Alternative Theorie Des Menschliches Körpers - Andrej Schwarz - E-Book

Alternative Theorie Des Menschliches Körpers E-Book

Andrej Schwarz

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Beschreibung

Der Werk gibt einen ganzheitlichen und wirklich alternativen Blickwinkel auf dem Mensch, seine Gebrechen und die gegenüberliegende Seite - Gesundheit, zeigt den Weg dahin durch Relax und Ausgleich.

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Impressum:© 2022 Andrej Schwarz

Lektorat: Angelika Fleckenstein; Spotsrock

ISBN Softcover

978-3-347-59644-3

ISBN Hardcover

978-3-347-59645-0

ISBN E-Book

978-3-347-59646-7

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:tredition GmbH, Halenreie 40–44, 22359 Hamburg

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

ANDREJ SCHWARZ

ALTERNATIVE THEORIE DESLEBENDIGEN KÖRPERS

Inhalt

Alternative Theorie des lebendigen Körpers

Vorwort

Kapitel 1 „Über Seele und Körper“

Kapitel 2 Der viszerale Apparat des menschlichen Körpers

Kapitel 3 Der Hals

Kapitel 4 Das Herz

Kapitel 5 Die Lunge

Kapitel 6 Die Leber

Kapitel 7 Die Gallenblase

Kapitel 8 Die Bauchspeicheldrüse

Kapitel 9 Der Magen und der Zwölffingerdarm

Kapitel 10 Der Dünndarm

Kapitel 11 Der Dickdarm

Kapitel 12 Die Gebärmutter und die Prostata

Kapitel 13 Milz, Blut und eine Zusammenfassung

Alternative Theorie des lebendigen Körpers

Die Idee, ein solches Buch zu schreiben, hatte ich schon seit langer Zeit im meinem Kopf, und zwar, nachdem ich mein erstes Anatomiebuch gelesen hatte. Ich las auch viele andere Bücher, z. B. über Osteopathie, Krankheitslehre usw. Aber wissen Sie was? Es war gar nicht möglich, alle zu lesen und zu verstehen, wenn man über kein medizinisches Grundwissen verfügt. Schlug ich ein Buch auf und las, dann dachte ich: Was ist das für ein Quatsch? Schließlich machte ich sogar eine Heilpraktikerausbildung – ohne eine Prüfung zu machen –, um zu verstehen, was in den Büchern geschrieben stand. Und ein Mensch, der sich Jahre, eventuell auch Jahrzehnte seines Lebens dafür eingesetzt hat, dieses Wissen zu erlangen, um medizinisch tätig zu werden, kann das einigermaßen begreifen; mit vielen Ausnahmen.

Ich dachte an meinen letzten Arztbesuch. Der Doktor blätterte die Hälfte der Zeit in seinen Büchern herum, und was er mir sagte, hörte sich kompliziert und schlimm für mich an. Es fühlte sich schrecklich an. Muss das so sein, fragte ich mich.

Also beschloss ich, unter all die komplizierten Dinge einen Strich zu ziehen, und selbst ein Buch über Mensch und Gesundheit zu schreiben. Ein Buch über das lebendige System „Mensch“, das keine Zusammenstellung vieler Einzelteilen ist, sondern eine Einheit, besser gesagt: eine Triade aus Seele, Geist und Körper, welche gegenseitig aufeinander einwirken und sich beeinflussen.

Selbstverständlich werbe ich nicht dafür, oder will behaupten, dass ich eine komplett neue Richtung entdeckt habe, und neues Wissen in die Welt trage. Nein, es existiert alles schon längst.

Neu ist jedoch der etwas andere Blick auf die existierenden Tatsachen, wenn Sie so wollen. Und ich widme dieses Werk, das ist wichtig, der GESUNDHEIT – nicht etwa der HEILUNG.

Für alle, die es vielleicht nicht wissen: In Deutschland ist es gesetzlich verboten zu heilen, wenn man nicht einem der Berufe angehört, die offiziell als Heilberufe anerkannt sind, und für die man teilweise jahrelang studieren muss.

Das Wort „Heilung“ wird immer in Verbindung mit Krankheiten und Ärzten gebracht. Ich weiß es nicht, aber ich finde es komisch, wenn das Herausschneiden von Organen, das Vollpumpen des Körpers mit künstlichen Hormonen, mit Schmerzmitteln und Entzündungshemmern u. a. m. als „Heilung“ bezeichnet wird.

Wie gesagt, so zu reden, ist nur „Medizinern“ erlaubt, deswegen werden wir uns nur über GESUNDHEIT unterhalten. Bevor ich zum ersten Kapitel komme, möchte ich gerne noch ein paar Worte des Dankes aussprechen an jene Mitmenschen, die mich lenkten und leiteten. Als Erstes danke ich natürlich meiner lieben Ehefrau Xenia: Ohne deinen Beistand, deine Hilfe und Kritik wäre es viel schwieriger in meinem Leben. Frau Eugenia Schwarz (Namenskusine) danke ich dafür, dass sie mich in die richtige Richtung schubste, und damit meine pädagogische Seite hervorbrachte. Herrn Igor Borisovish Levashov danke ich für seine sehr guten Seminare sowie Jurij Chikurov für seine fantastischen Ideen. Alex Aab danke ich dafür, dass er der Erste war, der mir zeigte, dass der menschliche Körper ein bisschen komplizierter funktioniert als wir denken.

02.06.19 Andrej Schwarz.

Vorwort

Es war einmal ein Junge … Man könnte sagen, dass er nett und zuvorkommend war. Der kleine Kerl machte seine Eltern stolz, und zwar nicht nur mit guten Noten in der Schule. So könnte ich das erste Kapitel anfangen. Ernsthaft, so war es auch, aber es ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass ich als fast dreizehnjähriger Bursche anfing, Schwergewichte zu stemmen, um abzunehmen und eine Figur von Schönheit und Mächtigkeit zu erlangen, wie die des fast in Vergessenheit geratenen Arnold Schwarzenegger.

So ein großes Ziel? Wieso? Der Bursche war zu pummelig, heute würde man „fett“ dazu sagen. Und der Dreizehnjährige hatte sich verliebt in eine Schönheit aus seiner Klasse, die keine Scheu hatte, es genauso laut auszusprechen als Grund für ihre ablehnende Entscheidung hinsichtlich unserer gemeinsamen Zukunft: „Du bist zu dick, und mit so einem, werde ich nie zusammenkommen!“

Langer Rede kurzer Sinn: Für manche wäre das eine Katastrophe gewesen, für mich nicht. Ich ging nach Hause, holte alte, selbstgemachte Gewichte heraus und fing mit dem Training an. Nach einem Jahr wog ich 18 Kilo weniger, wurde stärker und natürlich auch schlanker, meine Muskulatur hatte Relief und Masse bekommen. Ein Traum, nicht wahr?

Aber … und es gibt immer dieses Aber, weil ich ganz wenig Ahnung nur hatte – oder besser: gar keine Ahnung – von der Disziplin des Gewichthebens, außer dem, was allgemein geläufig war, was man in Spielfilmen so sieht oder von sogenannten Fachleuten in den Sportstudios hört. Ich machte alles nur so, wie ich meinte, dass es schon richtig wäre. Die logische Konsequenz – jedenfalls aus heutiger Sicht – waren Rückenprobleme. Und zwar gewaltige!

Anfangs war es noch nicht so schlimm, und die Schmerzen traten erst nach einem anstrengenden Training auf. Doch jeder kennt es: Die Vorsicht kommt erst, wenn es wehtut. Aber dann ist es längst zu spät. So war es auch bei mir, und nichtsdestotrotz machte ich einfach weiter. Die Schmerzen empfand ich als etwas Normales, als eine Sache, die eben dazugehört.

