Alternierende Wirklichkeiten (AlienWalk 16) - Jens F. Simon - E-Book

Alternierende Wirklichkeiten (AlienWalk 16) E-Book

Jens F. Simon

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Beschreibung

Sigurd wurde unter Arrest gestellt! Als ersichtlich wird, dass die außerirdischen Fremden von der Erde die Daten der Zeitkapsel gestohlen haben, will Commander RReggchrah zur Erde aufbrechen, um die Aliens daran zu hintern, eine Zeitreise in die Zukunft zu machen. Er wird jedoch durch einen beeinflussten Neensziss getötet. Sigurd tritt an seine Stelle und SITT hilft ihm natürlich dabei! Mit dem Mutterschiff KO und der gesamten Besatzung fliegt er zur Erde. Begleitet von den beiden Spezial Agent Lieutenant Colonel James Maxwell und Major Rooster Cogburn nimmt er den Kampf gegen den feindlichen, außerirdischen Aggressor auf. In der wirklichen Welt: Alethea und Sl’aheeel, ein Abgesandter der Weltraumnaniten, lassen sich von den Ur-Xxiin im Standbild des Affengotts in das alternierende Universum der Erde versetzen, wo auch Sigurds Geist gestrandet ist.

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Seitenzahl: 147

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AlienWalk 16

Alternierende Wirklichkeiten

Jens F. Simon

© 2024 Jens F. Simon

Illustration: S. Verlag JG

Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,

Alle Rechte vorbehalten

1.Auflage

ISBN: 978-3-96674-700-4

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig und wird sowohl strafrechtlich als auch zivilrechtlich verfolgt. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Ist Magie lediglich eine Abart von paranormalen Fähigkeiten? Die Welt ist geistig. Das Universum unendlich. Sollten wir jemals in der Lage sein, einen ganz kleinen Teil davon zu begreifen, dann werden wir alle zu Magier.

 Inhaltsverzeichnis:

Schatten auf Erden

Die letzte Schlacht

Die 5. Kolonne

‚Raum der Dimensionen‘ mal 2

Nicht von dieser Welt

Raum-Zeit Verwirbelungen

Aliens der Apokalypse

Aufbruch nach GAR

Alternierende Welt

Aletheas Ankunft

Das Xxiin Raumschiff

Die Suche beginnt

Verhärtete Seiten

Extraterrestrial Possibility

Extraterrestrial Alert

Unidentifiziertes Flugobjekt

Sigurds Tod

Schatten auf Erden

Ich schaute versonnen auf die sich jetzt abzeichnende Kontinente der Erde. Die holografischen, dreidimensionalen Bilder wirkten sehr plastisch und immer wieder beeindruckend.

Die zwanzig Raum-Fighter waren als kleine, leuchtende Pünktchen zu erkennen, welche wie zornige Hornissen die KO umschwirrten.

„Klar Schiff bei Gefecht“, erschallte die Meldung des Schiffgehirns in allen Abteilungen über Lautsprecher.

Wir waren vorbereitet. Anfänglich hatte ich eigentlich geplant, das Erdensystem mit allen zu Verfügung stehenden Raumfahrzeuge einzukesseln.

Die Ortung und Nahbereichsscanner hatten jedoch keine fremden Schiffsbewegungen wahrnehmen können.

Natürlich hatten wir den Raum hinter dem Mond besonders genau überprüft.

Die besondere Abschirmung der Feindschiffe war ebenfalls kein Hindernis mehr, da die Spezialisten an Bord eine Möglichkeit gefunden hatten, die Schiffe zu orten.

Wenn es noch Fremdschiffe gab, mussten sie sich auf der Erde befinden. Wahrscheinlich gut getarnt in verborgenen Gebirgsregionen der Cheyenne Mountains oder direkt in AREA 51.

Wir würden sie finden, finden müssen.

Ich schaute kurz zu Takaarrath. Er stand etwas seitlich neben dem halbrunden Commander-Pult und blickte ebenfalls auf den ovalen Zentralbildschirm, welcher die gesamte, vordere Wandfläche der Zentrale bedeckte.

