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„… Wir alle haben keine Gedanken. Alles ist ein Schrei – ein Schrei der Ohnmacht. Lass Bilder kommen! Sie betäuben mich. Ich möchte das Leben in die Hand nehmen und es dauernd bewegen – einmal hierhin, einmal dorthin. Die Kinder tun es ähnlich. Sie schaufeln den Sand und sie klettern auf den Baum. Sie kriechen in Schlupfwinkel und sind ganz erfüllt. Sie träumen von der Kraft ihres Lebens. Und wir? – Es ist ein wilder Schrei, der sich selbst erstickt. Du musst beten, du darfst nicht schreien! Bewundere deine Welt, spüre sie auf, beschreibe das! Das musst du tun, nicht aufsässig sein! Ich höre dich und ich höre den Fluch meiner Seele. Was treibt den Keil in die Harmonie? Wie kommen Fluch und Andacht zusammen? Rätselhaft, wie alles geht. Aber es geht. Spiralen dreht mein Herz, tönende Spiralen.“ In seinem dritten Lebensjahrzehnt, wo er Gott und die Welt kritisierte und anzweifelte, nahm der Autor im Rahmen seiner Tagebuchführung unbewusst Verbindung zu geistigen Welten auf. In Dialogen – wie oben – erfährt er seelischen Beistand, und es wird ihm, ohne dass er dieses Geschehen begreift, unter anderem der Vorgang der Inspiration erklärt. In den Gesprächen, in welchen auch niedere Geistwesen mit entsprechenden Absichten zu Wort kommen, bedient er sich oft der Traumsymbolsprache, die ihm damals noch völlig unbekannt war.
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Seitenzahl: 272
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Was ist das Schwerste von allem? Was dir das Leichteste dünket: Mit den Augen zu sehn, was vor den Augen dir liegt.
(Goethe)
Für
meine Kinder und alle, die auf der Suche sind nach dem Sinn ihres Lebens
In
Liebe zu Gott und seiner Schöpfung und mit Dank an alle, die an der Entstehung und Bearbeitung der vorliegenden Texte beteiligt waren
Vorwort
Nov. 62 Käme doch jetzt wer!
20.11.62 So sah ich denn
21.11.62 Heute war
22.11.62 Freund, wie siehst du
24.11.62 Dann bin ich wieder
25.11.62 Rauf und runter
26.11.62 Nun schon einige
27.11.62 Und sie verlöscht nicht
28.11.62 Gestern früh
29.11.62 Einer steht ohne Hut
30.11.62 Er sprach den Satz
01.12.62 Wunderbare Dinge
08.12.62 In den letzten Tagen
09.12.62 Eine schlechte Nacht
10.12.62 Es ist doch tatsächlich
12.12.62 Tatsächlich sind viele
13.12.62 Ich habe mir überlegt
14.12.62 Wiederholung, zeige mir
15.12.62 Es sind alles Spekulationen
24.12.62 Seit dem 22. Dezember
Quellenverzeichnis
Berichte über geistige Welten und ihre Verbindungen zu uns gibt es seit Jahrtausenden. Doch die Beschäftigung mit ihnen fällt dem wissen-schaftsgläubigen Menschen in der heutigen Zeit sehr schwer. Aufgrund moderner Forschungsergebnisse glaubt er, die Existenz eines materieun-abhängigen Geistes anzweifeln bzw. negieren zu dürfen, obwohl das Wissen um das Wesen der Materie mit ihren inneren und äußeren Grenzbereichen sowie die Kenntnis der Psyche einschließlich des Unbewussten noch fehlen. Damit wird die allgegenwärtige Kommunikation der Geistigen Welt mit uns bzw. mit unserem Unbewussten außer Acht gelassen, und als Folge davon wird auch nicht hinterfragt, aus welchen geistigen Bereichen unsere Gedanken und unsere daraus resultierenden Entscheidungen kommen.
Wie nachteilig diese Entwicklung für uns Menschen ist, wird in der Buchreihe „Analysen – Symbole, Inspirationen im Tagebuch eines Aufsässigen“ dargestellt. Über Inspirationen, die ich von 1957 bis 1966 empfing, aber als solche nicht erkannte, wird
das Wesen der Inspiration erklärt und damit auf die Existenz von geistigen Welten einschließlich der möglichen Verbindung zu ihnen hingewiesen
die Anwendung der Traumsymbolsprache, die mir damals noch völlig fremd war, demonstriert
auf die verhängnisvollen Auswirkungen des Materialismus aufmerksam gemacht
und im Rahmen einer Psychoanalyse mein eigenes Fehlverhalten und ein solches in unserer Gesellschaft aufgezeigt.
Schließlich werden sehr wichtige Fragen im Zusammenhang mit unserem Dasein, unserem Zusammenleben und mit dem Ausleben unserer Sexualität diskutiert
und aus den Texten geht auch hervor, dass unsere Hinwendung zum Himmel, vor allem in Zeiten seelischer Not, nicht unbeantwortet bleibt.
Zum Zeitpunkt der hier vorliegenden Tagebuch-eintragungen hatte ich infolge meiner damaligen Wissenschaftsgläubigkeit meinen Glauben an Gott und an die Existenz einer geistigen Welt weitgehend verloren. Ich empfand mich nur noch als ein reagierendes Wesen, das seinem Tod und der damit verbundenen Auflösung seiner Existenz entgegenlebte. Dieses bedrückte mich sehr.
