Altweibersommer - Frank Goyke - E-Book

Altweibersommer E-Book

Frank Goyke

4,4

Beschreibung

Theodor und Emilie Fontane sind im September 1873 auf dem Weg nach Gut Wustrau. Während sich beide über den Ruppiner See rudern lassen, ertönt in der Stille des Spätsommertages ein Schuss. Hat die Jagdsaison begonnen? Beim Souper ereilt Graf von Zieten-Schwerin die Nachricht, dass im Forst von Altfriesack ein Toter liegt - im Abendanzug, die Pistole neben sich. Es ist der in den Gründerjahren zu Reichtum gekommene Baulöwe Schwartz aus Berlin. Fontane zweifelt an der Selbstmordthese des märkischen Amtsgerichtsrats und beginnt, sehr zum Leidwesen Emilies, selbst zu ermitteln ... Weitere Fontane-Krimis in der Reihe: "Hundstage. Theodor Fontane und der Tote im Walzwerk", "Schneegestöber. Theodor Fontane und der Brudermord", "Nachsaison. Fontane und die Bettler von Neapel"

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 277

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,4 (18 Bewertungen)
11
3
4
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Frank Goyke

Altweibersommer

Theodor Fontanes erster Fall

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten.

Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen, Verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung auf DVDs, CDROMs, CDs, Videos, in weiteren elektronischen Systemen sowie für Internet-Plattformen.

ebook im be.bra verlag, 2015

© der Originalausgabe:

berlin.krimi.verlag im be.bra verlag GmbH

Berlin-Brandenburg, 2015

KulturBrauerei Haus 2

Schönhauser Allee 37, 10435 Berlin

[email protected]

Lektorat: Gabriele Dietz, Berlin

Umschlag: Ansichtssache, Berlin, unter Verwendung eines Gemäldes von Matthias Koeppel, »Spandauer Zitadelle«, 1983, akg-images, Berlin, Abbildung einer Kavalleriepistole aus dem Jahr 1850

(Kunsthandel Seidel u. Sohn KG, Berlin)

ISBN 978-3-8393-6145-0 (epub)

ISBN 978-3-89809-511-2 (print)

www.bebraverlag.de

Inhalt

Erstes Kapitel

Zweites Kapitel

Drittes Kapitel

Viertes Kapitel

Fünftes Kapitel

Sechstes Kapitel

Siebentes Kapitel

Achtes Kapitel

Neuntes Kapitel

Zehntes Kapitel

Elftes Kapitel

Zwölftes Kapitel

 

Glossar

Anmerkungen zu diesem Roman

Über den Autor

Die wichtigsten existierendenund fiktiven Personen des Romans

Kriminalkommissar Aschinger

Major von Blohm, Herr auf Gnewikow

Wilhelm Briese, Schneidermeister

Melchior Briese, Schneider, sein Sohn

Theodor Fontane, Schriftsteller

Emilie Fontane, seine Frau

Theodor, Mete und Friedrich Fontane, ihre Kinder

Eduard Frölich, Amtsgerichtsrat in Neuruppin

Leutnant Graf Gensfleisch, ein ostpreußischer Junker

Anton und Werner Kaschke, Zwillingsbrüder und Fassadenkletterer

Emil und Margarethe Kaschke, ihre Eltern, Bauern in Buch

Doktor Friedrich Kölling, Arzt in Neuruppin

Heinrich Loewe, Landrat von Neuruppin

Adolph Menzel, Maler

Wolf Reuchlin, Schränker

Gotthelf Schadewald, sein Komplize

Friedrich Georg Schwartz von Blohm, Bau-Entrepreneur

Antonia Schwartz von Blohm, seine Frau

Königlich Preußischer Generalmajor Heinrich von Schweinitz

Martha Tassel, ein Hausmädchen

Rudolf Virchow, Mediziner und Berliner Stadtverordneter

Kriminalkommissar Völker, Politische Abteilung

Geheimer Regierungsrat Hermann Freiherr von Wangenheim, ein Freund

Marie von Wangenheim, dessen Frau

Kriminalschutzmann Wittlich

Graf Albert Julius von Zieten-Schwerin und Gattin

Erstes Kapitel

26. September 1873

Dem See war nicht anzusehen, wozu er fähig war. Trotz der Windstille war die Wasserfläche keineswegs spiegelglatt, sondern von Kräuselwellen bedeckt, über deren Ursprung es keinen Zweifel geben konnte: Der See lebte. Es bedurfte keines Windes, nicht einmal einer Brise, um ihn in Bewegung zu halten.

Der Mann, der auf der Rückbank des Ruderbootes saß, kannte den See seit seiner Kindheit, und er hatte ihn schon ganz anders erlebt.

Wenn im Frühjahr oder im Herbst Stürme eine Hetzjagd veranstalteten und an den Baum kronen zerrten wie ein Dorfpfarrer an den Haaren einer ungehorsamen Konfirmandin, verwandelte sich das jetzt harmlos erscheinende Wasser in eine Tollwütige. Es nahm dann das Aussehen von nachgedunkeltem Silber an, eine Spiegelung der bleischwarzen und tief hängenden Wolken, die es eilig hatten, dem Sturm zu entkommen. Hohe Wellen schlugen an die Ufer, und ein Kahn wie derjenige, in dem sich die Be sucher über den See rudern ließen, war verloren.

An solchen Tagen blieben die Fischer in ihren Hütten und wussten namentlich im Frühjahr nichts zu tun: Die Netze hatten sie bereits während der Wintermonate geflickt, der Holzvorrat genügte noch, bis endgültig die warme Jahreszeit anbrach, und das wenige Vieh, das sie hielten, weil die Fischerei allein sie nicht ernährte, wurde von der Frau und den Kindern versorgt. In diesen Mußestunden entstanden Geschichten. Sagen und Legenden wurden erzählt, die um den See und um die Menschen kreisten, die an seinen Ufern lebten.

Der Mann, der immer nur Schriftsteller hatte sein wollen, auch wenn ihn die Brotarbeit davon abhielt, liebte diese Überlieferungen und sammelte sie in seinem Gedächtnis und in seinen Notizen. Für ihn enthielten sie mehr Poesie als das hohle Gedröhn der Hofdichter und Publikumsliteraten.

Der Mann seufzte. Er war nicht allein in dem Boot, sondern wurde von seiner Frau begleitet. Sie saß neben ihm auf der Rückbank und ergriff nun mit beiden Händen seine Linke, schwieg aber, weil sie den Grund seines Seufzens zu kennen glaubte.

Der Mann hob den Blick und schaute dem Ruderknecht in das zerfurchte Gesicht. Fährmann Stoltze überquerte den Ruppiner See nun schon seit Jahrzehnten mit zahlenden Passagieren; man war beinahe geneigt zu sagen: seit der Vorzeit. Unter seiner Krone aus weißem Haar sah Stoltze unsterblich wie ein Gott aus – als brächte er nicht nur Leute von Neuruppin nach Wustrau, sondern vom Leben zum Tode, Rückfahrt ausgeschlossen.

»Na, Stoltze«, der Mann beugte sich ein wenig vor, »was halten Sie denn von diesem Herbst?«

»Tja«, erwiderte der Ruderer gedehnt. »Na ja, Herr Fontane. Über die Jahre …«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!