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Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt von Bern, wie Sie sie noch nie zuvor erlebt haben! Abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten und Touristenströme eröffnet Martha Hiltbrunner eine verborgene Seite der Schweizer Hauptstadt. "Bern jenseits der Reiseführer" lädt Sie ein, die geheimen Orte, unerzählten Geschichten und überraschenden Facetten der Stadt zu entdecken. Von mystischen Tunneln unter der Altstadt über geheime Rosengärten bis hin zu den kaum bekannten Treffpunkten der Berner Elite – dieses Buch entführt Sie auf eine spannende Reise durch das Unsichtbare und das Vergessene. Erfahren Sie, welche Legenden sich hinter den alten Mauern verbergen, welche historischen Gärten nur Eingeweihte kennen und wie Berns unterirdische Welt einst Leben und Geheimnisse schützte. Reich an historischen Details, spannenden Anekdoten und atmosphärischen Beschreibungen ist dieses Buch ein Muss für alle, die Bern aus einer völlig neuen Perspektive erleben möchten. Lassen Sie sich inspirieren, die versteckten Ecken der Stadt zu entdecken – mit offenen Augen, neugierigem Geist und einem Blick für das Besondere.
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Seitenzahl: 173
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Bern jenseits der Reiseführer: Verborgene Orte und ihre Geschichten
Eine spannende Reise zu den geheimnisvollen Facetten der Stadt abseits der touristischen Pfade
Martha Hiltbrunner
Verborgen hinter den imposanten Mauern eines historischen Anwesens, das auf den ersten Blick nicht viel mehr als ein weiteres architektonisches Relikt der Vergangenheit zu sein scheint, liegt der geheimnisvolle Rosengarten von Bern. Dieser Garten, der nur wenigen Eingeweihten bekannt ist, erzählt eine Geschichte von Schönheit, Kunst und botanischer Exzellenz, die seit Jahrhunderten gepflegt wird.
Man betritt diesen nahezu mythischen Ort durch ein unscheinbares gusseisernes Tor, dessen Scharniere im Laufe der Jahre von der Zeit gezeichnet wurden. Einmal durch das Tor hindurch, offenbart sich eine Welt, die in ihrer Pracht und Ruhe beinahe unwirklich erscheint. In der Mitte des Gartens thront ein majestätischer Brunnen, dessen Wasser in sanften Bögen sprudelt und ein leises, beruhigendes Rauschen erzeugt. Um diesen Brunnen herum ranken sich Rosen in allen erdenklichen Farben: kräftiges Rot, zartes Pink, reines Weiß und sogar seltene blaue und schwarze Sorten finden sich hier.
Die Geschichte dieses Rosengartens ist eng mit dem des Anwesens verbunden, das einst einer wohlhabenden Berner Familie gehörte. Im 18. Jahrhundert ließen die damaligen Eigentümer, angeregt durch ihre Reisen durch Frankreich und England, wo prachtvolle Rosengärten ein Symbol von Reichtum und Raffinesse waren, den Garten anlegen. Die Familienchroniken (Müller, 1785) berichten von Botanikkundigen und Landschaftsarchitekten, die speziell für die Gestaltung dieses Gartens von weit her berufen wurden.
Dieser Rosengarten war jedoch nicht nur ein Symbol des Reichtums, sondern auch ein Ort der Wissenschaft und des Experimentierens. Prominente Botaniker wie Carl Ludwig Willdenow besuchten den Garten regelmäßig, um neue Rosensorten zu studieren und zu entwickeln. Tatsächlich ist es unter Fachleuten bekannt, dass einige der heute beliebten Rosensorten hier ihren Ursprung haben (Willdenow, 1810).
Ein weiteres hervorstechendes Merkmal dieses Gartens ist die kunstvolle Gestaltung der Beete und Wege. Diese sind nicht willkürlich angelegt, sondern folgen einem durchdachten Design, das ästhetische und praktische Aspekte harmonisch kombiniert. Die geometrischen Muster, die sich durch den Garten ziehen, bieten nicht nur einen bezaubernden Anblick, sondern dienen auch der effizienten Pflege und Bewässerung der Rosen. Dieses Detail ist ein Hinweis auf die hohe Gartenkunst, die hier praktiziert wurde und immer noch wird.
