Anpacken statt aufschieben - Alexander Jürries - E-Book

Anpacken statt aufschieben E-Book

Alexander Jürries

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Beschreibung

Dieses Buch trainiert Sie für den beruflichen Erfolg. Der Autor zeigt Ihnen, wie Sie Ihre eigenen Stärken und Schwächen kennenlernen. Nutzen Sie Techniken zum Selbst- und Zeitmanagement, um Hindernisse zu überwinden und Ihre eigenen Pläne zu verwirklichen. Nur wer anpackt, schafft die Grundvoraussetzungen für beruflichen Erfolg. Inhalte: - Handeln als Erfolgsmotor - Handeln nach Plan - Konflikte anpacken statt umgehen - Aus Fehlern lernen - Wie Sieger handeln 

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 318

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhaltsverzeichnis

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Hinweis zum Urheberrecht

Impressum

Vorwort

1Wie Sie erfolgreich mit diesem Buch arbeiten

2Lektion 1: Handeln als Erfolgsmotor

2.1Welcher Aktionstyp sind Sie?

2.2Ihre Ziele – Ihre Reise

3Lektion 2: Ziele ziehen an

3.1Ziele bestimmen die Richtung

3.2So finden Sie Ihre Ziele

3.3Wollen Sie Karriere machen?

3.4Legen Sie Maßnahmen fest

3.5Ziel erreicht?

4Lektion 3: Entscheiden statt leiden

4.1Spontan richtig entscheiden

4.2Entscheidungen treffen – mit Verstand und Gefühl

4.3Besser entscheiden mit Analysen

4.4Die richtigen Entscheidungen treffen

5Lektion 4: Blockaden schaden

5.1Keine Angst mehr vor Entscheidungen!

5.2Mit Konzentration Aufgaben lösen

5.3Trägheit und Mutlosigkeit überwinden

5.4Erkennen Sie irrelevante Probleme

6Lektion 5: Aufgeschoben ist schlecht aufgehoben

6.1Mit mehr Motivation an die Arbeit

6.2Übernehmen Sie Verantwortung

6.3Besser organisiert mehr erreichen

6.4Mit Zeitplanung gegen Termindruck

6.5Dinge anpacken ohne Stress

6.6Beweisen Sie Konsequenz

6.7So trainieren Sie Ihren Willen

7Lektion 6: Handeln nach Plan

7.1Wie viel Planung darf sein?

7.2Planen, aber richtig!

7.3Erst planen oder gleich handeln?

7.4Wie Sie erfolgreich delegieren

8Lektion 7: Konflikte angehen statt umgehen

8.1Innere Konflikte überwinden

8.2Gut mit Kritik umgehen

8.3Konflikte beim Führen

8.4Interessenskonflikte lösen

9Lektion 8: Aus Fehlern lernen

9.1Schwächen annehmen

9.2Eigene Kompetenzen erkennen

9.3Denkfallen erkennen und meiden

10Lektion 9: Wie Sieger handeln

10.1Folgen Sie Ihrer Vision

10.2Übernehmen Sie Verantwortung

10.3Erfolgreich kommunizieren

10.4Glänzen Sie durch Zuverlässigkeit

10.5Betreiben Sie Selbstmarketing!

10.6Ab ins Networking!

10.7Abschlussübung

Anhang

Lösungen

Danksagung

Literatur

Der Autor

[1]

Hinweis zum Urheberrecht

Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National-bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Print: ISBN 978-3-648-07361-2Bestell-Nr.: 00142-0002ePUB: ISBN 978-3-648-07362-9Bestell-Nr.: 00142-0100ePDF: ISBN 978-3-648-07363-6Bestell-Nr.: 00142-0150

Alexander Jürries

Anpacken statt aufschieben

2. Auflage 2015

© 2015 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg

www.haufe.de

info@haufe.de

Produktmanagement: Anne Rathgeber

Satz: Agentur: Satz & Zeichen, Karin Lochmann, Stephanskirchen Umschlag: RED GmbH, Krailling Druck: Beltz Bad Langensalza GmbH, Bad Langensalza

Alle Angaben/Daten nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe (einschließlich Mikrokopie) sowie der Auswertung durch Datenbanken oder ähnliche Einrichtungen, vorbehalten.

Vorwort

Dass man Dinge aufschiebt anstatt sie gleich anzupacken, kennt sicher jeder von uns. Ungeliebte Aufgaben bleiben liegen, bis es „brennt“. Veränderungen stehen an, doch man wird nicht aktiv, sondern lässt sich von der Entwicklung überrollen. Oder man steht unentschlossen vor einer Entscheidung, bis andere sie fällen – leider selten zum eigenen Vorteil. Bevor man zugibt, dass man sich selbst im Weg steht, schiebt man solche Probleme gerne auf äußere Umstände und Einflüsse. Schließlich ist man ja für so vieles verantwortlich und zahlreichen Zwängen unterworfen – da bleibt eben manches auf der Strecke.

Dieses Buch verrät Ihnen, wie Sie Dinge zügiger anpacken und erfolgreich zu Ende bringen. Mit Übungen, Checklisten und zahlreichen Tipps bekommen Sie ein Instrumentarium an die Hand, um Wichtiges von Unwichtigem zu trennen, Entscheidungen sicher zu fällen, sich für unangenehme Arbeiten selbst zu motivieren und Aufgaben systematisch umzusetzen. Dazu gibt es Tipps, wie Sie besser mit Ihrer Zeit haushalten.

Weil aktives Selbstmanagement viel mit der eigenen Lebensplanung zu tun hat, erfahren Sie aber auch, wie Sie Ihre Ziele artikulieren und konsequent verfolgen – somit Veränderungen selbstbestimmt gestalten und mehr Lebensqualität gewinnen.

