Bewerten und Entscheiden - Rainer Völker - E-Book

Bewerten und Entscheiden E-Book

Rainer Völker

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Beschreibung

Die Wertsteigerung gilt dem Mainstream seit Jahren als primäre Zielsetzung unternehmerischen Handelns. In Ergänzung oder je nach Perspektive im Gegensatz dazu entstand in den letzten Jahren das Konzept des nachhaltigen Wirtschaftens unter Berücksichtigung ökologischer und sozialer Ziele. Das vorliegende Buch gibt zum einen Überblick über die Modelle und Konzepte, die im Value Management bzw. das Sustainability Management in Gebrauch sind. Zum anderen werden grundlegende psychologische, entscheidungstheoretische und ökonomische Theorien des Entscheidens und Bewertens dargestellt, auf denen die genannten Managementkonzepte fußen und die letztlich auch mögliche Anwendungsgrenzen determinieren.

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Rainer Völker

Bewerten und Entscheiden

Grundlagen des wertorientierten und nachhaltigen Managements

Verlag W. Kohlhammer

Umschlag: © Kit Wai Chan – Fotolia.com

Gestaltungskonzept: Peter Horlacher

Alle Rechte vorbehalten

© 2013 W. Kohlhammer GmbH Stuttgart

Gesamtherstellung:

W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Stuttgart

Print:

ISBN 978-3-17-021901-4

E-Book-Formate:

pdf:     ISBN 978-3-17-024009-4

epub:  ISBN 978-3-17-023894-7

mobi:  ISBN 978-3-17-023895-4

Inhalt

1   Einführung

1.1   Zielsetzungen des Buches und Überblick

1.2   Begriffliche Klärungen und Bezugsrahmen

1.3   Exkurs: Die Theorien hinter den Regeln und Techniken oder warum »Hintergrundwissen« notwendig sein kann

Literatur Kapitel 1

2   Wie der Mensch entscheidet (Die positive Sicht)

2.1   Überblick und grundlegende Zusammenhänge

2.2   Die ökonomische Sicht

2.2.1   Die »engere« neoklassische Sicht

2.2.2   Kritik und Erweiterungen

2.3   Die psychologische Sicht

2.3.1   Persönlichkeitsbezogene Determinanten des Bewertens

2.3.2   Soziale Kognitionen und »klassische« Bewertungsfehler

2.4   Sichtweisen aus der Neurowissenschaft

2.4.1   Neurowissenschaft und Teilbereiche

2.4.2   Die Neurobiologie der Emotionen

2.4.3   Bewusstsein, Verstand, Vernunft u. a.

2.4.4   Das neuronale Bewertungs- und Entscheidungssystem

2.4.5   »Intuition« versus »Verstand«?

