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Marco Polo reiste im Jahr 1271 mit seinem Vater und Onkel In Richtung China zum Kublai Kahn. Mehr als zwanzig Jahre lang wird er ihm als Berater dienen und in seinem Auftrag ausgedehnte Reisen durch die Weiten des Chinesischen Reiches unternehmen. Riesige Städte, grandiose Paläste und unermessliche Schätze - was der junge Marco Polo im fernen China entdeckte, übertraf die kühnste Vorstellungskraft. Seine teilweise unglaublichen Beobachtungen lassen sich in diesem, vielleicht bedeutendsten Reisebericht überhaupt, nachlesen.
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Seitenzahl: 396
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Marco Polokam 1254 als Sohn des venezianischen Kaufmanns Niccolò Polo auf die Welt. Zusammen mit seinem Vater und Onkel brach er 1260 zu seiner berühmt gewordenen Reise auf. 1298 gerät er nach einer Seeschlacht in Genueser Gefangenschaft. In Haft verfasst er den hier vorliegenden Reisebericht. Er stirbt 1324 in Venedig.
Dr. Detlef Brennecke (geb. 1944)war in seiner Jugend Filmschauspieler in Berlin. Später lehrte er als Professor Skandinavistik in Frankfurt am Main. Seine zahlreichen Bücher über Abenteurer und Entdecker wurden in etliche Sprachen übersetzt.
Zum Buch
»Ich habe nicht die Hälfte von dem erzählt, was ich gesehen habe, weil keiner mir geglaubt hätte.«
Marco Polo
Marco Polo reiste im Jahr 1271 mit seinem Vater und seinem Onkel in Richtung China. Ziel war der Palast des Kublai Khan. Mehr als zwanzig Jahre lang wird Marco Polo dem Enkel Dschingis Khans als Berater dienen und in seinem Auftrag ausgedehnte Reisen durch die Weiten des Chinesischen Reiches unternehmen. Was der junge Marco Polo im fernen China entdeckte, übertraf die kühnste Vorstellungskraft. Seine Beobachtungen blieben für die Nachwelt erhalten: im vielleicht bedeutendsten Reisebericht überhaupt.
Durch sein Sprachtalent gewinnt der junge Marco Polo das Vertrauen des Kublai Khan, des Großkhans der Mongolen. In diplomatischer Mission wird er auf Reisen durch das riesige Reich entsandt. In Hangzhou dient er drei Jahre lang als Gouverneur. Polo durchquert China und Tibet und stößt bis nach Südostasien vor, in die Gebiete des heutigen Birmas, Thailands, Vietnams und Indonesiens. Die Details, die er in seinem Bericht festhält, sind unglaublich: Er sah riesige Städte, einen mobilen Palast, unermessliche Weiten und märchenhafte Schätze.
Heute gilt Marco Polos Schrift als eines der einflussreichsten literarischen Werke des ausgehenden Mittelalters und als einer der bedeutendsten Reiseberichte überhaupt.
DIE 100 BEDEUTENDSTEN ENTDECKER
Marco Polo.Frontispiz der ersten deutschen Ausgabe seinesReiseberichts, Holzschnitt von 1477
Marco Polo
DieBeschreibungder Welt
Die Reise von Venedignach China
1271 – 1295
Herausgegebenvon Detlef Brennecke
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.de abrufbar.
