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• Alle wirkungsvollen Maßnahmen zur Blutdrucksenkung in einem Buch • Alltagstaugliche, unterstützende und motivierende Maßnahmen zur Selbstbehandlung • 16 Rezepte für den optimalen Blutdruck Sanft gegen Bluthochdruck Wenn Sie an Bluthochdruck leiden, muss dieser in vielen Fällen mit Medikamenten behandelt werden. Es gibt aber auch zahlreiche neue Möglichkeiten, um den Blutdruck auf sanfte, natürliche Weise zu senken und schlimmeren Folgen wie einem Herzinfarkt vorzubeugen. Alle Maßnahmen, die sich bis heute als sinnvoll erweisen haben, hat Dr. Andrea Flemmer nun fachkundig recherchiert, kritisch geprüft und in diesem Ratgeber zusammengetragen. Auch die richtige Ernährung und Heilpflanzen aus unseren Breiten oder dem Regenwald können sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken. Erfahren Sie außerdem, an welchen Anzeichen man eine Hypertonie erkennt, welche Arten es gibt und ob man diese natürlich behandeln kann. Aus dem Inhalt: Wie funktioniert der Blutdruck? Wie erkennt man einen zu hohen Blutdruck? Warum ist hoher Blutdruck gefährlich? Risikofaktoren, die einen hohen Blutdruck begünstigen Die Säulen einer blutdrucksenkenden Ernährung No sports: gar keine gute Idee Nur die Ruhe: Stress reduzieren mit Entspannungsverfahren Rezepte: leckere Gerichte für den optimalen Blutdruck
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Seitenzahl: 154
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Bluthochdruck – so unterstützt Sie dieses Buch bei der Therapie
Abnehmen mit Köpfchen → Seite 33, 45
Ballaststoffe → Seite 63
Bewegung → Seite 104
Blut spenden senkt den Blutdruck → Seite 123
Blutdrucksenkende Heilkräuter → Seite 82
Blutdrucksenkende Lebensmittel → Seite 55
Blutdrucksenkende Rezepte → Seite 128
Blutdrucksenkende Vitamine und Mineralstoffe → Seite 67
DASH-Diät → Seite 80
Entspannungsverfahren → Seite 111
Fasten → Seite 97
Hydrotherapie → Seite 116
Kochsalz reduzieren → Seite 49
Lichttherapie → Seite 122
Mediterrane Küche → Seite 77
Pflanzliche Diuretika → Seite 97
Saunabesuche → Seite 120
Sekundäre Pflanzenstoffe → Seite 58
Vollwert-Ernährung → Seite 55
Wannenbad → Seite 119
VORWORT
HOHER BLUTDRUCK UND SEINE GEFAHREN
Wie funktioniert der Blutdruck?
Wie erkennt man einen zu hohen Blutdruck?
Wann spricht man von hohem Blutdruck?
Wie wird der Blutdruck reguliert?
Warum ist hoher Blutdruck gefährlich?
Wie verändert sich der Blutdruck, wenn man älter wird?
Risikofaktoren, die einen hohen Blutdruck begünstigen
Hohe Blutfettwerte: eine stille Gefahr
Diabetes: zu viel Zucker im Blut
Rauchen tötet!
Alkohol: weniger ist mehr
Stress: mächtig unter Druck
Überschüssige Pfunde machen Druck
Bewegungsmangel geht aufs Herz
Der Einfluss der weiblichen Hormone
Die eigenen Messwerte überprüfen
DEN BLUTDRUCK EINFACH BEIM ESSEN SENKEN
Ernährungssünden korrigieren
Abnehmen, aber mit Köpfchen!
Sich das Leben versüßen – aber bitte ohne Zucker!
