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Legal und leistbar zur Betreuung daheim! Die Nachfrage nach flexiblen Betreuungsleistungen für ältere oder hilfsbedürftige Menschen wird immer größer. Dieser Ratgeber gibt in zweiter Auflage einen detaillierten Überblick über alle wichtigen Themen rund um die Personenbetreuung in den eigenen vier Wänden, z.B.: • Rechte und Pflichten für Betreuer und betreute Person • Tätigkeitsumfang der Personenbetreuer • Vertragsgestaltung • Anmeldung bei der Sozialversicherung • Gewerbeanmeldung • Sonderregelungen für ausländische Betreuer • Förderungen Mit vielen Beispielen, Tipps, Checklisten, nützlichen Adressen und Links!
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Seitenzahl: 245
MANZ RATGEBER
Betreuung daheim
Schritt für Schritt zur legalen Pflege
Betreuung daheim
Schritt für Schritt
zur legalen Pflege
2. Auflage
von
Dr. Rosemarie Schön
Dr. Elisabeth Sperlich
Dr. Thomas Neumann
Mag. Michael Somlyay
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Sämtliche Angaben in diesem Ratgeber erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr; eine Haftung der AutorInnen sowie des Verlages ist ausgeschlossen.
ISBN Buch: 978-3-214-05834-0
ISBN E-Book: 978-3-214-05836-4
© 2014 MANZ’sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung GmbH, WienTelefon: (01) 531 61-0E-Mail: [email protected]: MasterfileDatenkonvertierung und Satzherstellung: BuX. Verlagsservice, www.bux.cc
DAHEIM statt ins Heim Schritt für Schritt zum Personenbetreuer Legal und leistbar!
In unserer heutigen Gesellschaft stehen immer mehr Ältere immer weniger Jüngeren gegenüber. Sie ist – demografisch betrachtet – eine alternde Gesellschaft. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Österreicherinnen und Österreicher ist stetig am Steigen, während die Geburtenrate tendenziell stagnierend ist. Es besteht dadurch eine immer größer werdende Nachfrage an flexiblen Betreuungsleistungen für ältere oder hilfsbedürftige Menschen.
Unser gemeinsames zentrales Anliegen ist es, den Menschen in den Mittelpunkt der Regelungen über die Betreuung zu stellen. Auf der einen Seite sollen betreuungsbedürftige Menschen die Möglichkeit haben, frei wählen zu können, welche Betreuungsart ihren Bedürfnissen am besten entspricht. Dabei muss die Betreuung auch leistbar sein. Auf der anderen Seite soll der Betreuungskraft ein legales Handeln in Rechtssicherheit garantiert werden. Auch soll sie vollen sozialversicherungsrechtlichen Schutz genießen.
Mit den neuen Regelungen über die Betreuung von Personen in privaten Haushalten ist ein wichtiger Schritt erfolgt, um vielen Menschen zu ermöglichen, ihren Traum vom Altwerden in den eigenen vier Wänden zu verwirklichen. Das Herzstück der neuen Bestimmungen, die sowohl die selbständige, als auch die unselbständige Betreuung regeln, ist die Schaffung eines freien Gewerbes der Personenbetreuung. Dadurch ist gewährleistet, dass eine Betreuung auf legaler Basis und in guter Qualität leistbar ist. Der Personenbetreuer kann seine Leistungen maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der betreuten Person anbieten – von einer stundenweisen bis hin zur 24-Stunden-Betreuung.
Der vorliegende Ratgeber soll Menschen, die Betreuung benötigen, und ihren Angehörigen wertvolle Hinweise geben, wie eine legale – und leistbare – Betreuung funktionieren kann. Er erklärt Schritt für Schritt, wie man zum Personenbetreuer wird. Die Autoren haben sich bemüht, einen praxisgerechten Überblick über die neuen Regelungen zu geben: Sie warnen den Leser vor möglichen Fallstricken, versorgen ihn mit guten Tipps zur einfachen Umsetzung und untermalen die Regelungen mit Beispielen aus dem Leben.
Ich lade Sie ein, sich von diesem Ratgeber „Betreuung daheim – Schritt für Schritt zur legalen Pflege“ leiten zu lassen auf Ihrem Weg zur legalen Personenbetreuung!