Dies alles soll nicht nur Ihrer Karriere nützen. Denn natürlich sind berufliches und privates Vorankommen nicht voneinander zu trennen. Unser privates Glück hilft uns beruflich – Erfolge im Beruf bereichern unser Privatleben. Umgekehrt blockieren private Probleme unsere berufliche Leistungsfähigkeit und Ärger im Job drückt unsere Stimmung auch zu Hause. Gehen Sie daher die beruflichen wie privaten Herausforderungen an – und kümmern Sie sich um die Dinge, die Sie erfolgreich machen!

Viel Erfolg mit all Ihren Vorhaben wünscht Ihnen

AlexanderJürries

1Wie Sie erfolgreich mit diesem Buch arbeiten

Aufschieben, Verzetteln, Entscheidungsschwäche, Stillstand – wenn etwas nicht vorangeht und die Entwicklung stagniert, ist der Frust vorprogrammiert. Damit das Problem nicht zum Dauerzustand wird, lernen Sie hier in neun Lektionen, Ihre Aufgaben zügiger, zielgerichteter und effizienter anzupacken. In jeder Lektion finden Sie zahlreiche Beispiele, Praxistipps und Übungen, mit denen Sie Ihre individuellen Stärken, Schwächen und Möglichkeiten ermitteln. Sie trainieren mit den Übungen Entscheidungsstärke, Kreativität und andere für den Erfolg unerlässliche Soft Skills.

Im Anhang finden Sie Auswertungen und Kommentare, die Ihnen auch neue Denkansätze und eine kreative Einstellung gegenüber Ihren Aufgaben vermitteln sollen. Besonders bei den Übungen, die bestimmte Verhaltensweisen abfragen (Szenario-Übungen), werden Sie zuweilen auf Antworten stoßen, die womöglich gar nicht auf Ihre Situation passen oder Sie sogar erheitern mögen. Jedoch können scheinbar absurde Antworten zu einer anderen Zeit oder in einem anderen gesellschaftlichen Umfeld sehr wohl Relevanz besitzen. Zudem regen sie dazu an, Ihre eigene Antwort in einem neuen Licht zu sehen. Berücksichtigen Sie aber auch, dass in vielen dieser Übungen nur Tendenzen aufgezeigt werden sollen. Ihre Antworten müssen also nicht bedeuten, dass Sie sich stets so verhalten. Verstehen Sie sie daher als Hinweise, wo mögliche Gefahren für Fehleinschätzungen lauern.

Wenn Sie den Nutzen dieses Trainingsbuchs voll ausschöpfen wollen, legen Sie sich für die Übungen und für Notizen Papier und Bleistift bereit. Wenn Sie Ihre Antworten auch schriftlich fixieren, ist der Lerneffekt größer.

Anmerkung: Nicht jeder Satz kann neutral formuliert werden. Der traditionellen Leseart folgend wird auch in diesem Buch meist die männliche Form verwendet. An dieser Stelle daher ein Dank an alle Leserinnen, die sich bitte stets gleichermaßen angesprochen fühlen.

2Lektion 1: Handeln als Erfolgsmotor

Warum werden wir oft nicht aktiv? Bevor wir uns den häufigsten Ursachen des Aufschiebens zuwenden, sollen Sie in dieser Lektion herausfinden, welcher Aktionstyp Sie sind – und welche Konsequenzen sich daraus für Ihr Handeln ergeben. Auf einer kleinen Reise können Sie sich anschließend orientieren, wohin Sie überhaupt wollen.

2.1Welcher Aktionstyp sind Sie?

Dieses Buch ist ein Trainingsbuch – und sein Thema ist das Handeln. Daher verlieren wir auch keine unnötige Zeit und steigen gleich mit einem Test ein.

Test: Welcher Aktionstyp sind Sie?

Sie stranden auf einer abgelegenen Insel. In einer geretteten Kiste finden Sie:

eine Axt

Streichhölzer

einen Fallschirm

Leuchtraketen

ein Radio

Schnüre

eine Plane

5 Liter Trinkwasser

Papier und Bleistift

Was wollen Sie tun? Kreuzen Sie ganz spontan an, welche Handlung Ihrem Naturell am ehesten entspricht.

Als Erstes würde ich ...

a)Feuer machen

b)die Insel erkunden

c)eine Hütte bauen

d)einen Plan machen

e)Radio hören

f)eine Destillieranlage bauen

g)Leuchtraketen abfeuern

Auswertung

Gleich was Sie gewählt haben, für jede Lösung gibt es gute Gründe:

a)In der Nacht wird Ihnen das Feuer Wärme und Schutz vor wilden Tieren geben. Zudem macht es eventuell vorbeiziehende Schiffe auf Sie aufmerksam – allerdings auch mögliche Eingeborene, wer immer diese sein mögen.

b)Sie haben Entdeckerqualitäten und schätzen es, einen Schritt nach dem anderen zu machen, getreu dem bewährten Vorgehen: Analyse – Planung – Umsetzung. Sie verschaffen sich lieber erstmal einen Überblick, wie schlimm oder weniger tragisch Ihre Situation wirklich ist. Erst durch das Erfassen der Gesamtlage lassen sich geeignete Handlungen ableiten.

c)Eine Hütte bietet Schutz vor wilden Tieren. Außerdem müssen Sie als Erstes sicherstellen, dass die wertvollen Streichhölzer und Leuchtraketen unbedingt trocken bleiben. Der Schatten reduziert zudem Ihren Wasserverbrauch.

d)Bevor Sie etwas Falsches machen, denken Sie die Situation lieber erst einmal gründlich durch. Sie entwerfen einen Aktionsplan und variieren diesen hinsichtlich möglicher Eventualitäten. So sind Sie für alle Fälle gut gerüstet und brauchen im entsprechenden Fall nur dem vorbereiteten Aktionsplan folgen.

