Alzheimer - Liliana Janski - E-Book

Alzheimer E-Book

Liliana Janski

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Beschreibung

Hoffnung in dunklen Zeiten: Ein intimer Einblick in das Leben mit Alzheimer.

Als Lilianas Mutter mit 63 Jahren die Diagnose Alzheimer erhält, verändert sich das Leben ihrer Familie unwiderruflich.
In diesem bewegenden Buch teilt die Autorin ihre persönlichen Erinnerungen und Erlebnisse aus den letzten Jahren mit ihrer Mutter. Liliana gewährt uns tiefe Einblicke in ihr Familienleben, die ersten Anzeichen der Krankheit und die intensiven, schmerzhaften Erinnerungen, die sie für immer begleiten werden.
Dieses Buch ist eine herzergreifende Reise durch die letzten gemeinsamen Jahre von Mutter und Tochter, geprägt von Liebe, Verlust und dem unerschütterlichen Willen, sich allen Herausforderungen zu stellen.
Es ist mehr als nur eine Erzählung. Es ist ein intimer Einblick für all jene, die sich in ähnlichen Situationen befinden, und ein Trost für alle, die sich allein fühlen. Mit sensibler Ehrlichkeit und authentischer Wärme zeigt Liliana, dass es möglich ist, auch in den dunkelsten Zeiten Hoffnung zu finden.
Liliana Janski zeigt uns, dass Erinnerungen uns helfen können, mit dem Unausweichlichen umzugehen, und dass es immer einen Weg gibt, mit Würde und Liebe durch die schwierigsten Phasen des Lebens zu gehen.

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Seitenzahl: 60

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Für Kamilla

Über die Autorin:

Liliana Janski ist eine hingebungsvolle Tochter und junge Mutter zweier Kinder, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, ihre Erfahrungen und Erinnerungen mit der Welt zu teilen. Ihre einfühlsame und kraftvolle Erzählweise bietet sowohl Betroffenen als auch Angehörigen eine wertvolle Perspektive.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Das sind wir

Meine Mutter

Die letzte Autofahrt

Seltsamer Geruch in der Küche

Der Senioren Club

Nächtlicher Besuch

Ich baue das Schloss aus - Psychosen -

Schwere Entscheidung

Nach Hause kommen

Loslassen

Die Trauerrede

Heute

Das bleibt

ALZHEIMER Nützliche Link

Erinnerungen! Als du in den Wolken warst

Leben

Niemals möchte ich werden wie Oma

Nur was du im Kopf hast, gehört dir!

Betrug der Gedanken

Dein Leben für meines - Verantwortung -

Im Schlafanzug durch die Straßen

Du bleibst, Du bist nicht da, ich fühle Dich.

Sie warten auf mich. Ich hole dich ab.

Was hätte sein können

Rote-Beete-Suppe

Als Alzheimer dich entführte

Für dich!

Nachwort

Hinweise

Vorwort

Dieses kleine, feine Buch ist eine Sammlung meiner persönlichen Erinnerungen an meine Mutter und wie ihre Alzheimererkrankung sie veränderte.

Meine Mutter war 63 Jahre jung, als wir die endgültige Diagnose Alzheimer erhielten. Zu diesem Zeitpunkt war sie schon nicht mehr in der Lage, Arzttermine selbstständig wahrzunehmen. Sie konnte weder den Weg dorthin bewältigen noch den Grund der Konsultation äußern und schon gar nicht die Informationen der Ärzte und des medizinischen Personals aufnehmen. Zuvor waren wir 15 Jahre auf der Suche nach Antworten für ihr sich nach und nach veränderndes Wesen.

Alzheimer kommt selten laut, sondern schleicht sich heimlich in dein Leben.

Ich habe lange überlegt, ob ich meine Erinnerungen veröffentlichen soll. Letztendlich habe ich mich für eine Auswahl an Erinnerungen entschieden. Dies ist keine Medizinische Abhandlung oder ein Ratgeber.

Dies sind einfach Erinnerungen, bei welchen ich die Alzheimererkrankung meiner Mutter sehr intensiv erlebt habe. Mama hatte immer wieder psychotische Schübe mit Amnesien im Anschluss. Wenn sie wieder da war, das habe ich an ihrem Blick bemerkt, fragte sie oft, was passiert war und ich erzählte es ihr. So findest du, liebe Leserin, lieber Leser, auch meine Erinnerungen in diesem Buch wieder. Ich erzähle meiner Mutter was passiert ist, als sie in den Wolken war. Es hilft mir, besser damit umzugehen, in dem ich diese Momente aufschreibe. Jeder muss da seinen eigenen Weg gehen. Ich habe fast 3 Jahre nach dem Tod meiner Mutter gebraucht, das Erlebte in Worte zu fassen. In meiner Familie geht jeder anders mit seinen Erinnerungen um.

Reden können wir noch nicht wirklich darüber. Auch die Erinnerungen sind aus jeder Perspektive andere. Das empfinde ich als ganz normal.

Was dieses Buch vielleicht für dich sein kann, ist eine Perspektive. Du bist nicht allein, auch wenn du dich allein fühlst. Egal ob du selbst betroffen bist, Angehöriger, Pfleger oder interessiert an dem Thema.

Das Buch ist in 3 Teilen aufgebaut.