Gedanken, die auf Reaktionsabläufen im Gehirn beruhten, mochte ich nicht. Dennoch verspürte ich ein starkes Drängen in mir, zu schreiben. Ich kaufte mir ein Tagebuch. Wenn ich dann nach dem üblichen Eintrag von alltäglichen Geschehnissen mich schriftlich mit einem Problem ausei-nandersetzen wollte, wusste ich wegen meiner negativen Einstellung der Gedankentätigkeit gegenüber meist nicht, wie ich beginnen sollte. Ich war bereit, Worte zusammenhanglos aneinan-derzufügen, um ein reflexhaftes Denken zu durchbrechen und dadurch zu neuen Vorstellungsinhalten zu kommen. Meist saß ich eine Zeit lang gedankenlos vor meinem Tagebuch und wartete auf einen Einfall, der sich dann auch bald einstellte, und zwar mit einem anschließenden Wortfluss, der eine gewisse Zeit andauerte und dann plötzlich wieder abbrach. Wort für Wort dieses Wortflusses schrieb ich ins Tagebuch, ohne zu verstehen, was ich schrieb. Es war oft chaotisch und ähnelte einer schizophrenen Ausdrucksweise. Aber hinterher war ich erleichtert und hatte ein deutliches Gefühl der Zufriedenheit. 1966, mit meinem Eintritt ins Berufsleben, beendete ich meine Tagebucheintragungen. Die Tagebücher bewahrte ich sorgfältig auf. In den 1990er Jahren dachte ich wiederholt daran, sie zu verbrennen, um nach meinem Tod bei meinen Kindern kein schlechtes bzw. falsches Bild von ihrem Vater zu hinterlassen.
Etwa 40 Jahre später, zu Beginn meines Ruhestandes, fiel mir bei einer Durchsicht der Tagebücher auf, dass die Texte stellenweise einen Dialogcharakter besaßen. Ich wurde neugierig und fand bei der Übertragung der Texte in den Computer schließlich heraus, dass es sich bei ihnen zumeist um verschlüsselte Dialoge mit meinem Unbewussten und mit der Geistigen Welt handelte, wobei ich, und zwar in der Zeit von 1957 bis 1966, ohne dass ich mir dessen bewusst war, als Schreibmedium, als eine lebendige Schreibmaschine fungierte. Die mir übermittelten Texte waren verschlüsselt, und zwar mit Hilfe von
Traumsymbolen (die ich damals noch nicht kannte)
Synonymen
mir oft nicht geläufigen Wortbedeutungen
Redewendungen bzw. Redensarten
Wortumstellungen im Satz und Satzfragmenten
stichwortartigen Hinweisen und
vereinzelten Wortneuschöpfungen.
Die für die Entschlüsselung der Tagebuchtexte notwendigen Traumsymbole fand ich zumeist in einem Traumlexikon, das zum Zeitpunkt der Ta-gebucheintragungen noch gar nicht existierte. Ich selbst beschäftigte mich mit der Traumsymbol-sprache nach meiner Erinnerung erst 20 bis 30 Jahre später. Die in den Text passenden Synonyme stammen überwiegend aus dem Synonym-Wörterbuch des Duden. Nicht selten musste ich aber ihretwegen im Internet recherchieren. Bezüglich der mir nicht geläufigen Wortbedeutungen wurde ich zumeist im Wörterbuch der deutschen Sprache von Bertelsmann (Wö. d. dt. Spr. v. Be.) fündig. Letzteres wurde erst 2004 gedruckt.
Zu erwähnen ist noch, dass von der mit mir kommunizierenden Geistigen Welt mein Umgang mit den Tagebuchtexten, der zeitliche Ablauf ihrer Identifizierung, die Schwierigkeit ihrer Interpretation und ihre anschließende Veröffentlichung vorausgesagt wurden. Dieses und viele andere in den Texten gemachte und eingetroffene zeitliche Vorhersagen
beweisen in Verbindung mit den oben angeführten Fakten unwiderlegbar die Existenz eines materieunabhängigen Geistes.
Die in den Tagebüchern von mir selbst – bewusst oder unbewusst – vorgebrachte Kritik ist sehr oft ungerechtfertigt. Sie erinnert an das Verhalten eines kleinen Kindes, das aufgrund seiner Unwissenheit noch ungezogen und aufsässig ist und seiner Umgebung manch einen körperlichen und seelischen Schmerz zugefügt. Ich bitte deswegen meine Leser um Nachsicht bei der Lektüre, zumal die hier vorliegenden Texte, die meinerseits nicht für eine Veröffentlichung bestimmt waren, sozusagen unverändert aus meinen Tagebüchern übertragen wurden.
Die im Buch vorliegenden Tagebuchtexte werden an erster Stelle, abgesehen von geringfügigen Korrekturen, im Original wiedergegeben. An zweiter Stelle folgt ihre Differenzierung bzw.
Aufgliederung und an dritter Stelle ihre Deutung. Bei der Aufgliederung wird unterschieden zwischen meinen wachbewussten Äußerungen und solchen meines Unbewussten und der Geistigen Welt. Die Texte wurden von mir viele Male überarbeitet. Trotzdem ist es möglich, dass einzelne Textstellen von mir noch nicht richtig verstanden bzw. gedeutet wurden und einer späteren Korrektur bedürfen.
Abschließend bedanke ich mich bei allen, die mir bei der Bearbeitung und Veröffentlichung meiner Tagebücher geholfen haben.
