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Diese Studienbibel für jeden Tag ist etwas Besonderes: Sie liefert nicht nur Erläuterungen zum Bibeltext und historische Hintergründe, sondern auch Hinweise, wie man Gottes Wort im Alltag anwenden kann. Hinzu kommen ausführliche Einführungen in die biblischen Bücher, 258 thematische Tabellen, 194 kleine Landkarten und Profile von 115 Personen der Bibel. Nicht umsonst hat die "Begegnung fürs Leben" bereits viele Freunde gefunden.
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Seitenzahl: 9881
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SCM R.Brockhaus ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.
ISBN 978-3-417-22924-0 (E-Book)ISBN 978-3-417-25784-7 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book:Satz & Medien Wieser, Aachen
Textstand 20|05
8. Auflage 2020
Bibelübersetzung:Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen
Adapted from Life Application Bible © 1988, 1989, 1990, 1991, 1993, 1996by Tyndale House Publishers, Inc.
Erklärungstexte: © 1986 owned by the assignment by Tyndale House Publishers, Inc.250 Ereignisse im Leben von Jesus Christus: © 1986 by James C. GalvinLandkarten: © 1986 by Tyndale House Publishers, Inc., Wheaton, IL 60819, USAAll rights reserved.
© der deutschen Ausgabe 2009:SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbHMax-Eyth-Straße 41 · 71088 HolzgerlingenInternet: www.scm-brockhaus.de; E-Mail: [email protected]
Umschlaggestaltung: Sybille Koschera, StuttgartStephan Schulze, HolzgerlingenMotiv »Leuchtturm«: Fernanda Matos / unsplash.comSatz: Satz & Medien Wieser, Aachen
Einführung in die BfL
So finden Sie sich in dieser eBibel zurecht
Das Alte Testament
Das erste Buch Mose (1Mo)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das zweite Buch Mose (2Mo)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das dritte Buch Mose (3Mo)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das vierte Buch Mose (4Mo)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das fünfte Buch Mose (5Mo)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das Buch Josua (Jos)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das Buch der Richter (Ri)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das Buch Rut
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das erste Buch Samuel (1Sam)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das zweite Buch Samuel (2Sam)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das erste Buch der Könige (1Kön)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das zweite Buch der Könige (2Kön)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das erste Buch der Chronik (1Chr)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das zweite Buch der Chronik (2Chr)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das Buch Esra (Esr)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das Buch Nehemia (Neh)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das Buch Ester (Est)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das Buch Hiob
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Die Psalmen (Ps)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Die Sprüche (Spr)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Prediger (Pred)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das Hohe Lied (Hld)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Prophet Jesaja (Jes)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Prophet Jeremia (Jer)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Die Klagelieder (Klgl)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Prophet Hesekiel (Hes)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Prophet Daniel (Dan)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Prophet Hosea (Hos)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Prophet Joel
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Prophet Amos (Am)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Prophet Obadja (Obd)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Prophet Jona
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Prophet Micha (Mi)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Prophet Nahum (Nah)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Prophet Habakuk (Hab)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Prophet Zefanja (Zef)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Prophet Haggai (Hag)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Prophet Sacharja (Sach)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Prophet Maleachi (Mal)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das Neue Testament
Das Evangelium von Matthäus (Mt)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das Evangelium von Markus (Mk)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das Evangelium von Lukas (Lk)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Das Evangelium von Johannes (Joh)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Apostelgeschichte (Apg)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Brief an die Römer (Röm)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der erste Brief an die Korinther (1Kor)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der zweite Brief an die Korinther (2Kor)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Brief an die Galater (Gal)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Brief an die Epheser (Eph)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Brief an die Philipper (Phil)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Brief an die Kolosser (Kol)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der erste Brief an die Thessalonicher (1Thess)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der zweite Brief an die Thessalonicher (2Thess)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der erste Brief an Timotheus (1Tim)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der zweite Brief an Timotheus (2Tim)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Brief an Titus (Tit)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Brief an Philemon (Phlm)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Brief an die Hebräer (Hebr)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Brief von Jakobus (Jak)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der erste Brief von Petrus (1Petr)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der zweite Brief von Petrus (2Petr)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der erste Brief von Johannes (1Joh)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der zweite Brief von Johannes (2Joh)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der dritte Brief von Johannes (3Joh)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Der Brief von Judas (Jud)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Die Offenbarung (Offb)
Einführung
Bibeltext
Kommentar
Bibelleseplan
Index der Anmerkungen
Index der Tabellen
Index der Landkarten
Index der Profile
Ortsregister zu den farbigen Karten
Farbtafeln
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Was die Studienbibel »Begegnung fürs Leben« auszeichnet
Haben Sie sich beim Lesen Ihrer Bibel je eine der folgenden Fragen gestellt:
– Was bedeutet diese Stelle tatsächlich?
– Welche Bedeutung hat sie für mein persönliches Leben?
– Warum scheint ein Teil der Bibel für die Gegenwart bedeutungslos zu sein?
– Was haben diese Kulturen des Altertums mit der heutigen Zeit zu tun?
– Ich liebe Gott. Warum kann ich dann nicht verstehen, was er mir durch sein Wort sagt?
– Was passierte eigentlich im Leben der biblischen Personen?
Viele Christen lesen die Bibel nicht regelmäßig, weil sie unter dem Druck des modernen Alltags keine Verbindung zwischen den zeitlosen Prinzipien der Bibel und den drängenden alltäglichen Problemen herstellen können.
Gott ermahnt uns, sein Wort in die Tat umzusetzen (Jesaja 42,23; 1. Korinther 10,11; 2. Thessalonicher 3,4), aber oft begnügen wir uns damit, reine Bibelkenntnisse zu sammeln. Die Studienbibel »Begegnung fürs Leben« wurde entwickelt, um zu zeigen, wie wir das Gelernte in die Tat umsetzen können.
Gottes Wort anzuwenden ist ein wesentliches Element unserer Beziehung zu ihm; es zeigt, dass wir ihm gehorchen. Die Schwierigkeit bei der Umsetzung liegt nicht an der Bibel, sondern am Unvermögen des Lesers, die Kluft zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Konzept und Praxis zu überbrücken. Doch wenn wir das nicht tun oder nicht tun können, sind geistliche Dürre, Oberflächlichkeit und Gleichgültigkeit die Folgen.
»... es reicht nicht, nur auf die Botschaft zu hören – ihr müsst auch danach handeln! Sonst betrügt ihr euch nur selbst« (Jakobus 1,22). Die Studienbibel »Begegnung fürs Leben« hat genau das zum Ziel. Sie wurde von einem Team von Pastoren, Theologen und Seelsorgern verschiedener christlicher Denominationen entwickelt. Die Studienbibel »Begegnung fürs Leben« hilft, eine Bibelstelle im Zusammenhang zu verstehen, sie liefert wichtige Hintergrundinformationen und historische Angaben, sie erklärt schwierige Wörter und Redewendungen und zeigt die wechselseitigen Beziehungen zwischen den biblischen Schriften auf. Aber das ist noch nicht alles. Die Studienbibel »Begegnung fürs Leben« führt tiefer in Gottes Wort, indem sie hilft, die zeitlose Wahrheit der Bibel zu entdecken, ihre Aktualität für das eigene Leben zu erkennen und sie persönlich anzuwenden. Während die meisten Studienbibeln versuchen, die Bedeutung eines Textes zu erklären, ist diese Bibel größtenteils anwendungsorientiert. Die Anmerkungen antworten auf die Fragen: »Was nun?« und: »Was bedeutet dieser Abschnitt für mich, meine Familie, meine Freunde, meinen Beruf, meine Umgebung, meine Gemeinde, mein Land?«
Stellen Sie sich vor, wie Sie einen vertrauten Bibelabschnitt lesen und ganz neue Einsichten gewinnen, so als hätten Sie ihn gerade zum ersten Mal gelesen. Wäre es nicht schön, wenn jede Bibellektüre Ihr Leben bereichern würde? Genau das ist die Absicht der Bibel!
Was bedeutet Anwendung im Umgang mit der Bibel?
Anwendung lässt sich am besten definieren, indem man zuerst betrachtet, was sie nicht ist. Anwendung bedeutet nicht einfach, Wissen anzuhäufen. Wissen hilft uns, Fakten und Konzepte zu entdecken und zu verstehen, mehr aber nicht. Es gab viele Philosophen in der Geschichte, die die Wahrheit der Bibel zwar kannten, sie aber nicht auf ihr Leben anwendeten – was sie daran hinderte, zu glauben und verändert zu werden. Viele Menschen halten Wissen für das eigentliche Ziel des Bibelstudiums, aber in Wirklichkeit ist das nur der Anfang.
Anwendung ist auch nicht nur Illustration. Ein anschauliches Beispiel zeigt uns nur, wie eine andere Person eine ähnliche Situation bewältigt hat. Wir mögen zwar mit dieser Person sympathisieren, aber darin liegt kaum Orientierung für unsere eigene Situation.
Anwendung heißt auch nicht einfach, eine Bibelstelle »bedeutsam« zu machen, denn wenn wir die Bibel nur deuten, erkennen wir zwar, dass in der biblischen Zeit dieselben Lektionen gültig waren wie heute. Dadurch lernen wir aber nicht, wie wir diese Lektionen auf die konkreten Probleme und Belastungen unseres individuellen Lebens anwenden können.
Was also ist Anwendung? Anwendung beginnt damit, dass wir Gottes Wort und seine zeitlose Wahrheit kennen und verstehen. Aber an diesem Punkt dürfen wir nicht stehen bleiben. Wenn wir es dabei belassen, kann Gottes Wort unser Leben nicht verändern und seine Lektüre kann eintönig, schwierig, langweilig und ermüdend werden. Eine gute Anwendung umfasst drei wesentliche Aspekte: sie richtet die Aufmerksamkeit auf die zentrale Wahrheit der Bibel, sie zeigt uns, was wir mit dem Gelesenen anfangen sollten und sie motiviert uns, auf das, was Gott lehrt, einzugehen.