e)Musik beruhigt und gibt Ihnen das Gefühl, nicht ganz von der Außenwelt abgeschnitten zu sein. Vielleicht erfahren Sie in den Nachrichten auch etwas über mögliche Suchtrupps. Andererseits stehen die Chancen auf eine baldige Rettung vielleicht nicht gerade zum Besten. Nachdem Sie sich über Ihre Situation klarer geworden sind, können Sie sich gestärkt einer pragmatischen Lösung zuwenden.

f)Sie denken voraus: Ihr Trinkwasser wird schon in wenigen Tagen aufgebraucht sein. Dann ist Ihr Überleben in erster Linie von salzfreiem Wasser abhängig. Mit Hilfe der Folie, dem Salzwasser und der Sonnenwärme können Sie destilliertes Wasser gewinnen, dem Sie durch Zusetzen von etwas Sand Mineralstoffe beisetzen.

g)Irgendetwas sagt Ihnen, dass bestimmt bald ein Schiff auftauchen wird. Also verschwenden Sie keine unnötigen Energien darauf, sich erst häuslich einzurichten. Stattdessen schießen Sie in regelmäßigen Abständen Leuchtraketen in die Höhe, um auf Ihre Situation aufmerksam zu machen.

Sie sehen: In den Antworten zeigen sich keine richtigen oder falschen Lösungen als vielmehr verschiedene Aktionstypen. Bevor wir zu deren Beschreibung und den damit verbundenen praktischen Konsequenzen kommen: Beobachten Sie doch einmal Ihre innere Reaktion beim Durchspielen der vorgestellten Handlungsalternativen:

Ärgert Sie die Vorstellung, ein Schiffbrüchiger verschießt aus lauter Optimismus und intuitivem Bauchgefühl als erstes seine Raketen?

Oder wundern Sie sich über den, der sich einfach im Freien ans Feuer legt, statt eine schützende Hütte zu bauen?

Ist die emotionale Verarbeitung einer neuen, gefährlichen Situation für Sie die Voraussetzung, um sich im zweiten Schritt der praktischen Herausforderung zu stellen?

Haben Sie beim Begriff „Destillieranlage“ den Kopf geschüttelt?

Oder identifizieren Sie sich mit demjenigen, der erst einmal ausführliche Pläne macht, bevor er auch nur ein Streichholz verschwendet?

Würden Sie sich auch die Mühe machen, zuerst die Insel zu erforschen?

2.1.1Was Sie lernen können

Dieser Einstiegstest zeigt nicht nur, welche Handlungsmöglichkeiten bestehen, sondern – was noch wichtiger ist – wie Sie sich mit diesen Alternativen fühlen! Hier erfahren Sie mehr zu den Vor- und Nachteilen, die mit Ihrer Aktionswahl verbunden sind:

Typ A: Der/die Spontane

Spontan machen Sie es sich gemütlich und wärmen sich am Feuer, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, ob Sie damit zu Ihrem Nachteil auf sich aufmerksam machen. Ihre Spontaneität basiert vermutlich auf einer ausgeprägten Intuition und hilft Ihnen meist sehr gut, brauchbare Entscheidungen zu treffen, die zu guten Ergebnissen führen. Ihnen gefallen Lösungen, die nicht nur einen einzelnen Zweck erfüllen, sondern gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Dadurch sind Sie meist sehr effizient in Ihren Handlungen. Nachteil: Wichtige Aspekte werden im Einzelfall mangels gründlicher Recherche und Planung übersehen, worunter das Ergebnis leiden kann.

Typ B: Der/die Forschende

Sie entscheiden gerne auf der Grundlage gesicherter Erkenntnisse und sind auch bereit, diese selbst zu recherchieren, wenn kein brauchbares Ausgangsmaterial zur Verfügung steht. Das führt in der Regel zu fundierten und ausgereiften Projekten. Nachteil: Wenn Sie zu viel Zeit mit der Grundlagenforschung verbringen, kann es zu zeitlichen Engpässen kommen. Außerdem sollten Sie stets die Wichtigkeit einzelner Maßnahmen im Gesamtkontext des Projekts beachten. Wichtig ist auch, dass Sie vom Grundlagenstudium zu zielgerichteten Handlungsansätzen finden.

Typ C: Der/die Pragmatische

Sie haben eine handwerkliche Ader und gehen tatkräftig ans Werk. Immerhin: der Bau einer Hütte mit den wenigen zur Verfügung stehenden Werkzeugen wird nicht ganz einfach. Bevor Sie größere Projekte wie dieses angehen, empfiehlt sich, zuerst einen Überblick über die Gesamtsituation zu gewinnen. Schließlich könnte sich ein anderer Standort hinsichtlich Trinkwasser, Schutz vor Sturm, Flut und möglicher Bedrohung als geeigneter erweisen. Oder vielleicht erübrigt sich der Bau auch, wenn Sie hinter der nächsten Bergkuppe ein Dorf entdecken? Berücksichtigen Sie daher stets auch genügend den planerischen Aspekt einer Aktion, um Ihre Tatkraft auf eine solide Grundlage zu stellen.

Typ D: Der/die Bedächtige

Sie können sich mit Situationen hervorragend gedanklich auseinandersetzen und bringen vermutlich einige Geduld auf, wenn es darum geht, Dinge von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Dabei besteht allerdings die Gefahr, dass Sie in der Planung stecken bleiben und nicht zur Ausführung gelangen. Mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Planen und Handeln bewältigen Sie auch große Herausforderungen.

Typ E: Der/die Emotionale

Der Kontakt zu anderen ist Ihnen wichtig, wahrscheinlich arbeiten Sie auch lieber im Team als allein. Leider gibt es Situationen im Leben, bei denen man alles selbst in die Hand nehmen und ohne die Kompetenzen von anderen auskommen muss. Daher empfiehlt es sich, die eigene Handlungsfähigkeit optimal zu entwickeln, um im Zweifelsfall auch ohne Unterstützung erfolgreich entscheiden und handeln zu können. Eine Gefahr besteht darin, dass Sie sich leicht ablenken lassen und die Zerstreuung lieben. Seien Sie konsequent in der Verfolgung Ihrer zentralen Ziele.