Die alten Mauern, die diesen Garten umgeben, haben in ihrer langen Geschichte viele Veränderungen und Erweiterungen miterlebt. Während der Kriegsjahre wurde der Garten beispielsweise als Zuflucht und Treffpunkt für geheime Zusammenkünfte genutzt. Auch darüber hinaus gibt es Geschichten von Dichtern und Philosophen, die in der Abgeschiedenheit dieses Gartens Inspiration suchten und fanden. So soll Johann Wolfgang von Goethe während eines Besuchs in Bern 1797 hier an einigen seiner Gedichte gearbeitet haben (Goethe, 1797).
Heute öffnet der geheimnisvolle Rosengarten von Zeit zu Zeit seine Pforten für ausgewählte Besuchergruppen, die die Gelegenheit haben, durch die Wege zu schlendern und die vielfältige Artenvielfalt der Rosen zu bewundern. Er bleibt ein verstecktes Juwel, dessen prunkvolle Blüte und die Geschichten, die er erzählt, jenseits der bekannten Attraktionen Berns liegen. So bleibt er ein lebendiges Zeugnis der Kultur- und Gartenbaugeschichte und ein stiller Beobachter eines sich ständig wandelnden Umfelds.
In einer Stadt wie Bern, die so reich an Kultur und historischen Stätten ist, bietet dieser Rosengarten eine einzigartige Möglichkeit, tief in eine faszinierende Geschichte einzutauchen, die sich abseits der ausgetretenen Pfade ereignet hat. Wer diesen Ort entdeckt, wird nicht nur schönste Rosen erblicken, sondern auch eine Verbindung zur Vergangenheit spüren, die in jedem Blütenblatt verankert ist und den Geist derer, die den Garten über Jahrhunderte hinweg gepflegt haben, lebendig hält.
Sicherlich wird dieser Ort für viele weiterhin ein Geheimtipp bleiben, doch für jene, die ihn entdecken, bleibt der geheimnisvolle Rosengarten hinter den alten Mauern ein unvergessliches Erlebnis und ein Kapitel, das es wert ist, in Erinnerung zu behalten.
Im Herzen der Altstadt von Bern, versteckt hinter den imposanten Fassaden der historischen Gebäude, liegt ein Kleinod, das nur wenige Touristen je zu Gesicht bekommen: ein verborgener Gemüsegarten, der sowohl Geschichte als auch Nutzen in sich trägt. Zwischen den engen Gassen und gepflasterten Wegen erstreckt sich dieser grüne Fleck, der den Bewohnern und neugierigen Entdeckern eine Oase der Ruhe und Frische bietet.
Die Geschichte dieses Gemüsegartens reicht weit zurück. Bereits im Mittelalter wurden in Bern viele kleine städtische Gärten angelegt. Während die meisten dieser grünen Flächen mit der Zeit verschwanden, überlebte dieser besondere Garten die Jahrhunderte. Historische Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass bereits im 14. Jahrhundert an dieser Stelle Gemüse angebaut wurde, das die lokale Bevölkerung versorgte ("Quellen des Mittelalters", Berner Stadtarchiv). In einer Stadt, die immer wieder durch Belagerungen und Belästigungen heimgesucht wurde, war die Selbstversorgung oftmals eine Notwendigkeit.
Heute wird der Garten gemeinschaftlich von den Anwohnern der Altstadt gepflegt. Im Einklang mit Tradition und nachhaltiger Entwicklung gedeihen hier Gemüsesorten, die bereits vor Jahrhunderten kultiviert wurden. Zwischen den Beeten finden sich historische Sorten wie Schwarzwurzeln, Pastinaken und Mangold, die an den Geschmack längst vergangener Zeiten erinnern. Moderne Elemente, wie die Nutzung von Hochbeeten und biologischem Dünger, ergänzen die traditionelle Gartenarbeit und machen den Garten zu einem herausragenden Beispiel für die Symbiose von Alt und Neu.
