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2009 waren die Ängste und Gedanken der Menschen geprägt von der Unsicherheit gegenüber dem Bankensystem und all seinen Regularien, die das Ausbrechen der Finanzkrise nicht verhindern konnten. Immer mehr Menschen sahen sich nach einer alternativen Währung oder Investitionsmöglichkeit um. Denn die Leute hatten Angst, ihr erspartes Geld einem angeschlagenen Bankhaus zu überlassen und keine hundertprozentige Sicherheit auf Rückzahlung zu erhalten. Somit war die Chance für die noch junge Kryptowährung Bitcoin gekommen. Durch ein zunehmendes mediales Interesse gewannen Bitcoins immer mehr an Beliebtheit in der Bevölkerung und die Anzahl an Nutzern, die ein Bitcoin Wallet besitzen, mit Bitcoins handeln und Transaktionen durchführen, nahm seither langfristig gesehen zu. In dieser Publikation erläutert der Autor das sehr komplexe Bitcoin-System und seine Funktionsweise. Er geht dabei vor allem auf die Themen Bitcoin als Zahlungsmittel und Asset Klasse ein. Jedoch hinterfragt und erörtert der Autor auch kritisch die Risiken einer solchen Internetwährung. Aus dem Inhalt: -Bitcoin; -Zahlungsmittel; -Asset Klasse; -Kryptowährung
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Seitenzahl: 91
Veröffentlichungsjahr: 2018
Impressum:
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Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Geschichte des Geldes
2.1 Tauschhandel
2.2 Prägung von Münzen
2.3 Das erste Papiergeld
3 Verwendung von Geld
3.1 Geld als Tausch- und Zahlungsmittel
3.2 Geld als Recheneinheit
3.3 Geld als Wertaufbewahrungsmittel
3.4 Geldarten
3.5 Geldmengendefinition
3.6 Geldnachfrage
3.7 Geldangebot
3.8 Geldschöpfung
3.9 Asset Klassen
4 Bitcoin
4.1 Entstehungsgeschichte von Bitcoin
4.2 Funktionsweise von Bitcoin
4.2.1 Grundlagen der Kryptographie
4.2.2 Peer-to-Peer Netzwerk
4.2.3 Blockchain-Technologie
4.2.4 Aktuelle Skalierungsproblematik
4.3 Bitcoin Wallet
4.3.1 Bitcoin-Adresse
4.3.2 Transaktionen und Gebühren
4.3.3 Sicherheit der Wallets
4.4 Die 51 % -Attacke
4.5 Mining
4.5.1 Mining mit dem Prozessor
4.5.2 Mining mit der Grafikkarte
4.5.3 Sonstige Mining Methoden
5 Bitcoin im Alltag
5.1 Erwerb von Bitcoin
5.2 Zahlungsmöglichkeiten mit Bitcoins
5.3 Steuerrecht bei Bitcoins
6 Bitcoin als Anlageoption
6.1 Akzeptanz von Bitcoin
6.2 Preisanalyse des Bitcoins
6.2.1 Kursentwicklung
6.2.2 Chancen und Risiken des Bitcoins
6.2.3 Einschätzung von Analysten und Volkswirten
7 Fazit
Literaturverzeichnis
Bücher:
Elektronische Quellen:
Interviews:
Abbildung 1: Britischer Pfund
Abbildung 2: Geldarten in der modernen Volkswirtschaft
Abbildung 3: Geldmengenabgrenzung im Euro-Währungsgebiet im Jahr 2017:
Abbildung 4: Geld aus dem Nichts (abgeändert)
Abbildung 5: Symmetrische Verschlüsselungsverfahren
Abbildung 6: Asymmetrische Verschlüsselungsverfahren
Abbildung 7: Digitale Signatur und Hash-Algorithmus
Abbildung 8: Unterschied zentralisiertes und dezentrales Peer-to-Peer Netzwerk
Abbildung 9: Verwaiste Blöcke in der Blockchain
Abbildung 10: Art des Wallets
Abbildung 11: Auswahl der Sicherungskopie
Abbildung 12: Seed Beispiel
Abbildung 13: Bitcoin-Adressen im Wallet
Abbildung 14: Public-Key
Abbildung 15: Private-Key
Abbildung 16: Bitcoin-Adresse mit QR-Codes
Abbildung 17: Transaktionsgebühren im Electrum Wallet
Abbildung 18: Verteilung der Bitcoin Hashrate
Abbildung 19: Mining mit der Grafikkarte
Abbildung 20: Bitcoin Erwerb
Abbildung 21: Kursverlauf Bitcoin – US-Dollar
Abbildung 22: 30 Tage Volatilität BTC/USD und 30 Tage Volatilität USD/EUR
Abbildung 23: Tägliches Handelsvolumen von Bitcoins
„I think that the Internet is going to be one of the major forces for reducing the role of government. The one thing that’s missing, but that will soon be developed, is a reliable e-cash.”[1]
Dieses Zitat aus dem Jahr 1999 stammt von einem der angesehensten Wirtschaftswissenschaftler der Welt, Milton Friedman. Es dauerte zehn Jahre, bis im Jahr 2009 seine Aussage wahr wurde und die bekannteste digitale Währung Bitcoin (BTC) in Umlauf kam.
