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Dieses Buch bietet eine leicht verständliche Einführung in die Bilanzanalyse mit einem Fokus auf die entscheidenden Bilanzkennzahlen sowie ihre Interpretation. Durch praxisorientierte Fallstudien und Übungen können Lesende ihre Kenntnisse vertiefen und ein fundiertes Verständnis für die finanzielle Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Unternehmen erlangen. Zwei Aspekte spielen dabei eine wesentliche Rolle:
– die Erörterung von zentralen Rentabilitäts-, Liquiditäts- und Solvenzkennzahlen
– die Analyse des Geschäftsumfelds und der Unternehmensstrategie
Mit einer übersichtlichen Gliederung in 14 Lektionen, zahlreichen Beispielen und Praxisempfehlungen fällt der Einstieg in die komplexe Materie besonders leicht. Das Buch richtet sich damit gleichermaßen an Studierende an Hochschulen sowie Berufseinsteiger im Bereich Finanzen.
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Veröffentlichungsjahr: 2024
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Bilanzanalyse – leicht gemacht
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BLAUE SERIE – leicht gemachtHerausgegeben von Helwig Hassenpflug
Die leicht gemacht-Lehrbücher führen Studierende erfolgreich in die Fächer Recht (GELBE SERIE) und Steuern / Rechnungswesen (BLAUE SERIE) ein, indem sie besonderes Augenmerk auf didaktische Erfordernisse legen und die wichtigsten Grundlagen vermitteln. Die Bände richten sich insbesondere an Anfängerinnen und Anfänger ohne Vorkenntnisse und sind daher ideal für den Einstieg und zur Prüfungsvorbereitung.
Weitere spannende Bände unter:www.leicht-gemacht.de
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Bilanzanalyse leicht gemacht
1. Auflage
von Stefan Trencsik
Edition Wissenschaft & Praxis
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Umschlagbild: © Natalia Shabasheva – iStock
Alle Rechte vorbehalten©2024 Edition Wissenschaft & Praxisbei Duncker & Humblot GmbH, BerlinSatz: Michael HaasDruck: Prime Rate Kft., Budapest, UngarnGedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier
leicht gemacht® ist ein eingetragenes Warenzeichen
ISBN 978-3-87440-390-0 (Print)
ISBN 978-3-87440-790-8 (E-Book)
www.duncker-humblot.de
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I.Einführung in die Bilanzanalyse
Lektion 1: Erkenntnisziele und Anwendungsfelder der Bilanzanalyse
Lektion 2: Grenzen und Fallstricke der Bilanzanalyse
Lektion 3: Jahresabschlussinstrumente verstehen und interpretieren
Lektion 4: Beurteilung der Qualität der Rechnungslegung und Bilanzpolitik
Lektion 5: Grundlegende Techniken zur Analyse von Jahresabschlüssen
II.Strategische Bilanzanalyse
Lektion 6: Analyse des Geschäftsumfelds (Porters Fünf-Kräfte-Modell)
Lektion 7: Analyse der Unternehmensstrategie
III.Erfolgswirtschaftliche Bilanzanalyse
Lektion 8: Rentabilitätsanalyse
Lektion 9: Profitabilitätsanalyse
Lektion 10: Produktivitätsanalyse
Lektion 11: Weitere Rentabilitätskennzahlen
IV.Finanzwirtschaftliche Bilanzanalyse
Lektion 12: Analyse kurzfristiger Liquiditätsrisiken
Lektion 13: Analyse langfristiger Solvenzrisiken
Lektion 14: Kreditratings und deren Bedeutung
Sachregister
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Leitsatz 1Bedeutung des Konzernabschlusses für die Bilanzanalyse
Leitsatz 2Bedeutung des Rechnungslegungssystems für die Bilanzanalyse
Leitsatz 3Innewohnende Schwächen in Rechnungslegungssystemen:
Leitsatz 4Fallstricke bei der Bilanzanalyse und wie man damit umgeht
Leitsatz 5Aussagekraft einer Bilanz