2.4.6   Freier Wille

2.5   Interaktion

2.5.1   Ökonomische Sicht

2.5.2   Weitere Sichtweisen

Literatur Kapitel 2

3   Ziele und Bewertungskriterien (Die normative Sicht)

3.1   Grundlegende Zusammenhänge

3.2   Individuelle Ziele

3.2.1   Nutzenmaximierung und Streben nach Glück

3.2.2   Messung von Glück und Nutzen

3.2.3   NPV-Kriterium

3.3   Ziele von Gruppen, Organisationen und Gesellschaften

3.3.1   Optimierung der sozialen Wohlfahrt

3.3.2   Ziele von Gesellschaften

3.3.3   Ziele von Unternehmen

Literatur Kapitel 3

4   Bewertung und Bewertungsmethoden in der Unternehmenspraxis

4.1   Überblick

4.2   Bewertung von Unternehmen

4.2.1   Historie und Überblick

4.2.2   DCF-Konzept

4.2.3   Weitere Maße – Multiples und Intellectual Capital

4.2.4   Bewertungen in Folge von Interaktionen

4.3   Bewertung von Strategien

4.3.1   Begriffliche Abgrenzungen

4.3.2   Unternehmensstrategie

4.3.3   Geschäftsfeldstrategien

4.4   Bewertung von operativen Projekten

4.4.1   Grundsätzliche Fälle und Operationalisierungsprobleme

4.4.2   Bewertung von Innovationsprojekten

4.4.3   Steuerung von Projekten im Zeitablauf – komplexe Interaktionen

4.5   Bewertung von Ressourcen

4.5.1   Bewertungsgegenstände

4.5.2   Bewertung von Technologien

4.5.3   Bewertung von Kundenbeziehungen

4.6   Bewertung von organisatorischen Alternativen

4.6.1   Bewertungsgegenstände

4.6.2   Beurteilung alternativer Organisationsformen

4.7   Bewertung der Periodenperformance

4.7.1   Bedeutung und Problematik

4.7.2   Übergewinnkonzepte

4.8   Bewertung von Nachhaltigkeit

4.8.1   Bestandteile und Ziele der Unternehmensnachhaltigkeit

4.8.2   Nachhaltigkeitsindikatoren

Literatur Kapitel 4

5   Bewertung von öffentlichen Projekten, des Wohlstands von Ländern u.a.

5.1   Überblick

5.2   Bewertung von öffentlichen Projekten

5.2.1   Grundlegendes Konzept

5.2.2   Probleme der Umsetzung

5.3   Bewertung des Wohlstands von Volkswirtschaften

5.3.1   BIP, ISEW und GPI

5.3.2   HDI und EFI

5.4   Bewertung von Menschenleben

5.4.1   Anwendungszwecke und Problematiken

5.4.2   Humankapital-Ansatz

5.4.3   Wert eines statistischen Lebens

5.4.4   Ethische Aspekte

5.5   Bewertung ökologischer Wirkungen

5.5.1   Bedeutung und prinzipielle Ansätze

5.5.2   Bewertung von Umweltschäden

5.5.3   Bewertung des Ressourcenverbrauchs von Produkten, Dienstleistungen und Individuen

5.6   Interaktion – Einflussnahme durch Interessengruppen

5.6.1   Heterogene Interessen und Einflussnahme

5.6.2   Arten der Einflussnahme

Literatur Kapitel 5

Stichwortverzeichnis

Dank

Für die Unterstützung des Verlages, insbesondere durch Herrn Dr. Uwe Fliegauf, möchte ich mich sehr herzlich bedanken. Ebenso bin ich Frau Claudia Wingerter, die das Manuskript umsetzte, zu Dank verpflichtet.

1          Einführung

1.1       Zielsetzungen des Buches und Überblick

»Bewertung« im weiteren Sinne korrespondiert mit dem Begriff Beurteilung; Situationen, Personen, Alternativen etc. werden danach beurteilt/bewertet, ob sie »gut« oder »schlecht«, »passend«, »vorteilhaft« etc. sind. Im engeren Sinne lässt sich der Begriff Bewertung auf einen ökonomischen Kontext beziehen. Er charakterisiert dann den Prozess, bei dem der ökonomische Wert einer Sache, einer Person, von Handlungsalternativen, eines Unternehmens, der volkswirtschaftlichen Leistung etc. abgeschätzt bzw. festgelegt wird. Die ökonomische Bewertung und ökonomische Bewertungsansätze stehen durchaus im Fokus dieses Buches. Um diese Ansätze sinnvoll würdigen zu können, müssen und werden weitergehende Aspekte angesprochen. Jegliche Art von Bewertung impliziert die Existenz von Zielen bei dem oder den Bewertenden und solche Ziele bedingen u. U. spezifische Bewertungsformen.

