wohlwollen entgegen zu kommen, das heißt, sich mehr anzustrengen, sie zu verstehen als sie sich Mühe geben, klar zu sein. Es ist nicht eigentlich Sache des sprachlichen Ausdrucks, durch Unklarheiten kostbare Aufmerksamkeitsenergie zu binden, vor allem, wenn kein Witz und keine geistreiche Pointe damit verbunden sind.
Das geistige Haschmich ist dann die zu vermutende Überlegung: Wer sich gedanklich klar erkennbar anderweitig inspirieren lässt und sprachlich so dicht am Vorbild handeln will, muss wohl denken, nach 2300 Jahren ist auch bei einem Aristoteles schließlich das Copyright abgelaufen oder, wer will sich nach 2300 Jahren noch an die Wortwahl seiner Definitionen erinnern. Es gehört zur Grundausstattung der akademischen Welt, dass man weiß, woher und von wem bestimmte Begriffe unserer Ideengeschichte stammen und in welchen gedanklichen Situationen man auf ihre Quelle hinweisen muss. Die "Idee" ist Allgemeinwort, "Entelechie" ebenso, bei " a priori", "Phänomenologie" oder "Zufall und Notwendigkeit" kann man schwanken und die Ursprünge nennen. "Unschärferelation" ist fest an einen Namen gebunden. Dann kann man auch sehen, dass ein Begriff wie "Evolution" frei verfügbar ist, da er schon im Mittelalter gebräuchlich war und ausreichend nivelliert (die Bedeutung ist nicht mehr scharf abgegrenzt) ist.
Die Handschlagmillionen kommen manchem fast schon wie nicht ganz saubere "Wegnahme" fremden Eigentums vor, legal schon, aber irgendwie nicht legitim, er denkt an die Oma mit ihren Steckrüben und die Einkommensschere, die immer größer wird. Die meisten Akademiker haben nichts damit zu tun. Sie sind eher pingelig, wenn man ihnen schon ein Wort, einen Begriff wegnimmt. Kompetenz ist etwas sehr eigenes, Originalität ganz bestimmt. Einem Autor einen schönen Begriff – "ratiomorpher Apparat" zum Beispiel – wegnehmen, könnte für ihn schmerzlicher sein als für einen anderen ein Millionenverlust auf dem Konto. Denn es ist ein Diebstahl an seiner Kompetenz, Originalität, Individualität. Es muss hier noch einmal darauf eingegangen werden. Übernehmen ist erlaubt, solange man weiss, was man da tut. Oder man muss sagen, "meine Ideenlehre ist ganz anders, ihr monistischer Ansatz gehört ganz mir."
Die genannten Fachtermini sind Beispiele auch dafür, dass sie nicht individualisiert werden können als seien sie Eigennamen. Diese Freiheit gibt es nicht beim Sach- und Fachwort, was aber auch einen Teil seiner Sachlichkeit ausmacht. Nur in der gesprochenen Sprache, in Poesie und Prosa, können ohne weiteres ganze Geschichten, ganze Narrative mit einem einzigen Ausdruck verbunden werden, mit auf die Spitze getriebener Einmaligkeit.
Für die gesprochene Sprache gibt es durchaus eine Dimension, die die Einmaligkeit des Ausdrucks zu behaupten erlaubt, das sei hier angefügt. Denkbar ist, dass eine begnadete Sprecherin ein Wort wie "norddeutsche Zementfabrik" so ausgestaltet, dass man an den Südseestrand von Honolulu denkt. Was die Wörter, auch die Sätze sonst noch wissen, beschreibt die Sprachforschung mit dem Begriff "suprasegmental". "Du hier?" kann, je nach Intonation Erstaunen oder höchstes Erstaunen ausdrücken. Den Worten ist etwas drauf gepackt, ein Extra zum reinen Inhalt. Eine "Melodie", die den Ton macht, die etwas bedeutet. Es ist kein Plagiat, wenn man den eines anderen nachäfft, nachahmt, wenn man zur Erheiterung beitragen möchte. Wer einen ausdrucksstarken Sprecher wie Bruno Ganz nachahmt, um es ihm gleich zu tun, verfällt nicht einer Mode, auch nicht einer Manier, sondern bewegt sich Richtung Plagiat, für das es aber keinen Kontrollausschuss gibt. Es sei denn, man spricht von Geschmack.
Noch einmal zum Thema "Humanum" der Sprache. Selbst, wenn es inzwischen andere und ebenfalls prägnante Definitionen für den Menschen gibt, der Erfinder eines wichtigen Gedankens bleibt in Erinnerung und behält ein Urheberrecht. Die Sprüche der Bibel, "Herr, er will mich fressen" erkannte man früher sofort als Bibelzitat, trotzdem wurde durchaus die Fundstelle mitgeliefert (Altes Testament, Tobias 6, Vers 3), um den Nachdruck zu erhöhen, mal aber nicht. "Der Untergang des Abendlandes" (Eduard Spranger, Philosoph, Pädagoge). "Unschärferelation" (Werner Heisenberg, Physiker), "Prägung" (Konrad Lorenz, Biologe), "Die skeptische Generation" (Helmut Schelsky, Soziologe), "Flüchten oder Standhalten" (Horst E. Richter, Psychoanalytiker), "Die Risikogesellschaft"((Ulrich Beck, Soziologe), sind Ausdrücke, die von einem bekannten Urheber stammen und sehr viel, in der Art eines Schlagwortes, Gedankliches zusammenfassen. Man kann sie, anders als "Atom", "Idee", nicht benutzen, ohne auf den Urheber hinzuweisen oder an ihn explizit zu "denken", auch wenn man in leicht veränderter Form dessen Gedanken adoptieren und als eigene Schöpfung in den Text einbringen will. Es fällt in einer Untersuchung nicht immer auf, dass fremde Ausdrücke und Gedanken nicht ausgewiesen werden, weil die Korrektoren nicht die ganze Literatur kennen. Aber es sind da Computerprogramme, die sie aufdecken.