Der Garten ist nicht nur ein Platz des Anbaus, sondern auch ein sozialer Raum. Hier treffen sich die Bewohner der Altstadt zu gemeinsamen Pflanzaktionen, Erntedankfesten und gemütlichen Kaffeerunden. Gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit bietet der Garten einen Kontrastpunkt, einen Ort der Entschleunigung und des Austauschs. "Es ist ein Ort, an dem die Menschen zusammenkommen, um Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig zu unterstützen," erklärt Maria Hoffmann, eine Anwohnerin, die seit vielen Jahren aktiv im Garten mithilft ("Stimmen aus der Altstadt", Berner Zeitung).
Für Touristen bietet der versteckte Gemüsegarten einen seltenen Einblick in die alltägliche Lebensweise der Berner. Während die großen Sehenswürdigkeiten der Stadt oft überlaufen sind, ist dieser grüne Rückzugsort eine Einladung zur Entdeckung. Besucher können hier nicht nur die Ruhe und Schönheit des Gartens genießen, sondern auch viel über die Geschichte, Botanik und die sozialen Strukturen der Stadt erfahren. Regelmäßig organisierte Führungen und Workshops ermöglichen es Interessierten, mehr über die Anbau- und Pflegemethoden zu lernen sowie Fragen direkt an die Gärtner zu stellen.
Der versteckte Gemüsegarten im Herzen der Altstadt ist mehr als nur ein Ort des Anbaus. Er ist ein lebendiges Stück Geschichte, ein Symbol der Gemeinschaft und ein Sinnbild für die enge Verbindung von Tradition und Moderne. Die üppig wachsenden Pflanzen und die Liebe zum Detail machen ihn zu einem unverzichtbaren Teil des kulturellen und sozialen Gefüges von Bern. Ein Besuch lohnt sich nicht nur für passionierte Gärtner und Historieninteressierte, sondern für jeden, der einen authentischen Einblick in das verborgene Leben der Berner Altstadt gewinnen möchte.
Wenn man an urbane Gärten denkt, kommen einem oft die großen Parkanlagen oder städtischen Gemeinschaftsgärten in den Sinn, die öffentlich zugänglich und weitläufig gestaltet sind. In Bern jedoch, gibt es eine besondere Art von urbanem Grün, das man erst auf den zweiten Blick entdeckt: die versteckten Hinterhöfe. Diese kleinen, grünen Oasen befinden sich meist zwischen Wohnblöcken und Geschäftsgebäuden und sind oft nur den Bewohnern oder Eingeweihten bekannt.
Hinterhöfe in Bern haben eine lange Geschichte. Viele wurden ursprünglich als Nutzgärten oder kleine Bauernhöfe inmitten der Stadt angelegt. Mit der Zeit verloren sie zwar ihre primäre landwirtschaftliche Funktion, doch ihr Zweck als grüne Rückzugsorte blieb erhalten. Heute sind sie wahre Kleinode, oft liebevoll gepflegt und individuell gestaltet.
Ein besonders beeindruckendes Beispiel ist der Hinterhofgarten in der Gerechtigkeitsgasse. Zwischen den hohen Gebäuden der Altstadt versteckt, ist dieser Ort ein Eldorado für Pflanzenliebhaber. Hier blühen alte Rosensorten neben duftenden Kräutern und perfekt getrimmten Buchsbäumen. Heimische Vögel zwitschern in den Baumkronen, und es ist nicht ungewöhnlich, hier Eichhörnchen bei der Suche nach Nüssen zu beobachten. Ein Bewohner erzählt uns, wie dieser Hinterhof für ihn zur täglichen Oase der Ruhe geworden ist: "Es ist fast, als würde man in einen anderen, ruhigeren Teil der Stadt eintreten. Die Hektik des Alltags bleibt draußen, und man kann hier einfach durchatmen."
Ein anderes, vielleicht weniger bekanntes, aber ebenso faszinierendes Beispiel findet sich in der Länggasse. Hier hat sich eine Gruppe von Studenten zusammengetan, um aus einem verwilderten Hinterhof einen gemeinsamen Garten zu schaffen. Alte Badewannen wurden zu Hochbeeten umfunktioniert, in denen jetzt Gemüse und Kräuter gedeihen. Ein selbstgebauter Komposthaufen sorgt für nährstoffreichen Boden, und in der Ecke des Gartens summen Bienen emsig um einen kleinen Bienenstock. Ein Student erzählt: "Es ist ein wunderbares Gemeinschaftsprojekt, bei dem jeder etwas beiträgt. Es ist nicht nur ein Garten, es ist unser kleines Paradies inmitten der Stadt."
