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Wer hat den Bitcoin erfunden? Was steckt hinter einer Kryptowährung? Ist es überhaupt legal, in Bitcoins zu investieren? Der Bitcoin hat sich inzwischen einen respektablen Platz in der Finanzwelt erobert. Zudem sind Kryptowährungen wie der Bitcoin digitale Zahlungsmittel und können theoretisch wie jede andere Landeswährung verwendet werden. Neben dem Bitcoin gibt es bereits heute über 9.000 Kryptowährungen. Dieses Buch vermittelt das Grundlagenwissen zu diesem zukunftsrelevanten Thema. Es behandelt Herkunft, Bedeutung, Verbreitung und Zukunftsaussichten ebenso wie die Einflussfaktoren am Markt und somit auf den Wert der Digitalwährung.
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Seitenzahl: 96
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Oğuz Alakuş
Basiswissen Kryptowährungen
In der Lehre immer am Zahn der Zeit zu sein, wird in unserer schnelllebigen Zeit immer mehr zur Herausforderung. Mit unserer neuen fachübergreifenden Reihe nuggets präsentieren wir Ihnen die aktuellen Trends, die Forschung, Lehre und Gesellschaft beschäftigen – wissenschaftlich fundiert und kompakt dargestellt. Ein besonderes Augenmerk legt die Reihe auf den didaktischen Anspruch, denn die Bände sind vor allem konzipiert als kleine Bausteine, die Sie für Ihre Lehrveranstaltung ganz unkompliziert einsetzen können. Mit unseren nuggets bekommen Sie prägnante und kompakt dargestellte Themen im handlichen Buchformat, verfasst von Expert:innen, die gezielte Information mit fundierter Analyse verbinden und damit aktuelles Wissen vermitteln, ohne den Fokus auf das Wesentliche zu verlieren. Damit sind sie für Lehre und Studium vor allem eines: Gold wert! So gezielt die Themen in den Bänden bearbeitet werden, so breit ist auch das Fachspektrum, das die nuggets abdecken: von den Wirtschaftswissenschaften über die Geisteswissenschaften und die Naturwissenschaften bis hin zur Sozialwissenschaft – Leser:innen aller Fachbereiche können in dieser Reihe fündig werden.
Umschlagabbildung: Ravitaliy iStockphoto
DOI: https://doi.org/10.24053/9783381113828
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Internet: www.narr.deeMail: [email protected]
ISBN 978-3-381-11381-1 (Print)
ISBN 978-3-381-11383-5 (ePub)
Seit etwa zwei Jahrhunderten haben wir ein zweistufiges Geldsystem mit den herkömmlichen Geschäftsbanken und der Zentralbank, die das gesetzliche Zahlungsmittel zur Verfügung stellt und kontrolliert. Es sei bereits vorweggenommen, dass die digitale Währung Bitcoin ursprünglich konzipiert (erfunden) wurde, um eine Alternative zum herkömmlichen Geldsystem zu bieten. Die Entwicklung der letzten Jahre ging jedoch immer mehr weg von der Idee eines alternativen Zahlungsmittel und hin zu einem Spekulationsobjekt. Die Gründe hierfür werden im weiteren Verlauf dieser Arbeit noch näher erläutert. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Kryptowährungen, während der Bitcoin der Vorreiter aller Kryptowährungen ist. Daher wendet sich die vorliegende Arbeit vorrangig auch an diese „digitale Währung“ zu.
Kein Wirtschaftsthema hat in den vergangenen Jahren derart an Bedeutung gewonnen, wie Kryptowährungen, allen voran der Bitcoin. Die enormen Kurschwankungen verschaffen dem „digitalen Geld“ eine euphorische mediale Aufmerksamkeit. Ob in den Nachrichten, in der Presse, in sozialen Medien oder in privaten Gesprächen, es wird vielmals von gigantischen Wertzuwächsen und von exorbitanten Kursgewinnen berichtet. Und auch an den Finanzmärkten beherrschen Kryptowährungen wie Bitcoin die Schlagzeilen: Von „Spekulationswahn“ bis zur „Investmentchance des 21. Jahrhunderts“ ist alles dabei. Gleichzeitig stehen viele der Finanzbranche und dem Kapitalmarkt zurückhaltend gegenüber. Beide scheinen Ausdruck einer Parallelwelt zu sein.