Der Lehrling lernt vom Gesellen und vom Meister, das ist in der antiken Rhetorik der Redner. Der Geselle lernt vom Meister durch Nachahmung und Wetteifern und vom Lehrling durch Kritik. Deswegen heißt es in vielen Fällen "Schüler/Schülerin von Professor/Professorin xy", womit pauschal und nebenbei Copyrights-Fragen relativiert werden. Man hat einiges von seinem Vorbild und gibt seine Schule zu erkennen. Wenn es denn sehr wichtig und dringend ist, schon mal mit einem Beuys-Hut.
Ein Akademiker kann nicht studieren, ohne lesen und schreiben zu können, aber einem Innenminister, der ohne die verbindlichen Paragraphen des Grundgesetzes regiert und sie nicht ständig unter den Armen herumtragen will (Hermann Höcherl, Bundesinnenminister 1961-1965, CSU), werden sie dann doch um die Ohren geschlagen. Das gibt es eben auch, Texte, die man nicht klauen muss, sondern die einem im Gegenteil aufgenötigt werden. Sie haben eine gewissen Nähe zu den Usancen, zur Moral, zur Maxime und zum Sprichwörtlichen und natürlich zum Strafgesetzbuch. Wenn Parteiprogramme abgekupfert werden, kann man nur hoffen, dass sie Niveau haben. Im übrigen wird die Gelegenheit nicht verpasst, ihre Originalität zu behaupten und sich über die Abschreiber zu ärgern. Da es um die Sache geht, um Probleme, die gelöst werden müssen, gibt es kein Copyright. Auch ein Satz wie "Üb' immer Treu und Redlichkeit" ist nicht plagiatfähig und kann nicht gestohlen werden von dem, der eine Definition für den ehrlichen Menschen sucht. Was Allgemeinbesitz der Sprachgemeinschaft ist, kann nicht plagiiert werden, es sei denn, man stößt auf Formulierungen, deren Urheber gewusst werden können. Unnötiges einfach "wegschneiden" gibt es beim Bacon'sche Rasiermesser oder als Begriff der Epoché bei Husserl. Wer allerdings seine Quellen, die man eindeutig zuordnen kann, nicht erwähnt, bringt das zum Ausdruck, was jedes Plagiat signalisiert: Ich bewege mich auf einem Niveau, das ich allein nicht erreichen würde.
Dieses Motiv ist in früheren Jahrhunderten den Autoren egal. Nicht die Renaissance noch die spätere Zeit verschwendeten einen Gedanken auf das Copyright, obwohl mit dem 16. Jahrhundert die Technik aufblühte, Texte zu vervielfältigen. Bis ins 19. Jahrhundert wurde einfach kopiert, in der Musik sagte man, diese Takte hat er von dem und dem, er hat hier Beethoven "zitiert", der Zitierte sollte sich doch freuen, so schön beachtet worden zu sein. Bestohlen zu werden als Auszeichnung könnte sogar schon mal zutreffen. Im 16. Jahrhundert war alles abgegolten, wenn man nur schrieb: Ich bin ein Zwerg auf den Schultern von Riesen. Da hat man alles verstanden und brauchte nichts zu verzeihen.
Was hat man sich nur dabei gedacht. Mord verjährt nicht, Plagiat aber auch nicht! Nur wer frühzeitig ablebt, erspart sich das obligatorische Spießruten laufen in der Presse und den beruflichen Abstieg, wenn eine Fallhöhe dies zulässt. Ofensichtlich gehört Zuverlässigkeit beim Zitieren zu den Umständen eines gelingenden Akademikerlebens. Kultusministerin sollte zum Beispiel unbedingt nur die werden, die nachgedacht hat, ob bei ihr alles in Ordnung ist. Das Teuflische ist nämlich, gibt man auch nur Anlass, dass ein Prüfungsausschuss neugierig wird, befeuert man die Bosheit und Schmähsucht breiter Bevölkerungsteile. Das muss nicht jedem gefallen und so ist anscheinend Kanada ein noch beliebteres Land für die geworden, die die Unterschrift unter den Satz
Hiermit versichere ich, die vorgelegte Arbeit mit dem Titel xy nur mit Hilfe der angeführten Hilfsmittel angefertigt zu haben.
so leichtfertig wie nur noch unter ihre Heiratsurkunde gesetzt haben. Kurz gesagt, es geht um die Aneignung fremden geistigen Eigentums ohne Quellenangabe, so steht es bald in jeder Zeitung. Fremde geistige Leistungen systematisch und absichtlich als eigene gedankliche Leistung auszugeben, das klingt hässlich, ist auch Betrug und wird auch gnadenlos geahndet, in aller Öffentlichkeit.
Die Authentizität der akademischen Welt bleibt nur bewahrt, wenn sie auch Arbeitsfähigkeit konsequent garantiert. Forschungsergebnisse müssen, und das leuchtet unmittelbar ein, nach bestem Wissen und Gewissen erzielt werden. Sonst taugen sie nicht einmal für die Falsifikation. Betrug und Fälschung untergraben als Selbst-Widerspruch die notwendige Wahrhaftigkeit der zu behauptenden Forschungsergebnisse. Das Thema ist so wichtig, dass es Eingang in die Tageszeitungen findet. „Fälschung mit Stammzellen?“ Eine japanische Forschungsleiterin soll stellenweise ihre Studie gefälscht haben. Das wird international in der Forschung diskutiert und von der Forscherin als „Fehler“ zurückgewiesen. Das führt zu einer langwierigen Wiederholung der Labortests.
