Neuseeland - Südinsel - Jenny Menzel - E-Book

Neuseeland - Südinsel E-Book

Jenny Menzel

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Beschreibung

Ein Geheimtipp ist Neuseeland nicht mehr – immer mehr Touristen reisen ans andere Ende der Welt, um die beeindruckenden Naturwunder, die atemberaubenden Panoramen und die ungewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt zu sehen. Kein Wunder, dass man sich viele Attraktionen mit anderen Reisenden teilen muss. Abgeschiedene Natur und Sehenswürdigkeiten abseits der ausgetretenen Pfade gibt es auf Neuseelands Südinsel trotzdem noch reichlich! Wendet man sich vom Hauptstrom der Touristen ab, legt den Reiseführer weg und nimmt sich Zeit für kurvige „gravel roads“ oder einsame Wanderwege, findet man es noch – das „echte“ Neuseeland. Dieses Buch stellt 50 aufregende oder märchenhaft stille Ziele und Wanderwege auf Neuseelands Südinsel vor, die kein klassischer Reiseführer verzeichnet. Einige sind einfach zu finden, andere liegen sehr versteckt. Abseits der ausgetretenen Pfade ist Neuseelands Südinsel noch genau das Paradies, mit dem uns die Hochglanzbroschüren der Reiseveranstalter verzaubern wollen. Entdecken Sie mit diesem Buch die verborgenen Seiten von „Te Wai Pounamu“ und kommen Sie mit einzigartigen Eindrücken zurück

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Jenny Menzel

NEUSEELAND

Südinsel

IMPRESSUM

NEUSEELAND – Südinsel

50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade

Jenny Menzel

© 3. Auflage 2025 360° medien

Nachtigallenweg 1 I 40822 Mettmann

[email protected]

360grad-medien.de

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags und der Autoren unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung sowie Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Der Inhalt des Werkes wurde sorgfältig recherchiert, ist jedoch teilweise der Subjektivität unterworfen und bleibt ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität.

Redaktion und Lektorat: 360° medien

Satz und Layout: Marc Alberti

Gedruckt und gebunden:

LD Medienhaus | Hansaring 118 | 48268 Greven | ld-medienhaus.de

Bildnachweis: siehe Seite 240

ISBN: 978-3-96855-492-1

Hergestellt in Deutschland

360grad-medien.de

Jenny Menzel

NEUSEELAND

Südinsel

VORWORT

Neuseeland ist schon lange kein Geheimtipp mehr – eher im Gegenteil. Ob aus dem relativ nahen Asien oder aus dem fernen Europa, immer mehr Touristen zieht es an dieses abgeschiedene Ende der Welt.

Sie kommen, um die beeindruckenden Naturwunder, die atemberaubenden Panoramen und die ungewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt mit eigenen Augen zu sehen, die ihnen in den Medien überall zu begegnen scheinen – „Mittelerde“ lässt grüßen.

Die unvermeidliche Folge: Viele der beeindruckenden Attraktionen auf Neuseelands Südinsel muss man sich inzwischen mit Busladungen von Besuchern teilen. Mancherorts drängelt man sich, um den Pflicht-Schnappschuss des berühmten Postkartenmotivs mit nach Hause zu bringen, den alle anderen auch machen.

Ein Grund, Neuseeland in Zukunft enttäuscht zu meiden? Mitnichten. Das kleine, aber dünn besiedelte Land bietet immer noch genug Platz, unberührte Natur und ungewöhnliche Sehenswürdigkeiten.

Wer Neuseelands Südinsel abseits der ausgetretenen Pfade entdecken will, den (ohnehin etwas dünneren) Hauptstrom der Touristen verlässt und den Reiseführer aus der Hand legt, der findet es noch – das „echte“ Neuseeland. Die Voraussetzung: Man muss sich Zeit nehmen, für Abstecher auf holprigen Gravel Roads, für das Bewandern einsamer Wanderwege oder für das Abfließen der Flut von rauen Stränden.

In diesem handlichen Reiseführer für die Westentasche stelle ich Ihnen 50 Orte, Routen und Regionen auf Neuseelands Südinsel vor, die von den meisten klassischen Reiseführern übersehen werden. Einige bieten aufregende Action, an anderen finden Sie märchenhafte Stille. Manche sind einfach zu finden, andere wiederum müssen Sie suchen (keine Sorge, ich habe GPS-Daten eingefügt).

