Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Als Dach der Sternenhimmel ein Ratgeber voller Fakten und Tipps rund um das Wohnmobil-Reisen in Neuseeland. Die wichtigsten Fragen vor einer Neuseeland-Reise werden beantwortet: Wo finde ich ein Wohnmobil, das genau meinen Bedürfnissen entspricht? Wie kaufe ich einen gebrauchten Campervan? Wie schwierig ist das Fahren in Neuseeland? Was sind die schönsten Routen? Wie sehen die neuseeländischen Campingplätze aus? Ist Freedom Camping in Neuseeland (noch) erlaubt? Was muss ich für einen Wohnmobil-Urlaub einpacken? In einem Special werden zudem die besonderen Anliegen und Fragen von Familien mit (kleinen) Kindern mit viel persönlicher Erfahrung beantwortet. Zahlreiche praktische Checklisten zum Kopieren, Tabellen und Web-Links zum Nachschlagen machen das Buch zum unverzichtbaren Reisebegleiter für alle Campervan-Enthusiasten, die das schönste Ende der Welt entdecken wollen.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 196
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Jenny Menzel
ALS DACH DER STERNENHIMMEL:
CAMPING IN NEUSEELAND
Tipps und Tricks für den Wohnmobil-Urlaub am schönsten Ende der Welt
IMPRESSUM
Als Dach der Sternenhimmel: Camping in Neuseeland
Tipps und Tricks für den Wohnmobil-Urlaub am schönsten Ende der Welt
Jenny Menzel
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar
© 2., aktualisierte Auflage 2016 360° medien gbr mettmann | Nachtigallenweg 1 | 40822 Mettmann
www.360grad-medien.de
Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung sowie Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Der Inhalt des Werkes wurde sorgfältig recherchiert, ist jedoch teilweise der Subjektivität unterworfen und bleibt ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität.
Redaktion und Lektorat: Andreas Walter
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015
Bildnachweis:
Alle Bilder von Jenny Menzel außer den im Folgenden mit Seitenzahlen angegebenen:
S. 8/9, S. 51, S. 53, S. 78/79, S. 81, S. 93, S. 110/111, S. 124/125, S. 144, S. 148/149: Wilderness Motorhomes; S. 20: Flickr Aidan (cc); S. 21: DXR (cc); S. 30: Mattinbgn (cc); S. 70: Flickr/tolomea; S. 35 (pd); S. 36: Benchill (cc); S. 40: Eli_Duke (cc); S. 41: Apollo Camper; S. 66: Phillip Raillon; S. 75: odt.co.nz; S. 89: Brandon_Koger (cc); S. 91: Steffen Hillebrand (cc); S. 107: Karora (pd); S. 122 Fred (cc); S. 135 Nicola Barnard (cc); S. 142 Frank C. Müller (cc); S. 151 Andreas Walter