Für alle gilt aber in der akademischen Welt: Nimm, was du kriegen kannst. Darin steckt etwas Zügelloses, zunächst Ungeordnetes. Es bezeichnet den gierigen Aspekt von Wissenschaft wie auch den von jedem Sammeln. Wer seine Graugänse oder Leoparden wie Konrad Lorenz oder Bernhard Grzimek liebt, braucht ein ganzes Institut in schöner See-Lage oder sammelt für die Tiere Afrikas aus Passion bis er selbst voller Hingabe in diesen Weiten seinen Seelenfrieden findet. Dies sind Elemente seiner Welt, die er in sie integriert. Mit dem Begriff "Welt" ist dann ein Ganzes gemeint, das zu objektivieren dem Einzelnen nicht möglich ist. Aber es gibt auch Inhalte, also Teile des Ganzen, die sich nicht gut systematisieren lassen. Und das wird mit Bedauern festgestellt, wenn eine politische Welt substantiell verändert werden soll. Das gradualistische Vorgehen step by step in einem holistischen Supersystem, in einem ungewöhnlich großen Makrosystem, müsste zum Beispiel, sehr fein abgestimmt sein, wenn es, wie etwa in der Finanzkrise seit 2008, die Befugnisse der EZB für alle Länder entscheidend ausweitet. Eine ganze Welt hängt dann an einem oder zwei Drehknöpfen, wenn die Europäische Zentralbank sich entscheidet, verschuldete Staaten zu finanzieren, und zwar ohne Limit. Die zur Umstrukturierung einer ganzen Welt nötigen Zeiträume sind aber entweder zu knapp bemessen oder überfordern unsere Geduld und Möglichkeiten, wenn sie im Ganzen optimiert werden soll.
Wenn der Kopfinhalt und die Reichweite des Herzens die "Welt" eines Menschen umschreiben, dann kann man diese Welt nicht auf den Nenner einer Formel bringen. Noch nicht, sagt der Szientist. Wir arbeiten daran. Sogar wenn es stimmt: Wir sind in diesem Weltall nicht allein, so könnten Aliens von unserer Welt in der Weise einen Erlebnisbericht geben, dass wir nicht uns und unsere Welt besser verstehen, sondern nur sie, die Aliens. Sie werden uns intuitiv durch ihre Beobachtungen und Beurteilungen verständlich; denn wir messen sie an dem, was wir von uns wissen. Die Umwelt der Tiere, ihr habitat, ist sowieso kein Begriff, der mit unserer Welt "im Wesentlichen" kompatibel (vereinbar) wäre, da wir unsere Welt systematisch und historisch gestalten. Selbst Teilwelten von der ganzen Welt des Menschen, wie man sie schon in der Antike heraus selegierte (auswählte), "mundus mulieris" (lat., "Welt" oder auch "Schmuck" der Frau), oder hier "akademische Welt", bleiben – holistisch – immer ein Ganzes.
Mit einer quantitativen Aufzählung seiner Merkmale kann das Ganze, die Welt, nicht erschöpfend beschrieben werden, wie der Mensch nicht ausreichend beschrieben wird, dessen Baustoffe (Mineralien, Metalle, Spurenelemente) man nach Grammgewicht aufzählt. In der Vergangenheit hat man dem Begriff „Welt“ immer eine sehr hohe Qualität beigemessen, mit dem man ihre Struktur als allumfassend darstellen wollte. Die Griechen und Römer ästhetisierten sie, Kosmos ist die Welt und das Schöne, das ausgehende Mittelalter wies moralisierend auf die Vergänglichkeit hin, Welt als fragwürdiges Glück, das in der Allegorie einer Glücksgöttin auf dem Rad die Unbeständigkeit symbolsiert. Schließlich, mit einem makabren Bild, war die "Frau Welte" eine anziehende Eva in der Vorderansicht, in der Rückansicht voller Würmer, Kröten und Schlangen. Schon damals ist die Welt als hoffnungslose Zumutung, als ein Ganzes ohne Idealität gesehen worden. Mit dem Aufblühen der modernen Naturwissenschaften trifft seit Galilei eine betont nüchterne Weltauffassung auf eine traditionell religiöse Auffassung, eine genaue Beobachtung und Berechnung auf Transzendenz und Glauben. Zwischen beiden vermittelt ein residualer (restlicher) Glaube, dessen man sich aber bewusst ist. Es ist der Glaube an die Sterne, die Astrologie der Naturforscher, die ihnen das rätselhafte Geschick zu verstehen hilft. Der Anblick des Kosmos scheint dann aber heute alles zu vereinen, das Ästhetische mit dem Moralischen über den Gedanken an die Zeit, und selbst das Religiöse lässt sich nicht ganz von der Hand weisen.
"Welt" ist schließlich für den Forscher heute ganz sachlich die Umwelt plus ein je ne sais quoi. Von dort schließlich noch sachlicher, nur noch die Physik meinend, Welt als Metapher, aber ohne Gänsefüßchen:
„eine anfängliche RNA-Welt (wird münden) in vielen Fällen schließlich in eine RNA-Protein-Welt." Und Plural: "Eine Reihe von RNA-Welten ging möglicherweise auf der Erde zugrunde, weil der Zufall nicht die notwendige Mutation lieferte“.
(Christain de Duve, Aus Staub geboren, Leben als kosmische Zwangsläufigkeit, S. 143, ins Deutsche übersetzt von Sebastian Vogel).
Gemeint sind das „Helix-Modell“ und die Ribonucleinsäuren mit ihren unterschiedlichen Funktionen Messenger-RNA, TransferRNA und den Orten, an denen sie synthetisiert werden. Eine Art Ensemble mit Eigengesetzlichkeiten, eine noch nicht biologisch fabrizierende Fabrik, die aber erste präbiotische Substanzen herstellt.
Duves „Welten" bezeichnen chemische Reaktionswege mit ihren nicht auszuschließenden und von ihm berechneten Kontigenzen (Möglichkeiten). Vielleicht könnte man sie sogar als schön bezeichnen, als komplex und anbetungswürdig, weil sie das Leben auf der Erde vorbereiten. Was sie nicht mit Notwendigkeit mussten.
„Welt“ ist kein positivistischer Begriff für etwas das messbar und berechenbar wäre. Es ist eher ein poetischer Begriff, „Welt, du kannst mir nicht gefallen …“ (Albert Lortzing, Der Waffenschmied), ein Begriff wie Metaphysik, der im Positivismus keine Bedeutung hat.