Es ist nicht gestattet, Abbildungen und Texte dieses Buches zu scannen, in PCs oder auf CDs zu speichern oder mit Computern zu verändern oder einzeln oder zusammen mit anderen Bildvorlagen zu manipulieren, es sei denn mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Alle Rechte vorbehalten
Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2013
Der Text basiert auf der Ausgabe Edition Erdmann, Wiesbaden 2013
Lektorat: Dietmar Urmes, Bottrop
Covergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbH
nach der Gestaltung von Nele Schütz Design, München
Bildnachweis: akg-images GmbH, Berlin
eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0346-5
www.marixverlag.de
INHALT
VORWORT DES HERAUSGEBERS
»Nicht den zwanzigsten Teil habe ich beschrieben« Dennoch ist Marco Polos Bericht bis heute unerschöpflich
PROLOG
ERSTES BUCH
ZWEITES BUCH
EPILOG
EDITORISCHE NOTIZ
WEITERFÜHRENDE LITERATUR
Empfehlungen für Leser, die mehr über Marco Polo wissen wollen
LEBENSDATEN
VERZEICHNIS DER ORTSNAMEN
VORWORT DES HERAUSGEBERS
»Nicht den zwanzigsten Teil habe ich beschrieben«
Dennoch ist Marco Polos Bericht bis heute unerschöpflich
Zögernd noch und verschwommen lösten sich im Morgendämmern der Geschichte Europas aus Trugbildern und Gerüchten die Schemen eines Reiches im fernsten Osten. Geisterhaft waren Gestalten, die hinter dem Boreas wohnten, dem Wind, der von Norden her weht, schon im 8. Jahrhundert vor Christus in einem Fragment aus dem Frauenverzeichnis des griechischen Rhapsoden Hesiod vorübergehuscht. Als Vorboten gleichsam … Denn binnen Kurzem erschienen die »Hyperboreer« in einer Weltschau des Schamanen Aristeas von Prokonnesos bereits mit deutlichem Umriss: Sie seien eine Population, die anders als all ihre Nachbarn friedfertig auftritt. Mit diesen arglosen Menschen wurden von Stund an Gefilde verbunden, in denen die Seligen ebenso hausten wie Einäugige und Greifen, wo ewiges Leben herrschte und ein Funkeln und Leuchten erstrahlte vom Gold ringsumher: ein Zaubergarten am Rande der Oikumene, der besiedelten Breiten – zugänglich nurmehr den Göttern.
Danach, als sich im 6. Jahrhundert mit der Beschreibung der Erde des Hekataios von Milet verstörend und betörend Indien ins Blickfeld der Europäer schob, wurden die Mirakel des Orients dort angesiedelt, bis sie sich im Schatten des Fassbaren allmählich verloren. Denn hatte Skylax von Karyanda noch in seiner Umseglung der Säulen des Herakles an der Schwelle vom 6. zum 5. Jahrhundert von schaurigen Ausgeburten gefaselt, die ihre Plattfüße als Sonnenschirme benutzten, und von gigantischen Ameisen gefabelt, die im Sand nach Gold schürften, konnte Herodot in seinen Historien am Ausgang des 5. Jahrhunderts die Inder mittlerweile als Zeitgenossen bezeichnen, »die wir kennen und von denen wir genauere Zeugnisse haben«. Die Annahme freilich, dass ihre Gegend »der äußerste Landstrich im Osten« sei, wurde erst an jenem Tag des Spätsommers 326 zerstreut, als Alexander der Große auf seinem Marsch durch den Subkontinent am Hyphasis gen Süden schwenkte. »Vielleicht fließen ja noch viele andere größere Flüsse auf indischem Boden«, gab der Chronist der Kampagne, Arrian, um die Mitte des 2. Jahrhunderts nach Christus im Alexanderzug zu bedenken. »Aber ich kann nichts Sicheres über die Gebiete jenseits des Hyphasis behaupten, weil der Makedonenkönig nicht über den Hyphasis hinausgekommen ist.«
So gewissenhaft dies vorgetragen war, so aussagestark war es zugleich. Denn es bekräftigte, dass das Finis terrae nicht in Indien lag. Zumal es für diesen Befund seit ungefähr der Zeitenwende handfeste – oder sagen wir besser: hauchfeine – Beweise gab. In seinem Hexameter-Epos Über das Landleben (29 v. Chr.) lehrte der Römer Vergil, dass nicht jedwede Frucht in jeglichem Boden gedeiht, sondern zur rechten Entfaltung ihr ursprüngliches Umfeld benötigt. Schulmeisternd fragte er:
»Soll ich von alledem singen? Wie Balsam aus duftendem Holze träufelt, wie Beeren trägt der immergrüne Akanthus, wie Äthiopiens Waldung strahlt von schneeiger Wolle und die Chinesen von Blättern kämmen die seidigen Flocken?«
Allein den Volksnamen »Chinesen« kannten die Römer (und die Griechen) noch nicht. Sie sprachen von »Seres«, und das umschloss die Hersteller wie auch die Lieferanten von Seide.
Die Route, über die sie ihre Ware exportierten, begann an diversen Punkten in der Heimat der »Seres«. Daraufhin führte sie entweder auf einer nördlich der »Hemodischen Berge« sich verzweigenden Strecke um Wüsten herum oder verlief auf einer südlich des Himalaya sich verästelnden Straße durch Indien hindurch. Zuletzt erreichte sie die Ufer des Mittelmeers, wo sie sich nach Afrika und Europa, nach Byzanz und Alexandria abermals entfächerte. Ihr bevorzugtes Ziel indessen war Rom.
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