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Wie kommt Geld von denen, die es haben, aber nicht brauchen zu denen, die es brauchen, aber nicht haben? Wie lassen sich Bedürfnisse, die wir gewöhnlich Finanzinstituten überlassen, direkt zwischen den Menschen organisieren? – Albert Fink gehört zu den Menschen, die aus solchen Fragestellungen heraus gemeinsam mit Wilhelm Ernst Barkhoff von den 1970er Jahren an „alternative“ Umgangsformen mit Geld entwickelt haben. In seinen Erinnerungen zeichnet Fink den Weg nach, wie sich dabei aus neuen Praxis- und Lebensformen heraus diejenigen Institute bildeten, die man unter dem Begriff der „Bochumer Bankeinrichtungen“ zusammenfasst. Menschliche Konstellationen, Bratkartoffelrunden, großzügige Schenkungen und praktische Wirtschaftsgemeinschaften der Gründerpersönlichkeiten waren Ausgangspunkte dessen, was wir heute als GLS Bank und GLS Treuhand kennen. Zu Recht tragen Finks Aufzeichnungen daher den Titel „Bank als Schulungsweg“: Sie sind von dem ständigen Ringen gekennzeichnet, Geldprozesse als Instrument menschlichen Gemeinwohls zu verstehen und angesichts ihrer Neigung zum Anonymen die Wärme des Beziehungshaften zu wahren.
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Seitenzahl: 131
Veröffentlichungsjahr: 2014
Albert Fink
Die Entwicklung der Bochumer Bankeinrichtungen von den Anfängen bis in die 1990er Jahre
Unter Mitarbeit von Corinna Maliske
Rudolf Steiner
Bildnachweis
Die abgebildeten Plastiken sind Arbeiten von Alfred Rexroth. Rexroth war Gießerei-Ingenieur und leitete zusammen mit seinem Bruder einen großen metallverarbeitenden Betrieb. „Ist das Gießen als Kunst bereits schwer erlernbar, da ihm irrationale Elemente innewohnen, so ist der Guss als Kunstobjekt seinerseits wieder ein Ergebnis verschiedener Kräfte, die die künstlerische Idee durch die Gussmethode, den Verlauf der Metallströme und die formgebenden Ausgangselemente beeinflussen. Masken aus Styropor werden von Rexroth nicht geschnitten, sondern mit eigenem Werkzeug, vorwiegend mit Drähten, die unter Hitzeeinwirkung stehen, geformt.“ (1)
Diese Plastiken versinnbildlichen sowohl das Experimentelle, als auch die Verbindung von industriellen und kreativen Prozessen. Beides liegt den Ursprüngen der Entstehung der Bochumer Bankeinrichtungen zugrunde, und das ins Bild gebrachte bzw. zu Bild gewordene Experimentieren korrespondiert mit den Herausforderungen, aber auch dem gelegentlichen Scheitern von Impulsen, wie sie uns durch die Entstehungszeit der Bochumer Bankeinrichtungen begleitet haben.
Die Aufnahmen der Plastiken sind von Alfred Scherer, Lohr am Main.
Bereits Anfang der 1960er Jahre war Albert Fink im Kreise derer, die gemeinsam mit Wilhelm Ernst Barkhoff die ersten Schritte zur Begründung der „Bochumer Bankeinrichtungen“ gegangen sind. Zunächst hatte er noch einen Hauptberuf als Unternehmer und Geschäftsführer eines Industriebetriebes, der Firma Schweißtechnik Bochum. Um 1980 legte er diese Aufgabe nieder und stieg als geschäftsführendes Vorstandsmitglied voll in die dreifach gegliederte Bankarbeit – Gemeinnützige Treuhandstelle e.V., GKG Gemeinnützige Kredit Garantiegenossenschaft e.G. und GLS Gemeinschaftsbank e.G. – ein.