Mal ehrlich: Wer denkt im Alter von siebzehn Jahren an Krankheiten? Wer stellt sich in so jungen Jahren vor, dass ihm etwas Schlimmes widerfahren könnte?

Sie ahnen, was kommt: Ich machte einfach so weiter. Je mehr, desto besser! Was soll schon passieren? Sport ist gesund, das hört man laufend im TV, in den Fitnessstudios und liest es in der Presse.

Jetzt wird wohl klar, was mich schließlich auf die Idee brachte, über das Thema GESUNDHEIT und MENSCH zu schreiben. Dabei würde ich nie behaupten, dass alles Wissen von mir stammt, dass ich es entdeckt hätte. Denn das Wissen existiert seit langer Zeit; als sogenannte Volksheilkunst wird es beispielsweise in Indien, China und weiteren kleinen Regionen des Ostens praktiziert, also in sehr alten Kulturen. Leider betrachtet man dies meistens aus dem verkehrten Blickwinkel. Sich mit diesem alten, aber nie überholten Wissen zu beschäftigen, würde dazu führen, dass Details auffallen, die heute enorm wichtig sind und Berücksichtigung finden sollten. Ich hoffe, es gibt da draußen noch weit mehr Menschen, denen das genauso auffällt, wie mir.

Ganz bescheiden möchte ich die Fähigkeit, diese Details und ihre Zusammenhänge in Bezug auf Mensch und Gesundheit zu erkennen, als eine meiner Stärken bezeichnen. Überzeugt bin ich stets nur, wenn ich etwas praktisch bewiesen habe. Bis dies eintritt, bleibt alles nur eine Annahme.

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass es in der Vielzahl der Bücher über Ayurveda, Akupunktur, Akupressur, Shiatsu usw. so gut wie keine anatomischen Darstellungen gibt? Also Bilder, die den Menschen oder seine Körperteile in totem Zustand zeigen? Mir fiel es auf. Ich bekam eines Tages ein Auge dafür, und ab dem Moment ergab sich für mich ein schlüssiges Bild.

Denn schauen wir mal nach Europa: menschliche Körperteile, Organe, Muskeln und Knochen ohne Haut – Leichenteile! Europäische Bücher zeigen solche Bilder, die Bücher des Fernen Ostens und andernorts nicht. Eigentlich seltsam! Doch wenn wir bedenken, dass ein ayurvedischer Arzt zwanzig Jahre lang lernt, um danach in der Lage zu sein, alle möglichen körperlichen wie seelischen Störungen der Gesundheit zu behandeln, – ich schreibe absichtlich nicht „Krankheiten“ – erstaunt es uns gar nicht. Hier können wir schon damit beginnen, den Menschen und seine körperlichen Beschwerden aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Ein solcher Arzt muss gar nicht über vertieftes anatomisches Wissen verfügen, um einen Menschen wieder gesunden zu lassen. Er schaut auf das Ganze.

Nehmen wir beispielsweise einen Masseur. Was nützt es, wenn er alle Muskeln kennt und diese behandelt, die Ursachen für die Probleme jedoch unerkannt bleiben? Er schaut nur auf den Muskel. Gut, schon das Wort „Anatomie“, das übersetzt „zerstückeln“, „zerlegen“ bedeutet, lässt es in meinem Kopf brummen. Haben Sie schon einmal ein Bein oder ein Auge getrennt vom übrigen Körper sich selbstständig bewegend auf der Straße gesehen? Ich auch nicht. Weil alles zusammengehört, alles ist eins und kann nicht für sich allein existieren.

Unser Körper ist ein Wunder, wenn wir so wollen, der Biomechanik, also ähnlich einer Maschine, die eine sehr nützliche Eigenschaft besitzt, nämlich sich selbst wiederherstellen zu können. Ganz allein, nur unter der einen Voraussetzung: Entspannung. Genau deswegen kann ich behaupten: Heiler gibt es nicht. Es gibt nur jene, die es von sich behaupten, oder die Menschen, von denen Patienten berichten, wenn sie eine schmerzlindernde Behandlung von ihnen erhielten.

Es gibt Individuen, die aufgrund ihrer Fähigkeiten imstande sind, einen Menschen in einen entspannten Zustand bringen zu können. Entspannung bringt den Körper dazu, sich zu reparieren, und daraus können wir gleich ableiten, dass die Gesundheit ein Gleichgewicht zwischen Stress und Entspannung ist. Ein Mensch, der es mit dem Stress übertreibt und nichts tut, um sich zu entspannen und wieder runterzufahren, bringt sich selbst in Gefahr, irgendwann krank zu werden. Also, wenn ich meinen Organismus seiner Leistungsfähigkeit beraube, muss ich ihm auch etwas Gutes zurückgeben, und zwar rechtzeitig. Ein Arbeitnehmer kann einen sechzehnstündigen Arbeitstag gut verkraften, wenn er es hinterher mit Entspannung und angenehmer Bewegung wieder ausgleicht; dies aber auch nicht auf Dauer.

Unsere auf Leistung getrimmte Gesellschaft heutzutage tut sowas jedoch kaum noch. Wir leben in einer stressigen Umgebung, die uns zu erdrücken droht! Wir laufen der eigenen Gesundheit davon. Ein verspannter Leib und negatives Gedankengut begleiten uns Tag für Tag, was den Stresszustand nicht nur dauerhaft aufrecht hält, sondern ihn auch noch füttert. Gedanken? Ja, Sie lesen richtig! Auch Gedanken, die uns ständig verfolgen, bewirken eine Erhöhung des Stresslevels.

In meiner Arbeit nenne ich den Zustand eines mit Gedanken vollgepressten Kopfes eine „Waschmaschine“, die im Hintergrund läuft. Man kann es mit einer Unterhaltung vergleichen, in der eine Person redet, dabei von einem Thema auf das nächste springt und andere nur zuhören müssen, sowie eine Radiosendung, in der öfters die Welle gewechselt wird. Irgendwann verselbstständigen sich diese Gedankenmühlen, und man kann sie nicht mehr stoppen. Die inneren Dialoge sind ein Zeichen von Stress, der schnell ein paar Schritte in die Richtung macht, dass man in einen Zustand gerät, an dem es heikel wird. Psychiater haben dafür z. B. Begriffe wie Schizophrenie oder erkennen andere Abweichungen normalen menschlichen Denkens. Es ist nicht der Inhalt unserer Gedanken, sondern der Stress, den uns die immerwährenden inneren Dialoge verursachen, und die, falls nicht rechtzeitig abgestellt, und – falls man eine Affinität zur Schizophrenie haben sollte – zur Entwicklung einer solchen führen könnten.

Lang andauernde Überlastung ist ein Zustand, der eigentlich schon als erster Vorbote einer Depression oder noch schlimmer, eines Burnouts gelten kann. Es bedeutet dann, dass der Körper sich schon nicht mehr von alleine runterfahren kann und die so wichtige natürliche Erholung und die Selbstregulierung ausbleiben. Der Mensch ähnelt in seiner Verfassung einem Auto, mit dem ständig Vollgas gefahren wird. Wenn wir weiter bei dem Vergleich bleiben würden, können wir sagen, dass auch ein nagelneuer Wagen, der in dieser Weise gebraucht wird, nicht lange heilbleibt.