Übersicht 1Aufbau einer Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)
Leitsatz 6Periodengerechte Erfolgsermittlung
Leitsatz 7Gewinnthesaurierung und Geldfluss
Leitsatz 8Aussagekraft einer GuV
Übersicht 2Zusammenhang zwischen der Kapitalflussrechnung und der Bilanz
Leitsatz 9Die wichtigsten Fragen zur Analyse der Kapitalflussrechnung
Leitsatz 10Aussagekraft des Werts des Vorratsvermögens bei Anwendung LIFO- und FIFO-Verfahren
Leitsatz 11Bilanzpolitik
Leitsatz 12Die Rolle von Wirtschaftsprüfern
Leitsatz 13Unterschiedliche Berechnung von Kennzahlen
Leitsatz 14Vertikale Bilanzanalyse
Leitsatz 15Horizontale Bilanzanalyse
Übersicht 3Porters Fünf-Kräfte-Modell
Leitsatz 16Porters Fünf-Kräfte-Modell analysiert Branchen, keine Unternehmen
Leitsatz 17Porters Fünf-Kräfte-Modell
Leitsatz 18Kostenführerschaft- und Differenzierungsstrategie
Leitsatz 19Die wichtigsten Fragen bei einer der SWOT-Analyse
Leitsatz 20Durchschnittsbildung bei Bilanzwerten zur Berechnung von Kennzahlen
Leitsatz 21Die Eigenkapitalrendite
Übersicht 4Das (noch einfache) DuPont-Kennzahlensystem
Leitsatz 22Die Gesamtkapitalrendite
Leitsatz 23Abwandlung der Gesamtkapitalrenditeformel
Leitsatz 24Vor- und Nachteile des Hebeleffekts
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Übersicht 5Das (fast vollständige) DuPont-Kennzahlensystem
Leitsatz 25Das DuPont-Kennzahlensystem
Übersicht 6Margenanalyse
Leitsatz 26Margenanalyse
Leitsatz 27Die wichtigsten Fragen zur Analyse der Profitabilität
Leitsatz 28Effizienz vs. Effektivität
Leitsatz 29Kapital- und Anlagevermögensumschlag
Leitsatz 30Rentabilität vs. Liquidität
Übersicht 7Der Geldumschlag (CCC)
Leitsatz 31Produktivität im Betriebskapital
Leitsatz 32Die wichtigsten Fragen zur Analyse der Produktivität
Übersicht 8Das vollständige DuPont-Kennzahlensystem
Leitsatz 33Definitionen des gebundenen und des investierten Kapitals
Leitsatz 34ROIC und ROCE
Leitsatz 35Gewinn je Aktie und das Kurs-Gewinn-Verhältnis
Leitsatz 36Optimale Höhe der Liquiditätskennzahlen
Leitsatz 37Deckungsgrade
Leitsatz 38Die wichtigsten Fragen zur Analyse des finanziellen Gleichgewichts
Übersicht 9Kreditrating von Moody’s, S&P und Fitch
Leitsatz 39Ratingagenturen
Leitsatz 40Ein letzter Wunsch und Tipp
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Lassen Sie uns die spannende Reise durch die Welt der Bilanzanalyse (eigentlich genauer Jahresabschlussanalyse) mit der folgenden, recht ungewöhnlichen Frage beginnen:
Was hat Bilanzanalyse mit der fiktiven Figur des Forrest Gump zu tun?
Nun, in dem Film von 1994 philosophiert Forrest darüber, dass das Leben wie eine Schachtel Pralinen sei und man nie wisse, was man kriege. Und tatsächlich wurde er im Film durch eine Reihe von ungewöhnlichen und zufälligen Ereignissen ein wohlhabender Mann. So gründete er u.a. nach dem Vietnamkrieg ein Unternehmen in der Krabbenfischerei, das nach anfänglichen Schwierigkeiten, zu einem großen wirtschaftlichen Erfolg wird. Forrest investiert daraufhin die Unternehmensgewinne in Aktien eines damals noch jungen Unternehmens, das laut ihm „irgendetwas mit Obst zu tun hat“. In der nächsten Szene öffnet er einen Brief von einem Ihnen sicherlich bekannten Unternehmen, das u.a. Computer mit einem Apfellogo herstellt. Finanziell hat sich dieses Investment in jedem Fall für Forrest gelohnt. Denn wäre er eine real existierende Person, so wären seine Aktien heute mehrere Milliarden Dollar wert. Doch warum erzähle ich Ihnen das, wenn es doch eigentlich um Bilanzanalyse gehen soll?