Das Leben nicht versalzen: Kochsalz reduzieren
Die Säulen einer blutdrucksenkenden Ernährung
Vollwertkost: alles, was der Mensch braucht
Bioaktive Substanzen: klein, aber oho
Vitamine und Mineralstoffe: auch für den Blutdruck super
Besonders heilkräftige Lebensmittel
Lebenselixiere aus der mediterranen Küche
Neu: die DASH-Diät
Heilkräuter aus dem Regenwald und anderen Regionen
Pflanzliche Diuretika: sanft entwässern
Fasten: einfach mal gar nichts essen
Fazit: Essen für einen optimalen Blutdruck
WEITERE NATÜRLICHE METHODEN
No sports: gar keine gute Idee
Die medizinischen Auswirkungen von Sport
Welche Sportarten sind geeignet?
Wie oft und wie intensiv soll man trainieren?
Nur die Ruhe: Stress reduzieren mit Entspannungsverfahren
Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
Hypnose
Achtsamkeitsmeditation
Hydrotherapie nicht nur nach Pfarrer Kneipp
Güsse regen den Kreislauf an
Tauchbäder
Warme Wannenbäder
Ab in die Sauna!
Lichttherapie: die Heilkraft der Sonne nutzen
Kuriose Möglichkeiten, den Blutdruck zu senken
Die Kraft des Betens
Wunderwaffe Haustiere
Die Sensation: Blut spenden senkt den Blutdruck!
Fazit: So können Sie selbst einem hohen Blutdruck vorbeugen oder ihn behandeln
REZEPTE: LECKERE GERICHTE FÜR DEN OPTIMALEN BLUTDRUCK
ANHANG
Lexikon
Liebe Leserin, lieber Leser,
etwa jeder fünfte Erwachsene in der westlichen Welt hat einen zu hohen Blutdruck (medizinisch „Hypertonie“ genannt), etwa 35 Millionen Menschen leiden in Deutschland daran. Bei den über 60-Jährigen ist vermutlich sogar jeder Zweite betroffen und auch bei jungen Menschen ist Bluthochdruck auf dem Vormarsch. Das Schlimme ist: Die meisten Betroffenen wissen gar nichts davon. Denn nur etwa ein Viertel der Deutschen geht zu Vorsorgeuntersuchungen und lässt den hohen Blutdruck senken. Die Deutsche Hochdruckliga schätzt, dass weniger als ein Fünftel der Hypertoniker wirksam behandelt wird. Dadurch verrinnt wertvolle Zeit, in der die Gefäße Schaden nehmen.
Nicht umsonst nennt man Bluthochdruck den „stillen Killer“, denn er schädigt auf Dauer sämtliche blutversorgenden Gefäße und damit lebenswichtige Organe, ohne dabei merkbare Symptome zu verursachen. Einen hohen Blutdruck spürt man in der Regel nicht. Ganz im Gegenteil: Zuerst fühlt man sich sogar leistungsfähiger, denn ein erhöhter Blutdruck verleiht Elan und Antrieb. Jedoch belastet ständig zu hoher Druck das Herz, verengt die Gefäße, beschleunigt die Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) und verschlechtert so die Durchblutung ganz allgemein. Bluthochdruck gilt als wichtigster Risikofaktor für Schlaganfall, Herz- und Gefäßkrankheiten oder Nierenversagen. Man sagt, dass die Schlaganfallrate etwa um die Hälfte abnehmen würde, wenn der Bluthochdruck in Deutschland vollständig behandelt würde. Und nicht nur das: Wissenschaftler fanden heraus, dass Bluthochdruck das Gehirn schneller altern lässt.
Aber: Sie haben sich dieses Buch gekauft. Damit haben Sie den ersten Schritt unternommen, um Ihre Blutdruckwerte gut zu regeln und sich Ihren Hochdruck zur Herzenssache zu machen! Denn eigentlich lässt sich der Blutdruck relativ leicht auf gute Werte einstellen und nur wenige müssen zu Medikamenten greifen. Meist kann man auf nebenwirkungsfreie Methoden zurückgreifen, die Sie überraschen werden! Man glaubt es kaum: Mithilfe einer kleinen Veränderung der Lebensweise und harmlosen Alternativen kann man möglicherweise genauso viel bewirken wie mit Medikamenten.