Die Status-Meldungen der sechs auf Erkundung befindlichen Streitwagen trafen minütlich ein und wurden als Pop-up screen an der linken Seite übereinander eingeblendet. Die KO befand sich im Sinkflug.

Ziel war die Mojava-Wüste am Emigrant Valley. Etwa 110 Kilometer nordwestlich von Las Vegas oder von dem, was noch von Las Vegas übrig war. Die Stadt sah mehr wie ein riesiges Trümmerfeld aus.

Die KO bezog einen stationären Orbit in etwa 150 Kilometern Höhe direkt über dem Groom Lake.

Der Salzsee war als ein großer, weißer Fleck inmitten der sonst stark verkarsteten Gebirgsregion zu erkennen.

Der ausgetrocknete Salzsee hatte einen Durchmesser von etwa fünf Kilometer. Deutlich waren von hier oben vier Landebahnen zu erkennen.

Eine davon hatte eine parallele Ausrichtung zum eigentlichen Stützpunkt mit einer Länge von über drei Kilometern.

„Raumgondel GELCKSITT ist bereit, uns hinunterzubringen!“

Takaarrath deutete auf einen kleinen, jetzt auf dem Steuerpult sichtbaren, rahmenlosen, holografischen Bildschirm.

Dort war das Innere der Raumgondelt zu erkennen und der Bereitschaftsstatus wurde angezeigt. „Cogburn und Maxwell befinden sich bereits auf den Weg zum Hangar. Worauf wartest du noch, Sigurd?“

Takaarrath schien es nicht abwarten zu können, endlich loszuschlagen. Kein Wunder, schließlich war sein Volk und sein Heimatsystem direkt bedroht.

 „Na, dann wollen wir mal!“

„Endlich! Wird auch langsam Zeit, dass ihr erscheint. Der Feind wartet nicht auf uns.“

Maxwell stand im kleinen Laderaum der Raumgondel und blickte uns aus dem offenstehenden Schott entgegen, als wir den Hangar betraten.

Auch er schien es kaum noch abwarten zu können. Takaarrath ging geradewegs auf den Pilotensessel zu.

Ich hatte plötzlich ein Déjà-vu. Wir waren, von heute aus gesehen, 250 Jahre in der Zukunft, mit der Raumgondel GELCKSITT aus AREA 51 heraus gestartet, um zur Venus zu fliegen.

Ich schaute auf den dreidimensionalen Holoschirm, welcher die ganze Frontinnenseite der Gondel ausmachte.

Das Hangartor hatte sich mittlerweile geöffnet und Takaarrath steuerte die Gondel Kraft seiner Gedanken aus der KO.

Die Oberflächenstrukturen der Erde wurden sofort erkennbar. Insbesondere erkannte ich bereits die riesige Salzfläche des Groom Lake.

Dort musste sich auch der Ausflugschacht befinden, aus dem wir damals in der Zukunft gestartet waren.

Unvermittelt erschien wenige Zentimeter vor den holografischen 3-D Bildschirm mitten in der Luft das mental-telepathischen VR-Display und eine Abfolge der verschiedensten Daten wurde erkennbar.

Takaarrath musste es per Gedankenbefehlt aktiviert haben.

„Vernetzung mit Raum-Fighter und Streitwagen aktiv. Keine Feindaktivitäten erkennbar“, erklang unvermittelt die mentale Stimme der Sicherungs-Autokratie der Raumgondel GELCKSITT in meinem Kopf.

Takaarrath ließ einen langgezogenen Knurr-Ton hören, sodass Cogburn und Maxwell regelrecht zusammenzuckten. Ich grinste sie nur an.

„Alles in Ordnung. Er scheint nur etwas verwundert zu sein, dass wir immer noch keinen Feindkontakt haben. Die Daten zeigen, dass auch die Raum-Fighter und Streitwagen bisher keine Feindberührung aufweisen.“

„Ich finde es nicht unbedingt schlecht, nicht gleich wieder in eine Raumschlacht verwickelt zu werden.“

Cogburn blickte Maxwell erstaunt an.

„Welche Raumschlacht meinst du denn? Du tust gerade so, als würden wir ständig in Raumschlachten verwickelt werden.“

„Du weißt genau, wie ich das meine“, konterte Maxwell mit lauter Stimme. Sein Blick fokussierte sich auf den Bildschirm.