Ich wiederhole mich: Nach meiner Erfahrung, benimmt sich unser Körper wie eine Biomaschine, die mit exzellenter Qualität und Zuverlässigkeit gebaut wurde, mit einem riesigen Vorteil – der Fähigkeit zur „Selbstheilung“. Unsere Maschine repariert sich selbst und dazu braucht sie lediglich Wasser, Essen und Erholung.

„Nicht glaubhaft!“, höre ich schon jemanden sagen. Meine Antwort dazu: Nicht glauben, überprüfen! Diese These versuche ich Ihnen, meine lieben Leser, in diesem Werk glaubhaft und schmackhaft zu machen.

Nach so einer Aussage sollte ich natürlicherweise jetzt die „sensationellen Beweise“ auf dem Tisch werfen können. Aber hier muss ich Sie, meine geehrten Leser, leider enttäuschen, denn das Wissen kommt nur als Treibstoff für eigenständiges Überlegen, eventuell mit der praktischen Überprüfbarkeit von Erzähltem, also nur durch Information und ansatzweiser Beweisführung, die der Logik folgt. Alles, was ich hier erzählen werde, ist für die Menschen gedacht, die über den Tellerrand gucken können und wollen, die offen sind oder den Blick dafür geöffnet haben wollen. Skeptikern und denjenigen, die noch nicht so weit sind, sage ich, dass sie das Buch jetzt zuschlagen können. Man muss auch Verständnis dafür haben, dass die meisten Menschen zu bequem sind, ihre Komfortzone zu verlassen, denn deren Weltbild ist schön einbetoniert. Darin ist es nicht schlecht, aber auch nicht gut; es ist eben einfach so, und damit muss ein solcher Mensch leben.

Vor ein paar Jahren war mein großes Problem, dass ich die ganze Welt retten wollte. Dem ersten Menschen, den ich traf, wollte ich sofort alles erzählen, was ihm den tollen Weg in eine neue Welt zeigt. Es wird oft in Filmen gezeigt, dass ein Protagonist ein Wissen bekommt – angenommen, dass die Welt untergeht – und dieser läuft auf die Straße und versucht, es allen zu erzählen. Was passiert dann? Richtig! Jemand benachrichtigt die Polizei, und der Weltretter wird in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie eingewiesen. So sieht es aus im Film. Die reale Welt ist viel einfacher aufgebaut, doch das interessiert kaum jemanden.

Mir ist bewusst, dass egal wie toll die Erkenntnisse sind, es für die breite Masse der Menschen nichts bedeutet und sie höchstwahrscheinlich die bekannten (bequemen) Wege weitergehen, nach dem Motto: „Lass mich in Ruhe!“

Wie Sie sich schon denken können, machte ich die gleiche Erfahrung. Ich erntete blöde Blicke und Unverständnis. Seitdem teile ich mein Wissen nur mit Menschen, die interessiert sind. Denn stellen Sie sich vor, jemand ist fähig, vielen Menschen zu helfen, und erzählt es ihnen immer wieder, aber komischerweise lehnen sie die Vorgehensweise meistens schnell ab. Ich dachte, dass ich das Problem sei, was sehr schlecht für einen Behandler ist. Selbstzweifel zerstören das „Ich bin mir sicher“-Gefühl, und wenn man es nicht schafft, das zu erkennen, wird es nicht lange dauern, und man den eigenen Berufstod erlebt. Denn genau an dieser Stelle hätte sich der Stress eingenistet, weil ich mich in die Schublade begeben und selbst überlastet hätte, könnte ich logischerweise auch niemand anderem mehr helfen, sich zu entspannen.

Zum richtigen Zeitpunkt hatte ich eine Begegnung, mit einer Frau, die sehr weise war. Ich vergesse ihre Worte niemals: „Klopfe nicht an geschlossenen Türen.“ Die Wörter waren einfach, aber es steckte viel Sinn darin.

Später, als ich mich mit Menschen-Energetik beschäftigte, wie Akupressur, Shiatsu, Thai-Yoga-Massagen, Ayurveda-Massagen, konnte ich diese einfache, aber genauso geniale Regel des Energieflusses nachvollziehen. Energie muss fließen, und wenn es fließt, dann ist man entspannt, und Entspannung bedeutet Wohlbefinden. Diese Regel ist universell einsetzbar, egal wohin man sieht.

Da könnte ich schon gleich eine neue These herausbringen und die heißt „Gesundheit bedeutet Wohlbefinden, nicht Schmerzfreiheit, sondern Wohlgefühl“. Eine Schmerztablette bewirkt, dass der Schmerz nicht mehr gefühlt wird, er wird aber lediglich betäubt für die Zeit der Medikamentenwirkung. Sich jedoch wohlzufühlen, ist ein natürliches Empfinden des Körpers, ohne Verspannung; aber nicht nur im Körper, sondern auch im Geist.

Viele von Ihnen kennen jemanden, den er oder sie als Kämpfer bezeichnen würde. Das sind Menschen, die alles oder fast alles erreichen, und sie kommen ganz hoch auf der Karriereleiter voran. Aber das sind auch diejenigen die möglicherweise schon einige Burnout-Erfahrungen hinter sich haben, eventuell von einem schwachen Magen geplagt werden und sehr schlecht schlafen. Ein energetisch freundlicher Lebenslauf würde ganz anders aussehen.

Kämpfernaturen und Karrieremenschen versuchen immer, gegen den Strom zu schwimmen. Dabei ist es normal, dass die Energiereserven rasch aufgebraucht sind und einem das entgegenströmende Wasser heftig ins Gesicht klatscht. Wieso tut der Mensch sich so etwas an?

Ego … Wenn wir uns nach unserem Verstand ausrichten, wird unser Leben vom Ego bestimmt, wir werden gierig, zu materiell, dabei gleichzeitig auch verspannt und krankhaft. Das Ego will uns immer nach oben bringen, es will viel haben, es will immer sofort und dauerhaft. Ich bezeichnete mein Ego immer als meinen schlimmsten Feind. Zwangsläufig dann, wenn uns das Ego dominiert, fahren wir am untersten Energielevel. Die Menschen, die damit ihr Leben vergolden, hinter ihrem Ego herzulaufen, kann man als Egoisten bezeichnen, die in ihrem Drang nach immer mehr, immer höher, verbissen sind. Das Wort „Egoist“ hat es schon in sich, und es wird im Laufe der Zeit falsch verstanden. Man sieht häufig in einem Egoist einen Menschen, der sich rücksichtslos seinen Mitmenschen gegenüber verhält. Nicht selten jedoch ist der Egoist jemand, der sich selbst missachtet und sich selbst gegenüber rücksichtslos ist.

Energetisch betrachtet ist so: Verachte ich mich selbst und gehe rücksichtslos mit mir um, werde ich (wahr scheinlich) auch die mir am nächsten stehenden Menschen verachten und mich rücksichtslos ihnen gegenüber verhalten.

Was ich damit sagen will: Unsere Gesundheit ist direkt von unserem Ego in Gegenüberstellung abhängig. Ein ausgeprägtes Ego gibt uns mehrere Ansätze für die eigene schlechte Gesundheit. Etwas „haben wollen“, ist unser schlimmster „Verspanner“ und ist nur ein Teil davon, was unser Verstand mit uns anstellt. Das ganze Gedankenwirrwarr, das uns jede Sekunde überfällt, macht unseren Körper schwer und blockiert somit den nötigen Fluss der Energie.

Kann das so einfach zu erklären sein?