Es kann beobachtet werden, dass nur wenige erklären können, was Kryptowährungen eigentlich sind und was es mit Bitcoin genau auf sich hat. Die Welt der Bitcoins, Kryptowährungen & Co. klingt für die meisten Menschen abstrakt und unübersichtlich. Anders verhält es dagegen beispielsweise mit dem Rohstoff Gold. Unerfahrene Anleger können das Edelmetall schon eher als Zahlungsmittel oder als Geldanlage begreifen, handelt es sich dabei doch um ein physisches Material oder anders gesagt um ein greifbares Material. Eine virtuelle Kryptowährung (auch als „immaterieller Vermögensgegenstand“ bezeichnet) gibt es dagegen faktisch nicht. Dazu mehr im Laufe der Arbeit. Wenn gleich, wie eben erwähnt, nur wenige den Hintergrund von Bitcoins, Kryptowährungen & Co. verstehen oder die Funktionsweise erklären können, kann gleichzeitig festgestellt werden, dass sich immer mehr Menschen für die „virtuelle Währung“ interessieren und sie gern in die digitalen Werte investieren möchten. Zugleich machen vor allem unerfahrene und voreilige Anleger oft den Fehler ohne ausreichendes Wissen in Kryptowährungen zu investieren, oftmals mit finanziellen Verlusten. Dabei ist das Wissen die Grundlage dafür, um überhaupt die Geschehnisse am Kryptomarkt zu verstehen und letztendlich erfolgreich investieren zu können. Diese Ansicht wird bereits aus dem 18. Jahrhundert von Benjamin Franklin (Gründervater der Vereinigten Staaten von Amerika) bestätigt, der einst sagte, unter anderem: „Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen.“ Und genau das erfüllt die vorliegende Arbeit. Sie vermittelt die erforderliche Wissensgrundlage für den Einstieg in die Welt von Bitcoin und anderen Kryptowährungen.
Das angeeignete Wissen kann dann später mit der Praxiserfahrung ergänzt werden. Allerdings stellt die Wissensaneignung über Bitcoin, Kryptowährung & Co. für viele Menschen eine echte Herausforderung dar: Denn, befasst man sich eingehend mit dem Thema wird schnell die Erfahrung gemacht, dass es recht finanz- und techniklastig ist, was für den nichtfinanzaffinen und den nichttechnikaffinen Leser in der Regel schwer nachzuvollziehen ist und abschreckend wirkt. Genau hier setzt dieses Buch an und beschreibt und erklärt das komplexe, umfangreiche und zukunftsrelevante Thema vornehmlich für den Leser ohne spezifische Finanz- und Computerkenntnisse verständlich und nachvollziehbar. Es behandelt Herkunft, Bedeutung, Verbreitung und Zukunftsaussichten ebenso wie die Einflussfaktoren am Markt und somit auf den Wert der Digitalwährung. Darüber hinaus wird die Arbeit ergänzt mit wissenswerten Themen aus Wirtschaft und Börse. Eine informative und unterhaltsame Wissensvermittlung auf höchstem Niveau.
Die sehr sorgfältig ausgewählten Themen sind systematisch ausgearbeitet sowie klar dargestellt. Die einzelnen Kapitel sind thematisch gegliedert, die jeweils geordnet aufeinander aufbauend das Thema kompetent wiedergeben. Für viele Personen bleibt die Terminologie (Fachausdrücke) der Kryptowährungen und der der Finanzwelt eine unverständliche Sprache. Um Sie dabei zu unterstützen ein besseres Verständnis zu erreichen sind verwendete Fachbegriffe direkt gesondert dargestellt und die Erklärungstexte der Fachbegriffe anschaulich formuliert. Grundsätzlich stellen Kryptowährungen eine riskante Investition dar. Im Gegensatz zu anderen Lektüren zum Thema verzichtet diese Arbeit darauf, Investitionsstrategien mit vielversprechenden Gewinnaussichten aufzuzeigen.
Der Kryptomarkt ist einem recht bescheidenen Kreis an Akteuren vorbehalten. Der erste Schritt in die Welt der Kryptowährungen kann jedoch verwirrend und einschüchternd sein. Entsprechend haben Sie mit dieser Arbeit eine sehr gute Wahl getroffen. Sie wird Ihnen als Einsteiger den Zugang in das Thema verlässlich erleichtern und Ihr Verständnis rund um Bitcoins, Kryptowährungen & Co. stark verbessern. Als Einführung und komprimiertes Nachschlagewerk kann die Arbeit von vorne nach hinten durchgelesen oder Themen gezielt nachgeschlagen werden. Damit dient die Arbeit zugleich als Leitfaden. Abgerundet wird das Werk durch ein Glossar. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit sind in den Ausführungen stets beide Geschlechter, die männliche und weibliche Form, gemeint. Mit freundlicher Empfehlung als Ihr erstes Bitcoin Buch.
Hinweis: Diese Arbeit dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar.
