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Mantrailing fasziniert immer mehr Menschen, und auch ihre vierbeinigen Teampartner haben sichtlich Freude daran, denn für sie stellt das Verfolgen von Spuren eine artgerechte Beschäftigung dar. Das Einmalige an dieser Form der Nasenarbeit ist, dass der Individualgeruch eines bestimmten Menschen gesucht wird. Außerdem müssen Mensch und Hund eng zusammenarbeiten, damit die Suche optimal verläuft und am Ende das Gefühl von Zufriedenheit und Freunde über den Erfolg steht. Egal, ob man Mantrailing als Hobby betreibt oder ein Ernstfall-Mantrailer werden will, das Training sollte immer auf einem soliden Fundament aufbauen. Und genau diese Basis vermittelt dieses Buch in komprimierter Form, indem es den Schwerpunkt auf praktische Schritt-für-Schritt Anleitungen legt, die auf langjährig erprobten Trainingsabläufen basieren. Die nötige Theorie wird ganz nebenbei vermittelt.
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Seitenzahl: 91
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MANTRAILING FÜR EINSTEIGER
VOM TRAIL-AZUBI ZUM MANTRAILER
(Foto: Harmke Horst)
Harmke Horst
MANTRAILING FÜR EINSTEIGER
VOM TRAIL-AZUBI ZUM MANTRAILER
Autorin und Verlag haben den Inhalt dieses Buches mit großer Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Für eventuelle Schäden an Mensch und Tier, die als Folge von Handlungen und/oder gefassten Beschlüssen aufgrund der gegebenen Informationen entstehen, kann dennoch keine Haftung übernommen werden.
IMPRESSUM
Copyright © 2015 by Cadmos Verlag, Schwarzenbek
Titelgestaltung und Layout: ravenstein2.de
Satz: Pinkhouse Design, 1140 Wien
Fotos: Harmke Horst
Titelbild: Madeleine Franck
Abbildungen: Harmke Horst,
Pinkhouse Design, www.fotolia.de
Lektorat der Originalausgabe: Maren Müller
Konvertierung: S4Carlisle Publishing Services
Tschechische Republik, www.graspo.com
Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese
Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://dnb.ddb.de abrufbar.
Alle Rechte vorbehalten.
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nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch
den Verlag.
eISBN: 978-3-8404-6399-0
INHALT
(Foto: Harmke Horst)
Vorwort: Faszination Mantrailing
Einführung
Die Beteiligten
Das Equipment
Rund um den menschlichen Geruch
Hundecharaktere
Trainingsumgebung
Trainingsziele und Trainingsstruktur
Der Start
Das Startritual
Der erste Start mit sichtbarer Versteckperson
Starten ohne sichtbare Versteckperson
Geruchsaufnahme aus der Plastiktüte
Starten in unterschiedliche Richtungen
Das Leinenhandling
Die Körpersprache des Hundes lesen lernen
Überlagerte Spuren der Versteckperson
Die Anzeige und weiterführende Übungen
Das gewünschte Anzeigeverhalten formen
Die wichtige Rolle der Versteckperson
Belohnung durch den Hundeführer
Differenzierung
Splitting – aktiver Einsatz von Verleitpersonen
Loben während des Trainings
Generalisieren
Wichtiges rund um Trailverläufe und Spuren
Rechts, links, geradeaus?
Straßenüberquerungen
Ausarbeiten von Kreuzungen
Schwierige Trailverläufe
Suchen älterer Spuren
Spurabriss
Spurherausnahme
Geruchspool
Der Einfluss des Wetters auf den Trailverlauf
Das Negativ
Weiche Negative erkennen
Das Negativ am Start
Schneller Erfolg garantiert – der Motivationstrail
Anhang
Schlusswort und Danke
Trailprotokoll-Kopiervorlage
Kleines Mantrailinglexikon
VORWORT: FASZINATION MANTRAILING
(Foto: Harmke Horst)
Meine beiden Schäferhündinnen und mich hat die Leidenschaft für das Mantrailing vollends gepackt. Die gemeinsame Suche nach der Versteckperson bereitet uns auch nach vielen Jahren noch große Freude. Denn hier wird Teamarbeit großgeschrieben, und auch die Kommunikation zwischen Mensch und Hund verändert sich – sie wird einfach besser!