„Alle Maßnahmen zusammen senken den Blutdruck um ca. 30 mmHG – das schafft kaum ein Medikament!“
Die in diesem Werk vorgestellten Methoden haben sich in der Praxis bei Bluthochdruck-Patienten bewährt. Besonders bei der Grenzwerthypertonie (diastolische Werte von 90–94 bzw. systolische Werte von 145–159 mmHg) sind natürliche Heilverfahren erfolgversprechend und nebenwirkungsfrei.
Nimmt man alle Maßnahmen zusammen, die man mit einer relativ einfachen Änderung der Lebensweise erreichen kann, so führen diese zu einer Blutdrucksenkung von etwa 30 mmHg – das schafft kaum ein Medikament!
Natürlich müssen Sie Ihren Blutdruck regelmäßig messen. Das ist allein schon deshalb wichtig, um zu erkennen, wie effektiv die Maßnahme ist, die Sie ergreifen, um Ihren hohen Blutdruck zu senken.
Im Laufe der Lektüre dieses Buches werden Sie sehen, dass es viele Möglichkeiten gibt, den Blutdruck zu reduzieren. Sehen Sie sich alle an und suchen Sie sich dann diejenige als erste Maßnahme heraus, die Ihnen am meisten zusagt. Wenn dies nicht ausreicht, probieren Sie die nächste usw. Vielleicht müssen Sie auch zwei oder drei Maßnahmen gemeinsam durchführen, um den gewünschten Effekt zu erzielen: Medikamente zu reduzieren oder gar ganz wegzulassen!
Viel Erfolg dabei wünscht IhnenDr. Andrea Flemmer
Langsam und oft unbemerkt schleicht er sich in unser Leben ein, der hohe Blutdruck. Auch wenn Sie sich wohlfühlen und der Bluthochdruck Ihr Leben vorerst nicht einschränkt, sollten Sie diese Krankheit ernst nehmen, denn langfristig schädigt Hypertonie die Organe und kann einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zur Folge haben. In diesem Kapitel erfahren Sie alles, was Sie über diese tickende Zeitbombe wissen müssen, um sie dann effektiv entschärfen zu können.
Ohne Blutdruck würden Organe, Gewebe und Zellen nicht mit lebenswichtigem Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.
Unter Blutdruck versteht man den Druck, der im Gefäßsystem des Menschen herrscht. Mit dieser Kraft zirkuliert das Blut durch den Körper. Damit ist der Blutdruck die Grundvoraussetzung dafür, dass die Organe, Gewebe und Körperzellen bedarfsgerecht mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Abfallprodukte, wie das Kohlendioxid, werden über das Blut abtransportiert, zur Lunge gebracht und dort als Gas ausgeatmet. In der Lunge erhält das Blut auch wieder Sauerstoff, wird von da zum Herzen transportiert und der Kreislauf beginnt von Neuem.
Das Herz pumpt durchschnittlich 5 Liter Blut mit 60 bis 80 Schlägen in der Minute in die Adern. Die Höhe des Blutdrucks wird bestimmt durch
• die Kraft des Herzmuskels
• das Blutvolumen
• den Widerstand der Gefäßwände
Man kann das gut mit dem Wasserrohrsystem einer Stadt vergleichen, denn ohne Druck würde bei keinem Bewohner Wasser ankommen.
Das Herz lässt das Blut jedoch nicht als konstanten Strom durch den Körper fließen, sondern pumpt es portionsweise mit einem bestimmten Druck in die Hauptschlagader. Dadurch ist der Druck im Gefäßsystem ebenfalls nicht konstant.