Anwendung bedeutet, das, was wir schon wissen, in die Praxis umzusetzen (siehe Markus 4,24 und Hebräer 5,14). Als Antwort auf die Frage: »Was nun?« konfrontiert uns die Anwendung mit den richtigen Fragestellungen und motiviert uns, tätig zu werden (siehe 1. Johannes 2,5-6 und Jakobus 2,17). Anwendung ist zutiefst persönlich und für jeden Menschen individuell verschieden. Sie macht eine bedeutsame Wahrheit zu einer persönlichen Wahrheit und umfasst die Entwicklung einer Strategie für unser Handeln, sodass wir im Einklang mit der Bibel leben können. Sie zeigt das biblische »Know-how« des Lebens.
In dieser Bibel besteht eine Anmerkung zur Anwendung aus drei Teilen: 1) einer Erläuterung, die eine direkte Verbindung zwischen der Anmerkung und der entsprechenden Bibelstelle herstellt und die darin vermittelte Wahrheit aufzeigt; 2) einer Brücke, die diese Wahrheit erklärt und ihre Bedeutung für heute aufzeigt; 3) der Anwendung, die zeigt, wie diese zeitlose Wahrheit in einer persönlichen Situation in die Tat umgesetzt werden kann. Keine einzelne Anmerkung kann, für sich allein genommen, die Bibel direkt auf das Leben beziehen. Sie kann nur lehren, lenken, leiten, anweisen, inspirieren, empfehlen und ermahnen. Sie kann die Mittel und die Orientierung bieten, die wir zur praktischen Anwendung der Bibel brauchen; aber nur der Leser selbst kann diese Mittel aufgreifen und in die Praxis umsetzen.
Eine gute Anmerkung sollte deshalb nicht nur Wissen und Verständnis vermitteln, sondern eben zur Anwendung hinführen. Beim Kauf einer Studienbibel sollte in Bezug auf die Anmerkungen Folgendes beachtet werden: 1) Enthalten die Anmerkungen genügend Informationen, sodass der Kern der biblischen Aussage verständlich wird? 2) Werden in den Anmerkungen zu viele Kenntnisse vorausgesetzt? 3) Sind die Anmerkungen unabhängig von der theologischen Prägung einer bestimmten Denomination? 4) Beziehen sich die Anmerkungen auf die wesentlichen Erfahrungsbereiche des Lebens? 5) Helfen die Anmerkungen, Gottes Wort praktisch anzuwenden?
Besonderheiten der Studienbibel »Begegnung fürs Leben«
Anmerkungen
Zusätzlich zu den zahlreichen Hinweisen auf die praktische Umsetzung der Bibeltexte bietet die Studienbibel »Begegnung fürs Leben« dem Leser auch eine Reihe von Erklärungen zum Verständnis von Kultur, Geschichte, Kontext, schwierigen Textpassagen, Hintergründen, geografischen Orten, theologischen Konzepten und den wechselseitigen Beziehungen zwischen verschiedenen Bibeltexten. Karten, Tabellen und grafische Darstellungen finden sich auf derselben Seite wie der Text, auf den sie sich beziehen. Ein Beispiel für eine Anmerkung zur Anwendung finden Sie in Markus 15,47; ein Beispiel für eine erklärende Anmerkung finden Sie in Markus 11,1-2.
Einführungen in die biblischen Bücher
Die Einführungen in die biblischen Bücher sind in leicht zu erkennende Elemente gegliedert:
Der Zeitstrahl: Eine chronologische Darstellung der Schlüsselereignisse mit Angabe der Daten ordnet die biblischen Bücher in die jeweilige historische Situation ein. Die alternativen Daten in Klammern basieren auf einer späteren Datierung des Auszugs aus Ägypten.
Auf einen Blick: Eine Randspalte, in der einige Fakten über das biblische Buch genannt werden – grundlegende Informationen, die Sie auf einen Blick erfassen können.
Eine inhaltliche Zusammenfassung des biblischen Buches. Sie enthält allgemeine Lehren, die darin vermittelt werden, und zeigt Grundzüge der Anwendung auf.
Die Übersicht: Dies ist die Gliederung des Buches. Sie ist bewusst in einfacher Sprache gehalten, damit sie leicht im Gedächtnis bleibt. Zu jedem Gliederungspunkt findet sich rechts daneben die Schlüsselaussage, die im jeweiligen Abschnitt behandelt wird.
Die Zentralen Themen: Hier werden in drei Spalten die wichtigsten Themen des biblischen Buches benannt, ihre Bedeutsamkeit erklärt sowie ihre Bedeutung für uns heute aufgezeigt.
Eine Karte: Sie zeigt die geografische Lage der wichtigsten Orte des Buches und schildert den Inhalt kurz unter geografischen Gesichtspunkten.
Gliederung des Bibeltextes
Die Studienbibel »Begegnung fürs Leben« enthält eine neue, maßgeschneiderte Gliederung des Bibeltextes, die speziell unter dem Gesichtspunkt der Anwendung entwickelt wurde. Mehrere Merkmale sind zu beachten:
1. Zur besseren Übersicht umfasst die Gliederung jedes biblischen Buches nur drei Ebenen. Die Überschriften der Hauptabschnitte sind durch Großbuchstaben, die der Unterabschnitte durch Ziffern gekennzeichnet; untergeordnete, kleinere Texteinheiten sind ohne Buchstaben- oder Ziffernangabe kursiv gesetzt.
2. Auf jede durch einen Buchstaben gekennzeichnete Überschrift eines Hauptabschnitts folgt eine kurze Zusammenfassung des biblischen Textes, in der eine allgemeine Möglichkeit der Anwendung angeboten wird.
3. In den vier Evangelien werden die entsprechenden Parallelstellen in den anderen Evangelien angegeben.
Zusammenschau der Evangelien
Eine Zusammenschau der Evangelien wurde speziell für diese Bibel entwickelt. Es ist die erste derartige Zusammenstellung, die je in den biblischen Text eingefügt wurde: Ein einfaches Nummerierungssystem erlaubt Ihnen, beim Lesen eines Evangeliums mithilfe der Ziffernangabe sofort festzustellen, an welchem Zeitpunkt im Leben Christi Sie sich gerade befinden. Diese Zusammenschau und die entsprechenden Erläuterungen finden Sie direkt im Anschluss an das Johannes-Evangelium.
Profile
Eine weitere Besonderheit dieser Bibel sind die Profile vieler biblischer Personen. Sie beinhalten ein ausführliches Porträt der Person sowie Angaben über ihre besonderen Eigenschaften und einige Schlüssellektionen, die wir aus ihrem Leben lernen können. Die Profile finden Sie in den biblischen Büchern, in denen die Geschichte der entsprechenden Person wiedergegeben wird.
Karten
Die Studienbibel »Begegnung fürs Leben« enthält zwei verschiedene Arten von Karten, die in den Text integriert sind: 1) eine einleitende Übersichtskarte zu Beginn fasst die Geschichte des biblischen Buches zusammen; 2) kleinere Kartenauszüge in den Anmerkungen beschreiben die meisten geografischen Bewegungen in der Bibel. Zusätzlich zu diesen zahlreichen Schwarz-Weiß-Karten finden Sie eine Serie farbiger Landkarten im Anhang dieser Bibel.
Grafische Darstellungen und Diagramme
Hunderte grafische Darstellungen, Tabellen und Diagramme wurden erstellt, die helfen, schwierige Konzepte oder Zusammenhänge besser zu visualisieren. Die meisten Darstellungen vermitteln nicht nur die nötigen Informationen, sondern erklären auch ihre Bedeutung.
Verweisstellen
Ein sorgfältig strukturiertes System von Verweisstellen am Rand des Bibeltextes hilft, andere Bibelstellen, die auf das entsprechende Thema oder den Inhalt Bezug nehmen, zu finden. Eine Verweisangabe mit zwei Schrägstrichen (//) kennzeichnet Parallelstellen, die mit dem identifizierten Text in Inhalt und Sprache weitgehend identisch sind. Eine Verweisangabe mit einem Kreuz (†) zeigt, dass entweder der identifizierte Text aus der Verweisstelle oder die Verweisstelle aus dem identifizierten Text zitiert.
Fußnoten zum Text und Überschriften zu Teilabschnitten
In den Fußnoten, die sich direkt auf den Text der »Neues Leben«-Bibel beziehen, werden Übersetzungsvarianten, die Bedeutung hebräischer und griechischer Begriffe, alttestamentliche Zitate und andere Lesarten in den alten Handschriften der Bibel genannt. Der Text der »Neues Leben«-Bibel enthält außerdem Überschriften zu Teilabschnitten, die Ihnen helfen sollen, das Thema und den Inhalt des jeweiligen Abschnitts leichter zu erfassen.
Indizes
Die Studienbibel »Begegnung fürs Leben« verfügt über vollständige Indizes zu allen Anmerkungen, Diagrammen, Karten und Profilen. Da sie unter dem besonderen Gesichtspunkt der Anwendung zusammengestellt wurden, sind sie für das Bibelstudium in Gruppen, für Predigtvorbereitung, Lehre oder persönliches Bibelstudium hilfreich.
Aus Platzgründen und um der besseren Lesbarkeit willen wurde in der Regel darauf verzichtet, jeweils die männliche und weibliche Bezeichnung auszuschreiben. Die »männliche« Bezeichnung wird in diesem Fall als neutrale Bezeichnung verstanden.
Einführung in die »Neues Leben«-Bibelübersetzung
Diese Bibelübersetzung ist ideal für Menschen auf der Suche nach einer Bibel, die in heutigem Deutsch geschrieben ist und sich gleichzeitig nah am Grundtext orientiert. Lebensnah, leicht verständlich und doch sachlich und inhaltlich zuverlässig sind die Kennzeichen dieser Bibelübersetzung.
