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Hunde wollen schnüffeln. Lassen Sie sich inspirieren, wie Sie mit Ihrem Vierbeiner unterwegs oder zu Hause auf Schnüffeltour gehen können – ohne Training, ohne Vorbereitung, ohne Ziel, ganz nach dem Motto Entdecken und Beobachten. Das Tolle dabei: So lasten Sie nicht nur Ihr Nasentier wie nebenbei artgerecht aus, sondern werden auch selbst allerlei Neues entdecken! Erfahren Sie zudem Spannendes und Wissenswertes über die faszinierende Hundenase und Sie werden das Geschnüffel Ihres Geruchsexperten zukünftig mit anderen Augen sehen. Logisch, dass auch die gemeinsamen Gassirunden davon profitieren, da Sie achtsamer und aufmerksamer sein werden, was Ihr Hund Ihnen so alles zeigt. Viel Spaß!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 118
EIN WORT VORAB
ÜBUNG MACHT DEN MEISTER
WAS WIR OFT NICHT WAHRNEHMEN
DIE UNTERSCHIEDLICHE SINNESWAHRNEHMUNG VON MENSCH UND HUND
Die fünf Sinne und ihre Bedeutung
Wie der Mensch wahrnimmt
Wie der Hund wahrnimmt
Ein Zusammenspiel der Sinne des Hundes
Das Schleck-Phänomen
Vergleichsgerüche
Indirekte Duftübertragung
Faszination Hundenase
ACHTSAMKEIT
Hunde leben im Hier und Jetzt
Was ist Achtsamkeit dem Hund gegenüber?
Beobachtung und Wertschätzung
Gegenseitige Rücksichtnahme
Mindset
IMMER DER NASE NACH
Auf Spurensuche − der Wolf
Olfaktorische Wahrnehmung
Kennenlernen über den Duft
Hunde riechen stereo
Stimmungen am Geruch erkennen
WARUM DIE HUNDENASE SO EINMALIG IST
Die Hundenase vom Welpen bis zum Senioren fördern
Die Lakritz-Nase
Hunde haben Geruchsbilder
Geruchszonen: unten, Mitte, oben
Es riecht nach Regen
Wetter: Thermik, Sonne, Schatten, Wind und Temperatur
Geruchs-Jahreszeiten
HUNDE SETZEN IHRE NASE SEHR VIELFÄLTIG EIN
Die kalte Hundenase kann Wärme riechen
Das menschliche Geruchs-Gedächtnis
Hunde riechen das „Wieviel“
Unbeliebte Düfte und Gerüche
Das olfaktorische Arbeitsgedächtnis von Hunden
Markieren
Der Schnüffelsound
JEDER HUND KANN ANDERS SEIN
Hundetypen und Suchtypen
Hunde sind unterschiedliche Schnüffeltypen
Körpersprache von Mensch und Hund
Welche Menge an Geruch braucht es eigentlich?
Warum kratzen Hunde manchmal auf dem Boden?
Haben Hunde einen eingebauten Kompass?
DIE UNTERSCHIEDLICHEN LERNFORMEN DES HUNDES
Wie lernen Hunde?