Zu dieser Zeit waren die Ängste und Gedanken der Menschen geprägt von der Unsicherheit gegenüber dem Bankensystem und all seinen Regularien, die das ausbrechen der Finanzkrise nicht verhindern konnten. Das war der Grund, dass sich immer mehr Menschen nach einer alternativen Währung oder Investitionsmöglichkeit umsahen. Denn die Leute hatten Angst ihr erspartes Geld einem angeschlagenen Bankhaus zu überlassen und keine hundertprozentige Sicherheit auf Rückzahlung zu erhalten.
Somit war die Chance für die noch junge Kryptowährung Bitcoin gekommen. Durch ein zunehmendes mediales Interesse gewannen Bitcoins immer mehr an Beliebtheit in der Bevölkerung und die Anzahl an Nutzer, die ein Bitcoin Wallet besitzen, mit Bitcoins handeln und Transaktionen durchführen nahm seither langfristig gesehen zu. Auch gibt es heute schon weitaus mehr Internet-Läden, die die Bezahlung mit Hilfe von Bitcoins ermöglichen.
Ziel dieser Abschlussarbeit ist es, das sehr komplexe Bitcoin-System und seine Funktionsweise zu erläutern. Hierbei soll vor allem auf die Themen Bitcoin als Zahlungsmittel und Asset Klasse eingegangen werden. Jedoch werden auch kritisch die Risiken einer solchen Internetwährung hinterfragt und erörtert.
“Geld regiert die Welt“, ein Sprichwort, das mittlerweile immer öfter Gebrauch findet. Obwohl heutzutage ein Leben ohne Geld unvorstellbar ist, wissen nur wenige Leute etwas über die Geschichte des Geldes. Um zu verstehen, wieso es die Weiterentwicklung von Papier und Giralgeld bis hin zum Bitcoin gegeben hat, wird zunächst die Geschichte des Geldes in den folgenden Unterkapiteln kurz zusammengefasst.
Bevor es das derzeit genutzte Papiergeld gab, haben die Menschen ihre Waren und Güter durch einfachen Tauschhandel in Umlauf gebracht. Da in der Vergangenheit nicht jeder gleich gut jagen bzw. sammeln konnte, haben sich unsere Vorfahren schon auf ihre unterschiedlichen Fähigkeiten spezialisiert. So gab es zum einen Jäger, die sich mit Speeren und Pfeilen um Fleisch und Fisch kümmerten und zum anderen Sammler, die sich auf das Sammeln von wildwachsenden Pflanzen spezialisierten.[2]
Da jedoch nicht immer für beide Tauschpartien geeignete Tauschgüter vorhanden waren und es zudem Unstimmigkeiten bezüglich des Wertes der angebotenen Ware gab, kristallisierten sich besonders nützliche, leicht zu transportierende und unvergängliche Waren als Tauschgüter heraus, die bevorzugt als Tauschmittel genutzt wurden. Dies waren vor allem Gegenstände wie Pfeilspitzen, Salz und Muscheln. Obwohl es nun die erste Form des Geldes, das Warengeld gab, wurde diese durch eine Innovation des Königs Krösus in den Schatten gestellt. Dieser war es, der mit den ersten Münzprägungen begonnen hat.[3]
Durch den ansteigenden Warenhandel kam es dazu, dass die Lyder im 7. Jahrhundert vor Christus Goldklumpen abwogen und diese als Bezahlmittel nutzten, wobei das Gold ausschließlich als Geldfunktion diente. Ihr damaliger König Krösus kam schließlich auf die Idee die Goldklumpen in eine gleichmäßige Form zu bringen. Dies war die Geburtsstunde der ersten Goldmünze. Der große Vorteil von Münzen gegenüber dem bisherigen Warengeld bestand darin, dass diese nicht mehr abgewogen werden mussten, denn sie waren nun identisch geprägt. Dadurch konnten die Münzen zum Bezahlen einfach abgezählt werden.[4]
Mit der Erschaffung von Papiergeld wurde die erste Form des Zahlungsversprechens geschaffen. Noch heute steht auf der britischen Pfundnote „I promise to pay the bearer on demand the sum of One Pound".[5]
Abbildung 1: Britischer Pfund
Quelle: Harry Haller, I Promise To Pay The Bearer On Demand The Sum Of One Pound, https://framasphere.org/posts/862725 (19.05.2017)
Geld wird hauptsächlich als Zahlungsmittel genutzt. Im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Tauschobjekt, wird das Geld von allen Nutzern akzeptiert. In der Volkswirtschaftslehre werden weitere Aspekte des Geldes betrachtet. Darauf wird in diesem Kapitel der Abschlussarbeit eingegangen.