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Werte, die in der Maßeinheit „Millimeter Quecksilbersäule“ (mmHg) angegeben werden:
• Pump-Phase (Systole, Herzkontraktion)
• Blutfüllung (Diastole, Herzerschlaffung)
In den Gefäßen baut sich dementsprechend der höhere systolische erste und der niedrigere diastolische zweite Druck auf. Der höhere, systolische Druck entsteht, wenn das Herz sich zusammenzieht (kontrahiert) und das Blut in die Gefäße pumpt. Misst man den Blutdruck, dann ist das der Wert, zu dem – nach dem Abdrücken des Blutflusses durch die Druckmanschette – das Blut wieder durch die Adern gepumpt wird. Der niedrigere, diastolische Druck entspricht dem minimalen Blutdruck, wenn das Herz wieder erschlafft, um sich erneut mit Blut zu füllen. Dieser Druck entspricht also der Entspannungsphase zwischen den Herzschlägen, wenn das Blut kurz verharrt, der Herzmuskel entspannt und das Blut ungehindert fließt, damit sich das Herz wieder mit Blut füllt. Gegen Ende dieser Füllungsphase wird der diastolische Wert gemessen. Die Druckverhältnisse passen sich dem jeweiligen Bedarf des Körpers an: durch erhöhte Herzleistung und durch Eng- oder Weitstellung der Widerstandsgefäße. Dadurch ist stets eine ausreichende Durchblutung gesichert.
Der Blutdruck bleibt nicht die ganze Zeit gleich. So erhöht sich der Druck beim Aufstehen aus dem Liegen nach kurzem Absinken meist schlagartig, damit das Gehirn ausreichend durchblutet wird. Hier muss das Herz das Blut entgegen der Schwerkraft in den Kopf pumpen.
Auch bei körperlicher Aktivität müssen Herzarbeit und Blutumlauf beschleunigt werden, denn bestimmte Muskeln benötigen mehr Blut. Daher steigt der Blutdruck an und die Durchblutung in den Muskeln nimmt zu.
Stress (z. B. beim Arztbesuch), Schmerz und andere Gefühle beeinflussen ebenfalls den Blutdruck, denn sie wirken sich auf die Spannung der Blutgefäße aus, die sich dadurch erweitern oder verengen. Vor einer Prüfung etwa steigt der Blutdruck, denn dafür benötigt man ein Höchstmaß an Wachheit und Konzentration. Unter entsprechenden Bedingungen kann der systolische Blutdruck innerhalb weniger Minuten auf 200 mmHg ansteigen.
Darüber hinaus hängt der Blutdruck von der Tages- und Nachtzeit ab. Nachts, gegen drei Uhr morgens, ist er am niedrigsten (wie auch Körpertemperatur und Verdauungsprozesse). Danach steigt er an, damit wir auf das Aufwachen vorbereitet werden. Klingelt der Wecker, klettert er schlagartig in die Höhe, damit wir aufstehen und schnell aktiv werden können. Den ganzen Morgen über bleibt der Blutdruck auf hohem Niveau, damit wir leistungsfähig bleiben. Nach dem Mittagessen wird Blut für die Verdauung gebraucht – Folge: der Blutdruck sinkt. Später am Nachmittag erreichen Blutdruck und Leistungsfähigkeit einen zweiten Höhepunkt. Anschließend fällt der Blutdruck erneut ab und wir werden müde.
Schwankungen des Blutdrucks sind ganz normal.
Der Blutdruck schwankt auch abhängig von den Jahreszeiten. Die Deutsche Hochdruckliga weist darauf hin, dass der Blutdruck im Winter deutlich höher liegt – und damit auch das Risiko für schwere Komplikationen. Besonders in dieser Jahreszeit sollte man darauf achten, den Zielwert unter 140/90 mmHg einzuhalten. Meist reicht eine kleine Änderung der Lebensweise aus, denn gerade im Winter isst man kalorienreicher und bewegt sich weniger.
Der Blutdruck wird durch folgende Faktoren reguliert:
• die Pumpleistung des Herzens: Der Blutdruck ist umso höher, je mehr und schneller das Herz Blut in den Kreislauf pumpt.
• die Weite der kleinen Arterien: Sind sie verengt, erhöht sich ihr Widerstand und der Blutdruck steigt.