Es wurden immer mehr Einzelheiten erkennbar. „Dort drüben befindet sich die Yucca-Flats-Region. Sie gehörte zum ehemaligen Nevada-Testgelände. Hier wurden in der Vergangenheit die Tests mit Nuklearwaffen durchgeführt. Ich glaube, es waren weit über eintausend. Das Lager befindet sich weiter südwestlich vom Groom Lake.“

Maxwell deutet mit ausgestreckten Arm auf eine Stelle am Bildschirm.

„Was du so alles weißt“, stänkerte Cogburn sofort. „Immer mit der Ruhe, Leute. Ihr könnt euch noch genug austoben, aber bitte nicht jetzt und nicht gegeneinander.“

Ich versuchte den beginnenden Streit im Keim zu ersticken. Bei den beiden wusste man nie, ob es Ernst war oder nur Spaß.

Natürlich waren wir alle angespannt.

Die Lage war entsprechend unübersichtlich und konnte jederzeit eskalieren.

Takaarrath reduzierte die Geschwindigkeit und ließ die Gondel nach rechts abfallen.

Die Salzfläche des Groom Lake wanderte aus der Bildfläche.

„Willst du nicht den Einflugschacht nutzen, aus dem wir mit GELCKSITT in der Zukunft zur Venus gestartet sind?“

„Nein, zu gefährlich. Ich denke, dass das gesamte Areal inklusiv der Bunkeranlage vom Feind konterminiert ist. Ich werde am Rande des Testgeländes des Energieministeriums landen. Aus den Datensätzen der Raumgondel geht hervor, dass von dort eine direkte, unterirdische Verbindung zur AREA 51 besteht.“

Ich fragte mich, wie die Daten darüber in GELCKSITT gekommen waren.

Schließlich befanden wir uns 250 Jahre in der Vergangenheit.

Bevor ich jedoch diesbezüglich bei Takaarrath nachhalten konnte, schoss ein armdicker Energiestrahl nur wenige Meter an der Raumgondel vorbei.

Die dabei ausgelösten Turbulenzen waren ziemlich groß. Eine Alarmsirene erklang auf und am Bildschirm blickten verschiedenfarbige Lichter.

„Ausweichkurs wurde gesetzt. Maximalbeschleunigung unter Beachtung der Gravitation erreicht. Achtung, Schutzfeld kann einen direkten Treffer nicht absorbieren. Dies sollte unbedingt durch den Piloten bei Weiterflug beachtet werden.“

Die mental erfolgte Feststellung des Steuergehirns der Raumgondel ließ mich kurz auflachen.

Takaarrath ließ die Gondel regelrecht durchsacken und drückte sie nach unten.

Gerade noch rechtzeitig, denn ein zweiter Energiestrahl schoss genau auf die Stelle zu, an der wir uns noch wenige Sekunden zuvor befanden.

Dann wurde es erst richtig brenzlich. Wie von einer Stalinorgel abgefeuert schossen eine ganze Anzahl dünnere, aber nicht weniger gefährliche Laserstrahlen auf uns zu.

Ich dachte bisher, dass diese Strahlenart sich fast lichtschnell bewegte. Hier und jetzt aber konnten wir auf dem Bildschirm das Herannahen genaustens miterleben.

„Geschwindigkeit liegt bei Mach 5. Einschlag in 6 Sekunden“, erschallte die künstliche Stimme der Raumgondel diesmal lautstark aus verborgenen Lautsprechern.

„Fünffache Schallgeschwindigkeit, das waren etwa 6150 Kilometer pro Stunde.“

Der Gedanke war noch nicht fertig gedacht, da handelte Takaarrath bereits.

Cogburn und Maxwell stöhnten fast gleichzeitig laut auf, als die Raumgondel eine Kehrtwende einlegte und wie ein Stein Richtung Planetenboden fiel.

Dabei wurde sie von zwei Strahlenbündel leicht gestreift.

„Ausfall Defensivschirm!“

Das war das Schutzfeld, welches die Raumgondel einhüllte, um mögliche Asteroidentreffer im Raum abzufangen.