Konditionierung
Do as I Do – Mach‘s mir nach
Einfach mal machen lassen
UMGEBUNGEN UND IHRE SCHNÜFFELERLEBNISSE
Ausflug im Wald
Stadt bis Industriegebiet
Zuhause
Die Leine und ihr Handling
Die gemeinsame Beziehung stärken
ZUSAMMEN SCHNÜFFELN GEHEN
GUT VORAB ZU WISSEN
Kommunikation
Belohnung
Körpersprache Mensch
Wassergabe
Das Hundealter und der Gesundheitszustand
Ritual Halstuch oder Signal-Halsung
Bitte Rücksicht nehmen
NASENARBEIT FÜR WELPEN
Riechen macht müde
Käse-Stamm für Welpen
Variante 1: Käse-Baum
Variante 2: Tischlein deck dich
Variante 3: Wasserlachen suchen
Variante 4: Zusammen suchen
DIE VIER JAHRESZEITEN UND DIE HUNDENASE
Winter
Idee 1: Frost an Pflanzen, am Gras
Idee 2: Zugefrorene Bäche oder Pfützen
Idee 3: Spurensuche im Schnee
Frühling
Idee 1: Hündin
Idee 1: Rüde
Idee 2: Morgentau auf der Wiese
Idee 3: Fellwechsel
Variant
Sommer
Idee 1: Wasser-Uferrand
Idee 2: Sonne und Schatten
Herbst
Idee 1: Abenteuer Spaziergang
Idee 2: Morgennebel und Abenddämmerung
ABWECHSLUNG BEIM GEMEINSAMEN SPAZIERGEHEN
Unterschiedliche Zeitungen lesen
Nach dem Urlaub in der eigenen Hood
ACHTSAMKEIT WÄHREND DES HUNDESPAZIERGANGS
Die Schnüffelsafari
Waldbaden für den Zweibeiner
Detektiv Hundenase: Verloren-Suche von Naturgegenständen
Spaziergang 1
Spaziergang 2
Spaziergang 3
Variante: Bäumen eine Umarmung schenken
UNTERWEGS AUF ASPHALT
Idee Mülltonnen
Variante Sperrmüll
Verloren-Suche Stadt
Tag 1
Tag 2
Tag 3
Variante 1
Variante 2
Abendteuer Schnüffeltour Fußgängerzone
Variante: Kirmes oder Weihnachtsmarkt
Variante: Bahnhof
Variante: Zoo oder Wildgehege
Artgenossen hinterher schnüffeln
INDOOR − SPANNENDES FÜR DIE HUNDENASE
Überspringende Witterung
Abdruck: Die einmalige Hundenase festhalten
Sie brauchen dazu
Neue Gerüche von draußen
Aufnahme des Schnüffelsounds
(Serien)-Bilder Schnüffeln
Videoaufnahme Schnüffeln
Variante: beim Verstecken
Besuch und deren Spuren
Variante 1
Variante 2
Macht die Menge einen Unterschied?
Aufgabe 1 – Menge
Variante 1
Variante 2
Variante 3
Variante 4
Aufgabe 2 – Art des Futters
Variante 1
Variante 2
Variante 3
OUTDOOR − IDEEN FÜR DEN GARTEN
Leckerli-Schnüffel-Spiel
Variante 1
Variante 2
Variante 3
Variante 4
Variante 5
Für alle Aufgaben-Varianten gilt
Das aus Versehen „vergessene“ Pizzastück
Variante
WORTE ZUM SCHLUSS
SERVICE
Nachgelesen im Web
Nachgelesen in Büchern
Bildnachweis
Über die Autorin
Dank der Autorin
Dank der Fotografin
Gut zu wissen: Schnüffeln ist selbstbelohnend und eine wunderbare Auslastung!
Für unsere Hunde ist Schnüffeln eine wichtige sensorische Auslastung. Wenn sich ein Hund seinem primären Organ ausgiebig hingegeben hat, ist er besser ausgelastet, als wenn er etwa nur gerannt ist. Nasenarbeit hält zusätzlich den Geist fit und senkt nachweißlich den Stressfaktor bei Hunden, da durch das Schnüffeln die Herzfrequenz gesenkt wird. Außerdem ist Nasenarbeit eine sehr artgerechte Auslastung, denn Schnüffeln müssen Hunde nicht erst erlernen. Eine Vorliebe fürs Riechen haben so gut wie alle Hunde. Besonders großartig ist, dass Schnüffeln selbstbelohnend ist und somit schnell zu einem ausgeglichenen Hund führt.
Doch manchmal vergessen wir einfach im Alltagsstress, wie wichtig die Verwendung und Auslastung der Hundenase ist. Kaum schnüffelt der Hund ein klein wenig länger an einer Stelle, wird an der Leine gezogen, da wir weitergehen möchten oder gar nicht mitbekommen, wofür sich der Vierbeiner gerade interessiert. Warum nehmen wir uns hier nicht ein wenig mehr Zeit und gestalten lieber den Spaziergang ein bisschen kleiner?