Diese Hinterhöfe sind oft auch Orte kreativen Ausdrucks. In einem Hinterhof an der Effingerstrasse hat eine Künstlerin eine subtile, aber beeindruckende Installation geschaffen. Pflanzen ranken sich um kunstvoll aufgestellte alte Fahrradräder und ausrangierte Gartengeräte. Die Künstlerin erklärt: "Ich wollte die Verbindung zwischen Natur und urbanem Raum darstellen und zeigen, wie beide miteinander harmonieren können." Es ist ein surrealer Anblick, der den Betrachter dazu einlädt, über die Symbiose von Natur und Mensch nachzudenken.
Die Pflege dieser urbanen Gärten erfordert Aufmerksamkeit und Hingabe. Viele der Gärten sind das Werk von Anwohnern, die ihre Freizeit damit verbringen, diese grünen Refugien zu hegen und zu pflegen. Sie sorgen nicht nur für eine schöne Umgebung, sondern fördern auch die biologische Vielfalt und bieten zahlreichen Tieren einen Lebensraum.
Für Touristen bleibt der Zugang zu diesen versteckten Gärten oft versperrt, es sei denn, sie erhalten eine persönliche Einladung. Trotzdem lohnt es sich, durch die schmalen Gassen und Hinterhöfe der Stadt zu schlendern und den Blick für diese verborgenen Schönheiten zu schärfen. Denn auch wenn man nicht in jeden dieser Gärten eintreten kann, so bieten schon die gelegentlichen Blicke durch Einfahrtstore und Zäune genug Vorfreude auf die Entdeckung dieser Grünen Oasen.
Urbanes Grün in den versteckten Hinterhöfen von Bern ist ein Beweis dafür, dass Natur und Stadt hervorragend miteinander harmonieren können. Diese kleinen Oasen, häufig im Schatten der großen Gebäude, sind nicht nur Rückzugsorte für Menschen, sondern auch wichtige Lebensräume für Flora und Fauna. Sie zeigen eindrucksvoll, wie selbst in dicht besiedelten Gebieten Nachhaltigkeit und Naturverbundenheit gelebt werden können.
Die Geschichte dieser Gärten ist ein faszinierender Teil der Geschichte Berns. Sie erzählen von früheren Zeiten und zeigen gleichzeitig, wie wichtig Grünflächen in einer modernen, urbanen Umgebung sind. Also, das nächste Mal, wenn Sie durch Bern spazieren, achten Sie auf die kleinen Durchgänge und Tore – vielleicht entdecken Sie einen dieser wunderbaren, versteckten Hinterhöfe und erleben ein Stück Bern, das abseits der bekannten Pfade liegt.
In der malerischen Stadt Bern, wo historische Architektur und moderne Annehmlichkeiten auf beeindruckende Weise harmonieren, verbergen sich hinter den Fassaden und Toren der Altstadthäuser grüne Oasen, die der Öffentlichkeit meist verborgen bleiben. Diese privaten botanischen Sammlungen der Berner Elite sind nicht nur beeindruckende Schauspiele der Gartenkunst, sondern auch Zeugnisse persönlicher Leidenschaften und botanischer Gewissenhaftigkeit. Diese Gärten sind oft das Ergebnis jahrzehntelanger Hingabe und sorgfältiger pflanzlicher Akklimatisierung und bieten Einblicke in die geschmacklichen und wissenschaftlichen Interessen ihrer Besitzer.
Eine der bekanntesten Sammlungen gehört der alteingesessenen Patrizierfamilie von Effinger, deren Anwesen am Rande der Altstadt fast mystisch anmutet. Der Effinger-Garten zeichnet sich durch seine seltenen botanischen Exoten aus, darunter eine Sammlung von Orchideen der Gattung Paphiopedilum, die in dieser Größe und Vielfalt in Europa einzigartig ist. Besonders eindrucksvoll ist die „Paphiopedilum callosum“, die durch ihre auffälligen, luxuriösen Blüten besticht und der Stolz der Sammlung ist. Diese kostbaren Pflanzen wurden akribisch aus den dichten Regenwäldern Südostasiens importiert und erfolgreich in den Berner Käseglocken-Gewächshäusern kultiviert, wo sie ein konstantes Klima und die perfekte Luftfeuchtigkeit genießen.