Jetzt waren wir vollkommen schutzlos. Noch hielt der Andruckneutralisator. Solche, fast akrobatische Flugänderungen, mit sehr hoher Geschwindigkeit, hätten längst schon zu Folge gehabt, dass die Passagiere im Inneren durch die dabei freigesetzte kinetischen Energie zu Pfannkuchen zusammengequetscht worden wären.

Die Raumgondel fiel wie ein Stein auf die Erdoberfläche zu. Dabei schlug sie tatsächlich noch Haken, wie ein Feldhase. Auf dem Bildschirm waren zeitweise nur noch Farbschlieren und Nebelfelder zu erkennen.

Takaarrath steuerte GELCKSITT auf eine kleine Anhöhe zu, welche etwa fünfzehn Kilometer östlich des Salzsees lag.

„Der Beschuss hat tatsächlich aufgehört. Sehr merkwürdig das Ganze!“

Maxwell schluckte mehrmals schwer. Ich sah, wie Cogburn zu einer Entgegnung ansetzte und konnte mir denken, dass diese wieder Anzüglichkeiten enthielt. Ich kam ihm jedoch zuvor.

„Ich denke, wir werden noch so einige Merkwürdigkeiten erleben. Trotzdem bin ich überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es wird kein Honigschlecken werden. Ich denke, das dürfte jedem hier klar sein.“

Ein hoher, singender Ton lag plötzlich in der Luft, dann gab es einen starken Ruck.

Gut, dass wir alle vier saßen. Ansonsten wären wir ganz schön durcheinandergewirbelt worden. Takaarrath hatte die Gondel gelandet, kein Zweifel. Auf dem Bildschirm sah man direkt vor der Raumgondel eine aus grauem Karstgestein bestehende, leichte Erhebung. Darüber hinaus war nichts zu erkennen.

„Die Deckungsmöglichkeiten, die zur Auswahl standen, waren leider nicht sehr groß.“

Takaarrath ließ das rückseitig angebrachte, kleine Lastenschott aufgleiten und erhob sich aus dem Pilotensitz.

Wir folgten ihm schweigend. Die Abenddämmerung legte sich erschreckend schnell über das Tal. Noch konnte man in einiger Entfernung den Groom Lake erkennen.

Das Schreien eines Kojoten irritierte mich nur kurz. Cogburn und Maxwell verhielten sich auffallend ruhig.

„Weißt du noch, wo wir in der Zukunft in den unterirdischen Bunker eingedrungen sind?“

Takaarrath antwortete leise: „Das war wohl mehr Zufall, oder Glück gewesen, als wir diese merkwürdige Kegelöffnung gefunden haben. Ich denke, wir werden uns hier und jetzt etwas anders einfallen lassen müssen.“

Unvermittelt hielt er ein kleines Gerät in der Hand, dass die Form eines Smartphones hatte.

„Ich habe mir die genauen Koordinaten vom Ursprung der Laserstrahlen von GELCKSITT geben lassen. Mit diesem GPS ähnlichen Gerät wird es kein Problem sein, dorthin zu gelangen.“

„Direkt in die Höhle des Löwen, was?“

Maxwell schien nicht gerade glücklich mit dieser Entscheidung zu sein.

„Hast du einen besseren Vorschlag? Wir sind schließlich hier, um den fremden Aliens einen Besuch abzustatten. Sie haben etwas, was wir zurückhaben wollen. Da wird es keinen anderen Weg geben als die Konfrontation. Solange wir aber den Ort und den Zeitpunkt bestimmen, sind wir im Vorteil.“

Er blickte mich an, als würde er mich zum ersten Mal sehen.

„Das ist mir durchaus bewusst, Sigurd. Aber wie du weißt, kennen Rooster und ich das Areal hier sehr genau. Ich würde vorschlagen, wir nutzen zuerst einen uns bekannten, geheimen Einstieg, um in die Bunkeranlage zu gelangen. Solange wir unentdeckt sind, haben wir ebenfalls einen strategischen Vorteil.“

Jetzt war es an mir, dumm dreinzublicken. Ich hatte die beiden doch gerade deshalb gebeten, an diesem Unternehmen teilzunehmen.

Sie kannten sich hier bestens aus.

