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Stralsund und Chorin, Lindow und Rehna, sie alle gehören zu den gut drei Dutzend Klöstern zwischen Rügen und der Niederlausitz, in denen gewaltige Schätze, geheimnisvolle Nonnen und habgierige Mönche zuhause waren. In der Klosterruine Eldena bei Greifswald soll ein Mönch herumspuken. Ist es Livinus, der erste Abt, der den Untergang des Zisterzienserklosters beklagt. Und wer ist die geheimnisvolle Nonne, die zu mitternächtlicher Stunde in der Klosterkirche zu Mühlberg an der Elbe die Orgel schlagen soll? In der Berliner Klosterstraße ist es ein hinkender Franziskaner, der keine Ruhe finden kann. Der Mönch soll seinen eigenen Sohn ermordet haben. Diese meisterhafte Sagensammlung ist ein Kleinod zum Lesen, Vorlesen, Nacherzählen und zum Reisen.
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Seitenzahl: 142
Lars Franke
Auf den Spuren alter
Klostersagen
von der Niederlausitz über Berlin bis Rügen
Steffen Verlag
Cover
Titel
Die Neugier der Nonnen
Altfriedland
An der Seite des Kurfürsten
Angermünde
Der Ruf der Störche
Bad Doberan
Die Botschaft der Glocke
Bergen
Das Geständnis des hinkenden Mönchs
Berlin
Susanna oder Katharina
Boitzenburg
Die Wächter des Klosterschatzes
Chorin
Der Durst des Kellermeisters
Dahme
Der Spuk des toten Küchenmeisters
Dargun
Das Herzeleid eines Minnesängers
Doberlug-Kirchhain (Dobrilugk)
Abt oder Slawenfürst?
Eldena
Gold gesucht, Scherben gefunden
Gramzow
Der Raub der Hostien
Heiligengrabe
Ein Strohballen mit Füßen
Himmelpfort
Die Flucht der sieben Nonnen
Ivenack
Verhungert und verdurstet
Jüterbog
Von Bauern erschlagen
Lehnin
Vom eigenen Bruder ermordet
Lindow
Mönch tot, Wein überlebt
Luckau
Wenn Nonne Jutta die Register zieht
Mühlberg/Elbe
Die Missetat des Johanniters
Nemerow
Der Kuhnhahn, der das Gold bewacht
Neukloster
Zwei Särge für Pater Wichmann
Neuruppin
Die Rache der Hussiten
Neuzelle
Gerettet von der schönen Äbtissin
Prenzlau
Der Blutfleck in der Klosterkirche
Rehna
Auch fromme Lügen haben kurze Beine
Rostock
Der »Fehltritt« der Nonne
Rühn
Die Fälscher von der Stepenitz
Stepenitz
Mord an der Peene
Stolpe
Die List der Franziskaner
Stralsund
Die »Wärmestube« der Antoniter
Tempzin
Asyl für einen Heiligen
Wismar
Hostien, Hopfen und Malz
Zehdenick
Heidenlinde und Klosterbruder
Zinna (bei Jüterbog)
Verwendete Literatur & Bildnachweis
Impressum
In Altfriedland ist Deutschland zu Ende. Fast zu Ende. Bis nach Polen ist es nur noch der oft bemühte »Katzensprung«. Das Dorf liegt in der Nähe von Wriezen. Also im östlichen Brandenburg – im Oderbruch. Ein Ort wie ihn im Mittelalter der Zisterzienser-Orden bevorzugte. Weit entfernt von der christlichen Zivilisation. Mitten zwischen Sümpfen und Nebenarmen der Oder, in unmittelbarer Nachbarschaft einer slawischen Fischersiedlung. Genau richtig, um die Ordensregel vom Beten und Arbeiten in die Tat umzusetzen.