Unsere heutige Zeit ist dazu oft geprägt von einem gewissen Leistungsdruck: immer schneller, höher, weiter. Dies überträgt sich leider auf das Zusammenleben mit unseren Hunden. Doch wie wäre es, sich dem zu entziehen und gemeinsam Dinge zu entdecken und zu erleben, die ein wenig in Vergessenheit geraten sind? Ohne Ziel, ohne Punktevergabe, ohne Siegertreppchen.
Man kann dabei äußerst viel Neues entdecken und ist mit Sicherheit über die eine oder andere Sache mehr als erstaunt. Gerade, weil wir sie vielleicht unbewusst schon gesehen, aber nicht richtig beachtet haben.
Dieses Buch ist darauf ausgelegt, mit möglichst wenigen Vorbereitungen, Materialien oder Hilfsmitteln auszukommen. Im ersten Teil blicken wir hinter die Kulissen der Faszination Hundenase und die dazugehörige Geruchswelt, die manchmal fast un(be)greifbare Dimensionen annimmt.
Fast jeder Gegenstand hat einen Geruch oder besser gesagt eine Geruchswolke um seine Kontur herum. Und jeder Mensch strömt Geruch aus. Der Hund lebt in dieser Geruchswelt so intensiv, wir aber nicht. Daher vergessen wir oft, unseren Hunden im Alltag die Zeit und den Raum zu geben, sich diesen Gerüchen hinzugeben. Deswegen geht es auch um Achtsamkeit und ein bewusstes Mindset.
Ihre Harmke Horst
Dieser Theorie-Teil schafft die Basis für die Praxis. Vor allem aber zeigt er auf, warum Schnüffeln Hunde glücklich macht und warum diese Form der artgerechten Auslastung einen so wichtigen Anteil im Hundeleben haben sollte.
Gemeinsame Erlebnisse stärken zudem die Bindung.
Wir sagen zwar oft: Der Hund ist ständig mit der Nase unterwegs. Aber bekommt der Mensch wirklich alles mit, was der Hund mit seiner Nase macht oder kann?
Bekommen wir immer mit, wenn unser Hund wo schnüffelt? Eher nicht und das ist auch nicht entscheidend. Wichtiger ist, dass wir uns öfter über bestimmte Situation positive Gedanken machen oder uns darüber freuen, was unser Hund gerade erlebt. Außerdem ist der Hund nicht nur mit der Nase unterwegs, sondern er nutzt weiterhin alle seine fünf Sinne.
Dazu zwei kurze Erlebnisberichte: Es ist kalt draußen. Mein Hund Esra und ich kommen zurück in den Garten und ein verletzter, aber bereits toter Vogel liegt auf dem Rasen. Sofort ist ihr Interesse an dem anderen Tier geweckt. So gerne ich sie an den Vogel gelassen hätte, habe ich das aus Sicherheitsgründen unterbunden und den toten Vogel allein entsorgt.
Am nächsten Tag hatte Esra mehr als ein gesteigertes Interesse an einer bestimmten Stelle im Rasen. Ich fragte mich kurz, warum, bis mir der tote Vogel wieder einfiel. Den hatte ich schon vergessen und wurde zugegeben auch visuell und geruchlich nicht daran erinnert. Ganz anders Esra, denn sie konnte anscheinend den Geruch weiterhin sehr gut wahrnehmen. Sie untersuchte die Stelle, an dem der Vogel lag, ausgiebig.
Während meine Erinnerung an den toten Vogel im Grunde schon vollkommen verblast war, hat Esra noch mindestens zehn Tage lang den Rasen genau an der Ablagestelle untersucht. Sicher hätte sie das auch getan, wenn sie den Vogel nie gesehen hätte. Aber ich war doch froh ihn gesehen zu haben, denn so konnte ich ihre Begeisterung für den „Fleck“ gut nachvollziehen und ihr zugleich die Zeit geben, jeden Tag die Stelle auf ein Neues genauestens zu untersuchen.
Die zweite Situation haben sicher viele schon erlebt, aber vielleicht nicht bewusst wahrgenommen oder beobachtet. Manchmal kommt es vor, dass Gäste oder Handwerker Angst vor Hunden haben, sodass sie nicht mit dem Hund in Kontakt kommen.