Grundsätzlich schon, denn was wir denken, bekommen wir als eine Art Spiegelung unserer Umwelt vor die Nase gehalten. Es handelt sich aber nicht um Gedanken, die wir immer im Kopf haben, wie „was esse ich heute zum Mittagessen“ und ähnliche. Das ist nicht direkt als Denkprozess zu verstehen, sondern es geht um ein momentanes Fühlen aus dem Bauch heraus, über das wir in Denkprozesse geraten.

Lassen Sie uns erstmal Folgendes feststellen: Unser Kopf macht nur ca. 5 % dessen aus, was wir sind. Unglaublich? Natürlich nicht! Man hört immer wieder, dass wir Menschen nur 5–6 % unseres Gehirns benutzen. Bewusst ist eben nur das, was wir wahrnehmen können, Punkt. Der Rest ist unbewusst. Ich wiederhole mich gerne, 95 % aller Funktionen bilden die „dunkle“, uns unbewusste Seite, die uns willentlich nicht unterworfen ist. Kaum zu glauben, aber wahr, wir kontrollieren nur die wenigsten Funktionen.

Jetzt möchte ich einen Vergleich einfügen. Denken wir mal wieder ans Autofahren. Kann man die Person, die das Auto steuert, als Fahrer bezeichnen, wenn sie nur 5 % dessen unter Kontrolle hat, was sie tut?

Das Gleiche gilt für unser Bewusstsein. Wir entscheiden gar nichts, was unsere Person angeht, weil die meisten Reaktionen automatisch und fast sofort passieren. Zum Beispiel: Beim Kennenlernen neuer Menschen wissen wir sofort, ob wir sie mögen oder nicht. Man sagt dann so was wie „mein Bauch sagte mir“ oder so ähnlich. Da wird uns bereits eine fertige Meinung serviert. Den anderen wird es auch nicht klar, wie das zustande gekommen ist. Doch jeder denkt, er würde es selbst entscheiden. Von wegen, es ist zumindest etwas zu optimistisch, um wahr zu sein.

Kleine Zusammenfassung: Der Kopf entscheidet nichts im Körper, wie auch in unserem Leben, wo wir der Illusion verfallen, wir wären die Herren über unser eigenes Schicksal. Dazu noch mehr: Unser Kopf ist unser schlimmster Gegner, was unsere Gesundheit angeht. Wie kommt das? Ausdenken, Zusammenfassen, einen Schlussstrich ziehen, das sind die Hauptaufgaben unseres körpereigenen „Computers“ da oben. Überarbeiten einer ganzen Flut von Informationen, die wir von außen wie von innen bekommen, und eine eigene Meinung dazu haben … mit einem großen Aber: Unser Kopf interpretiert kompetent das Erlebte aufgrund eigener Erfahrung und nicht logisch. Von Emotionalem abgesehen, sammeln wir Erfahrungen durch Emotionen, und unsere Entscheidungen werden uns aus der Vergangenheit diktiert. Von wegen unvoreingenommener Blick. Zu schade bloß, dass diese Erfahrungen meistens negativ besetzt sind, egal was man tut, man kann sich nicht glücklich verspannen.

Ein Beispiel: Ein Mensch, der in der Kindheit von einem Hund gebissen wurde, wird alles, was mit Hunden zu tun hat, eher negativ als positiv betrachten, ganz gleich wie putzig ein Hund aussieht. Es entsteht eine unbewusste Angst; im besten Fall. Das zeigt so eine Art Abneigung, die man nicht verstehen kann, wenn man die Vorgeschichte nicht kennt. Man meint dann „mag ich nicht“ oder „ich habe ein komisches Gefühl dabei“.

Ich würde auch noch weitergehen und tatsächlich behaupten, dass unser Verstand gar nichts anderes ist als ein Computer. Wie oben beschrieben, erfasst und verarbeitet er Daten, also Informationen. Alles, was um uns herum passiert wird 100 %ig aufgenommen, und wiederum nur 1–2 % davon werden uns bewusst. Allerdings nur das, was für uns wichtig ist. So ist dann richtig interessant, dass unser Gehirn selbst entscheidet, was für uns am wichtigsten ist, und zwar anhand der eigenen Erfahrungen, Lebenserfahrungen.

Wir betrachten unsere Welt durch eine Linse, welche wir mit eigener Wahrnehmung aufpoliert haben, durch die Erfahrungen in ganz frühen Jahren unserer längst vergangenen Kindheit. Also wir sind nur das, was wir erlebt haben. Keine objektive Betrachtung! Nur das, was das Programm im Kopf für richtig hält.

Spüren Sie den Unterschied?

Dazu lohnt es sich zu erwähnen, dass ein Computer vielleicht sogar denken kann, aber wirklich nachzudenken, das schafft er nicht. Noch mehr: fühlen, also Emotionen erleben kann er auch nicht! Ein Gehirn kann eine Emotion einem Erlebnis zuordnen, wie eine Verknüpfung zu einer Datei, eine Erinnerung an eine Emotion. Aber nach meiner Meinung ist es nicht das Gleiche, in diesem Augenblick eine Emotion zu fühlen und sich an diese zu erinnern. Man kann eine Emotion nicht „denken“, man kann sie nur fühlen.

Die meisten Verspannungen im Körper kommen durch diesen Prozess zustande. Wieso? Menschen neigen dazu, falsche Gerätschaften zu benutzen. Witzigerweise könnte man sagen, dass keiner auf die Idee kommt, mit einem Laptop Erde im Gemüsegarten umzugraben, aber Emotionen mit dem Gehirn „denken“ zu wollen, schon.

Die Menschheit hat es seit ihrer Entstehung drauf, falsche Gerätschaften zu benutzen. Vielleicht steht sie deswegen ganz hoch in der Tabelle der Selbstmordkandidaten. Die Menschheit schadet sich allein durch ihren Verstand (die vom Kopf gesteuerten Handlungen) und macht sich eben selbst kaputt. Aber da bin ich schon wieder abgeglitten auf die philosophische Ebene. Also kommen wir wieder zur Sache.

Unermüdlich rede ich ganze Zeit von einem System, das selbstregulierend und ausgleichend ist, und das von solch unermesslicher Intelligenz ist, dass es einem sogar unheimlich erscheinen kann.

Ein Körper ist nicht nur ein Stück Fleisch, sondern ein Paket, bestehend aus Teil eins, dem Bewegungsapparat, einem sehr umfangreichen zweiten Teil, dem viszeralen Bereich, der sich nebensächlich mit Verdauung beschäftigt, dessen Hauptaufgabe die emotionale Sphäre des Menschen ist, und dem dritten Teil – dem Gehirn – als koordinierende Instanz, die uns ganz nebenbei das Bewusstsein beschert. Tatsache ist, man kann zwei Sachen nicht gleichzeitig „benutzen“. Ein Mensch, der mitsamt seinem total verspannten Körper zwangsläufig seinem Verstand unterworfen ist, wird nicht viel Bauchgefühl entwickeln, „sich fühlen“ ist dann nicht mehr möglich.

Die Anzahl „richtiger“ Entscheidungen fällt rapide ab. Der Kopf regiert und wird somit zum gierigen Manager eines Konzerns, der davon träumt, der coolste und beste auf der Welt zu sein, und sein Ego will alles haben, die Verluste sind ihm egal.

Eine Übertreibung ist in der oben aufgeführten Beschreibung natürlich vorhanden, so sauber passiert es eher selten, und es verläuft tausendmal schneller in Richtung einer Krankheit. Meistens hat man dann verschieden starke Mischungen, die uns unterschiedlich schnell krankmachen.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass verschiedene Probleme allerlei Symptome ans Licht bringen. Und ein „Bauchfühler“ zu werden, ist eben eine sehr harte Arbeit, deswegen sollte man diejenigen, die es nicht geschafft haben, nicht zu hart verurteilen.