Dr. Christoph Leitl
Präsident der Wirtschaftskammer Österreich
Autorenverzeichnis
Dr. Rosemarie Schön, geb. 1974, ist Juristin und seit 2005 Leiterin der Abteilung für Rechtspolitik der WKÖ. Von 2000 bis 2003 war sie als Mitarbeiterin des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit mit den Bereichen Arbeitsrecht und Sozialpolitik betraut. In ihrer Zeit als stv. Kabinettchefin der Bundesministerin für Gesundheit und Frauen von 2003 bis 2005 betreute sie die Bereiche Gesundheits-, Strukturpolitik und Sozialversicherungsrecht.
Dr. Elisabeth Sperlich, LL.M, geb. 1976, ist Juristin und seit 2006 Referentin in der Abteilung für Rechtspolitik der WKÖ. Nach ihrer Zeit als Assistentin an der Universität Wien, weiters als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Verfassungsgerichtshof und als nationale Sachverständige bei der Kommission in Luxemburg betreut sie nun als Fachexpertin unter anderem die Bereiche des öffentlichen Rechts und des Gewerberechts.
Dr. Thomas Neumann, geb. 1971, ist Jurist und Direktor der Sozialversicherungsanstalt der Gewerblichen Wirtschaft. Nach seiner Zeit als Universitätsassistent an der juristischen Fakultät der Universität Wien war er u.a. in der Wirtschaftskammer Österreich, zuletzt als stv. Leiter der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit, tätig und wirkte an zahlreichen sozialpolitischen Reformen als Experte mit. Er befasste sich in über 100 wissenschaftlichen Aufsätzen mit der Sozialpolitik und dem Sozialrecht. Derzeit ist er auch Lehrbeauftragter für Sozialrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien.
Mag. Michael Somlyay, geb. 1980, ist Jurist und Referent im Kabinett des Bundesministeriums für Justiz. Er betreut in dieser Funktion den Bereich Zivilrecht. Von 2007 bis 2013 war er in unterschiedlichen Funktionen in der WKÖ tätig und betreute unter anderem die Bereiche Vertragsrecht, Steuerrecht, Bürokratieabbau und Öffentliches Recht.
Abkürzungsverzeichnis
ABGB
Allgemeines bürgerliches Gesetzbuch
Abs.
Absatz
ALVG
Arbeitslosenversicherungsgesetz
AMPFG
Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetz
AMS
Arbeitsmarktservice
AngG
Angestelltengesetz
APG
Allgemeines Pensionsgesetz
Art.
Artikel
ASVG
Allgemeines Sozialversicherungsgesetz
AÜG
Arbeitskräfteüberlassungsgesetz
AÜR
Ausübungsregeln
AuslBG
Ausländerbeschäftigungsgesetz
AuslBVO
Ausländerbeschäftigungsverordnung
AVRAG
Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz
AZG
Arbeitszeitgesetz
BAO
Bundesabgabenordnung
BGBl.
Bundesgesetzblatt
BMF
Bundesministerium für Finanzen
BMSK
Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz
BMWA
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
BPGG
Bundespflegegeldgesetz
BSVG
Bäuerliches Sozialversicherungsgesetz
BVB
Bezirksverwaltungsbehörde
B-VG
Bundes-Verfassungsgesetz
bzw.
beziehungsweise
d.h.
das heißt
DHG
Dienstnehmerhaftpflichtgesetz
EDV
Elektronische Datenverarbeitung
EFZ
Entgeltfortzahlung
EFZG
Entgeltfortzahlungsgesetz
ELDA
Elektronischer Datenaustausch
EStG
Einkommensteuergesetz
etc.
et cetera
EU
Europäische Union
EuGH
Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften
ev.
eventuell
EWR
Europäischer Wirtschaftsraum
FA
Finanzamt
ff.
fortfolgende
FinanzstrafG
Finanzstraf-Gesetz
FLAG
Familienlastenausgleichsgesetz
FPG
Fremdenpolizeigesetz
FSG
Führerscheingesetz
GewO
Gewerbeordnung
GKK
Gebietskrankenkassen
GSVG
Gewerbliches Sozialversicherungsgesetz
GuKG
Gesundheits- und Krankenpflegegesetz
HBeG
Hausbetreuungsgesetz
HGHAG
Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz
i.d.F.
in der Fassung
i.d.R.
in der Regel
i.S.
im Sinne
i.S.d.
im Sinne des
i.V.m.
in Verbindung mit
KIAB
Zentrale Koordinationsstelle für die Kontrolle der illegalen Beschäftigung
KSchG
Konsumentenschutzgesetz
lit.
litera
LStR
Lohnsteuerrichtlinien
MeldeG
Meldegesetz
m.w.N.
mit weiteren Nachweisen
NAG
Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz
NeuFöG
Neugründungs-Förderungsgesetz
Nr.