Mantrailing können Sie fast an jedem Ort und mit jedem Hund erleben – egal ob Dackel oder Dogge, Welpe oder Senior. Natürlich sind die Übungseinheiten für Welpen kurz und leicht gehalten, und für Senioren, die schon das eine oder andere Wehwehchen haben, wird die Länge des Trails reduziert, aber Spaß am Trailen haben sie alle.
Besonders gefällt mir beim Trailen, dass man sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen kann, sodass es nie langweilig wird. Egal ob Sie Mantrailing als Hobby betreiben oder später einmal in die Ernstfallsuche wechseln möchten, dieses Buch bietet Ihnen für beide Alternativen eine fundierte Trainings-grundlage. Da Mantrailing wie gesagt immer und in mehrfacher Hinsicht Teamarbeit ist, sollten Sie sich jedoch zusätzlich zu dieser Lektüre Unterstützung von einem Trainer holen.
Ich wünsche Ihnen nun viel Freude beim Eintauchen in die faszinierende Welt des Mantrailing und hoffe, Sie und Ihren Hund für das Trailen begeistern zu können.
(Foto: Harmke Horst)
EINFÜHRUNG
(Foto: Harmke Horst)
Wie so oft gibt es auch beim Mantrailing einige theoretische Grundlagen, um die man vor dem Einstieg in die Praxis nicht herumkommt. Diese werden hier kurz erläutert. Alle weiteren nötigen Erklärungen erfolgen jedoch erst an der Stelle, wo sie im Zusammenhang mit der Praxis wichtig sind.
Worum genau geht es beim Mantrailing? Der Hund sucht gemeinsam mit seinem Hundeführer einen bestimmten Menschen, indem er anhand eines individuellen Geruchsartikels, den er am Startpunkt berochen hat, dessen spezifische Geruchsspur verfolgt. Im Gegensatz zur Fährtenarbeit sucht der Hund nicht nach sogenannten Bodenverletzungen, sondern orientiert sich an menschlichen Geruchspartikeln, die sich sowohl am Boden als auch in der Luft befinden sowie an Gegenständen anhaften können.
Der Hund trägt dabei ein Geschirr, an dem eine lange Leine (5 bis 8 Meter) befestigt ist, die die Verbindung zum Menschen herstellt. Am Ende des Trails soll der Hund die gesuchte Person (im Training Versteckperson genannt) durch ein bestimmtes Verhalten – zum Beispiel Hinsetzen – anzeigen. Für den erfolgreichen Fund erhält er eine Belohnung, anfangs durch die Versteckperson und später auch durch den Hundeführer.
Kurz gesagt ist Mantrailing das gemeinsame Verfolgen einer individuellen menschlichen Spur anhand eines Geruchsartikels.
Die Beteiligten
Mantrailing ist immer Teamwork, das wurde bereits gesagt. Gemeint ist damit nicht nur das Zusammenspiel zwischen Hundeführer und Hund, wenngleich auf diesem Team das Hauptaugenmerk liegt. Auch alle anderen Anwesenden haben ihre Aufgaben, die von „nicht im Weg herumstehen“ bis hin zu „aufmerksam beobachten, um dem trailenden Team anschließend wertvolles Feedback geben zu können“ reichen. Im Folgenden werden alle Beteiligten kurz vorgestellt.
TEAM AUS HUNDEFÜHRER UND HUND
Im Lauf des Trainings sollen Hundeführer und Hund immer mehr zu einem Team zusammenwachsen. Besonders wichtig ist dabei der Aufbau von gegenseitigem Vertrauen und einer verlässlichen Kommunikation. Der Hundeführer lernt, seinen Hund und dessen Körpersprache genau zu lesen und dem Hund zu vertrauen, wenn dieser sicher abbiegt. Und der Hund lernt, seinem Hundeführer wirklich deutlich zu signalisieren, dass er auf der Spur ist, und diese Spur dann auch zielstrebig zu verfolgen.