Der Gebrauch, den de Duve von diesem Begriff macht, ist denn auch ein emotionaler. Es geht in dieser Phase der Evolution um sehr viel, um das, was präbiotisch geschah, bevor die erste Zelle entstand, wohl genauso spannend, wie die "selforganisation of matter" (Selbstorganisation der Materie zum Lebenden hin) selbst, die darauf folgte. Fragen, um seriöse Forscher ein Leben lang zu erregen. Aber es ist sehr häufig zu beobachten, dass Wissenschaftler ihre Zurückhaltung auch sprachlich ungewollt aufgeben können, wenn sie Großes meinen. "Welt" ist hier eine gewagte Metapher, eigentlich nur für "Umwelt" oder, noch schlichter, für ungenießbare "Suppe" stehend, die in Pfützen und Felsspalten das Ungeheuerliche vorbereitet. Wenn man boshaft wäre, könnte man sagen, die vorliegende Wortwahl drückt das aus, was ein monistischer, szientifischer Forscher gerade verbergen will: Dass da mehr geschieht als das, was er mit dürren Worten nicht zu beschreiben wagt, so etwas wie Ehrfurcht gebietende Schöpfung in statu nascendi (im Entstehen begriffen). Außerdem hat dieser Begriff "Welt" in einem naturwissenschaftlichen Zusammenhang geradezu eine klassische Brückenfunktion zur "Welt des Geistes". Es wird nicht behauptet, bei der Autopoesis (Selbsterschaffung des Lebens) sei Geist im Spiel, sie wird monistisch im materialistischen Sinne verstanden, aber über die Sprache ist er schon dabei. Der Geist, immer schon ein Schmuggelgut der Materie, bis er offensichtlich zum Thema wird.
Ob den Pithec (Affe) mit dem Homo sapiens ein Knochen verbindet (missing link) oder ein veritabler Hiatus (Lücke), ist vielleicht noch nicht die ganz richtig gestellte Frage. Eine Patchwork-Population ist vorstellbar, in der einige Hominiden-Mitglieder etwas können, was die anderen gar nicht können wollen. Statt der zwei Welten, die von einem missing link zu einer Welt verbunden werden müssen, haben wir es hier mit einer einzigen zu tun. Da gab es Unwillige, wie sie auch heute noch als wichtiges Ziel engagierter Bildungspolitik empfunden werden. Damals allerdings ließ man niemand, der nicht lernen wollte, mit dem Feuerstein umzugehen, in der Kälte stehen. Die Onkeln und Tanten wurden für die Sorge um den Gruppennachwuchs und im Genpool gebraucht. Sie mussten nur lieb sein, Feuer machten die anderen. Die Gruppe hat der unvermeidbaren Umwelt etwas hinzugefügt, was aus ihr eine Welt machte: Merkmale und deren Manipulierbarkeit. Der römische Dichter Vergil hat es sehr früh auf den Punkt gebracht. Die Bienen haben einen perfekten Staat, den der Mensch sich – als seine Welt – nur wünschen könnte. Aber zur Menschenwelt fehlt dem Bienenstaat ein weiteres Merkmal, für Vergil war es die Liebe. Damit hat der Mensch ein Schicksal, aber auch die Würde, um es zu bestehen, gegen alle Determinanten der Umwelt einschließlich eines perfekten Staatswesens.
Als klares geistiges Konzept mit den drei Welten hat Popper die Gesamtwelt zum System erhoben. In "Welt 1" finden wir alles Physikalische, die Alpen wie den Fixstern, in "Welt 3" die Kultur mit ihren geistigen Hervorbringungen (etwa Theorien, Religionen, ein Gedicht etc.), auch wenn sie sich in hergestellten Gegenständen wiederfindet (Kleidung, Bücher etc.). Der materialistische Monist würde sagen, diese zwei Popper'schen Welten sind im Grunde eine einzige Welt und sie genügt mir, da ich den Geist aus Welt 3 in Welt 1 nicht bequem, aber mit etwas Wagemut unterbringen kann. Der Commonsense könnte wohl auch sagen, zwar sind der Kugelschreiber und das Gedicht, das ich mit ihm schreibe, zwei verschiedene Dinge, auch Welten, und ich bin in der Lage, andauernd Dinge als von mir verursacht zu sehen, aber die Sprache erlaubt mir, von allen zu sagen, sie seien meine eine Welt. Es gibt also einen Weg, beide zusammenzufassen. Dieses Gedankenschema findet sich heute bei vielen Naturwissenschaftlern, wenn sie sagen, sie müssten den Begriff "Materie" so erweitern, dass der Geist noch hineinpasst und jeder Dualismus überflüssig wird.
Weder physikalisch noch psychologisch ist dann die Behauptung einer 2. Welt, einer vermittelnden Zwischenwelt bei Popper. Ein reiner Geist haust hier und vermittelt zwischen Kugelschreiber und Gedicht. Das ist reiner Dualismus, den kaum noch jemand heute vertritt (neben Popper der Neurophysiologe John Eccles, gest. 1997). Wer in einer Welt lebt, genießt Sicherheit, bis er sie zu bezweifeln anfängt oder gleich ganz verliert. Es ist die entscheidende Kulturleistung des Frühmenschen, seine Umwelt nicht einfach aufzugeben, indem er sie verlässt. Er lässt sie in einer Welt, die seine neue Errungenschaft ist, aufgehen, die qualitativ mehr ist. Er kann sie interpretieren und manipulieren. Er ist nun aber für seine Sicherheit selbst verantwortlich.
Der naturwissenschaftliche Ansatz traut sich zu, die Welt des Menschen, die er passend reduziert, aufgrund von Determinanten berechnen zu können und so zu objektivieren. Geht es um Systeme, erhalten die Aussagen Gesetzescharakter.