ISBN: 978-3-944921-49-5
Hergestellt in Deutschland
www.360grad-medien.de
Cover
Titel
Impressum
Vorwort Neuseeland: ein ideales Land für den Urlaub im Wohnmobil
Teil 1 Das Wohnmobil: ein „Kiwi Essential“
1. Routenplanung
1.1 Die „Klassiker“
1.2 Die schönsten Wohnmobil-Routen in Neuseeland
2. Neuseelands Straßen: Was man wissen muss
2.1 Parken und Parkverbote
2.2 Neuseeländische Spezialität: „gravel roads“
2.3 Gefahren im Straßenverkehr
2.4 Bußgelder
2.5 ADAC und AANZ – eine gute Idee
3. Wie funktioniert ein Wohnmobil?
3.1 Wohnmobil-Ausstattung
3.2 Tanken, Dumping und andere spezielle Fragen
3.3 Papierkram: Führerschein
3.4 Packtipps für Wohnmobil-Reisen
3.5 Spartipps für Wohnmobil-Reisende
3.6 Spezial: Wohnmobil-Camping im Winter
4. Die große Frage: Wohnmobil kaufen oder mieten?
4.1 Wie mietet man ein Wohnmobil?
4.2 Wohnmobil mieten: Was kostet das?
4.3 Wie kauft (und verkauft!) man ein Wohnmobil?
4.4 Lizenzen und Gebühren für Wohnmobil-Fahrer
4.5 Versicherungen für Wohnmobil-Fahrer
4.6 Selbstbehalt-Ausschluss bei Miet-Wohnmobilen: sicher ist sicher?
5. Wohnmobil-Wörterbuch A bis Z
Teil 2 Camping in Neuseeland
6. Campingplätze in Neuseeland
6.1 Private Campingplätze
6.2 Staatliche Campingplätze: DOC-Campsites
6.3 Regional Parks
7. Wissenswertes und Tipps
7.1 Campingplätze suchen und finden
7.2 Tipps für die Campingausrüstung
7.3 Waschen auf Campingplätzen
7.4 Kochen auf Campingplätzen
7.5 Internet unterwegs – Camping online
7.6 Campingplatz-Vielfalt: Was kann und darf man erwarten?
8. Freedom Camping in Neuseeland
8.1 Die Gesetze: Was ist erlaubt, was nicht?
9. Camping-Wörterbuch A bis Z
10. Wohnmobil-Reisen mit Kindern – in Neuseeland ein Vergnügen!
10.1 Tipps zum Wohnmobil-Reisen mit Kindern
10.2 Kinderfreundliche Reiseplanung
10.3 Autokindersitze
10.4 Familiengerechte Wohnmobil-Ausstattung
10.5 Baby-Ausstattung
10.6 Kinderfreundliche Campingplätze
10.7 Kinderbeschäftigung auf langen Fahrten
10.8 Reiseübelkeit
10.9 Reisen in der Elternzeit – was zu beachten ist
10.10 Schulfreistellung – ja oder nein?
Anhang: Budgetplanung, Checklisten und Links
Preise in Neuseeland
Die wichtigsten Wohnmobilvermieter in Neuseeland
Check- und Packlisten
Die schönsten Campingplätze in Neuseeland – von Nord nach Süd
Empfehlenswerte Literatur
Stichwortverzeichnis
Quellenangaben
Neuseeland: ein ideales Land für den Urlaub im Wohnmobil
Mit dem Wohnmobil durch Neuseeland reisen – davon träumen viele und immer mehr Deutsche. Ist der Entschluss einmal gefasst, beginnt oft eine lange und anstrengende Recherche. Zahlreiche Fragen stellen sich, für die man Stunden im Reisebüro, im Internet und in einschlägigen Expertenforen verbringt. Gerade Familien oder „Spezialfälle“ wie Winter-Reisende finden trotzdem oft nicht die Informationen, die sie suchen.
Dieses Buch sammelt gezielt Fakten, Tipps und Wissenswertes rund um das Wohnmobil-Reisen in Neuseeland. Alle Informationen stammen aus erster oder aus gut recherchierter zweiter Hand – zusammengetragen und bewertet von unserer vierköpfigen Familie, die Anfang 2011 für zwei Monate quer über Nord- und Südinsel gereist ist. Natürlich im Campervan!
Wo finde ich ein Wohnmobil, das genau den Bedürfnissen meiner Familie entspricht? Worauf muss ich achten, wenn ich einen gebrauchten Campervan kaufen will? Wie schwierig ist das Fahren eines solchen Gefährts im Linksverkehr und wo sind die schönsten Strecken? Solche und zahlreiche weitere Fragen rund um den „Campervan“ (so heißen zumindest die kleineren Wohnmobile in Neuseeland) beantwortet Teil 1 dieses Buches.
Dabei wurde bewusst auf die Vorstellung konkreter Routen verzichtet; wir sind der Meinung, dass man in Neuseeland am besten spontan selbst entscheidet, wohin die Fahrt gehen soll. Zu viele Unwägbarkeiten wie Wetter, Straßenzustand und Tageslaune machen eine genau geplante Streckenführung zumindest anstrengend; statt Sehenswürdigkeiten aus dem Reiseführer abzuhaken, sollte man in Neuseeland lieber die Augen und das Herz offen halten, um selbst Erfahrungen und Erlebnisse zu sammeln.