FLANKER/TRAINER
Das Team aus Hundeführer und Hund wird immer von einem sogenannten Flanker (der meistens auch der Trainer ist) begleitet. Dieser hilft bei der Ausbildung des Teams, liest ebenfalls die Körpersprache des Hundes und warnt das Team vor Gefahren wie beispielsweise vor Autos. Außerdem legt er, natürlich mithilfe einer weiteren Person, die zu suchende Spur. Dabei sollte jede Spur nicht einfach irgendwie gelegt, sondern im Hinblick auf ein vorher besprochenes Trainingsziel ausgewählt werden.
GRUPPE/BEGLEITER
Die Hundeführer, die gerade nicht selbst mit Trailen an der Reihe sind, bilden die Gruppe, die das Mantrailingteam als Beobachter begleitet, um diesem anschließend wichtiges Feedback zum Trailverlauf geben zu können. Auch sie sollten die Umgebung im Blick behalten und das Team vor möglichen Gefahren warnen. Gleichzeit müssen alle Gruppenmitglieder lernen, dem Team weder den Weg zu versperren noch den richtigen Weg durch die Körpersprache zu verraten. Die Begleiter sollen sich am Start und unterwegs also immer möglichst neutral verhalten.
VERSTECKPERSON
Diese Person wird manchmal auch Runner, Opfer oder Rabbit genannt. Von der Versteckperson wird ein von ihr getragenes Kleidungsstück – zum Beispiel ein T-Shirt – als Geruchsartikel benötigt. Weil dieser anfangs auf dem Boden landet, sollte es nicht gerade das Lieblingsshirt sein. Besonders zu Beginn der Ausbildung hat die Versteckperson eine wichtige Aufgabe, weil sie das Team aktiv in der Konditionierungsphase unterstützt.
Das Equipment
Was man neben Geschirr und Leine noch alles zum Trailen braucht, ist von Team zu Team unterschiedlich und wird sich im Trainingsverlauf herausstellen. Ein Rucksack oder eine Bauchtasche sind auf jeden Fall empfehlenswert, denn darin lassen sich prima Wasser und ein geeignetes Wasserbehältnis für den Hund, der Geruchsartikel sowie die Belohnung (Futter oder Spielzeug) aufbewahren. Zusätzlich benötigt man einige Kotbeutel und für den Fall der Fälle kann ein kleines Erste-Hilfe-Set nicht schaden. Eine Warnweste sollte ebenso zur Ausstattung gehören. Wer bei Dunkelheit trailt, muss darüber hinaus an die entsprechende Beleuchtung denken.
GESCHIRR UND LEINE
Oberstes Gebot beim Trailen ist, dass sich Hundeführer und Hund wohlfühlen. Daher sollte man bei der Auswahl von Leine und Geschirr ruhig unterschiedliches Material testen, um eine individuelle Entscheidung treffen zu können.
Beim Mantrailinggeschirr sollte man unbedingt darauf achten, dass es gut auf die Körpermaße und den Typ des Hundes abgestimmt ist. Es darf nirgendwo einschneiden, muss den Druck gut verteilen und dem Hund möglichst viel Bewegungsfreiheit gewähren. DAS empfehlenswerte Geschirr für alle Hunde gibt es nicht. Bei sehr schmalen Hunden bieten sich mehrfach verstellbare Geschirre (aus Leder) an, die sich gut anpassen lassen. Bei eher hibbeligen Hunden sind zudem Geschirre sinnvoll, die man einfach nur über den Kopf des Hundes ziehen und mit einem Klick verschließen kann, sodass nur wenige Handgriffe nötig sind. Allerdings passt diese Art von Geschirr nicht jedem Hund, denn so mancher kommt ebenso leicht wieder aus dem Geschirr heraus, wie er hineingeschlüpft ist.
Die Grundausstattung zum Trailen: Leine und Geschirr, Bauchtasche, Belohnung, Wasser, Warnweste, Kotbeutel, Erste-Hilfe-Set, Geruchsartikel und Geruchsartikeltüte. (Foto: Harmke Horst)
Die Trailleine – oft unter dem Namen Schleppleine zu finden – sollte zwischen 5 und 8 Metern lang sein. Ob eine gummierte Leine, eine aus Leder oder eine aus Biothane® die richtige ist, muss jeder Hundeführer für sich herausfinden. Zu Beginn sollte man eine nicht allzu lange Leine wählen. Sie ist leichter zu handhaben, wenn man mit mehreren neuen Dingen zugleich beschäftigt ist.