Wann sich die Zisterzienserinnen in Altfriedland niedergelassen haben, lässt sich mit dem Abstand von fast 800 Jahren nicht mehr genau feststellen. Es müsste zwischen 1230 und 1270 gewesen sein. Urkunden gibt es keine, und was an Klostergebäuden die Zeiten überdauert hat, hält sich in Grenzen. Vom Wohntrakt der Nonnen sind Reste des Refektoriums übrig geblieben. Dieser Speisesaal dürfte bis zu 60 Frauen Platz geboten haben. Erhalten geblieben ist die Kirche. Ein bescheidenes Gotteshaus, so wie es sich für Zisterzienserinnen gehört. Das Kirchlein hatte lange leer gestanden, bevor es Mitte der 1730er Jahre – also während der Regentschaft von König Friedrich WilhelmI. – instand gesetzt wurde. Was überrascht, denn der »Soldatenkönig« war trotz seiner tiefen Gläubigkeit dafür bekannt, dass er eher Kirchen abtragen ließ, als neue zu errichten. Doch in Altfriedland führte damals ein Verwandter des Königs das Regiment. Besitzer des Amtes Altfriedland war Carl Albrecht von Brandenburg-Sonnenburg. Zu diesem Zeitpunkt war die Altfriedländer Stadtkirche so baufällig geworden, dass nur noch ein Abriss in Frage kam. Der Ausbau der ungenutzten Klosterkirche war allemal kostengünstiger als ein Neubau, was bei der Entscheidung eine Rolle gespielt haben dürfte.
Vergeblich wird man heute nach den Klostertoren suchen, die ab 1371 gleich mit zwei Schlössern gesichert werden mussten. Um den Schwestern das unerlaubte Verlassen des Klausurbereiches zu verwehren und um Verwandte von störenden Besuchen abzuhalten. Damit nicht genug. Die neue Klosterordnung, die Bischof DietrichII. von Brandenburg/Havel erlassen hatte, ging noch viel weiter. Der Kirchenfürst musste offenbar auf den lockeren Lebenswandel hinter den Klostermauern reagieren. Im Laufe der Zeit hatten nämlich die Ordensschwestern ihr Gelübde immer großzügiger ausgelegt. Nicht anders ist die Verschärfung der Klosterordnung zu verstehen. Bischof Dietrich, ein geborener von der Schulenburg, wies gleichzeitig an, dass die Schwestern keine eigenen Zimmer besitzen durften. Sie hatten die gemeinschaftlichen Schlafsäle zu nutzen. Keine von ihnen durfte ein Mehr an Speisen und Getränken verlangen, als ihnen die Äbtissin zuteilte. Geburtstagsfeiern und Maskeraden zu den Osterspielen wurden ihnen ausdrücklich verboten. Im Übrigen hatten ab sofort die in der Regel adligen Nonnen nur noch die Dienste solcher Mägde in Anspruch zu nehmen, die ihnen der Propst ausdrücklich zugebilligt hatte. So sollten Tugenden wie Mäßigung, Schamgefühl und Demut wieder durchgesetzt werden. Und man wollte gegen die unstandesgemäße Neugier der Nonnen gegenüber allem Weltlichen vorgehen.
Im Dorf, das damals sogar den Status eines »stetleyn« hatte, war man fest überzeugt, dass kein Fremder den Ort betreten konnte, ohne dass dies im Kloster registriert wurde. Wenn es sich um attraktive, junge Männer handelte, sollen die Schwestern ganz besonders aufgeschlossen gewesen sein.
»Nonnen-Eiche«
Kirche in Altfriedland
Die hohen Klostermauern steckten dieser Neugier enge Grenzen. Doch die Damen entwickelten, wenn es um ihr Vergnügen oder um ihr Liebesleben ging, einen ungeahnten Ideenreichtum. Sie kletterten auf eine hohe Eiche, um sich aus luftiger Höhe ein Bild von den vorübergehenden Herren zu machen. Und so eine gewisse Vorauswahl für ein Schäferstündchen zu treffen. Oder auch nur ganz harmlos den Fischern auf der Oder zuzuwinken. Diese »Nonnen-Eiche«– so will man jedenfalls wissen – steht vor dem heutigen Pfarrhaus. Das Gebäude ist übrigens eines der ganz wenigen Fachwerkhäuser aus der Zeit vor der Trockenlegung des Oderbruchs. Errichtet 1633 – mitten im Dreißigjährigen Krieg.
Es soll am 24.März 1420 gewesen sein. Die Finsternis hatte das uckermärkische Städtchen Angermünde fest im Griff. Die nächtliche Stille wurde nur ab und zu durch ausgelassenes Grölen aus der Burg unterbrochen. Kriegsknechte aus Pommern ließen es sich dort beim Biere wohl sein. Die Männer hatten auf Befehl ihres Landesherrn den nordbrandenburgischen Ort besetzt, um ihn vor den Truppen des neuen Kurfürsten zu verteidigen. In diesen Wochen war Kurfürst FriedrichI. aus dem Hause Hohenzollern unterwegs, um seine Ansprüche auf die märkischen Lande im Allgemeinen und auf die Uckermark im Speziellen durchzusetzen. Wenn nötig, mit militärischer Gewalt.
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