Als Grundtext dienten die »Biblia Hebraica Stuttgartensia«, eine Überarbeitung der »Biblia Hebraica« von Rudolf Kittel und das »Novum Testamentum Graece« in der Bearbeitung von Nestle und Aland u. a. Des Weiteren wurden während der Übersetzung die Septuaginta, der samaritanische Pentateuch sowie alle weiteren relevanten Schriften berücksichtigt. Ein Expertenteam aus Theologen und Übersetzern/Lektoren hat in intensiver Zusammenarbeit den biblischen Grundtext so übersetzt, dass die Gedanken des Originaltextes wiedergegeben werden und dennoch dem heutigen Sprachgebrauch angepasst sind. Damit folgt man dem Vorbild und Charakter der amerikanischen »New Living Translation«. Diese Übersetzung, die sich zum Ziel setzt, den von den biblischen Autoren beabsichtigten Sinn den Lesern von heute zu vermitteln, ist sowohl textlich genau als auch sprachlich gut lesbar.
Die biblischen Bücher sind in der Reihenfolge angeordnet, die in den Bibeln der Christenheit weithin üblich ist. Die Lutherbibel geht bei den Briefen, die nicht von Paulus sind, einen eigenen Weg und ordnet den Hebräer- und den Jakobusbrief am Ende der Reihe der Briefe ein, unmittelbar vor Judas und der Offenbarung. Dieser Anordnung liegt die theologische Auffassung Luthers zugrunde, die den Hebräer- und Judasbrief geringer schätzte als die anderen Schriften des Neuen Testaments. Die Lutherbibel nimmt damit eine Sonderstellung innerhalb aller Bibelausgaben weltweit ein. Die »Neues Leben«-Bibel ist dieser Praxis in früheren Ausgaben gefolgt, richtet sich nun aber nach der allgemein anerkannten Reihenfolge. Die nicht von Paulus stammenden Briefe beginnen also mit der größten Empfängergruppe, den Hebräern. Die folgenden Briefe sind nach Absendern so angeordnet, wie Paulus in Galater 2,9 die »Säulen der Gemeinde« aufzählt: »So kam es, dass Jakobus, Petrus und Johannes, die als Säulen der Gemeinde gelten, die Gabe, die Gott mir verliehen hatte, anerkannten ...« Hier ist von Paulus sicherlich eine Rangordnung angegeben, wie sie damals galt. Jakobus stand als Bruder des Herrn Jesus vor Petrus. Der andere Bruder von Jesus, Judas, schließt – nach den Johannesbriefen – die Reihe der allgemeinen Kirchenbriefe ab. Diese Hinweise können eine Gedächtnishilfe für diejenigen Leser sein, die bisher nur mit Luthers Reihenfolge vertraut waren.
Die Bibel zum Vorlesen
Heute wie in vergangener Zeit werden biblische Texte häufig laut vorgelesen und sollen dabei gut verstanden werden. Die lebendige Sprache der »Neues Leben«-Bibelübersetzung eignet sich hervorragend zum Vorlesen, aber auch als Grundlage für Predigten und für das persönliche Bibelstudium.
Sprachliche Besonderheiten und Ausnahmen
– Das häufig mit Stiftshütte übersetzte Zeltheiligtum wird mit Zelt Gottes wiedergegeben.
– Für Zion steht Jerusalem, wo sich Zion auf die Stadt, die Einwohner oder die Frauen Jerusalems bezieht. Ansonsten bleibt wie im hebräischen Text Zion bzw. Tochter Zion erhalten.
– Das priesterliche Kleidungsstück Efod ist mit Priesterschurz übersetzt bis auf die Stellen, wo Efod in Verbindung mit Hausgötzen (Terafim) vorkommt.
– Bei der Weisheitsliteratur wurde besonders auf den poetischen Charakter der Sprache geachtet.
– Viele Ausdrücke, die den Menschen der damaligen Zeit verständlich waren, bedeuten für Leser heute etwas anderes. In diesen Fällen gibt die Übersetzung die heutige Bedeutung wieder. Was z. B. damals als Stadt galt, ist nach modernem Verständnis häufig nur ein Dorf.
– Die Sprache ist dem jeweiligen biblischen Buch sowie der historischen Zeit angemessen. So wird z. B. statt des Begriffs »Gouverneur« bewusst der historisch richtige Ausdruck »Statthalter« oder statt des Begriffs »Armee« »Heer« verwendet.
– Zentrale theologische Begriffe wie Sünde, Schuld, Gnade u. a. m. bleiben erhalten und werden nicht durch modernere Formulierungen in ihrer Bedeutung aufgelöst.
Namensschreibung
Stellen, an denen im Grundtext die hebräische Bezeichnung el, elohim oder eloah steht, sind in dieser Bibelausgabe mit Gott wiedergegeben, außer wenn der Zusammenhang die Übersetzung Götter erfordert. Der Gottesname Jahwe(JHWH) wird mit HERR wiedergegeben, in der Zusammensetzung mit adonai als Gott, der HERR, zusammen mit Zebaoth als HERR, der Allmächtige.
Die Schreibung der Personen- und Ortsnamen folgt weitgehend den »Loccumer Richtlinien zur einheitlichen Schreibung biblischer Eigennamen«.
Fußnoten zum Text
– In den Fußnoten finden sich ergänzende kulturelle und historische Informationen über Orte, Gegenstände und Personen der Bibel, die weitgehend unbekannt sind, um den Lesern die Botschaft der Abschnitte verständlicher zu machen. Dazu gehören auch Gewichte und Entfernungsangaben, die hier in gängige, für den heutigen Leser verständliche Einheiten umgewandelt werden.
– Sätze oder Begriffe, die zum besseren Verständnis freier vom Grundtext übersetzt wurden, werden in den Fußnoten aus dem Hebräischen bzw. Griechischen wörtlich wiedergegeben.
– Fußnoten, die mit einem Oder (O.) beginnen, zeigen unterschiedliche Übersetzungsmöglichkeiten der jeweiligen Textstellen.
Abkürzungsverzeichnis der biblischen Bücher
Am
Amos
Apg
Apostelgeschichte
1Chr
1. Chronik
2Chr
2. Chronik
Dan
Daniel
Eph
Epheser
Esr
Esra
Est
Ester
Gal
Galater
Hab
Habakuk
Hag
Haggai
Hebr
Hebräer
Hes
Hesekiel (Ezechiel)
Hiob
Hiob (Ijob)
Hld
Hohes Lied
Hos
Hosea
Jak
Jakobus
Jer
Jeremia
Jes
Jesaja
Joel
Joel
Joh
Johannes
1Joh
1. Johannes
2Joh
2. Johannes
3Joh
3. Johannes
Jona
Jona
Jos
Josua
Jud
Judas
Klgl
Klagelieder
1Kön
1. Könige
2Kön
2. Könige
Kol
Kolosser
1Kor
1. Korinther
2Kor
2. Korinther
Lk
Lukas
Mal
Maleachi
Mi
Micha
Mk
Markus
Mt
Matthäus
1Mo
1. Mose (Genesis)
2Mo
2. Mose (Exodus)
3Mo
3. Mose (Levitikus)
4Mo
4. Mose (Numeri)
5Mo
5. Mose (Deuteronomium)
Nah
Nahum
Neh
Nehemia
Obd
Obadja
Offb
Offenbarung
1Petr
1. Petrus
2Petr
2. Petrus
Phil
Philipper
Phlm
Philemon
Pred
Prediger
Ps
Psalm(en)
Ri
Richter
Röm
Römer
Rut
Rut
Sach
Sacharja
1Sam
1. Samuel
2Sam
2. Samuel
Spr
Sprüche
1Thess
1. Thessalonicher
2Thess
2. Thessalonicher
1Tim
1. Timotheus
2Tim
2. Timotheus
Tit
Titus
Zef
Zefanja
Mitarbeiter an der »Neues Leben«-Bibel
Übersetzung:
Dr. Sieglinde Denzel
Dr. Friedemann Lux
Susanne Naumann
Marita Wilczek
Theologische Prüfung:
Martin Dillig
Jürgen Friedemann
Christian Grewing
Thomas Josiger
Prof. Dr. Heinz-Dieter Neef
Andri Peter
Wilhelm Schneider
Michael Trunk
Michael Wacker
Lektorat:
Ulrike Chuchra
Dorothee Dziewas
Johanna Hausmann
Antje Hoffmann
Johannes Mannhardt
Maike Paul
Renate Peter
Barbara Sewald
Beate Tumat
Mit freundlicher Unterstützung derfolgenden Testleser:
Matthias Baumgärtner
Thomas Baumgärtner
Annedore Beck
Norbert Graf
Ulrich Holland
Andreas Jensen
Mirko Lau
Johannes Mannhardt
Manuel Rauchholz
Andreas Schlüter
Andreas Spingler
Hansjörg & Rachel Wittlinger
Frieder Zimmermann
u. a.