Jahresabschlüsse spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung eines Unternehmens. Im Kern geht es darum zu beurteilen, ob der Markt die Aktien eines Unternehmens fair bewertet und ob sich eine Investition lohnt. Dieses Buch wird Ihnen die zentralen Techniken der Bilanzanalyse leicht verständlich vermitteln und Ihnen wertvolle und mächtige Werkzeuge an die Hand geben, mit denen Sie zwischen finanziell „guten“ und „schlechten“ Unternehmen unterscheiden können. Dabei werden wir zahlreiche Informationen aus Jahresabschlüssen und sonstigen Quellen sammeln und auswerten, um die aktuelle und vergangene Leistung eines Unternehmens zu bewerten, seine künftige Leistung vorherzusagen und den Wert der Unternehmensaktien abschätzen zu können. Ob Forrest Gump auf diese Techniken tatsächlich zurückgegriffen hat, wird in der Geschichte im Detail leider nicht erklärt. Fest steht allerdings, dass mit[10] Hilfe der Bilanzanalyse Investoren die finanzielle Gesundheit und Leistungsfähigkeit eines Unternehmens bewerten können, um somit zu sinnvollen Investitionsentscheidungen zu gelangen.
Neben der klassischen Aktienbewertung, können die in diesem Buch vorgestellten Analysetechniken Ihnen in zahlreichen weiteren Entscheidungssituationen wertvolle Hilfestellungen geben. Zu den weitreichenden Anwendungsmöglichkeiten der Bilanzanalyse gehören u.a.:
►Managemententscheidungen: Das Management eines Unternehmens nutzt die Bilanzanalyse, um die finanzielle Lage des Unternehmens zu bewerten und fundierte Entscheidungen zu treffen. Dies umfasst die Identifizierung von Finanzierungsbedarf, die Planung von Investitionen sowie die Bewertung der Rentabilität verschiedener Geschäftsbereiche.
►Strategieentwicklung: Unternehmen nutzen die Bilanzanalyse, um die finanzielle Performance und Position ihrer Wettbewerber zu bewerten und ihre eigene Position im Markt besser zu verstehen. Damit schafft sie die Grundlage für die Entwicklung einer langfristigen Unternehmensstrategie.
►Kreditvergabe: Banken und andere Kreditgeber nutzen die Bilanzanalyse, um die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens zu beurteilen.
►Beurteilung der finanziellen Lage eines Lieferanten, Kunden oder potenziellen Arbeitgebers: Als Kunde ist es wichtig zu wissen, ob ein potenzieller Lieferant finanziell stabil und in der Lage ist, langfristig seine Lieferungen zu erfüllen. Umgekehrt möchte man als Lieferant wissen, wie solvent und zahlungsfähig ein potenzieller Kunde ist, um das Risiko von Zahlungsausfällen zu minimieren. Schließlich können Bewerber die Bilanzanalysetechniken nutzen, um die finanzielle Stabilität und das Wachstumspotenzial eines potenziellen Arbeitgebers zu beurteilen.
Studierende wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge werden die Inhalte dieses Buch zur Vorbereitung auf zahlreiche Prüfungen verwenden können. Dies betrifft nicht nur die klassische Prüfung im Fach „Bilanzanalyse“, sondern auch Prüfungen in anderen Fächern mit Rechnungslegungs- und Controllingbezügen.
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Die Bilanzanalyse ist zweifellos ein kraftvolles Werkzeug, um Einblicke in die finanzielle Gesundheit und Leistungsfähigkeit eines Unternehmens zu gewinnen. Doch wie bei jedem Instrumentarium hat auch die Bilanzanalyse ihre eigenen Grenzen und birgt Fallstricke. Vor diesem Hintergrund ist es entscheidend, ein Bewusstsein für potenzielle Stolpersteine zu entwickeln, die bei der Interpretation von Finanzdaten auftreten können. Im Folgenden werden wir uns eingehend mit fünf dieser Herausforderungen auseinandersetzen und entsprechende Lösungsansätze diskutieren.