In Teil 2 geht es um das „Drumherum“: Wo stellt man sein Zuhause auf Rädern nachts ab? Was kosten Campingplätze in Neuseeland? Wo bekomme ich Internet? Auch die heiß diskutierte Thematik des Freedom Camping (vergleichbar mit dem skandinavischen Jedermannsrecht) wird in diesem Teil behandelt.
Schließlich widmen wir uns ausführlich den Anliegen einer kleinen, aber stetig wachsenden Gruppe von Neuseeland-Reisenden: Familien mit (kleinen) Kindern. Ihre speziellen Fragen und Bedürfnisse werden in den gängigen Reiseführern und Ratgebern meist übersehen oder nur am Rand abgehandelt. Mit reichlich eigener Erfahrung, ergänzt durch die Hinweise von anderen Eltern, werden in Kapitel 10 sämtliche Fragen beantwortet, die Familien mit Kindern bei der Planung ihrer Reise begegnen.
Der Anhang sollte nicht überblättert werden – er ist einer der wertvollsten Teile dieses Buches! Hier stellen wir zahlreiche Checklisten und Tabellen zum Nachschlagen bereit, die für die Planung einer Neuseeland-Reise hilfreich bis unverzichtbar sind.
Wir freuen uns sehr, dass unser Ratgeber so viele begeisterte Leser findet. Für die zweite Auflage haben wir im Januar 2016 sämtliche Informationen in diesem Buch überprüft und aktualisiert.
Allen Campervan-Fans und Neuseeland-Reisenden wünschen wir eine tolle Zeit in „godzone“ – und nicht vergessen: immer schön links fahren!
Jenny Menzel
Einsamer Stellplatz im Tongariro National Park
Anhalten am Wegrand ist im Wohnmobil immer möglich
Wenige Dinge sind so typisch für Neuseeland wie die vielen weißen und bunten Campervans – zumindest während des neuseeländischen Sommers sieht man sie allerorten. Tausende große Wohnmobile und kleine Campervans sind in Neuseeland jedes Jahr auf den Straßen unterwegs, ein großer Teil davon mit Touristen aus Europa und Amerika. Kein Wunder, bieten sich die beiden Inseln am Ende der Welt doch geradezu idealtypisch für einen Roadtrip auf den eigenen vier Rädern an.
Die Straßen sind gut ausgebaut, aber trotzdem noch eng genug, dass man sie mit einem langsamen Gefährt gemütlich bereisen und jederzeit anhalten und rasten kann – kein Vergleich zu den Hochgeschwindigkeitsautobahnen in Europa, wo man mit Wohnmobil als Verkehrshindernis gilt und seinen Stellplatz auf vermüllten Rastplätzen suchen muss. Die gesamte Infrastruktur ist auf Reisende in Wohnmobilen ausgerichtet, so dass auch Unerfahrene schnell mit dem ungewohnten Wohnmobil und dem Linksverkehr zurechtkommen. Treibstoff ist im Vergleich zu Europa herrlich günstig. Parken, Tanken und Brauchwasser ablassen sind unkompliziert fast überall möglich und Hilfe bekommt man von jedem Passanten.
Außerhalb der großen Städte hat man in Neuseeland außerdem fast keine andere Möglichkeit, von A nach B zu gelangen, wenn man nicht selbst motorisiert ist. Der Zug deckt nur einige wenige Strecken ab und dient eher zum Panorama-Genießen auf einem Tagestrip, private Reisebuslinien werden eher von feierwütigen Rucksacktouristen genutzt.
Auf einer Fläche von 270000 Quadratkilometern leben in Aotearoa gerade einmal 4,4 Millionen Einwohner – da ist viel Platz für unberührte Natur. Mit einem Wohnmobil gelangt man bequem auch in die entlegeneren, oft menschenleeren Winkel dieses weltabgeschiedenen Landes; man ist unabhängig von Fahrplänen und Hotelbuchungen, man kann flexibel auf Wetterwechsel und spontane Ideen reagieren und schläft gleichzeitig viel bequemer als in einem Zelt.