BZ: Haben Sie Hoffnung auf eine Erneuerung der politischen Kultur?Dimou: Ach, ich bin nicht sicher. Ich habe viele gute Leute gesehen, die in die Politik gegangen sind und in kürzester Zeit völlig verdorben wurden. Sie haben eine Wahl, wenn Sie in Griechenland Politiker werden: Entweder Sie spielen mit, und dann sind Sie einer von denen, oder Sie spielen nicht mit. Dann werden Sie vom System ausgespuckt.
(Dimou: Schriftsteller Nikos Dimou. "Griechen sind nicht rational", BZ-Interview, 21. 02. 2012).
Das ist eine krasse Formulierung zu dem allgemeinen Thema, was passiert in der beruflichen Sozialisation, wenn die relativen Freiheiten eines ungezwungenen Studentenlebens den neuen Gegebenheiten weichen. Ein soziales System der geschilderten Art determiniert den Menschen, weil es Abweichungen nicht zulässt. Wie ein Gesetz ohne Randbedingungen, genannt das "eherne Gesetz". Aber es besteht auch die Alternative, sich ihm zu entziehen. Denn ein Gesetz brauchen wir nur zuzulassen, wenn wir von sicheren Ausgangsbedingungen ausgehen müssen, sonst würde es nur als Fantasy die Lehrbücher schmücken. Wenn diese Bedingungen aber nur unter Unsicherheit eintreten und eingetreten sind, unsicher, da eben von menschlichen Handlungen abhängig, die nicht immer prognostizierbar sind, schüttet das Füllhorn seine allseits beliebte Gaben aus: Wir erhalten Möglichkeiten geschenkt, und, wie nicht anders zu erwarten, von der unterschiedlichsten Art. Da darf dann unsere persönliche Kultur entscheiden. Da darf sich unsere persönliche Kultur herausbilden in den Entscheidungen. Da können wir dann sagen, das, was ich da sehe, kommt in meiner Welt nicht vor.
Menschen, die sich nicht einfangen lassen von einem Habitat wie von schicksalhaften Sachzwängen hat es immer gegeben, in allen Varianten des Untergrunds bis zur Rebellion. Es ist dann immer der andere Mensch wie der letzte Held in George Orwells Schreckutopie "1984" und wie eine ganze Gruppe, die von sich behauptet hat "Wir sind das Volk". Auch im akademischen Bereich gibt es den Zwang, sich zu entscheiden, welcher Welt man angehören will, was dann besonders schmerzlich ist, wenn man nicht darauf vorbereitet war, tiefsinnige Selbsterforschung zu betreiben und akzentuiert moralisch sein zu müssen. Der Opportunismus ist ein starker Ratgeber, aber nicht einer, auf den man immer hören möchte.
Sich ergänzende Teilwelten sind Wirtschaft, Recht, Religion, die Wissenschaften und die Kunst. Sie haben Ordnung, Struktur und System und das Merkmal, Bezüge zuzulassen, eine Verzahnung über sich hinaus. Sie galten schon im 19. Jahrhundert bei Karl Marx als die wesentlichen Funktionssysteme unserer Gesellschaft. Sie sind die Korsettstangen, die sie stabilisieren und, bei Defiziten, destabilisieren. Sie ermöglichen unsere persönlichen Welten, so auch die akademische, an der sie teilhaben. Schmerzlich wird es, wenn im Wirtschaftlichen nicht die passenden Regulierungen gefunden worden sind. Nach einem schwarzen Freitag und seinen katastrophalen Folgen weiß man, dass und wie reguliert werden muss. Wenn achtzig Jahre später eine Hypothekenblase platzt, weiß man, dass Selbstverständliches nicht funktioniert hat, weil Regulierungen außer Kraft gesetzt und politische Impulse über wirtschaftliche Vernunft gestellt wurden. Die Deregulierung einer ganzen Branche, der Finanzbranche, war ideologisch eingeleitet und verselbständigte sich in skrupelloser Gier. Thatcherismus und die Reagonomics der sogenannten smarten Chicagoer Boys veränderten die Regulierungen, was zu einer Betonung der sozialen Asymmetrie führte. Es war die Befürwortung eines Sozialdarwinismus auf ökonomischem Gebiet, die Sublimation des Boxkampfs zum Catchen hin, "freie Marktwirtschaft" ganz wörtlich genommen. Ein einmal erreichtes Niveau an Solidarität hingegen zwischen Kapital und Arbeit hat den Charakter einer akzeptierten Regel.
Wenn die gesetzgebende Versammlung, die Legislative, Gesetze erlässt (Bundestag und Bundesrat), deren Anwendung von der exekutiven Gewalt gewährleistet wird (z. Bp. Polizei), dann hat die Gerichtsbarkeit (Jurisdiktion) „lediglich“ die Aufgabe, das Recht zu handhaben, anzuwenden. Es ist nicht Sache eines obersten Gerichts, Entscheidungen zu treffen in der Art, wie die Finanzpolitik der EZB (Europäische Zentralbank) mit der des Bundestages abzustimmen ist. Es ist auch nicht dazu da, zu entscheiden, was von Seiten der Institutionen unter „Gerechtigkeit“ zu verstehen ist. Steuergerechtigkeit wird jeweils in den Parteiprogrammen entworfen, die Relevanz sozialer Maßnahmen entscheidet sich ebenfalls hier.
Es gibt typische Gefährdungen für diese Strukturen. Die Kirche, die ein System aufgebaut hat, erleidet Nachteile, wenn sie als System den Fehlern der Teile nicht gewachsen ist. Ein oberster Gerichtshof, der anfängt, Entscheidungen zu treffen, die Sache der Politik sind, vermischt die Instanzen. Eine Wirtschaftspolitik ist nicht zuständig für die Definition ihrer höchsten Ziele, die die Gesellschaft mit ihr verbinden möchte. Nur einer macht sich nichts aus der Frage nach Dimensionen, Zielen und Methoden. Es ist das Individuum, das sich seine Welt komplikationslos wünscht:
Richard Tauber, wenn er singt: "Du bist die Welt für mich – [egal ob mit oder ohne mittlere Reife] – Ich lebe ganz für dich."