Anmerkung: Der Autorenname „Franz Haver-kamp“ ist ein Pseudonym. Er wurde gewählt wegen seiner symbolischen Beziehung zu bestimmten Textstellen im Tagebuch.
Tagebuchtextevom Nov. bis 24.12.1962original, bearbeitet und gedeutet
November (?) 1962 (vor dem 20. November)
Käme doch jetzt wer! Wie ich Sehnsucht habe. Dieses Gefühl. Nein, das haben sie nicht gehört.
Es ist mir nur aus dem Mund gerutscht. Ich will niemanden sehen. Wenn ich mir das vorstelle, mir kommt das Kotzen. Ja, alles was ich gegessen habe und getrunken, kommt wieder zurück.
Mein Körper wirft das aus. Ihn ekelt die Speise an. Das hat er nicht nötig. Er geht seine eigenen Wege. Gefährliche? Ja, ich studiere Medizin. Das ist ein vernünftiger Einbruch. Nenne mir eine Grenze, eine echte Grenze. Doch jetzt greife ich nicht in die Luft. Was sage ich da! Verurteilt mich als volksfeindlichen Lügner. Ich nage an euren Wurzeln. Elemente meiner Art sind destruktiv.
Sie verdauen die Speise nicht. Immer wissen sie es besser. Immer finden sie eine neue Frage, die euch ungemütlich ist. Seht, ich habe einmal die Menschen auf der Straße gezählt. Da stand ich in der Sonne. Nein, einen Sonnenstich hatte ich nicht von der Sonne bekommen. Aber gestanden habe ich da eine ganze Zeit lang und die Menschen gezählt. Nein, die Zahl? Was interessiert sie euch? Sie bringt nur Unglück. Wie soll ich mich beschreiben? Eigentlich war ich gar nicht dort. Aber, so dachte ich mir, vielleicht brauchst du die Zahl irgendwann einmal. Und richtig. Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo ich sie produziere, auf weißes Papier – verzeih, dass das Wasser fließt und die Erde tränkt. Sieben Menschen waren es nur. Wohin käme ich, wollte ich sie alle durchgehen. Nach der Größe habe ich sie einordnen können: drei Frauen, ein Kind und drei Männer, verschiedenen Alters, einer war schon tot. Und dieser Tote hatte blondes Haar. Ich hasse Tote mit blondem Haar. Ich denke dann immer, sie seien nicht ganz normal. Tote, finde ich, haben einen echten Körper. Greife ihn doch. Und dann schreie laut und plötzlich, schrei – ach. An der Straße, auf einem schmalen, alten, eingetretenen Bürgersteig. Dort liege ich. Haben mich die Menschen umgebracht. Tun sowas die Menschen? Töten sie? Wie ist das, wenn ich töte? Wen töte ich? Doch in dem Augenblick, wo ich liege, wo mich die Erde beschmutzt, in diesem Augenblick habe ich versucht, die Sekunde zu küssen. Bald ist Weihnachten. Ich habe eine angenehme Beziehung zum Weihnachtsfest. Ich freue mich wie ein Kind. Siehst du, Freund, siehst du, Geliebte, das Auge. Wie es quillt. Ja, starr, hervorgepresst! – Oder pulsiert es? Die Sonne steht an der Straße. Ich habe ihren Gruß nicht erwidert. Manchmal habe ich diese Anwandlung. Ich bin unfreundlich zu jedermann. Und da lag ich im Dreck. Wozu hatte ich meine Zunge? Sollte ich sie nehmen? Fiele es auf? Wo sind jetzt meine Menschen? Sie haben Löcher zurückgelassen.
Löcher, mit welchen ich spekuliere. Ja, die Straße ist jetzt leer. Die Luft ist unbewegt. Schatten gibt es teilweise. Die Straße ist breit, und in der Breite konstruiere ich mir einen Punkt. Darfst du das? In dem Punkt liegt deine Andacht, – mit modernen Mitteln natürlich verpackt. Jetzt kommen die sieben Menschen, und der Tote spricht mit mir. Ich lausche, mache ein überaus gespanntes Gesicht. Seine Stimme ist theatralisch hohl. Früher war er Sänger an der Heimatbühne, jetzt ist er ein, ein Toter mit blondem Haar, das er behalten durfte. Sonst ist er beinahe ganz faul. Aber das Haar ist gewaschen mit Eiern von Hühnern und glänzt und ist fein gescheitelt.
Es verdeckt die Löcher am Kopf. Und der Weisung der Stimme folge ich und versetze den Punkt und richte mich erneut. Zwei Meter Abstand mögen es sein. Viele Möglichkeiten stehen mir offen. Ich suche mir den Stein und werfe ihn empor. Das ist Gottesurteil. Es gibt mir eine einzige Möglichkeit, es gibt keine Kompromisse. Ein Kompromiss besteht aus der Summe der vervielfältigten oder oft angewandten einen Möglichkeit. Ich zahle meine Leute nicht aus. Wir hassen das gemeinsam. Doch zwei Meter trennen mich vom Universum, diesem komischen, ungepflegten Hund. Wie ein Trunkener, wie ein tagelang Gehetzter mit stierem Blick suche ich den Punkt, das Zentrum. Werde ich es jemals begreifen? Und wieder liege ich am Boden. Immer zieht es mich dorthin. Gern fühle ich die Erde und küsse sie. Du küsst sie? Bist du mit ihr verwandt? Ist sie etwa deine Mutter? Du kannst das gar nicht wissen. Denn, wo du da liegst, ist gar nichts. Kein Laut, jeder Vogel ist tot, jeder Quell vertrocknet.
