Auferstehung und Vollendung - Kurt Anglet - E-Book

Auferstehung und Vollendung E-Book

Kurt Anglet

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Beschreibung

Wie kein anderer seiner Zeitgenossen erkannte Kardinal Newman bereits im Jahr 1882, die nächste und übernächste Generation werde eine furchtbare Zeit erleben. Heute, hundert Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, lässt sich Newmans prophetischer Vorausblick in eine apokalyptische Moderne bestätigen. Vor diesem Hintergrund deutet Kurt Anglet die Geschichte im Lichte der Offenbarung, anstatt das Offenbarungsgeschehen im Gefolge einer dem Historismus des 19. Jahrhunderts verhafteten Theologie historistisch zu unterlaufen, als ob es sich hierbei lediglich um die Gedankenwelt einer vergangenen Epoche handelte. Nicht zuletzt angesichts der Katastrophen unseres Zeitalters wie auch der Verherrlichung des Todes durch Denker wie Martin Heidegger erweist sich die Aktualität des Zusammenhangs von Auferstehung und Vollendung, wie sie Anglet von einschlägigen Texten des Neuen Testaments her entfaltet.

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Kurt Anglet

Auferstehungund Vollendung

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2014 Echter Verlag GmbH

www.echter-verlag.de

Umschlag: Peter Hellmund

ISBN 978-3-429-03683-6 (Print)

978-3-429-04746-7 (PDF)

978-3-429-06160-9 (e-Pub)

Inhalt

Vorwort:Geschichte und Vollendung im Licht der Offenbarung

Glaube und Kerygma

Geist und Glauben

Kreuz und Auferstehungswirklichkeit

Christusglaube und Offenbarung

Auferstehung Jesu Christi im Lichte der Prophetie

Vollendung im prophetischen Geist

Offenbarung und Vollendung

Gott – der ist und der war und der kommt

Literaturverzeichnis

Vorwort: Geschichte und Vollendung im Licht der Offenbarung

Die derzeitige Krise des christlichen Glaubens in der westlichen Welt ist weitgehend hausgemacht. Seine Erosion dürfte in zweiter Linie auf äußere gesellschaftliche Einflüsse zurückgehen; auf jenen Prozess, den man gemeinhin mit dem Stichwort »Säkularisierung« verbindet. Längst bevor jener Prozess das kirchliche Leben erfasste, ist ihm von namhaften Persönlichkeiten zumal der historischen Theologie der Boden bereitet worden. So attackierte etwa der als »Papst der Dogmengeschichte« gepriesene Adolf von Harnack den jungen Karl Barth nach einem Vortrag in Aarau im Jahre 1920, »dass dieser Vortrag einen Rückfall von der heutigen Forschung darstelle. Alles, was man heute so schön überwunden habe, worüber man in fortschrittlicher Ehrlichkeit hinausgekommen sei, werde hier wieder aufs Tapet gebracht: die christologischen Dogmen und sogar ›die Auferstehung des Fleisches‹! Solchen Traditionalismus müsse er, von Harnack, sich doch sehr verbitten.« [Wir kommen im Verlauf unserer Abhandlung auf die betreffende Episode zurück.]

Was unter »fortschrittlicher Ehrlichkeit« gemeint ist, erscheint nicht erst aus heutiger Sicht so obsolet wie nur noch was: Es handelt sich um nicht weniger als um das Weltbild des Historismus des neunzehnten Jahrhunderts, inklusive der Anschauungen der damaligen Naturwissenschaft; um ein Weltbild, das bereits damals – wir schreiben immerhin das zweite Jahr nach dem Ersten Weltkrieg – in Trümmern lag, um nur wenige Jahrzehnte später endgültig begraben zu werden, obwohl es nach wie vor durch eine sich als »fortschrittlich« gerierende zeitgenössische Theologie geistert, die von ihrer »Höhe« aus nicht allein auf die Auferstehung des Fleisches, sondern auf das Sühnopfer Christi, das Jüngste Gericht und manches mehr herabschaut. Dass »der Einstand von Moderne und Apokalypse« (Walter Benjamin) einen Wesenszug nicht allein der ästhetischen Moderne ausmacht, ist niemals in jene ihrer Zeit – dem Geist ihrer Zeit – verhafteten Gehirne eingedrungen, selbst wenn sich bereits im Jahre 1908 ein Karl Kraus in »Apokalypse (Offener Brief an das Publikum)« nicht zuletzt an ein Publikum wandte, dem selbst zehn Jahre später die Apokalypse als ein Buch mit sieben Siegeln erschien. Anstatt die Geschichte im Licht der »Offenbarung Jesu Christi« (vgl. Offb 1,1) – so der eigentliche Titel der sog. Johannesoffenbarung – zu deuten, erscheint die Offenbarung als Abfallprodukt einer vergangenen Epoche, das es – so die heutige Sprachregelung – zu »entsorgen« gilt, obwohl die eigene ihrem Untergang entgegenblickt: »Wir Kulturvölker, wir wissen jetzt, daß wir sterblich sind.« So beginnt ein so profan gesonnener Kopf wie Paul Valéry »Die Krise des Geistes. Essay« (hrsg. von H. Steiner, Wiesbaden o. J. [1956]); Anfang 1919 für die englische Zeitschrift ›The Athenaeum‹ geschrieben).

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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