Typ F: Der/die Innovative

In Ihnen steckt ein vorausschauender und innovativer Geist, der vermutlich auch auf eine gute Allgemeinbildung zurückgreifen kann. Das macht Ihre Entscheidungen fundiert und hilft Ihnen bei der kreativen Problemlösung. Allerdings besteht die Tendenz, dass Sie die Vorteile einer interdisziplinären Teamarbeit ignorieren, weil Sie „das alleine schneller und besser hinkriegen“. Mag sein, dass Sie damit oft sogar Recht haben, aber zum Erfolg gehört auch die soziale Komponente. Außerdem birgt Genialität die Gefahr, den Bodenkontakt zu verlieren und die Prioritäten falsch zu setzen. Schließlich könnte ja Trinkwasser durchaus vorhanden sein.

Typ G: Der/die Optimistische

Ihre Motivation ist eine starke Triebfeder, Sie glauben an den Erfolg und lassen sich nicht so leicht beirren. Mutig und risikofreudig gehen Sie Ihren Weg. Das führt häufig zu dem gewünschten Ergebnis, wird Ihnen aber auch manchmal herbe Rückschläge bescheren. Solange Sie sich nicht zu viel daraus machen, kein Problem. In entscheidenden Situationen wie in der im Beispiel dargestellten sollten Sie jedoch reflektierter an die Sache herangehen. Wer weiß, wozu die (teilweise) aufgesparten Raketen noch mal gut sein werden.

Was heißt das nun für die Praxis? Natürlich nicht, dass Typ D der einzige ist, der zur Vorsicht neigt, oder dass Typ F nicht kontaktfreudig wäre. Die meisten Menschen werden Anteile von mehreren Typen in sich tragen. Diese Einteilung in Entscheidungstypen soll Ihnen lediglich Anhaltspunkte dafür bieten, Ihren eigenen Ansatz zu erkennen, wie Sie an Probleme herangehen. Damit können Sie Ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten realistischer einschätzen und Fehler bei schwierigen Entscheidungen vermeiden. Alle Aktionstypen können Schwierigkeiten damit haben, eigene Ziele zu definieren, klare Entscheidungen zu fällen und diese erfolgreich umzusetzen.

2.1.2Gleich wichtig: Innere und äußere Aktion

Ganz gleich, ob Sie Situationen eher aktiv handelnd angehen oder die Lage erst einmal innerlich verarbeiten – zum Leben gehören beide Aspekte in einem gesunden Gleichgewicht: die innere und die äußere Aktion.

Zur inneren Aktion gehören Intuition, Emotion, Motivation, Zielsetzung, Planung, Risikoabschätzung und Strategieentwicklung. Durch die äußere Aktion schließlich wird die innere Vorbereitung in die Tat umgesetzt und realisiert.

Jeder hat seinen Planer und seinen Macher in sich. Aber arbeiten diese beiden „inneren Mitarbeiter“ wirklich im Interesse Ihres Lebenserfolgs zusammen oder besteht ein Ungleichgewicht zwischen diesen Kräften?

BEISPIEL

Wenn Sie sich wohler dabei fühlen, an einer interessanten Planung zu sitzen statt als Macher aufzutreten, so ist das in Ordnung. Auch auf diesem Weg können Sie beruflich erfolgreich sein und befördert werden. Aber in höhere Führungspositionen werden meist die aktiven Macher befördert, nicht die stillen Planer. Wenn Sie also Karriere machen wollen, so ist es für Sie wichtig, tatkräftig und entschlossen Entscheidungen zu treffen und Pläne umzusetzen.

TIPP

Tatkräftige Menschen, die Probleme anpacken und Projekte realisieren, genießen neben den karriererelevanten Vorteilen auch das Machtgefühl, etwas bewegt, getan, verändert zu haben.

2.1.3Warum werden wir nicht aktiv?

Es ist also notwendig, dass Ihre Planungen auch in Handlungen münden. Doch zahlreiche Widerstände verhindern Tag für Tag, dass wir aktiv werden. Ist es heute die falsche Stimmung, so fehlt morgen die passende Gelegenheit. Übermorgen kommen dann wieder Zweifel auf, ob alles überhaupt richtig durchdacht ist. Zwischendurch sind wir fest entschlossen – können aber ausgerechnet heute nicht die entsprechenden Unterlagen finden. Und dann fehlt uns wieder die Zeit wegen dringender Termine. Schließlich vergehen Wochen, Fristen verstreichen, Chancen bleiben ungenutzt.

Wenn Sie diese oder ähnliche Widerstände kennen, die einen letztlich doch wieder vom Handeln abhalten, dann werden Ihnen die nachfolgenden Lektionen helfen, diese Hindernisse bei der Umsetzung Ihrer Ideen zu überwinden. Doch zuvor betrachten wir den Prozess von der Zielfindung bis zur Ausführung am Beispiel einer Reise.

2.2Ihre Ziele – Ihre Reise

Was uns im Innern bewegt, setzt uns auch in Bewegung.

Bewegung erfordert Handeln. Handeln schafft Ergebnisse, und das ist es, worauf es in unserem Leben wirklich ankommt. Nämlich auf das Ergebnis, nicht auf unsere Äußerungen oder die grundsätzliche Bereitschaft, etwas zu tun. Die meisten Menschen beurteilen uns folgerichtig weit mehr aufgrund unserer Handlungen als durch das, was wir sagen. Es kommt also nicht auf unsere theoretischen Ansichten und Aussagen an, sondern einzig darauf, was wir konkret tun, wie wir uns geben und wofür wir uns einsetzen.

