Besuch im großen Zoo - Günter Saalmann - E-Book

Besuch im großen Zoo E-Book

Günter Saalmann

4,8

Beschreibung

Dies sind die Gedichte, Reime und Rätsel aus drei Jahrzehnten. Vieles wurde hie und da veröffentlicht, auch von meinem Freund Helmut "Joe" Sachse vertont, anderes aus Schubladen zusammengekramt. Die (eigenen) Kritzeleien stammen fast allesamt aus Vorlesungsnachschriften am Literaturinstitut "Johannes R. Becher" in Leipzig aus den Jahren 1973 bis 1976. (Man hat dort trotzdem gut aufgepasst, liebe Kinder!) Sie, die Kritzeleien sind lediglich jetzt auf dem Computer nachgearbeitet, den Texten (sehr) frei zugeordnet und manchmal auch ein wenig aktualisiert worden. Es geht los mit freundlichen Reimereien für Kleine, "steigert" sich bis ins Erwachsenen-Lesealter und wird zum Schluss bissig bis bösartig - ganz so, wie sich der eben der Autor selbst verwirklichen durfte.

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

STREICHELGEHEGE

Der Obstsalat

Tanz, Teddy

Die Schildkröte Grete

Kindertag

Mir fehlt am Bett ein Bein

Heut heiratet Grit

Nudeln in der Waschmaschine

In Franzens Ranzen

Eine Nacht in Australien

Die Augen sind zum Heulen da

Nein, Franz-Kurtchen ist kein Schwein

Lott-Marie

Abzählreim

Das arme, arme Sonntagshemd

Tischsprüche

Sonnenblume

In meinem grünen Garten

Oft, an schwülen Sommertagen

Treibt euren Kreisel

Als der Heiner kleiner war

Schlaflied für mein Schaf

Ich zeichne ein Haus

Wenn Frieder erst gross ist

Der Eismann ist kein Schneemann

Rätselei 1

Affeninsel

Wer traut sich so was

Ein Schicksal am Südpol

In der Arktis

Acht lächerliche Fragen

Aus der Würmerwelt

Safari

In der ganz verstaubten Laube

Wie kommt der Hund in die Badeanstalt

Ich zog mal an 'nem Katerohr

Der Frühlingswurm

Die Nachtigall vom Gallenstein

Der eitle Spitz

Guten Magen!

Topf Ziegenmilch

Meerschweinchens Geburtstagslied

Mein armer Gaul

Die Gans im Fuchspelz

Pfau und Leu

Sicherer Schutz

Der Siebenmeilenkater

Richtig reimen!

Die Bayern und Böhmen sind schuld

Der alte Zirkusdackel

Füdeldüdeldü

Merk dir den Tamariskenstrauch

Das Märchenschwein

Frühling im Zoo

Taube Friedel

Der gerechte Strohsack

Die Angel

Das Frühstück und das Abendstück

Rezept gegen Wut

Wandertag im Arzgebirg 1985

Sonnenstäubchen

Lügenlied

Der dreissigste Februar

Wir basteln für Weihnachten

Weswegen hat es geregnet in Sachsen?

Verkohlter Kohl

Der Pustekuchen

Das Gespenst

Zum ersten Mai

Zum Internationalen Frauentag

Sieben Gangster, drei Gespenster und ein Monster

Schlechte Laune

Limericks

Die Reise nach Berlin

Im Rathaus zu Gross-Schilda (1)

Zedernzapfenernte auf sibirisch

Kusnetschik

Mein Freund Juri

Schoch-i-Zinder

Ukrainisches Scherzlied

Der Rumtopf

Gedicht mit schlechten Wörtchen vom frechen Dörtchen

Herr Lehrer, ja warum?

