Bei Zeus! - Doris Distler - E-Book

Bei Zeus! E-Book

Doris Distler

0,0

Beschreibung

Göttervater Zeus trifft seine Oma Gaia. Sie sieht fürchterlich aus. Ihre Krankheit sind die Menschen, die sie mit Müll und Gift verseuchen und die ihr Bodenschätze entreißen. Gaia möchte, dass Zeus die Menschheit vernichtet. Das kann er abmildern auf "eine harte Abreibung" verpassen, damit sie sich ändern. Zusammen mit seinen Götter- und Göttinnenkollegen vom Olymp beginnt er seine Oma-Hilfsaktion. Sie landen dabei in der Oberpfalz in Bayern. Doch so rückständig, wie die Oberpfälzer lange galten, sind sie nicht, wie die Götter merken - wenn sie auch eine ganz eigene Art von Menschen sind. Bald haben die Götter ein Dorf und ein Menschenpaar im Visier, die sie auslöschen wollen. Nun beginnt ein Kampf auf Leben und Tod. Wie werden die Litzldorfer den Göttern trotzen und die Welle der Gewalt stoppen, welche die Götter damit um die Welt schicken wollen?

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 347

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Vita

Ein Wort zuvor

Eine Begegnung mit Folgen

Großbrand in Müllverwertung

Göttliche Miseren

Auf der Suche nach einem neuen Heim

Athene in Germanien

Große Vorhaben

Athene wird ungeduldig

Wenn etwas schief gehen kann, geht es schief

Eine unheimliche Begegnung

Besorgungen für das neue Heim

Hermes pflückt Thymian

Eine Burgruine wird wohnlich

Kathi und Friedrich auf Kreta

Bande über alle Zeiten

Hilfe aus dem Totenreich

Knossos

Götterdämmerung am Wolfstein

Im Herzen Hippie

Die Erinnerung kommt wieder

Friedrichs Einweihung

Der Rest der Welt

Unrechtmäßige Amtsergreifung

Zwei Feuerwehren sind eine zu viel

Treffen mit Gaiola

Gefährlicher Ausflug

Spionage in Litzldorf

Tagung der Götter mit Bestandsaufnahme

Lebens-Schulungen

Herbstaktivitäten

Ein besonderer Gast

Guten Morgen Sonnenschein

Konferenz der Götter – Gaiolas Rede

Kathi auf Kohlen

Genug Liebe zur Weltrettung?

Die Geburt eines Biestes

Wenn Götter feiern

Es beginnt

Corona kommt

Optimismus trotz Katastrophe

Apollon treibt eine alte Erinnerung

Interview mit einem Wissenschaftler

Der Regenmacher

Überschwemmung

Maxl ist weg

Ein Plan entsteht

Strategie-Änderung

Eine Kompromiss-Rettung?

Hilfe von oben

Hilfe von unten

Othello kommt

Internet üben

Das Jahr beenden

2022

Beschuss vom Wolfstein

Freund hört mit

Zwang zum Kampf

Waffenschau

Plan B

Vorbereitungen

Athene und Aphrodite bekommen eine Ahnung

Litzldorf in Gefahr

Der Angriff

Litzldorf ist direkt betroffen

Die Geister seien mit euch!

Geisterhafter Spuk

Klare Worte

Vom Tod zum Leben

Epilog

Liebes Menschenkind!

DANKE!

In eigener Sache

Vita

Doris Distler wurde im Juni 1963 in Neumarkt/Oberpfalz geboren. Ihr Faible während des Gymnasiums war das Fach Altgriechisch, was sich in diesem Buch deutlich niederschlägt. Nach dem Abitur wurde sie Redakteurin, um das Schreiben zu lernen, weil sie schon als Kind Geschichten verfassen wollte. Sie arbeitete bei Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehen, gründete eine eigene PR-Agentur in Nürnberg, war als Chefredakteurin in München tätig, bis sie wieder in ihre alte Heimat umzog. Heute lebt sie mit ihrem Lebensgefährten und zwei Katzen in Litzlohe bei Neumarkt und geht ihrer Traum-Berufung nach: Bücher schreiben, die mit einer Geschichte unterhalten und zugleich Spiritualität vermitteln.„Bei Zeus!“ ist ihr zweiter Roman.

Ein Wort zuvor

Dieses Buch habe ich geschrieben, weil es mich schmerzt, wie unglücklich viele Menschen sind. Den meisten ist wegen der weltweiten Krisen das Lachen vergangen, sie sind ohne Hoffnung und völlig verzweifelt. Etliche sind oder waren von Krisensituationen selbst betroffen, sind traumatisiert. Auch in unserem Dorf sorgten Sturzfluten teilweise für lebensbedrohliche Situationen. Gemeinsam haben wir es geschafft. Es war allerdings lange davor, als ich beschloss: Die Menschen brauchen wieder etwas zum Lachen. Es soll nahe an der Wahrheit sein, zugleich sollen - durchaus ernsthafte - Hintergründe für das aktuelle Geschehen vermittelt werden. Und es soll durchschimmern, dass IMMER Hilfe da ist, vor allem, wenn wir zusammenhalten. Und natürlich auch „von oben“, an welche höhere Macht wir auch glauben. Und nicht zu unterschätzen ist die Macht des Einzelnen! Es liegt am eigenen Entschluss, wohin wir unser Leben steuern und wie wir mit Herausforderungen umgehen.

Und nun wünsche ich Ihnen viel Lesespaß und vielleicht ein paar neue Erkenntnisse, die Ihnen das Leben ein wenig leichter machen. Ihnen alles Gute in diesen wilden Zeiten und viel Hilfe, wenn sie nötig ist.

Herzlichst

Ihre

Doris Distler

Eine Begegnung mit Folgen

Psychro-Höhle, Lasithi-Hochebene, Kreta 22. Februar 2019

In den Wintermonaten zieht sich Zeus in die Höhle seiner Kindheit zurück. Ein klein wenig macht er dabei auch Urlaub von seiner Gattin Hera, der es in seiner Höhle zu unkomfortabel ist. Dort schläft Zeus lange, dann bereitet er sich ein kleines Mittagessen zu (meist Okraschoten in Tomatensauce aus der Dose, die er auf einem kleinen Campingkocher erwärmt), danach ruht er sich bei einem Schläfchen aus und schließlich spaziert er eine Runde durch das Dorf Psychro, das unterhalb seiner Grotte liegt. Auch jetzt ist es wieder Zeit, sich zu bewegen.

Der Abstieg ist stellenweise etwas mühsam. Loses Geröll lässt ihn ins Rutschen geraten. Er kann sich abfangen und geht weiter. Bald führt der Weg in eine gepflasterte Route über - dem Tourismus der Neuzeit sei Dank! - und schließlich erreicht er das Dorf. Er wendet sich heute nach links und spaziert flott durch die kleine Ortschaft. Zu dieser Jahreszeit parken keine Busse oder Camper auf der Straße, wie es sonst im Sommer üblich ist. So erreicht er bald die erste Wiese der Hochebene. Seufzend registriert er, dass die früher für diese Gegend so typischen Mühlen fast alle abgebaut oder außer Betrieb sind. Die Neuzeit! Kopfschüttelnd und in Gedanken versunken spaziert er den Weg an der Wiese entlang. „Zeus!“

Der Ausruf ist ebenso erstaunt wie seine Reaktion darauf. Wer kennt ihn? Und wer kann ihn in seiner göttlichen Dimension

sehen, die für Menschen unsichtbar ist? „Chaire, Enkelsohn!“ erschallt es von Ferne. Er bleibt stehen und blickt sich suchend um. Da erkennt er eine kleine Gestalt etwa fünfzig Meter den Weg entlang. Er zwickt die Augen zusammen, um besser zu sehen.