In „Das sind wir“, stelle ich dir meine Mutter, unsere Familiengeschichte und die ersten Hinweise auf Alzheimer vor.

In „Erinnerungen, als du in den Wolken warst“, teile ich mit dir meine ausgewählten Erinnerungen.

Ich habe meine Erinnerungen an meine Mutter gerichtet. An die, die sie einmal war. Meine Seelenverwandte, mein innerer Kompass und erfahrener Ratgeber.

„Für dich“, gehört dir. Ich erzähle dir kurz etwas über Demenz, bzw. Alzheimer und gebe dir Fragen mit, welche ich mir und meiner Mutter gerne zu Beginn der Diagnose gestellt hätte. Sodass du eventuell zukünftige oder erlebte Situationen mit Alzheimer für dich möglicherweise klären kannst. Vor allem wenn du gerade in der Situation bist, dass ein Angehöriger oder Freund an Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz erkrankt ist, sind diese Fragen aus meiner heutigen Perspektive wichtig. Eventuell ist dein lieber Mensch noch am Beginn der Erkrankung und ihr könnt über seine Wünsche und Ängste sprechen.

Ich möchte hier keine Tipps oder Ratschläge verteilen. Denn das kann ich nicht. Jeder Mensch und jede Lebenssituation mit Alzheimer ist anders. Mir war es zum Beispiel, zu jedem Zeitpunkt wichtig, dass meine Mutter selbstbestimmt und in Würde leben konnte. Dabei habe ich ihr geholfen. Eines möchte ich dir doch ans Herz legen, suche dir in deiner nahen Umgebung jemanden zum Reden oder eine Selbsthilfegruppe.

Vielleicht hast du das Gefühl, dass du das alles wunderbar bewältigen kannst. Das hatte ich lange Zeit auch. Angehörige pflegen ist ein einsamer Beruf. Du weißt eventuell noch nicht, was du alles brauchst, worauf du Anspruch hast und warum.

Eventuell kommst du, so wie ich am Anfang wunderbar klar. Wenn du von Beginn an, alle Möglichkeiten ausschöpft, hast du es später wesentlich leichter. Oft bekommst du in der Gruppe hilfreiche Tipps oder einfach nur ein offenes Ohr. Bitte verzeih, wenn dieser Satz für dich übergriffig klingt, du entscheidest zu jeder Zeit, was wichtig und richtig für dich ist.

Zu einigen Kapiteln findest du Bilder. Diese habe ich dem Buch hinzugefügt, weil sie mir sehr gefallen haben und das Kapitel auch visuell begleiten. Die Gefühle, welche die Bilder in mir auslösen, sind identisch zu den Texten der Kapitel. Meine Sicht auf die Worte, welche ich mit dir teile.

Das sind wir

Meine Mutter

Meine Mutter ist in den 1950er Jahren in einer größeren Stadt, ca. 200 KM von Warschau entfernt geboren. Sie war das 5. von 6 Kindern. Ihr Vater war ein angesehener Herrenschneider. Sie liebte ihn sehr und am liebsten mochte sie seinen schwarzen Humor. Als sie ihren Vater mit 17 Jahren verlor, war es für sie, als würde sie ihr Gegenstück verlieren.

Ihre Mutter war eine offene und moderne Person. Sie war Inhaberin von 2 Lebensmittelgeschäften. Sie besaßen auch landwirtschaftliche Flächen, auf welchen Lebensmittel erzeugt wurden. Meine Mutter hat bereits als Kind ihren Eltern in den Familienunternehmen geholfen. Sie war dennoch eher ein Freigeist, künstlerisch begabt und unabhängig.

Für damalige Verhältnisse und vor allem im konservativ-katholisch geprägten Polen, heiratete meine Mutter spät, mit Anfang 30.

Sie wollte sich nicht abhängig machen. 1985 heiratete sie meinen Vater, mit welchem sie 4 Kinder hatte. Im Oktober 1989 folgte sie ihm nach Deutschland. Sie gab alles auf und wurde durch meinen Vater immer mehr von ihrer Familie isoliert.

Selbst, als ihre Mutter, meine Oma im Sterben lag, war es ihr nicht möglich ihre Mutter zu besuchen, oder zu sprechen. Dieser unvollständige Abschied belastete sie bis zu ihrem letzten Moment. Mitte der 1990er trennte sich meine Mutter von meinem Vater. Nach einigen Neuanfängen und Abbrüchen konnten wir Anfang der 2000er Jahre endlich zur Ruhe kommen. Meine Mutter war immer berufstätig und hat ihr Bestes gegeben, um uns Kinder zu versorgen. Wir hatten oft sehr wenig.

Sei es Essen oder anderes. Sie hat es immer geschafft, dass wir irgendwie durchkamen. Wir haben alle mitgeholfen. Zeitungen austragen, kellnern, putzen... Jeder leistete einen Beitrag.

Ich weiß noch, als eine Arbeitskollegin meine Mutter fragte, ob sie nicht bereit wäre eine neue Beziehung einzugehen. Die Antwort, die sie gab, war „Nein! Ich habe 4 kleine Kinder und eine Beziehung ist für uns eine Gefahr“. Sie hat ihr mögliches Glück aufgegeben, um uns zu schützen. Vielleicht auch, um sich zu