Fragen eines unschuldigen Kindes

Der atemlose Spiegel

Posaune blasen

Mir schwimmt im Auge 'ne Fluse

Makkaroni

Mauschetschahn

Doppeltgemoppelt

Der Lorbeer

Fahrrad fahren

Reime zum Schütteln

Staatstelegramme

Rhabarberlied

Im Frühzug

Dichte 7,87 oder der Untergang der drei Kaiser

Anno Domini 962

Neues aus der Mogelei

Anett muss Staub saugen

Vom Nutzen der Brombeere

Jungs, wenn ihr könnt

Urgrossvater

Wer zieht die frechsten Fratzen

Drei Beiträge zur Musik

Stringendo

Rolf Räbchen

Kinder sind Kinder

Geisterstunde

Ich sah zwei Gäule grasen

Der Kapitän

Ammenmärchen

Das Vorbild

Der Computer

Am Ostpol

Der Westpol

Charaktersache

Die Schrankwand

Lob der Dase

Steiler Aufstieg

Immer fein aufessen

Sossenlöffel und Bratengabel

Immer schneller

Patent Haussegen

Mühlespiel

Auf dem Bahnsteig

Der kalte, flimmernde Himmelsstern

Höllengedicht für finstere junge Schurken

Rätselei 2

Raubtierhaus

Wunder der Chemie

Am Stammtisch

Das exklusive Interview

Das Geheimnis

Ohne Umschweife

Das Geheuer

Der alte Bettler

Ein Küchenlied

Weihnachts-Sonettchen

Bleistift und Poet

Ein Dichter wollte angeln

Der theoretische Kongress

Beim Reimschmied

Die beiden Hechte

Du sitzt und liest

Deutscher Umlaut

Die Nordpolizei

Die Südpolizei

Gedicht zur Trommel

Mit einem Zirkus über Land

Hinterjapanischer Fussball

Die Wippe

Wer ist der Mann, der alles weiss

Kleine Fabel

Im Rathaus zu Gross-Schilda (2)

In der Savanne

Staatshymne für das Schlaraffenland

Die Reise, '89

Sommerspaziergang für den Naturfreund

Prost Neujahr

Der Rudi

Schlaflied

Das grosse Sommerfest

Stundenvogel

Der alte Drummer

Seniorentennis mit Palindrom

Palindrome:

Zickzacklesen

Pyramidenspiel

Die Globusfliege

Rasche Abhilfe

Sprüche:

Das Übliche und das Übel

Politik

Patriotismus

Überwundene Einfalt

Schön wär's

Neujahrswunsch

Gipfeltreffen

Gewaltverzicht

Woher der Weihnachtsmann kommt

Gebet

Ruf der Erbse

Die Alten

Der Löwe beim Friseur

Idyll

Wär ja schlimm

Klage führt ein rechter Knecht

Toleranz, Toleranz

Gedicht im Zeitgeist mit positivem Schluss

Trotz alledem!

Ach, Oskar

Rätselei 3

Blümchenbeet

Gutes Ende

Die Gänse feiern Blümchentaufe

Die Schellenkuh

Schönheit vergeht

Das arme Geisslein!

Ein löwenstarkes Paar

Hätte, hätte!

Kastanien in Spanien

Doppeltes Glück

Zum Gedenken

Fuchs und Fuchsie

Kamel und Kamelie

Der Drachenbaumschaumtraum

Elternsorgen

Der reiselustige Wurm

Üble Nachrede

Missverständnis

Aberglaube

Schönheitskonkurrenz

Strafe muss sein

Hexenküche, vegetarisch

Nächtlicher Hunger

Amtsbeschwerde

Gut gemeint

Erster Preis

Der Hundeverein

Billige Flugstunden

Grosses Problem

Gemein!

Tischmanieren

Die nette Familie Hinze

Leider keine Krallen

Rätsellösungen

Rätselei 1

Rätselei 2

Rätselei 3

Günter Saalmann

E-Books von Günter Saalmann

Impressum

Günter Saalmann

Besuch im Großen ZOO

ISBN 978-3-86394-060-7 (E-Book)

Die Druckausgabe erschien 2005 bei Books on Demand GmbH

Titelbild und alle Grafiken: Günter Saalmann

© 2011 EDITION digital®Pekrul & Sohn GbR Alte Dorfstraße 2 b 19065 Godern Tel.: 03860-505 788 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.edition-digital.com

Dies sind die Gedichte, Reime und Rätsel aus drei Jahrzehnten. Vieles wurde hie und da veröffentlicht, auch von meinem Freund Helmut "Joe" Sachse vertont, anderes aus Schubladen zusammengekramt. Die (eigenen) Kritzeleien stammen fast allesamt aus Vorlesungsnachschriften am Literaturinstitut "Johannes R. Becher" in Leipzig aus den Jahren 1973 bis 1976. (Man hat dort trotzdem gut aufgepasst, liebe Kinder!)

Sie, die Kritzeleien sind lediglich jetzt auf dem Computer nachgearbeitet, den Texten (sehr) frei zugeordnet und manchmal auch ein wenig aktualisiert worden.