Welche Ziele gibt es allein schon im ökonomischen Kontext, welche Bewertungsansätze korrespondieren jeweils, inwiefern sind Ziele und Bewertungen emotional und/oder unterbewusst etc. etc. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht wird z. B. gefragt »Lohnt die Investition in die neue Anlage?« oder »Welchen Preis sollte man maximal für ein zu akquirierendes Unternehmen zahlen?« oder »Ist die erzielte Rendite zufriedenstellend?« etc. Aus volkswirtschaftlicher Sicht gibt es Fragestellungen wie: »Lohnt sich der Neubau einer Straße, eines Hallenbades oder eines Sportplatzes?« oder »Welche Art Kraftwerk soll zur Energiegewinnung gebaut werden?« oder »Sind die Gewährung von Subventionen oder die Erhebung von Zöllen ökonomisch sinnvoll?« Die volkswirtschaftlichen Fragestellungen lassen erahnen, dass eine Trennung in ökonomische und nicht-ökonomische Bewertung schwierig erscheint. Ein öffentliches Projekt wie eine Brücke schafft für die direkten und indirekten Nutznießer ein Wohlstandsgewinn, die Kosten für den Brückenbau muss die Allgemeinheit tragen und die Folgekosten ökologischer Veränderungen tragen in irgendeiner Form spätere Generationen. Je nachdem wie Nutzen und Kosten definiert und gemessen werden ist ein Brückenbau »ökonomisch« sinnvoll oder nicht. Auch im betriebswirtschaftlichen Kontext hängt die Frage, ob und wann etwas ökonomisch lohnend ist, von dem Standpunkt des Betrachters – dessen Ziel- und Messsystem – ab.

Die Wissenschaft hat eine Vielzahl von Modellen, Methoden und Regeln hervorgebracht, die es Entscheidern erlauben sollen, Fragen wie die obengenannten zu beantworten. Diese Modelle und Regeln gehen oft von bewussten rationalen Entscheiden aus und formulieren meist Vorgehensweisen zur Abschätzung monetärer Werte. Auch in diesem Buch werden wir entsprechende bekannte Modelle vorstellen. Allerdings werden wir den Begriff der Bewertung weiter fassen – aus mehreren Gründen:

a)    Der erste Punkt bezieht sich auf die erwähnte Problematik des Ziel- und Messsystems. Gestaltungsempfehlungen (in unserem Kontext also Bewertungsmodelle und -regeln) implizieren immer die Existenz von Zielen bei dem oder den Bewertenden. Allen entsprechenden Modellen und Regeln liegen Annahmen an die Ziele von Verantwortlichen (Manager, Shareholder, Stakeholder, Gesellschaft etc.) zugrunde. Hierbei können vielerlei Problematiken auftreten. Ist z. B. die Bewertung mit einem bestimmten Verfahren tatsächlich konform mit den Zielen der Eigentümer. Was sind überhaupt die Ziele von Eigentümern? Welche Ziele verfolgen Stakeholder? Im gesellschaftlichen Kontext stellt sich die Frage, was geeignete Bewertungsmaße zur Messung der gesellschaftlichen Wohlfahrt sind. Immer noch wird das Bruttoinlandsprodukt als wichtiges Maß herangezogen. Was misst es wirklich, was wird nicht einbezogen? Um also festzulegen, wie bezüglich eines bestimmten Bewertungsobjektes bewertet bzw. entschieden werden soll, ist eine klare Darlegung bzw. Kenntnis der Zielsetzungen unerlässlich! Insofern wird in diesem Buch versucht, mögliche Ziele zu thematisieren und dazu die entsprechenden Bewertungsindikatoren bzw. -regeln darzulegen.

b)    Zu hinterfragen ist immer, ob und inwieweit die Modelle auf bestimmte Bewertungsfragen angewendet werden können – ob z. B. die unterstellten Annahmen des Modells für den konkreten Fall passen. In Kap. 3 werden z. B. wir auf die sehr wichtige NPV-Regel oder auf das Thema Option Pricing zu sprechen kommen. Die Anwendung des NPV-Prinzips gilt unter bestimmten Voraussetzungen; wenn diese nicht gegeben sind, dann müssen zusätzliche Aspekte betrachtet werden. Die Anwendung der Optionspreismethode ist für Finanzinvestitionen sinnvoll, bei Realoptionen gibt es Grenzen bzw. die Verwendung des Modells bringt keine zusätzlichen Erkenntnisse zu einem einfachen Verfahren.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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