Etwas philosophischer lässt sich die "Welt" bestimmen als die "bekannten Wirklichkeiten mit ihren hintergründigen Möglichkeiten". In der philosophischen Sprache Ludwig Wittgensteins (Tractatus 2.011 ff, gest. 1951) ist die Rede davon, dass "Dinge" die Möglichkeiten, in Sachverhalte einzugehen, als "Präjudiz" enthalten können. Die Welt einer Person, die sich wissenschaftlich ausbildet und bildet, ist elastisch vorzustellen. Sie ist aber auf jeder Entwicklungsstufe total, holistisch, eben ganzheitlich. Ihre Möglichkeiten sind immer dazuzurechnen. Wenn eine Welt zusammenbricht, ist es die innere, die zählt. Sie ist aber auch mit ihren Möglichkeiten der Rettungsanker, solange es um Alternativen geht. Beide, die reale und die mögliche, haben ihre spezifischen Herausforderungen, die praktische und die theoretische. Es ist die ständige Erwartung, von der das Individuum und die Gesellschaft leben, die Erwartung, eine sinnvoll gestaltete Zukunft zu haben. Woher nehmen, wenn man nicht vorher an sie gedacht hat.
Die oben angeführten Stabilisatoren sind Teil unserer Welt, und ihre Verzahnungen geben ihr weitere Festigkeit. Wenn eine große deutsche Bank der hohen Politik mal eben sagt, nicht für Deutschlands Wirtschaft fühle sie sich verantwortlich, sie sei Global Player und 25 % Rendite seien ihr auf dem Arbitragemarkt gerade recht, dann mutet es bedenklich an, wenn es ein Jahr später über diese Teilwelt in den Medien heißt: Diese deutsche Bank "blickte lange auf die Justiz herab" (Nicht über dem Recht, Thomas Magenheim-Hofmann, BZ 15. Dezember 2012). "Siegesgewiss und unangreifbar – das war die Haltung …". Dann kann man seine Verwunderung durchaus auf verschiedenen Stilebenen der Verblüffung zum Ausdruck bringen. Wittgenstein sagt da, die Dinge haben hintergründige Möglichkeiten, in Sachverhalte einzugehen. „Hintergründig“ soll bedeuten, dass man sie schon mal suchen muss, dass sie sich nicht immer anbieten.
Es ist schlimm für eine Bank, einem Kunden zu schaden, um an ihm ordentlich zu verdienen. Dafür gibt es ja Usancen, Konvenienzen, den Usus, und die eben aus gutem Grund. Es ist noch schlimmer für sie, dabei ertappt zu werden, wie sie es anstellt, siehe unten, Zitat. Es wird Sache für das Tollhaus, wenn es wichtig ist, sich ertappen lassen zu müssen, um dieses Ziel zu erreichen und dann damit zu rechnen, die Justiz kann mich mal, die haben alle ein Konto bei uns. Folgende Geschichte ist die Erklärung dafür, wie vier Milliarden DM verbrannt wurden. Eine Teilwelt fühlt sich unkontrolliert, das könnte zur Destabilisierung führen, wie schon oben gesagt.
Zitat: Zum Rebbben kommt ein Geschäftsmann: "Rebbe, was soll ich tun? Alle Leute sagen, ich bin pleite. Dabei habe ich doch mehr als 100 000 Kronen bar!"
Der Rebbe klärt lange und entscheidet: "Wenn alle Leute sagen, du bist pleite, dann bist du über kurz oder lang pleite."
(Salcia Landmann, Der jüdische Witz, S. 127).
In der akademischen Welt wird immer interpretiert. Auch wenn etwas fehlt, muss man es bemerken und der Lücke einen Sinn zu geben in der Lage sein. Im galizischen Shtettl gab es den Schuster, den Wagenmacher, den Krämer und andere, aber nicht das komplette Sortiment der oben genannten Gesellschaftsstrukturen. Daher endet der Witz in dunkler Trostlosigkeit, was fehlt, ist die Hoffnung auf Genugtuung oder sogar auf Schadenersatz. Die Deutsche Bank und ihr Chef-Vertreter müssen mental, wenn überhaupt, eine Shtetl-Welt angenommen haben, auf die sie ihren geistigen Horizont beschränkten, nicht die ausdifferenzierte Gesellschaft, in der wir leben, wo neben der Teilwelt "Wirtschaft" auch eine Teilwelt "Recht" für uns Recht spricht. Man nennt den, der die Dinge zu einfach sieht, einen simplificateur, weil man höflich ist und die Nähe zum Dummdreisten vermeiden möchte. Man wagt es kaum zu sagen, es ist die akademische Welt mit ihren Teilwelten, die unser Gerechtigkeitsgefühl und auch unser Bedürfnis nach stabilen Verhältnissen befriedigt. Der Optimist sagt, trotz allem. Der Pessimist sagt das aber auch. Wir haben, weil wir in den genannten tragenden Teilbereichen unserer Gesellschaft ein wissenschaftlich fundierten Sachverstand, sprich akademische Kompetenz, besitzen, einen Begriff davon, wenn sich Individuen oder Institutionen fehlerhaft oder doch schlicht moralfern benehmen. Gleich zu viert, wie Chorbrüder, behaupten sie, es treffe nicht zu, dass die Bank auf diese Weise ein gut bezahltes Mandat erringen wollte für eine Abwicklung des Riesenvermögens des Klienten und riskieren den begründeten Verdacht auf Prozessbetrug. Auch das noch. Denn Falschaussagen vor Gericht liegen ganz in der Linie des Dummdreisten, sind aber keine Korsettstangen der oben genannten Gesellschaftstruktur. Die Omi, die ihren Sparstrumpf ans Bett hängt, hat kein Vertrauen. Wer sein Erspartes trotz allem zur Bank trägt, macht alles richtig und bekommt ja noch dazu, solange Banker nichts von unserer Ordnung halten, das sensationelle Gefühl von Wagemut. In diesem Zusammenhang auch nur das Thema Boni anzufassen, ist allerdings subversiv und anarchistisch. Das müsste der Staat schon selbst machen, nachdem das Volk nervös geworden ist.