Wie man dahin kommt, versuche ich in diesem Buch aufzuzeigen.

Kapitel 1

„Über Seele und Körper“

Man könnte an dieser Stelle nun wieder Vollgas geben und mit dem alten Lied anfangen, wie schwierig es heute ist, sich selbst aufzuraffen, um der eigenen Gesundheit auf die Sprünge zu helfen. Es ist auch schwer, etwas wirklich Gesundes zum Essen zu besorgen, und bei der vielen Arbeit bleibt ja keine Zeit für Einkauf und Kochen, ach, und es ist alles so schlimm geworden. Die Umwelt geht den Bach runter, und dies ist nicht gut und jenes noch furchtbarer geworden. So könnte es in diesem Werk ohne weiteres über mindestens 500 Seiten weitergehen.

Aber was soll das Ganze?

Es wurde schon so viel Papier für unzählige Bücher bedruckt, aber damit werde ich meine und Ihre wertvolle Zeit ganz bestimmt nicht verschwenden.

Kommen wir mal direkt zur Sache, und treffen wir eine Abmachung. Wir wollen nach Lösungen suchen, die uns zu Gesundheit, Ausgeglichenheit und Gelassenheit führen, und uns nicht ständig in Grübeleien ergehen darüber, „wie konnte es so schlimm kommen?“ Betrachten wir die augenblickliche Situation als gegeben.

Das Buch soll Antworten geben, wieso es so ist, und nichts anderes. Antworten, für die es keine offizielle Stellungnahme gibt, weshalb wir es aus einem anderen Blickwinkel angehen werden.

Unsere Gesellschaft ist schon seit Jahrzehnten damit beschäftigt, sich in allen Bereichen, die ich nicht im Einzelnen benennen möchte, zu spezialisieren. Man könnte verrückt werden. Allein schon bei den technischen Berufen gibt es alle möglichen Richtungen. Um ein Auto zu reparieren oder auf Vordermann zu bringen, braucht man fünf verschiedene Fachleute. Der Trend ist nicht zu stoppen, die „Richtungen“ multiplizieren sich mit rasanter Geschwindigkeit. An sogenannten Allroundtalenten wird es in Zukunft immer mehr mangeln.

Die Situation in unserem Gesundheitswesen ist noch schlimmer. Dabei finde ich es merkwürdig, wenn ein Bereich, der sich ausschließlich mit den Krankheiten der Menschen auseinandersetzt, „Gesundheitswesen“ genannt wird. Grundsätzlich sollte es so sein, dass Krankheiten in zwei Kategorien zu teilen sind, körperliche und seelische. Und hier spalten sich bereits die Geister, wie man so schön sagt, denn wie kann man uns das Verständnis dafür nehmen, dass Leib und Seele zusammengehören? Die Diskussion braucht man erst gar nicht anzufangen, falls man einfach als Tatsache nimmt, dass beide Stücke nur als Anteile vom Ganzen angesehen werden; aus einem einfachen Grund nämlich, wenn es getrennt wäre, könnte der Kopf auf dem Nachttisch liegen, anstatt seinen Lieblingsplatz, den Hals, besetzen. In Wirklichkeit sehen wir aber ein ganz anderes Bild, der Kopf sitzt nämlich auf dem Hals, ist immer mit dem Körper unterwegs, wie der Rest auch. Jede unsere Handlungen wird von uns als was Vollkommenes und Ganzes angesehen. Das gleiche Bild sehen wir, wenn wir krank sind, es ist wieder alles zusammen in den Prozess einbezogen.

Ich habe schon erwähnt, dass vieles, was ist und was noch im ganzen Verlauf kommt, dazu dient, Ihnen, mein lieber Leser, eine andere Sicht zu verschaffen, somit der Einsatz ganz einfach ist, wir handeln mit Logik und gesundem Verstand und ziehen jede Annahme in Zweifel.

Nochmals, unser Kopf hängt am Körper, und dieser ist als Ganzes wahrzunehmen, und alles, was in unserem Körper passiert, ist einheitlich. Seelisches und Körperliches sind untrennbar verbunden, wie Tag und Nacht es auch sind, wie Mutter Natur es uns in ihrer unglaublichen Vielfalt jeden Tag zeigt. Tag und Nacht, heiß und kalt und das Gleichgewicht der Gegensätze ist die Mitte, die jeder für sich finden soll, um Gesundheit zu erlangen; körperlich wie auch seelisch, was nur die zwei Seiten einer Medaille sind.

„… Gesundheit zu erlangen …“ – diesem Spruch zufolge, wird jetzt bei vielen von Ihnen eine bestimmte Reihe von Bildern im Kopf ablaufen. Das ist ebenso beabsichtigt, wie unsere Sportindustrie massenhaft Geld für Werbung ausgibt. Was sehen wir da? Mit Muskeln bepackte Körper, bildhübsche weibliche und männliche Gesichter in Markenklamotten, in super ausgestatteten Fitnessstudios mit einem Eiweiß-Shake in der Hand, lächelnd, cool, attraktiv. Traumhaft, und genau das ist es. Es ist nur ein schöner Traum, der uns vorgegaukelt wird. Das, was ich jetzt erzähle, wird sich komisch anhören, aber so muskulös und schön werden nur die wenigsten, und nur die, bei denen es schon davor so war. Beim Rest wird der Erfolg sehr bescheiden ausfallen, bei manchen sogar Schmerzen bereiten.

Hoffentlich habe ich nun kein zu schwarzes Bild gemalt. Wieso denn Schmerzen?

Folgendes: Es gibt nur wenige Menschen, die einen Fitnessraum ausschließlich wegen des Spaßes betreten. Ein Großteil der Leute verfolgt sehr ambitionierte Ziele, will schlank und stark werden, um es allen richtig zu zeigen, sie wollen schmerzfrei und gesünder werden. Aus Spaß machen das nur sportliche Typen, was schon ganz viel über das Wesen derjenigen aussagt. Aber dazu kommen wir noch.

Alle anderen, außer den oben Genannten, müssen sich dann quälen. Tatsächlich passiert es oft so, dass die ersten Monate viele positive Veränderungen bringen – ausgenommen die drei ersten Wochen, in denen die meisten Anfänger aufgeben. Falls Sie es nicht glauben wollen, fragen Sie mal nach. Ich glaube, gute 80 % aller Beteiligten kündigen ihren Vertrag oder versuchen es zumindest in dieser Zeit. Was aber natürlicherweise sehr schwierig ist, die Sportindustrie kennt das Phänomen genauso gut und hat schon vorgesorgt, durch lange Kündigungsfristen, die im Kleingedrückten zu finden sind.

Dem hochgelobten Muskeltonus sei Dank, bekommt man das Gefühl, dass es richtig was bringen soll, ein Fitnesscenter regelmäßig anzusteuern. Am Anfang widersetzt sich der Körper mit allen möglichen Tricks, um Sie davon abzuhalten, aber wenn er es endlich mal schnallt, wird er sich anpassen (schreckliche ersten Wochen). Bei untrainierten Menschen bewegt sich der Zustand ihrer Muskeln auf Niedrigdrehzahllevel, während trainierte auf Hochtouren laufen. Der Unterschied kann mehr als 100 % betragen, das kommt auf den Körperbau, die Bindegewebsqualität usw. an. Das alles im Idealfall. Die Muskelkraft ist nicht gleich Muskelgröße, sondern in erster Linie hängt das vom Zustand der Gelenke sowie des umliegenden Gewebes ab. Und vergessen wir nicht, den Zustand der inneren Organe.