„Oma!“

Zeus strahlt über das ganze Gesicht. Seine Großmutter, die er sehr schätzt, hat er schon lange nicht mehr getroffen. Sie war immer der ruhende Pol in seiner Kindheit. Als sein Vater Kronos ihn töten wollte, hielt sie ihn im Arm und sang für ihn beruhigende Lieder. Sie brachte ihm süße Leckereien in sein Versteck - eine Höhle, in der er vor Kronos verborgen wurde.

Am meisten schmeckte ihm ihr Galaktoburiko. Omas kochen nun einmal am besten.

Ohne sie hätte er die schwierige Zeit nicht so gut überstanden. Sie gab ihm Liebe, die ihn nährte und die ihm Hoffnung und Stärke verlieh.

Zeus setzt seinen mittlerweile massigen Leib in schnellere Bewegung und spurtet los. Als er vor ihr steht, verlöscht das freudige Strahlen in seinem Gesicht.

„Oma, was ist los?“ keucht er entsetzt. Vorsichtig umarmt er sie und spürt, dass sie nur noch aus Haut und Knochen besteht. Seine Großmutter zuckt mit den Schultern.

„Die Neuzeit!“ jammert sie. „Die Menschen und ihre neuartigen Erfindungen sind nicht gut für mich. Überall lassen sie ihren Müll herumliegen. Sie beuten mich aus, bohren nach Bodenschätzen, suchen Öl oder Gas oder was auch immer. Sie versprühen Gift, weil sie nicht mehr die Muse haben, Unkraut mit der Hand zu jäten. Das muss jetzt alles mit ihrer vermaledeiten Chemie von vorneherein vernichtet werden. Aber damit schaden sie mir. Und meinen kleinen Helfern, den Bienen und den anderen Insekten auch.“ Ihre Schultern fallen nach unten, Gaia senkt ihr blasses, eingefallenes Gesicht.

Zeus weicht einen Schritt zurück und betrachtet seine Großmutter von oben bis unten.

„Meine Güte, siehst du übel aus,“ entfährt es ihm uncharmant.

Gaia blickt ihrem Enkel in die Augen.

„Ja, ich weiß. Und ich fürchte, es geht bald zu Ende mit mir, wenn das so weiterläuft. Es sei denn...“

Zeus wird hellhörig.

„Es sei denn - was?“

Gaia windet sich. Sie bekommt das, was sie sagen will, kaum über die trockenen Lippen. Schließlich gibt sie sich einen Ruck.

„Es sei denn, du und deine Götterkollegen stoppt das Geschehen. Ihr vernichtet die Menschheit. Das wäre meine Chance zu überleben.“

Zeus erstarrt wie von einem seiner Blitze getroffen.

„Die Menschheit vernichten? Wirklich?“

Tausend Gedanken rasen durch seinen Kopf. Er sieht im Schnelldurchlauf viele der Kämpfe, die er mit Menschen führte; erkennt Odysseus, den er zwanzig Jahre lang über das Meer schickte, bis dieser endlich nach Hause gelangte. Er erinnert sich an den Trojanischen Krieg, in den die Götter eingebunden waren. Und er sieht die ganzen Opfer, welche die Menschen ihm, dem Göttervater, darbrachten. Ihre Angst, wenn er mit Blitz und Donner für Aufruhr sorgte...

Zeus reißt sich aus seinen Gedanken. „Oma, wenn wir die Menschheit vernichten, haben wir Götter überhaupt keine Existenzberechtigung mehr auf der Welt. Ohne Menschen sind wir nichts mehr. Wollen wir nicht ein paar überleben lassen? Wer betet uns an, wenn kein Mensch mehr da ist?“ Dabei denkt er daran, dass er und seine Kollegen schon lange nicht mehr angebetet worden sind. Aber er hätte das gerne wieder! Gaia schüttelt den Kopf.

„Vernichten, sag ich. Die Menschen sind von Grund auf böse und schlecht. Das haben sie mir zumindest in den letzten zweihundert Jahren bewiesen.“ Nun windet sich Zeus.

„Oma, hör mal. Würde es nicht reichen, wenn wir ihnen einfach eine Riesenangst einjagen und ihnen eine gehörige Abreibung verpassen, die sie und ihre Kinder und Enkel niemals vergessen werden? Und woraus sie lernen, sich ändern zu müssen? Und nur einige sterben lassen? Sonst rotten wir uns selbst gleich mit aus.“ Nun lässt Zeus resigniert den Kopf sinken. Oma Gaia fasst ihm mit der Hand unter sein Kinn und hebt seinen Kopf hoch. Mit einem lauten Stöhnen sagt sie:

„Na gut, dann Riesenangst und gehörige Abreibung. Aber sprich mit den anderen über eine mögliche Vernichtung. Die Menschen sollen zumindest diesen Eindruck bekommen. Und deine Kollegen müssen den Ernst der Lage erkennen.“ Zeus fällt ein Stein vom Herzen. Sein Blick wird offener und heller.

„Damit wirst du einigen sogar eine große Freude machen, Oma.“ Zeus denkt an den stets kriegslüsternen Ares. Er umarmt seine ausgezehrte Großmutter. Diese streichelt ihm mit der rechten Hand über sein Gesicht.

„Bist ein guter Junge. Danke!“ Sie tätschelt seine Wange wie früher, als er noch klein war, und Zeus zieht eine Grimasse wie früher schon.

Großbrand in Müllverwertung

Litzldorf, Oberpfalz, Bayern 23. Februar 2019

Das Handy piept, gleichzeitig heulen die Sirenen in Litzldorf, Büsa und drei anderen Orten in der Umgebung los. Friedrich starrt einen Augenblick erschrocken aufs Display: Ein Großalarm!

Sein Gesicht und seine Muskeln spannen sich an. Er stürmt los, schlüpft in die Schuhe, wirft sich eine Jacke über und spurtet zum Auto. Nach zwei Minuten steigt er am Feuerwehrhaus aus dem Wagen, rennt zu seinem Spind, reißt seine Ausrüstung vom Bügel, zieht sie an und springt mit fünf weiteren Kameraden in das Feuerwehrauto.

Mit Martinshorn und Blaulicht rasen sie zum Einsatzort.

Kommandant Axel Mirwald vorne rechts blickt nach hinten, um zu sehen, wer beim Einsatz dabei ist.

„Des wird heut´ eine größere G´schichte, stellt euch drauf ein,“ nordet er seine Mannschaft ein.

Ein Funkspruch erreicht ihn.