„Sorry, habe ich doch tatsächlich in der Aufregung vergessen!“

„Da bin ich jetzt aber gespannt, wie eine Hutschnur. Wo siehst du von hier einen geheimen Eingang, James?“

Cogburn schien anscheinend nicht der gleichen Meinung wie Maxwell zu sein.

„Da, da und da“, erwiderte dieser und deutete in die entsprechenden Richtungen.

Fast wie ein Zeichen der Bestätigung blinkten dort, wo er gerade hingedeutet hatte, mehrere Lichter im beginnenden Dunkel der Nacht auf.

Völlig verblüfft schwieg Cogburn. Erst Maxwells Grinsen zeigte, dass dessen Reaktion lediglich spaßig gemeint war.

Trotzdem schauten wir vier jetzt erstaunt auf die Lichter, die immer noch branden.

„Das GPS zeigt, dass die Lichter nur etwa einhundert Meter von der Stelle entfernt sind, von der aus wir beschossen wurden.“

Takaarraths Äußerung löste unsere Verkrampfung etwas.

„Ich nehme dein Angebot an, Maxwell. Kannst du uns zum nächstgelegenen, geheimen Einstieg führen?“

Er schaute etwas verlegen drein, gab sich dann einen Ruck und sagte: „In Ordnung. Die Dunkelheit erschwert die Sache zwar etwas, aber ich denke, ich werde einen Einstieg finden!“

Diesmal schwieg Cogburn und nickte nur zustimmend. Jetzt wurde es ernst.

Wir folgten Maxwell in die Dunkelheit hinein, wobei unser Blicke immer wieder auf die gut erkennbaren Lichtern in der Ferne gerichtet waren.

Wir kamen nur langsam voran. Immer wieder versuchte Maxwell sich neu zu orientieren und dass, obwohl es sehr wenige Anhaltspunkte auf dem Areal gab, das wir durchquerten.

Längst lag die kleine Anhöhe hinter uns und wir bewegten uns auf einem relativ geraden Gelände.

Die immer noch gut sichtbaren Lichter wanderten nach links aus. Wir gingen eindeutig mehr östlich.

Ich hoffte nur, Maxwell wusste, was er tat.

Dann bemerkte ich, dass seine Augen von einem merkwürdigen, brillenartigen Gestell bedeckt waren.

„Infrarot, Nachtsichtbrille“, kam mir sofort der Gedanke. Natürlich, was sonst.

Ich wusste ja, dass sich in seiner Kampfmontur so allerlei technisches Zeug versteckte. Ich dachte bisher jedoch nur an Waffen.

Wir waren jetzt bereits seit etwa einer Stunde unterwegs. Ein weiterer Angriff war nicht mehr erfolgt. Das war schon recht merkwürdig.

Schließlich wusste man von unserer Anwesenheit. „Das gefällt mir nicht. Das gefällt mir alles ganz und gar nicht“, zischte Takaarrath leise.

Er befand sich an meiner linken Seite, während Cogburn und Maxwell sich direkt vor mir bewegten.

Wir schlichen regelrecht auf Zehenspitzen. Trotzdem sollten wir ein gutes Ziel für die fremden Aliens darstellen.

Schließlich verfügten sie über weit überlegene, außerirdische Technologie. Da musste ich Takaarrath leider rechtgeben.

War es möglich, dass wir in eine Falle liefen?

Ich berührte Maxwell an der Schulter: „Was siehst du? Irgendetwas auffallendes? Bewegungen?“

Er blieb abgrubt stehen und blickte mich irritiert an. „Nein, wieso? Erwartest du Besuch?“

Cogburn begann wie ein Ziegenbock zu kicherte, beruhigte sich jedoch sofort wieder, als Maxwells ihn böse anblickte.

Natürlich trug auch Cogburn jetzt ein nachtsichtgerät.

„Takaarrath und mir gefällt es nicht, dass man uns so einfach hier durch die Gegend spazieren gehen lässt“, erwiderte ich ungehalten.

„Besser so als anders!“

Ich ignorierte seine Bemerkung beflissen.

„Du meinst also, es ist keine Falle, die irgendwann zuschnappt.“ 

Lieutenant Colonel James Maxwell schaute mich nachdenklich an.