Das fahrbare Zuhause spart außerdem lästiges Aus- und Einpacken und erlaubt jederzeit eine Pause am Straßenrand mit frisch gebrühtem Kaffee aus der eigenen Küche (ganz zu schweigen vom Luxus einer eigenen Toilette …). Und für ihre herrlichen Aussichten sind die Straßenränder von Neuseeland unter Reisenden berühmt!
Gravel Road am im Mount-Cook-Massiv
Die meisten Reisenden planen ihre Route durch Neuseeland so, als wollten sie das Land nie wieder besuchen – irgendwie auch verständlich: Die Anreise ist so lang und teuer, dass man vorsichtshalber davon ausgeht, so etwas nur einmal im Leben zu machen. Tatsächlich sieht es dann meist anders aus – nahezu alle Neuseeland-Besucher wollen unbedingt wiederkommen!
Ein guter Rat also vorweg: Wer nur drei oder vier Wochen Zeit hat, der sollte nicht versuchen, „ganz“ Neuseeland zu bereisen. Das unvorhersehbare Wetter in Neuseeland ist tödlich für eng gestrickte Zeitpläne ohne Flexibilität, und selbst wenn man jeden Tag fünf Stunden lang nur fährt und jedes Ziel nur für eine Nacht besucht, endet das in einer sehr stressigen Reise, bei der man das wahre Neuseeland sowieso nicht sehen wird.
Info
Vom nördlichsten Punkt der Nordinsel, Cape Reinga, bis nach Invercargill, der südlichsten Stadt der Südinsel, sind es „nur“ 1600 Kilometer, an ihrer breitesten Stelle ist die Nordinsel nur 250 Kilometer breit. Die Küstenlinie erstreckt sich aber über ganze 15000 Kilometer!
Einsamer Highway zum Tasman Glacier
Neuseeland ist nicht viel größer als Italien und streckenweise sehr dünn besiedelt, aber auch auf den abgelegeneren Highways kann man mit einem Wohnmobil nicht schneller als 100km/h fahren. Die Durchschnittsgeschwindigkeit wird maximal bei 70km/h liegen, da man andere Verkehrsteilnehmer, Baustellen, kurvige Straßenabschnitte und viele Fotostopps einkalkulieren muss. Zudem liegt nicht jedes Ziel direkt am Highway.
Beim Planen der Route hilft ein Entfernungsrechner, den man im Internet findet (z.B. auf der Website des Automobilclubs NZAA). Dabei sollte man für entspanntes Reisen die Tagesetappen mit nicht mehr als 150 bis 200 Kilometern einplanen; nur ausnahmsweise können auch einmal 400 Tageskilometer gefahren werden.
Rest areas – nicht verpassen
Eines der schönsten Dinge an Neuseelands Straßen sind die Rastplätze – auf neuseeländisch rest areas, aber oft auch beschildert mit scenic lookout. Denn zu sehen gibt es an den allermeisten Rastplätzen etwas: von grandiosen Bergpanoramen über sanfte grüne Hügel bis zu atemberaubenden Stränden, fast immer mit einer pieksauberen Toilette und einer praktischen Picknickbank.
Neuseelands Straßennetz ist übersättigt mit Rastplätzen, fast alle sind empfehlenswert, sauber und – leer. Die Gelegenheit ist ideal für kurze Fotostopps oder lange Kaffeepausen; wenn ein Schild das erlaubt, kann man in einem self contained campervan (also mit einer Toilette an Bord) auch gleich hier übernachten (siehe Kapitel 8). Einzige Bedingung: Die Rastplätze sollten so verlassen werden, wie man sie selbst gern vorfinden würde.
Nur wer viel Zeit mitbringt, sollte versuchen, beide Inseln komplett abzufahren. Als Basisroute bietet sich entweder die Umrundung der Küsten an, mit einigen Abstechern ins Inland, oder aber man zieht eine langgestreckte Acht und fährt dabei zweimal quer über die jeweilige Insel.