„Feuerwehr Litzldorf: Wasserversorgung aus dem Bach zum Löschfahrzeug der Feuerwehr Büsa herstellen“ hören die Männer.

„Feuerwehr Litzldorf hat verstanden, Ende,“ antwortet Axel.

Die sechs Feuerwehrleute sprechen nicht viel während der weiteren Fahrt. Nervös nesteln einige an ihrer Schutzkleidung und halten Ausschau. Friedrich stößt Sepp neben sich an und deutet durch die Frontscheibe nach vorne. Deutlich erkennbar sind helle Rauchschwaden. Als das Auto an der Müllverwertung ankommt, sind die Hallen in dichten Nebel gehüllt. Die Büsarer Feuerwehr hat bereits Schläuche zur Halle verlegt. Die Litzldorfer Mannschaft fährt am Brandort vorbei, zweimal nach links und steht dann am hinteren Teil des Firmengeländes.

„Ihr habt´s gehört: Wasser aus Bach ansaugen.“

Die gut trainierten Floriansjünger aus Litzldorf nehmen die Schläuche aus dem roten Auto und bringen sie zum Bachlauf. In wenigen Minuten haben sie die Saugleitung aufgebaut. Nun legen sie die Schlauchleitung zum Büsarer Auto.

Erste Aufgabe geschafft.

Axel funkt es dem Einsatzleiter aus dem Nachbarort.

Die Halle qualmt mittlerweile aus allen Öffnungen. Aus einer Tür stolpert ein Feuerwehrmann in voller Atemschutz-Ausrüstung. Die Litzldorfer sehen dem gesamten Treiben fachsimpelnd zu und nur Friedrich fällt etwas auf: Der Atemschutzgeräteträger taumelt bedenklich. Das sollte er nicht. Das sieht überhaupt nicht gesund aus. Nun stützt sich der Mann an der Hallenwand ab und versucht, mit einer Hand seine Ausrüstung abzulegen, doch irgendetwas scheint zu klemmen. Der Mann pumpt, er scheint in Panik zu geraten. Kurzentschlossen läuft Friedrich zu ihm und packt ihn an der Schulter.

„Kann ich dir helfen?“ brüllt er gegen den Lärm der Geräte und Menschen an.

Der Mann nickt und deutet panisch auf seine Maske, dann auf sein Atemgerät auf dem Rücken.

„Alles runter?“ fragt Friedrich. Der Mann nickt heftig.

„Das haben wir gleich.“

Friedrich nimmt ihm den Helm ab, packt die Maske mit beiden Händen und zieht sie dem Mann über den Kopf. Dann hilft er ihm, das Gerät vom Rücken abzusetzen. Der Mann ist kalkweiß im Gesicht. Friedrich stützt ihn beim Hinsetzen und lehnt ihn an die Hallenwand. Ein zweiter Feuerwehrmann mit Atemschutz kommt dazu und fragt besorgt:

„Was ist denn los?“

Der Angesprochene zuckt nur erschöpft mit den Schultern.

„Bleib bei ihm, ich hol was zu trinken,“ sagt Friedrich.

Er läuft zum Feuerwehrauto, greift sich eine Mineralwasserflasche und sprintet zurück. Als der Feuerwehrmann ein paar Schlucke im Sitzen getrunken und ein paar Mal tief durchgeatmet hat, nimmt sein Gesicht langsam wieder einen rosigen Farbton an.

„Und - besser?“

Der Mann nickt.

„Ich hab nix mehr gesehen, alles voller Nebel und ich hab nicht mehr richtig Luft bekommen,“ keucht er noch ein wenig atemlos.

Friedrich prüft den Puls des Mannes an dessen Handgelenk. Der ist anfangs schnell und flach, wird aber nach ein paar Minuten wieder kräftiger und ruhiger.

„Ich glaube, jetzt geht´s wieder, oder?“

„Mhm, passt wieder,“ murmelt der Mann.

Wesentlich entspannter als vorhin läuft Friedrich wieder zu seiner Mannschaft zurück.

„Was war da los?“ will sein Kommandant wissen.

„Der war kurz vorm zusammenklappen.“

„Und das hast du bemerkt?“ Axel schaut ihn verblüfft an.

„Als Krankenpfleger sieht man sowas,“ grinst Friedrich etwas verlegen.

„Wir müssen nachher mal reden,“ sagt Axel nachdenklich zu Friedrich.

Später bei der Manöverkritik im Litzldorfer Feuerwehrhaus hat sich jeder der Männer eine Flasche Bier genommen. Sie stehen und sitzen im Werkstattbereich im Kreis.

„Haben wir einen Öffner?“ fragt Friedrich. Alle sehen sich auf den umgebenden Ablageflächen um. Da greift Erni nach einem Schraubenzieher, nimmt seine Bierflasche und hebelt gekonnt den Verschluss auf. Er gibt sein Werkzeug weiter. Als Axel an der Reihe ist, fragt ihn Sepp gerade:

„Was meinst du? Waren wir gut bei der Großübung?“

„Ja freilich!“ Enthusiastisch nickt Axel, der Schraubendreher rutscht am Flaschenhals ab und fährt in die Haut seiner linken Hand, mit der er die Flasche festhält.

„Sakra!! Haben wir ein Pflaster?“

Alle sehen sich im Raum um und schütteln dann den Kopf.

Friedrich ist inzwischen zum Feuerwehrauto gelaufen und hat den Erste-Hilfe-Kasten geholt. Während er den Kommandanten verarztet, sagt dieser:

„Was ich eh sagen wollt: Ich schlag den Friedrich als Leiter für die Atemschutzgeräteträger-Gruppe vor. Friedrich, würdest du des machen? Und was sagt ihr andern dazu?“

Die Gruppe brummt zustimmend.

„Gute Idee!“ ruft Sepp.

Friedrich steht wie vom Donner gerührt still.

„Leiter? Atemschutzgeräteträger?“ hakt er mit heiserer Stimme nach.

Axel nickt.

„Du engagierst dich intensiv, du siehst, was Sache ist und hilfst einfach einem Kollegen aus der anderen Wehr, ohne groß nachzufragen. Das find´ ich großartig.“

„Ich denk drüber nach, ok?“ antwortet Friedrich. Das muss er erst einmal verdauen.

„Und was war jetzt?“ will Kathi wissen, als Friedrich die Tür zum Bad öffnet. In diesem Moment schwingen sich 37 Post-it-Zettel auf dem Spiegelschrank, der Waschmaschine und dem Trockner in die Höhe, bleiben sekundenlang in der Schwebe und senken sich dann wieder geräuschlos.

„Was ist das denn?“ stellt Friedrich als Gegenfrage und deutet auf die Flug-Zettel.

„Des sind meine griechischen Verben, die ich lernen will.“

„Aha.“ Friedrich sieht entgeistert auf das Chaos im Badezimmer.

Zusätzlich zur Wäsche, die Kathi zusammenlegt, nun auch die vielen gelben Zettel.

„Wenn man ein Wort siebzehn Mal wiederholt hat, ist es im Langzeitgedächtnis gespeichert,“ erklärt Kathi, die gerade ein Handtuch faltet.