Nicht jede einzelne der 50 Attraktionen in diesem Buch ist so spektakulär wie die „Must Sees“ der Südinsel. Aber jede einzelne ist mindestens einen Abstecher wert. Neuseeland abseits der ausgetretenen Pfade – auf Englisch „off the beaten track“ – entdecken, das ist bei Ihrem ersten Besuch im Land eine genauso gute Idee wie beim zehnten.

Großformatige Fotos und lebendige Beschreibungen sollen Ihnen Lust zum Entdecken machen. Ihren Weg finden Sie mit den präzisen Wegbeschreibungen, und die vielen praktischen Informationen zu jedem Kapitel helfen Ihnen bei der Reise-Organisation.

Und wer sagt denn, dass Sie bei der 50. Attraktion aufhören sollen? Ich möchte Ihnen Lust machen, ganz von selbst nach den ungewöhnlichen, versteckten oder weniger spektakulären Schätzen auf Neuseelands Südinsel zu suchen. Fahren Sie einfach mal drauflos, halten Sie neugierig an, fragen Sie Einheimische nach ihren Geheimtipps. Und machen Sie Ihre ganz persönlichen Erfahrungen in Neuseeland.

Ich wünsche Ihnen viele spannende Entdeckungen beim Verlassen der ausgetretenen Pfade!

Jenny Menzel

INHALTSVERZEICHNIS

WILLKOMMEN AUF DER SÜDINSEL

TOP TEN DER SEHENSWÜRDIGKEITEN

KURIOSES & BESONDERHEITEN

MARLBOROUGH

  1.Cape Campbell/Te Karaka: Ostkap für Leuchtturm-Fans

  2.Port Underwood Road: auf geheimen Pfaden

  3.Ward Boulders: die Erdbeben-Überraschung

  4.Backroad-Abenteuer: Molesworth Station

  5.Elaine Bay: Marlborough Sounds, wie sie sein sollten

TASMAN

  6.Rabbit Island/Moturoa: idyllische Mogelpackung

  7.Harwood’s Hole: das Loch im Takaka Hill

  8.The Grove bei Takaka: Dschungel-Höhlen-Abenteuer

  9.Separation Point: die übersehene Nordseite des Abel Tasman National Park

10.Pillar Point Lighthouse Track: einmal herum um die Spitze

11.Whanganui Bay Road: am Ende aller Straßen

12.Lake Rotomairewhenua: der blaueste See der Welt

WEST COAST

13.Reefton: ein erleuchtender Zwischenstopp

14.Maruia Hot Springs: schick schwitzen

15.Brunner Industrial Site: „Lost Place“ bei Greymouth

16.Denniston Plateau: Geschichte zum Anfassen

17.Nile River Cave System: Mutprobe und Abenteuer

18.Motukiekie Beach: 5-Sterne-Strand

19.Hokitika Glowworm Dell: wie es leuchtet!

20.Cesspool Gorge im Arahura River: die coolere Hokitika Gorge

21.Amethyst Hot Springs: heißes Wasser am Wegrand

22.Okarito: am Ende der Straße steht ein Haus am Meer …

CANTERBURY

23.Gore Bay: die Orgelpfeifen-Klippen

24.Maori-Felszeichnungen: Neuseelands Frühgeschichte

25.Cave Stream: Höhlenabenteuer mit nassen Füßen

26.Hakatere Conservation Park: Paradies im Hinterhof von Christchurch

27.Red Tarns Track: der bessere Hooker Valley Track?!