Chemnitz, 1. November 2005

Ein Gedicht ist entweder was zum Spielen oder nicht.

STREICHELGEHEGE

Der Obstsalat

Ein Apfelstück,

ein Birnenstück,

Bananenscheibchen,

nicht zu dick,

Rosinchen,

Mandarinchen

stopf ich mir rein,

das ist gesund!

Nun hab ich

Obfffwawap üm Mump.

Tanz, Teddy

Tanz mit mir mein Teddybär,

hast 'ne Nas, die mag ich sehr,

obenrum mit Wuschelhaar,

untenrum mit Huschelwar'.

Tanz, Teddy, tanze.

Tanz mit mir mein Teddybär,

hast 'nen Bauch, den mag ich sehr,

vorne ganz aus Polsterol,

hinten ganz aus Rolsterpol.

Tanz, Teddy, tanze.

Tanz mit mir mein Teddybär,

hat ein Bein, kein andres mehr.

Hast ein Bein aus Strobelheu,

ganz und gar aus Hobelstreu.

Tanz, Teddy, tanze.

Die Schildkröte Grete

Die Schildkröte Grete

saß traurig im Sand,

für die quakenden Kröten

so uninteressant.

Zum Springen zu dick, ach,

zum Klettern zu dumm.

Warum bist du so stille?

Was bist du so stumm?

Und wie sie da weinte,

und wie sie da kroch,

lag im Sand eine Flöte,

die ging sogar noch.

Die Schildkröte Grete

versteckt' sich im Wald.

Und sie blies auf der Flöte

und konnte es bald.

Sie blies ja so traurig,

sie blies ja so schön,

da kamen die Kröten,

das Wunder zu sehn.

Sie lauschten drei Tage,

dann hielten sie Rat.

Und sie schenkten der Flöterin

einen Strauß aus Salat.

Kindertag

Ob bei Jimmi oder Jonny,

ob bei Kathi oder Kai,

ob bei Mimi oder Mommi,

Pedro, Lisa und Marei,

ob bei Wowa oder Bruni –

überall ist erster Juni.

Mir fehlt am Bett ein Bein

Mir fehlt am Bett ein Bein,

wie sollt' ich da nicht schrei'n?

Mein Vater repariert's nicht,

meine Mutter – rührt's nicht,

mein Bruder hat's zerbrochen,

das war vor sieben Wochen.

Und ich, ich bin noch klein.

Wie sollt' ich da nicht schrei'n?

Heut heiratet Grit

Heut heiratet Grit.

Wer heiratet mit?

Der Heiner, der Heiner,

der wagt den Schritt.

Was trägt man zur Feier?

'nen Hut und 'nen Schleier,

ein Kleid, recht weit,

davon reden die Leut.

Womit fährt man zur Heirat?

Mit'm Auto, mit'm Dreirad.

Grit tritt, Heiner schiebt,

wenn er sie liebt.

Was braucht man zur Hochzeit?

'ne Küche und Kochzeit.

Klops, Drops, Sauerkohl.

Bekomm' es euch wohl.

Wer tanzt auf dem Feste?

Ein Hof voller Gäste,

eine Windel voll Wind.

Fürs Kind.

Nudeln in der Waschmaschine

Freunde, überlegt mal scharf,

warum man dies und das nicht darf.

Etwa: in der Kaffeemühle

süße Kognakbohnen mahlen.

Etwa: in dem Spielzeugladen

nur mit Spielzeuggeld bezahlen.

Etwa: seinen Wellensittich

mit gekautem Gummi füttern,

etwa: seine müde Mutter

ständig durch Gebrüll verbittern.

Nudeln in der Waschmaschine,

Butter in der Haarfrisur,

Tinte in der Blumenvase,

Suppe in der Küchenuhr,

und den Finger in der Nase

schätzen Mütter auch nicht. Leider.

Freunde, überlegt mal scharf,

wieso man dies und das nicht darf.

Richtig: weil die Kognakbohnen

einer Kaffeemühle schaden.

Richtig: Spielzeuggroschen gibt es

schon genug im Spielzeugladen.

Richtig: weil bei müden Müttern

die Geduld nicht endlos lang ist.

Richtig: Weil der Wellensittich

innen zuklebt und dann krank ist.

Nicht mehr singt. Kann sogar sterben.

Und die Schleuder schleudert nicht,

Butter ranzig, Uhrwerk rostig,

oder gar der Finger – bricht

ab! Und was für Plag' es kostet,

Tintenblumen zu entfärben!