Aus dem Begriff „Werunge“ ist das heutige Wort „Währung“ entstanden. Im Wort Währung klingt das an, was damit ursprünglich gemeint war, nämlich die Gewährleistung für den Wert einer Münze. Später ging man zur Papierwährung über1. Mit dem Begriff Währung bezeichnet man demnach das gesetzliche Zahlungsmittel eines Staates. So liegt eine Währung in der Regel unter der Kontrolle der staatlichen Zentralbank und/oder des Finanzministers. Entsprechend sind Währungen ein anerkanntes Tauschmittel, um den Handel zu erleichtern2. Eine Währung erfüllt, vereinfacht und verkürzt dargestellt, die drei nachstehenden Anforderungen: Zahlungsmittel, Recheneinheit sowie Wertaufbewahrungsmittel3.
Im Zusammenhang mit dem Begriff Währung stößt man häufig auch auf die Bezeichnung „Fiatgeld“ oder „Fiatwährung“, die vor allem erst durch das Aufkommen und die Bekanntheit von Kryptowährungen häufiger genutzt wurde und seinen Weg ins alltägliche Vokabular fand. Der Begriff Fiat wiederrum stammt aus dem lateinischen und bedeutet in etwa „es soll“ oder auch „es soll geschehen“. Das genannte Fiatgeld ist ein gesetzliches, von der Regierung des jeweiligen Landes und Zentralbanken reguliertes Zahlungsmittel4. Anders ausgedrückt: Als Fiatgeld wird eine nationale Währung wie der Euro, der Schweizer Franken, der britische Pfund, der US-Dollar, der japanische Yen und der kanadische Dollar – um nur einige zu nennen – bezeichnet, die nicht an den Preis eines Rohstoffes wie zum Beispiel Gold oder Silber „gebunden“ ist5 beziehungsweise nicht durch einen Rohstoff „gedeckt“ ist. In früheren Zeiten waren Notenbanken verpflichtet, ausgegebene Banknoten gegen Gold oder Silber einzutauschen. Deshalb mussten sie häufig zu einem bestimmten Prozentsatz durch das entsprechende Edelmetall „gedeckt“ sein.6
Was ist eine Notenbank (Zentralbank)?
Eine Notenbank ist mit dem Recht zur Ausgabe von Banknoten ausgestattet (Notenprivileg), daher kommt der Name. Sie wird entsprechend ihren Aufgaben auch als Zentralbank bezeichnet. Eine Zentralbank ist diejenige Institution, die für die Geldpolitik und die Funktionsfähigkeit des Geldwesens in einem Land oder Währungsgebiet zuständig ist.7 Die Europäische Zentralbank (EZB) ist wiederum die Notenbank der Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die den Euro nutzen. Sie wurde 1998 gegründet und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main.8
Dadurch, dass das oben beschriebene Fiatgeld nicht an den Preis eines Rohstoffes wie zum Beispiel Gold oder Silber „gebunden“ ist beziehungsweise nicht durch einen Rohstoff „gedeckt“ ist, wird dann davon gesprochen, dass sie keinen intrinsischen („inneren“) Wert hat9, sondern bezieht diesen aus dem Nennwert, den die Regierung ihm gibt. Nennwert oder Nominalwert ist in der Wirtschaft der in Geld ausgedrückte Wert, der auf gesetzlichen Zahlungsmitteln oder Wertpapieren (Beispiel Aktie) aufgedruckt oder aufgeprägt ist10. Darin unterscheidet sie sich von einer Währung, die beispielsweise an den Wert von Gold oder anderen Waren geknüpft ist. Der US-Dollar war viele Jahre an Gold gebunden. Erst im Jahr 1971 wurde die Goldbindung aufgehoben11 und die USA führte ein Währungssystem ausschließlich auf Basis des Fiat Währungssystems ein. Damit endete der so genannte Goldstandard und es begann die Ära des Gelddruckens12.
Diese eben beschriebene Umstellung führte dazu, dass auch die meisten anderen Länder der Welt Fiat Währungen einführten. Heute sind nahezu alle nationalen Währungen in der Welt Fiat Währungen beziehungsweise die meisten Länder der Welt nutzen heute ein Fiat Währungssystem13. Der Wert des Fiatgelds basiert somit größtenteils auf dem Vertrauen der Öffentlichkeit zu zentralen Instanzen wie der Regierung oder die Zentralbank des jeweiligen Landes14. Versagen Regierung und Zentralbanken, dann verliert auch automatisch das Papiergeld an Wert und ist im schlimmsten Fall völlig wertlos. Denn es gibt keine Reserven, die sie sichern würden.15 Das Gegenteil einer Fiatwährung ist das so genannte Warengeld. Warengeld hat im Gegensatz zum Fiatgeld neben dem äußeren Tauschwert auch einen inneren Wert, der Wert der Ware selbst, wie beispielsweise Gold oder Silber.