„Aha. So lange müssen die also da hängen,“ schlussfolgert Friedrich. Kathi nickt eifrig. Sie nimmt ihren Neugriechisch-Kurs sehr ernst, den sie für ihren geplanten Urlaub belegt.

„Also, was war jetzt los?“ wiederholt sie ihre Frage.

„Das war nur eine Großübung. Wir haben Wasser aus dem Bach angesaugt,“ erklärt Friedrich. „Und: Axel hat mich gefragt, ob ich Leiter der Atemschutzgeräteträger werde, wenn die Gruppe gegründet wird.“

Kathis Gesicht überzieht ein Lächeln.

„Des ist ja ein großer Vertrauensbeweis!“

Nachdenklich nickt Friedrich.

„Das werde ich ihm noch ernsthaft unter Beweis stellen.“

Sein Gesichtsausdruck ist entschlossen.

Lebensgefährtin Kathi, eine gebürtige Oberpfälzerin, freut sich über die Integration ihres Freundes mit ostdeutsch-preußischem Migrationshintergrund bei der Feuerwehr Litzldorf. Aber sie hatte auch ein wenig Sorge, dass die manchmal etwas derben Oberpfälzer es nicht ernst mit Friedrich meinen könnten. Diese Anfrage von Axel zerstreut ihre Bedenken. Zugleich ist ihr klar, dass Friedrich nun mit vollem Engagement seine neue Aufgabe anpacken wird. Eigentlich hat er ja keine Zeit für so etwas, reicht schon sein Beruf als Krankenpfleger in der ambulanten Pflege, bei der unsere gemeinsame Freizeit wegen ungeplanter Einsätze immer wieder beschnitten wird, denkt Kathi. Aber ihr ist wichtig, dass Friedrich hier endlich eine Heimat und Freunde gefunden hat. Deshalb umarmt sie ihn, gibt ihm einen Kuss und sagt nur: „Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung!“ Friedrich wirkt erleichtert.

Göttliche Miseren

Auf dem Olymp (mit 2.918 Metern höchster Gipfel Griechenlands, Sitz der Götter), 2819 Jahre nach dem trojanischen Krieg 25. Februar 2019

Zeus hat wegen eines drängenden Themas zu einer Sitzung der griechischen Götter geladen. Unruhig rutscht der Göttervater auf seinem Stuhl hin und her.

„Jetzt sitz doch mal still,“ mahnt seine Gattin Hera neben ihm.

„Du machst mich ja ganz nervös.“

Zeus atmet einige Male tief durch und bleibt ruhig. Er blickt an der Tafel entlang, die sie bestuhlt haben. Götterbote Hermes sitzt am Ende des Tisches links von ihm und unterhält sich leise mit seinem Sitznachbarn Hephaistos, dem Gott des Feuers und der Schmiede. An Hephaistos´ anderer Seite haben sich die drei Moiren niedergelassen, die Schicksalsgöttinnen. Sie sind den griechischen Göttern noch übergeordnet. Zeus hoffte bei der Einladung, dass sie etwas Konstruktives beitragen könnten. Ihnen gegenüber und damit links neben seiner Gattin Hera sitzt Pythia, das Orakel von Delphi. Am anderen Tischende lümmelt sein Bruder Poseidon, der Gott des Meeres. Er lässt versonnen das Maul eines Fisch-Schlüsselanhängers auf- und zuschnappen, den er am Strand gefunden hat.

Auch seine Tochter Athene, die Göttin der Weisheit und taktischen Kriegsführung, hat sich bereits auf ihrem Platz neben der Stirnseite des Tisches niedergelassen.

„Es sind immer dieselben, die zu spät kommen,“ mosert Zeus. „Wer fehlt jetzt noch?“ will Hera wissen. „Langsam wird es Zeit, dass ich das Essen für die Abendtafel bestelle.“

Zeus läuft das Wasser im Mund zusammen. So sehr ihm seine Moderatoren-Rolle bei diesen Sitzungen auf die Nerven geht, so sehr schätzt er das gewöhnlich opulente Mahl danach.

„Apollon, Ares und Aphrodite sind noch nicht da,“ sagt Zeus.

Hephaistos, der Ehemann von Aphrodite, blickt alarmiert. Er weiß, dass seine Gattin ein Techtelmechtel mit dem Kriegsgott pflegt und das bringt den muskelbepackten Gott des Feuers regelmäßig in Rage. Dieser Schönling Ares mit seinen blonden Locken und seiner sprachlichen Gewandtheit! So bekommt er fast jede Frau herum, sogar die Schönste im bekannten Universum: Seine Ehefrau Aphrodite. Das Gesicht von Hephaistos wird dunkelrot, an seinen Schläfen treten dicke Adern hervor.

„Wo sind denn die Götter der Liebe und des Krieges?“ stänkert nun eine der Moiren.

„Sie wird sich noch die Haare föhnen.“

„Die werden sich doch nicht kabbeln und Krieg und Liebe spielen?“

Die Moiren treffen immer den empfindlichsten Punkt. Nicht nur Hephaistos, sogar Zeus zuckt zusammen. Hephaistos entlässt ein dumpfes Geräusch aus seinen aufgeblähten Wangen.

Da poltert es am Seiteneingang und Ares wird vom Sonnengott Apollon in den Saal gezerrt.

„Alle Waffen haben sie mir abgenommen!“ ruft der Kriegsgott beleidigt. Die Zentauren-Security am Eingang sorgt dafür, dass der Olymp eine waffenfreie Friedzone bleibt.

„Ich fühle mich richtig nackt!“ wettert Ares weiter.

„Den Göttern sei Dank hat er seine Rüstung anlassen dürfen!“

„Nackte Männer, igitt, sowas meißeln ja bloß die dummen Menschen in Marmor.“

„Na ja, ich wollte immer schon wissen, was er unter seinem Röckchen...“

„Also bitte! Wir sind hier im Olymp! Hier geht es anständig zu!“

fährt Hera die drei Moiren an. Zeus gibt ihr unter dem Tisch einen leichten Fußtritt und schüttelt kaum merklich den Kopf. Er will es sich nicht mit den Schicksalsgöttinnen verscherzen. Hera schaut ihn beleidigt an und zischt: „Das wird man wohl noch sagen dürfen!“

Zeus legt den Finger auf seine Lippen.

„Psst jetzt!“

Nach weiteren zwei Minuten Warten knurrt Zeus:

„Meine Güte, wo bleibt denn Aphrodite?“

Diese unmögliche Götterfamilie! Ob es überhaupt normale Familien gibt?

Dieser Gedanke lässt Zeus laut stöhnen.

„Bin schon da, Papa,“ tönt es wohlklingend vom Haupteingang her. Da schreitet Aphrodite die Stufen hinab in ihrer ganzen Schönheit und Pracht.

„Setz dich, mein Kind,“ antwortet Zeus zärtlich. Das ist normal, wenn sie auftaucht: Alle sind friedlich und liebevoll. So ist sie eben mit ihrer Ausstrahlung, die Göttin der Liebe.