TIPP

Unser Handeln schafft Wirklichkeit und Wahrnehmung. Der Tatkräftige profiliert sich und wird entsprechend wahrgenommen. Wer sich zurückhält, bleibt im Hintergrund.

Alle Wünsche, Ziele und Absichten bleiben so lange Phantasie und Traum, bis wir sie durch unser Tun realisieren. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, was und wie wir etwas tun wollen, also bewusst zu handeln. Sonst besteht die Gefahr, dass wir Ergebnisse schaffen, die wir so vielleicht gar nicht wollten.

Welche Bedeutung dabei Ziele, Entscheidungen, Wege und Widerstände haben, lässt sich gut am Beispiel einer Reise mit dem Auto veranschaulichen.

2.2.1Warum Ziele wichtig sind

Wenn Sie in Ihr Auto einsteigen und ziellos in der Gegend herumfahren, werden Sie irgendwo ankommen, nur nicht an einem Ziel. Daher ist es wichtig, sich vor der Reise darüber klar zu werden, wohin diese überhaupt führen soll. Das hört sich banal an, aber viele Menschen machen sich nicht die Mühe, einmal wirklich klar zu definieren, wohin ihre private oder berufliche Reise eigentlich gehen soll.

BEISPIEL

Wollen Sie heiraten oder ledig bleiben? Ist Hausbau wirklich ein Lebensmuss? Soll das Ziel sein, in einem international aufgestellten Konzern „Fachbereichsleiter Westeuropa“ zu werden, oder streben Sie eine Stelle mit viel persönlichem Kontakt in einem mittelständischen Unternehmen an? Möchte man die Kindererziehung übernehmen oder sich einen Namen in der Forschung machen, so sind dies unterschiedliche Ziele, die ebenso unterschiedliche Wege erfordern.

Als Erstes brauchen Sie also eine Zielbestimmung, woran sich die Routenplanung anschließt.

Die Routenplanung

Wollen Sie den steilen, aber direkten Weg auf den Gipfel (beispielsweise durch eine Dissertation) oder nehmen Sie lieber den längeren, aber weniger steilen Weg auf der Pass-Straße (durch langjähriges Hocharbeiten in der Firmenhierarchie)? Abhängig von Ihrer Motivation und Ihrer Zeitplanung werden Sie eine Route finden, die Ihnen entspricht und das Ziel in realistischer Zeit erreichen lässt. Damit haben Sie ein Ziel und kennen auch den Weg dorthin. Dann kann ja nichts mehr schief gehen, oder? Tatsächlich aber beenden viele Menschen an dieser Stelle bereits ihre Karriereplanung -leider zu früh! Was fehlt ist ...

Der Treibstoff: Ihre Motivation

Wenn Sie reisen wollen, müssen Sie den Motor starten, da sich sonst natürlich nichts bewegen wird. Ihre Motivation ist dabei der Kraftstoff. Sie treibt Sie an, Ihr(e) Ziel(e) zu erreichen und von den damit verbundenen Vorteilen zu profitieren. Ist die Motivation (der Treibstoff) erschöpft, entfällt damit der Antrieb (Motor), das ursprüngliche Ziel weiter zu verfolgen. Möglicherweise erkennen Sie ja während der Reise, dass es eigentlich die Ziele Ihrer Eltern waren, die Sie bisher verfolgten, und es zieht Sie plötzlich in eine neue, eigene Richtung. Ganz gleich wohin – Motivation bringt Sie Ihren Zielen näher.

Der Antrieb: Ihr Wille

Wenn der Motor erst einmal läuft, können Sie Ihre Fahrt antreten. Der Antrieb ist dabei Ihr eigener Wille. Die Fahrt entspricht Ihrem aktiven Handeln zur Zielerreichung, der Umsetzung Ihrer Ideen, der Realisierung Ihrer Pläne. Es ist Ihre Entscheidung, wann Sie Ernst machen, wann Sie loslegen wollen. Wenn Sie sich nicht entscheiden können, ob und wann Sie aufbrechen, dann kommen Sie nicht voran, vergleichbar mit einem Wagen im Leerlauf. Um den Kraftschluss zwischen Motor und Rädern herzustellen, müssen Sie einen Gang einlegen.

Die Etappenplanung – Termine und Meilensteine

Gliedern Sie die lange Reise in überschaubare Etappen. Planen Sie Pausen, an denen Sie übernachten oder auftanken. So stellen Sie sicher, dass Sie auf einem langen Wüstenstück nicht ohne Wasser und Sprit liegen bleiben. Sie teilen sich Ihre Kräfte ein und erreichen ein Teilziel nach dem anderen. Das gibt Ihnen positive Bestätigung und Sie wissen stets, wie weit Sie bisher gekommen sind. Der Weg, der vor Ihnen liegt, ist überschaubar – ein realistisches Ziel und leichter zu erreichen als ein fernes, kaum sichtbares Endziel.

Die Hindernisse

So sind Sie eine Weile unterwegs, Sie kommen gut voran, doch dann wird Ihr Fahrzeug plötzlich immer langsamer. Steile Passagen bremsen Ihr Vorankommen. Sie müssen Vollgas geben, um die Steigung zu überwinden. Diese Steigungen während der Fahrt entsprechen den Widerständen auf unserem Lebensweg. Aber durch die Überwindung dieser Hindernisse gewinnen Sie an Höhe und damit an potenzieller Energie. Eventuell sind Verschnaufpausen erforderlich, um etwas abzukühlen. Doch danach geht es ausgeruht und frisch gestärkt weiter, Ihrem Ziel entgegen.

2.2.2So werden Sie erfolgreich

Wenn Sie die Hindernisse zu Ihrem Lebensziel kennen, nämlich

vage Zielvorstellungen,

fehlende Entschlusskraft,

mangelnde Motivation,

unklares Vorgehen,

schlechte Zeitplanung,

Ablehnen von Verantwortung oder

schwaches Durchhaltevermögen,

wissen Sie auch gleich, unter welchen Voraussetzungen Sie erfolgreich sein werden!