Die in deinem Garten gleich nebenan magst du nicht. Sie sind nass und kalt und du kannst sie nicht halten. Wie viel Stunden deines Lebens hast du mit ihnen gemeinsam verbracht? Eine lange Ewigkeit. Und hast du sie kennengelernt? Sie waren immer neu wie das Brot, das sich zwar wiederholt, aber doch anders ist. So, lieber Mensch, anstatt zu arbeiten, liegst du am Boden, und die Quellen in deinem Garten reichen nicht aus, deine Seele zu tränken. Wenn du in die Wüste kommst, lege dich hin. Es ist besser. Frage nicht – warum. Ich gäbe dir eine der vielen Antworten, die alle keine sind und die es doch sind: nämlich eine Antwort. Ja, du musst leben wie du ein Mädchen küsst und wie du täglich deinen Geschäften nachgehst.
Aufgliederung des Textes
Käme doch jetzt wer! Wie ich Sehnsucht habe! Dieses Gefühl! Nein, das haben sie nicht gehört.
Es ist mir nur aus dem Mund gerutscht. Ich will niemanden sehen. Wenn ich mir das vorstelle, mir kommt das Kotzen. Ja, alles was ich gegessen habe und getrunken, kommt wieder zurück. Mein Körper wirft das aus, ihn ekelt die Speise an. Das hat er nicht nötig. Er geht seine eigenen Wege.
Gefährliche?
Ja, ich studiere Medizin.
Das ist ein vernünftiger Einbruch!
Nenne mir eine Grenze, eine echte Grenze! Doch, jetzt greife ich nicht in die Luft. Was sage ich da?! Verurteilt mich als volksfeindlichen Lügner! Ich nage an euren Wurzeln. Elemente meiner Art sind destruktiv. Sie verdauen die Speise nicht. Immer wissen sie es besser. Immer finden sie eine neue Frage, die euch ungemütlich ist.
Seht, ich habe einmal die Menschen auf der Straße gezählt. Da stand ich in der Sonne. – Nein, einen Sonnenstich hatte ich nicht von der Sonne bekommen. Aber gestanden habe ich da eine ganze Zeit lang und die Menschen gezählt. – Nein, die Zahl? Was interessiert sie euch? Sie bringt nur Unglück. Wie soll ich mich beschreiben. Eigentlich war ich gar nicht dort. Aber, so dachte ich mir, vielleicht brauchst du die Zahl irgendwann einmal. Und richtig. Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo ich sie produziere, auf weißes Papier.
Verzeih, dass das Wasser fließt und die Erde tränkt!
Sieben Menschen waren es nur. Wohin käme ich, wollte ich sie alle durchgehen. Nach der Größe habe ich sie einordnen können: Drei Frauen, ein Kind und drei Männer verschiedenen Alters, einer war schon tot. Und dieser Tote hatte blondes Haar. Ich hasse Tote mit blondem Haar. Ich denke dann immer, sie seien nicht ganz normal. Tote, finde ich, haben einen echten Körper. Greife ihn doch! Und dann schreie laut und plötzlich, schrei!
Ach!
, an der Straße, auf einem schmalen, alten, eingetretenen Bürgersteig, dort liege ich. Haben mich die Menschen umgebracht? Tun sowas die Menschen? Töten sie? Wie ist das, wenn ich töte? Wen töte ich? Doch in dem Augenblick, wo ich liege, wo mich die Erde beschmutzt, in diesem Augenblick habe ich versucht, die Sekunde zu küssen.
Bald ist Weihnachten. Ich habe eine angenehme Beziehung zum Weihnachtsfest. Ich freue mich wie ein Kind.
Siehst du, Freund, siehst du, Geliebte, das Auge, wie es quillt?!
Ja, starr, hervorgepresst – oder pulsiert es?
Die Sonne steht an der Straße!
Ich habe ihren Gruß nicht erwidert. Manchmal habe ich diese Anwandlung, ich bin unfreundlich zu jedermann. Und da lag ich im Dreck. Wozu hatte ich meine Zunge, sollte ich sie nehmen? Fiele es auf? Wo sind jetzt meine Menschen. Sie haben Löcher zurückgelassen, Löcher, mit welchen ich spekuliere.
Ja!
Die Straße ist jetzt leer. Die Luft ist unbewegt. Schatten gibt es teilweise. Die Straße ist breit, und in der Breite konstruiere ich mir einen Punkt.
Darfst du das? In dem Punkt liegt deine Andacht!
Mit modernen Mitteln natürlich verpackt. Jetzt kommen die sieben Menschen, und der Tote spricht mit mir. Ich lausche, mache ein überaus gespanntes Gesicht. Seine Stimme ist theatralisch hohl. Früher war er Sänger an der Heimatbühne, jetzt ist er ein – ein Toter mit blondem Haar, das er behalten durfte. Sonst ist er beinahe ganz faul. Aber das Haar ist gewaschen mit Eiern von Hühnern und glänzt und ist fein gescheitelt.