28.Vorstadt-Idyll: von Taylor‘s Mistake zum Godley Head/Awaroa

29.Quail Island: Naherholung für Stadt-Insulaner

30.Berlin Wall in Christchurch: was uns verbindet

31.Barnett Cave: kleines Geheimnis am Stadtrand von Christchurch

32.Akaroa: da steht ein Nashorn auf dem Berg …

33.Vanished World Trail: Neuseelands Urgeschichte

OTAGO

34.Katiki Point: Pinguine hautnah

35.Doctors Point Sea Arches: versteckter Traumstrand

36.Okia Pyramids: verrückte Laune der Natur

37.St Bathans: was die Goldgräber übrig ließen

38.Flat Top Hill Conservation Park: wo Wasser wie Gold ist

39.Sutton Salt Lake: der verschwundene See

40.Moke Lake bei Queenstown: enjoy the silence

41.Mou Waho Island: eine Insel auf einem See auf einer Insel auf einem See …

CATLINS UND SOUTHLAND

42.Lost Gypsy Gallery: verrückte Catlins

43.Koropuku Falls: der Wasserfall, den noch niemand kennt

44.Demolition World: Invercargills ungewöhnlichster Ort

45.Te Hikoi Southern Journey: die lange Geschichte von Riverton/Aparima

46.Lake Manapouri: der übersehene schönste See Neuseelands

47.Lake Hauroko: Fiordland, wie es sein sollte

48.Earland Falls: erfrischender Zwischenstopp an der Milford Road

49.Dusky Sound/Tamatea: wo die Zeit stehengeblieben ist

50.Insel-Auszeit extrem: auf den Chatham Islands

REGISTER

BILDNACHWEIS

Hinweise:

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung.

Ungewöhnliche Felsformationen und Traumblick am Takaka Hill

WILLKOMMEN AUF DER SÜDINSEL

Die größere der beiden Hauptinseln Neuseelands hat in der Sprache der Maori den schönen Namen „Te Wai Pounamu“, das „Jadewasser“, und ist außerdem als „Te Waka a Maui“ bekannt: das Boot von Halbgott Maui, mit dem er den Fisch „Te Ika a Maui“, also die Nordinsel, aus dem Meer zog.

Mit einer Fläche von ca. 150.000 Quadratkilometern ist die Südinsel fast ein Drittel größer als die Nordinsel, jedoch viel weniger besiedelt. Hierher kommt man eher nicht, um Städte zu besuchen, und die größte Stadt Christchurch/Otautahi mit ihren knapp 400.000 Einwohnern ist denn auch eher als beschauliche „Gartenstadt“ bekannt. (Was nicht heißt, dass man an Christchurch vorbeifahren sollte! Ein Stadtbummel durch das lebendige Stadtzentrum, das nach dem verheerenden Erdbeben von 2011 wie Phönix aus der Asche gestiegen ist, lohnt sich sehr.)

Bekannt und beliebt bei Touristen aus aller Welt ist Neuseelands Südinsel für ihre grandiosen, oft rauen Landschaften, die – und das ist echt praktisch – auf kleinem Areal versammelt sind. Kein Ort ist mehr als 150 Kilometer von einer Küste entfernt; von schneebedeckten alpinen Gipfeln zu goldenen Stränden oder dichten Regenwäldern braucht es nur wenige Fahrtstunden. Für einen epischen Roadtrip mit täglich neuen Ah-Erlebnissen ist die Südinsel perfekt.

Von Touristen übersehen: der kleine Strand namens Taylor's Mistake

Alles dominierend ist die Bergkette der Südalpen, die sich fast über die gesamte Länge der Südinsel zieht und mehr als 20 Zweitausender sowie Neuseelands höchsten Berg, den Aoraki/Mount Cook mit 3724 Meter Höhe bietet. Sie bildet eine Wetterscheide, die das karge, trockene Hochland von Central Otago und die fruchtbare Canterbury-Ebene von der rauen West Coast und dem Fiordland trennt. Tiefe Fjorde und mächtige Gletscher mit türkisblauen Gletscherseen, aber auch die goldenen Badestrände der Tasman-Region und die verzweigten Meeresbuchten der Marlborough Sounds an der Nordküste sind charakteristisch für die Südinsel.

Urwald, wie er vor 150 Jahren aussah, findet man auf der Südinsel nur noch vereinzelt

Zum Baden und Relaxen am Strand ist es auf der Südinsel (mit Ausnahme des sonnigen Nordens) in der Regel zu kalt. Die Neuseeländer hält das allerdings nicht ab vom Surfen, Harpunenfischen und Seekajaken; barfuß und in Shorts geht man hier zu jeder Jahreszeit (und auch im Supermarkt), im Winter kommt eine Mütze dazu. Ohnehin ist das Wetter auf der Südinsel so abwechslungsreich wie ihre Landschaften: „Vier Jahreszeiten an einem Tag“ sind normal, auch im Sommer können Bergpässe wegen Schneefall kurzfristig gesperrt sein.

Outdoor-Fans kommen zu jeder Jahreszeit auf ihre Kosten. Vor allem in der Abenteuer-Hauptstadt Queenstown tobt ganzjährig die Party, finden sich mehrere Skigebiete und alle Abenteuersportarten, die je erfunden wurden (einige direkt hier). Das schottisch anmutende Dunedin verzaubert mit seiner viktorianischen Architektur und der vorgelagerten Otago Peninsula, wo sich Seebären, Albatrosse und die seltenen Gelbaugenpinguine tummeln.