Nicht vergessen: Zur täglichen Fahrtstrecke kommen noch die täglich anfallenden „Pflichten” wie essen (plus die Zeit für Zubereitung und Erwerb der Zutaten!), Campingplatz suchen, tanken, Wasser nachfüllen und Schmutzwasser ablassen, geschweige denn die nötige Erholung in Form von Schlaf. Da bleibt nicht viel Zeit für Wandern und Sightseeing übrig …
Auf alle anderen Besucher warten trotzdem tolle Erlebnisse! Neuseelands schönste Flecken sind zum Glück recht gleichmäßig über das Land verteilt. Es lässt sich kaum eine Gegend nennen, die keine wunderschönen Landstriche, tollen Wanderwege und beeindruckenden Naturschauspiele bieten würde. In jedem Teil des Landes kann man eine herrliche Zeit verbringen und faszinierende, freundliche Menschen kennenlernen.
Zeit sparen mit Gabelflug
Doppelte Fahrzeit spart man, indem man in einer Stadt (z.B. Auckland) ankommt und in einer anderen (Christchurch) wieder abfliegt. Der „Oneway“-Aufschlag von etwa 250 NZD für das Miet-Wohnmobil verrechnet sich locker mit den halbierten Tankkosten und der Ersparnis einer zusätzlichen Überfahrt mit der Fähre (ca. 300 NZD).
Die meisten Neuseeland-Reisenden wollen trotz knappen Zeitplans beide Inseln besuchen. Da die Südinsel als die landschaftlich schönere gilt, reservieren viele den Großteil ihrer Reisezeit für diese Insel. Über den Daumen gepeilt, finden sich daher auf der Südinsel doppelt so viele Touristen wie auf der Nordinsel – und die sieht man auch noch ständig wieder, weil man wahrscheinlich derselben Reiseroute folgt!
Die „klassische“ Reiseroute über die Nordinsel
(zusätzliche Abstecher kursiv)
Auckland – Waipoua Kauri Forest – (Cape Reinga) – Bay of Islands – Auckland – (Coromandel Peninsula – Bay of Plenty – East Cape – Hawke's Bay –) Wellington – (Taranaki –) Tongariro National Park – Taupo – Rotorua – Auckland
Die „klassische“ Reiseroute über die Südinsel
Picton – Kaikoura – Christchurch – Arthur’s Pass – Greymouth – Wanaka – Queenstown – (Te Anau/Milford Sound – Catlins – Dunedin –) Lake Tekapo – Christchurch – Hanmer Springs – Nelson/Abel Tasman – Picton
Karten siehe S. 16/17
Auf der Nordinsel fahren viele in den wenigen verbleibenden Reisetagen nur noch die wichtigsten „Hotspots“ ab. Hier ist das Gedränge dann entsprechend groß, während der Rest der Nordinsel überraschend wenige Besucher sieht.
Wer das weiß und außerdem Acht gibt, die Nordinsel nicht während der drei Sommerferienwochen zwischen Ende Dezember und Mitte Januar zu besuchen, der kann hier die Abgeschiedenheit finden, die man eigentlich eher der dünner besiedelten Südinsel zuschreibt. Dort lebt nur ein Drittel der neuseeländischen Bevölkerung und der „Boom“ in den Sommerferien bleibt weitgehend aus (Ausnahmen sind die Tourismuszentren Milford Sound, Queenstown und Abel Tasman National Park). In den Sommerferien kann es auf der Nordinsel tatsächlich schwierig werden, mit dem Campervan zu reisen – einfach, weil dann nahezu alle Kiwis campen gehen und Campingplätze und Strände zum Bersten gefüllt sind.