Anke Nolte, Autorin des Buches „Bluthochdruck: Vorbeugen, erkennen, behandeln“, vergleicht dies mit einem Wasserhahn, an den ein Schlauch angeschlossen ist: „Ist der Hahn weit aufgedreht – pumpt also das Herz mehr Blut in den Kreislauf –, steigt der Druck im Schlauch. Mehr Druck lässt sich auch erzeugen, wenn der Schlauch am Ende abgeklemmt ist, also die kleinen Arterien verengt sind.“
Hinter diesen Prozessen stehen dann noch komplizierte Regelkreise, an denen verschiedene Organe (insbesondere die Nieren), Hormone und das Nervensystem beteiligt sind. Deshalb setzen die natürlichen Methoden auch an den verschiedensten Stellen an – und je nach Schwachpunkt im Körper wirken manche und andere nicht.
Häufig wird der hohe Blutdruck erst durch eine Routineuntersuchung beim Arzt erkannt. Denn einen zu hohen Blutdruck spüren Betroffene oft gar nicht – man muss ihn schlichtweg messen. Ohrenrauschen, Herzklopfen, Schmerzen in der Herzgegend, leichter Kopfdruck, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Nervosität, Atemnot, Nasenbluten und gelegentlicher Schwindel können begleitend auftreten. Aber das kennt man auch von anderen Erkrankungen und misst dem oft keine Bedeutung bei. Jahrelang kann Bluthochdruck völlig beschwerdefrei oder beschwerdearm verlaufen, bevor sich ernste Folgen in Form von Sehstörungen, stärkerem Schwindel, Herz- oder Nierenproblemen äußern.
Einen erhöhten Blutdruck spürt man oft gar nicht.
Einmal Blutdruck messen reicht zur Diagnose nicht aus. Denn entsprechend der wechselnden Anforderungen passt sich der Blutdruck an und schwankt daher – auch beim gesunden Menschen. Beim Gesunden ist der Blutdruck jedoch immer nur für kurze Zeit erhöht und normalisiert sich innerhalb weniger Minuten. Der diastolische Blutdruck steigt dagegen selbst unter Belastung nur wenig an.
Der Blutdruck kann am einen Arm höher sein als am anderen.
Im Ruhezustand ist der Blutdruck normalerweise nicht höher als 140/90 mmHg. Bei Kindern ist der Blutdruck niedriger, im Alter liegen die Blutdruckwerte etwas höher. Wurden jedoch bei mehreren Blutdruckmessungen an verschiedenen Tagen erhöhte Werte gemessen – auch ohne entsprechenden Anlass – oder bleiben die Werte über mehrere Wochen auf hohem Niveau, so liegt ein hoher Blutdruck vor. Dann sind weitere Untersuchungen nötig, um die Form der Hochdruckkrankheit zu ermitteln.
Gefährlich wird es, wenn Schmerzen in der Brust oder Luftnot auftreten und gleichzeitig der Blutdruck länger anhaltend auf über 200/120 mmHg steigt – oder auch plötzlich stark gefallen ist: Dann sollten Sie den Notarzt (Telefon 112) rufen!
Auch unser Gehirn kann durch die Folgen des Bluthochdrucks beeinträchtigt werden.
Wird das Gehirn durch die Folgen des hohen Drucks in seiner Funktion beeinträchtigt, kann sich dies durch verschiedene Anzeichen bemerkbar machen:
• Plötzliche starke Kopfschmerzen
• Schwindel
• Sehstörungen, z. B. Doppelbilder
• Übelkeit
• Lähmungen
• Bewusstseinsstörungen
• Krampfanfälle
Eine Selbstbehandlung sollten Sie in diesen Fällen definitiv unterlassen! Hier müssen die Ursachen geklärt werden.
Mögliche Ursachen eines Blutdruckanstiegs
• Vergessene Einnahme der verordneten Medikamente
• Große Erregung, Angst, Panik oder Stress
• Drogen wie Kokain oder Amphetamine und bestimmte blutdrucksteigernde Medikamente
• Nierenerkrankungen oder Hormonstörungen – ein dadurch verursachter Bluthochdruck kann insbesondere in der Schwangerschaft gefährlich werden.
Laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) und Stiftung Warentest gelten alle Blutdruckwerte, die mehrmals am Tag über 140/90 mmHg liegen, als zu hoch. Dabei reicht es, wenn einer der beiden Werte erhöht ist. Bei einem systolischen Blutdruckwert unter 100 mmHg spricht man von einem niedrigen Blutdruck (medizinisch: Hypotonie).
Klettert der Blutdruck anhaltend über 160 mmHg, erhöht sich das Risiko für einen Schlaganfall um das Siebenfache, für eine Herzschwäche um das Vier- bis Siebenfache und für eine Durchblutungsstörung in den Beinen um das Zwei- bis Dreifache.
Für die Gefährlichkeit des hohen Blutdrucks sind auch andere Risikofaktoren, wie erhöhte Blutfettwerte, Rauchen oder vorgeschädigte Nieren ausschlaggebend. So bewertet man einen Blutdruck von 135/85 mmHg bei Diabetikern schon als Bluthochdruck, da bei ihnen das Risiko für Nierenschäden oder Herzschwäche, für einen Herz- oder Hirninfarkt bereits bei diesem Wert erhöht ist.
Risikofaktoren wie Rauchen, erhöhte Blutfettwerte oder Diabetes machen hohen Blutdruck umso gefährlicher.
Stellt man einen zu hohen Wert fest, sollte ein Augenarzt kontrollieren, ob er bereits die Durchblutung des Augenhintergrunds beeinträchtigt hat.
Frauen müssen besonders vorsichtig sein und unbedingt ihren Blutdruck kontrollieren, denn bei ihnen vermutet man eine Hypertonie oft gar nicht.
Die Ursachen von hohem Blutdruck sind bis heute nicht vollständig geklärt. Selbst dafür, warum der Blutdruck in der Schwangerschaft manchmal steigt, kennt man die Gründe nicht. Tatsächlich sind die Ursachen vielfältig und individuell. Daher kann man Bluthochdruck auch nicht nach Schema F behandeln. Wichtig ist die Unterscheidung zwischem primärem und sekundärem Bluthochdruck.
Jeder Bluthochdruck muss individuell behandelt werden.
Die häufigsten Ursachen bzw. Risikofaktoren
Übergewicht, Veranlagung, anhaltender Stress, zu viel Kochsalz bei Kochsalzempfindlichen, zu viel Alkohol, zu wenig Bewegung, Rauchen, Diabetes, hohe Blutfettwerte, Lärm.
Beim primären Bluthochdruck liegt keine spezielle Grunderkrankung vor.
Bei etwa 80 bis 95 Prozent der Betroffenen kann man keine organische Ursache für den hohen Druck feststellen. In diesem Fall spricht man von primärem oder essenziellem Bluthochdruck. Seine Ursachen sind im Wesentlichen Veranlagung, Übergewicht, übermäßiger Kochsalz- oder Alkoholkonsum und andauernde Stresszustände. Diese Form des Bluthochdrucks ist auch therapeutisch beeinflussbar, man kann sie also gut behandeln.
Meistens liegt der hohe Blutdruck zwar „in der Familie“, jedoch kommt dieses „Erbe“ nur zum Zug, wenn sich andere Belastungen hinzugesellen, die fast immer an den oben erwähnten Ursachen liegen. Auch erhöhte Blutfettwerte oder ein Diabetes gehen mit dem Krankheitsbild einher. Ziel muss es sein, das Risiko für Bluthochdruck zu senken, damit keine lebenswichtigen Organe beeinträchtigt werden.