TIPP

Werden sie sich über Ihre Ziele klar. Diese sollen realistisch erreichbar und konkret beschrieben sein.

Keine Entscheidung zu treffen ist die schlechteste Entscheidung, die Sie treffen können.

Machen Sie sich bewusst, warum und für wen Sie Ihre Ziele erreichen wollen.

Wählen Sie einen Weg dorthin, der Ihrem Naturell entspricht.

Lassen Sie sich dafür ausreichend Zeit, aber sehen Sie Zeit auch als wertvolles Gut.

Der Weg aus der Fremdbestimmung führt über die Eigenverantwortung.

Lernen Sie, Widerstände zu überwinden und auch bei Rückschlägen durchzuhalten.

Übung 1: Wie steht es um Ihre „Reisevorbereitung“?

Prüfen Sie hier, wie die Voraussetzungen für Sie stehen, erfolgreich zu handeln. Bitte kreuzen Sie an, ob die jeweilige Aussage auf Sie zutrifft.

AussagejateilweiseneinMeine Ziele sind manchmal ziemlich klar, aber dann wechseln sie auch wieder.Meine Motivation ist wirklich groß. Ich möchte es meinen Eltern beweisen, dass ich das drauf habe.Ein Tag sollte 48 Stunden haben.Wenn ich frei wäre, könnte ich ganz groß rauskommen.Alle meine Aufgaben bereite ich mit fundierter Planung von langer Hand vor.Meistens dauert es zu lange, bis sich Erfolg einstellt.Für die wichtigen Dinge fehlt mir leider oft die Zeit.Beim Fernsehen schalte ich zwischen mehreren Programmen hin und her, um keinen Film zu versäumen.Wenn mal wieder was schief läuft, dann tröste ich mich damit, dass es anderen schlechter geht.Bei vielen Aufgaben gleichzeitig gehe ich zuerst die kleineren an, um den Tisch für die großen frei zu bekommen.Unangenehmen Gesprächen gehe ich ganz bewusst und erfolgreich aus dem Weg.

Auswertung

Jedes „Ja“ ergibt 2 Punkte, jedes „teilweise“ 1 Punkt und jedes „Nein“ 0 Punkte. Wie viele Punkte haben Sie erzielt – und was bedeutet das?

0 bis 5 Punkte: Sie haben sehr gute Voraussetzungen für persönlichen Erfolg. Die Inhalte dieses Buches werden Sie vermutlich schnell und leicht aufnehmen und damit letzte Lücken in Ihrer Qualifikation schließen.

6 bis 16 Punkte: Sie haben teilweise Erfolg, aber auch ein paar Einstellungen, die Ihnen unnötig Schwierigkeiten bereiten. Die Lektionen dieses Buches können Ihnen helfen, entsprechende Handlungsschwerpunkte zu erkennen und sich in diesen Themen zu steigern.

Über 16 Punkte: Wollen Sie tatsächlich Verantwortung übernehmen, Entscheidungen fällen und Projekte termingerecht realisieren? Oder möchten Sie einfach Ihr Leben etwas besser in den Griff bekommen und mehr Selbstbestimmung verwirklichen? Gleichwohl: Arbeiten Sie dieses Buch bitte aufmerksam durch. Dadurch können Sie Ihre Möglichkeiten deutlich verbessern.

3Lektion 2: Ziele ziehen an

Träumen Sie vom Lebensglück? Wünschen Sie sich eine Veränderung? Wollen Sie etwas Großes vollbringen? Dann fangen Sie jetzt an, Ihre Wünsche und Werte in konkrete Ziele zu fassen. Legen Sie dann geeignete Schritte fest, damit Sie auch tatsächlich bei Ihrem Ziel ankommen.

Veränderungen in unserem Leben bemerken wir oft gar nicht, weil sie langsam über Jahre erfolgen. Blicken wir aber zurück, erkennen wir, wie sich unsere Position doch immer wieder etwas verändert. Vielleicht haben Sie vor drei Jahren noch kein Yoga gemacht oder erst angefangen, Italienisch zu lernen. Vielleicht waren Sie damals noch in einer anderen Partnerschaft oder hatten einen anderen Job als heute. So entwickeln wir uns gemäß unserer Neigungen langsam und stetig weiter. Natürlich können sich uns auch Probleme in den Weg stellen und uns scheinbar von unseren Zielen distanzieren, aber unbewusst steuern wir unseren Zielen von Tag zu Tag weiter entgegen, denn diese ziehen uns an.

Lassen Sie sich von Rückschlägen nicht entmutigen

Selbst Umwege oder Rückschläge können uns langfristig nicht von unseren Zielen abbringen, oftmals haben sie vielmehr noch einen beschleunigenden Effekt.

BEISPIEL

Herr Bienlein hatte Mitte der neunziger Jahre begonnen, erfolgreich mit Aktien zu handeln, vorwiegend im Neuen Markt. Ende der Neunziger hatte er bereits ein hübsches Vermögen angesammelt. Doch dann kam der Crash, und Herr Bienlein verlor Stück für Stück sein gewonnenes Vermögen. Zwar hätte er nach jedem Kursrutsch aussteigen können, aber er dachte jedes Mal, der Tiefstand sei bereits erreicht – bis ein neuerlicher Kurseinbruch ihn eines Besseren belehrte. Bald erschien es unmöglich zu verkaufen, denn die Kurse befanden sich inzwischen auf dem Niveau von vor zwei Jahren. Also abwarten und die Krise aussitzen. Doch die Erholung ließ auf sich warten, drei Jahre lang: Mal waren es die US-Konjunkturdaten, dann die sich hinziehende US-Präsidentschaftswahl, dann kam der 11. September, der die Börsen erneut ins Trudeln brachte. Im Endeffekt verlor Herr Bienlein den Großteil seines Depotwertes. Nach dieser Erfahrung sammelte er sich und analysierte die Faktoren, die zu diesem finanziellen Verlust geführt hatten. Dann begann er wieder zu investieren, entschloss sich aber zu einer neuen Strategie und legte wesentlich sicherheitsorientierter an. Zwar erzielte er nun nicht mehr so schnell Gewinne, aber langfristig stellte er sein Investment damit auf ein solideres Fundament, womit sein finanzieller Erfolg nachhaltig verbessert wurde.