Abgeschiedene Otago Peninsula bei Dunedin
Highlights in Neuseeland
Segel- oder Bootstouren: Auckland, Bay of Islands (Nordinsel), Marlborough Sounds, Banks Peninsula, Milford Sound (Südinsel)Schwimmen mit Delfinen, Wale und Robben beobachten: Kaikoura, Abel Tasman National Park, Milford Sound, Banks Peninsula (Südinsel), Bay of Islands, Bay of Plenty (Nordinsel)Pinguine beobachten: Oamaru, Catlins, Doubtful Sound (Südinsel)Der längste Strand Neuseelands: 90 Mile Beach (Nordinsel)Die ältesten und größten Bäume Neuseelands: Waipoua Kauri Forest (Nordinsel)Heiße Schwefelquellen: Hot Water Beach (Hahei, Coromandel Peninsula, Te Puia Hot Springs, Kawhia, Rotorua, Nordinsel), Hanmer Springs (Südinsel)Höhlen: Waitomo Glowworm Caves (Nordinsel), Te Anau (Südinsel)Hobbit und Herr der Ringe: „Hobbiton Movie Set“ (Matamata) und „Weta Cave“ (Wellington, Nordinsel)Thermalgebiete: „Whakarewarewa Thermal Valley“, „Waiotapu Thermal Wonderland“, „Hell’s Gate“, „Waimangu Thermal Valley“ und viele mehr (rund um Rotorua, Nordinsel)Maori-Kultur: rund um RotoruaVulkane: Tongariro National Park, Taranaki, White Island (Nordinsel)Gletschertouren und -rundflüge: Franz Josef Glacier/Fox Glacier (West Coast), Mount Cook (Südinsel)Achtung: Besonders auf der Nordinsel und generell in der Hochsaison zwischen Ende Dezember und Anfang Januar hat man rund um diese „Highlights“ immer viel Gesellschaft. Städte wie Queenstown stehen inzwischen fest auf der Agenda des internationalen Massentourismus, was nicht alle Neuseeland-Reisenden begrüßen.
Zum Glück finden sich in Neuseeland überall ruhige und abgeschiedene Pfade, auf denen man fast allein ist – man muss nur auf eine der vielen gravel roads abbiegen!
Neuseeland, da sind sich alle einig, lässt sich am besten mit den eigenen vier Rädern erkunden. Und das Beste: Nicht nur die Naturwunder und Attraktionen an sich sind sehenswert – auch der Weg dorthin ist oft bereits atemberaubend schön. Kein Wunder, dass die Straßen Neuseelands in der Hochsaison gesäumt sind mit Wohnmobilen, die „nur mal eben schnell für ein Foto“ angehalten haben – wahrscheinlich zum zigsten Mal an diesem Tag.
Highway mit Kiwi-Hinweisschild im Tongariro National Park
Hier sind zehn der schönsten und imposantesten Strecken des Landes, die man nach Möglichkeit in die Routenplanung einbeziehen sollte. Einige sind gut ausgebaute Highways, andere nur gravel roads, die mehr fahrerisches Können verlangen; alle bieten atemberaubende Ausblicke. Jedem, der schon durch Neuseeland gefahren ist, fallen sofort mindestens zehn weitere Kandidaten ein; dies ist nur eine kleine und sehr beliebige Auswahl aus einer riesigen Zahl wunderschöner Straßen.
die Whanganui River Road zwischen Wanganui und Raetihi (nicht den State Highway 4 nehmen!), etwa 100 Kilometer
die Strecke zwischen Whakatane und Gisborne rund um das East Cape (etwa 330 Kilometer)
die Desert Road, ein Abschnitt des SH 1 um die östliche Seite des Tongariro-Massivs herum durch die Rangiora-Wüste (etwa 50 Kilometer)
der Queen Charlotte Scenic Drive zwischen Picton und Havelock, etwa 35 Kilometer
der Küstenabschnitt des SH 1 zwischen Picton und Kaikoura, etwa 80 Kilometer
die Strecke zwischen Queenstown und Paradise, etwa 45 Kilometer
die Strecke von Westport nach Greymouth (von „Condé Nast“ zum zweitschönsten Roadtrip der Welt erklärt), etwa 100 Kilometer
die Crown Range Route von Queenstown nach Wanaka (Neuseelands höchstgelegener Highway), etwa 70 Kilometer (möglichst nicht den SH 6 nehmen!)
die Strecke von Lake Tekapo nach Lake Pukaki (und weiter zum Mount Cook), etwa 55 bzw. 105 Kilometer
die Milford Road (eine 120 Kilometer lange Einbahnstraße am südlichen Ende der Südinsel)
Rundfahrten im Uhrzeigersinn planen!
Da man in Neuseeland auf der linken Seite fährt, hat man eine wesentlich bessere Aussicht auf den (oft spektakulären) Küstenverlauf, wenn man die Inseln im Uhrzeigersinn umrundet. Auf diese Weise fährt man immer auf der „äußeren“ Spur, die dem Meer zugewandt ist.