Genussreisende zieht es nach Nelson, die sonnenreichste Stadt Neuseelands und Tor zum kleinsten Nationalpark des Landes, dem Abel Tasman National Park mit seinen goldenen Stränden; die lebendige Kunst- und Gourmetszene wird hier nur übertroffen von den Weingütern rund um Blenheim, wo weltweit anerkannte Cabernets und Sauvignons Blanc gekeltert werden.

Unabhängig reisen im Wohnmobil: perfekt auf der Südinsel

Sie sehen: Die Südinsel bietet für jeden Geschmack etwas, und da haben wir noch gar nicht von der spannenden Geschichte dieses Landesteils angefangen! Schon vor 800 Jahren bahnten die Maori Pfade über die Southern Alps an die West Coast, um im Tal des Ahuriri River den sagenumwobenen Greenstone („Pounamu“) zu finden. Ihnen folgten waghalsige Goldsucher, dann Ingenieure auf der Suche nach Kohle.

Die Geisterstädte in Central Otago, die der Goldrausch der 1860er-Jahre zurückließ, sind genauso interessante Zeitzeugen wie die Hinterlassenschaften des Bergbaus an der West Coast, der lange Zeit eine der wichtigsten Industrien Neuseelands war. Orte wie das hübsche Hokitika oder Arrowtown in Central Otago sind heute wichtige Teile des kulturellen Erbes der jungen Nation. Überall auf der Südinsel stößt man auf Industriedenkmale wie die riesigen Staudämme in Clyde und Roxburgh, deren Wasserkraft saubere Energie bringt, aber das Hochland von Central Otago stark verändert hat – Seen wie den Lake Benmore oder Lake Dunstan bei Cromwell würde es heute nicht geben.

Mou Waho Island im Lake Wanaka bietet ein wunderschönes kleines Geheimnis

Obwohl die Südinsel also vielen als die „natürlichere“, ursprünglichere Variante Neuseelands gilt, ist auch hier der Einfluss des Menschen prägend. Aber keine Sorge: Es gibt sie noch, die unberührten Gegenden im Kahurangi National Park, an den Nelson Lakes oder im Fiordland, wo man bei Wanderungen tagelang keinen Menschen trifft und nachfühlen kann, wie es für die Maori gewesen sein muss, die hier vor Jahrhunderten eine neue Heimat für sich entdeckten.

Heute ist diese Welt ein bedrohtes Paradies, ein „Taonga“, und jeder Besucher sollte sich seiner Rolle und Bedeutung bewusst sein: Wir alle sind aufgerufen, Neuseelands Schönheit zu beschützen und für künftige Generationen zu bewahren.

TOP 10

DER SEHENSWÜRDIGKEITEN DER SÜDINSEL

1Christchurch Arts Centre/Te Matatiki Toi Ora: Das Christchurch Arts Centre gegenüber dem Botanischen Garten ist ein historisches und kulturelles Juwel in der Innenstadt von Christchurch. Nach den Zerstörungen der Erdbeben von 2011 gehören die neugotischen Gebäude, die ursprünglich der University of Canterbury als Campus dienten, zu den letzten Vertretern dieses Baustils – und steht im Kontrast zu den modernen Gebäuden, die ringsherum entstanden sind: etwa die elegante Christchurch Art Gallery Te Puna o Waiwhetu, die nur 300 Meter vom Arts Centre entfernt liegt. Zwischen den Kunstgalerien, Handwerksläden, Theatern und Restaurants im Christchurch Arts Centre befindet sich auch ein Hotel, das renommierte „The Observatory“. artscentre.org.nz

2Akaroa: Das Städtchen Akaroa auf der Banks Peninsula, etwa 80 Kilometer östlich von Christchurch, ist bekannt für seine französische Geschichte und seine charmante koloniale Architektur. Akaroa wurde im Jahr 1840 von 63 französischen Siedlern gegründet, wovon viele Straßen- und Café-Namen zeugen. Das Akaroa Museum informiert über die Geschichte der französischen und britischen Siedler in dieser Region. Eine Bootstour auf dem geschützten Akaroa Harbour bietet die Möglichkeit, eine Schule von etwa 30 hier lebenden Hector-Delfinen (die kleinsten der Welt!), Zwergpinguine und andere Meeresbewohner zu sehen und mit etwas Glück sogar mit ihnen zu schwimmen. Eine weitere Kuriosität ist das „Giants House“ an der Rue Balguerie, in dessen Garten man unzählige mit Mosaiken bedeckte Skulpturen bewundern kann.