Suchend blickt diese sich um, welchen Stuhl sie nehmen soll. Die Plätze neben ihrem Ehemann sind besetzt, Apollon hat sich mit Ares neben ihre Schwester Athene hingesetzt, Poseidon ist zu Zeus aufgerückt und der einzige verfügbare Stuhl ist der neben ihrem Liebhaber. Zwangsläufig lässt sich Aphrodite neben dem Kriegsgott Ares nieder.

Ein tiefes Knurren von Hephaistos erreicht sie umgehend. Sie achtet nicht darauf, richtet sich das Haar und die Kleidung zurecht und strahlt ihren Vater an.

„Dann wollen wir beginnen,“ erhebt dieser nun seine Stimme und steht auf.

„Warum ich euch eingeladen habe, hat einen wichtigen Grund.“

Ein schnappendes Geräusch und anschließendes Klicken bringt ihn aus dem Konzept. In diesem Moment verschwindet Poseidon unter dem Tisch, um seinen entflohenen Fisch-Schlüsselanhänger zu suchen. Zeus räuspert sich.

„Also, ich habe meine Großmutter getroffen und sie sieht sehr schlecht aus.“ Ein Raunen erhebt sich von beiden Seiten.

Hephaistos brummt etwas zu seinem Tischnachbarn Hermes. Der sieht den mahnenden Blick des Göttervaters und stößt Hephaistos mit dem Fuß an. Hephaistos verzieht das Gesicht vor Schmerz und stöhnt.

„Ruhe jetzt!“ donnert Zeus.

Die beiden angesprochenen Götter zucken zusammen, Hermes mit schuldbewusster Miene, Hephaistos mit gerötetem Gesicht.

„Gaia geht es sehr schlecht. Die Menschen setzen ihr zu, mit Giften, Abfällen...“

„Ja, das kenne ich aus dem Meer,“ unterbricht Poseidon von unterhalb des Tisches. „Überall schwimmt ihr Müll.“ In diesem Moment findet er seinen Anhänger. Er will auftauchen und stößt sich den Kopf mit einem laut hörbaren Schlag an der Tischkante an, gefolgt von einem unterdrückten Schrei.

„Ja, Bruder, das ist genau das, was ich sage. Also: Die Menschen setzen Gaia zu und zwar so schlimm, dass sie kaum mehr Überlebenschancen hat...“

Wieder erhebt sich ein Raunen im Saal, diesmal durchsetzt mit empörten Rufen.

„... und deshalb hat sie mich gebeten, dass wir ihr helfen,“ setzt sich Zeus mit erhobener Stimme gegen die aufkommende Unruhe durch.

„Jawohl!“

„So soll das sein!“

„Malaka! Diese Menschen!“

„RUHE JETZT!!“ brüllt Zeus im Stehen und greift nach hinten zu einem Blitz, den er an der Security vorbei geschmuggelt hat.

Schlagartig verstummt der Lärm.

Bin ich froh, wenn ich das hinter mir habe, denkt er genervt.

„Jede und jeder von euch muss aktiv werden, um den Menschen eine gehörige Abreibung zu verpassen, die sie niemals vergessen werden.“ Erneut will sich Gemurmel erheben, aber Zeus sieht mit so finsterem Blick umher, dass der Lärm sofort wieder abebbt.

„Jetzt sagt mir der Reihe nach, was jeder tun kann. Ich werde Blitze schleudern und für Unwetter weltweit sorgen. Poseidon, was machst du?“

Zeus setzt sich wieder und sieht seinen Bruder erwartungsvoll an.

Der legt seinen Fisch-Anhänger vor sich auf den Tisch und schält sich mühsam aus dem Sitz hoch.

„Ich werde reichlich Wasser fließen lassen. So wird es zu viel Regen und Überschwemmungen kommen. Das reinigt Gaia.“

Poseidon setzt sich, Zeus nickt zufrieden und sieht zu Athene.

„Und du, meine Liebe, was planst du?“

„Ich tendiere dahin, die Menschen im Einzelnen zu beobachten und ihnen jeweils privat, ganz für sich, Abreibungen zu verpassen.

So muss jeder Einzelne nachdenken, warum ihm was widerfährt und was er ändern muss.“

„Kannst du mir genauer ausführen, was du damit meinst?“

Athene nickt.

„Ich werde in meiner Gestalt als Eule nahe bei den Menschen sein können. Dabei bemerke ich schneller, wie sie persönlich mit Großmutter Gaia umgehen und ich werde sie aufhalten in ihrem Treiben. Oder anders gesagt: Ich bestrafe Umweltsünder.“

„Auch gut,“ lobt Zeus zufrieden.

Nun ist die Reihe an Apollon.

„Mein Bester, was wirst du machen? Du hast die größte Bandbreite,“ fragt der Göttervater den Gott der Sonne, des Lichts, des Frühlings, der sittlichen Reinheit und Mäßigung, der Weissagung, der Künste und vor allem der Musik, der Dichtkunst und des Gesangs, der Heilkunst und der Bogenschützen.

„Ich konzentriere mich auf die Sonne,“ gibt Apollon Auskunft.

„Ich werde ihre Strahlung erhöhen, so dass einerseits alles vertrocknet, andererseits werde ich Sonnenstürme veranlassen, die auf die Erde treffen und natürlich auf die Menschen. Diese geladene Energie trifft auf die Gehirne der Menschen und verändert ihr Denken.“

Ein Raunen geht wie eine Welle durch den Saal. Zeus blickt Apollon mit offenem Mund an.

„Und was in ihrem Denken wird verändert?“

Apollon windet sich ein wenig.

„Das hängt von ihrer Einstellung und Veranlagung ab. Die Energie beeinflusst auf jeden Fall die Gehirnareale, die für Spiritualität und Liebe zuständig sind, für das Wir-Gefühl und für Selbstfindung...“

„Hervorragend!“ Applaus klatschend unterbricht Zeus seinen unehelichen Sohn. „Das klingt nach einem tiefgreifenden Vorgehen.“ Eigentlich möchte Apollon noch die physikalischen Bedingungen erläutern wie auch die wunderschönen Nebenwirkungen, die als Polarlichter in den herrlichsten Farben zu sehen sind. Doch schon leitet Zeus zu Ares über. Der Göttervater will jetzt keine wissenschaftlichen Abhandlungen hören. Der Kriegsgott sitzt wie ein gespannter Bogen auf seinem Stuhl und springt auf, sobald Zeus ihn aufruft.

„Krieg! Kampf!“ brüllt er und wedelt mit geballter Faust durch die Luft.

„Die Menschen sollen es hart zu spüren bekommen, dass sie unser aller Mutter so übel behandeln!“ Ares blickt sich beifallheischend um. Die meisten Götter sehen ihm gelassen zu, sie kennen ihn ja seit ein paar tausend Jahren. Es überrascht sie nicht mehr, dass der Kriegsgott kriegslüstern ist.

„Der wieder!“ entfährt Hephaistos. Auch Zeus winkt ab.„Gut, gut, mein Sohn. Immer mit der Ruhe,“ beschwichtigt er. Ares wirft Hephaistos einen glühenden Blick zu, den dieser zornig erwidert.