Innere Organe? Zur Erinnerung: Inneres beherrscht das Äußere. Genau deswegen ist das Mucki-Training so begrenzt bei Körperbeschwerden einzusetzen. Genau genommen, werden sich unser Bauch und Po danach richten, was im Bauchinneren passiert, und nicht unseren Wünschen entsprechend reagieren. Damit will ich nicht sagen, dass man keinen Sport treiben soll, ganz im Gegenteil. Aber Krafttraining ist nur deshalb eine Sportart, die uns anspricht, weil sie das bringt, was unser Wesen als nötigen Ausgleich für den Körper, den Bewegungsapparat und alles, was man darunter verstehen mag, braucht.

Jetzt ist der Moment gekommen, um uns über den Begriff „Ausgleich“ zu unterhalten. Man hört immer wieder Ausgleich hier – Ausgleich da, aber was soll das alles bedeuten? Da müssen wir wieder einen Blick auf das Nervensystem werfen, aber natürlich aus einem anderen Winkel.

Vereinfacht sieht es da so aus, dass zwei Haupteile des Nervensystems, der Sympathikus und der Parasympathikus, zwei Schalen einer Waage darstellen: Stress und Entspannung. Wir können grundsätzlich sehr viel Stress ertragen, und wenn gleich danach Entspannung und Ruhe eintreten, dann ist die Welt in Ordnung. So hat der Mensch früher gelebt. In heutiger Zeit ist so was schon lange nicht mehr vorhanden. Auf den ersten Blick ist klar, dass ich mich nach hartem Arbeitstag aufs Sofa schmeiße und mich erhole. In Wirklichkeit bleibe ich aber weiter im Stress, z. B. weil ich fernsehe. Ich nehme eine Vielzahl unterschiedlichster Informationen auf, deren Konsistenz starke Signalwirkung auf mein Nervenkostüm hat. Es wirkt negativ auf mich ein. Negativ ist es aus einem einfachen Grund, weil die Inhalte der meisten Sendungen unnötig für uns sind. Ich bekomme sie serviert, obwohl ich sie nicht brauche. Ich muss nicht einmal über sie nachdenken.

Mein Nervensystem ist auf Signale der Nerven in der Peripherie – auch Muskelsignale genannt – sowie die Signale meiner Sinnesorgane, wie Augen, Ohren und Nase angewiesen. Ich behaupte jetzt mal einfach, das, was von außen kommt, muss mit dem, was von innen kommt, im Gleichgewicht sein, damit es uns in unsere Mitte bringen kann.

Angenommen, wir sind ganz normale Arbeitnehmer mit einer ganz normalen Arbeitsstelle als KFZ-Mechaniker und sind schon seit drei Jahren dabei. Praktischerweise erwartet uns nur die Routine, alles ist bekannt und vertraut, alle Herausforderungen sind bekämpft und erledigt. Der Betrieb befindet sich in einer fast ländlichen Gegend, der Chef kann Jahre voraus planen und legt wenig Wert auf die Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Deswegen geht es ruhig und langweilig dort zu. Da laufen wir mit der sehr gefährlichen Illusion, dass „alles sicher ist“, durch die Gegend, wir sind ja festangestellt.

Was meinen Sie, was in unserem Nervensystem passiert?

Wir haben wenig Stress in dem Sinne, dass wir uns kaum bewegen, quasi wie in einem Schienenverkehr mit kaum sichtbarem Spielraum. Nach ein paar Jahren an diesem Arbeitsplatz werden wir völlig festgefahren und haben uns eine bequeme Komfortzone eingerichtet.

Die Signalströme, wenn wir das überhaupt noch so nennen können, sind regelrecht „verschmutzt“. Wie sollte es auch anders sein? Eine letzte Weiterbildung, die auch ein Entwicklungsschubs hätte sein können, liegt Jahre zurück. Menschen, die so arbeiten, finden sich in einem anderen Job nur sehr schwer, falls überhaupt, zurecht, können nichts Neues mehr lernen.

Und dann kommen wir nach Hause, landen vor der Glotze und „speisen“ unser Hirn mit Gigabytes von Müllinformationen. Die nutzen uns zwar nichts, wirken aber belastend insbesondere auf der emotionalen Ebene. Anstatt der ersehnten Entspannung verspannen wir uns weiter.

Es ist bestimmt schon jemandem aufgefallen, wie langweilig die alten Filme sind, und wie heftig die modernen Hollywood-Produktionen sind. Das Informationsvolumen bei den modernen Filmen ist um das Zehnfache größer geworden, unsere Aufnahmefähigkeit aber ist gleichgeblieben. Die Waagschalen unserer Mitte hängen in völligem Ungleichgewicht. Mitte ade!

Die Last, die auf den Sympathikus als für den Stress zuständigen Teil unseres Nervensystems einwirkt, wird fortwährend erhöht. Die „guten“ Signale reichen bei weitem nicht aus, um das System einigermaßen wenigstens auszugleichen. Dieser Zustand öffnet das Tor zu verschiedensten Krankheiten.

Woher kriege ich die „guten“ Signale?

Mit allen möglichen Sachen, die uns angenehm sind! Ziemlich simpel, nicht wahr?

Alles, was der Körper selbst produziert, wie Muskelbewegung, Berührung, ein einfacher Spaziergang im Wald, Beschäftigung mit dem Kind, ein schmackhaftes Essen usw., tut uns gut. Was dabei alles in Bewegung kommt und was es im Körper auslöst, ist sehr komplex. Wobei das Laufen sicher das Komplizierteste ist. Bedenken Sie, wie lange ein Baby trainieren muss, bis es laufen kann. Wie oft es fällt, kriecht, aufsteht, wieder läuft, fällt und so weiter. Kein Wunder, dass sich das Kind und auch die Eltern sehr freuen, wenn es endlich klappt. Unbewusst wissen sie, was das für ein großartiges Ereignis ist. Zudem ist es der Beginn eines spannenden Zyklus in der Entwicklung des kleinen Menschen. Es stärkt das Ego mit einer ersten großen Portion von Stolz auf sich selbst.

Einige Menschen wissen, dass ein langer Spaziergang unseren Körper zwar anstrengt, gleichzeitig aber auch unseren Kopf durchpustet, dass trotz müder Beine die ruhige Freude im Körper lauert, bei der man lächelt, ohne bestimmten Grund. Wir erleben sowas aber nur, wenn wir ziellos sind.

Beim sportlichen Gehen sind die Gesichter anders, wirken verzogen und verzerrt, wie von einem Schmerz. Sie brauchen nur hinsehen, die armen Leute tun es nur, weil sie meinen, dass sie es müssen, und unter dem Eindruck eines Muss findet man natürlich keine Spur von Freude.

Aber es sollte ganz anders ablaufen. Es sollte mit Freude kommen und gehen. Eine Überlegung ist es schon wert, warum wir einige Sachen toll und spaßig finden, von den anderen aber nichts wissen wollen oder es ganz blöd finden. Die „guten“ Dinge können wir stundenlang machen, bei den anderen wird es todlangweilig. Unser Bauch sagt es uns ganz einfach. Reine Biochemie, wie alle anderen Emotionen auch, irgendwie muss es unserem Bewusstsein beigebracht werden, wie das gemacht wird, was die innere „Regierung“ von uns will. Aus einem einzigen Grund ist es schmackhaft: Wir mögen es!