Bei besonders kräftigen oder schnellen sowie bei sehr stürmischen Hunden empfiehlt sich zudem das Tragen von Handschuhen, um die Reibung der Leine etwas abzumildern. Besonders gut eignen sich Modelle, die die Fingerkuppen frei lassen, weil man hier die Leine weiterhin zwischen Daumen und Zeigefinger laufen lassen kann und somit ein besseres Gefühl für die Kommunikation über die Leine hat.
SICHERHEITSAUSRÜSTUNG
Die Sicherheit beim Trailen ist bei jeder Trainingseinheit ein wichtiger Aspekt, aber gerade in der dunklen Jahreszeit kommt entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen eine besondere Bedeutung zu. Der Hund sollte bei Dunkelheit zusätzlich zum Geschirr eine Hundewarnweste und/oder ein Leuchthalsband tragen. Und auch der Hundeführer ist mit einer Warnweste für andere Verkehrsteilnehmer besser zu sehen.
Wenn die Straßenbeleuchtung nicht ausreichend ist, muss man für zusätzliche Lichtquellen sorgen. Es gibt Geschirre mit integrierten Leuchtmodulen und welche, an denen sich prima Leuchtmittel befestigen lassen. Außerdem kann der Hundeführer eine Kopflampe tragen, wobei er allerdings darauf achten muss, weder den Hund noch die begleitende Gruppe zu blenden. Die Begleiter können selbstverständlich auch mit Taschenlampen Licht ins Dunkel bringen.
Kleine Checkliste für die Grundausstattung
• Leine und Geschirr
• Bauchtasche oder Rucksack
• Box mit Futterbelohnung oder ein Spielzeug
• Wasser und Wassernapf (z. B. faltbar)
• Kotbeutel
BELOHNUNG
Ein Trail endet immer damit, dass der Hund eine tolle Belohnung erhält. Je nach Hundetyp kann es sich dabei um eine Futterbelohnung oder auch um eine Spielzeugbelohnung handeln, wobei sich Ersteres bei Einsteigerteams als die praktikablere Variante herausgestellt hat. Zum einen kann man Futterbelohnungen besser dosieren und so mehrere kleine Trainingseinheiten belohnen. Zum anderen fahren manche Hunde bei einer Spielzeugbelohnung allzu sehr hoch und haben anschließend Schwierigkeiten, sich auf die nächste Einheit zu konzentrieren.
Für die Aufbewahrung der Futterbelohnung bieten sich kleine Klappboxen aus Kunststoff an. Der Inhalt sollte einem Jackpot gleichen, also etwas Außergewöhnliches sein, was der Hund nicht so oft erhält. Klein geschnittene Fleischwurst, Bockwurst oder Käsewürfel sind gut zu portionieren. Aber auch ein Leberwurst-Frischkäse-Mix eignet sich, denn er lässt sich toll aus der Kunststoffbox schlecken. Ein Vorteil von Futter zum Schlecken ist, dass der Hund länger davon hat und so seine Belohnung für das erfolgreiche Auffinden der Versteckperson richtig genießen kann. Perfekt geeignet ist daher auch eine Futtertube mit leckerer Füllung. Natürlich kann man die Belohnung variieren, und wenn es mal schnell gehen muss oder auf Seminaren, wo man weniger gute Kühlmöglichkeiten hat, ist fertig verpacktes Nassfutter eine gute Alternative. Über diese besondere Abwechslung freuen sich gerade Hunde, die im Alltag Trockenfutter bekommen. Wenn Sie barfen, können Sie auch einen Mix aus dem normalen Barfplan verwenden. Hierbei sollten Sie ebenfalls darauf achten, dass es sich um eine geliebte Leckerei wie zum Beispiel Fisch handelt.
Die Belohnung sollte immer etwas ganz Besonderes für den Hund sein. (Foto: Harmke Horst)