Ein weiteres Meisterwerk der Gartenkunst ist die private botanische Sammlung im Anwesen der Familie Sahli, das sich in einem mondänen Teil der Stadt befindet. Die Familie Sahli zeichnet sich durch ihre umfangreiche Sammlung von Heilkräutern und medizinischen Pflanzen aus. Schon im 18. Jahrhundert begann die Familie, die damals führende Ärzte und Apothekengründer stellte, mit der Zusammenstellung dieser Sammlung. Heute kann man in ihrem Garten seltene Exemplare wie den „Echten Arznei-Baldrian“ (Valeriana officinalis) und die „Alraune“ (Mandragora officinarum) finden, eine Pflanze, die in der Antike und im Mittelalter wegen ihrer magischen und medizinischen Eigenschaften hochgeschätzt wurde.
Mit besonderem Interesse studieren Botaniker auch den Garten von Karl Haller, einem passionierten Pflanzenkundler und ehemaligen Direktor des Botanischen Gartens der Universität Bern. Seine Sammlung umfasst vor allem alpine und subalpine Pflanzenarten, die für ihre Robustheit und ihre oft winzigen, aber faszinierenden Blüten bekannt sind. Ein Highlight seiner Sammlung ist der seltene „Berner Steinbrech“ (Saxifraga oppositifolia), der in extremen Höhenlagen der Alpen gedeiht. Diese Pflanze wurde von Haller selbst bei zahlreichen Expeditionen in die Schweizer Alpen entdeckt und erfolgreich in seinem städtischen Garten akklimatisiert.
Interessant ist auch, wie diese exklusiven Gartenanlagen oft als Treffpunkte für die wissenschaftliche und gesellschaftliche Elite Berns dienten. Der Garten des Bankiers und Kunstmecenaten Jacques Wohlwend ist ein Paradebeispiel dafür. Wohlwends Sammlung konzentriert sich auf prunkvolle Rosensorten aus aller Welt, darunter die teure und seltene „Juliet Rose“, die aufgrund ihrer besonderen Zucht und der langwierigen Kultivierung als eine der kostspieligsten Rosen der Welt gilt. Sein Garten war immer wieder Schauplatz für eine Vielzahl an gesellschaftlichen Anlässen, bei denen die Gäste in einem Ambiente aus duftenden Blüten und geschmackvollen Kunstobjekten flanierten.
Die privaten botanischen Sammlungen der Berner Elite sind somit nicht nur Oasen der Schönheit und Ruhe, sondern auch lebendige Archive botanischer und kultureller Geschichte. Sie zeugen von der Leidenschaft und dem Engagement ihrer Besitzer und bieten gleichzeitig faszinierende Einblicke in die Geschichte des botanischen Wissens und der Gartenkunst in Bern. Durch den sorgfältigen Erhalt und die liebevolle Pflege dieser Sammlungen tragen die Eigentümer dazu bei, die botanische Vielfalt zu bewahren und den wissenschaftlichen Austausch zu fördern – ganz im Sinne der traditionsreichen und zukunftsorientierten Kultur der Stadt Bern.
Diese grünen Geheimnisse hinter verschlossenen Toren und Gartenmauern sind eine kaum entdeckbare Facette Berns, die jenseits der üblichen Touristenpfade liegt und ein tieferes Verständnis sowohl der botanischen als auch der sozialen Geschichte dieser vielseitigen Stadt bietet.
Unter den vielen verborgenen Schätzen, die Bern abseits ausgetretener Pfade bietet, besticht ein Ort durch seine exotische Schönheit und kulturelle Tiefe: der unbekannte japanische Garten im Botschaftsviertel. Dieser Garten ist ein Juwel, das die Ruhe und die ästhetischen Prinzipien der japanischen Gartenkunst mit der urbanen Landschaft Berns verschmelzen lässt.