Es verdeckt die Löcher am Kopf. Und der Weisung der Stimme folge ich und versetze den Punkt und richte mich erneut. Zwei Meter Abstand mögen es sein. Viele Möglichkeiten stehen mir offen. Ich suche mir den Stein und werfe ihn empor. Das ist Gottesurteil. Es gibt mir eine einzige Möglichkeit, es gibt keine Kompromisse. Ein Kompromiss besteht aus der Summe der vervielfältigten oder oft angewandten einen Möglichkeit: Ich zahle meine Leute nicht aus. Wir hassen das gemeinsam. Doch zwei Meter trennen mich vom Universum, diesem komischen, ungepflegten Hund. Wie ein Trunkener, wie ein tagelang Gehetzter mit stierem Blick suche ich den Punkt, das Zentrum. Werde ich es jemals begreifen. Und wieder liege ich am Boden. Immer zieht es mich dorthin. Gern fühle ich die Erde und küsse sie.
Du küsst sie? Bist du mit ihr verwandt? Ist sie etwa deine Mutter? Du kannst das gar nicht wissen. Denn wo du da liegst, ist gar nichts. Kein Laut, jeder Vogel ist tot, jeder Quell vertrocknet. Die in deinem Garten gleich nebenan magst du nicht. Sie sind nass und kalt und du kannst sie nicht halten. Wie viel Stunden deines Lebens hast du mit ihnen gemeinsam verbracht?
Eine lange Ewigkeit.
Und hast du sie kennengelernt? Sie waren immer neu wie das Brot, das sich zwar wiederholt, aber doch anders ist. – So, lieber Mensch, anstatt zu arbeiten, liegst du am Boden, und die Quellen in deinem Garten reichen nicht aus, deine Seele zu tränken. Wenn du in die Wüste kommst, lege dich hin. Es ist besser. Frage nicht, warum. Ich gäbe dir eine der vielen Antworten.
Die alle keine sind.
Und die es doch sind, nämlich eine Antwort: Ja, du musst leben, wie du ein Mädchen küsst und wie du täglich deinen Geschäften nachgehst!
Deutung
Tagebucheintrag überwiegend inspiriert
Käme doch jetzt wer!
Möglicherweise dachte ich dabei an meine frühere Freundin.
Wie ich Sehnsucht habe! Dieses Gefühl! Nein, das haben sie nicht gehört. Es ist mir nur aus dem Mund gerutscht. Ich will niemanden sehen.
Wenn ich mir das vorstelle, mir kommt das Kotzen. Ja, alles was ich gegessen habe und getrunken, kommt wieder zurück. Mein Körper wirft das aus, ihn ekelt die Speise an. Das hat er nicht nötig. Er geht seine eigenen Wege.
Gefährliche?
Ja, ich studiere Medizin.
Das ist ein vernünftiger Einbruch!
Im Wörterbuch der deutschen Sprache von Bertelsmann (Wö. d. dt. Spr. v. Be.) hat „Einbruch“ an vierter Stelle die Bedeutung von „plötzlicher, unerwartete Veränderung“ und an fünfter Stelle von „Beginn“. – Synonyme für Einbruch sind nach dem Duden unter anderem „Anbruch, Beginn, Eintritt“.
Nenne mir eine Grenze, eine echte Grenze!
Wohl bezugnehmend auf obige Textstelle „Er geht seine eigenen Wege“ und das anschließende „Gefährliche?“
Doch, jetzt greife ich nicht in die Luft.
Nämlich mit der vorangegangenen Bitte bzw. Aufforderung. – Synonyme für Luft sind nach „Thesaurus“ unter anderem „Nichts, Leere, Hohlraum“. – „Aus der Luft gegriffen sein“ bedeutet nach dem Redensarten-Index „absurd, abwegig, unbegründet sein“.
Was sage ich da?! – Verurteilt mich als volks-feindlichen Lügner!
Denn in Verbindung mit der nachstehenden symbolischen Bedeutung der Luft griff ich ja in die Luft. – Zu „Luft“ schreibt Günter Harnisch unter anderem: „Sie gilt als Symbol für schöpferisches Denken und die Kräfte der Fantasie …“ – „… Von jeher ist nun die Luft als das Medium des Geistes empfunden worden …“ (Ernst Aeppli)
Ich nage an euren Wurzeln. Elemente meiner Art sind destruktiv. Sie verdauen die Speise nicht.
Zu „Speise“ beziehungsweise Essen schreibt Georg Fink: „Man versuche sich zu erinnern, was man im Traum gegessen hat, um daraus seine Schlüsse zu ziehen, denn die Traumspeise ist oft gleichzusetzen mit der geistigen Nahrung, die uns abgehen könnte und nach der man sich heißhungrig drängt. Verweigert man das Essen, deutet das auf einen Widerwillen gegen irgendetwas in unserem Leben hin, den es zu überwinden gilt.“
Immer wissen sie es besser. Immer finden sie eine neue Frage, die euch ungemütlich ist. Seht, ich habe einmal die Menschen auf der Straße gezählt.
Synonyme für „zählen“ sind nach dem Duden unter anderem „als gültig ansehen, gelten lassen“.