Es fühlt sich gut an, so auf dem Weg, wir tun es einfach. Und nur auf diese Weise erhalten wir gute Signale. Außerdem: Je mehr neue, unbekannte Signale wir erhalten, desto leichter bleiben wir in unserer Mitte. Das heißt, wenn wir immer wieder etwas Neues erleben, lernen und entdecken werden wir immer entspannter und gleichzeitig glücklicher.

Davon abgesehen ist es schon wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein, und auch eindeutig und bestimmt nein zu allem zu sagen, was anspannt und sich unangenehm anfühlt.

Ist unser Job in letzter Zeit so anstrengend geworden? Wie kommt das? Es ist doch mal unser Traumjob gewesen? Wieso muss ich mich immer wieder aufraffen, um zur Arbeit zu gehen, wo ist der Spaß geblieben? Noch vor 5 Jahren war es doch so spannend?

Wenn Sie auch zu den Menschen gehören, die sich täglich solche Fragen stellen, dann wissen Sie: Einen großen Schritt in die Richtung Krankheit haben Sie bereits gemacht!

Die schlimmste „Schlechtsignalschleuder“ ist der Job, in dem man arbeiten muss, anstatt etwas schaffen zu wollen. Man verbringt ein Drittel der Lebenszeit bei der Arbeit, weswegen arbeiten, nur weil „man Geld verdienen muss“, ein riesiger Stressfaktor ist, plus dem gewaltigen Strom von „schlechten“ Signalen, die einfach da sind – und das etwa 8 bis 10 Stunden pro Tag.

Es ist äußerst wichtig, sich sofort auf die Suche zu begeben, um was Neues und Interessantes zu finden, in das man sich einbringen kann, was zu dem passt, das man heute ist und womit man sich am besten fühlt. Immer vorausgesetzt, dass einem das eigene Wohlbefinden viel wichtiger ist als der Besitz von Immobilien oder ein 6-stelliger Kontostand. Die Routine fühlt sich zwar sicherer an, aber sie gleicht einem Teich, in dem das Wasser ohne Bewegung schnell grün und brackig wird. Dabei wäre das noch nicht mal das Schlimmste, was passieren kann.

Das größere Übel ist, dass unsere Persönlichkeit „einschläft“, wie ein Muskel, der sich ohne Bewegung/Aktion erstmal verkleinert, später sogar degeneriert und die einfachsten Funktionen nicht mehr ausführt. Energie hat nur zwei Zustände: fließen oder stehen. Stillstand muss als Blockade verstanden werden. Man verwandelt sich dann in ein starres Wesen, das sich schon bei Erwähnung von etwas Neuem in die Hosen macht; bildlich gesprochen natürlich. Es denkt: „Lasst mich bloß in Ruhe!“ und „Das ist so, wie es ist, weil es so ist!“

Es wird vermutlich nicht leicht, aus einer solchen Komfortzone herauszukommen. Man hat sie sich so herrlich bequem eingerichtet, man fühlt sich sicher darin, und eigentlich will man nichts verändern. In Wirklichkeit meint es unser festgefahrener Kopfcomputer ja meistens gut mit uns. Der Kopf geht aber immer den bequemsten Weg.

Merken Sie den Unterschied? Bequem bedeutet nicht gut gefühlt, und darin versteckt sich der Teufel.

Sich Schwierigkeiten zu ersparen, war aber nur in speziellen Fällen sinnvoll und auch da nicht immer. Um irgendwas zu bekommen, muss man auch was investieren; Geduld und Zeit zum Beispiel, auch Geld. Beim Thema Geld zieht man natürlich häufig ein langes Gesicht. „Wer hat davon schon genug?“ Geld und Gesundheit sind jedoch Teile eines Ganzen und gehören zusammen, wie ein Paar Schuhe. Genug Geld zu haben, hat was mit „sich was gönnen“ zu tun, doch die meisten gönnen sich im besten Fall sehr wenig. Aber es ist das A und O, um gesund zu werden und/oder zu bleiben, denn man achtet auf sich selbst und tut sich etwas Gutes.

Das wird auch in Ihrem Umfeld gespürt. Und dann werden auch andere Ihnen etwas gönnen; vielleicht erhöht Ihr Chef Ihr Gehalt als ein Zeichen von Wertschätzung. Sie können es wirklich glauben! In der Arbeitswelt spiegelt sich Ihre eigene Wertschätzung sich selbst gegenüber im Verhalten Ihrer Vorgesetzten wider. Je höher Ihre eigene Wertschätzung, umso höher die Ihres Chefs Ihnen gegenüber, was sich in der Bezahlung für Ihre Leistung bemerkbar machen wird.

Was wir für unsere Gesundheit ausgeben, ist sehr lukrativ versteckt. In Beiträgen für die Krankenversicherung zum Beispiel. Lukrativ für die Versicherungen – bequem für uns. Wir bekommen den Eindruck, dass es nichts kosten soll, Gesundheit zu erhalten bzw. zu erlangen, denn wir kriegen es nicht mit, wenn die Kassen zahlen, nachdem wir einen Arzt konsultiert haben. Das bringt uns in einen „Ich gönne mir nichts-Zustand“, was noch größeren Energiemangel widerspiegelt, den wir als Krankheit zurückbekommen. Die Eigenschaft der menschlichen Psyche sollte man hierbei auch bedenken: Alles, was wenig kostet, wird auch wenig geschätzt. Die Ware „Gesundheit“ wird so zu einer geringwertigen Billigware.

Es ist nur logisch, dass ein gestörter Energiefluss uns nicht gesünder macht, wobei Geld auch eine gewisse Art von Energie darstellt, die man aufbringen muss, um irgendetwas zurückzubekommen, zum Beispiel eine schöne Gesundheitsmassage.

Die These ist klar aufgestellt: Um irgendwas richtig in Schwung zu bringen, muss man erstmal etwas geben, quasi investieren. Wenn ich etwas in einem Kiosk kaufen will, weise ich in Richtung des gewünschten Gegenstands (Aufmerksamkeit aufs Objekt richten), äußere dann meinen Wunsch (Gewünschtes mit Namen nennen), bezahle (dem Prozess Energie schenken) und nehme den Gegenstand an mich (mich damit beschäftigen, mir Mühe geben). Ganz vereinfacht könnte man sagen, dies ist der Energiestoffwechsel in Bezug auf unsere Wünsche.

Das Problem ist, dass wir zu gerne schlecht und/oder negativ über uns selbst denken, über alles andere oft noch schlechter, und auf diese Weise erhalten unsere „schlechten“ Wünsche viel Energie, die dann schön vor sich hin gedeiht.

Verglichen mit unserem Körper können wir herleiten, dass körperliche Beschwerden dem ungesunden Geist entspringen wie auch umgekehrt. Nicht umsonst hat der Schöpfer so gut mitgedacht: Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper.

Es ist von großer Wichtigkeit, dass der Körper immer wieder entspannt wird, um gesund zu bleiben. Um den guten Zustand zu manifestieren, ist es notwendig, immer wieder etwas zu investieren. Sei es eine angenehme Bewegungsart oder 100 Euro für eine gute Ganzkörpermassage usw.

Es sind nicht bloß Worte oder eine leere Versprechung: Ein entspannter Leib trägt wesentlich dazu bei, dass der Mensch sich glücklich fühlt. Es ist verhältnismäßig leicht und schnell zu überprüfen. Das Überprüfen von Informationen sollte einem auch zur Gewohnheit werden, und zwar praktisch. Denn nur solches Wissen kann als wahr angesehen werden, das man durch praktische Erfahrung selbst geprüft hat.