„Wer kann das schon wissen! Jedenfalls haben wir einen Vorteil auf unserer Seite. Ich kenne einen geheimen Einstieg, der selbst den Alien unbekannt sein sollte. Es müssten etwa noch zwei Kilometer sein, dann sind wir da. Der eigentliche Bunker befindet sich in etwa zehn Kilometern Entfernung. Mögen sie uns dort ruhig erwarten.“

Er drehte sich spontan um und ging langsam weiter, ohne auf eine Erwiderung meinerseits zu warten.

Er schien sich sehr sicher zu sein.

Ich sah Takaarrath kurz an, nickte ihm zu und folgte Maxwell. Der sternenübersäte Himmel bietet nur wenig Licht.

Immer wieder stolperte ich über lose Steine.

Dann begann es unter meinen Füßen zu knirschen. Wir hatten den Rand des Salzsees erreicht.

Unsere Schritte klangen wie das Prasseln von schwerem Regen an der Fensterscheibe, in der sonst sehr stillen Nacht.

Der kurze Schrei eines Kojoten ließ mich zusammenzucken.

„Geht das nicht leiser?“ Meine Frage blieb unbeantwortet. Erst, als sich dunkle Schatten aus dem diffusen Licht herausschälte, reagierte Maxwell.

Er blieb stehen und zeigte mit ausgestreckten Arm auf die schattenhaften Erhebungen.

„Dort befindet sich der Einstieg. Ich erinnere mich noch ganz genau an die Stelle. Es ist eine leichte Erhebung aus Felsgestein. Etwa einhundert Meter weiter östlich befindet sich eine Lagehalle und ein oberirdischer Betonbunker, der als Beobachtungszentrale von Nuklearwaffentest des amerikanische Energieministeriums diente. Das eigentliche Nuklear-Lager von Yucca Mountain liegt etwa 65 Kilometer südwestlich von Groom Lake.“

„Wenn du das sagst! Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass hier ein Einstieg in den Bunkerkomplex von AREA 51 existiert.“

Major Rooster Cogburn schaute in die Richtung, in welche Maxwell gerade gezeigt hatte.

„Wir werden sehen!“ Sigurd wollte einen weiteren aufkeimenden Streit zwischen den beiden Special Agent bereits im Vorfeld beenden.

„Lasst uns langsam weitergehen. Ihr beide besitzt Nachtsichtgeräte. Also könnt ihr erkennen, wenn uns jemand auflauert. Seid wachsam!“

Cogburn knurrte etwas in seinen Bart, was wie ‚sich am Holzdampfer befinden‘ klang.

Derweil ging Maxwell, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, weiter.

Sigurd und Takaarrath folgten ihm sofort, während Cogburn etwas zurückblieb.

Er hatte erheblichen Zweifel, ob es dort wirklich einen Eingang in den unterirdischen Bunkerkomplex gab.

Normalerweise vertraute er Maxwell. Aber er fragte sich schon die ganze Zeit, woher dieser die Information darüber bekommen hatte.

Schließlich hatte sie beide die gleiche Ausbildung hinter sich und ihnen sollte auch das gleiche Wissen vermittelt worden sein.

Je näher sie jetzt an die Stelle kamen, die Maxwell beschrieben hatte, umso mehr wurde ersichtlich, dass es dort zu einem Kampf gekommen war.

Die ursprüngliche, aus dicken Stahlbeton bestehende Beobachtungszentrale lag in Trümmern vor ihnen. Ebenso war, einige Meter weiter, ein tiefer Explosionskrater auszumachen.

Cogburn bewegte seinen Kopf mit dem Nachtsichtgerät von links nach rechts und wieder zurück.

Bewegungen konnte er keine wahrnehmen, jedoch wurde die Zerstörungsorgie immer besser zu erkennen.

Auch Maxwell war jetzt wieder stehengeblieben und schien unschlüssig zu sein, wohin er sich jetzt wenden sollte. Er musste sich zunächst orientieren. „Lasst uns dort drüben zunächst Deckung suchen.“ Er deutete auf eine dunkle Silhouette, die sich etwa zwanzig Meter vor ihnen aus der beginnenden Tagesdämmerung jetzt deutlich hervorhob.