Da stand ich in der Sonne. –
Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „stehen“ an fünfter Stelle die Bedeutung von „sich in einem Zustand, in einer Lage, Stellung befinden“. – „Die Sonne ist eines der positivsten Traumsymbole. Sie kennzeichnet im Traum stets produktive schöpferische Energie, die künstlerische Ideen oder Bewusstseinsprozesse in Gang bringt.“ (Günter Harnisch). – „Die positive (männliche) Kraft der Seele, Energiesymbol des Lebens, des Schöpferischen, des Befruchtenden, denn in den meisten Kulturen wird die Sonne als männlich angesehen. Wo sie im Traum aufgeht, da ist Erfolg in allen Lebensbereichen zu erwarten. Wo sie untergeht, mündet eine Glücksphase ins Alltägliche. Die leuchtende Kraft der Sonne erhellt unser Bewusstsein und macht uns für neue und gute Taten bereit ...“ (Georg Fink). – „… Das leuchtendste und größte Energiesymbol ist die Sonne. Wo sie im Traum aufgeht, ist stärkste Wirkung, ist ein tätiger Morgen zu erwarten. Nur in den Wüstenträumen kann die sengende Glut dem Wanderer den Tod bringen. Sonst aber ist sie die Bringerin des Lebens, des Schöpferischen, Befruchtenden. Sonnenuntergänge aber sind im Traum meist von negativer Bedeutung, eine Bewusstseinsphase geht zu Ende.“ (Ernst Aepp-li). – „… Betrachten wir die Sonne (Orange) und die Erde (Blau), so finden wir in ihnen Urbild und Vorbild des Liebens. Das war auch der Inhalt der Sonnenreligion Altägyptens und wird auch die Religion des Wassermannzeit-alters, des Evangeliums der Sonne sein.“
(Heinrich Elijah Benedikt)
Nein, einen Sonnenstich hatte ich nicht von der Sonne bekommen.
„Einen Sonnenstich/Stich haben“ bedeutet nach dem Redensart-Index „nicht recht bei Verstand sein; spinnen; leicht verrückt sein“.
Aber gestanden habe ich da eine ganze Zeit lang und die Menschen gezählt. – Nein, die Zahl?
Synonyme für „Zahl“ sind nach dem Duden unter anderem „Anzahl, Menge“.
Was interessiert sie euch? Sie bringt nur Unglück.
„Zahlen“ stehen in meinen inspirierten Tagebuchtexten meist für uns Menschen, denen ich infolge meiner damaligen Wissenschaftsgläubigkeit eine geistige Existenz absprach. Ich sah in ihnen also nur ein Stückgut, das gezählt wird.
Wie soll ich mich beschreiben. Eigentlich war ich gar nicht dort. Aber, so dachte ich mir, vielleicht brauchst du die Zahl irgendwann einmal. Und richtig. Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo ich sie produziere, auf weißes Papier.
Nämlich hier in meinem Tagebuch. – Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „produzieren“ an erster Stelle die Bedeutung von „hervorbringen, erzeugen, herstellen“.
Verzeih, dass das Wasser fließt und die Erde tränkt!
Nämlich im Rahmen meiner inspirierten Tagebuchtexte, die mir damals rätselhaft waren. – „Das Wasser symbolisiert im Traum unbewusste seelische Energie ...“ (Günter Harnisch). – Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „Erde“ an siebenter Stelle (Religion) die Bedeutung von „Diesseits“. – „Im Schoß der Erde liegt die Saat. Sie reift zu neuem Leben heran. Dementsprechend weist Erde als Traumsymbol meist auf Körperlichkeit, Fruchtbarkeit, Mütterlichkeit und Nähren hin. Wer tief in die Erde eindringt, gelangt in Bereiche der Vergangenheit, der Geschichte und des Todes. Wer aus der Erde aufsteigt, erwacht zu neuem Leben. Mit diesem Traumbild kann auch die Geschichte der eigenen Persönlichkeit gemeint sein. Wer sich zu tief in die Erde eingräbt, lebt nur noch seinen Erinnerungen. Er entfernt sich von der Wirklichkeit. Wer sich aus der Erde befreit, wird lebenstüchtig. Er erlebt eine körperliche oder geistige Wiedergeburt und gewinnt neue Lebensperspektiven ...“ (Günter Harnisch)
Sieben Menschen waren es nur. Wohin käme ich, wollte ich sie alle durchgehen. Nach der Größe habe ich sie einordnen können: Drei Frauen, ein Kind und drei Männer verschiedenen Alters,
Nämlich meine Mutter mit meinen zwei Schwestern, mein minderjähriger Bruder und mein Vater mit mir und meinem etwas jüngeren Bruder.
einer war schon tot.
Nämlich entsprechend dem Jesus-Wort: „Lasst die Toten ihre Toten begraben!“
Und dieser Tote hatte blondes Haar.
Nämlich ich.
Ich hasse Tote mit blondem Haar. Ich denke dann immer, sie seien nicht ganz normal.
Denn im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „blond“ an zweiter Stelle die Bedeutung von „hell, gelblich“, zum Beispiel „blondes Haar“. Und: „Dem Haar wurde zu allen Zeiten bei allen Völkern eine große Bedeutung zugemessen. Das Haar wächst selbst nach dem Tode noch weiter. Es symbolisiert die Lebensvitalität, zu der auch die sexuelle Potenz gehört ...“ (Günter Harnisch)
Tote, finde ich, haben einen echten Körper.
Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „echt“ an dritter Stelle die Bedeutung von „typisch“, zum Beispiel „er ist ein echter Bayer“.
Greife ihn doch!
Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „greifen“ an erster Stelle die Bedeutung von „mit der Hand oder mit einem Werkzeug fassen, nehmen“. Synonyme für „greifen“ sind nach dem Duden unter anderem „anfassen, fassen“.
Und dann schreie laut und plötzlich, schrei!
Ach!
An der Straße, auf einem schmalen, alten, eingetretenen Bürgersteig, dort liege ich.
„Straßen oder Wege erscheinen im Traum als Symbole des Lebenswegs …“ (Günter Harnisch)
Haben mich die Menschen umgebracht?