Ergänzende Bearbeitung:
Rolf Hilger
Dr. Ulrich Wendel
Mitarbeiter an der »Begegnung fürs Leben«-Studienbibel
Übersetzung:
Dr. Friedemann Lux
Herta Martinache
Renate Peter
Barbara Sewald
Marita Wilczek
Lektorat:
Ulrike Chuchra
Renate Peter
Barbara Sewald
Beate Tumat
Projektleitung:
Beate Tumat
Mitarbeiter an der »Life Application Study Bible«
Hauptverantwortliche Lektoren
Dr. Bruce B. Barton
Ronald A. Beers
Dr. James C. Galvin
LaVonne Neff
Linda Chaffee Taylor
David A. Veerman
Gesamtverantwortung
Ronald A. Beers
Interne Lektoren bei Tyndale House Publishers
Dr. Philip W. Comfort
Virginia Muir
Robert Brown
Del Lankford
Mark Norton
Steve Benson
Einleitungen der Biblischen Bücher
David A. Veerman
Auf einen Blick, Übersicht, Zusammenschau derEvangelien
Dr. James C. Galvin
Zentrale Themen
Dr. Bruce B. Barton
Karten und digitale Darstellung
Linda Chaffee Taylor
Tabellen und Diagramme
Neil S. Wilson
Ronald A. Beers
David R. Veerman
Pamela York
Profile
Neil S. Wilson
Zeitstrahl
Dr. David Maas
Theologische Beratung
Dr. Kenneth S. Kantzer
Gesamtverantwortlicher theologischer Berater
Dean Emeritus and Distinguished Professor of Bible and Systematic Theology
Trinity Evangelical Divinity School
Dr. V. Gilbert Beers
President of Scripture Press Ministries
Dr. Barry Beitzel
Associate Academic Dean and Professor of Old Testament and Semitic Languages
Trinity Evangelical Divinity School
Dr. Edwin A. Blum
Associate Professor of Historical Theology
Dallas Theological Seminary
Dr. Geoffrey W. Bromiley
Professor
Fuller Theological Seminary
Dr. George K. Brushaber
President
Bethel College & Seminary
Dr. L. Russ Bush
Associate Professor Philosophy & Religion
Southwestern Baptist Theological Seminary
C. Donald Cole
Pastor, Moody Radio Network
Mrs. Naomi E. Cole
Speaker & Seminar Leader
Dr. Walter A. Elwell
Dean
Wheaton College Graduate School
Dr. Gerald F. Hawthorne
Professor of Greek
Wheaton College
Dr. Howard G. Hendricks
Professor-at-Large
Chairman
Center for Christian Leadership
Dallas Theological Seminary
Dr. Grant R. Osborne
Professor of New Testament
Trinity Evangelical Divinity School
Maße und Gewichte
Längenmaße
Bezeichnung
Hebräische Bezeichnung
Umrechnung (circa-Angaben)
Fingerbreite
Äzba
1,9 cm
Handbreite
Thäfach
7,6 cm
Spanne
Zärät
22,8 cm
Elle
Ammah
50 cm
Messrute
Qanäh
273 cm
Handlänge
Gomäd
30 cm
Schritt
Saad
92,5 cm
Schnur
Chäwäl
28 m
Hohlmaße
Bezeichnung
Hebräische Bezeichnung
Umrechnung (circa-Angaben)
Becher
Log
0,54 l oder 42 g Getreide oder27 g Mehl
Handvoll
Kaf
2,2 l oder 1,7 kg Getreide oder1,1 kg Mehl
Krug
Issaron
3,9 l oder 3 kg Getreide oder1,95 kg Mehl
Sack
Kor
394 l oder 311 kg Getreide oder200 kg Mehl
Kanne
Hin
6,6 l
Eimer
Bat
39,4 l
Fass
Kor
394 l
Maß
Middah
keine Angaben
Gewichts- und Währungseinheiten
Bezeichnung
Hebräische Bezeichnung
Umrechnung (circa-Angaben)
1/2 Schekel
Beka
6 g
Pim
Pim
7,6 g
Schekel
Schekel
12 g
Schekel des Heiligtums
Schekel
14,5 g
Goldschekel
Schekel
16 g
Kesita
Qesita
48 g?
Mine
Manäh
600 g
Talent
Kikkar
36 kg
Darike
Adarkon
8,4 g
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
1. Mose
AUF EINEN BLICK
ZIEL:
Die Erschaffung der Welt aufzuzeichnen sowie den Wunsch Gottes nach einem auserwählten Volk, das ihn verehrt.
VERFASSER:
Mose
ADRESSATEN:
Das Volk Israel
DATIERUNG:
1450 – 1410 v. Chr.
HINTERGRUND:
Das Gebiet, das heute »Naher Osten« genannt wird.
SCHLÜSSELVERSE:
»So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er sie, als Mann und Frau schuf er sie« (1,27). »Von dir wird ein großes Volk abstammen. Ich will dich segnen und du sollst in der ganzen Welt bekannt sein. Ich will dich zum Segen für andere machen. Wer dich segnet, den werde ich auch segnen. Wer dich verflucht, den werde ich auch verfluchen. Alle Völker der Erde werden durch dich gesegnet werden« (12,2-3).
SCHLÜSSELPERSONEN:
Adam, Eva, Noah, Abraham, Sara, Isaak, Rebekka, Jakob, Josef
Anfang … Beginn … entstehen … offen … Irgendwie klingen diese Worte erfrischend und optimistisch, gleichgültig, ob es sich um den Anbruch eines neuen Tages, die Geburt eines Kindes, das Präludium einer Sinfonie oder die ersten Kilometer einer Urlaubsreise handelt. Anfänge sind verheißungsvoll und frei von Problemen, sie wecken Hoffnung und erwartungsvolle Zukunftsträume. Genesis, wie das erste Buch Mose auch genannt wird, bedeutet »Anfang« oder »Ursprung«. Es berichtet vom Beginn der Welt, der Geschichte der Menschheit, der Familie und der Zivilisation und ist gleichzeitig Heilsgeschichte. Es ist die Geschichte von Gottes Ziel und Plan für seine Schöpfung. Mit seinem Bericht über die ersten Anfänge stellt das erste Buch Mose den Ausgangspunkt für die ganze Bibel dar. Es schildert die Person und das Wesen Gottes (Schöpfer, Erhalter, Richter, Erlöser), den Wert und die Würde des Menschen (nach Gottes Bild geschaffen, aus Gnade gerettet, von Gott in der Welt gebraucht), die Tragödie und die Folgen der Sünde (Sündenfall, Trennung von Gott, Gericht) und die Zusage der Rettung (Gottes Bund mit den Menschen, Vergebung, das versprochene Kommen des Christus).
Das erste Buch Mose beginnt mit Gott. Unversehens werden wir Zeuge, wie er die Welt durch einen majestätischen Beweis seiner Macht und Absicht entstehen lässt und schließlich als Krönung seiner Schöpfung einen Mann und eine Frau nach seinem Bild schafft (1,26-27). Doch bald darauf kam die Sünde in die Welt und der Satan wurde entlarvt. Die von Unschuld geprägte Schöpfung wurde durch den Sündenfall (den vorsätzlichen Ungehorsam Adams und Evas) zerstört. Die Gemeinschaft mit Gott ging in die Brüche und das Böse begann sein Netz der Zerstörung zu spinnen. In rascher Folge lesen wir, wie Adam und Eva aus dem wunderschönen Garten vertrieben wurden, wie ihr erster Sohn zum Mörder wurde und wie das Böse überhandnahm, bis Gott schließlich alle Menschen auf der Erde ausrottete, mit Ausnahme der kleinen Familie von Noah, dem einzigen Menschen, der noch an Gott glaubte.
Wenn wir Abraham in den Ebenen Kanaans begleiten, entdecken wir den Beginn von Gottes Bundesvolk und die großen Züge seines Rettungsplans. Die Menschen können durch den Glauben gerettet werden, Abrahams Nachkommen werden Gottes Volk sein und der Retter der Welt wird aus dieser auserwählten Nation kommen. Die Geschichten von Isaak, Jakob und Josef sind mehr als nur interessante Biografien. Sie betonen Gottes Versprechen und beweisen, dass er treu ist. Die Menschen, denen wir im ersten Buch Mose begegnen, sind einfache, gewöhnliche Frauen und Männer, doch durch sie bewirkte Gott Großes. Sie sind treffende Beispiele dafür, wie Gott die unterschiedlichsten Menschen zur Erfüllung seiner guten Ziele gebrauchen kann und will – sogar Menschen wie uns.
Das erste Buch Mose ermutigt. Es gibt Hoffnung! Gott hat einen Plan, wie düster die Weltlage auch scheinen mag. Gott liebt uns und will uns in seinem Plan gebrauchen, auch wenn wir uns unbedeutend und nutzlos vorkommen. Egal, wie viel Schuld wir auf uns geladen haben und wie weit wir von Gott entfernt sind, er will uns erretten. Lesen Sie das erste Buch Mose … und beginnen Sie zu hoffen!
ÜBERSICHT
A.
DIE SCHÖPFUNGS-GESCHICHTE (1,1–2,4)
Gott schuf den Himmel, die Meere und das Land. Er schuf die Pflanzen, Tiere, Fische und Vögel. Doch die Menschen schuf er nach seinem Bild. Manchmal werden wir von anderen abschätzig behandelt. Doch weil wir nach dem Bild Gottes geschaffen wurden, dürfen wir davon überzeugt sein, dass wir wertvoll und kostbar sind.
B.
DIE GESCHICHTE VON ADAM (2,4–5,32)
Als Adam und Eva von Gott geschaffen wurden, waren sie sündlos. Doch sie wurden zu Sündern, als sie Gott ungehorsam wurden und von der Frucht des Baumes aßen. Anhand von Adam und Eva erfahren wir, was für eine zerstörerische Macht die Sünde hat und wie hart ihre Folgen sind.
1.
Adam und Eva
2.
Kain und Abel
3.
Die Nachkommen Adams
C.
DIE GESCHICHTE VON NOAH (6,1–11,32)
Da Noah Gott gehorchte und das Schiff baute, wurde er vor der zerstörerischen Flut gerettet. Genauso wie Gott Noah und seine Familie schützte, so schützt er auch heute noch die Menschen, die ihm treu sind.
1.
Noah und die Flut
2.
Die Erde wird wieder bevölkert
3.
Der Turm zu Babel
D.
DIE GESCHICHTE VON ABRAHAM (12,1–25,18)
Abraham wurde aufgefordert, seine Heimat zu verlassen, nach Kanaan zu ziehen, jahrelang auf einen Sohn zu warten und ihn dann als Brandopfer zu opfern. Abraham hielt in all den Zeiten, in denen er so schwer geprüft wurde, an Gott fest. An seinem Beispiel lernen wir, was es bedeutet, im Glauben zu leben.