Man muss das ja nicht kommentieren: Wenn sie sich über Usancen und Recht erheben, verkaufen sie das anschließend immer noch als "Unfall". Das ist eine Störung, die kein vernünftiger Mensch, also auch ein Banker, überhaupt gewollt haben kann. Nicht freier Wille, sondern ein rätselhaftes Bankerschicksal hat zugeschlagen. Aber selbst der Supergau in einem Reaktor war eine "Störung", ein "Unfall", den aber, wie man weiß, eine Handvoll Techniker und ein außerplanmäßiges Bereicherungssystem selbst produziert haben. Zahlen müssen dann allerdings alle.
Der Spott über die Bankenwelt, die manches Mal keine Hemmungen kennt, wie im Casino zu zocken, bleibt manchem im Halse stecken. Wenn einzelne "Korsettstangen" ihre Funktionen nicht erfüllen, sind das keine Peanuts (50 Millionen DM, Deutsche Bank) mehr.
Das Streben nach Wissen nennt der Theologe sapientia, für ihn die wichtigste Art des Wissens, nämlich die von Gott. Es geschieht immer auf dem Hintergrund, eine ganze Welt aufhellen zu können. Alles andere, was den meisten so wichtig ist, wird von der curiositas ins Auge gefasst, die eher weltlich und partiell (anteilig, in Teilstücken) neugierig ist. Wenn das Bild denn stimmt, dass der forschende Mensch sich asymptotisch der Wahrheit seiner Welt nähert, umso mehr kann er sich freuen, dass er sich, wenn ein anderes Bild denn stimmt, von ihr gleichzeitig als Folge seines immer konstruktiven Geistes entfernt. Denn wächst sein Wissensschatz, was bremst ihn da eine Wandtafel, vollgeschrieben mit der Weltformel und dem Letzten Wort "Finis" (Ende). Wissenschaft ist das, was immer weiter geht. Ihre Wahrheiten sind immer nur auf ihre aktuelle Situation bezogen. Carl Friedrich von Weizsäcker, der Philosoph und Physiker, hat eine griffige Formulierung gefunden:
Es gibt einen immer schon erschlossenen Bereich, in dem man sich gut genug verständigen kann, um – auf das dort herrschende Verständnis aufbauend, – neue Bereiche zu erschließen.
(C. F. von Weizsäcker, Die Einheit der Natur, S. 82).
Es ist nicht mehr die alte, klassische Logik. Seit Leibniz erkannt hat, dass diese nicht mehr ausreicht, hat man die neue Logik entwickelt. Sie, als Logistik und mit ihren Folgen bis zum Formalismus, schafft Klarheit an schwierigen Stellen, aber natürlich keine Welten. Sie hat fundamentale Bedeutung für die wissenschaftliche Erkenntnis. Aber sie selbst ist nicht die Welt.
Alle Urteile über die Realität sind durch Erfahrung begründet, sie können ein Weltbild, das auf Wesenheiten angewiesen ist, nicht zweifelsfrei definieren. Nur persönliche Gewissheit kann dies leisten. Die dogmatische Behauptung eines Weltbildes lehnt die wissenschaftliche Erkenntnis der neuen Zeit kategorisch ab. Der Neopositivismus zieht sich daher auf die Fachwissenschaften zurück. Sie sind computertauglich, ein Gesamt-Weltbild ist das eben nicht. Dieses ist nur auf dem Weg der Intuition zugänglich und der Hermeneutik (der Interpretationskunst), schließlich der Kunst. Naiv, subjektiv und ungefragt leitet ein solches Weltbild das Individuum, das auch zu den Wissenschaften einen akademischen Zugang hat. Es bleibt dabei seine Last, dass die obersten Werte und Normen, denen er folgen möchte, durch eben diese wissenschaftliche Erkenntnis nicht begründet werden können. Fundierungen fundieren die Wissenschaften, nicht, ob Elvira einen Junktor wie "aut" oder "vel" bei der schwierigen Partnerwahl zum Einsatz kommen lassen soll. Das spezifische Gewicht von Gold ist dem Individuum aber weniger wichtig, als die Frage, soll ich opportunistisch-unmoralisch handeln oder nicht. Der Neopositivismus verneint radikal jede theoretische Philosophie. Lediglich die Lehre von der Erkenntnis bleibt ihr ureigenes Gebiet. Was ist Erkenntnis, mit welchen Methoden lässt sie sich bewerkstelligen, respektieren die Fachwissenschaften konsequent die Logik. Wissenschaftslogik statt Welterkenntnis. Nur im Verein mit den Fachwissenschaften wird schon mal gehofft, dass Philosophie zu einem Einheitssystem der Erkenntnis, zu einem Weltbild gelangt, das nicht nur physkalistisch zu nennen wäre. Der Neopositivismus hat gezeigt, dass das nötig, aber selbst auf der Ebene der Begriffslogik nicht möglich ist.
Umwelten, die die Soziologen in künstliche (der Mensch/das Tier hat sie gestaltet) und natürliche (der Fuchs findet sie im Wald vor) einteilen, halten die Wissenschaften grundsätzlich für messbar, mit Hilfe ihrer szientifischen Instrumente Maß und Zahl. Man will vollständig die Merkmale einer Umwelt angeben können, um so zum Beispiel auch sagen zu können, was sie belastet. Um dann aus der so zerlegten Welt doch wieder eine ganze Welt zu machen oder ihre Welt als eine ganze zu bewahren, sagen sie vereinfachend und mit Überzeugung, dass der Richard Tauber von etwas singt, das es nicht geben kann. Die Methode, für die man sich entscheidet, sagt, was wichtig ist und sagt auch, was man ignorieren möchte.