Seine Chronik über die Entwicklungen der Bochumer Bankeinrichtungen in den 1970er, 80er und 90er Jahre gibt einen Ein- und Überblick über diese Zeit, in der viel um neue Formen im Umgang mit Geld gerungen wurde. Sie kann hilfreich sein für Menschen, die neu auf die GLS Bank stoßen und etwas über deren Werdegang und Hintergründe erfahren möchten. Sie ist aber auch interessant für alle, die als Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter schon länger mit diesem Bankimpuls verbunden sind – als Rückbesinnung auf die Stadien der Entwicklung.
Ein entscheidender Punkt in den Darstellungen ist, dass mit dieser Bank eine Unternehmung beschrieben wird, die weit über den gewöhnlichen Begriff von Bank hinausgeht: Bank wird hier verstanden als eine Kulturaufgabe, eine die Kultur verändernde Unternehmung, die gegen alle Widerstände und festgefahrenen Gewohnheiten im Bankgeschäft neue, sinnvollere Wege auf diesem Gebiet gehen will – und zeigen kann, dass das auch geht, auch wenn diese Bankbewegung erst am Anfang steht. Man kann also etwas gesellschaftlich bewegen und muss nicht resignieren.
Insofern ist diese Chronik nicht einfach eine Reise in die Vergangenheit, sondern sie eröffnet auch heute mehr denn je aktuelle Perspektiven für die Gestaltung all unserer Lebensbereiche und ihrer Zusammenhänge, die wir dringend brauchen, wenn wir eine zukunftsfähige Gesellschaft gestalten wollen. Allerdings verlangt das mehr soziales Engagement und weniger Zuschauerbewusstsein, es verlangt mehr gemeinsamen Willen, alte Geleise zu verlassen und neue Wege gegenseitiger Hilfe zu suchen. Daraus kann eine Gesellschaft erwachsen, die auf Vertrauen gebaut ist.
Kultur kommt aus dem lateinischen „colere“: pflegen, bebauen. Agricola ist der Bauer, der den Acker kultiviert. Landwirtschaft ist die Grundlage unserer Kultur. Sie ist, wenn sie nicht industriell, d. h. sachfremd betrieben wird, Kultivierung der Erde. Auch das Bankwesen kann als Kultur, nicht nur als Wirtschaftsbetrieb, verstanden und entwickelt werden, als Kultivierung der sozialen Beziehungen von Menschen.
Albert Fink hat immer diesen Zusammenhang von Landwirtschaft, Kultur und Bankwesen gesucht und gepflegt. Das wurde auch in weiteren Kreisen wahrgenommen. So erhielt er von der Stiftung Ökologie und Landwirtschaft 2014 den Karl-Werner-Kieffer-Preis für besondere Leistungen, die dem Schutz unserer Umwelt und der Förderung des Ökolandbaus dienen.
Rolf Kerler
Rolf Kerler hat in seinem Aufsatz Die Anfänge der Bochumer Bankeinrichtungen plastisch und feinsinnig die Grundintentionen und Bemühungen beschrieben, die den Begründungen der sogenannten Bochumer Bankeinrichtungen zugrunde lagen. Ich wurde verschiedentlich gefragt, ob ich nicht eine Art Chronologie dieser Bankeinrichtungen schreiben könnte. Und so will ich im Nachfolgenden versuchen, die Ansätze, Arbeitsrichtungen und Experimente zu beschreiben, die die Initiatoren durch die drei Instrumente Gemeinnützige Treuhandstelle, Gemeinnützige Kreditgarantiegenossenschaft und GLS Gemeinschaftsbank anregten und zu realisieren suchten. Hierbei beschränke ich mich auf den Zeitraum etwa 30 Jahre von der Entstehung Ende der 60er Jahre bis zum Jahr 2000. Aus der Fülle der Gedanken, Impulse und Ereignisse habe ich beispielhaft Einiges herausgegriffen, das sicherlich nicht vollständig und zudem subjektiv gefärbt ist. Im Wesentlichen stütze ich mich dabei auf Geschäftsberichte, Vorstands- und Aufsichtsratsprotokolle und auch auf persönliche Erinnerungen und Notizen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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