Dem Kapitelnamen zufolge sollte schon klar sein, dass unser Körper nicht alles ist, was uns ausmacht, sondern nur ein Teil davon, und dass er bei weitem nicht der Hauptteil ist. In der Triade (Seele, Geist und Körper) haben wir ein uni sono arbeitendes System, dies bedeutet auch Gesundheit und Gleichgewicht.

Aufgrund der untergeordneten Rolle des Leibes wird es nicht gleich so klar, dass wir mit ihm die Chance haben, es wieder in Ordnung zu bringen.

Das System Mensch ist gerade deswegen so genial, weil hier echte Demokratie herrscht und der untergeordnete Leib trotzdem genug Macht hat, um auf die oberste Hierarchie einzuwirken. Dies ist auch gleichzeitig unsere letzte Hoffnung, denn nur hier haben wir die Möglichkeit, etwas im großen Ganzen zu verändern, weil die oberen Teile für uns unzugänglich sind. Oder möchte das jemand bestreiten?

Uns sind eben die Hände gebunden durch „die 5-Prozent-Regelung“. Das macht es uns sehr schwer, haben wir bewusst nur 5 % gegenüber unbewussten 95 % zur Verfügung, was äußerst wenig ist. Nichtsdestotrotz hat der Schöpfer uns zumindest dieses kleine Fenster offen gelassen, und so können wir unsere Gesundheit in den Griff bekommen, um auf diese unbewusste Ebene körperlich einzuwirken.

Lieber Leser, zu gerne hätte es Ihnen schon voll und ganz zu Bewusstsein gebracht, welche Möglichkeit Sie haben, sich selbst gesünder und gelassener zu machen. Es funktioniert auf jeden Fall, und ich werde in diesem Werk noch vertiefter darauf eingehen, wie es geht: nämlich durch Versetzen des Körpers in Entspannung.

Die Möglichkeit mit dem Sport haben wir nun geklärt. Man macht einfach das, was einem gefällt, um den Nerven die richtigen Signale zu geben. Ein Organismus, der den ganzen Tag im Büro verbracht hat, braucht Bewegung, und zwar ohne Stress und Druck und umgekehrt ebenso. Ein Koch, der in der Küche viel körperlichen Einsatz aufbringen muss, wird sich durch eine intensive Sportart nur weiter verspannen, sich also der Gefahr aussetzen, krank zu werden. Ihm ist mit solcherart Entspannung nicht gedient, weil es keinen Ausgleich zur körperlichen Anspannung gibt, sondern nur weiterhin Stress aufgebaut wird.

Wenn ich hier schon eine kleine Zusammenfassung machen darf, möchte ich sagen: Körperliche Entspannung erreichen wir auf zwei verschiedenen Wegen. Durch Bewegung, die aber unter einer wichtigen Voraussetzung stattfinden soll: Sie muss angenehm und wohltuend sein! Alles, was sich gut anfühlt, ist hilfreich, das gilt auch für die Freizeit. Die falsche Vorstellung von Erholung ist eine große Plage und macht leider den Löwenanteil bei den Ursachen gesundheitlicher Schäden aus, die der Mensch sich selbst zufügt, oft weil er unwissend ist und von der Wirtschaft (Werbung, Fitnessstudios u. a. m.) dazu verleitet wird. Auch hier gilt: Zur Entspannung braucht unser Körper nicht viel: Natur, plätscherndes Wasser, ein Spaziergang im Wald … alles, was eben natürlich ist und sich angenehm anfühlt.

Ein Urlaub ist nicht gleichbedeutend mit Erholung, und ich bin mir ziemlich sicher, dass jetzt viele nicken werden und mit mir übereinstimmen. Im Gegenteil, meistens ist ein Urlaub sogar ziemlich anstrengend. Ich habe bereits erwähnt, dass das System Mensch kein geschlossenes ist, weswegen der Körper in Einklang mit der Umgebung kommt, falls Sie da schon länger leben. Je länger, desto besser hat man sich an die Region angepasst, in der man zu Hause ist.

In der energetischen Welt läuft alles immer gleich ab, und zwar nach dem Energieflussprinzip. Es ist egal, was wir nehmen, ein Berg oder ein Dorf oder ein Stadtviertel, alles unterliegt den Gesetzen des Universums. Für unsere moderne Welt gilt: je natürlicher, desto besser in energetischer Hinsicht!

Ein Beispiel: Nehmen wir ein ganz normales Einfamilienhaus unter die Lupe, werden wir schnell merken, dass es sehr wenig mit der Natur zu tun hat, allein schon wegen der eckigen Konstruktion. Umso interessanter ist, dass die Häuser, die bis ca. 1910 gebaut wurden, gar keine solchen Ecken haben!

Wussten unsere Vorfahren schon davon?

In der Natur fehlen solche Ecken aus folgendem Grund: Da kann die Energie nicht fließen und staut sich gerne zurück, wie auch jede Art von Strahlung stehenbleibt. Es gibt, falls ich mich nicht irre, einen Begriff in der Physik, „stehende Welle“ genannt. Die Wellen sind voll mit der ganzen „Last“ an Strahlungen, die nahezu jedes Hausgerät abgibt, und sie sind extrem gesundheitsschädlich. Alles staut sich im Haus: schädliche Strahlung von Elektronik, Handys, u. v. a. Energetisch geht es nur mühsam vorwärts, und das übernehmen wir. Denn wie innen, so außen und andersherum! Gut ist die Empfehlung, so wenig Elektronik wie möglich laufen zu lassen, die an Strom angeschlossen ist. Die Sache mit dem Sparmodus ist schon ein Fortschritt. Doch am einfachsten ist: Stecker aus der Wand!

Zurück zum Urlaub. Die meisten Menschen wissen es bereits oder haben es selbst erlebt: So ein Urlaub kann ganz schön schiefgehen. Kaum ist man im Traumurlaub angekommen, wird man krank. Es gibt dafür sogar einen geläufigen Begriff: „Urlaubsgrippe“. Logischerweise sollte es umgekehrt sein.

Oft macht man viele komische Sachen, besonders in der letzten Woche vor der Reise. Tausende Erledigungen müssen noch gemacht werden. Hier sprechen wir nicht über den Umgang mit der eigenen Zeit, sondern über Stress, den man sich mit der ganzen Wuselei antut. Genauso ist es auch in der Woche vor dem Urlaub. Man strapaziert sich, und man darf sich nicht wundern, dass es von unserem Körper mit wenig Begeisterung aufgenommen wird. Das Immunsystem ist als erste, was in Mitleidenschaft gezogen wird, und zwar negativ. Falls das für jemanden noch eine Überraschung sein sollte, kann ich nur bestätigen, dass man durch Stress schwach wird. Aus dem Grund gibt es so oft überall Erkältungsfälle, wo stressig gearbeitet wird.

Total geschwächt fliegt man also hin ins schöne Urlaubsparadies. Hinzu kommt dann die energetische Umstellung des Körpers auf die neue Umgebung, was wiederum mit Stress verbunden ist. Die Umstellung dauert in der Regel (wenn nicht anders geholfen wird) 10 bis 14 Tage. Es ist wie immer bei der Körperarbeit, die nötige Energiereserve wird dem Mensch einfach abgenommen, mit dem Ergebnis, dass er schlapp und kränklich wird. Sollte es vor Ort positive Signale geben, wie interessante Ausflüge, Wanderungen, etc., dann wird es einigermaßen ausgeglichen, der Mensch stabilisiert sich.

Nach 2 Wochen hat sich der Organismus mit Mühe und Not angepasst, um dann schon wieder das gleiche Spiel von vorne zu „genießen“. Zu Hause angekommen, fragt man sich: „Ich war im Urlaub, aber wieso fühle ich mich so kaputt?“