In Franzens Ranzen

In Franzens Ranzen haust die Ranzenmaus,

beißt Monde aus den Schnitten und vergräbt sie

im Malzeug. Schlappt die Füllertinte aus.

Auch Plastilin mit Turnschuh überlebt sie.

Meist pflegt sie still im Löschpapier zu wuseln.

Ihr Nest – ein Keksstanniol, ein Fünfmarkschein.

Knackt sich ein Zirkelminchen, so halb im Duseln,

das bröckelt hinten raus, so klein und fein.

Mitunter lugt durch eine Naht im Ranzen

ein blauer Bart, ein Auge, vorwurfsvoll.

Der Lehrer ist noch froh, im Fall von Franzen:

Franz folgt dem Unterricht.

Im großen Ganzen.

Eine Nacht in Australien

(Wohin die neue deutsche Rechtschreibung noch nicht vordrang)

Es fand das Kängu keine Ruh,

fand keine Ruh,

fand keine Ruh,

fand einfach keine Ruh.

Der Beutelmaulwurf rät ihm zu:

Nun schlafe du,

nun schlafe du,

tut selbst kein Auge zu.

Ihm rät der Beutelmarder zu:

Nun schlafe du,

nun schlafe du,

tut auch kein Auge zu.

Der Beutelbär und -dachs dazu:

Nun schlafe du,

nun schlafe du,

Sie tun kein Auge zu.

Da fand das Kängu endlich Ruh,

fand endlich Ruh,

fand endlich Ruh,

da fand das Känguruh.

Die Augen sind zum Heulen da

Die Augen sind zum Heulen da,

die Fäuste sind zum Hau'n,

die Knie sind zum Kriechen da,

die Daumen zum Drauf-Kau'n.

Die Nase ist zum Laufen da,

zum Drauf-Sitzen sind die Ohr'n,

die Zunge ist zum Zeigen da,

aus der Stirne wächst das Horn.

Die Wangen sind zum Vollschmier'n da

mit Mus und Senf und Zimt.

Der Kopf ist zum Begreifen da,

dass hier etwas nicht stimmt.

Nein, Franz-Kurtchen ist kein Schwein

Nein, Franz-Kurtchen ist kein Schwein,

wäscht gelegentlich ein Bein,

putzt mitunter einen Zahn,

kämmt sein Haar auch dann und wann.

Nuckelt sich in aller Regel

strahlend saubere Daumennägel.

Tat dergleichen je ein Schwein?

Nein.

Lott-Marie

(Ein Turnlied)

Hoch das Bein und hoch das Knie,

was macht meine Lott-Marie?

Pflückt mir blaue Beeren,

pflückt mir blaue Beeren,

muss sich fleißig bücken.

Hoch das Bein und hoch das Knie,

was macht meine Lott-Marie?

Heute fängt sie Mücken,

heute fängt sie Mücken,

springt bis an die Decken.

Hoch das Bein und hoch das Knie,

was macht meine Lott-Marie?

Saust in alle Ecken,

saust in alle Ecken,

schwingt den großen Besen.

Hoch das Bein und hoch das Knie,

was macht meine Lott-Marie?

Flott die Zeitung lesen,

flott die Zeitung lesen.

Lott, wo kannst du das her?

Hoch das Bein und hoch das Knie,

was macht meine Lott-Marie?

Schwimmt im großen Wasser,

schwimmt im großen Wasser,

wo sich die Winde wiegen.

Hoch das Bein und hoch das Knie,

was macht meine Lott-Marie?

In die Wolken fliegen,

in die Wolken fliegen,

da kann ich sie nicht kriegen.

Abzählreim

Ich und du und du und ich,

immerzu denk ich an dich:

Ob du an mich denkst?

Mir was Schönes schenkst?

Ich und du und du und ich –

Wer von uns denkt nur an sich?

Wer kriegt nichts geschenkt?

Der, der übrig bleibt. Der fängt.

(Jede Silbe ein Zähler. Bei einer Mitspielerzahl unter 7 bleibt wohl immer der Abzählende selbst zum Fangen übrig, da er stets bei sich zu zählen anfängt.)

Das arme, arme Sonntagshemd

Das arme, arme Sonntagshemd

erbleichte heut vor Schreck:

Woher, um Himmels Willen, kam

der große Blaubeerfleck?

Da lag es nun, zerknittert.

Die Mutter schwieg verbittert.