National Touring Routes
Über beide Inseln verteilt gibt es außerdem zwölf längere touring routes, auf denen man die schönsten Gegenden des Landes zuverlässig erreicht. Hier bieten sich nicht nur tolle Aussichten und Panoramen, sondern es gibt auch immer wieder die Gelegenheit zu Abstechern von der Strecke, die zu kleinen und großen Sehenswürdigkeiten führen (siehe Seite 22/23).
Die Routen sind auf den besseren Straßenkarten verzeichnet, braune Straßenschilder mit jeweils eigenen Symbolen weisen auf den Streckenverlauf hin (Achtung, manchmal ist es etwas schwierig, die Route zu finden!). Detaillierte Broschüren zu den einzelnen touring routes gibt es in den iSites der Tourismusbüros und zum Download auf den jeweiligen Websites.
Der Forgotten World Highway
National Touring Routes
Twin Coast Discovery Highway: etwa 200 Kilometer, Rundfahrt von Auckland durch das Northland bis nach Kaitaia (Nordinsel)
Pacific Coast Highway: etwa 1000 Kilometer, von Auckland nach Hastings (Nordinsel)
Thermal Explorer Highway: zwei Optionen mit 774 bzw. 446 Kilometern Länge zwischen Auckland und Napier (Nordinsel)
Surf Highway 45: etwa 100 Kilometer, von New Plymouth nach Hawera (Nordinsel)
Forgotten World Highway: etwa 155 Kilometer, von Stratford nach Taumarunui (Nordinsel)
Classic New Zealand Wine Trail: etwa 380 Kilometer, zwischen Napier (Nordinsel) und Blenheim (Südinsel)
Top of the South Wine Trail: etwa 360 Kilometer, von Waipara nach Renwick (Südinsel)
Alpine Pacific Triangle: etwa 370 Kilometer, Rundfahrt durch Canterbury von Amberley bis Kaikoura (Südinsel)
The Great Alpine Highway: etwa 255 Kilometer, von Christchurch nach Kumara (Südinsel)
Canterbury Pacific Highway: etwa 400 Kilometer, von Kaikoura nach Waimate (Südinsel)
Inland Scenic Route 72: etwa 220 Kilometer, von Amberley nach Geraldine (Südinsel)
Southern Scenic Route: etwa 440 Kilometer, von Dunedin zum Milford Sound (Südinsel)
Fähren
Um mit einem Wohnmobil von der Nordinsel auf die Südinsel zu gelangen, gibt es nur eine Möglichkeit: die Überfahrt über die oft stürmische Cook Strait mit der Fähre. Die meisten Reisenden wählen dafür den „Interislander“, der die Strecke zwischen Wellington und Picton bis zu neunmal täglich mit drei großen, neuen Schiffen bewältigt.
Weniger häufig und mit kleineren Schiffen fährt die „Blue Bridge Line“ dieselbe Strecke. Diese Alternative ist weniger bekannt, da die meisten Reiseveranstalter mit dem „Interislander“ zusammenarbeiten und es hier häufig Rabatte und Aktionen gibt. Eine Durchschnittsfamilie mit Durchschnitts-Campervan zahlt hier unter Umständen bis zu 100 NZD weniger.
„Interislander“-Passagiere müssen sich eine Stunde vor dem Start am Aotea Quai einfinden, der drei Kilometer außerhalb von Wellington liegt; Wohnmobilreisende sollten daher früh starten!
Die „Blue Bridge“-Schiffe starten am Quai direkt neben dem Bahnhof in Wellington.
Interislander-Fähre
Die Überfahrt dauert je nach Wetterlage ungefähr drei Stunden; in dieser Zeit darf man sich nicht im Wohnmobil aufhalten. Dieses wird im Bauch der Autofähre eingeparkt und muss vor dem Beginn der Überfahrt verlassen werden. Eine kleine Tasche mit allem, was man in den nächsten Stunden braucht, sollte vorsorglich gepackt werden.