Nummer
NSchG
Nachtschwerarbeitsgesetz
OGH
Oberster Gerichtshof
PVA
Pensionsversicherungsanstalt
Rz
Randziffer
S.
Seite
sog.
sogenannte
StGB
Strafgesetzbuch
SV
Sozialversicherung
SVA
Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft
SVB
Sozialversicherungsanstalt der Bauern
u.a.
unter anderem
u.ä.
und ähnliches
UGB
Unternehmensgesetzbuch
UStG
Umsatzsteuergesetz
usw.
und so weiter
UWG
Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb
VAEB
Versicherungsanstalt der Österreichischen Eisenbahnen und des Bergbaus
vgl.
vergleiche
VO
Verordnung
VwGH
Verwaltungsgerichtshof
VwSlg.
Sammlung der Entscheidungen des Verwaltungsgerichtshofes
WK
Wirtschaftskammer
Z
Ziffer
z.B.
zum Beispiel
INHALT
Daheim statt ins Heim
Autorenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Allgemeines
I. Einleitung
II. Rechtliche Grundsatzfragen
1. Kompetenzverteilung
2. Abgrenzung selbständige (GewO) unselbständige (HBeG) Tätigkeit
III. Rechtliche Grundlagen (Aufzählung)
1. Hausbetreuungsgesetz
2. Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz
3. Gewerbeordnung
4. Verordnungen gem § 69 GewO
5. Gesundheits- und Krankenpflegegesetz
6. Ärztegesetz
7. Bundespflegegeldgesetz
8. Richtlinien zur Unterstützung der 24-Stunden-Betreuung
IV. Allgemeiner Überblick über die Tätigkeit eines Personenbetreuers
1. Definition von Betreuung
2. Die Ausübung von pflegerischen Tätigkeiten durch Personenbetreuer
3. Berufsbilder im Umfeld der Personenbetreuung
V. Förderung
1. Regelungen des BPGG und der Richtlinien
2. Allgemeine Voraussetzungen für die Förderung
3. Förderung bei unselbständiger Betreuung
4. Förderung bei selbständiger Betreuung
5. Einkommen und Vermögen
6. Verfahren, Meldepflichten, Rückforderung
7. Förderung bei Betreuung durch Angehörige
Unselbständige Betreuer
I. Die Regelungen des Hausbetreuungsgesetzes
1. Geltungsbereich
2. Arbeitszeitrechtliche Sonderregelungen
II. Sozialversicherung
1. Anmeldung des Betreuers
2. Abfuhr der Sozialversicherungsbeiträge
3. Abmeldung des Personenbetreuers
4. Sonstige Verpflichtungen im Sozialversicherungsrecht für Dienstgeber
5. Strafbestimmungen und Haftung des Dienstgebers im Sozialversicherungsrecht
III. Steuern
1. Einkommensteuer (Lohnsteuer)
2. Dienstgeberbeitrag zum Familienlastenausgleichsfonds, Kommunalsteuer
IV. Vertragliche Fragen
1. Vertragsanbahnung
2. Vertragspartner
3. Der Arbeitsvertrag
4. Vertragsdauer
V. Rechte und Pflichten des unselbständigen Personenbetreuers
1. Überblick über die Rechte des unselbständigen Personenbetreuers
2. Überblick über die Pflichten des unselbständigen Personenbetreuers
VI. Rechte und Pflichten des Arbeitgebers
VII. Zivilrechtliche Haftungsfragen und Fragen der Leistungserbringung
1. Treue- und Fürsorgepflichten
2. Schädigung des Arbeitgebers
3. Schädigung des Personenbetreuers
4. Verschuldensunabhängige Risikohaftung des Arbeitgebers
5. Leistungsentfall
6. Verbotene Ausübung von pflegerischen Tätigkeiten
VIII. Sonderfragen zu ausländischen Beschäftigten
1. Personenbetreuer aus EU-Mitgliedstaaten, dem EWR und der Schweiz
2. Personenbetreuer aus Drittstaaten (außer Schweiz)
3. Weitere Bestimmungen für Ausländer (Führerschein und ausländisches Kfz)