1.
Gott verspricht, Abram zum Stammvater eines Volkes zu machen
2.
Abram und Lot
3.
Gott verspricht Abram einen Sohn
4.
Sodom und Gomorra
5.
Geburt und »Opferung« Isaaks
6.
Isaak und Rebekka
7.
Abraham stirbt
E.
DIE GESCHICHTE VON ISAAK (25,19–28,9)
Isaak versuchte nie, seinen Willen durchzusetzen. Er leistete keinen Widerstand, als er geopfert werden sollte, und er heiratete mit Freuden eine Frau, die andere für ihn ausgesucht hatten. Wie Isaak müssen wir lernen, Gottes Willen über den unseren zu stellen.
1.
Jakob und Esau
2.
Isaak und Abimelech
3.
Jakob erhält den Segen Isaaks
F.
DIE GESCHICHTE VON JAKOB (28,10–36,43)
Jakob war ausdauernd. Über 14 Jahre lang diente er Laban treu. Später rang er mit Gott. Obwohl Jakob viele Fehler machte, lernen wir aus seiner harten Arbeit, was es bedeutet, ein Leben im Dienst unseres Gottes zu führen.
1.
Jakob gründet eine Familie
2.
Jakob kehrt nach Hause zurück
G.
DIE GESCHICHTE VON JOSEF (37,1–50,26)
Josef wurde von seinen Brüdern in die Sklaverei verkauft und von seinem Herrn unschuldig ins Gefängnis geworfen. Aus dem Leben Josefs lernen wir, dass Leiden, selbst wenn es ungerechtfertigt ist, die Entwicklung eines starken Charakters fördern kann.
1.
Josef wird in die Sklaverei verkauft
2.
Juda und Tamar
3.
Josef kommt ins Gefängnis
4.
Josef wird der Stellvertreter des Pharaos in Ägypten
5.
Josef und seine Brüder treffen sich in Ägypten
6.
Jakobs Familie zieht nach Ägypten
7.
Jakob und Josef sterben in Ägypten
ZENTRALE THEMEN
THEMA
ERLÄUTERUNG
BEDEUTUNG
Anfänge
Das erste Buch Mose erklärt den Anfang vieler wichtiger Tatsachen: des Universums, der Erde, der Menschen, der Sünde und des Rettungsplanes Gottes.
Aus dem ersten Buch Mose erfahren wir, dass die Erde gut geschaffen wurde und gut ist. Die Menschen sind einzigartig und liegen Gott besonders am Herzen. Gott schafft und erhält alles Leben.
Ungehorsam
Menschen stehen immer wieder vor weitreichenden Entscheidungen. Es ist Ungehorsam, wenn Menschen entscheiden, Gottes Lebensplan nicht zu befolgen.
Das erste Buch Mose erklärt, warum die Menschen böse sind: Sie haben beschlossen, Unrecht zu tun. Selbst große Helden der Bibel haben Gott enttäuscht und waren ihm ungehorsam.
Sünde
Sünde zerstört das Leben der Menschen. Ungehorsam gegenüber Gott ist Sünde.
Ein Leben gemäß Gottes Maßstäben ist sinnvoll und erfüllend.
Zusagen
Gott gab Zusagen, um Menschen zu helfen und um sie zu schützen. Eine solche Zusage wird auch »Bund« genannt.
Gott hielt seine Zusagen damals und er hält sie auch heute. Er verspricht, dass er uns liebt, uns annimmt und uns vergibt.
Gehorsam
Das Gegenteil von Sünde ist Gehorsam. Wenn wir Gott gehorchen, wird unsere Beziehung zu ihm wieder in Ordnung gebracht.
Nur Menschen, die Gott gehorchen, kommen in den Genuss seiner Zusagen.
Wohlstand
Wohlstand beinhaltet mehr als nur materiellen Reichtum. Wahrer Wohlstand und Erfüllung sind Folgen des Gehorsams gegenüber Gott.
Wenn Menschen Gott gehorchen, finden sie Frieden mit ihm, mit anderen und mit sich selbst.
Israel
Gott schuf das Volk Israel, um ein spezielles Volk zu haben, das 1) seine Maßstäbe in der Welt bewahrt, 2) der Welt verkündet, wie er in Wirklichkeit ist, und 3) die Welt auf die Geburt von Jesus Christus vorbereitet.
Gott sucht heute Menschen, die ihm nachfolgen. Unsere Aufgabe ist es, Gottes Wahrheit und Liebe allen Völkern – nicht nur unserem eigenen – zu verkünden. Wir müssen treu den Auftrag erfüllen, den Gott uns gegeben hat.
SCHLÜSSELORTE IM 1. BUCH MOSE
Heutige Namen und Grenzen in grau.
Gott schuf das Universum und die Erde. Dann machte er den Mann und die Frau und ließ sie in einem wunderbaren Garten leben. Leider waren Adam und Eva Gott ungehorsam und wurden aus dem Garten fortgeschickt (3,23).
1 Araratgebirge Durch Adam und Eva hielt die Sünde Einzug bei den Menschen. Jahre später hatte die Sünde überhandgenommen, und Gott beschloss, die Erde durch eine große Flut zu zerstören. Doch Noah, seine Familie und ein Paar von jeder Tierart waren auf einem Schiff in Sicherheit. Als das Wasser sank, lief das Schiff auf dem Araratgebirge auf (8,4).
2 Babel Die Menschen werden nie aus Erfahrung klug. Wieder griff die Sünde um sich und Stolz verleitete die Menschen dazu, einen riesigen Turm als Denkmal ihrer eigenen Größe zu bauen – offensichtlich verschwendeten sie keinen Gedanken an Gott. Zur Strafe zerstreute Gott die Menschen, indem er ihnen unterschiedliche Sprachen gab (11,8-9).
3 Ur in Chaldäa Abram, ein Nachkomme Sems und Stammvater des hebräischen Volkes, wurde in dieser großen Stadt geboren (11,27-28).
4 Haran Terach, Abram, Lot und Sarai verließen Ur und zogen das fruchtbare Euphrat-Tal entlang in Richtung Kanaan. Auf halbem Wege ließen sie sich eine Zeit lang in der Stadt Haran nieder (11,31).
5 Sichem Gott drängte Abram, Haran zu verlassen und an einen Ort zu ziehen, wo er der Stammvater eines großen Volkes werden würde (12,1-2). Also zogen Abram, Lot und Sarai in das Land Kanaan und ließen sich in einer Stadt namens Sichem nieder (12,6).
6 Hebron Abraham zog weiter nach Hebron, wo er weitestgehend heimisch wurde (13,18). Abraham, Isaak und Jakob lebten dort und wurden dort auch begraben.
7 Beerscheba Der Brunnen von Beerscheba war eine Quelle des Konflikts zwischen Abraham und König Abimelech und wurde später zu einem Zeichen des Schwurs, den sie dort ablegten (21,31). Jahre später, als Isaak von einem Ort zum anderen zog, erschien ihm Gott hier und übertrug auf ihn den Bund, den er mit seinem Vater Abraham geschlossen hatte (26,23-25).
8 Bethel Nachdem Jakob seinen Bruder betrogen hatte, verließ er Beerscheba und floh nach Haran. Unterwegs erschien Gott Jakob im Traum und übertrug auf ihn den Bund, den er mit Abraham und Isaak geschlossen hatte (28,10-22). Jakob lebte in Haran, arbeitete für Laban und heiratete Lea und Rahel (29,15-30). Nach einem spannungsgeladenen Treffen mit seinem Bruder Esau kehrte Jakob nach Bethel zurück (35,1).
9 Ägypten Jakob hatte zwölf Söhne, Josef war sein Lieblingssohn. Josefs Brüder wurden eifersüchtig auf ihn, sodass sie ihn eines Tages an ismaelitische Händler verkauften, die auf dem Weg nach Ägypten waren. Schließlich stieg Josef vom ägyptischen Sklaven zur rechten Hand des Pharaos auf und rettete Ägypten vor einer Hungersnot. Seine ganze Familie zog von Kanaan nach Ägypten und ließ sich dort nieder (46,1-7).
DIE ANFÄNGE
Die Bibel setzt sich nicht mit dem Thema der Evolution auseinander. Das Weltbild der Bibel geht vielmehr davon aus, dass Gott die Welt erschaffen hat. Die biblische Sicht der Schöpfung widerspricht nicht der Naturwissenschaft; sie widerspricht jedoch jeder Weltanschauung, die ohne einen Schöpfer auskommt.
Überzeugte Christen haben sich mit dem Thema der Entstehung der Welt auseinandergesetzt und sind zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. Das war nicht anders zu erwarten, weil das Beweismaterial sehr alt ist und der Zahn der Zeit ziemlich daran genagt hat. Wer sich eingehend mit der Bibel und den Naturwissenschaften befasst, sollte Polarisierungen und Schwarz-Weiß-Denken vermeiden. Bibelleser müssen darauf achten, aus der Bibel nicht Dinge herauszulesen, die nicht darin stehen, und Naturwissenschaftler sollen aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen keine Schlüsse ziehen, die wissenschaftlich nicht belegt sind.
Der wichtigste Aspekt der immer noch anhaltenden Diskussion ist nicht der Vorgang der Schöpfung, sondern der Ursprung der Schöpfung. Die Welt ist nicht das Produkt eines blinden Zufalls oder der Wahrscheinlichkeit, sondern sie wurde von Gott erschaffen.