Dann setzt er sich mit unzufriedenem Gesicht wieder hin. Er fühlt sich nicht genügend gewürdigt.

„Aphrodite, meine Teuerste, was ist dein Plan?“ fährt Zeus ungerührt fort. Die Schönheit erhebt sich, etwas unsicher zu Ares blickend, dann heftet sie ihren Blick an Zeus fest.

„Ich will Liebe unter den Menschen verbreiten. Nur wenn sie liebevoll sind, gehen sie mit sich und ihrer Umwelt ebenso um.“

Zeus nickt.

„Das lobe ich mir...“

„Dieses Liebesgesäusel! Wie soll sich das Schicksal der Menschheit verändern, wenn sie nicht endlich aus ihrem eigenen Versagen lernt?“ unterbricht ihn eine der drei Moiren.

„Da stimme ich zu. Wenn ein Volk nicht aus seiner Geschichte lernt, ist es dazu verurteilt, die Geschichte zu wiederholen...“

„... und das sind nun einmal Kriege und Kampf und Ungerechtigkeit. So sind die Menschen schon sehr lange. Sogar ihre Kirchen sind so,“ vollendet die dritte Schicksalsgöttin.

Zeus zuckt zusammen. Hilfesuchend wendet er sich an den daneben sitzenden Hephaistos.

„Und du? Was hast du vor?“

„Vulkanausbrüche, Erdbeben, Feuersbrünste,“ kommt spontan vom Gott des Feuers.

Zeus atmet tief durch.

„Ja, klar, das ist deine Aufgabe. Das ist gut. Aber sprich dich bitte mit Gaia ab, bevor du eine Aktion startest. Denn Feuer ist reinigend, aber auch anstrengend für Gaia. Sie soll darauf vorbereitet sein.“ Hephaistos nickt.

„Einspruch!“ ertönt plötzlich vom anderen Tischende. Zeus und Hephaistos blicken in die Richtung. Ares ist aufgestanden und wedelt mit dem rechten Arm.

„Welchen Einspruch hast du?“ will Zeus wissen.

„Wieso soll er sich mit Gaia absprechen, aber wir anderen nicht?

Du bevorzugst ihn, gib es zu!“ Zeus verdreht die Augen.

„Auf welche Ideen du kommst, Ares! Feuer ist unglaublich anstrengend für Gaia...“

„Krieg auch. Und Überschwemmungen. Du bist ungerecht und behandelst den dummen Schmied besser als unsereins!“

„Du nennst mich dumm?!“ fährt Hephaistos hoch vom Stuhl, der polternd nach hinten fällt. Sein Gesicht hat eine ungesunde tiefe Röte angenommen. Die Muskeln der Ober- und Unterarme spielen, die Kieferknochen mahlen, die Adern an der Schläfe treten hervor.

„Du windiges Bürschchen, du! Glaubst du, du wärst etwas Besseres?“

Ares blickt ihn triumphierend an.

„Deine Gattin glaubt es ja auch...“

„Halt den Mund, du Hallodri!!“ Hephaistos holt mit dem Arm aus und donnert so gewaltig mit der Faust auf den Tisch, dass die Steinplatte reißt. Der umgefallene schwere Stuhl, dazu die Wucht seines Schlags lassen das Marmor-Regal hinter ihm erzittern, es gerät ins Wanken und die darin liegenden Deko-Steinkugeln und Büsten der Titanen geraten bedrohlich in Bewegung. Dieses Gewicht mit der Bewegung überträgt sich wiederum auf das Regal, das nun mit seinem schweren Inhalt gegen eine der Säulen prallt, die das Dach trägt. Ausgerechnet die Säule, die im nächsten Frühjahr repariert werden sollte, weil sie Schäden hat. Nun zeigen sich erste Risse auf ihr.

Alle Göttinnen und Götter reißen ihre Köpfe herum, als einer aus der Zentauren-Security schreit:

„Raus, nichts wie raus! Rennt um euer Leben! Der Tempel stürzt ein!“

„So ein Unsinn, wir sind unsterblich!“ ruft Zeus. Doch schon poltern die ersten Marmorstücke von der Decke herunter. Den Göttern sei Dank wird niemand getroffen. Nun geben alle Fersengeld. So rasch hat sich wohl noch nie der Saal geleert. Jetzt bricht die Decke vollends durch und prallt mit ohrenbetäubendem Krach zu Boden. Der Einsturz ist als Donnergeräusch viele Kilometer weit zu hören. Die aufsteigende Staubwolke erinnert an die Aschesäule bei einem Vulkanausbruch.

Die Moiren sind die ersten, die sich draußen wieder gefangen haben. Während die Geflüchteten noch den Marmorstaub von ihren Gewändern schütteln und husten, haben sie schon die passenden Kommentare:

„Sieht ja aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte.“

„Oder wie nach einer Explosion …“

„… von einem Munitionslager.“ Der Kriegsgott Ares blickt sie wütend an:

„So ein Unsinn, was soll das denn sein, Bombe, Explosion, Munition? So etwas würde niemals passieren.“ Die Moiren schweigen, lächeln aber wissend um das entsprechende Schicksal der Akropolis. Die Anderen schütteln oder klopfen ihre Kleider aus und drücken gegen ihre Ohren, um das laute Pfeifen darin zu stoppen.

„So ein Mist!“ wettert Zeus, „wir hätten uns noch absprechen müssen, wer wann was macht. Und ich hätte euch noch etwas sagen müssen.“ Nervös tritt er im kühlen Freien auf dem Gipfel des Olymp von einem Fuß auf den anderen.

„Was willst du uns denn noch sagen?“ hakt Athene nach.

Zeus druckst kurz herum, dann spricht er:

„Wir sollten eigentlich die gesamte Menschheit vernichten, wenn es nach Gaia geht.“

Der Satz hat eine Wirkung wie ein Kanonenschlag.

Aphrodite blickt entsetzt zu ihrem Vater, Athene schaut ihn erschreckt an und sogar Poseidon bringt nur ein stöhnendes „Mpfff“ heraus. Alleine Ares lächelt vergnügt. Er malt sich bereits ein Gemetzel unter den Menschen aus. Apollon sieht den Göttervater nachdenklich an, offensichtlich etwas berechnend, und Hephaistos bricht in Schweiß aus und nestelt nervös an seinem Gewand.

Keiner in dem Gesprächskreis wagt auch nur, sich zu bewegen.

Da räuspert sich Athene.

„Wie stellt sie sich das vor? Was will sie erreichen?“

Zeus sieht sie etwas verloren an. Dann reibt er sich stöhnend mit den Händen über das Gesicht, dankbar, dass sie die Sitzung zu guter Letzt noch zu strukturieren versucht.

„Gaia braucht eigentlich eine lange Atempause von den Menschen, um sich zu erholen. Und diese Pause müssen wir ihr verschaffen.

Ich habe da schon eine Idee für die ersten Jahre. Weiß jemand, wo Asklepios wohnt? Den brauche ich dazu.“

Hermes meldet sich.