In der heutigen Zeit ist die Globalisierung so weit vorangeschritten, dass sich jeder Mensch auf eine bestimmte Fähigkeit spezialisiert hat. Das liegt daran, dass dadurch effektiver produziert werden kann und somit Kosten eingespart werden. In einer Welt in der jeder Haushalt alle benötigten Waren selbst herstellt, wäre der Gebrauch von Geld überflüssig. Wenn sich ein Haushalt jedoch auf die Herstellung eines bestimmten Produktes spezialisiert, ist ein Tausch unvermeidbar.[7]
Zur Veranschaulichung dient folgendes Beispiel, das den Tauschhandel zwischen zwei Haushalten darstellt: In Haushalt A ist ein Motorrad vorhanden und es wird ein Wasserkocher benötigt. Dieser ist im Besitz von Haushalt B. Nun stellt sich die Frage, ob Haushalt B ein Motorrad benötigt und ob Haushalt A das Motorrad gegen den Wasserkocher eintauschen möchte. Da dies sehr unwahrscheinlich ist, wäre eine Reihe von weiteren Tauschgeschäften mit anderen Haushalten nötig, bis Haushalt A ein Objekt für Haushalt B anbieten könnte, dessen Wert in etwa dem des Wasserkochers gleichsteht und auch von Haushalt B benötigt wird.[8]
Durch die Erfindung des Geldes und seiner allgemeinen Akzeptanz wurde der Handel mit Gütern ungemein vereinfacht.[9]
Ein weiteres besonderes Merkmal von Geld ist, dass es als Recheneinheit genutzt wird. Die Messgröße Geld ermöglicht es uns alltäglich Dienstleistungen und Güter in ihrem Wert zu vergleichen. Dies hat den einfachen Vorteil, dass nicht unzählige Austauschverhältnisse mit allen existierenden Gütern geschaffen werden müssen. Wird fiktiv angenommen, dass vier Güter vorliegen - Eier, Kartoffeln, Stroh und Weizen - entstehen sechs einfache Austauschverhältnisse:[10]
1. Eier gegen Weizen
2. Eier gegen Kartoffeln
3. Eier gegen Stroh
4. Kartoffeln gegen Weizen
5. Kartoffeln gegen Stroh
6. Stroh gegen Weizen
Die Formel für die Austauschverhältnisse lautet: ((N² - N) / 2), wobei N für die Anzahl der Güter steht. Durch den Gebrauch von Geld weichen die sechs Austauschverhältnisse vier expliziten Geldpreisen. Dadurch ermöglicht Geld einer Ökonomie sämtliche Güter in Geldeinheiten auszudrücken. Die Güter werden durch das Geld summierbar und direkt vergleichbar.[11]
Der große Vorteil des heutzutage genutzten Geldes gegenüber dem Warengeld besteht darin, dass der Kauf und Verkauf von Waren nicht zum selben Zeitpunkt stattfinden muss. Das heißt, dass sich in Geld das Versprechen eines Gegenwerts für andere Produkte speichern lässt. Das Geld kann an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit wieder gegen einen Gegenwert eingetauscht werden. Somit lässt sich die Kaufkraft intertemporal transportieren.[12]
Eine Grundvoraussetzung hierfür ist, dass das Geld einen stabilen Wert hat. Ist der stabile Wert des Geldes nicht gegeben, so ist die Wertaufbewahrungsfunktion eingeschränkt. Hiermit verbunden ist die Gefahr, dass das Geld seine Funktion als Zahlungsmittel verliert.[13] Das überaus wichtige Ziel der Stabilität des Geldwertes wird für den Euroraum von der Europäischen Zentralbank verfolgt und ist im Artikel 127 Absatz 1 des AEU-Vertrags festgelegt.[14]
In den vorherigen Unterkapiteln wurde die Geschichte des Geldes, sowie dessen drei Verwendungsmöglichkeiten erläutert. Dieses Unterkapitel widmet sich den verschiedenen Geldarten in der modernen Volkswirtschaft:
Abbildung 2: Geldarten in der modernen Volkswirtschaft
Quelle: H. Sperber (Hrsg.): Wirtschaft verstehen. 112 Lernmodule zur VWL, Stuttgart 2016, S. 199