thegiantshouse.co.nz

3Arrowtown: Die gut erhaltene historische Goldgräberstadt in der Nähe von Queenstown bietet einen lebendigen Einblick in das Leben der Menschen während des Goldrauschs in den 1860er-Jahren. Das Lakes District Museum hat eine umfangreiche Sammlung von Artefakten zur Geschichte des Goldrauschs und die frühen Siedler der Region, zu denen auch viele Chinesen gehörten; einige Goldgräberhütten wurden restauriert und können besichtigt werden. Vor allem im Herbst ist die Umgebung von Arrowtown eine Augenweide, wenn die aus Europa eingeführten Laubbäume in goldenen Farbtönen erstrahlen; 2020 wurde der Ort zu Neuseelands schönster Kleinstadt gekürt. arrowtown.com

4Milford Sound: Der tief eingeschnittene Fjord im Fiordland National Park ist bekannt für seine atemberaubende Schönheit und wird oft als „achtes Weltwunder“ bezeichnet. Die dramatisch ins Meer abfallenden schwarzen Klippen, von denen sich vor allem bei Regen hunderte Wasserfälle ergießen, bieten eine spektakuläre Kulisse für Bootstouren durch den Fjord, bei denen man Delfine und Robben aus nächster Nähe erlebt. Bereits die Anfahrt von Te Anau über die Milford Road, eine 120 Kilometer lange Sackgasse, ist ein Erlebnis und gilt vielen als schönster Roadtrip der Welt. Unterwegs bieten sich viele Gelegenheiten für kurze und längere Wanderungen. Wer die lange Strecke nicht selbst fahren will, kann im Tourbus mit Panoramafenstern die Ausblicke links und rechts der Straße genießen. milford-sound.co.nz

5Aoraki/Mount Cook National Park: Der Aoraki/Mount Cook National Park ist die Heimat des höchsten Berges Neuseelands: der 3754 Meter hohe Aoraki/Mount Cook. In atemberaubenden alpinen Landschaften mit Gletschern, schneebedeckten Gipfeln und türkisblauen Bergseen können Outdoor-Fans etwa auf dem berühmten Hooker Valley Track wandern oder im Schlauchboot zwischen Eisbergen auf dem Tasman Glacier Lake fahren. Dank der klaren Luft und der geringen Lichtverschmutzungsgrad ist der Nationalpark auch perfekt für Sternenbeobachtungen.

doc.govt.nz/parks-and-recreation/places-to-go/canterbury/places/aoraki-mount-cook-national-park

6Abel Tasman National Park: Neuseelands kleinster Nationalpark im sonnenreichen Norden der Südinsel ist berühmt für seine üppig wuchernden Küstenwälder, die sich auf türkisfarbene Buchten mit goldenen Sandstränden und pittoresken Granitfelsen öffnen. Auf dem 60 Kilometer langen Abel Tasman Coast Track, einem der Great Walks von Neuseeland, läuft man drei bis fünf Tage lang durch atemberaubende Küstenlandschaften, wobei beliebige Badestopps eingelegt werden können. Hin- oder Rückfahrt erfolgt mit dem Wassertaxi, wobei man oft Delfine trifft. Auch Kajakfahrten entlang der Küste sind sehr beliebt.

doc.govt.nz/parks-and-recreation/places-to-go/nelson-tasman/places/abel-tasman-national-park

7Franz Josef und Fox Glacier: Die beiden nahe beieinander an der südlichen West Coast gelegenen Gletscher namens Franz Josef und Fox sind zwei von nur wenigen Gletschern weltweit, die bis in die gemäßigten Regenwälder hinabreichen; von ihrem Fuß bis ans Meer sind es nur wenige Kilometer. Geführte Gletschertouren auf das Eis sind heute nicht mehr möglich, da die Gletscherzungen in den letzten Jahren stark zurückgegangen sind. Die meisten Besucher fliegen mit dem Helikopter hinaus, um die beeindruckenden Eisformationen aus der Nähe zu sehen oder zu betreten. Klimafreundlicher sind E-Bike-Touren oder Wanderungen durch die dichten Regenwälder des Westland Tai Poutini National Parks. franzjosefglacier.com