Es gibt immer nur einen individuellen Blick auf das Wissen und ein individuelles Teilnehmen an Wissensbeständen. Sie werden von uns interpretiert, bewertet und synoptisch zusammengefasst zu einer Wissenswelt, die uns persönlich gehört. Selbst ein Fachmann ist nicht in der Lage, zum Beispiel alles, womit sich thematisch die Psychologie-Richtungen beschäftigen, zu überblicken. Unser Verstand ist aber so strukturiert, dass wir erst mit einer holistischen Gesamtschau zufrieden sind und ist zwangsläufig darauf angewiesen, solche strukturierende Synopsen, die das leisten, zu erstellen. Es ist nicht nur reizvoll, mit Hilfe von Strukturanalogien über die Fachgrenzen hinweg von Quantitäten zu einer übergeordneten Qualität zu kommen, das eigene Fach gewinnt auch noch durch die Außenansicht an Kontur.
Goethe hat das im Auge, was man eine Kontingenz nennen muss: Eine schöne Möglichkeit, die eine Unmöglichkeit bleiben wird.
Wer nicht von 3000 Jahren Sich weiss Rechenschaft zu geben, Bleibt im Dunkeln unerfahren, Mag von Tag zu Tage leben.
Zwar bleiben die Bildungsenthusiasten, die nicht so streng wie der Klassiker Goethe Unmögliches verlangen, offen für eine lässigere Forderung an sich selbst. Unverkennbar bleibt aber, dass hier eine geradezu aristokratische Bildungskonzeption ihren Anspruch vorführt, der sich sicher ist, nicht bei Lücken ertappt zu werden. Das kann man als Hinweis dafür nehmen, dass es späteren Generationen in manchen Dingen im Laufe der Zeit doch besser ergangen ist, man denke statt an Homer und Dante an die Medien der Kommunikation. Wer den Schweizer Käse liebt, sieht die Löcher, hält sie aber nicht für einen "dunklen" Makel. Im Gegenteil, dieser Käse wäre ohne Löcher nicht das, was er ist. Bildung braucht die Klugheit, Akzente setzen zu können und das heißt auch: Das, was nicht da ist, gehört schon immer dazu.
Die "Welt" ist ein schillernder Begriff. Es muss sich dabei um Quantifizierbares handeln, sagen wir doch "das kostet nicht die Welt". Das stimmt schon, Quantitatives ist in ihr enthalten, aber auch das sogenannte Qualitative, das immer ganz anders bewertet wird. So geht es mit dem Begriff "Kultur". Eine Anzahl Bakterien in der Petrischale wird so quantitativ bezeichnet, einschließlich der Eigenschaft, dass sie wachsen können. Aber auch die Zeit, in der Bandkeramik in Europa auftauchte und "blühte". Wir kennen eine Wohnkultur, eine Esskultur oder schlicht einen kultivierten Menschen. "Kultur" ist nicht "Natur". "Kultur" soll den Menschen begleiten und sein Leben steigern, "Natur" will er – nach nicht zu korrigierendem Konzept der Bibel und des uneingeschränkten Egoismus – beherrschen.
Das Tier hat eine "Welt", ein Habitat, der Mensch hat seine Welt (ohne Anführungszeichen). Und er lebt in einer oder mehreren Welten. So eben auch in der akademischen. Sie ist integriert in eine Gesellschaft, die ebenso beanspruchen kann, die Horizonte einer umfassenden Welt zu besitzen. Eine gewisse Struktur haben diese Welten, aber auch Wertmaßstäbe, auch Emotionen von der Sehnsucht bis zum Glück. Korsettstangen der Gesellschaft, die eine Welt ermöglichen, gehören wie die Studienbedingungen zu einem Studium. Die Funktionssysteme, für die sich die Wissenschaften engagieren, leuchten mit ihrer Relevanz sofort ein. Wirtschaft, Recht, Religion, Wissenschaft und Kunst, die Reihenfolge ist hier nicht erheblich. Man sieht sogleich, dass diese Bereiche Gegenstände akademischer Studien sind. Die akademische Welt bezieht sich, was ihre Wissenschaftlichkeit angeht, auf das elementare Gelingen unserer Gesellschaft. Sie ist alles andere als ein nur zufällig agglomeriertes (anhäufen, zusammenballen) Gebilde. Über kein Thema wird mehr nachgedacht, in keine Welt wird mehr Geistesarbeit investiert als in diese positivistisch nicht auszuschöpfende Welt.
Mit dem Anfangen sei ein Zauber verbunden, wie der Dichter (Hermann Hesse) sagt. Der Start setzt aber auch manchmal viel Mut voraus, geradezu Unverfrorenheit, zu glauben, man sei dem ganz Neuen gewachsen. Selbst in nervenstarken Eingeborenenstämmen Afrikas hielt und hält man es für nötig, mit Initiationsriten den Novizen unter die Arme zugreifen. Für bewiesenen Mut gibt es die soziale Anerkennung und Unterstützung. Studentinnen und Studenten müssen sich die daraus resultierende und unbedingt notwendige Selbstsicherheit an anderer Stelle suchen. Meist wohl scheibchenweise und mit wechselnden Ergebnissen als Funktion der Studienzeit kann dieses Problem schon mal sich als integraler Bestandteil des Studiums aufspielen. Es sei denn, es gelingt einem, Verunsicherung durch Wissen und Orientierung abzubauen. Dass wir Kultur tradieren, dient auch diesem Zweck, das Leben sicherer zu machen, für den Körper, aber besonders für den Geist.
An den Universitäten gibt es Zentrale Studienberatungsstellen, die durchaus ins Detail gehen. Ob Orientierungspraktiken an einer Schule abgeleistet werden müssen und um frühzeitig herauszufinden, ob man geeignet ist, mit jungen und durchaus temperamentvollen Leuten klar zu kommen. Man muss wissen, welche Fächer man kombinieren kann und wie man sich erst einmal um einen Studienplatz bewirbt. Es gibt Einzelberatung und die weniger aufwendige im Internet. In der Kurz-Info kann man sich für einen Sprechstundentermin anmelden. Die Räumlichkeiten für alle diese Vorgänge müssten sich in Universitätsnähe finden.