Der japanische Garten, auch Niwa genannt, öffnet sich Besuchern als friedlichen Rückzugsort, der dem hektischen Treiben der Stadt entkommt. Verborgen hinter den traditionellen Mauern der japanischen Botschaft, ist dieser Garten ein zweifellos exotisches Paradies und ein Meisterwerk der Landschaftsgestaltung. Er wurde in den 1960er Jahren von dem renommierten Landschaftsarchitekten Ken Nakajima entworfen, der international für seine harmonischen und naturnahen Gärten bekannt ist. Nakajima sagte einmal: „Ein Garten sollte nicht nur ein Kunstwerk sein, sondern auch eine spirituelle Erfahrung vermitteln.“ Diesem Leitgedanken folgend, finden Besucher hier eine perfekte Synthese aus Natur und menschlicher Kreativität.
Der Garten beherbergt typische Elemente der japanischen Gartenästhetik: sorgfältig platzierte Steine, ein kleiner Teich mit Koi-Karpfen, Zierkirschen, Ahornbäume und kunstvolle Laternen. Jeder Bestandteil des Gartens wurde sorgfältig ausgewählt und platziert, um Ruhe und Besinnlichkeit zu fördern. Das Herzstück des Gartens bildet ein malerischer Teich, der von einer zierlichen Brücke überspannt wird. Die reflektierenden Wasserflächen schaffen ein Gefühl von Tiefe und Unendlichkeit, das durch die Spiegelung der umliegenden Pflanzenwelt verstärkt wird.
Ein weiteres zentrales Merkmal ist der Steingarten, der auch als Karessansui bekannt ist. In diesem Bereich sind Sand und Steine so arrangiert, dass sie das Bild einer friedlichen, welligen Meereslandschaft erzeugen. Dieser Stil der Gartenkunst wird oft als „Zen-Garten“ bezeichnet und dient in der japanischen Kultur als Werkzeug zur Meditation und inneren Einkehr.
Die Pflanzenpalette im Garten wurde so ausgewählt, dass sie zu jeder Jahreszeit einen anderen Eindruck bietet. Im Frühling blühen die Kirschbäume und erfüllen den Garten mit zarten Blüten, im Sommer bietet das üppige Grün eine erfrischende Kühle, im Herbst brillieren Ahornbäume in leuchtenden Rottönen und im Winter erzeugen die immergrünen Pflanzen eine ruhige, meditative Landschaft. Diese saisonale Wandelbarkeit verleiht dem Garten eine dynamische und doch beständige Schönheit, die jeden Besuch zu einem einzigartigen Erlebnis macht.
Ein besonders bewegender Aspekt des Gartens ist seine Geschichte und symbolische Bedeutung. Im Zuge der Nachkriegszeit und der Stärkung der diplomatischen Beziehungen zwischen Japan und der Schweiz wurde der japanische Garten als Zeichen der Freundschaft und des kulturellen Austauschs geschaffen. Seit seiner Einweihung dient der Garten nicht nur als Erholungsort, sondern auch als Schauplatz für kulturelle Veranstaltungen und traditionelle Feste, wie beispielsweise die Hanami, die Kirschblütenschau.
Der Zugang zu diesem verborgenen Schatz ist jedoch exklusiv. Oftmals geöffnet nur für besondere Anlässe oder nach Vereinbarung, bleibt der japanische Garten im Botschaftsviertel für viele ein unerreichbares Paradies. Dennoch schaffen gelegentlich organisierte Führungen und kulturelle Events Möglichkeiten, diesen Ort zu erkunden und in die faszinierende Welt der japanischen Gartenkunst einzutauchen.
Der japanische Garten im Botschaftsviertel von Bern ist ein stiller Zeuge einer besonderen Verbindung zwischen zwei Kulturkreisen. Er ist ein Ort, an dem Gedanken zur Ruhe kommen können und der Geist inspiriert wird. Das Glockenspiel der entfernten Tempelglocke scheint inmitten von Bern unmöglich, doch im Kern dieses Gartens ist sogar das Klingen des Unhörbaren eine greifbare Realität.