Die Bilanzanalyse basiert auf den Informationen, die in den Jahresabschlüssen und weiteren Finanzberichten eines Unternehmens verfügbar sind. Es kann jedoch vorkommen, dass wichtige Informationen fehlen oder nicht ausreichend dargestellt werden, was zu einer unvollständigen Analyse führen kann. Dies ist insbesondere beim Einzelabschluss der Fall.
Fall 1
Bedeutung des Konzernabschlusses
Andrea ist eine große Anhängerin des deutschen Fußballclubs Eintracht Wildau e.V. und fragt sich, ob der Verein nicht nur auf dem Platz, sondern auch wirtschaftlich eine Macht ist. Eilig geht sie auf www.bundesanzeiger.de und lädt sich den entsprechenden Einzelabschluss herunter. Kann Andrea nun mit der Bilanzanalyse loslegen?
Nein. Der Einzelabschluss ist nicht aussagekräftig, da er nur die wirtschaftliche Situation einer einzelnen Gesellschaft darstellt. Würde Andrea nur den Einzelabschluss analysieren, so würde sie u.a. die Gewinne anderer Tochtergesellschaften ignorieren. Hätte Eintracht Wildau beispielsweise eine Tochtergesellschaft, die das Wildauer Stadion verwaltet und vermarket, dann würden diese Finanzdaten nicht im Einzelabschluss des Muttervereins auftauchen.
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Aus diesem Grund sollte Andrea für ihre Analyse den Konzernabschluss heranziehen. Dieser ist in vielen Fällen aussagekräftiger und umfassender als der Einzelabschluss, denn er spiegelt die finanzielle Lage und die Geschäftstätigkeit eines gesamten Konzerns (bestehend aus Muttergesellschaft und ihren Tochterunternehmen) wider, indem er die Finanzdaten aller Tochtergesellschaften und verbundenen Unternehmen eines Konzerns konsolidiert. Dadurch werden potenzielle Verflechtungen, Transaktionen und finanzielle Beziehungen zwischen den einzelnen Einheiten erfasst und eliminiert. Dies ermöglicht eine ganzheitliche Betrachtung der finanziellen Lage des Konzerns.
Leitsatz 1
Bedeutung des Konzernabschlusses für die Bilanzanalyse
Für eine umfassende Bewertung der finanziellen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens ist die Verwendung des Konzernabschlusses in der Bilanzanalyse unerlässlich. Dieser bezieht sämtliche Tochtergesellschaften mit ein, eliminiert konzerninterne Verflechtungen und liefert somit ein vollständiges Bild über die finanzielle Situation des Unternehmens.
Ein weiteres Problem ist, dass die Bilanzanalyse durch unterschiedliche Rechnungslegungssysteme beeinflusst und erschwert werden kann.
Fall 2
Bedeutung des Rechnungslegungssystems #1
Andrea lädt sich also den Konzernabschluss von Eintracht Wildau herunter und überlegt sich, noch einen zweiten Verein zum Vergleich heranzuziehen. Als größten sportlichen und wirtschaftlichen Konkurrenten sieht sie hierbei die SpVgg Frankfurt (Oder) an. Dieser Verein ist, im Gegensatz zur Eintracht, eine Aktiengesellschaft und auch an einer deutschen Börse gelistet. Kann Andrea jetzt mit der Analyse starten, nachdem die entsprechenden Konzernabschlüsse vorliegen?
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Natürlich kann sie das. Sie sollte allerdings beachten, dass die SpVgg Frankfurt (Oder) als börsennotiertes Unternehmen nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und Eintracht Wildau nach lokaler deutscher Rechnungslegung (HGB) bilanziert. Die lokale Rechnungslegung ist in vielen Ländern vom Vorsichtsprinzip als dominantem Bewertungsmaßstab geprägt. Die IFRS verfolgen indes das Ziel, Investoren entscheidungsrelevante Informationen bereit zu stellen. Aus diesem Grund weichen die Wertansätze in einem Jahresabschluss nach lokalen Rechnungslegungsvorschriften von denen nach IFRS zum Teil deutlich voneinander ab. Dies gilt selbst dann, wenn es sich um das identische Unternehmen handelt. Probieren Sie es doch einfach mal aus und laden Sie sich die Jahresabschlüsse eines beliebigen deutschen DAXUnternehmens nach HGB und IFRS herunter. Sie werden feststellen, dass sich diese deutlich voneinander unterscheiden.