Bei den übrigen 5 bis 20 Prozent ist der Bluthochdruck Folge einer anderen Erkrankung. Diese Unterscheidung ist wichtig, weil beim sogenannten symptomatischen oder sekundären Bluthochdruck meist die auslösende Grunderkrankung (z. B. Nierenerkrankung, Störungen des Hormon- oder Nervensystems, Verengung der Hauptschlagader, Diabetes, Schlafapnoe) behandelt werden muss. Wird die Krankheit kuriert, ist in der Regel auch der Blutdruck wieder in Ordnung. Auch manche Medikamente können als Nebenwirkung einen Bluthochdruck begünstigen. Das sind z. B. die Pille oder Hormonpräparate gegen Wechseljahresbeschwerden, einige Rheumamittel, kortisonhaltige Tabletten und MAO-Hemmer (gegen Depressionen). Manche können auch Wasser im Körper zurückhalten. Dies kann man durch ein Diuretikum bessern (siehe auch Seite 92, Pflanzliche Diuretika).
Sekundärer Bluthochdruck wird durch eine auslösende Grunderkrankung verursacht.
Der Blutdruck ist abhängig von der Leistungsfähigkeit des Herzens und von der Zähflüssigkeit des Blutes. Weitere Faktoren, die den Blutdruck beeinflussen, sind z. B. das Geschlecht, Alter und Körpergewicht, Veranlagung, die Konzentrationen an Natrium, Kalium, Magnesium und Kalzium im Blut, die Elastizität der Gefäßwände und das Gefäßvolumen (Letzteres ändert sich z. B. durch Ablagerungen). Hinzu kommen Faktoren wie psychosozialer und emotionaler Stress, körperliche Aktivität und Ernährung.
Die Leistungsfähigkeit des Herzens und die Zähflüssigkeit des Blutes wirken sich auf den Blutdruck aus.
An der Regulierung des Blutdrucks sind sowohl Hormone als auch das sogenannte vegetative Nervensystem beteiligt. Verengen sich die Adern (z. B. bei Kälte oder unter dem Einfluss von nervlichen und/oder hormonellen Reizen) oder wälzt der Kreislauf viel Flüssigkeit um, steigt der Blutdruck. Erweitern sich die Blutgefäße und scheidet der Körper vermehrt Flüssigkeit aus, sinkt er. Dabei können Botenstoffe, die von den Nerven abgegeben werden, die Blutgefäße verengen oder erweitern. Auch wenn die Nieren vermehrt Salze und Flüssigkeit ausscheiden, sinkt der Blutdruck. Halten Sie dagegen beides zurück, erhöht sich der Druck.
Natrium und Kalium Oft nimmt man an, dass Natrium – als Bestandteil von Kochsalz – eine blutdruckregulierende Wirkung hat. Dies trifft auf kochsalzempfindliche Personen durchaus zu. Für alle anderen ist das Verhältnis von Natrium zu Kalium wichtiger. Mithilfe von zelleigenen Natrium-Kalium-Pumpen wird Natrium aus der Zelle hinaus- und Kalium in die Zelle hineingepumpt. Davon hängt unter anderem das Volumen der Zelle sowie des sie umgebenden Raumes ab. Außerdem wird durch sie der Transport von Zuckern und Eiweißbausteinen durch die Zellmembran (Zellwand) hindurch ermöglicht. Mit dem Transport von Natrium und Kalium ist ein Wassertransport zur Regulation der Flüssigkeit innerhalb der Zelle gekoppelt, der das Volumen des Blutes reguliert. Dadurch wird der Blutdruck beeinflusst.
Unbehandelt verkürzt Bluthochdruck die Lebenserwartung.
Bluthochdruck zählt zu den Hauptursachen von Herzinfarkt, Schlaganfall und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Hälfte der Menschen, die am plötzlichen Herztod oder Infarkt sterben, haben ihn. Für den Schlaganfall ist der Bluthochdruck sogar der wichtigste Risikofaktor – hier klettert das Risiko auf 90 Prozent der Patienten. Auch allgemeine Durchblutungsstörungen und Nierenversagen können die Folge sein. Je höher der Blutdruck ist und je länger die Blutdruckwerte hoch bleiben, umso eher treten Schäden auf. Unbehandelter Bluthochdruck verkürzt laut Statistik die Lebenserwartung eines 45-jährigen Mannes um 12, einer Frau um ungefähr 8 Jahre.