In der Bibel lesen wir nicht nur, dass Gott die Welt schuf, sondern auch – was noch viel wichtiger ist – wer Gott ist. Die Bibel offenbart uns Gottes Persönlichkeit, sein Wesen und den Plan, den er für seine Schöpfung hat. Und sie enthüllt uns Gottes tiefsten Wunsch: die Beziehung zu und die Gemeinschaft mit den Menschen, die er geschaffen hat. Durch sein geschichtlich bedeutsames Kommen auf unsere Erde in der Person seines Sohnes Jesus Christus unternahm Gott den äußersten Schritt, um die Voraussetzungen für eine Gemeinschaft mit uns zu schaffen. Diesen Gott, den Schöpfer des Universums, können wir ganz persönlich kennenlernen.
Der Himmel und die Erde existieren. Und auch wir sind existent. Gott schuf alles, was wir sehen und erleben. Das erste Buch Mose beginnt mit der Aussage: »Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.«
Hier beginnt die aufregendste und erfüllendste Reise, die wir uns vorstellen können.
DIE TAGE DER SCHÖPFUNG
Erster Tag…
Licht (sodass es Licht und Finsternis gab)
Zweiter Tag…
Himmel und Wasser (die Wasser trennten sich)
Dritter Tag…
Land und Meer (die Wasser sammelten sich), Pflanzenwelt
Vierter Tag…
Sonne, Mond und Sterne (die den Tag und die Nacht regieren und Jahreszeiten, Tage und Jahre kennzeichnen)
Fünfter Tag…
Fische und Vögel (um die Gewässer und den Himmel zu füllen)
Sechster Tag…
Tiere (um die Erde zu füllen); Mann und Frau (um für die Erde zu sorgen und Gemeinschaft mit Gott zu haben)
Siebter Tag…
Gott ruhte und erklärte, dass alles, was er gemacht hatte, sehr gut war
WAS DIE BIBEL ZUR EHE SAGT
1. Mose 2,18-24…
Die Ehe ist eine Idee Gottes
1. Mose 24,58-60…
Verbindlichkeit ist für das Gelingen einer Ehe unverzichtbar
1. Mose 29,10-11…
Romantik ist wichtig
Jeremia 7,34…
Die Ehe beinhaltet Zeiten großer Freude
Maleachi 2,14-15…
Die Ehe schafft das beste Umfeld für die Kindererziehung
Matthäus 5,32…
Untreue zerstört das Band des Vertrauens, die Grundlage aller Beziehungen
Matthäus 19,6…
Die Ehe soll dauerhaft sein
Römer 7,2-3…
Im Idealfall wird die Ehe nur durch den Tod aufgelöst
Epheser 5,21-33…
Die Ehe gründet sich auf die praktische Umsetzung der Liebe, nicht auf Gefühle
Epheser 5,23-32…
Die Ehe ist ein lebendiges Sinnbild für Christus und die Gemeinde
Hebräer 13,4…
Die Ehe ist gut und soll geachtet werden.
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ADAM
Wir können uns kaum vorstellen, wie es gewesen sein muss, der erste und einzige Mensch auf der Erde zu sein. Glücklicherweise ließ Gott ihn nicht allzu lange allein, sondern gab ihm bald eine ideale Gefährtin und Partnerin, Eva. Sie erlebten ein totales, unschuldiges und offenes Einssein, ohne eine Spur von Scham.
Eines der ersten Gespräche zwischen Adam und seiner Gefährtin drehte sich bestimmt um die Regeln des Gartens. Bevor Gott Eva schuf, hatte er Adam bereits völlige Freiheit im Garten gegeben, zusammen mit der Verantwortung, ihn zu pflegen und zu bewahren. Nur ein Baum, der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, war tabu für ihn. Adam hatte Eva sicher alles erklärt. Als der Satan sich ihr näherte, wusste sie, dass die Früchte dieses Baumes nicht gegessen werden durften. Doch sie beschloss trotzdem, von der verbotenen Frucht zu essen. Anschließend bot sie Adam etwas davon an. In diesem Augenblick stand das Schicksal der Schöpfung auf der Kippe. Leider dachte Adam keine Sekunde über die Folgen nach und aß, ohne zu zögern.
Mit dieser kleinen Rebellion wurde etwas Großes, Schönes und Freies zerstört – Gottes vollkommene Schöpfung. Durch seinen Wunsch, eigenwillig zu handeln, wurde Adam von Gott getrennt. Es ist egal, ob ein Kiesel oder ein Pflasterstein gegen eine Fensterscheibe geschleudert wird – sie zerspringt in Tausende von Scherben, die nicht wieder zusammengesetzt werden können.
Im Fall von Adams Sünde jedoch hatte Gott schon einen Plan ausgearbeitet, um die Auswirkungen der Auflehnung zu überwinden. Die ganze Bibel berichtet über die Entwicklung dieses Plans, bis zum Zeitpunkt, als Gott selbst schließlich durch seinen Sohn Jesus auf die Erde kam. Sein sündloses Leben und sein Tod machten es möglich, dass Gott all denen, die es wollen, Vergebung anbietet. Unsere kleinen und großen Rebellionen beweisen, dass wir Nachkommen Adams sind. Nur wenn wir Jesus Christus um Vergebung bitten, können wir Kinder Gottes werden.
BesondereEigenschaften
• Der erste Zoologe – er gab den Tieren Namen• Der erste Landschaftsarchitekt – er wurde in den Garten gesetzt, um ihn zu pflegen• Der Vater der Menschheit• Der erste Mensch, der nach Gottes Bild geschaffen wurde und der eine enge persönliche Beziehung zu Gott hatte
Schwächenund Fehler
• Wich der Verantwortung aus und gab anderen die Schuld; versteckte sich, anstatt zu seinem Handeln zu stehen; gebrauchte Ausflüchte, anstatt die Wahrheit zuzugeben• Größter Fehler: tat sich mit Eva zusammen, um Sünde in die Welt zu bringen
Lektionen ausseinem Leben
• Als Nachkommen Adams spiegeln wir alle bis zu einem bestimmten Grad Gottes Bild wider• Gott wünscht sich Menschen, die zwar die Freiheit haben, falsch zu handeln, sich stattdessen aber dafür entscheiden, ihn zu lieben• Wir sollen anderen nicht die Schuld für unsere Fehler in die Schuhe schieben• Wir können uns nicht vor Gott verstecken
Hintergrund
• Ort: der Garten Eden• Beruf: Verwalter, Gärtner, Landwirt• Familie: Seine Frau war Eva, seine Söhne hießen Kain, Abel und Set; er hatte zahlreiche andere Kinder; der einzige Mann, der nie irdische Eltern hatte
Schlüsselverse
»Die Frau«, antwortete Adam, »die du mir zur Seite gestellt hast, gab mir die Frucht. Und deshalb habe ich davon gegessen« (1. Mose 3,12). »Die Menschen sterben, weil alle mit Adam verwandt sind. Ebenso werden durch Christus alle lebendig gemacht und neues Leben empfangen« (1. Korinther 15,22).
Die Geschichte von Adam wird in 1. Mose 1,26–5,5 erzählt. Außerdem wird er in 1. Chronik 1,1, in Lukas 3,38, in Römer 5,14, in 1. Korinther 15,22.45 und in 1. Timotheus 2,13-14 erwähnt.
DER PLAN DES SATANS
Zweifel…
Absicht: Der Mensch stellt Gottes Wort und Gottes Güte infrage
Entmutigung…
Absicht: Der Mensch schaut auf seine Probleme anstatt auf Gott
Ablenkung…
Absicht: Den Menschen verlocken die falschen Dinge, sodass er sie den richtigen Dingen vorzieht
Niederlage…
Absicht: Der Mensch fühlt sich als Versager, sodass er es nicht einmal mehr versucht
Aufschieben…
Absicht: Der Mensch schiebt Dinge auf die lange Bank, sodass sie niemals erledigt werden
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EVA
Wir wissen sehr wenig über Eva, die erste Frau auf der Welt, und doch ist sie die Mutter von uns allen. Sie war das letzte Teilchen in dem ausgeklügelten und verblüffenden Puzzle von Gottes Schöpfung. Adam hatte jetzt einen anderen Menschen, mit dem er Gemeinschaft pflegen konnte – jemanden, der genau wie er nach Gottes Bild geschaffen war. Hier war jemand, der ihm ähnlich genug war, um seine Gefährtin zu sein, aber andersartig genug, um eine Beziehung aufzubauen. Gemeinsam waren sie stärker als jeder für sich allein.
Im Garten Eden, in dem Adam und Eva lebten, machte sich der Satan an Eva heran und fragte sie nach ihrer Zufriedenheit. Wie konnte Eva glücklich sein, wenn sie von einem der Obstbäume nicht essen durfte? Der Satan trug dazu bei, dass Eva nicht mehr das sah, was Gott getan und gegeben hatte, sondern nur noch das eine, das er ihr vorenthielt. Und Eva war bereit, den Standpunkt des Satans einzunehmen, ohne Gott zu fragen.
Kommt uns das bekannt vor? Wie oft sehen wir über das Viele hinweg, das uns gehört, und richten unsere Aufmerksamkeit auf das Wenige, das wir nicht haben? Dann steigt dieses »Das muss ich unbedingt haben«-Gefühl in uns auf. Eva ist bezeichnend für uns alle, und wir beweisen, dass wir ihre Nachkommen sind, indem wir konsequent ihre Fehler wiederholen. Unsere Wünsche können wie die Wünsche Evas leicht manipuliert werden und sie bieten nicht die beste Grundlage für unser Tun. Wir sollten Gott immer an unseren Entscheidungsprozessen teilhaben lassen. Sein Wort, die Bibel, ist unsere Richtschnur, wenn wir Entscheidungen zu treffen haben.