Doch was, wenn Andrea die beiden Unternehmen dennoch analysieren will? In diesem Fall sollte sie sich intensiv in deutsche und internationale Rechnungslegung einarbeiten. Ansonsten ist es schlichtweg unmöglich zu sagen, ob die finanziellen Unterschiede in den Jahresabschlüssen tatsächlich wirtschaftlicher Natur oder auf die voneinander abweichenden Rechnungslegungssysteme zurückzuführen sind.
Fall 3
Bedeutung des Rechnungslegungssystems #2
Neben ihrer Leidenschaft für Fußball und Bilanzanalyse ist Andrea auch eine begeisterte und modebewusste Sportlerin. Sie fragt sich, wie ihre Lieblingssportmodemarken die Swoosh Inc. (gelistet an der New York Stock Exchange) sowie die Dreiblatt AG und Gepard SE (beide gelistet an der Frankfurter Börse) wohl finanziell dastehen. Kann Andrea die Abschlüsse dieser drei börsennotierten Unternehmen sinnvoll miteinander vergleichen?
Die Dreiblatt AG und Gepard SE sind beide an europäischen Börsen gelistet und bilanzieren entsprechend nach den IFRS. Ein Vergleich zwischen diesen beiden Unternehmen ist daher ohne Weiteres sinnvoll möglich, denn es gibt keine Unterschiede aufgrund des Rechnungslegungssystems. Fraglich ist allerdings, ob dies ebenfalls für die Swoosh Inc. gilt, die nach den amerikanischen Rechnungslegungsvorschriften (US-GAAP) bilanziert.
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Während es zwischen vielen lokalen Rechnungslegungssystemen und den IFRS zu großen Unterschieden kommen kann, ist dies bei einem Vergleich eines Abschlusses nach IFRS und US-GAAP weniger der Fall. Ursächlich hierfür ist ein gemeinsames Projekt zwischen der EU und den USA, das die Harmonisierung der US-GAAP und IFRS in verschiedenen Bereichen vorsah. Im Rahmen des Konvergenzprozesses wurden dabei verschiedene Standards entwickelt und veröffentlicht, um die Unterschiede zu minimieren. Allerdings ist es wichtig zu betonen, dass diese Konvergenz nicht zu einer vollständigen Vereinheitlichung der Rechnungslegungsstandards geführt hat und es daher weiterhin Unterschiede zwischen den US-GAAP und IFRS gibt. Für einen vollständigen Vergleich sollte man sich daher dieser (z.T. marginalen) Unterschiede bewusst sein. Der Autor dieser Zeilen ist ohnehin davon überzeugt, dass Kenntnisse in internationaler Rechnungslegung sehr lohnenswert sind. Schließlich sind die europäischen IFRS und die US-GAAP die beiden wichtigsten Rechnungslegungssysteme der Welt und werden in über 140 Ländern weltweit angewandt oder akzeptiert. Einen sehr guten Überblick gibt das Buch IFRS– leicht gemacht®.
Leitsatz 2
Bedeutung des Rechnungslegungssystems für die Bilanzanalyse
Es stellt stets eine Herausforderung dar, Jahresabschlüsse von Unternehmen zu vergleichen und zu analysieren, wenn sie nach unterschiedlichen Rechnungslegungssystemen erstellt wurden. Im Idealfall werden daher Jahresabschlüsse miteinander verglichen, die nach denselben oder zumindest ähnlichen Bilanzierungsregeln aufgestellt sind. Große Unterschiede gibt es regelmäßig zwischen lokalen und internationalen Rechnungslegungsvorschriften. IFRS und US-GAAP, die zwei bedeutsamsten Rechnungslegungssysteme der Welt, sind in vielen Teilbereichen demgegenüber weitestgehend vergleichbar.