Im Textzusammenhang zu verstehen im Sinne von: Haben mich die Menschen vom Glauben abgebracht, haben sie mich geistig getötet?
Tun sowas die Menschen? Töten sie?
Nämlich wenn sie Menschen von ihrem Glauben an ein geistiges Leben abbringen.
Wie ist das, wenn ich töte? Wen töte ich? Doch in dem Augenblick, wo ich liege,
„Am Boden liegen“ bedeutet nach Open Thesaurus unter anderem „am Ende sein, ausgespielt haben, erledigt sein“.
wo mich die Erde beschmutzt,
Synonyme für „Erde“ sind nach dem Duden unter anderem „Erdboden, Erdreich, Land, Diesseits, Welt“.
in diesem Augenblick habe ich versucht, die Sekunde zu küssen.
Nach dem Wö. d. dt. Spr. v. Be. bezeichnet man mit „Sekunde“ im übertragenen Sinn eine „sehr kurze Zeit“, einen „Augenblick“. Im Textzusammenhang ist hier mit „Sekunde“ der kurze Augenblick des sexuellen Höhepunktes gemeint. – „Der Kuss symbolisiert eine innige Annäherung ...“ (Günter Har-nisch)
Bald ist Weihnachten. Ich habe eine angenehme Beziehung zum Weihnachtsfest. Ich freue mich wie ein Kind.
Siehst du, Freund, siehst du, Geliebte, das Auge, wie es quillt?!
An die Leser gerichtet, bezogen auf „Ich freue mich wie ein Kind“.
Ja, starr, hervorgepresst – oder pulsiert es?
Wohl zu verstehen im Sinne von: Ja, gekünstelt – oder echt?
Die Sonne steht an der Straße!
Bezüglich der Symbolbedeutung von Sonne und Straße siehe oben.
Ich habe ihren Gruß nicht erwidert.
Nämlich den Gruß der Sonne. Damals war mir die Bedeutung dieser Tage-buchtexte noch völlig unbekannt.
Manchmal habe ich diese Anwandlung,
Nämlich einen Gruß nicht zu erwidern.
ich bin unfreundlich zu jedermann. Und da lag ich im Dreck.
„Abfälle und Schmutz deuten in der Traumsprache auf unsaubere Meinungen und Empfindungen, die uns belasten ...“ (Günter Harnisch)
Wozu hatte ich meine Zunge,
Ein Synonym für „Zunge“ ist nach „Wortbedeutung .info“ unter anderem „Sprache“. – „Die Zunge ist das Organ der menschlichen Sprache. Im Traum signalisiert sie den befruchtenden und schöpferischen Aspekt des Geistigen.“ (Günter Harnisch)
sollte ich sie nehmen?
Synonyme für „nehmen“ sind nach dem Duden unter anderem „anwenden, gebrauchen, verwenden“.
Fiele es auf?
Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „auffallen“ an zweiter Stelle die Bedeutung von „Aufmerksamkeit, Aufsehen erregen, bemerkt werden“.
Wo sind jetzt meine Menschen. Sie haben Löcher zurückgelassen,
Im Textzusammenhang, siehe weiter unten, sind damit Löcher an meinem Kopf gemeint. – Synonyme für Loch sind nach dem Duden unter anderem „Leck, Lücke“.
Löcher, mit welchen ich spekuliere.
Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „spekulieren“ an zweiter Stelle die Bedeutung von „mutmaßen, Erwägungen anstellen“.
Ja!
Die Straße ist jetzt leer.
„Straßen oder Wege erscheinen im Traum als Symbole des Lebenswegs …“ (Günter Harnisch) – Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „leer“ an dritter Stelle (im übertragenen Sinn) die Bedeutung von „geistlos, ohne Inhalt“.
Die Luft ist unbewegt.
„… Von jeher ist nun die Luft als das Medium des Geistes empfunden worden …“ (Ernst Aeppli). – „Bewegen“ hat nach Thesaurus unter anderem die Bedeutung von „in Bewegung setzen“.
Schatten gibt es teilweise.
Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „Schatten“ an zweiter Stelle die Bedeutung von „Bereich, der nicht vom Licht getroffen wird“ und an dritter Stelle von „dunkler Fleck, dunkle Erscheinung“.
Die Straße ist breit,
„Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis abführt, und ihrer sind viele, die darauf wandeln. Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind ihrer, die ihn finden.“ (Matthäus 7:13)
und in der Breite konstruiere ich mir einen Punkt.
Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „konstruieren“ an vierter Stelle die Bedeutung von „gedanklich, logisch aufbauen“, zum Beispiel „ein begriffliches System konstruieren“. – „In den östlichen Kulturen ist der Punkt ein Symbol für die Mitte, für das Wesentliche, das Zentrum. Diese Bedeutung drückt sich bei uns in der Redensart ‚etwas auf den Punkt bringen‘ aus. In der Traumsprache stellt sich der Punkt manchmal als Mittelpunkt eines Kreises dar. Er drückt meist einen Hinweis oder den Wunsch aus, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.“ (Günter Harnisch)
Darfst du das?
Nämlich auf der breiten Straße.
In dem Punkt liegt deine Andacht!
Im Wörterbuch der deutschen Sprache hat „Andacht“ an erster Stelle die Bedeutung von „Versunkensein ins Gebet, Sammlung der Gedanken im Gebet“.
Mit modernen Mitteln natürlich verpackt.