Sie hatten die Mauerreste noch nicht ganz erreicht, als ein gewaltiges Tosen um sie herum einsetzte. Ein gigantischer Geräuschorkan stützte über sie hinweg gefolgt von orkanhaften Sturmböen und Hagel.

Die letzte Schlacht

„Auf sie mit Gebrüll!“ Cogburn lag hinter einem riesigen, abgerissenen und halb zerfetzten Stahlbetonteil in Deckung und beobachtet mit hochrotem Kopf den Angriff von fünf Streitwagen und zehn Kampfbooten auf das fremde Alienschiff, das gerade versuchte aus seinem Versteck heraus aufzusteigen.

Es war in ein düsteres Schutzfeld gehüllt, das in diesem Moment von verschieden starken Kampfstrahlen der Neensziss Schiffen getroffen und in blitzenden Strahlengewitter getaucht wurde.

Das Schiff hatte noch nicht richtig Fahrt aufgenommen, da wurde es von den kinetischen Gewalten, welche auf den Schutzschirm einwirkten, regelrecht durchgeschüttelt.

Das Schutzfeld hielt und schleuderte die Strahlenflut nach allen Seiten davon.

Der Antrieb heulte auf, als die Maschinen auf Maximallast gefahren wurden.

Dunkelrote Flammen und schlammbraune, heiße Plasmazungen lodernden aus dem Hecktriebwerk. Sie vergasten alles, was sich in unmittelbarere Nähe befand.

Diese Gewalten waren für den Weltraum ausgelegt und nicht für die Navigation innerhalb einer Planetenatmosphäre, geschweige für den Start vom Boden eines Planeten.

Dutzende von Mammutbäumen verbrannten in Sekundenschnelle zu weißer Asche. Stahlbetonträger verflüssigten sich und das Metall lief wie ein Lavastrom den Berghang hinunter auf den Salzsee zu. „Diese Dreckskerle sind für das ganze Chaos auf der Erde verantwortlich. Möge sie die Hölle für immer verschlingen!“

Cogburn blickte Maxwell verwundert an.

Solche Worte hatte er von ihm bisher nicht vernommen.

Mit brutaler Gewalt versuchte das Schiff der fremden Aliens die atmosphärischen Gase des Planeten zu verdrängen, als es mit stetig anwachsender Beschleunigung dem freien Raum entgegenjagte.

Orgelnd begann das Schiff in die dichten Wolkenbänke hineinzurasen.

Es waren baumstammdicke violette Lichtfinger, die mit Lichtgeschwindigkeit auf das fremde Alienschiff zu glitten und es nach wenigen Sekundenbruchteilen erreichten.

Riesige Blitze zuckten in die Schwärze des Raumes hinaus, und der wuchtige Rumpf des Schiffes erbebe sekundenlang unter den gewaltigen Entladungen, die sich innerhalb des Schutzfeldes abspielten. Eine gewaltige Kugel stand plötzlich über dem Schiff.

Selbst Takaarrath schnappte krampfartig nach Luft, als die Rundungen des Trägerschiffs KO durch die weichende Wolkenschicht sichtbar wurde.

Wieder und wieder zuckte es aus dem Riesenschiff auf. Alle 2215 Geschützlafetten gaben Dauerfeuer.

Von zwei Seiten schossen nunmehr die fünf Streitwagen zusätzlich auf das fremde Schiff zu, das gleich darauf in aufzuckende Riesenblitze gehüllt war.

Die Energie wurde von den Schutzschirmen aufgefangen und sofort wieder abgestrahlt.

Die angreifenden Schiffe mochten knapp 250 Meter lang sein.

Auf dem Rumpfrücken der Streitwagen heulten die Deuterium-Reflektor-Strahler auf, deren Photonen-Strahlung den Gegner geworfen wurde.

Das blauweiße Lichtbündel zuckte durch den Raum, und im nächsten Sekundenbruchteil war das fremde Alien Schiff in zuckenden Blitzen eingehüllt.

Undeutlich schimmerte der glänzende Rumpf durch die gewaltigen Entladungen hindurch, als die Energiestrahlen der Neensziss Schiffe auf seine Schutzschirme prallte.