„Den kann ich dir bringen.“

Die Seherin Pythia lässt plötzlich eine Art Winseln vernehmen. Es steigert sich in irre klingende Klagelaute. Sie schaut nacheinander wie gehetzt in alle vier Himmelsrichtungen, dann legt sie die Hand über ihre Augen und stößt in jammerndem Singsang aus: „Ich sehe eine Frau - nein! Ein Paar. Sie stehen auf der alten Burg von Phaistos auf Kreta und schwenken eine Fahne. Sie sehen siegessicher aus. Es ist eine griechische Fahne - halt, nein! Sie haben sogar die Streifen verändert. Das sind - wenn ich richtig sehe - weiß-blaue Rauten. Die Fahne schwenken sie, weil sie Kreta erobert haben. Als nächstes folgt ganz Griechenland und dann womöglich die ganze Welt. Nehmt euch in Acht! Sie sind gefährlich.“

Bedeutungsschwer schnauft die Seherin.

„Sie wollen uns alle unterjochen, Menschen wie Götter. Ich bin mir sicher! Das kann der Anfang eines zweiten Trojanischen Krieges sein, der diesmal aber ganz Griechenland und sogar die gesamte Welt unterwerfen soll.“ Noch immer atmet die Seherin schwer.

„Im Moment weilt das Paar bei den Germanen im kalten Norden.“

Pythia schaut wie eine abgedrehte Irre, was bei ihr normal ist. Das wissen alle Beteiligten. Poseidon brummt:

„Holt die Alte mal von dem Schwefelloch da hinten weg, damit sie wieder normal wird.“

Zeus sieht genauer hin und entdeckt, dass sein geliebter Olymp offensichtlich ein Vulkan ist. Aus einer Felsspalte quillt Rauch, der nach faulen Eiern riecht. Pythia befindet sich genau vor dieser Felsspalte. Und giftige Dämpfe sind der Auslöser für Visionen des Orakels von Delphi. Immer noch stehen alle starr auf ihren Plätzen. Nun bewegt sich Zeus ein wenig und schreitet den Olymp-Gipfel ab. Ein paar Schritte hin, dann wieder zurück. Plötzlich bleibt er stehen.

„Athene, du suchst dieses Paar in Germanien und hältst es auf, damit es nicht nach Griechenland kommt. Man kann nie wissen.

Vielleicht hat Pythia dieses Mal Recht. Und du Hermes, flieg los und suche eine neue Bleibe für uns, einen Ersatz für den Olymp.“

Zeus deutet vage zu den Trümmern des ehemaligen Göttersitzes.

„Den Auftrag mit Asklepios erledigst du danach. Und ihr alle: geht jetzt und überlegt euch gemeinsam, in welcher zeitlichen Abfolge ihr eure Aktionen durchführen wollt. Ich brauche Ruhe und wir treffen uns wieder, wenn Hermes einen guten Ersatztempel gefunden hat.“

Damit dreht er sich um und läuft zu Fuß in Grobrichtung Psychrogrotte.

Hera sieht ihm konsterniert nach. Dann rafft sie ihr langes Kleid hoch und läuft ihm hinterher.

„Warte auf mich! Wo gehst du denn hin?“

Zeus braucht jetzt die Geborgenheit in der Höhle seiner Kindheit, wo die Welt und vielleicht auch Griechenland auf einen neuen Abgrund zuschlittern.

Hermes entschwindet mit seinen Flügelschuhen im Äther, aus der Staubwolke startend, die aus den Trümmern des einst so prächtigen Tempels aufsteigt.

Auch Athene ist plötzlich weg.

Auf der Suche nach einem neuen Heim

In himmlischen Gefilden über Teilen Germaniens 28. Februar 2019

Hermes gleitet elegant durch die oberen Luftschichten. Er macht sich einen Spaß daraus, einmal oberhalb, einmal unterhalb der Wolken zu fliegen. Und dann mitten hinein. Doch rasch verlässt er das buschige Weiß wieder.

„Igittigitt!“ spricht er zu sich selbst. „Ist das nass da drin.“ Er fliegt mehrere Bögen, seine feuchten langen Locken zur Sonne gerichtet. Rasch trocknen seine Haare wieder durch den Flugwind und die Sonnenwärme. Zielstrebig setzt er seinen Flug fort, immer Richtung Nordwest. Plötzlich spürt er, dass er nicht allein ist.

Vorsichtig blickt er über die Schulter nach hinten. Tatsächlich - da folgt ihm mit etwas Abstand ein Vogel, eine Taube, wenn er sich nicht täuscht. Irgendeine Taube? Unter Ausnutzung aller akrobatischen Flugkünste stößt er erneut in eine Wolke, berechnet die Flugbahn der Taube, stößt im richtigen Augenblick wieder durchnässt aus ihr heraus und … greift die Taube mit seiner Rechten.

„Ha!“ ruft er, erfreut über seinen Erfolg. „Wen haben wir denn da?“ Er betrachtet seinen Fang genauer. „Also eine Brieftaube bist du nicht. Auch keine Wildtaube.“ Da gibt sich das Tier zu erkennen.

„Ich bin‘s!“ sagt die Taube.

„Ach herrje!“ entfährt es Hermes. „Das hätte ich mir ja denken können!“

„Da lag einfach zu viel Spannung zwischen Ares und Hephaistos, das war selbst mir als Liebesgöttin zu viel negative Energie. Da musste ich einfach weg,“ erklärt Aphrodite. „Du kannst mich gerne wieder loslassen. Ich flieg dir schon nicht davon. Vielleicht kann ich dir bei der Suche helfen.“ Spontan lässt Hermes den Vogel frei. Als sie ihre gelösten Flügel wieder bewegen kann, wendet sie sich wieder an Hermes: „Wo willst du eigentlich suchen? Dein Kurs führt dich in unwirtliche kalte nördliche Regionen. Wäre ein neuer Standort im Süden nicht vorteilhafter?“

„Das mag schon sein,“ erwidert Hermes. „Aber dort, wo wir hinfliegen, gibt’s ganz tolle Berge und Gebäude.“ Aphrodite rümpft ihre Nase beziehungsweise zieht sie leicht ihr Schnäbelchen nach oben.

„Also in unserer Flugrichtung liegt nur ein Land voller Wälder, bevölkert von Kelten oder Germanen oder Wikingern und…“ „Ach, meine liebste Göttin der Liebe! Du bedenkst unser Potenzial gar nicht! Wir können uns doch zu jeder beliebigen Zeit materialisieren. Ich will zu einem Objekt, das einige Jahrtausende von unserem Ursprung in Griechenlands Antike entfernt ist. Ein Tourist hat davon gesprochen, dass eine prächtige Burg dort stehen soll.“ Er zieht ein graues Gerät von seinem Gürtel.

„Mit diesem Phasenkonverter kann ich ein interdimensionales Portal in jede gewünschte Temporallinie öffnen.“

Jetzt steht Aphrodites Schnäbelchen vor Staunen weit offen. Der kalte Zugwind lässt sie es aber schnell wieder schließen.

„Soll ich das verstehen?“ fragt sie etwas zaghaft.