Die Aare, der weite und kristallklare Fluss, der sich durch das Herz von Bern schlängelt, bietet nicht nur beeindruckende Panoramen, sondern beherbergt auch einige der verträumtesten und abgelegensten Nischen der Stadt. Diese kleinen Oasen entlang der Ufer verleihen Bern einen unsichtbaren Charme und bieten eine erholsame Flucht aus dem Alltag. In diesen Abschnitten der Stadt finden sich oft Geschichten und Geheimnisse, die in traditionellen Reiseführern meist unerwähnt bleiben. Lassen Sie uns gemeinsam einige dieser bezaubernden Orte entdecken.
Die erste Station unserer Reise entlang der Aare ist der Elfenaupark. Mit einer Fläche von etwa 80 Hektar ist der Elfenaupark einer der größten Parks in Bern und zugleich ein naturbelassenes Paradies. Ursprünglich im 18. Jahrhundert von Herzogin Anne Charlotte von Pfalz-Zweibrücken als Landschaftsgarten nach englischem Vorbild angelegt, hat dieser Park sein ursprüngliches Konzept weitgehend bewahrt. Verschlungene Pfade, historische Bäume und kleine Gewässer laden zum Verweilen ein. Oft trifft man hier auf Einheimische, die den Park für Spaziergänge, Jogging und ruhige Momente der Reflexion nutzen. Ein besonderes Highlight ist der Ruhebereich direkt am Aareufer, wo Sie das Geräusch des sanft fließenden Wassers genießen können, das von Bäumen und Grünflächen eingerahmt wird.
Weiter flussabwärts entdecken wir den Muribad-Weg, ein kleiner, nahezu geheimer Pfad, der entlang der Aareschlaufe führt. Diese Oase fernab des Trubels der Stadt bietet nicht nur eine imposante Sicht auf die Altstadt von Bern, sondern auch viele kleine verträumte Plätzchen, die zum Entspannen einladen. Der Weg ist gesäumt von wilden Blumen und strahlend bunten Sträuchern, die im Sommer in voller Blüte stehen und einen wunderbaren Kontrast zum tiefen Blau des Flusses bilden. An besonders sonnigen Tagen spiegeln sich hier die Farbenpracht der Pflanzen und das azurblaue Himmel im Wasser und schaffen ein fast mystisches Ambiente.
Nicht weit davon entfernt, ein wenig versteckt und leicht übersehen, finden wir den Schlössli-Park. Dieser kleine Park, der sich durch seine Hanglage und die Nähe zur Aare auszeichnet, bietet eine unvergleichliche Aussicht auf das Flusstal und die umliegende Landschaft. Er ist besonders bekannt für seine alten, in die Parkgestaltung integrierten Obstbäume, die im Frühling in einem Meer aus zartrosa und weißen Blüten erstrahlen. Ein besonderes Erlebnis ist es, hier ein Picknick zu veranstalten und dem Zwitschern der Vögel zu lauschen, die die Ruhe dieser abgeschiedenen Grünfläche ebenfalls zu schätzen scheinen. Im Herbst verwandeln sich die Bäume in ein Farbenspiel aus Rot, Gold und Braun und bieten ein malerisches Bild, das Fotografen aus der ganzen Region anzieht.
Eine weitere Perle entlang der Aare ist der Dalmaziquai. Dies ist ein besonders charmanter Abschnitt des Flusses, der von schattenspendenden Bäumen gesäumt ist und einen romantischen Charakter besitzt. Hier finden sich immer wieder kleine Bänke, die zum Verweilen einladen, sowie verwunschene Ecken, die darauf warten, entdeckt zu werden. Der Dalmaziquai ist besonders bei Pärchen beliebt, die die Ruhe und Abgeschiedenheit dieses Ortes genießen. Die botanische Vielfalt und die gut erhaltene Natur verleihen dem Quai eine magische Atmosphäre, die ihn zu einem Ort macht, an dem man den Kopf frei bekommt und die Seele baumeln lassen kann.