Wenn der Besuch wieder weg ist, passiert oft folgendes: Der Hund nimmt den Individualgeruch der „fremden Person“ auf, aber nicht nur das. Wenn man den Hund genau beobachtet, verfolgt er regelrecht die Spur, die die Person im Haus gelaufen ist. Dabei verfolgen die Hunde meist ein Konzept, sie wollen herausbekommen, welchen Weg die fremde Person als letztes genommen hat. Dies macht absolut Sinn, denn nur diese Spur würde sie zu der Person führen, wenn sie nicht bereits weg wäre.
Beide Sachverhalte – einmal tierischer Geruch, einmal menschlicher Geruch – zeigen, wie viel der Hund mit seiner Nase anstellt, ohne dass wir es immer bewusst wahrnehmen. Vielleicht kann dieses Buch das ein wenig ändern. Immer unter dem Motto: Nichts muss, aber (fast) alles kann.
Hunde und Menschen verfügen zwar über die gleichen Sinne, setzen diese aber mit ganz unterschiedlichen Prioritäten ein. Was dann und wann, wenn man sich dazu keine Gedanken macht, zu Missverständnissen führen kann.
Der Philosoph Aristoteles hat schon vor über 2300 Jahren über die fünf Sinne geschrieben. Dabei hat er sich bereits über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Sinne und ihre Verwendung von Tieren und Menschen auseinandergesetzt.
Über unsere Sinne erhalten wir alle sensorischen Informationen. Wir nehmen mit unseren Sinnen uns selbst und die Welt wahr. Dazu nutzen Menschen ihre Sinne in einer unterschiedlichen Intensität.
Sehen: Für uns Menschen ist die visuelle Wahrnehmung mit großem Abstand der wichtigste Sinn. Es wird angenommen, dass wir etwa zwei Drittel der Informationen mit den Augen wahrnehmen. Früher war das Auge fürs Jagen wichtig, um schnelle Bewegungen der Beute wahrnehmen zu können. Beim Thema Sehen kann man sich immer fragen, was sehen wir bewusst und was unbewusst?
Schmecken: Die menschliche gustatorische Wahrnehmung unterscheidet in sechs verschiedene Geschmäcker: fett, bitter, herzhaft (umami), salzig, sauer und süß. Dazu ein kleiner Funfact am Rande: In luftiger Höhe schmecken wir etwa 30 Prozent weniger, deswegen sind in Flugzeugen die Gerichte immer überwürzt.
Hören: Mit der auditiven Wahrnehmung können wir Informationen empfangen. Gleichzeitig dient das Ohr der Orientierung. Anhand der Sprache können wir Emotionen wahrnehmen, ebenso durch Musik.
Fühlen: Unsere taktile Wahrnehmung ist präziser, als wenn wir uns etwas anschauen. Dabei kann man sich allerdings auch täuschen (lassen). Für die Kommunikation untereinander ist das Fühlen besonders wichtig.
Beim Hund steht der Riechsinn an erster Stelle.
Riechen: Die olfaktorische Wahrnehmung des Menschen ist der komplexeste chemische Sinn des Menschen. Wir nutzen unseren Geruchssinn ebenfalls, um einen anderen Menschen als kompatibel oder nicht kompatibel mit uns selbst einzuschätzen. (Daher auch die Aussage, jemanden nicht riechen zu können.)
Menschen haben eine Gemeinsamkeit, und zwar die Hierarchie der Sinne: Sehen – Hören – Tasten – Schmecken – Riechen. Für Menschen ist es besonders schwer, Geruchseindrücke zu beschreiben. Daher gibt es die Annahme, dass es sich beim Riechen um einen „stummen Sinn“ handelt. Dennoch ist er eng mit emotionaler Erinnerung verknüpft.