BesondereEigenschaften
• Die erste Ehefrau und Mutter• Die erste Frau; als solche hatte sie eine besondere Beziehung zu Gott, war gemeinsam mit Adam für die Schöpfung verantwortlich und besaß bestimmte Charaktereigenschaften Gottes
Schwächenund Fehler
• Ließ zu, dass ihre Zufriedenheit vom Satan untergraben wurde• Handelte impulsiv, ohne mit Gott oder ihrem Partner Rücksprache zu halten• Sündigte nicht nur, sondern zog Adam in ihre Sünde hinein• Als sie zur Rede gestellt wurde, gab sie anderen die Schuld
Lektionen ausihrem Leben
• Die Frau ist ebenfalls nach dem Bild Gottes geschaffen• Zu einer starken Ehe gehören notwendigerweise gegenseitige Verbindlichkeit, Gemeinschaft, völliges Einssein, das Nichtvorhandensein von Scham (2,24-25)• Die grundlegende Neigung des Menschen zur Sünde geht auf den Anfang der Menschheit zurück
Hintergrund
• Ort: der Garten Eden• Beruf: Ehefrau, Gehilfin, Gefährtin, Mitverwalterin des Gartens Eden• Familie: Ihr Ehemann war Adam, ihre Söhne hießen Kain, Abel und Set; sie hatte zahlreiche andere Kinder
Schlüsselvers
»Dann sprach Gott, der HERR: ›Es ist nicht gut für den Menschen allein zu sein. Ich will ihm ein Wesen schaffen, das zu ihm passt‹« (1. Mose 2,18).
Die Geschichte von Eva wird in 1. Mose 2,18–4,26 erzählt. Ihr Tod wird in der Bibel nicht erwähnt.
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ABEL
Abel war das zweite Kind, das auf der Welt geboren wurde, aber der erste Mensch, der Gott gehorchte. Alles, was wir über diesen Mann wissen, ist, dass Adam und Eva seine Eltern waren, dass er von Beruf Schafhirte war, dass sein Opfer Gott gefiel und dass sein kurzes Leben durch die Hand seines eifersüchtigen älteren Bruders Kain ein Ende fand.
Die Bibel berichtet nicht, warum Gott das Opfer von Abel gefiel, das von Kain jedoch nicht. Aber sowohl Kain als auch Abel wussten, was Gott erwartete. Doch nur Abel gehorchte. Aufgrund seines Gehorsams und seines Glaubens wird Abel immer noch im Gedächtnis behalten (Hebräer 11,4), und er wird »gerecht« genannt (Matthäus 23,35).
In der ganzen Bibel finden wir Gottes allgemeine Richtlinien und Erwartungen für unser Leben. Sie enthält auch zahlreiche konkrete Anweisungen. Wie Abel müssen auch wir ohne Rücksicht auf die Kosten gehorchen und darauf vertrauen, dass Gott alles richtig macht.
BesondereEigenschaften
• Das erste Vorbild im Glauben in Hebräer 11• Der erste Schafhirte• Der erste Märtyrer der Wahrheit (Matthäus 23,35)
Lektionen ausseinem Leben
• Gott hört die Menschen, die zu ihm kommen• Gott erkennt die Unschuldigen und straft die Schuldigen früher oder später
Hintergrund
• Ort: vor den Toren Edens• Beruf: Schafhirte• Familie: Seine Eltern waren Adam und Eva; sein Bruder hieß Kain
Schlüsselvers
»Durch den Glauben brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain. Gott nahm Abels Opfer an, um zu zeigen, dass er in seinen Augen gerecht gesprochen war. Und obwohl Abel schon lange tot ist, spricht er so noch immer zu uns« (Hebräer 11,4).
Die Geschichte von Abel wird in 1. Mose 4,1-8 erzählt. Außerdem wird er in Matthäus 23,35, in Lukas 11,51 und in Hebräer 11,4 und 12,24 erwähnt.
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KAIN
Trotz aller elterlichen Bemühungen und Sorgen scheinen Konflikte zwischen den Kindern einer Familie unvermeidlich zu sein. Geschwisterliche Beziehungen beinhalten sowohl Rivalität als auch Zusammenarbeit. In den meisten Fällen entsteht aus der Mischung von Liebe und Kampf schließlich ein starkes geschwisterliches Band. Es ist jedoch nicht ungewöhnlich, wenn man Eltern sagen hört: »Sie streiten so sehr. Ich hoffe, dass sie sich nicht gegenseitig umbringen, bevor sie erwachsen sind.« In Kains Fall wurde die besorgniserregende Möglichkeit wahr. Wenn wir auch nicht viele Einzelheiten über das Leben dieses ersten Kindes kennen, können wir doch viel aus seinem Leben lernen.
Kain wurde wütend, ja zornig. Er und sein Bruder Abel hatten Gott ein Opfer gebracht, doch sein Opfer war abgelehnt worden. Aus der Reaktion von Kain können wir schließen, dass seine innere Haltung wahrscheinlich von vornherein falsch war. Jetzt stand Kain vor einer Entscheidung. Er konnte seine Haltung bezüglich seines Opfers für Gott berichtigen oder er konnte seinen Zorn an seinem Bruder auslassen. Seine Entscheidung erinnert uns deutlich daran, wie oft wir uns für das eine oder das andere entscheiden müssen und wie Kain das Falsche wählen. Wir beschließen vielleicht nicht, jemanden zu ermorden, doch wir entscheiden uns bewusst für das Falsche.
Die Gefühle, die unser Verhalten bestimmen, können nicht immer einfach durch unsere Gedanken verändert werden. Doch hier können wir Gottes Bereitschaft zu helfen erleben. Wenn wir ihn bitten, uns zu helfen, das Richtige zu tun, werden wir daran gehindert, Dinge zu tun, die wir später bereuen.
BesondereEigenschaften
• Das erste Menschenkind• Der Erste, der denselben Beruf wie sein Vater – Landwirt – ausübte
Schwächenund Fehler
• Reagierte auf eine Enttäuschung mit Zorn• Entschied sich für das Negative, obwohl ihm eine positive Möglichkeit angeboten wurde• War der erste Mörder
Lektionen ausseinem Leben
• Zorn ist nicht unbedingt eine Sünde, durch Zorn motiviertes Handeln kann jedoch sündig sein; Zorn sollte zu guten Taten, nicht zu bösen, führen• Was wir Gott opfern, muss von Herzen kommen – das Beste, was wir sind und haben• Die Folgen der Sünde können ein Leben lang bestehen
Hintergrund
• Ort: In der Nähe von Eden, wahrscheinlich im heutigen Irak oder Iran• Beruf: Landwirt, dann Nomade• Familie: Seine Eltern waren Adam und Eva, seine Brüder hießen Abel, Set und andere, die nicht namentlich genannt werden
Schlüsselvers
»Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du frei umherschauen. Wenn du jedoch Böses planst, lauert die Sünde dir auf. Sie will dich zu Fall bringen. Du aber sollst über sie herrschen« (1. Mose 4,7).
Die Geschichte von Kain wird in 1. Mose 4,1-17 erzählt. Außerdem wird er in Hebräer 11,4, in 1. Johannes 3,12 und in Judas 11 erwähnt.
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NOAH
Die Geschichte von Noahs Leben beinhaltet nicht eine, sondern zwei große und verheerende Fluten. In Noahs Tagen war die Welt überschwemmt von Bösem. Es gab nur noch einen einzigen Mann, der sich an den Gott der Schöpfung, der Vollkommenheit und der Liebe erinnerte. Von Gottes Volk war allein Noah übrig. Gottes Reaktion auf diese schlimme Situation bestand in einer letzten Chance, die 120 Jahre dauerte. Während dieser Zeit ließ er Noah ein Sinnbild für seine Botschaft bauen: Ein riesiges Schiff auf trockenem Land. Das ist Glauben. Für Noah bedeutete Gehorsam eine sehr langfristige Verpflichtung gegenüber einem fragwürdigen Projekt.
Viele von uns haben Schwierigkeiten überhaupt ein Projekt durchzuziehen, gleichgültig, ob es von Gott geleitet wird oder nicht. Interessant ist, dass die Zeitdauer von Noahs Gehorsam länger war als die Lebensdauer der Menschen heute. Das einzige vergleichbare langfristige Projekt ist unser Leben. Doch vielleicht fordert uns das Leben von Noah gerade dazu auf: durch Gottes Gnade ein Leben des Gehorsams und der Dankbarkeit zu führen.
BesondereEigenschaften
• Einziger Anhänger Gottes, der in seiner Generation übrig geblieben ist• Zweiter Vater der Menschheit• Äußerst geduldiger, konsequenter und gehorsamer Mensch• Der erste größere Schiffbauer
Schwächenund Fehler
• Betrank sich und brachte sich vor seinen Söhnen in eine peinliche Situation
Lektionen ausseinem Leben
• Gott ist treu gegenüber den Menschen, die ihm gehorchen• Gott bewahrt uns nicht immer vor Schwierigkeiten, doch er sorgt trotz Schwierigkeiten für uns• Gehorsam ist eine langfristige Verpflichtung• Das Wesen eines Menschen bleibt sündig, auch wenn er gläubig ist
Hintergrund
• Ort: Es wird uns nicht gesagt, wie weit entfernt vom Garten Eden die Menschen sich niedergelassen haben• Beruf: Landwirt, Schiffbauer, Prediger• Familie: Sein Großvater war Methusalem, sein Vater Lamech; seine Söhne hießen Ham, Sem und Jafet
Schlüsselvers
»Noah führte alles genauso aus, wie Gott es ihm befohlen hatte« (1. Mose 6,22).
Die Geschichte von Noah wird in 1. Mose 5,28–10,32 erzählt. Außerdem wird Noah in 1. Chronik 1,3-4, in Jesaja 54,9, in Hesekiel 14,14.20, in Matthäus 24,37-38, in Lukas 3,36, 17,26-27, in Hebräer 11,7, in 1. Petrus 3,20 und in 2. Petrus 2,5 erwähnt.