Selbständige Betreuer
I. Die Regelungen der Gewerbeordnung und der dazuergangenen Verordnungen
1. Geltungsbereich
2. Qualitätssicherung
II. Gewerbeanmeldung
1. Persönliche Voraussetzungen
2. Vornahme der Gewerbeanmeldung
3. Neugründungs-Förderungsgesetz
4. Gewerbestandort
5. Beginn der Tätigkeit
6. Kammermitgliedschaft
7. Ende der Tätigkeit
III. Sozialversicherung
1. Allgemeines
2. An- und Abmeldung
3. Höhe der Beiträge
4. Soziale Absicherung
IV. Steuern
1. Anmeldung
2. Einkommensteuer
3. Umsatzsteuer
4. Abmeldung
V. Vertragliche Fragen
1. Vertragsanbahnung
2. Vertragspartner
3. Schriftlichkeit
4. Der Betreuungsvertrag
5. Unzulässiger Vertragsinhalt
6. Beendigung
7. Vertragsmuster
VI. Rechte und Pflichten des selbständigen Personenbetreuers
1. Überblick über die Rechte des selbständigen Personenbetreuers
2. Überblick über die Pflichten des selbständigen Personenbetreuers
VII. Rechte und Pflichten des Betreuten
1. Übersicht über die Rechte des Betreuten
2. Überblick über die Pflichten des Betreuten
VIII. Zivilrechtliche Haftungsfragen und Fragen der Leistungserbringung
1. Haftung nach Zivilrecht
2. Leistungsentfall
3. Warnpflicht des Personenbetreuers
4. Verbotene Ausübung von pflegerischen Tätigkeiten
IX. Besonderheiten für ausländische Personenbetreuer
1. Personenbetreuer aus EU-, EWR-Mitgliedstaaten und der Schweiz
2. Drittstaatsangehörige (außer Schweizer)
3. Weitere Bestimmungen für Ausländer (Führerschein und ausländisches Kfz)
ANHÄNGE
Checklisten
I. Selbständige Personenbetreuer – Anmeldung
II. Unselbständige Betreuer – Anmeldung
III. Selbständige Personenbetreuer – Ende der Tätigkeit
IV. Unselbständige Betreuer – Ende Betreuungsverhältnis
Nützliche Links
Nützliche Adressen
I. Kontaktdaten WKO
II. Sozialversicherungsanstalten
III. Gebietskrankenkassen
IV. Adressen von privaten Organisationen
V. Adressen von Behörden
Stichwortverzeichnis
ALLGEMEINES
I. Einleitung
Unsere heutige Gesellschaft ist demografisch betrachtet eine „ageing society“. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Österreicherinnen und Österreicher ist stetig am Steigen. Im Jahr 1961 betrug sie bei Männern noch 66,47 Jahre und bei Frauen 72,84 Jahre, im Jahr 2011 lag siebei Männern schon bei 78,11 Jahren und bei Frauen sogar schon bei 83,45 Jahren (Quelle: Statistik Austria). Diese Entwicklung ist sehr erfreulich und nicht zuletzt der fortschreitenden medizinischen Entwicklung zu verdanken.
Mit zunehmendem Alter wächst aber auch die Wahrscheinlichkeit, Pflege- oder Betreuungsleistungen in Anspruch nehmen zu müssen, weil gewisse Tätigkeiten nicht mehr selbst vorgenommen werden können. Die Betreuung älterer Mens chen wird noch zum weitaus überwiegenden Teil von den engsten Angehörigen (Kinder, Eltern, Ehepartner) geleistet. Aufgrund der tendenziell stagnierenden Geburtenrate wird die Schere zwischen Betreuungsbedürftigen und betreuungswilligen Angehörigen jedoch immer größer. Dadurch steigt die Nachfrage an flexiblen Betreuungsleistungen für ältere Menschen am Arbeitsmarkt.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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