8Queenstown: Die Abenteuerhauptstadt Neuseelands bietet interessierten Reisenden eine Vielzahl von Adrenalin-Aktivitäten wie Bungee-Jumping, Jetbootfahren, Paragliding und Skifahren. Eingebettet zwischen den türkisblauen Lake Wakatipu und die schneebedeckten Remarkables, bietet die kleine Stadt das ganze Jahr über eine lebendige Atmosphäre. In und um Queenstown wurden viele Szenen der „Herr der Ringe“-Filme gedreht, deren Locations noch gut zu erkennen sind. Die nahe gelegenen Weingüter von Central Otago mit ihren erstklassigen Pinot Noir sind ebenfalls einen Besuch wert.

queenstownnz.co.nz

9Kaikoura: Das Städtchen an der Ostküste der Südinsel ist bekannt für seine vielfältige Meeresfauna. Viele Touristen kommen nur zum Whale watching hierher, denn wegen des steil abfallenden Meeresbodens kommen Pottwale, Grauwale und Delfine sehr nahe an die Küste, begleitet von Albatrossen und Neuseeländischen Seebären, die hier ihre Jungen großziehen. Auch für den malerischen Kaikoura Peninsula Walkway mit beeindruckenden Ausblicken auf die von steilen Klippen gesäumte Küste und die schneebedeckten Kaikoura Ranges ist der Ort bekannt, genauso wie für seine fangfrischen Langusten.

whalewatch.co.nz

10Lake Tekapo: Der langgestreckte Bergsee im Südwesten von Christchurch ist bekannt für sein unwirklich hellblaues Wasser, das sich aus den schneebedeckten Bergen der Southern Alps speist. An seinem Ufer steht die malerische Church of the Good Shepherd mit einem Altarfenster, das den Blick auf das Seeufer eröffnet; sie ist eines der meistfotografierten Gebäude in Neuseeland. Lake Tekapo ist Teil des Aoraki Mackenzie Dark Sky Reserve und damit einer der besten Orte der Welt zur Sternenbeobachtung. darkskyproject.co.nz

KURIOSES & BESONDERHEITEN

DER SÜDINSEL

Neuseelands Südinsel ist international berühmt für ihre unberührte Natur, die sich dank der abgeschiedenen Lage über Jahrmillionen ungestört entwickeln konnte – und dabei sind einige äußerst seltsame, wenn auch liebenswerte Lebensformen entstanden.

Nur die wenigsten Touristen dürften jemals in freier Natur der riesigen fleischfressenden Powelliphanta-Schnecke oder der Tuatara-Brückenechse begegnen, die als „lebende Fossilien“ schon seit 200 Millionen Jahren auf unserer Erde existieren – inzwischen ist ihr Lebensraum auf wenige geschützte Regionen der neuseeländischen Südinsel geschrumpft.

Deutlich weniger menschenscheu ist der Kea, der einzige Bergpapagei der Welt. Er lebt in den Südalpen und ist berühmt-berüchtigt bei Reisenden für seine Neugier und seine Zerstörungswut – Kea-Papageien knabbern sämtliche Gummiteile an Autos und Campern an, sie klauen Wanderschuhe vor Berghütten und Reisepässe von Armaturenbrettern. Leider probieren sie auch alles, was man ihnen hinhält, und sterben oft an den unpassenden Snacks. Die dringende Bitte an alle Touristen lautet: nicht füttern!!

Der Anblick eines dahingleitenden Kea, dessen Flügelunterseiten orangerot aufblitzen, wird nur übertroffen von der majestätischen Silhouette eines Albatros. Die weltgrößten Seevögel, deren Flügelspannweite drei Meter beträgt, ziehen am Taiaroa Head auf der Otago Peninsula ihre Jungen auf – weltweit der einzige Ort, wo Albatrosse auf dem Festland ihre Jungen großziehen.

Winzig klein sind hingegen die Nachkommen dreier endemischer Fischarten, die jedes Jahr nach dem Schlüpfen in Massen von den Flüssen ins Meer ziehen – und direkt abgefischt werden, damit sie als „Whitebait Fritters“ zu einer Art Fisch-Pfannkuchen verarbeitet werden können. Die lokale Spezialität der West Coast ist noch lange nicht das Verrückteste, was hier auf der Speisekarte steht: Ob Possum Pie (das aus Australien eingeführte kuschelige Beuteltier frisst den neuseeländischen Regenwald kahl), Heuschrecken oder gegrillte Larven des Huhu-Käfers; auf dem Hokitika Wildfoods Festival kann man jedes Jahr Anfang März diese und andere skurrile Köstlichkeiten probieren.