An Bord der Fähren kann man sich die Zeit in Cafés und Restaurants, in einem Spielsalon und mit Fernsehen und Wifi vertreiben; ganz unten im Bauch der Fähren gibt es außerdem einen großen Kinderspielbereich mit Spielgeräten für alle Altersgruppen. Bei schönem Wetter bieten mehrere Decks herrliche Ausblicke auf Wellington und die Marlborough Sounds.
Anspruchsvolle Strecke im Mt Aspiring National Park
Neuseelands Hauptstraßen und Highways sind in der Regel zweispurig und mehrheitlich gut gepflegt. Nur Streckenabschnitte um Auckland, Wellington und Christchurch herum haben mehr als zwei Spuren. Für Wohnmobile sind die größeren Straßen gut navigierbar; es gibt keine engen Gassen oder allzu spitze Kurven, allenfalls in Innenstädten kann man Probleme beim Einparken bekommen.
Damit langsame Fahrzeuge wie Wohnmobile, Lkw und Holztransporter nicht den Verkehr aufhalten, haben viele Highways in regelmäßigen Abständen zusätzliche passing lanes, die das geordnete Überholen erlauben. Von den Fahrzeugführern wird erwartet, dass sie bei fehlenden Überholspuren hin und wieder an den Straßenrand fahren oder freie Strecke voraus signalisieren, um ihren Nachfolgern das Überholen zu ermöglichen.
In Neuseeland wird links gefahren. Die Vorfahrtsregelung ist dem Linksverkehr entsprechend umgekehrt: links hat Vorfahrt. Wer an Kreuzungen geradeaus fährt, hat immer Vorfahrt vor abbiegenden Fahrzeugen. Achtung: Wollen zwei Fahrzeuge in dieselbe Straße einbiegen, hat seit März 2012 das Fahrzeug Vorfahrt, das den kürzeren Weg über die Kreuzung hat: also der Linksabbieger.
Anders als in Deutschland haben Fußgänger nicht automatisch Vorrang vor abbiegenden Fahrzeugen – Vorsicht! Und: Autofahrer halten an Zebrastreifen nur an, wenn sich dort bereits Passanten zum Überqueren der Straße anschicken. Braves Warten ist kontraproduktiv.
Die Tempolimits werden in Neuseeland oft und sehr streng kontrolliert: Im Umkreis von Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern gilt z.B. schon eine Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit um 4km/h als Delikt. Beim Überholen eines Schulbusses, der gerade Kinder ein- und aussteigen lässt, darf nicht schneller als 20km/h gefahren werden!
Außerhalb von Ortschaften sind 100km/h die maximal erlaubte Geschwindigkeit – egal, ob mehrspuriger Highway oder enge Serpentinenstraße. Innerorts gelten 50km/h.
Straßenbaustellen sind in Neuseeland sehr häufig. Sie werden oft nur mit einem einzigen 30-km/h-Schild angekündigt. Ist eine Spur gesperrt, regelt ein Bauarbeiter oder eine Bauarbeiterin mit einem Stop-/Go-Schild die Vorfahrtsfrage.
Schilderwald in Auckland
Eine weitere neuseeländische Besonderheit ist die durchgehende gelbe Linie in der Straßenmitte: Sie bedeutet nicht striktes Überholverbot, sondern sie darf beim Überholen nicht überfahren werden – solange innerhalb derselben Spur Platz zum Überholen ist, darf man das gern tun. Eine gelb gestrichelte Linie neben der weiß gestrichelten Linie in der Fahrbahnmitte kündigt die durchgehende gelbe Linie an.
Die gestrichelte Fläche, die sich in der Fahrbahnmitte zwischen den Spuren hinzieht und als permanente Abbiegebucht fungiert, heißt in Neuseeland flush median. Das Besondere: Sie darf und soll von abbiegenden Fahrzeugen in beiden Fahrtrichtungen genutzt werden.
Flächen vor Abbiegebuchten sind oft mit gestrichelten Linien markiert; das heißt für Autofahrer aber nicht, dass sie nicht befahren werden dürfen (wie in Deutschland). Man soll sie vielmehr befahren, damit der rückwärtige Verkehr nicht aufgehalten wird, wenn man in die Abbiegebucht einfährt.
In größeren neuseeländischen Städten gibt es eigene Spuren für Busse. Die bus lanes oder transit lanes