„Nein,“ antwortet Hermes. „Das habe ich aus einer Serie, die die Menschen in so komischen Bildübertragungsgeräten ansehen, die sie auch Fernseher nennen. Sie sagen dazu Sternendreck oder so ähnlich. Die reden da oft so geschnörkselt.“ Die Taube nickt verständnisvoll im Flug.

„Muss man ja nicht alles verstehen,“ sieht sie ein. „Aber das hört sich an, als ob du schon einmal dort gewesen bist.“

„Ja,“ gibt er zu, „ich habe dort schon oft Urlaub gemacht. Es ist eine wahnsinnig interessante Epoche der Menschheitsgeschichte; leider mit vielen Problemen…“

„Und ausgerechnet da sollen wir unseren Ersatzolymp einrichten?“ fragt Aphrodite entsetzt.

„Vielleicht können wir den Menschen ja irgendwie helfen,“ meint Hermes zögerlich.„Oh, da ist schon unser Ziel!“

Er stößt durch die Wolkendecke nach unten.

„Hey,“ ruft Aphrodite ihm nach. „Du darfst dich nicht sehen lassen, du bist einfach ein geflügelter Gott und hast keine Tiergestalt! Und du weißt: wenn Menschen einen Gott sehen, halten sie seine Energie nicht aus. Die Nerven überdrehen und sie erstarren. Dann ist die Gefahr groß, dass sie bei der leichtesten Berührung zerbröckeln und das lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Und dann wird uns wieder angelastet, wir würden den Menschen schaden. Also lass dich nicht sehen! Denk an den alten Ehrenkodex der Götter!“

„Null problemo!“ ertönt es durch die Wolke nach oben. „Wir sind noch in unserer Phase, also in unserer antiken Zeit, niemand kann uns sehen, außer wir wollen es.“

„Auch gut,“ Aphrodites Stimme klingt noch nicht völlig überzeugt, aber nun durchbricht auch die Taube die Wolkendecke und dann …

„Aaaaaaaaaah!“ Echte Freude liegt in dem Ausruf Aphrodites. „Das ist ja wunderschön! Hat dieses beeindruckende Gebäude auch einen Namen?“

Hermes denkt angestrengt nach:

„Irgendwas mit nem Vogel, also Alt… Altschwalben…, nein, Neu… Neusperling…, Neusperlinghof, quatsch, Neuadlerhorst, … ach, ich hab’s Neuschwanstein!!“

„Ach, da hat die Leda gewohnt! Dass die Menschen nach unserem alten Schwerenöter eine so schöne Burg benannt haben – das ist ja richtig romantisch!“

Hermes äußert sich nicht dazu. Gemeinsam umkreisen sie den hoch auf den Felsen majestätisch thronenden Gebäudekomplex. Da kommen ihnen die Unmengen von Touristen in den Blick, die vom Parkplatz zu der Sehenswürdigkeit hinauf pilgern.

Hermes´ Blick verdüstert sich.

„Selbst wenn wir unser neues Heim phasenverschoben dort einrichten, …“ sinniert er. „… die Gefahr einer Entdeckung ist bei dieser Nähe und den vielen Menschen zu gefährlich.“ Aphrodite stimmt ihm zu.

„Ich habe noch weitere Optionen,“ verkündet er. „Folge mir!“ In einer eleganten Rechtskurve entfernt er sich von dem neuzeitlichen Idealbild einer mittelalterlichen Ritterburg, dicht gefolgt von Aphrodite.

Athene in Germanien

Litzldorf, Oberpfalz, Bayern, Germanien 28. Februar 2019

Alle nur erdenklichen technischen und seherischen Fähigkeiten hat Athene genutzt, dazu viele ihrer Informanten befragt, bis sie endlich einen entscheidenden Hinweis bekommen hat, wer dieses Paar sein könnte, von dem die Seherin Pythia gesprochen hat. Auch wenn Athene es nicht gerne macht, weil sie dieses Gestammel noch nie sehr ernst genommen hat. So oft hat sich das berühmte Orakel von Delphi schon getäuscht! Und meist so wirres Zeug geplappert, dass die Fragenden danach verwirrter und unwissender waren als zuvor. Aber wenn es ihrem Vater so wichtig ist, übernimmt sie eben diese Aufgabe.

Ihre Informanten haben sie hierher zu den berüchtigten Germanen gelotst. Sie ist in ein Dorf gekommen, das vor Kälte beinahe zu erstarren scheint. So hat sie sich Germanien immer vorgestellt: Eiskalt, undurchdringliche Wälder und biertrinkende, grölende Wikinger-Gestalten, die unverständliche Laute ausstoßen.

Vorsichtshalber hat sie sich in eine kleine Kurzohreule verwandelt und auf einem hohen Baum niedergelassen. Von hier aus hat sie einen wunderbaren Überblick zu einem nahen Kirchturm, einem Haus mit einem großen roten Fahrzeug darin, zu einer Senke, in der Häuser stehen und zu umliegenden Wohnstätten.

Es ist ruhig in dieser Ansiedlung, um nicht zu sagen: Verlassen.

Gibt es hier überhaupt Menschen?

Das will sie jetzt ausprobieren. Sie setzt zu einem durchdringenden "Uuuuuuuuhhh" an, das sie rhythmisch wiederholt, wie es Kurzohreulen tun.

Da sieht sie endlich etwas: Unter ihr wird es in einem Zimmer des Wohnhauses hell, das Fenster öffnet sich und eine Frau sieht fragend umher.

„Komm wieder rein! Wir schaun, ob des Hackschnitzelwerk einen technischen Defekt hat,“ vernimmt sie eine Männerstimme vom Haus vor ihr. Dann laufen die Frau und ein Mann aus dem Haus in die benachbarte Scheune und suchen dort nach etwas.

Interessiert beobachtet Athene das Paar. Sind das die zwei Gesuchten? Aber ihr Instinkt sagt „Nein“. Also muss sie weiter forschen. Sie beginnt wieder zu rufen, das bekannte Paar unten läuft nun zur Kirche hoch.

„Vielleicht ist die Batterie vom Defi hin,“ keucht der Mann auf dem bergigen Weg. Die beiden verschwinden in einem Haus neben der Kirche, wo der Defibrillator für das gesamte Dorf angebracht ist. Da entdeckt die Göttin der Weisheit ein Haus in der Senke unten, bei dem ebenfalls das Licht angeht und eine Frau auf den Balkon tritt.

Athene lauscht, denn die Frau unterhält sich mit jemandem im Innenraum.

„Wissen die Götter, was des war. Hat wie ein technischer Defekt irgendwo geklungen.“

Diese Frau kennt also die Götter! Das muss sie sein. Athene fliegt auf die Zweige einer Fichte in der Nähe des Balkons, danach vorsichtig auf die Brüstung des Balkons beim erleuchteten Wohnzimmer. Und was sie sieht, ist so vielsagend, dass sie sicher ist: Das ist das Paar.

Beide essen griechische Bohnen in Tomatensauce, eine Flasche griechischer Retsina steht auf einem Tisch und in einem kleinen Kasten, in den sie starren, beobachten sie bewegte Bilder.

Und diese zeigen Kreta!

Vor Freude entkommt ihr ein lautes „Uuuuuhhhhh“.