Hunde hingegen haben eine andere Hierarchie der Sinne. Für sie ist Riechen der wichtigste Sinn, über den sie ihre Umwelt wahrnehmen. Die Nase ist ihr Hochleistungsorgan. Ebenso ist der Gehörsinn von Hunden besser als der vom Menschen, da sie ein größeres Schallspektrum hören können. Der Sehsinn von Hunden ist anders als der menschliche. Durch die Position der Augen haben sie einen sogenannten Rundumblick. Manche Hunde mit sehr schmalen Köpfen können sogar etwas nach hinten schauen. Das Farbspektrum von Hunden soll geringer sein als das des Menschen. Der Tastsinn von Hunden wird durch Tasthaare, die über den gesamten Körper verteilt sind, unterstützt. Bei Dunkelheit unterstützt das Fühlen Hunde bei ihrer Orientierung. Der Geschmackssinn ist bei Hunden viel weniger ausgeprägt, was das Erkennen der unterschiedlichen Geschmacksrichtungen angeht. Sie nehmen vielmehr den Geschmack auch über ihren Geruchssinn wahr und entscheiden so beispielsweise, ob sie etwas fressen wollen oder nicht.
AUF DEN PUNKT GEBRACHT
Das primäre Organ beim Menschen sind die Augen. Beim Hund hingegen ist es die Nase. Dies ist sicher auch ein Grund für Missverständnisse im Zusammenleben von Menschen und Hunden, da uns gerade der Riechsinn so unterschiedlich wichtig ist.
Oft benutzen wir und genauso unsere Hunde mehrere Sinne zusammen. Gerade dann, wenn wir mit einem Sinn nicht weiterkommen oder wir einen Sinn unterstützen, um ans gewünschte Ziel zu kommen. Bei Hunden sind zwei Sinne eng verknüpft: Riechen und Schmecken. Denn Hunde können diese zwei Sinne miteinander verbinden.
Dies funktioniert durch das JacobsonOrgan, auch Jacobsonsches Organ oder Vomeronasales Organ genannt. Es befindet sich am Gaumen unterhalb der Hundenase, hat viele kleine Öffnungen und somit eine direkte Verbindung zwischen der vorderen Mundhöhle und dem Riechhirn. Hier riecht der Hund aber nicht so wie mit der Nase, sondern nimmt Gerüche über den Geschmack war.
Wenn der Hund also an einem für ihn sehr spannenden Geruch nicht nur riecht, sondern auch schleckt, nimmt er noch mehr Parameter des Geruches auf. Durch wiederholte Zungenbewegungen, die sogar zur leichten Schaumbildung führen können, gelangen diese Informationen an die kleinen Löcher am Gaumen. Manchmal kann man dabei ebenfalls ein leichtes Zähneklappern beobachten. Für uns nicht nachvollziehbar, schlecken Hunde gerne den Urin von anderen Hunden auf. Dies macht der Hund nicht ohne Grund: An dieser Kombination von Geruch und Geschmack kann er erkennen, welches Geschlecht der andere Hund hat. Wenn es sich um eine Hündin handelt, kann er zusätzlich so noch ermitteln, welchen Zyklusstatus die Hündin gerade hat. Außerdem erkennt er, ob der Artgenosse gesund oder krank ist.
Die fünf Sinne von Mensch und Hund werden unterschiedlich priorisiert.
Nase, Augen und Pfoten entdecken gemeinsam den Stein.
Beim Mantrailing kann man dieses „Schleck-Phänomen“ bei der Aufnahme des Geruchsartikels am Start ebenfalls häufiger beobachten. Dann riecht der Hund nicht nur an dem Gegenstand, der ihm unter die Nase gehalten wird, sondern schleckt auch daran. Dies lässt dann Raum für Spekulationen, warum er das zu diesem Zeitpunkt macht, aber nicht immer: Sind so wenig Informationen auf dem Geruchsartikel, dass Riechen nicht ausreicht und er über das Schlecken an noch mehr Details kommt? Oder möchte er einfach noch mehr Informationen aufnehmen? Oder riechen manche Gegenstände mit Individualgeruch so gut, dass er einfach daran schlecken muss?
AUF DEN PUNKT GEBRACHT
Hunde, die zusätzlich zum Riechen noch an etwas schlecken, erhalten ergänzende Details zum Geruch.
Der Individualgeruch des Menschen ist übrigens nicht zu verwechseln mit dem Körpergeruch. Letzteren können wir Menschen olfaktorisch sowohl als angenehmen als auch als unangenehmen Geruch bei anderen wahrnehmen. Den menschlichen Individualgeruch hingegen können wir nicht wahrnehmen. Unsere Vierbeiner schon.