Rückschläge können also zu einem stärkeren Neustart beitragen, der letztendlich bessere Erfolge ermöglicht. Durch dieses Beispiel wird zudem die elementare Bedeutung geeigneter Maßnahmen deutlich. So könnte Herr Bienlein Stop-Loss-Kurse festlegen – fallen die Kurse unter dieses festgelegte Niveau, werden die Aktien automatisch verkauft und damit Verluste wirkungsvoll begrenzt. Das Beispiel zeigt aber auch, wie schwer Entscheidungen fallen können, wenn sich die Rahmenbedingungen plötzlich ändern (dazu mehr in Lektion 3) und wie wichtig es ist, aus Fehlern zu lernen (siehe Lektion 8).

3.1Ziele bestimmen die Richtung

Mehr als der Börse aus dem Beispiel gelten unsere zentralen Interessen jedoch in der Regel unserer Familie, der Gesundheit, dem Beruf und den sozialen Kontakten zu Freunden, Nachbarn usw. Nach ihren konkreten Zielen gefragt, wissen viele Menschen jedoch spontan keine Antwort oder nennen Ziele mit eher nebulösem Charakter wie „Mal weiter sehen“, „Erfolg haben“, „Es sich gut gehen lassen“. Erstaunlich viele Menschen geben als Lebensziel gar „Abwarten“ an – sie warten auf bessere Zeiten, günstigere Gelegenheiten, auf den Urlaub oder die Rente. Sie warten darauf, dass die Kinder aus dem Haus sind, auf eine Beförderung oder auf eine Erbschaft.

Wenn wir unseren Aufenthalt auf diesem Planeten jedoch nicht in einem Wartezimmer verbringen, sondern mit Leben füllen wollen, ist es nahe liegend, dass wir uns Gedanken über den Sinn und Zweck unserer Existenz machen. Das hilft zu vermeiden, dass wir in Alltäglichkeiten stecken bleiben, und bringt eine langfristige Kontinuität in unser Handeln.

BEISPIEL

Wer sich ausschließlich über den Beruf definiert, fällt spätestens bei der Pensionierung in eine Sinnkrise, wenn es darum geht, dem Leben neue Inhalte zu geben. Manch einem erscheint das Leben nach Erreichung eines wichtigen Ziels als inhaltslos. Wer alles erreicht hat, weiß oft nicht, was er nun tun soll. Frauen, die sich hauptsächlich über Kinder und ihre Mutterrolle definieren, leiden darunter, wenn die Kinder eigene Wege gehen und sie als Mutter nicht mehr gebraucht werden.

Die Bestimmung unserer Ziele fällt nicht immer leicht, und dafür gibt es mehrere Gründe. Diese reichen von der Unsicherheit, wie viel wir vom Leben und uns selbst erwarten können, bis hin zu dem Faktor, dass wir als soziale Wesen stark von unserem Umfeld beeinflusst sind. Wir übernehmen Einstellungen und Ansichten und können oft nicht trennen zwischen Eigenmeinung und (übernommener) Fremdmeinung.

Was wir in unserer Meinung von uns selbst natürlich nicht gerne sehen: Unsere Einstellungen beruhen tatsächlich überwiegend auf fremdem Einfluss! Wer kann schon von sich behaupten, einen wirklich neuen Gedanken geboren zu haben? Die mathematischen Gesetze, unsere Sprache, unsere überlieferten Wertvorstellungen, Ethik, Moral, – alles ist schon vor uns da gewesen.

3.1.1Worin finden Sie Erfüllung?

Die Aufgabe besteht also darin herauszufinden, was Ihnen als Individuum tatsächlich für Ihr ganz persönliches Leben Erfüllung verspricht. Die folgenden beiden Übungen helfen Ihnen, sich selbst einzuschätzen und sich mehr Klarheit über Ihr inneres Wertesystem zu verschaffen.

Übung 2: Wichtig oder richtig?

Die folgenden Aussagen bieten Ihnen kleine Impulse über Sinn und Unsinn des Lebens und über Ihre eigene Lebenskonzeption. Bitte wählen Sie die Aussagen, denen Sie spontan zustimmen.

Aussagejanein

1.Im Leben dreht sich alles nur ums Geld.

2.Die Schöpfung ist überwältigend, reich und gigantisch.

3.Ohne Glauben könnte ich nicht leben.

4.Religion ist einmal wöchentlich, und zwar sonntags.

5.Jeder Tag ist wie der andere, außer Weihnachten und Geburtstag.

6.Richtig leben kann ich nur im Urlaub.

7.Weit und breit um unsere Erde befindet sich nur eiskalte Leere.

8.Anderen zu helfen macht mir Freude.

9.Ich habe einen Grund, für den es sich zu leben lohnt.

10.Ich schaue manchmal lange in den wolkenlosen Sternenhimmel.

11.Manche dieser Sterne gibt es schon lange nicht mehr, aber ihr Licht ist immer noch unterwegs zu uns.

12.Wir Menschen neigen dazu, uns viel zu wichtig zu nehmen.

13.Alles auf der Welt strebt nach Harmonie und Vervollkommnung.