Nämlich meine Andacht, und zwar, mir damals aber nicht bewusst, im Tagebuch mithilfe von Symbolen, Synonymen, Redewendungen, Stichworten, Wortumstellungen, Andeutungen und Auslassungen verhüllt.
Jetzt kommen die sieben Menschen,
Siehe oben
und der Tote spricht mit mir.
Das heißt, ich spreche mit mir selbst, ich spreche mich selbst an.
Ich lausche,
Ich lausche nach innen
machte ein überaus gespanntes Gesicht.
Nach dem Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „gespannt“ die Bedeutung von voller Spannung“, zum Beispiel „in gespannter Erwartung; mit gespannter Aufmerksamkeit“. – „Der Ausdruck des Gesichts kann seelische Befindlichkeiten widerspiegeln ...“ (Günter Harnisch)
Seine Stimme ist theatralisch hohl.
Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „theatralisch“ an erster Stelle die Bedeutung von „zum Theater gehörig“. Ein Synonym für „theatralisch“ ist nach dem Duden unter anderem „gekünstelt“. – Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „hohl“ an fünfter Stelle die Bedeutung von „geistlos, nichts sagend“, zum Beispiel „ein hohles Gerede“.
Früher war er Sänger an der Heimatbühne,
Am 14. September schrieb ich ins Tagebuch: „Ich hole die Bretter zur Bühne. Ich hole sie in der Stadt, die man zur Bühne erbaut hat.“ Und an 11. Oktober schrieb ich: „Und ich singe das Lied von der Spekulation.“
jetzt ist er ein – ein Toter mit blondem Haar, das er behalten durfte.
Nämlich, siehe oben, weil es sich bei ihm um einen geistigen Tod handelt.
Sonst ist er beinahe ganz faul. Aber das Haar ist gewaschen mit Eiern von Hühnern
Nämlich mit Eier-Shampoo.
und glänzt und ist fein gescheitelt. Es verdeckt die Löcher am Kopf.
Bezüglich der hier zutreffenden Bedeutung von „Loch“ siehe oben. Und zu „Kopf“ schreibt Günter Harnisch unter anderem: „Dieses Traumsymbol weist auf den Verstand, die Vernunft, auf Disziplin und auf Selbstbeherrschung hin ...“ – Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „Kopf“ an neunter Stelle (im übertragenen Sinn) die Bedeutung von „Denken, Denkkraft, Aufmerksamkeit, Gedächtnis“.
Und der Weisung der Stimme folge ich und versetze den Punkt
Bezugnehmend auf die obige Textstelle „Die Straße ist breit, und in der Breite konstruiere ich mir einen Punkt“ und auf den daran anschließenden Kommentar dazu.
und richte mich erneut.
und richte mich erneut auf.
Zwei Meter Abstand mögen es sein.
Nämlich von der Erde bis zu meinem Scheitel. Damals betrug meine Körpergröße 1,82 Meter.
Viele Möglichkeiten stehen mir offen. Ich suche mir den Stein und werfe ihn empor.
„Schroffes Gestein, Felsgeröll und Klippen symbolisieren körperliche und geistig-seelische Festigkeit und Stärke, aber auch Härte, Kälte und Egoismus ...“ (Günter Harnisch) – In meinen inspirierten Tagebuchtexten vergleiche ich uns Menschen bzw. werden wir Menschen des Öfteren mit Steinen verglichen, die ja wie wir körperlich aus Materie bestehen und die dazu im übertragenen Sinn Aspekte unseres seelisch-geistigen Verhaltens darstellen. – „Ein Herz wie Stein haben“ bedeutet nach dem Wö. d. dt. Spr. v. Be. „kein Mitgefühl besitzen“.
Das ist Gottesurteil.
Nämlich dass der Stein wieder herunterkommt.
Es gibt mir eine einzige Möglichkeit, es gibt keine Kompromisse. Ein Kompromiss besteht aus der Summe der vervielfältigten oder oft angewandten einen Möglichkeit: Ich zahle meine Leute nicht aus.
„Jemanden auszahlen“ bedeutet nach dem Wö. d. dt. Spr. v. Be. „jemandem seinen Lohn zahlen (bevor er den Betrieb, die Stellung verlässt)“.
Wir hassen das gemeinsam.
„Etwas hassen“ hat im Wö. d. dt. Spr. v. Be. an erster Stelle die Bedeutung von „heftige Abneigung gegen etwas empfinden, etwas ganz und gar ablehnen“ und an zweiter Stelle von „(oft abgeschwächt) nicht leiden können“.
Doch zwei Meter trennen mich vom Universum,
Synonyme für Universum sind nach dem Duden unter anderem „All, kosmischer Raum, Weltraum“. – Bezüglich der „zwei Meter“ siehe oben.
diesem komischen, ungepflegten Hund.
Der Vergleich des Universums mit einem „komischen Hund“ wird verständlich, wenn man liest, was Günter Har-nisch zur traumsymbolischen Bedeutung des Hundes schreibt: „Der Hund kommt im Traum in zweifacher Symbolbedeu-tung vor: Er gilt als Wächter für den Besitz des Menschen, als Schutz gegen Angriffe und als treuer Freund. Er kann aber auch Symbol für Aggressionen darstellen.“ – „ungepflegt“ bedeutet sicherlich, dass wir die Reinhaltung des kosmischen Raumes vernachlässigen.
Wie ein Trunkener, wie ein tagelang Gehetzter mit stierem Blick
Nach dem Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „stier“ die Bedeutung von „starr und ausdruckslos“.