Abschließend darf der sagenumwobene Englische Garten nicht unerwähnt bleiben. Dieser stilvolle Garten befindet sich ebenfalls entlang der Aare und ist bekannt für seine symmetrische Gestaltung und die kunstvollen Hecken. Die verschiedenen kleinen Plätze, die der Garten bietet, sind von Grünflächen und statuenartigen Buchsbaumskulpturen gesäumt. In der Mitte thront ein steinerner Pavillon, der oft für romantische Hochzeiten und elegante Veranstaltungen genutzt wird. Der Englische Garten ist ein Beispiel par excellence für die kunstvolle Gartenarchitektur des 19. Jahrhunderts und ein Paradies für Botaniker und Geschichtsliebhaber gleichermaßen.
Die verträumten Nischen entlang des Aareufers sind mehr als nur grüne Flächen; sie sind historische Schätze, die Jahrhunderte der Pflege und Liebe in sich tragen. Sie sind Orte der Ruhe, des Nachdenkens und der Inspiration – kleine Paradiese, die darauf warten, von Ihnen entdeckt zu werden.
Einleitung
Die Stadt Bern bietet ihren Besuchern zahlreiche grüne Oasen, die wie kleine Schätze inmitten des städtischen Trubels versteckt sind. Neben den bekannten Parks und öffentlichen Grünflächen gibt es auch eine wachsende Zahl von Gemeinschaftsgärten, die in den letzten Jahren eine wahre Renaissance erlebt haben. Diese städtischen Gartenprojekte fördern nicht nur das gemeinschaftliche Gärtnern, sondern stärken auch das soziale Gefüge der Nachbarschaften und bieten einen nachhaltigen Beitrag zum urbanen Ökosystem.
Geschichte und Entwicklung
Die Tradition der Gemeinschaftsgärten in Bern reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück, als sogenannte "Arbeitergärten" angelegt wurden, um der städtischen Bevölkerung eine Möglichkeit zur Selbstversorgung zu bieten. Diese frühzeitigen Formen des Gärtnerns wurden jedoch im Laufe des 20. Jahrhunderts von der zunehmenden Urbanisierung und der damit verbundenen Bodenversiegelung verdrängt.
Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts erlebten Gemeinschaftsgärten eine Wiedergeburt, inspiriert von globalen Trends wie Urban Gardening und Permakultur. Besonders in den letzten zwei Jahrzehnten hat sich eine Vielzahl von Gemeinschaftsgartenprojekten in Bern etabliert. Diese Gärten sind oftmals Initiativen von Bürgergruppen, die sich für die nachhaltige Nutzung öffentlicher und privater Flächen engagieren.
Bekannte Gemeinschaftsgärten in Bern
Ein prominentes Beispiel moderner Gemeinschaftsgärten in Bern ist der Garten "Familiengartenverein Lorraine". Dieser Garten, der sich im gleichnamigen Stadtteil befindet, bietet Parzellen für Anwohner zur individuellen Nutzung. Die gemeinschaftlichen Bereiche werden gemeinsam gepflegt und dienen als Veranstaltungsort für Nachbarschaftsaktivitäten.
Ein weiteres faszinierendes Projekt ist der "Urban Agriculture Bern" am Murifeld. Dieser gemeinschaftliche Garten ist Teil eines breiteren Netzwerkes von urbanen Landwirtschaftsprojekten und wird von einer gleichnamigen Organisation betreut. Ziel ist es, nicht nur Nahrungsmittel zu produzieren, sondern auch Bildungsangebote rund um das Thema nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.
Soziokulturelle Bedeutung und soziale Innovationen
Die Bedeutung der Gemeinschaftsgärten für das städtische Leben in Bern kann kaum überschätzt werden. Sie fungieren als grüne Lungen der Stadt und bieten Raum für Begegnungen und gemeinschaftliches Handeln. Gerade für Familien mit Kindern oder ältere Menschen bieten sie wichtige Freizeitmöglichkeiten und fördern die intergenerationelle Zusammenarbeit.
Ein bemerkenswertes Beispiel für soziale Innovation im Kontext von Gemeinschaftsgärten ist der "GartenCoop-Bern". Diese Kooperative verfolgt das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft (Community Supported Agriculture - CSA). Hier teilen sich Verbraucher und Produzenten die Risiken und Erträge der landwirtschaftlichen Produktion. Solche Initiativen revolutionieren nicht nur die Lebensmittelversorgung, sondern schaffen auch neue Formen von Gemeinschaft und Solidarität.
Ökologische Beiträge