Was Sie hier angekreuzt und eingetragen haben, ist individuell. Die folgenden Hinweise zu den obigen Aussagen mögen Ihnen weitere Anstöße geben:

1.Das kommt darauf an, welche Werte Ihnen sonst noch wichtig sind.

2.Das kann man tatsächlich so sehen.

3.Dann leben Sie Ihren Glauben.

4.Genau genommen von 10 bis 11 Uhr.

5.Jeder Tag ist eine neue Chance, etwas daraus zu machen.

6.Manche glauben, dass das richtige Leben im Fernsehen stattfindet.

7.Natürlich auch glühende Steine und Gase.

8.Das ist das Schöne am Helfen.

9.Ihre freie Wahl – jeder ist seines Glückes Schmied.

10.Hoffentlich gestern.

11.Und das noch viele tausend Jahre lang, mit über 1 Mrd. km/h.

12.Leider.

13.Darum nehmen Sie sich das Recht, es ebenfalls zu tun.

Übung 3: Ziele bewusst formulieren

Nun schreiben Sie auf, was Ihnen wirklich wichtig ist im Leben und was Sie gerne erreichen möchten. Aufschreiben deshalb, weil erst dadurch Ziele klar und konkret werden. Achten Sie dabei auf eine positive Formulierung. Schreiben Sie nicht: „Fehler vermeiden“, sondern: „richtige/gute Entscheidungen treffen“, wenn das Ihr Ziel ist.

Wenn Sie sich noch nicht sicher sind, wohin Sie im Leben wollen, beantworten Sie die folgenden Fragen:

Was würden Sie momentan rückblickend über Ihr Leben sagen?

 

Was wünschen Sie sich, dass Sie zum Zeitpunkt Ihres Todes sagen werden?

 

Was ist bis dahin zu tun?

 

Wie wollen Sie das in der Ihnen verbleibenden Zeit realisieren?

 

Was tun Sie jetzt schon dafür?

 

Was nehmen Sie sich vor, dafür zu tun?

 

Was wäre (anders), wenn Sie wüssten, dass Sie nur noch genau ein Jahr zu leben hätten?

 

 

Wie viel Zeit bleibt Ihnen – rein statistisch gesehen?

Gilt für Männer: 84 Jahre* – Lebensalter =____Jahre

Gilt für Frauen: 87 Jahre* – Lebensalter =____Jahre

* Nach den neuen Sterbetafeln der PKV wird ein heute 40-Jähriger im Schnitt 83,7, eine Vierzigjährige 87,3 Jahre alt.

3.1.2Setzen Sie sich realistische Ziele

Die nächste Frage, die Sie sich stellen müssen, lautet: Wie realistisch sind diese Ziele?

BEISPIEL

Sich ein Schlagzeug in den Keller zu stellen und von einer Weltkarriere als Schlagzeuger zu träumen, ist ziemlich unrealistisch. Ebenso werden wir nach einem ADAC-Sicherheitstraining keine Erfolge auf einer Rennstrecke einfahren können, oder aus heiterem Himmel zum Chef eines Unternehmens werden. Doch Ziele müssen gar nicht so hoch gesteckt sein. Mit einer Amateurband auf dem nächsten Fest für Stimmung zu sorgen, kann ein sehr erfüllendes Erlebnis sein. Im beruflichen Kontext: Wer einen gut gehenden Laden mit zufriedenen Kunden hat, wird sich glücklich schätzen, nicht das Leben eines Konzernbosses führen zu müssen.

Bei unseren Lebenszielen sollte unser Augenmerk daher besonders auf die Dinge gerichtet sein, die uns wirklich erfüllen, zu denen wir einen besonderen Draht haben. Der wirtschaftliche Erfolg mag dabei sogar von untergeordneter Bedeutung sein. Wer die Forschung liebt, schaut nicht darauf, ob er hundert Euro mehr oder weniger verdient. Und wer als Therapeut gerne mit Menschen umgeht, wird auch nicht jede Beratungsminute als Arbeitszeit abrechnen. Aber natürlich müssen wir alle unseren Lebensunterhalt bestreiten. Und völlig gleichgültig wird es sicher niemandem sein, ob er monatlich 500 Euro weniger oder mehr verdient. Dennoch werden Sie immer wieder Menschen begegnen, die nicht sonderlich gut verdienen, und die trotzdem ein gutes, reiches Leben führen. Auch hier spielen die Lebensziele eine wichtige Rolle.

BEISPIEL

Wer sein Glück im häuslichen, familiären Bereich mit Kindern findet, der braucht keinen Urlaub auf den Malediven. Wer gerne Radtouren macht, vermisst kein Luxusklasse-Auto, und wer sich sein Umfeld gerne selbst gestaltet, dem fehlt kein Einrichtungsberater.

Inwieweit berührt das alles unser Thema vom Handeln? Handeln braucht Ziele, an denen es sich orientiert, nach denen es strebt. Setzen wir unsere Ziele zu hoch an, geraten wir mit unserem Handeln leicht unter Stress und leiden unter den unausweichlichen Misserfolgen. Definieren wir unsere Ziele dagegen auf einem realistischen und erreichbaren Niveau, so erzielen wir schneller Erfolgserlebnisse und sind zufrieden. Das ist die Kunst der klugen Zielsetzung.

TIPP

Zufriedenheit ist keine Frage des Reichtums, sondern der Übereinstimmung zwischen Wunsch und Realität.

Daraus ergeben sich zwei Möglichkeiten, unsere Zufriedenheit zu steigern:

Wir reduzieren unsere Wünsche bzw. verschieben unsere Prioritäten.

Oder wir werden aktiv, um unsere Wünsche zu erfüllen.

Beste Ergebnisse erzielen wir natürlich, wenn wir beides zusammen tun: das mehr schätzen, was wir haben, und zugleich daran arbeiten, empfundene Defizite auszugleichen.

3.2So finden Sie Ihre Ziele



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