BIBLISCHE VÖLKER, DIE VON DEN SÖHNEN NOAHS ABSTAMMTEN
SemHebräerChaldäerAssyrerPerserSyrer
HamKana-aniterÄgypterPhilisterHetitherAmoriter
JafetGriechenThrakerSkythen
Die Nachkommen Sems wurden Semiten genannt. Abraham, David und Jesus stammten von Sem ab. Hams Nachkommen ließen sich in Kanaan, Ägypten und zum Teil in Afrika nieder. Die Nachkommen von Jafet ließen sich zum größten Teil in Europa und Kleinasien nieder.
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MELCHISEDEK
Haben Sie eine Vorliebe für gute Rätsel? Die Geschichte ist voll davon! Normalerweise stehen diese Rätsel in Zusammenhang mit Menschen. Zu den geheimnisvollsten Personen der Bibel gehört Melchisedek, der König des Friedens. Eines Tages trat er in das Leben Abrahams (damals hieß er noch Abram), danach hörte man nie mehr von ihm. Was an jenem Tag geschah, wurde jedoch durch alle Zeiten hindurch überliefert und schließlich zum Thema eines Briefes im Neuen Testament (Hebräerbrief).
Dieses Treffen zwischen Abram und Melchisedek war höchst ungewöhnlich. Obwohl sich die beiden Männer nicht kannten, hatten sie eine wesentliche Eigenschaft gemeinsam: Beide verehrten den einen Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, und dienten ihm. Für Abram war dies ein großer Augenblick des Triumphes. Er hatte soeben ein Heer besiegt und viele Gefangene befreit. Falls er noch den geringsten Zweifel darüber hatte, wer der eigentliche Sieger war, so stellte Melchisedek es unmissverständlich klar, indem er Abram daran erinnerte: »Und gepriesen sei der höchste Gott, der dir deine Feinde in die Hände gegeben hat« (1. Mose 14,20). Abram erkannte, dass dieser Mann denselben Gott anbetete wie er.
Melchisedek gehörte zu der kleinen Gruppe von Menschen im Alten Testament, die Gott verehrten und mit den Juden (Israeliten) in Kontakt kamen, selbst aber keine Juden waren. Dies zeigt, dass die Notwendigkeit, Gott nachzufolgen, nicht genetisch bedingt ist, sondern auf dem treuen Gehorsam gegenüber seinen Lehren und auf der Anerkennung seiner Größe beruht.
Lassen wir es zu, dass Gott durch andere Menschen zu uns spricht? Denken wir daran, was Gott im Leben anderer Menschen bewirkt hat, wenn wir sie beurteilen? Erkennen wir Ähnlichkeiten zwischen uns und anderen Menschen, die Gott anbeten, auch wenn sich die Form ihrer Anbetung von der unseren unterscheidet? Lassen wir uns von Melchisedek, Abraham, David, Jesus und vielen anderen Menschen der Bibel diesen großen Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde, vor Augen führen. Gott möchte, dass wir wissen, wie sehr er uns liebt; er möchte, dass wir ihn persönlich kennenlernen.
BesondereEigenschaften
• Der erste Priester/König der Bibel – ein führender Mann mit einem Herzen, das auf Gott ausgerichtet war• Ein Mann, dessen Charakter seine Liebe zu Gott widerspiegelte• Ein Mensch im Alten Testament, der uns an Jesus erinnert und auf ihn hindeutet
Lektion ausseinem Leben
• Wenn man für Gott lebt, wird man wahrscheinlich zur rechten Zeit am rechten Ort sein; prüfen wir unser Herz: Wem oder was gilt unsere größte Treue? Wenn wir darauf ehrlich »Gott« antworten können, leben wir für ihn
Hintergrund
• Ort: Regierte in Salem, wo später Jerusalem erbaut wurde• Beruf: König von Salem und Priester Gottes, des Höchsten
Schlüsselverse
»Dieser Melchisedek war König der Stadt Salem und ein Priester Gottes, des Höchsten. Als Abraham heimkehrte, nachdem er in einer großen Schlacht mehrere Könige besiegt hatte, zog Melchisedek ihm entgegen und segnete ihn … Seht doch, wie groß dieser Melchisedek war. Selbst Abraham, der Stammvater Israels, gab ihm den zehnten Teil seiner Beute« (Hebräer 7,1.4).
Die Geschichte von Melchisedek wird in 1. Mose 14,17-20 erzählt. Außerdem wird er in Psalm 110,4 und in Hebräer 5–7 erwähnt.
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HAGAR
Irgendeine Art von Flucht stellt meistens die verlockendste Lösung für unsere Probleme dar. Flucht kann in der Tat zur Gewohnheit werden. Hagar machte von dieser Vorgehensweise Gebrauch. Wenn es schwierig wurde, lief sie meistens davon.
Wir sollten uns jedoch bewusst machen, dass die größten Herausforderungen, mit denen Hagar umgehen musste, durch die Entscheidungen anderer Menschen hervorgerufen wurden. Sara bestimmte, dass sie Abrahams Kind zur Welt bringen sollte, und höchstwahrscheinlich wurde Hagar in dieser Angelegenheit nicht um ihre Meinung gefragt.
Es ist leicht nachvollziehbar, weshalb Hagar wegen ihrer Schwangerschaft auf Sara herabschaute. Doch das verärgerte Sara, die Hagar deshalb auch bestrafte. Dies war der Grund ihrer ersten Flucht. Als Hagar in die Familie zurückkehrte und Ismael auf die Welt brachte, trug Saras anhaltende Unfruchtbarkeit sicherlich zu Verbitterung auf beiden Seiten bei.
Als Isaak schließlich geboren war, suchte Sara nach einem Vorwand, um Hagar und Ismael loszuwerden. In der Wüste, ohne Wasser und beim Anblick ihres sterbenden Sohnes versuchte Hagar wieder zu fliehen. Sie ging weg, um das Sterben ihres Sohnes nicht mit ansehen zu müssen. Wieder griff Gott barmherzig ein.
Erkennen wir, wie geduldig Gott vorgeht, indem er unsere Fluchtversuche vereitelt? Wir sollten beginnen zu verstehen, dass Flucht nur eine vorübergehende Lösung ist. Gott möchte, dass wir unsere Probleme mit seiner Hilfe in Angriff nehmen. Am deutlichsten erfahren wir seine Hilfe in Konflikten und Schwierigkeiten, nicht wenn wir vor ihnen davonlaufen. Haben wir bei bestimmten Problemen in unserem Leben schon die »Hagar-Lösung« angewandt? Lassen Sie uns eines dieser Probleme nehmen, Gott um Hilfe bitten und uns dem Problem noch heute stellen.
BesondereEigenschaften
• Mutter von Abrahams erstem Sohn, Ismael, dem Stammvater der arabischen Völker
Schwächenund Fehler
• Neigte dazu, vor Problemen davonzulaufen• Durch ihre Schwangerschaft wurde sie hochmütig und überheblich
Lektionen ausihrem Leben
• Gott steht zu seinem Plan und zu seinen Versprechen, auch wenn Menschen die Verwirklichung erschweren• Gott kennt uns und möchte, dass wir ihn kennenlernen• Im Neuen Testament ist Hagar das Sinnbild für einen Menschen, der Gottes Gunst durch eigene Anstrengungen verdienen möchte, anstatt auf Gottes Barmherzigkeit und Vergebungsbereitschaft zu vertrauen
Hintergrund
• Ort: Kanaan und Ägypten• Beruf: Sklavin, Mutter• Familie: Ihr Sohn hieß Ismael
Schlüsselvers
»Da sprach der Engel des HERRN: Kehr zu deiner Herrin zurück und ordne dich ihr unter« (1. Mose 16,9).
Die Geschichte von Hagar wird in 1. Mose 16 und 21 erzählt. Sie wird auch in Galater 4,24 erwähnt.
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LOT
Manche Menschen lassen sich einfach durchs Leben treiben. Bei ihren Entscheidungen – falls sie sich überhaupt zu einer Entscheidung aufraffen können – folgen sie dem Weg des geringsten Widerstands. Lot, der Neffe Abrams, war ein solcher Mensch.
Lot hatte schon früh seinen Vater verloren. Obwohl dies schwer für ihn gewesen sein muss, hatte er trotzdem starke Vorbilder, denn er wurde von seinem Großvater Terach und seinem Onkel Abram erzogen. Doch Lot ließ nie ein Zielbewusstsein wie sie erkennen. Sein ganzes Leben lang war er so sehr in der Gegenwart gefangen, dass er unfähig schien, die Folgen seines Tuns zu erkennen. Man kann sich nur schwer vorstellen, was ohne Abrams Fürsorge und Gottes Eingreifen aus Lot geworden wäre.
Spätestens als Lot aus dem Blickfeld der biblischen Geschehnisse verschwand, nahm sein Leben eine Wendung zum Schlimmen. Er hatte sich so sehr an die sündige Kultur seiner Zeit angepasst, dass er sie nicht verlassen wollte. Seine Unentschlossenheit trieb ihn schließlich in eine ganz eigentümliche Richtung: die Zerstörung. Dann begingen seine Töchter Inzest mit ihm.
Trotzdem wird Lot im Neuen Testament »gerecht« genannt (2. Petrus 2,7-8). Rut, eine Nachfahrin Moabs, war eine Vorfahrin von Jesus, obwohl Moab aus der inzestuösen Beziehung Lots mit einer seiner Töchter hervorgegangen war. Lots Geschichte gibt uns Hoffnung, dass Gott vergibt und oftmals Böses in etwas Gutes verwandelt.
In welche Richtung verläuft unser Leben? Sind wir auf Gott ausgerichtet oder laufen wir in eine falsche Richtung? Wenn wir uns gerne treiben lassen, fällt es uns vielleicht schwer, uns für Gott zu entscheiden. Doch diese Entscheidung stellt alle anderen Entscheidungen in ein anderes Licht.
BesondereEigenschaften
• Er war ein erfolgreicher Geschäftsmann• Petrus nennt ihn einen gerechten Mann (2. Petrus 2,7-8)
Schwächen