Apropos verrückt: Mit Fug und Recht kann man auch die Geschäftsidee von A.J. Hackett so bezeichnen, der im Jahr 1986 in Auckland den Bungee-sprung erfand. Bis heute kann man an der weltweit ersten kommerziellen Bungee-Sprunganlage an der Kawarau Gorge kurz vor Queenstown von einer 43 Meter hohen Brücke in die Tiefe stürzen, gesichert nur mit einem Gummiseil. Zu langweilig? Inzwischen gibt es hier auch noch die Giant Swing, das Nevis-Katapult oder eine 130 Meter lange Seilrutsche. Kreischen ist rund um Queenstown, das als Adrenalin-Hauptstadt der Südinsel gilt, ohnehin an der Tagesordnung.

Ein ganz anderes Motto gilt an der Ostküste im Örtchen Oamaru: Der ehemalige Handelshafen ist heute nicht nur bekannt für seine viktorianische Architektur und für die Kolonie winziger Zwergpinguine, die abends zu hunderten aus dem Meer steigen und zu ihren Küken laufen, die sich mit Vorliebe unter den Veranden der Häuser verstecken. Vor allem hat sich Oamaru als weltweites Zentrum des Steampunk etabliert; einer literarischen Strömung der 1980er, die von Autoren wie Jules Verne beeinflusst ist.

Das „Steampunk HQ“ präsentiert Kunstwerke in dieser retro-futuristischen Ästhetik, aber das Sehenswerteste in Oamaru sind die Steampunk-Fans, die hier in wilden Kombinationen aus viktorianischen Kleidern, Fliegerbrillen und aberwitzigen Kopfbedeckungen flanieren. Anfang Juni findet hier das Steampunk Festival statt; sozusagen das durchgeknallte Pendant zum Art déco Festival in Napier auf der Nordinsel, wo man jedes Jahr im Februar den Zeitgeist der 1920er-Jahre feiert.

Dass die Neuseeländer aus Spucke und Draht so ziemlich alles herstellen können, ist als „Number 8 Wire Mentality“ bekannt. Das ist auch heute noch so, wo dank Globalisierung so ziemlich alles, was man braucht, in kurzer Zeit per Flugzeug oder Containerschiff beschafft werden kann. So wurde nach den Erdbeben 2010 und 2011, die große Teile von Christchurch und auch die historische Cathedral zerstörten, kurzerhand eine Papp-Kathedrale errichtet. Die luftige und lichtdurchflutete Cardboard Cathedral am Latimer Square steht auch mehr als zehn Jahre später noch, während der Wiederaufbau der Stein-Kathedrale noch auf sich warten lässt.

Dafür finden Sie in Christchurch andere überraschende Zeitzeugen: Wer hätte zum Beispiel gedacht, hier am anderen Ende der Welt auf ein originales Stück der Berliner Mauer zu stoßen?

MARLBOROUGH

Der Nordosten der Südinsel hat einige ungewöhnliche Überraschungen zu bieten

MARLBOROUGH

  1.Cape Campbell/Te Karaka: Ostkap für Leuchtturm-Fans

  2.Port Underwood Road: auf geheimen Pfaden

  3.Ward Boulders: die Erdbeben-Überraschung

  4.Backroad-Abenteuer: Molesworth Station

  5.Elaine Bay: Marlborough Sounds, wie sie sein sollten

1.CAPE CAMPBELL/TE KARAKA: OSTKAP FÜR LEUCHTTURM-FANS

Jeder Neuseeland-Fan weiß, wo der nördlichste Punkt Neuseelands liegt: natürlich am Cape Reinga. Und sehr viele Reisende nehmen extra den weiten Weg in die Catlins auf sich, um dort am Slope Point den südlichsten Punkt von Festland-Neuseeland „abzuhaken“. Viel einfacher erreichbar und paradiesisch abgeschieden ist Cape Campbell – nicht der östlichste Punkt Neuseelands, aber immerhin der Südinsel.

Winzig klein zu erahnen: das Cape Campbell Lighthouse